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Dresdner Nachrichten : 12.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189604128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-12
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.04.1896
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men sein: dock habe sich ein großer Theil überhaupt noch nicht wieder eingestellt. AlS die Patrouille auf dem Neußer Bahnhof erschien, sei ein Theil der Gesuchte» entsloben. Die .Pos? hat sofort an maßgebender Stelle über diesen angeblichen Vorfall Er kundigungen einjlrhcn lasse», dort aber erfahren, daß davon nichts bekannt s«t. ES dürfte demnach anzunehmen sei», daß die Nachricht sich nicht bestätigen ivird. Ter .Fall Blad" berührt eine» so wunden Punkt unseres öffentlichen Lebens, daß sein Interesse weit über das Weichbild der NeichShanplstadt hlnausrclcht. Herr Simon Blad war zu seinen Lebzeiten ein Mann, der viel Geld und wenig Moral besaß. Seine excessiven Neigungen brachten ihn in häufige Berührung mit deni strafenden Arm der Gerechtigkeit. Die Folge einer Affalre war für Herrn Blad eine Verurtheilnng zu 0 Wochen Gefänglich. In einen, anderen Fall wurde vom Gericht nur auf eine Hobe Geldstrafe erkannt, freilich war Herr Blad gleich falls moralisch gcbrandmarkt. Dieser Herr Simon Blad hat in einem Anfalle von CvniSmus die Stadt Berlin mit einem große» Legate bedacht und dabei zur Bedingung gesetzt, daß die Ltadt ihm ein Denkmal aus Erz in Lebensgröße errichten solle. Der Magistrat der NeichShanvtstadt bat auch nicht lange gefackelt, sondrrn frisch nnd munter zuaelangt. Die Formel zur Beseitigung der »loraliichen Bedenken des Falles wurde von den Herren mit derselben Leichtigkeit gefunden, mit der sie sich zu der Annahme des ominösen Legats entschlossen batten: es hieß nämlich einsach, die Vergeh ungen. deren sich Herr Blad während seines gesegneten Erven wallens schuldig gemacht habe, seien .nicht ehrenrühriger- Natur! Tb die Herren, die in Kenntlich der Personalakten des Herrn Blad einen solchen moralische» Schiedsspruch zu fällen im Stande sind, wohl iemals etwas von Immanuel Kant und seinem kateao- rischenIJmperativ gehört haben ? Doch die Berliner Stadtväter haben »och ein anderes Argument zu Gunsten ihrer Entscheidung in pvtto, Sie behaupten nämlich, sic hätten gar kein Die Berliner Töpfergenossenschaft hat den, sozialdemokratischen Streikfonds eine Summe von über 22,000 Mark zuaewendet. In Süddeutschland sucht die Polizei einer Geheimorgantsation der Anarchisten aus die Spur zu kommen. In den ersten Tagen deS April wurden ln München verschiedentlich Haussuchungen bei den Anarchisten voraenommen. Bei dem.Genossen- Lindenau wurde» IE AgitatwnSmarke», verschiedene Notizen nnd anar chistische Broschüren beschlagnahmt. Auch wurde» die Mitglieder des von der Polizei aufgelösten Klubs „Frei Wort- darüber ver nommen. ob der Klub troff der Auflösung sortbestehe. Die Mün chener Polizei will die Anarchisten unter keinen Umständen Boden gewinnen lassen. In Ablwardt's Wahlkreis. Friedcberg-ArnSwalde, macht sich eine stärkere Strömung geltend, deren Zweck es ist, den „Reichs- tagsabgeordneten aus Reisen- zum Rücktritt von seinem Mandat zu veranlassen, da er dasselbe nicht ausübt. Schreiben, die Ahlwardt von einer Anzahl seiner Wähler erhielt, und in denen er zur Rück kehr von Amerika ausgesordert wurde, blieben bisher unbeantwortet. Ein solcher, ziemlich energisch gehaltener „Mahnbrief", der von mehreren seiner Freunde »nterzclchnet war, ging neuerdings an Ahlwardt ab. Bei den diesjährigen Ergänzungswahlen zur Gemeindevertret ung von Schönebcrg bei Berlin ist die Sozialdemokratie, welche bisher seit mehreren Jahren in der Vertretung einen Plast be hauptet hatte, bei der Wahl i» diesem Jahre infolge außergewöhn lich schwacher Betheiligung der „Genossen" ans der Gemeinde vertretung vollständig verdrängt worden. Eine von 2000 Personen besuchte, von dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten V.Elm geleitetcVolksversammlung in Altona verhängte de» Boykott über sämmtliche Geschäfte Deutschlands, welche aus der Margarinefabrik des Landtagsabgeordnetcn Mohr Produkte beziehen würden. Die Versammlung wurde schließlich . en nämlich, sic hätten gar kein „Recht" das Legat abzu- wegen aufreizender Aeußerungen politisch aufgelöst, lehnen, weil die „höhere" Rücksicht ans das Interesse der städtischen j Der zwanzigjährige Kommis Lnettich in Halberstadt versuchte, Steuerzahler in Frage komme. Dieses Argument bedarf in der Thai wie die Halbcrstädter Zeitung meldet, seine Pinzipalin, die Kauf einer eingehenden Prüfung nnd Würdigung, weil es zunächst mannswitlwe Hildebrand zu erschießen, verlegte sie schwer und scheinbar überzeugend wirkt. Man könnte noch weiter gehen und ^ erschoß sich dann selbst. sagen: „Wenn es schon einmal aus moralischen Gründen unstatt-! Lesterreich. In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß der soll, die Hinterlassenschaft einer anrüchigen Persönlichkeit" ' hast sein , . . . anznnelnnen. dann müßten konseguenter Weise auch die ehrenhaften Hinterbliebenen ldie Annahme ablchnen. Eine solche Verlassen schaft würde daher überhaupt nicht an den Mann gebracht werden können, weder öffentlich noch privatim." Diese Beweisführung hat aber den Fehler, daß sie nicht zwischen der Freiheit des indivi duellen nnd dem Gebundcnsein des öffentlichen Handelns unter scheidet. Wenn der Einzelne eine „übelriechende" Erbschaft nicht Reichsrnth nach der Annahme der Wahlreform entgegen der ursprünglichen Absicht ausgclvst werden und die Erledigung des Ausgleichs mit Ungarn dem neuen Hause Vorbehalten bleiben soll. Die Auslösung wird aber jedenfalls erst nach der Tagung der Delegationen ausgesprochen werden. Vom Aufenthalte des Kaisers Franz Joseph an der Riviera wird gemeldet: Einige Tage vor seiner Abreise nach Wie» machte der Kaiser von Cap St.,Marli» einen Ausflug nach Monte Carlo, Ter Kaiser anSschläat, so ist das seine Sache, die er mit seinem eigenen Gewissen . wo gerade ein Tauben-Schirßen veranstaltet wurde. r.._ ------ -- - Freilich abzumachen, hat. Wenn aber eine öffentliche Körperschaft vor eine! schaute zu, dann sagte crs sich abwendend, zu seinem Begleiter: solche Entscheidung gestellt ist, so liegt die Sache anders. Freilich, „Tie armen Tbierchen, ich begreife gar nicht, wie die Menschen wer der Meinung ist, daß die Gemeinde lediglich oder doch in erster E an so etwas Freude finden können." Das ist ein vernichtendes' Linie dein Zwecke der Geldverwaltung diene, der mag sein Gewissen ! Nrtheil über das Tauben-Schießcn, das vom Neichsfinanzministcr l«sichtlich in solchen heiklen Fällen durch den Hinweis beruhigen, i Herrn v. Kalla» auch in Bosnien (Jlidze) eingeführt wurde, daß icder Zuwachs an Geld der Gcmeindeverwalluna unter allen! Hoffentlich wird das Wort verstanden werden. Umständen willkommen sein müsse. Das ist aber eine Auffassung j Bei einer Uebnna des in Graz garnisonircndc» 3l. Jäger- der Zweckbestimmung der gcmeindcbchördlichen Selbstverwaltung, ^ bataillous schoß ein Jäger offenbar in böswilliger Absicht einem deren weitere Verbreitung gleichbedeutend sein würde mit dem! Kameraden eine Kugel in den Rücken nnd gab auch auf den Bankerott dieses bei richtiger Würdigung höchst segensreichen ( Offizier, der ihn Verhallen lassen wollte, einen Schuß ab. aber Prinzips. Als im Februar d. I. in Sachsen der Kampf uni die ohne ihn zu treffen. Man fand bei ihm noch sieben scharfe Pa- Resorm deS Wahlrechts entbrannt war. berührte .Herr Justizrath ! krönen. Die Vcrlestung des Soldaten ist lebensgefährlich. Opitz in seiner meisterhaften Polemik gegen Herrn Prof. Sohm- Die Teplister Stadtvcrtretnng beschloß, mit Rücksicht auf das Leipzig diesen Gegenstand, indem er gegenüber der Behauptung! bewilligte Pfingstfest der böhmffchen Svkolistcn für das deutsche des Herrn Professors Sohm, daß die Gemeinde nur der Geldvcr waltung, der Staat dagegen der Machtverwaltnng diene, die treffende Gegenfrage stellte: „Verwaltet denn die Gemeinde ihre Gelder etwa um des Geldes willen oder verwaltet sic dieselben nicht vielmehr genau so wie der Staat blos als Mittel zu ihren Fruhlingsfcst tanicnd Gulden Beihilfe zn gewähren und die Stadl auf Gemeindckosten zu schmücken. In Wien wurde eine aus fünf Personen bestehende Mädchen- miSführte, daS Land sei von ein/m Unglück betroffen worden, dessen Folgen unabsehbar seien. Redner sprach auch über den deutsch-englischen Zwffchensall und zollte den ausgezeichneten koloni satorischen Eigenschaften der Deutschen in Südafrika die höchste Anerkennung und erklärte, dieselben wäncn so treue und loyale Unterthancn der Königin, als man nur immer im Lande finde» könne. Kunst und Wissenschaft. f Die Ansführnnasabcnde des Dresdncr Ton- Künstier-Verei ns schlosse» vorgcsvern, ausgezeichnet durch den Besuch Sr. Majestät des Königs, der König!. Hoheiten Prinz Georg, Prinzeß Johann Georg und Prinz Äliiert, mit einem Liel Imgsstück der Musiker und Mnsilsreiinde, dein Isi 8 - ä » r - S ep l e t <c>>>. 20) von Beethoven ab. Tie mnsterhaste Ausführung de Werkes durch die Herren Prof. Nappoldi, Cvncertmeister Grill macher, Herrn Friedrich Gnmpcrt vom Leipziger Gewandhau-- Orchester, Herren Kammermusiker Wilhelm. Gabler. Trünkner in:. Rüdiger ließ Vvn Reue,» den reizvollen Sercnadenslil. die Voll endung der Form, das schöne Ebenmaß und die Dnrchsichtiglci der Verhältnisse bewundern, sowie das seltene Verständnis;. >»> welchem Beethoven hier die Tonwerkzeiige in einer ihrer Natur in höchster Vollcndling entsprechenden Weife behandelt. Dem Sere nadencharaklcr gemäß greift der Titane hier znm gefälligen, Icich tcren Tonspiclc. aber die Frische, die Natüi.lichleit »nd Lieben? Würdigkeit des Ausdrucks wird nicht wenig«« zum ungemein ge Winnenden Eindruck, als wenn wir ihn nach Blitz und Donner snsse» sehe». Unverkennbar hat auch ans dieffs Werk die Mozart'sche Kunst starken Einfluß geübt, der umso deutlicher hertwrlrnt. als dem Septett das berühmte Mozart'schc Klarinetten Quintett l^-clur) gegenüber gestellt war. jenes wunderbare Gebilde, das ganz aus der Fülle de? Herzens nnd der Fantasie eines erlesenen Genies heraus geschaffen ist TaS Larghetto in seiner unvergleichlichen Hoheit, diese GesanMcene ohne Vorbild und Gegenstück, würde allein genügen, die Komposilwn als nn erreichbar nnd beispiellos für alle Zeilen zn bezeichnen. Hier wird Mozart, wie in so vielen seiner unsterhlichen Smöpsnilgen, gan, der Einzige, der unerreichte Sänger der Liebe, dessen von Zärtlich keit »verströmendes Herz vom Glanze der Schönheit umstrahlt in. Ter Großnitigkeit des Inhalts entsprach die vortreffliche Wieder gäbe durch die Herren Rapvoldi, Bliimer, Remmele, Grützmachec und ganz besonders die meisterhafte Behandlung des Klarinette» Parts durch Herrn Gabler. Ter große, volle und üppige Ton, de» Herr Gabler in seinen Vortrag zu legen wußte, die vollende:.- Phrasirnng und die ausgezeichnete Wahrung de? Stils Allee- war hier zu einer Darbietung der subtilsten Art vereinigt. Zwilche, solche Meisterwerke gestellt, hatten die Schi lsliedcr von Aiigun Kliighardt keinen leichten Stand, Wenn sie sich dennoch ehren voll behaupteten, so ist damit eigentlich schon ein nicht gewöhn sicher Erfolg erzielt. Die fünf Stücke, hier zum ersten Male auf geführt, sind nach Lenan's bekannten Gedichten für Pianvsortc. Oboe und Viola geschrieben. Ter Komponist hat diesen Kinder» des Schmerzes den übcraucllenden Neichthnm an Stimmung«-» die düstere Phantasie, den ergreifende» torischen Zauber möglich^ gewahrt nnd namentlich in den ersten Stücken die dem dichterischen Empfinden analoge Färbung verliehen. Die ganze Große der Lyrik erreicht Ksiighcildt indeß nicht. Nur in vereinzelten Moinen ten gelangt er zur vollen Verkörperung des Stoffe?. Erkennen läßt sich aber ^s den kunstvoll ausgebanten Sa sie» eine ernste, nach hohen Ziel?» ringende Künstlernatur, die Respekt fordert und großen Hoffnungen für die weiteren Arbeiten Kluzzhardt's Raum ' - - - - dw giebt. Aiisgcsührt wurde die Novität ausgezeichnet Herren Vlichmayer, R. Schmidt und Remmele. durch II. Im König!. Hofopernhanse geht heute „Der Fre i schü tz"' händlerhande. sänimtsich polnische Inden, verhaftet. „ Ihr Hanpt. j„ Scene. 'ÄHsan>?hald"«" Uhs." TasHgll S^ausviei giebt j eigentliche» Zwecken, die beinahe in noch höherem Grade für den Einzelne» erzieherisch sind als die de? Staates?' storvene Professor Roscher war von der Große Auch der vcr- , der erzieherischen Aufgaben der Gemeinde so tief durchdrungen, daß er in seine» Vorlesungen zu sagen pflegte. Derjenige solle ihm nicht von Patriotismus für das größere Vaterland reden, der nicht sein palnotijchcs Interesse zunächst in den Angelegenheiten seiner Ge meinde bethätigc. Läßt sich aber wohl die Erfüllung einer öffent lichen Erziehlingsailsgabc denken ohne die Macht des öffentlichen Beispiels? Das ist der Plinkt, ans den es bei der richtigen Be- nrtheilling des Verhaltens des Berliner Magistrats in dem vor liegenden Falle ankomnit. Der Berliner Fall zumal ist deshalb, weil er überdies mit der Denkmalsfrage vergnickt ist, von ganz besonders schwerwiegender Bedeutung. Die gesammte vssent- Uche Meinung des Reiches- ist dabei mitcngagirt, weil cs ein Faust- ichlag in das Gesicht der öffentlichen Moral wäre, wenn ein Mann, von ocin Lebenswandel des Herr» Simon Blad von der NeicbS- hauplstadt ein prunkvolles Denkmal gesetzt erhielte. DaS kann und darf nicht sei». Es wird hoffentlich noch irgend ein Mittel geben, um ei» solches Acrgerniß in letzter Stunde zu verhindern. Die mammonistiichen Freunde des.Herrn Blad suchen den klaren Stand Meschnlin Langer, ist nach seiner Angabe Tnchhändler, Tochter Rosa fiingirte als Korrespondentin, außerdem waren thätia. ino W seine _ Zwei Isidor Dicksaden nnd Moritz Rosenkranz. Er ver paare". die zum größten Theilc ans Galizien und Ligenten sandte seine Rußland gesandt wurde, nach Bukarest, Belgrad, Koiistcintiiwve! und auch nach Amerika, wo eine feiner Tochter an seinem Ge schäfte theilnahm. Ungarn. Die Milleiiiiiinnsaiisstellimcr in Pest wird nach deni jeszt scstgeffellten Programm am 2. Rial durch den Kuifer von Oesterreich eröffnet werden. Am Abend deS 2. Mai findet Fest- vorslellling im Opernhaus statt. Weiter seien erwähnt: Lim 3. Mai feierliches Tedenni in der Malhiaskirchc in der Ofener Festung, am l8. Mai Festporstelllliig im National-Thcatcr, am 5. Juni werden die „heilige Krone" nnd die Kron-Iiisignicn in die Kröiilingskirche gebracht. Am 6. Juni ist Grundsteinlegung des königlichen Schlosses, am 8. Juni huldigt der Reichstag im königlichen Schloß dem Kaiser und geleitet die heilige Krone dort hin, nachdem dieselbe vorher sür die Dauer der gemeinsamen Sch ling in den SchiingSsaal des Reichstages gebracht worden ist. Lim 27. Juni Ivird in Puszta-Szerer das daselbst gebaute Denkmal cingewciht, an welcher Feierlichkeit der Reichstag theilnehmen wird. Lieben den im Lause der Monate Juli nnd August in der Haupt- vlliikt in dieser höchst einfachen Sache dadurch z» verwirren nnd ^ und Residenzstadt sowie in der Provinz abzuhattenden gcsellschnft :» verdunkeln, daß sie die Bewegung gegen den Amiahmebeschluß j sichen Feierlichteiten und Eimveihiiiigssesten der Denkmäler, namcnt des Berliner Magistrats auf „antisemitische" Einstüsse znrückslihren. sich des Marin-Theresin-Teiikmals in Preßburg, welches am Nichts kann verkehrter sein. Ein Berliner Blatt fertigt diele Unter- 13. September in Anwesenheit des Königs eingeweiht wird, hat stellung treffend mit den Wvrten ab: „Ob Blad Jude, Protestant oder Katholik war, ist in diesem Falle ganz gleich. Er war ein moralischer Lump nnd deshalb darf die Erbschaft nicht angenom men werden." ic Partcispedition der Sozialdemokraten fand entsprechende Würdigung in einer großen tagte. Der Vertrauensmann Volksversammlung. die in Berlin Klose berichtete über die Ersetzung eine größere, weil internationale Bedeutung die Feier des 27. Sept., an welchem Tage das Eiserne Thor in Anwesenheit der benach barten Herlschcr dem Verkehr übergeben wird. Am t. Oktober wird die Doiiaiibrücke am Zollamtsplatz, am ll. Oktober dasKnnst- gewerbe-Mliseiim eröffnet, und am 31. Oktober finden die Millennar- Feierlichleiten mit der Schließung der Ausstellung ihren Abschluß. Frankreich. Ponbcllc's Ernennung z»m Botschafter in des Genossen Hempcl durch den Maurer »nd Spediteur Weise, die' Berlin gilt in Paris als unmittelbar bevorstehend. Es soll darauf ans Drängen der Revisoren erfolgt ist. Von den Revisor«-» wird ! die Anwesenheit des deutschen Reichskanzlers Fürsten Hohenlohe la-rvorg«-hoben, daß sic auf Grund eines Gerüchtes, „daß bei H.! insofern nicht ohne Einfluß gewesen sein, als der Kanzler die nicht Alles in Ordnung sei", eine iiuvermuthetc Revision vor- al-uoi»meu und dabei Unterschlcise entdeckt hätten. Henipel habe l ei dieser Gelegenheit sich rabiat gezeigt und zunächst die Einsicht nahme in die Bücher verweigert. Ta die Revisoren keine Miene machten, die Versammlung über den Charakter nnd den Umfang der Unregelmäßigkeiten auszuklären, wurde sie sehr ungeduldig. ..Was hat der Hcmprl denn gemacht?" hörte nian rufen. „Heraus mit der Sprache!" Der Vorsiizcndc versuchte, die Nufer zu beschwichtige», indem er darauf hiuwies. daß es gegen daS sozial demokratische Prinzip sei, den Mann noch unglücklich zu machen — die Amtsenthebung sei Strafe genug. Zustimmung und Widerspruch.) Zeiluiigsspediteiir Flörecke wies darauf hin, daß man bei der Einführung der Parteispcdition nicht danach gefragt bade, wieviel alte und erprobte Parteigenossen und Familienväter dem Parteisäckcl zu Liebe um ihr Brot kamen. Gegen ehrliche Leittc- habe man weniger Rücksicht gezeigt, als gegen solche, welche die Partei bestehlen. (Lärm.) In der Sozialdemokratie werde Alles icizt verschleiert und vcrtuicht, die Korruption werde immer -chiimmer. Die aiirüchigstcn Elemente dürsten sich nach wie vor «US Parteigenossen erster Klasse aufipielen (Ohoriifc — Bravo, von einigen Seiten). Der „Vorwärts" werde den gewöhnlichen Spe diteuren sofort gesperrt, falls sie nicht ganz pünktlich bezahlen: ole Parteispeditcnrc könnten dagegen Wochen nnd Mviiate hllidnrch schulde». Die folgenden Redner versuchten, durch allgemeine Redens arten die Allsiilerksamkeit von dem Fall des Genossen Hempel ab- ziilcnkeii. Schließlich wurde die Versammlung darüber so unwillig, daß die polizeiliche Auflösung drohte. Endlich nickte Genosse Kiesel, der Hanpkagitator sür die Parleispedition, mit dem that- inchsichm Material heraus. Er thcilte mit. daß Hempel das Ver trauen der Genossen ara gcmißbraiicht habe: bei der Revision seien bedeutende Fehlbeträge entdeckt worden. Die Summe wolle er nicht nennen. (Große Unruhe. Rufe: Warum nicht?! Hieraus nahm Hempel das Wvrt z» seiner Verthcidigllng. Er habe nur ans Verzweiflung zur Spedition gegriffen, seine Bücher seien in Ordnung (Gelächters, das Manko könne höchstens >00 Mark be tragen. (Riffe: 200 bis 500). Die Sache wäre geordnet, wenn die Revision nicht zu früh gekommen wäre. (Heiterkeit.) Es sei >«-i» gutes Liecht gewesen, sich von den eiilgclcinfcnen Geldern „Vorschüsse" zn nehmen. (Netter Knude!> Man hätte von seinem Verbrechen nicht soviel Anshebciis gemacht, wenn einige Genossen nicht schon lange ans seinen Posten lauerten. (Rufe: „Gemein heit."» Genosse Schreiber vcrwabrte die sozialdemokratische Partei «zegen den Vorwurf der Korruption. H. iei noch lange kein Hammcrstcin (Lachens. Frau Gnbcla meinte, man wisse es ja längst, wie in der Sozialdemokratie Vcrdaiiiliniiiasnrtbeilc über Personell gefällt werden, welche „oben" nicht genebm seien. Die großen Diebe würde» nicht gcbrandmarkt, nnd nicht nur laufen gelassen, sondern noch mit Parteiämtern bedacht. (Pfuirufe — Schluß Is Ein Antrag. Hempel vorläufig sein Gehalt zu belassen, wurde nicht angenommen. Die Versammlung beschloß endlich die Walil einer fünfgliederinen Kommission zur genauen Untersnchiliig des Falles .Hempel, welche sich gleichzeitig mit der Expedition des „Vorwärts" in Verbindung sehen soll. Versicherung abgegeben haben soll, daß Ponbelle am Berliner Hofe pvrsomr g:>-<-i1a sein würde. Fürst Hohenlohe kennt Ponbelle persönlich. — Der Kanzler besuchte den österreichischen Botschafter Grafen Wollenste!» und den russischen Botschafter Baron von Mohrenheim. Italien. Ter „Tribiina" werden ans Massanah unter dem 6. d M. Einzelheiten über den am 2. April statlgehabten Kampf des Obersten Stevnni gegen die Derwische bei Mokram gemeldet. Darnach erfochten die Italiener einen vollständigen Sieg. Tie Derwische wurden zwischen zwei Feuer genommen und zersprengt. Eine zu ihnen stoßende bedeutende Verstärkung aus Tiikuis wurde gleichfalls znrückgetriebcn und ans ihrer Flucht verfolgt. Die Ver luste der Terwvche waren beträchtlich, die Italiener hatten dagegen nur etwa iOO Todte. Die Derwische ließen ans dem Schlachtfclde Lanzen, Gewehre »nd Fahnen zurück. — Nach Meldungen aus dem Lager der Schoaner hat Ras Makoimen dem Mnior Salsa geschrieben, er möge seine Ankunft im Lager der Schoaner be schleunigen: Salsa müsse am 31. März Abends dort cingctroffen sein. Holland. Vor einigen Tagen gerieth der 28jährige Arzt Dr. Hcgcilhnis in Mastricht ans dem Wege z» Kranken in der Dunkelheit mit iciiieiilZwcirad In einen Wassergraben »nd ertrank; neuerdings fand der Direktor Heiligt) von der Maslrichlcr Höheren Schule ans dieselbe Weise den Tod. Enpland. Dalziel richtete in, Untcrhnnse die Anfrage an die Negierung, ob dieselbe Grund zu der Annahme habe, daß Italien beabsichtige, Kasialn theilweffe oder ganz zu räumen; ferner, ob die Regierung es noch für eine Angelegenheit von hober Wichligkeit halte, das; die italienischen Truppen Kassala behaupten, und ob an die Vefr-hlshabcr der rgvptischen Truppen die Weisung ergangen sei, den weiteren Vormarsch aiiszuschiehen. Ter Parla- mcntsnntersekrctär des Aeußcren, Curzon. verweigerte die von Dalziel verlangte Auskunft niit der Begründung, cs iei in keiner Weile angezcigt. eine öffentliche Erklärung betr. von den italieni schen oder egvptischen Truppen beabsichtigte Bewegungen abzu- geben. Rnstland. Wie aus Odessa gemeldet wird, sind dort Befehle; ciiigegailgcn, nach welchen Fürst Ferdinand von Bulgarien offiziell > aesialtuna im Schillel-Evkiils „DonCarlo s". Anfang halb 7 Uhr. v Mittheilinia aus dem Bureau des Konigl. Hoftheatcrs. Um der von Vorstellung zu Vorstellung sich steigernden Nachträge c»t- grgcnzilkonimcn, sieht sich die Konigl. Gcneraldirektion veranlaßt, das Lustspiel „R enarssance" bereits morgen, Montag, wieder ^ zur Aufführung anzlisetzen. !- In der heutigen Abendvorstellung im Residenzthcater ge-! lmigt die drastisch-komische Operette „Tata - Tot o" zur Wieder holung. Die anSgezeichnete Darstellung der flotten nnd pikanten Handlung ist sehenswerth. Nachmittags wird bei ermäßigten Ein- trittsvreticn das Nolksffück „Gebildete Mensche n" gegeben. f Wochenspielplan der Konigl. .Hofthealcr. Altstadt. Sonntag: Der Freischiih. Dienstag: Ter Kurmärker und die Pieardc. Die Negimcntstochtcr. Mittwoch . Der Dämon. Don nerstag: z. E.: TerEvaiigelimann. Freitag: 0. Sinfonic-Eoncerl der Köiiial. Geiiecaldircktioii (Abth. I!.) (Anfang 7 Uhr.) Sonn- ' abend: Der Evangelimann. Sonntag: Der Tronbadonr. — Neu- ^ stadt. Sonntag: Don Carlos. (Anfang halb 7 Uhr.) (Schillec-j Eyklus, 4. Abend.) Montag : Renaissance. Dienstag: Wallen- slein's Lager. Die Piccolomini. (Ansang O Uhr.) (Schillcr-Eoklns. 5. Abend.) Mittwoch: Wallenstein s Tod. (Anfang halb 7 Uhr.) > (Schiller-Eyklus. 6. Abend.) Donnerstag: Renaissance. Freitag: Maria Stuart. (Anfang halb 7 Uhr.) (Schiller-Eyklus, 7. Abend.)! Svniiabcnd: Ter Bureankrat. Sonntag: Tic Jungfrau von Orleans. (Anfang halb 7 Uhr.) (Schiller-Eyklus. 8. Abend.) 1' Frl. Alice Hempcl, die begabte Schülerin der Theater- iiiid Redekiinst-Schiilc von Sciiss-Gcorgi, ist nach erfolgreichem' Probcspicl als Tcborah und Milfort für das Hofthcater in Meinin ! gen. der ebensalls bcgablc Schüler Herr Reich sür das Stadt thcater in Königsberg nnd Frl. M ü l l e r für das Stadttheatcr in Saarbrücken verpflichtet worden. s Dlc Dresdner Liedertafel veranstaltet am 17. d. M. unter Leitung des Licdermeistcrs W. v. Bnußnern einen populären Liederabend. Das Programm enthält Ehvrc von Weinzierl. Silcher, v. Balihiicr», Liebe, Gall, Fitlig »nd die BrahinS'ichcn Zigeimerlieder für 4 Solostimmen und Klavier. Solistin des Abends ist Frau Eonccrlfäiigerin Davida Afzelins a»S Gothenburg. 's Die Berliner königliche Oper wird in diesem Jahre nicht geschlossen, den Mitgliedern der Overiibühne soll aber des halb der kontraktlich gesicherte zweimonatliche Urlaub nicht entgehen. Es wird iewcilig nur ein Theil des Personals bmrlcilibt werden nnd mehrfach werden Gäste anshelfcn. f In Karlsruhe steht ein interessantes Concert bevor. Das Orchester Colonne ans Parts wird unter Leitung des Herrn Eolonne ein großes Concert geben und n. A. Berlioz' „8in1o»»> tantastigno" und Thcile aus „Fanst's Verdammnis;" zn Gehör bringen. Der Unternehmer des Eoncerlcs ist das großherzoglichc Hofthcater. Das Concert findet nächsten Dienstag statt. s S ä ch s i s ch e r Kun st v e r e i». Neu anfaestellt sind : Mar Brö sel (Dresden) „DcinaSkirt", L. Dettinami <t5l>ar>otie»I'»ra> „Die rotden Wolken", „Blaues Interieur ' »nd „Bauernbaus", Mar äritz (Oiroßliuster selde) „Winterabend", „Wiese", „Kühe" und „Kraiitgarten". 0. Esclnoege (Weiinar) „Winterabend", b. v. Hartibich (Dresden) „Ein Ruf über'-, Krippenlhal", L. HennemamvGoißei, (Dresden) „Ein Fannar-Dag". Fra»; Bochman» (Dresden) „Landpost", Eduard Hübner (Dresden) „Mädchen von Eapri aus dem Dache", W. Leistikow (Berlin) „Hcrbslivatd" und „Marine". M. Liebermann (Berlin) „Fleischverkaus", .Hans Herrmann (Berlin) „Fisch markt in Amsterdam", „Prinzenarachi in Amsterdam." „Blumenniarkt i» Amsterdam", „Amsterdam" nnd „Venedig", Dora Hü? (Berlin) „Franenkops", Schmidi-Michelscn (Berlin) „Arbeiter beim Ab>»ch", „Fm Frühling". „Lebensalter". „In Eile", „Abend in Blankenberghe". LIrasie i» Barr im Elias)", Franz Skarbina (Berlin) „LandschasiSsmdic". „Fm fallenden Laube", „Kerbergrabcn", „Weiblicher Sllidieiikoi's" »nd „Französische Bäuerin". Bernhard Mühlig (Dresden), „Frühjabr". Robert Dctellnan:: (Dresden) „Lchutzengci an der Wiege, Nettes in ll)ips". Tic Ausstellung der lllcsellschgst deutscher Aaugreillsten ist nunmebr vollständig eingelronen. Tie Londer Aussteltnng von H. Vogel (Loschwitz) ivird lebhaft besticht. 4 Bernhard v. Lindenau als Gelehrter, Staatsmann. Menschenfreund und Förderer der schönen Künste. Ein Lebensbild von Franz Volger. Aitenburg. Verlag von Oskar Bonde. Für die sächsische und tbüringiiche Geschichte ist daS Werk, dos aus Anregung des KunstvcreinS in Alienburg vermut ivnrde. von grnstem Fnteresse. Lindenau war ebenso hervorragend als Staatsmann wie als Gelehrter (Astronom« und Kunstlenner. Lange Fahre war er Voriibender des sächsllchen Ministc rnunS und Minister des Fnnern. Den belebenden Einstus). den Bndcnan auf Handel »nd Industrie wie überhaupt aus die fruchtbare Au und mit fürstlichen Ehren empfangen werden soll. Bulgarien. Der Besuch des Fürsten Ferdinand am Wiener Hofe bei der Rückkehr ans Petersburg unterbleibt. Amerika. In den Steinbrüchrn zu Ogdcii (Staat Utah) erplodirte während der dort vorgenommenen «Lvrengiingsarbeitcii der gesammte Piilvervorrath; 15 Arbeiter sind gctödtet nnd j 10 schwer verletzt worden. ^ Afrika. Ans B»luwa»o wird gemeldet, das ganze Mntabcle-> digl worden. Von Pros. A. Kannn sind zwei Bildnisse elngesrossen 'voi, Volk habe sich erhoben. CS werde ie(zt anerkannt, daß l,500 Mann !E. A. Wnlton (London) ein kostbares Damenvortrait. von Pros. F-v IIbdc. die Ruhe Wiedcrherznstellen. Kops eines Hirken re. re. Vollständig neu sind die Zinn- > des Staatslebcns nach allen Seite» bin entwickelte, sichert ihm für immer einen Ehren»last in der sächsischen Geschichte. Da Lindenau iestamentarisch die Vernichtung seines gesannnicn handschriftlichen Nachlasses angeordnet hatte, war cs eine schwierige Ausgabe, leine Biographie zu schreibe». Der Verfasser bat indes) diese Ausgabe mit Erfolg gelöst und seine Arbeit kgnn daher bestens empsoblen werde». ch Die Portrait Aus stet Inng von Ernst Arnold, König!. Hoskunsthandlung, Witsdrusierstrasie i, l, Ecke Altmarkt. ist im Lause de, lebten Tage durch einige lünstlerische Beiträge ersten Ranges vcrvollsiän Von Pros. ° """ —' nöthig scien, um .. . Die Rinderpest dcbnt sich in der Richtung a»f die Rhodcsiw Kolonie zu immer mehr ans. Man schätzt die bisherigen Verluste durch den Krieg und die Rinderpest ans rund 50,000 Pfund Sterling. Gencralstaatsanwalt Sir Thomas Upington hielt beim laffd- wirthschaftlichen Kongreß in Port Elizabeth eine Rede, in der er . und Bronze- arbeiten von der Hand des großen Pariser Meisters Alerandrc ELarpenticr. Dietriche» sind von künstlerisch sebr hoher Bedeutung und werden sicher großes Fnteresse Hervorrufe». Ein erfreuliches Zeichen sür Dresden ist cs, daß dieser, m ihrer Art einzig dastehenden Ausstellung, mehr Theilnahine n!s je zuvor einer anderen entaeaengchracht ivird. Der Besuch in der ersten Woche war ein anßergewöhnttcher. Ne. kUk. Seile 3 »» Sonntag. IS. Slprik L8S«k
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