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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220322023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922032202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922032202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-22
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1922
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DeesSne» «nS. Stzruz abseleven demon. uv erwe Simmne mm mindestmiS 1Ü Milliarde« (Kowmark. um die «S fick «rnächit handelt. :nrixt> «rcdir au« vul'rivkien ist. abzesehc» auch vvu de» «in- -.pneidendüen sioncroll und itzarantiemabnahmeu. bät:e 7-eu'ättand nach diesem Plan antzer den vesteiie» bleibenden regulären .iivci Milliarden-«Zahlungen noch sie sicher un icneuer »ni e» «ZinS und iilgungSsäoe der in fünf fahren .u tti.icnöei- Anleihe zu leisten Eine tlninöglichkeit. über i-e »icbl er» ne'prc'chen c,u werden braucht, die auch die csin.cnlc -.insielit. in, die sittpmrüiivns - Kommission sich ini .'U»g, abcia den Kops zerbricht Uber ein kurzfristiges Mora- en'i rni. >a» uue> unler uvccheneriiwe» Bedingungen für das le.ri'ende Julie geumüri u>e:Sen 'öll- Ma, die Kom Mission uns nun t'i«0 oder, wie cs nach Eannes wahrschein lich,'i in, .20 Pttittonen isinidmari auserlegen. wir Ivc-rde» auch nach des NciMokaii ttccs ..c>v!iiiu>ien 'NcuacnSigkeilen' diese Zanluugc» nie»: leisicn tonnen, weil die >6 Milliarden Papierüberichutz d,o Haussiails iangsi wieder einem Defizit Platz gemacksi Häven. Ta der riesige Einstieg des TvUar»^ — eine I»r,>e Er cwlung vedenlet für die allgemeine Enr,»!cklung dar uimt» i — gerade in die Tage sittu. in denen die csicc-arancn>-rniiilln- aen für das Jahr n»22 scsigc'cy, werde«! ioilen, eriiclll, dag niemand etwas non dieser Entscheidung eclivssi. Tie Dvllar- nau'se lerne ein trotz -d--r Erkenntnis. das; die Ncparakivnslast unerträglich rn, trotz der deutschen Sanierungsbestr.-bungen Die Not der Zeitung. von Srwt» Rosen» Hamburg. Da« ErgebiK» der Ko>rferen.z der deutsck»«,« ZoitungS I dic schmutzigen SensattonSsetzrn wie Pik.,« aut Modeachoden mUrger, die in die'en Tagen in Weimar stottsand. bedeutet hervor. Die deuischc Presse ste-üt dies«, wiberwürtige» Lei,, die denkbar schwerste 2U,klage gegen die Zustände der deut» ruinage gegen o«e .-zuuano- v-rr oeu>. schen Gegenwart 1Ü27 deutsche Zciinngs Verleger aller Parteien und Richtungen erklärten: Dir Gefahr deS Zusammenbruch- de- deuischeu Zeitung-wesen- drobt! Schwere Anklagen inurden erhoben gegen die Preis diktaiur der Papiersundtkate. gegen Pveiotreiderei und Menopolwirischast. Di« ZeitungSverleger forderten die Sperrung der Aussuhr von Papier und Zellstofs, und die Aufhebung „nd die künftige Unterlassung seder Sonder befteueriing der Presse. Ei» Eingreifen der Regierung in der PapierpreiSirage ivurde angeregt. Beieuchiet wurde der Ernst der Sage durch die Fest siellung. das, zum 1. dipril 18 6 deutsche Zeitungen ihr Erscheinen ein stelle» müssen. llnler allen deutschen WirtschattSnüien ist die Rot der Zeitung die gefährlichste. Eine Preise. die vor unertrag iiche». wirtschaftliche» Sorgen niedergedrückt wirb, kann ii'ie Ausgabe nicht erssillei!, die Aufgabe, das Volk vom Ge ''.heben ui unlerrichien und durch ihre Stellungnahme die cm Innern. rroy ger 5 >che> >>„g eines F-iiianzprogrammS, I össeiittiche Meinung ui Einschliissen anznregen. Wert und wie eS die Fme>ii!ge,chsihie keines Landes tenni. E,n 2'e j Mach, der Presse ercennt heutzutage einfachster Mensäien mecS, wie irosicoe- nian die denrnbe Vage beurteilt. Und l bcistand. AVer waiuend in Amerika. England und Hrank diese L<al!ilaeniwi,l!u»g lediglich an,' sNruiid l»"i 2l> >sw,d-1 reim Zeitungen in „nerbörter Alüte Griesten und inlllioneii Barzabluiig. non denen das :>ieia> enva i.'g 'Snld narlere>: b irfliist aut das Wellgeicheben aiisiiben, als je Millionen im Zannae bereits betast! W?e soll "s rst wer j b.. gel'i die deutsche Zei.nng g-ugrunde. .. Das ssaupk- den. wenn zu dielen varrabiungr» die riesigen Sachleistim-! 'st oiinc Zio.'Z'l die Pap! crpre ! - srage. »?ar gen de- Ministers treten? lt'll« Millionen Gvlömarl -ach i'Is'ch das :>>e chswirischaitsinnn'leriiini erklärt. daH die »eisNingen in einem Zähre, Ir'! <avldi»illivnen »der sielen > -r:Z".geru.ig ^ des Papierbreiies an sich nicht auster rZerstalk Milliarden Papiermark in einem Monat! Zm Zanuar liat aiiöereii Prei-r'rhbhungen ikelie. ni der üblichen unsere Gesamlaiisfubr It.d Pki.ilarde» Paviermai k belragc». Rabezu die »daiste unseres Erporis werden also unbezahlte, von- Reich z» »ergüiende Sachleistungen sein. Unberechen bar die RüUwirkuug der Jachieiftlingen aus unsere Aus- iulir und aus die dcnisthe Wirlschail. unüberseiibar die Zolgeu kllr di« deutsche Zn'lakivn und die Zalura! Piögen wir hier bei davon av'ehe». weime Wirkung die nuninchr auch aus da- Wicsbadeiier Abkowme'i überiragenen «reien Ausland-? ausreichenden Weise, so ist doch wohl diesen Weimarer Fach leuten mehr zu glauben, oic nuverbüllt die Anklage de- Wuchers gegen die Papiersundikaie erhoben imben. Ein Airosudroervot ist diskutabel. Eine Preisfestsetzung von Reichs wegen aber dürfte kaum das Heilniirie-l darstellen. Sicherer würde der Weg erscheinen durch geschlossene- Zu sammenhalten der deutschen Zeituirgsverlegerschast, einen Dlir.k au» daS Pop.crgewerbe auSz.uüben, u»cnn nötig durch die Mitte! des RontotlS und die ''»ründmig eigener Papier- auilraqe dnekl bei der Zudustrie ausiibeir iiiiis'cil. bei oeueo ! >" 7 «st««» -"7rü"Ä "sn' «-7 ! ,77 ein sollen, iondern bei denen die st ilteuie beliebig oieiemgeii' - ^ Zndusiciezmelge beichasligen und ovi» Weinuarkl abieuleu wenn »ich! ganz vertreiben kann. da. >>>r dort aciahrttch stad. DaS ist e>n Problem, das hier nur gestretti ivecden kann. T:e Wlikung der Sachleistungen »inst katastrophal sein für den deutschen Erporl und noch mehr istr die Pattua. rnd sie must in deniseiben Plaste, wie st ' die deuischen Wuren I Pvstfn^gen' wm Weltmarki vertieibl. selbst die AuSUiblen becin Tie wi Trächtigen, die aeine noch der 'ttistenmttiister bei >ei>»ein Welk- laus mit der Markeniwernilig bar. Ze »nbr die deutsche Lchleuderkvnkurreiii am dem Wettmarki ausbori, mn so weniger meiden die utenkestaaien gezwungen, die ulcpara- kw« aus ein -iernstmttges Plast herabzm'eizcn. Nnd da- deutsche Programm? Wir habeil kein-. Selbst die wenigen .»>issn».ngSv,!nkie, die Tr. R«»stenau in seiner sangen unerfreulichen stieparailonsredd zeigen konnre, und erroiinen, die .Z»"mn,g auf Amerika, die Hoffnung aus vureankratische Gebirne konnien die'en mabinoitzigen Gedanken gebären. Ti.se a Nnunil ist aber wohl bald endgültig der Hals ge brochen worden. Eine wichtige Nolle spielt auch die phan- lastische Erhöhung der Frachtpreise mrd deS Portos. Be sondere Lchivierigkeiien dürfte cinr Borzngsvehandlung der deuischen Zettungei, in diesen wichtigen Eisenbahn- und wohl kaum bieten. Hwr kann gesundet werden, ie wirkliche Gesundung aber kann nur durch Gelbst- bil'e kommen und van innen heraus, «ruS der deutschen Zeitung selbst Tcrs Zeituugsbild -er deuttchcn Gcgeiiwari zeig! bastliche Flecke. 'Wahrend erlist halte Zeitungen kaum misten, wie sie Papier herbcischanen und eS tu-zahlen sollen, schieben die neuen Blättchen, die neuen Zeikschristchen und erichelnungen fast au-nahm-loS mit arotzer Reserve aeaeu» über. Etwa na<>, dein Grundsatz: Ich will mir öl« Finger nicht schmutzig machen. Da- ist sattch. LtzaS klar erkennbar unsauber ist Hai di« Zeitung festzuuagcln. Diese Wucherpilz« auf d«m deutsäken Papiervoden müssen auSgerottei werden. DleserÄninps lwt gänzlich unpoltdisch /zu sei«!. LoicheGesundun» brauchen wir. DieZcitung must Stellung nehmen,- den» dieNoi der Zeitungen kann nur gelindert iverden durch die Qesseni- ttchkeit, der sie dient. ES ist etwas Schönes um Be'cheiden heit und stille- Dulden. Aber die Zeit ist wahrlich gr- kommen, da die Zeitung nicht nur in einigen Zeilen die Notwendigkeit eurer weitere» Erhöhung des Abonnements- vreisrS zu cniichnidigen versucht, sondern ihren Erlern klipp und klar auSsUürlich sagen must, wir cs um die Zeitnua steht. Erwägungen kausmännischer Scham oder bauluiännische» Hochmut» sind da ganz neöeuiächlich Es ist vielleicht die erfilulichste Erttlreinung in unterer bösen Zeit, bah im all gemeine» weder das deutsche Buch, noch dir deutsche Zeitung SaS Wuchergehaste, die ungerechtfertigten Preissteigerungen miigemacht haben. Beide sind immer noch lächerlich billig. Die Desfentlichkril must gewonnen werden für die l>kot der Zeitung. Dast dann auch Propaganda grössten Stils für die Gewinnung von Anzeigen einzmetzen tun. ist selb st ver ständlich. denn die Anzeige ist das wirtsch-^Uichc LebenSblnt der .steitung. Der deutsche »lanfmanu «<Alt auch viel zu klar, um in höchster Not die Zeitung im Dtickre zu kaffen, der er seine Erfolge mitverdankt Auch hier must die Schüchternheit aushören! Geworben! Und gewarnt! Ge warnt vor den Lchwinderblättchen. die durch ihre wider wärtigen »inissc -sich immer »och Anzeigen ergaune-n und dadurch indirekt den Anzeigenverdienst der anslärrdlgeu Presse schädigen.... So sind wir der Ansicht, dast der Weg aus der großen Not der deutschen Zeirung durch kraftvolles Schreite» mit letzter >lrast zum deutschen Bvll führen muh, da- die Ent scheidung zu treffen hat. Nichts kann gesünder sein, erfolg versprechender, dankbarer als solch ein grober Preises kdzug mit dem «Ziel: Gewinnung der bsfentlscheu Meinung! In der Feldküche dieser Ossensive dürfen freilich keine Partei- sirppchen gekocht werden. Hier handelt eS sich um einen Kampf um die deutsche Entwicklung, um die d e u ts ch c Ä u l t u r. Um einen Kampf, den auch das deutsche Buch früher oder später auSiechten must. Hinein also in diesen Kamps! Werben! Darin müssen die deutschen Zeitungs- verlegc r zu'animenstehen. Sie sind klug genug, um genau zu wissen, dast diese Fanfare von praktischer Arbeit begleitet sein must. Die gewaltige Macht, die da- geschloffene Zetlungöverlegertum darstellt, wird sich in nächster Zeit um eine grostziigige Gestaltung des deutschen Nachrichten dienstes zu bekümmern haben Und sie wird dafür sorgen müssen, dast in Zukunft deutsche Reichskanzler und deutsche Minister Mitteilungen von Wichtigkeit nicht wie bisher Monsieur IuleS Sauerwein »vm Pariser ..Matin" mache» sondern der deutschen «Zeitung. « « nua. Will der Minister warten, bis sein Wetlians mst dem Dollar endqui'ig verloren ist / W>!1 er warten, bis die Entente uns ein Wttedcraittbailprogrannn, bis sic 'ins enic Ermästmung der Rev'iraiv.nlsiaüen aiifzioingl und unS durch die Finanzkontrolle sedcs Bertugungsrechi trimmt? Tie Passivität der Wlibelinstraste drückt heule schon allzu lahmend auf das deilk'che Zoll. Sollen wir eS ganz ver lernen. eine aktive Tätigkeit zu entfalten? Sollen wir weiter >aS Sinken un-srer Vebensl.-altung, den ewigen Kamps um Pavierlöhne bet sinkender tteistungStähiglett init anscücn? Ganze Zweige oes deinscheu Wirlschaft-leben-, wie die Presse, stehen heute schon vor dem Ruin, und wie wird cs, wenn wir in hochvaluligen Ländern keine Rohsiosfe mehr taufen könne», weit» der Dollar auf -GO steigt und die Mark in Neunork gleich Rull ist'? Soll auch um dielen Prcis der Weitlaus noch »ongesetzi iverden, um den durch steigende Sachleistungen in immer nebelhaftere Fernen verschwinden den Punkt zu erreichen, dast das Ausianü unsere Rcpora- iion nubt mehr ertragen kann? Wir müssen umkchren aut diesem nerhängnrsschmcren Weg. Das sollte in erster Linie der Minister ciniehen, der die angebliche Katastrophcnpotttil der Rechten nicht genug verurteilen kann. Wir brauchen crne Ruhepause >n der Erfüllung, wir müssen A>em holen Niemals aber werden wir dahin kommen, wenn wir nicht selbst handeln. Nach unserer Bankrotterklärung am lä. De zember, nach der wir aber munter sorteririllen, niun die zweite folgen, muöen mn- an der Hand eines einmaudf-eien TaisachenmaterialS die Grenzen umerer Leistungsfähigkeit zeigen, müssen wir mit e>nein klaren GesundungSvrogramm llulwarten. che ein derartiger Helluugsvrozck umnogiich ge worben ist. Ein klares: Bis hierher und nicht weiter! Ein »ernün'iigcs Aufm.»Programm und nach dem Zusamiuen- Vruch der Genuapläne ein LoSreisten von der lähmenden Hoffnung auf Genua in Beri'indling mit einer zielbewussten Ostpolitik sind Sie Forderungen, um die auch diese Regie.-ung nicht hermnkommt. Mll belgischer Sozialist über üie üeussche Verelendung. Köln, 21. Marz Anläßlich des Besuchs von 2L Mit- gkredern der belgischen iozialistischen Pariciichulc auf eincr Stuksienrette durch das ivestdeutsche Industriegebiet, ver anstaltete die Sozialdemokratische Partei Kölns eine Kund gebung kür die Internationale. Der Fuhre, der belgischen Sozialdemokratie Henri De man wies darauf hin, dast er mit seinen belgischen Freunden nicht nach Toittkchland ge kommen sei, um Freude zu haben an dem Bild der hier herrschenden Verelendung da daS belgische wie auch daS französische und englische Lol! ebein'alls unter den Folgen des Krieges zu leiden hätten. Tie K r i e g s k o st e n müssten aus den N c p a r a t i o n e n g e st r i ch e » werden, da diese tonst von Deutschland »ich: bezahlt werden könnten, und ein tatkräftiger Wiederaufbau muhe soso,! in die Wege geleitet werden. Der Redner schlost feine mit Beifall ausgeiiommencn Ausführungen mit der Forderung der Acndcruug des Ver sailler Vertrags und der sofortigen Aufhebung der Besetzung de- Nheinfandes. Wi: die „T. Allg. Ztg." milteilt, begeben sich die sozial demokratischen belgischen Abgeordneten Vandervelde. Camille HuvsmanS und Tebrougiiere am Freitag nach Berlin, wo sie mit Vertretern der S-owset Negierung, u. a. >ruch mtt Nadel, eine Zusammenkunft haben werden. Annahme der Vermögenssteuer im Reichstag. s-Dratztuceldung unserer Berliner Lchrtstlriiuns-l E iglisch-skanzösische Einigung über Angora. ILigner D r -r b l b e r i ch t -er „L r e S d n. Nachricht« «RI Pari-, 21. März. Uebcr den Angora-Vertrag, nämlich Uber den englisch iranzösischen Konflikt, der aus dem Vorgang entsvrang. dast Frankreich ohne Wissen Englands mit den Kemaliste» von Ang-or« einen Vertrag abschloh, hat man sich nach französischen Meldungen geeinigt. Frank reich gibt zu, dast es nach dem im Jahre 1814 zwischen den Alliierten abgeschlossenen Abkommen nicht das Recht hatte, «inen Sondecvertrag abznschliesten. In England ist insoige der Besprechungen, die Lord Eurzon in London mit dem Führer der beiden türkischen Regierungen von Konstanri- uopel und Angora hatte, eine Schwenkung zugunsten einer Revision de-Vertrags von Gcvres eingetretcn. Da- arste, was dte Konferenz morgen unternehmen wird, M. dah sie aus die Einstellung der türkisch-griechischen Feind- unö «inen sofortigen Waffenstillstand nor akeiren drängen kscklachen mirö. Berlin. -2l. März. Vor Eintritt in die Wetterberamng deS Verinogcnsstcuerge'etzes wurde aui eine iozialistische Beschwerde, dast noch immer Lriefmarscu mit dem Bild des Kaisers l-crkanst würden, regierungsseitig erwidert, daß Ende l92I noch l'- Piillionen Marken im Werte von ö Ml., die das 2?ildnis des srühcreu Kaisers trügen, vorhanden waren. Infolge der hohen Herstellungskosten tollsten diese Nestbestande ausgebruucht werden. Schon seit Dezember lS2I sind sic nicht mehr an den Schaltern verkauft worden. Jetzt leien sie nahezu ausgebraucht. Die Abstimmung über die zum § 16 de- VcrmögeitssteucrgesctzcS eingebrachien Anträge wurde zunächst zurückgestellt. Abg. Dr. Hertz illnabh. Soz.s beancragt zum 8 22. nach dem der Zuschlag zur Vermögenssteuer jährlich für die natürlichen Personen von den ersten WO000 Pik. eiu Prozent beträgt und bis aui 200 Prozent steigt, schon für die ersten 100000 -'stark 100 Prozent zu erheben und die Steuer bis aus MO Prozent steigen zu lassen. — Abg. Tr. Hclsserich iD.N.s be- käiuvste diesen Antrag. — Abg. Höllcin iKomm.s forderte cbensalls eine wesentliche Erhöhung der Zuschläge. — Abg. Dr. Helsscrich iD.-N.s: Man mutz die Steuer nicht zum Vermögen, sondern zum Einkommen in das Verhältnis setzen. Ein Millionär von heute gleicht einem Mann, der frühe> 2'000 Goldmar! hatte Der Redner beantragte, dast dem Zuschlag zur Vermögenssteuer nicht unterliegen sollen: Reichs-. Staats- und Kvmmunalanlcihen, Pfandbriefe, Iir- öustrteobliaatrvnen und andere festverzinsliche aus deutsche Währung lautende Wertpapiere sowie aus deutsche Währung lautende Hnpocheken, soweit diese Wertpapiere und Hnpothelen sich seit dem SO. 6. Gill ununterbrochen im Besitz des Sleucrptlichtigen befunden haben. Ter Regierungs- Vertreter erhob gegen dielen Antrag Bedenken. In den sorgenden Abstimmungen wurde beim 8 1k iWericrmittlungj beschlösset, datz iür die «Zeit der Erhebung deS Zuschlags t-ie Rrichsabgabeordnuug mit der Matzgabc Anwendung findet, das, bei Ermittlung de- Ertrages, ins besondere auch der Ertrag der letzten drei Jahre berück» sichtigt wird. Im übrigen ivurde § l6 in der Ausschutz- sassung angenommen, ebenso die K8 21 und 32. die dte Tarife enthalten. Ter Nest deS Gesetzes wurde ebenfalls in der Au s s ch u n s a s s u n g a u g e n o m m e ». Angenommen wurde auch eine Entschlictzuug des Ausschusses» die eine Vorlage sordcrt, durch die für die Einkommensteuer sowie siir das E r b »ch a s t S st c n e r g e sc tz diejenigen Aender ungen norgeschlageu werden, die durch die Markentwcriung notwendig sind. Es soll weiter er wogen iverden, ob nicht eine Einheitsbewertung des städtischen und ländlichen Grundbesitzes zu Steuer- und gegebenenfalls zu Belcihungszwecken erreicht werden kann. Untersucht werden soll das Problem der Schaffung einer stabilen Wcrteinhcit für das ganze WirtschastSleberr, Sodann folgt die zweite Beratung deS VrrmögenszuwachssteuergesetzeS. Ter VermögenszuwachS soll gleichzeitig mit der Feststellung des VermögensmerleS für die Vermögenssteuer ermittelt werden in der Zeit vom 1. Januar 1028 bis zum 81. De zember 1025. Zum ersten Mol von dem entstandenen Ver- mögenszuwacks, später in Zeitabständen von drei zu drei Jahren für den in den vnrangegangenen drei Kalender jahren entstandenen Zuwachs. Tic Steuer beträgt für die ersten 2MIWK Mk. 1 Pro,ent und steigt bis aus IN Prozent. Bei Berechnung der Steuer bleibt ein VermögenszuwachS, der länger als >2 Jahr,- zurücklicgt, nutzer Ansatz. Der VermögenszuwachS ist nur dann steuerpflichtig, wenn er den Betrag von 10V000 Mk. übersteigt. Die Steuer wird nur erhoben, wenn das Endvcrmvgen mehr als 200 000 Mk. beträgt. DaS Gesetz wurde in der Fassung deo Ausschnlscü angenommen. ES folgt das Gesetz über eine Abgabe vom VermögenszuwachS ans der Nachkriegszeit. Der Auüschuh hatte beantragt, den ganzen Entwurf ab- zutehnen. Äommunistische und unabhängige Redner traten dafür ein, dem Entwurf Gesetzeskraft zu verleihe». Zu leb hafte» Lärmszeueu kam cS, als der Kommunist Koenen in seinen Ausführungen das zur Debatte stehende Gesetz beiseite Uetz und aus de» Kall de- Aba. Bartz eiogtng. der e- gestern unter nommen halte, nickt nur seinen, sondern auch de» Namen seines kommunistischen FraktionSkollegc.n Fries in dte vor dem Plenarsaal ausUegende Anwesenheitsliste der Abgeord neten einzutragen, um damit dem abwesenben Parteifreunde das Tagegeld von IM Mk. zu retten. Als der Redner dann auch Anschuldigungen gegen den Reichs!iaanzmiuister Tr. Herme- richtete, ergriff dieser das Wort zu einer kurzen Erklärung, in der er sich g e g e n d i e i n s amcBerle u m » düng wandte, die nachgerade aus gewisser Seite zu einem Werkzeug der Bekämpfung deS politischen Gegners ge worden zu sein scheine. Zu wüsten Lärmszenen ge» stattete sich die allgemeine Unruhe deS Hauses, als der ilu-- civhängige Dr. Hertz die von dem Kommunisten «Koenen er hobenen Vorwürfe gegen Minister Dr. Hermes zu bcmciscu versuchte. Nur schwer gelang es dem Vizepräsidenten Bell, der Lage Herr zu werden urck, die sächlichen Berhantz- lungcu wieder in Gang zu bringen. — In der Abstimmung wurde das Nachkricgsgcwcnustcucrgesetz daraus, entkvrechemh dem Vorschläge des Ausschusses, abgelehut. Es folgte die zweite Lesung des Körperschastssteuergcsetzes. Nach den Beschlüssen des Ausschusses sollen von der Körprr- schultssteuc, befreit sem die Neichsbank, dte RetchsdarlehnS- lassen, die Staatsbanken, dte öffentlichen oder dem öffent lichen Verkehr dienenden Sparkassen, sofern sie sich aus die Pflege des eigentlichen LparlassenverkehrS beschränken, sowie die von Körperschaften des öfsentttche.n Rechts be gründeten und geleiteten gemeinnützigen Kreditanstalten. Abgelchnt wurde ein deutschnativnaler Antrag, die Privat- iwtcnüanken hinzuzusügen. — Iw wesentlichen wurde das Gesetz in der Fassung des Ausschusses augcuommeu. Beim Kapitel Verkehrs st euergesey beantragt« Abg. Dr. Hertz iUnabh. Loz.s Vertagung, da die Beratung des Gesetze- nur auf Kosten der Gründlichkeit erfolge« könnte. — Abg. Müller-Kranken «Soz i unterstützte den An-- trag. — Vizepräsident Dr. Bell: Die Arbeitslust das Hauses scheint ja heute ntchi sehr stark zu sein. Das Haus vertagt daraus die Wetlcrberatuug «wk morgen. Die Kleine Entente unter englischer FinanzkonlroUe. «Eigner Drahtbcricht der „Dresdn. Nachricht««'.! Paris» 2t. März. In hiesigen politischen Kreisen wird angcnvmmcn. datz Poincare persönlich an den ersten Sitzun gen von Genua tcilnehmen wird. Ei» endgültiger Beschlich wird darüber erst noch der Sachverständigenkonferenz gefasst werden, wie überhaupt die Stellung des amtlichen Frank reich zur Konferenz und seine Haltung in Genua wesentlich durch den Verlaus der Londoner Vorberatungen beet »stutzt werden wird. Für dte hier augenblicklich vorherrschende Auffassung ist die Acutzerung des „TempS" bezeichnend, nach der die Konferenz jötzt weniger nach einer Bemühung zur Wiederherstellung von Friedensverhältnlffeu als nach einer allgemeinen Schlacht, in der seder seine Frei heit und dte seiner Freunde verteidigen mutz, auösicht. Das Blatt begründet diese Anssassung dnrch den Hinweis aus «ine« scheinbar von englischer Seite ansgearbcitetcu Plan, der eine Unterstütznng Polens. NnmSnicnü. Jugoslawiens und, mit gewisse» Vorbehalten, auch der Tschecho-Slowaket von der Annahme einer Berbündctcnkonirollc. besonder« für di« Strnererhcbnng und die Eisenbahnbetriebe, abhängig mache» soll. Nach dem ..Temps" ist die Schaffung einer Klasse von Kontrollslaaten für Frankreich unannehmbar. DaS Blatt hofft, die Enthüllung des Planes werde genügen, um ihn rasch wieder verschwinden zn lasten. „Eine feste Mauer zwischen Deutschland und Rutzland." «Eigner D r a tz i b e r > ch t der „D r e » i> ir. N -> ,«> r i ch t « itt.) Kowuo, 21. März. Wenn eine Warschauer Meldung zu treffend ist, hat die in Warschau soeben beendete Rand, st a a t e n - K o n f e r e n z den von Polen beabsichtigten Er folg gehabt, nämlich den deutschen Drang nach dem Osten einzubämmen, wie da- Organ der Ptlkudskt- Partei, der „Nowotnik", das Ergebnis der Konferenz mU Genugtuung kennzeichnet. Die Konferenz habe polltttche und wirtschaftliche Ziele verfolgt. Man sei bestrebt, das Interesse der baltischen Staaten gegenüber dem Osten und Westen sicherzustelleit. Ostpreußen, da- Sprungbrett Deutschland- nach dem europäisch-astattschen Weste«, steh« ciuem geschloffenen Wall gegenüber. Sine fest« Mauer se De zwischen Deutschland und errichtet worbe«.
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