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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030702013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903070201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903070201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-02
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. 481. Leite 4. TounerStag. L. Juli IVO» die Befugnis der Ablehnung und Abänderung in sich schließt, kann bei der Berichtigung eines aus Irrtum beruhenden Fehlers eines Gesetzes nicht in Anspruch genommen werden: denn der- jenige Faktor der Gesetzgebung, der durch sein Versehen den Fehler verschuldet hat. ist verpflichtet, sein Versehen wieder gut zu machen, und der richtige Text, aus den sich der Beschlutz beziehen sollte, und der dem wirklichen Willen des. Reichstages entspricht, steht ,a bereits fest. Aus diesen Gründen mutz es wohl als genügend erachtet iverden. datz der Reichstag durch eine Resolution den Irrtum anerkennt und berichtigt. Dazu ist aber erforderlich, datz in die Geschäftsordnung eine Bestimmung ausgenommen wird, welche dieses einfachere Berichtiaungsverfahren zuläßt und regelt. Wird der vom Reichstag« gefaßte Berichtigungsoeschluh auch vom Bundesrat als solcher anerkannt, so mühte darauf der richtige Tert vom Kaiser ausgeferligt werden, und die Berichtigung wäre »n Reichsgesetzdlatt zu verkünden in der Form eines kaiser lichen Erlasses, der auf die erfolgte Zustimmung des BundcSrates und des Reichstages Bezug nimmt. Das amerikanische Geschwader bat am Dienstag abend gegen 7 Ubr den Hafen von Kiel verlassen. Sämtliche amerikanischen Schiffe feuerten Salut, der von allen im Hasen liegenden deutschen Kriegsschiffen mit 31 Schuh erwidert wurde. Hie amerikanischen Schilfe führten im Grotztop die deutsche, die deutschen Schiffe im Grotztop die amerikanische Flagge. Die Mannschaften der deutschen Schiffe paradierten aus der Seite, auf der die amerikanischen Schiffe voroeisuhre». Die Signalstation Düsternbrook gab dem abre senden Geschwader das Flaggensignal „Glückliche Reise". Am Mittwoch ist das Geschwader in Kalund- vorg einaetrosfen. ES ankert auf der Reede und wird einige Tage dort verbleiben. Der Verein Deutscher Zeitungsverleger hielt, wie bereits genieldet, am Mittwoch seine diesjährige Generalver sammlung in Hamburg ab, welche aus allen Teilen des Reiches zahlreich beschickt war. Den Vorsitz führte der Reichstagsabge- orduele Dr. Max Jänecke i„Hannooerscher Courier"). AuS dem vom Generalsekretär Kiefer vorgelragenen Geschäftsbericht gebt hervor, datz der Verein im oersiossenen Vereinsjahre sich nicht nur erheblich vergrößert, sondern auch im übrigen eine sehr er folgreiche Tätigkeit entwickelt hat. Allgemein freudig begrützt wurve namentlich die Tatsache, datz eS den Bemübuugen des „Vereins Deutscher Zeituuuvvcrlegcr" und des „Deutschen Bucli- Sruckervereius", in dessen Aufträge Kafemann-Danzig freundlichc Grüne überbrachte, gelungen ist, einen Boden zu aemelnsamer Arbeit zu finden Ein ständiger Ausschuss ist gebildet, um die Velden Vereinen gemeinsamen Aufgaben im Zeitungswesen. wie Verkehrsordnung für Inserate, Postverpackung. Geheimmittel- und -iurpsuscher-Anzeigeu, Papierzollfrage, Urheberrecht ufw., einer Lösung cntgegenzusühren. Die Tagesordnung, die eine Reihe iur düs Zeitungswesen wichtiger und einschneidender Punkte, wie üilile Annoncen. Expeditionen. Pensionsversorgung von Redak- teuren und anderen Zeitungsbeamten, Kinderarbeit im Zcitungs- lveieu, gemeinsame Berichterstattung usw., enthielt, rief sehr leb hafte Verhandlungen hervor und führte vielfach zur Aufstellung entscheidender Leitsätze. Als Ort der nächstjährigen Generalver sammlung jlOiährigeS Bestehen des Vereins) wurde Dresden bestimmt. Der Vorstand besteht nach de» Neuwahlen aus den Herren Dr. Jänecke s,.Hannoverscher Courier"), Vorsitzender, Dr. Faber („Magdeburger Zeitung"), Schriftführer. Broschek l,,Vogt ländischer Anzeiger"). Iockwer <„Düsseldorser General-Anzeiger"), Ltto Klotz j„Fränkischer Courier", Nürnbergs, Dr. Knittel („Karls ruher Zeitung"), Müller-Palm j,/Neues Tageblatt" Stuttgart), Dr. Curti („Frankfurter Zeitung"). E. Trowitzsch („Frankfurter Oder-Zeitung >, Wyneken („Königsbcrger Allgemeine Zeitung") Wie verlautet, sind die Befestigungsanlagen auf der Insel Borkum, deren Notwendigkeit für den Schutz der Ein fahrt in die Emsinüiidiiiig und des Emdcner Hafens bei einem der vorjährigen Flottenmanöver erprobt wurde, nunmehr in der Ausführung begriffen. Präsident der Ansiedlungskommission wird Landrat Blomeyer in Meseritz. Wie die „Schief. Ztg.' mitteilt, sei an seiner Ernennung nicht mehr zu zweifeln. Landrat Blomcner habe einen mehrwöchigen Urlaub angetreten, von dem er in sein bisheriges Amt nicht mehr zurückkehren werde. Infolge wiederholter Klagen über Mißstände im Aus stellung s w e se n hatten die preußischen Regierungspräsidenten den Handelskammern eine Reihe von Vorschlägen vorgelegt, welche nach Ansicht der beteiligten Minister geeignet seien, die bestehenden Mitzstände zu beseitigen. Tie Absicht vieler Vorschläge ging dahin, durch behördliche Förderung guter Ausstellungen diesen einen ge wissen Schutz und eine Auszeichnung vor den sogenannten „wilden" Tlusstcllungen zu geben: die dafür gemachten Vorschläge gingen sehr ins einzelne. Mehrere Handelskammern haben festgestelll. datz auch in ihrem Bezirk sich Mitzstände im Ausstellungswesen er geben haben, und datz es im Interesse des Handelsstandes liege, vor solchen Mitzständen durch geeignete Maßnahmen der Be hörden geschützt zu werden. Tie meisten Handelskammern haben sich in ihren Jahresberichten über die Frage geäußert. Die Potsdamer Handelskammer glaubt aber nicht, die Feststellung von Einzelnormen befürworten zu sollen. Als ein besseres Mittel, den in Rede stehenden Mitzständen zu steuern, gab die Kammer anbeim, in jedem Falle der Veranstaltung einer Ausstellung zu nächst die zuständige Handelskammer über Zwcckmätzigkeit und Bedürfnis der Ausstellung zu hören und auf Grund dieses Gut- achtens die sich dann als empfehlenswert erweisenden Maßnahmen ;u veranlaßen. Die Errichtung der Akademie in Posen ist nunmehr beschlossen. Am Freitag fand unter dem Vorsitze des neuen V berpräsidenten v. Waldom eine Sitzung statt, zu der neben den Leitern der wissenschaftlichen Institute die geistigen Führer der Btadt ewgcladen waren. In dieser Sitzung, an der Geh. Ober- Rcgicrungsrat Schmidt aus dem Kultusministcnnm teilnahm, wurde verkündet, das; die seit langer Zeit geplante Akademie am 1. Oktober ins Leben treten werde. Die neue Akademie hat den lweck, Len seit einer Reihe von Jahren zunächst von einem Vrivotkoinitee, später von der .Deutschen Gesellschaft für Kunst . uv Wissenschaft" veranstalteten Vortragsreihen und Uebungs- Lirsen eine ftste Grundlage zu geben. Die Akademie Kat die Auf- .ibe: 1. Nebungskurse für sachliche Fortbildung, 2. Vorlesungen für fachliche Fortb lduug, 3. allgemein bildende Vorlesungen, !. Volkll,ocb;chu!kurie zu veranstalten, und zwar auf den Ge bieten der Philosophie, der deutschen Literatur, der französischen und enalischen Philologie, der Geschichte, der Geographie, der Nationalökonomie, der Natiinvissenschaflen und der Kunst. — Tie Akademie erhält einen Rektor, zwei etalsmätzjae Professoren und eine Reibe von Lehrkräften, für die geeignete Persönlichkeiten der wissenschaftlichen Institute im Nebenamte herangezogcn wer- den sollen. Voraussichtlich werden auch noch medizinische und iuristüche Vorlesungen abgebalten werden. Die Akademie soll nicht nur der Stadt Posen, sondern der ganzen Provinz zu gute kcuimcn. Die Lebrkräfte sind noch nicht bekannt. Nur der Rektor ist bereits berufen: Prof. Dr. Eugen Kübnemann, bisher außer ordentlicher Professor an der Universität Marburg und vor kurzer Zeit nach Bonn verseht Rußland. Die Antwort des russischen Hl. Synods aus die Anregung eines allgemeinen K irchenkonzils ist fetzt erfolgt, und zwar in ablehnendem Sinne. Tie Einigung der griechisch-orthodoren Kirchen durch Versammlungen ihrer Bischöfe wird zwar als -wünschenswert bezeichnet. Aber wie erwünscht auch solche Versammlungen aller rechtgläubigen Bischöfe wären, so seien sie doch nicht durchführbar, da die Kirchen durch die Grenzen der Staaten von einander getrennt seien und die Be- Ziehungen der Kirchen zu einander notwendigerweise die Be gehungen der Staaten tangieren. Selbstverständlich wird auch der Iulianifche Kalender als der Inbegriff des Vollkommenen bezeichnet, und werden die auf Kaleudervereiisigung gerichteten Wünsche, wie alle übrigen Punkte der vom St. Petersburger und dem Moskauer Metropoliten, sowie Vier Bischöfen ausgegan genen Anregungen, abgelehnt. Afrika. In Ergänzung telegraphischer Berichte wird der „Nat.-Ztg." aus Tanger, 20. Juni, geschrieben: „Etwas ganz Sensationelles hat sich zugetragen, die Gefangennahme oes „Tim es "-Korrespondenten Mr. Harris durch Raisuli. Doch hat dieselbe mit Bu Hamara nichts zu tun. und wir sind auch der Meinung, datz sie nicht die verhängnisvollen Konsequenzen haben wird, wie ez die immer vessimistische Presse annimmt. Mr. Harris, ein bis zur Verwegenbest mutiger Mann, der neben vielen anderen Sprachen das Arabische und selbst die marokka- Nischen Dialekte vollständig beherrscht, befindet sich schon seit mehr als 15 Jahren hier im Lande: er hat Marokko, als Araber ver kleidet, nach allen Richtungen durchzogen, kennt die Bewohner gründlich und weitz mit ihnen umzugehen, wie er sich denn auch aus mancher gefährlichen Lage immer selbst zu befreien gewußt hat. Auch ist er sehr reich: unter den Kabylen in der Näh« von Tanger zählt er viele gute Freunde, Raisuli und er baden sich jetzt nicht zum ersten Maie geleben. Unter seinen Landsleuten gilt er als Autorität in marokkanischen Dingen und bei aller Achtung, die sie ihm zollt, wirst ihm die Gesellschaft nur ein zu west ge triebenes Unabhängigkeitsaefühl vor. Er wohnt denn auch auf der Tanger gegenübeniegenden Seite der Bai, in einem jedem hier Ankommenden, sofort auffallenden, ganz einsam liegenden, von Grün umgebenen weißen Haufe nicht west vom Meer, auf einem gute» Pferde in einer Viertelstunde erreichbar. Es herrscht nun Zweifel, aus welche Weste er in die Gefangenschaft RaisuliS ge kommen ist. Daß Ulan ihn, einer Behauptung nach, aus seinem Hause gelockt oder gar mit Gewalt entführt habe, ist schon feinem Charakter nach ausgeschlossen: er hat während der letzten Monate allen anscheinenden Gefahren zum Trotz seinen Aulenthalt nicht gewechselt, er mutzte sich also auch heute sicher fühlen. Wahrschein licher ist datz er selber nach dem Zinat genannten Gebiete ge gangen ist, wo in letzter Zeit Kämpfe zwischen dem, wie wir seiner zeit berichteten, vom Sultan geschickten Heere und den aufständi schen Kabylen und ihrem Verbündeten Raisuli stattsanden. Die Snltanstruppen. durch Askaris aus Tanger verstärkt hatten Raisuli in die unzugänglichen Berge getrieben, die Beni-Zinat be siegt. ihre Hütten verbrannt und sonstige Verluste zugesügt. So hatte Tanger sogar am Mittwoch das wchauspiel der Einbringung mehrerer Gefangenen und abgeschnittenen, aus Lanzen gesteckten Köpfe, die erst ganz spät durch Tücher verhüllt wurden. Wann Mr. Harris gefangen wurde, steht auch nicht fest, da er zu einer Zeit noch in Tanger gesehen wurde, wo man schon die Nachricht seiner Aushebung verbreitete. Tie Tatsache fand aber gestern ihre Bestätigung durch einen Brief RaisuliS, der Zurückziehung der Truppen, Auslieferung der ihm abgenommcnen Gefangenen und ein starkes Lösegeld binnen drei Tagen verlangte, damit er Harris freigäbe, und einen Brief von Mr. Harris selbst, der die Weisung enthielt, man möge nur ja keine Truppen zu seiner Befreiung aus- schicken. dabei die Auskunft, daß map ihn gut behandle und datz er >rei umhergehen könne, wenn auch nahe bewacht." Das Londoner Kriegsamt veröffentlicht eine Depesche des dem abessinischen Heere beigegebenen Obersten Rochfort aus Biyaado vom 6. Juni, welche besagt, daß die Messinier nach einem Gewaltsmarsch am 31. Mai in der Nähe von Icyd die Spcerreiter des Mull ab überraschten. Die Sveerreiter seien nach schwack^m Widerstande gestoben. Der Onkel des Mullah und 1000 Sveerreiter seien getötet worden. Der ganze Vieh- vorrat, einschließlich 1000 Kamele, lei erbeutet worden. Infolge der Niederlage habe sich der Mullah mit seinen Fntztruppen nach Gumburu gewandt. Die Abessinier bewegen sich nach den Wasscrstationen des Mullah zu südlich der Linie Tscherlogubi- Galadi. Wiederholt.) Kunst und Wissenschaft. ff Im Reliden,tbeatee: Heute: »Der Frauen arzt", morgen: Gastspiel deS Herrn Adalbert MaIffowSky: .DaS Leben ein Traum". Im Central-Theater: „Die Notbrücke". ff Der DreSdnerMäiinergesangveretn veranstaltet niiter Leitung des Prof. Hugo Jüngst Donnerstag den 3. Juli i» dem Ausstellungsvarke ein großes Konzert. ff Im König l. Belvedere wird Übermorgen. Sonnabend, cin .Amerikanischer Abend", eine ErinncrungSseier an den amerika- nischc» FreibeilSkampf, abgebalten. Bei dieier Gelcgcnbeit, bei der baupt- sächlich die kiesigen anrerikamichen »nv englischen Kolonien vertreten sei» werden, gelangen in, Konzert ausschließlich Stücke amerikanücher Kom- vouisten zur Aufführung. ff Die Rollfutzsche Multkakademie (Direktor G. Schumann) veranstaltete vorgestern und gestern in ihren Räumen lFerdinandstraße« zwei Schülervortrogsadende. Der artige Aufführungen haben telbst Ende Juni ihre Berechtigung iniofern. als nun bald eine längere Sommerpnme elntritt und es ich empfiehlt, die Ergebnisse der letzten Studienzeit vorder noch einmal kurz vorzufüdren. An den Vorträgen des ersten Abends beteiligten stch eine Anzahl bereit« recht vorgeschrittener Schülerin nen. Eine vortreffliche Wiedergabe erfuhren zwei Lieder für Sopran von Schubert, eine Arie von Händel. Tuest für Mezzo- vprau und Alt von E Schulz: Lieder ohne Worte und Scherzo von Mendelsiobn. Impromptu von Schubert. Ständchen von Schubert und LiSzt. .An den Frühling" von Grieg. „Jnterlake»" von Jaell: aber auch die übrigen Klavierstücke von Beethoven, R. Schumann, St. Heller uns M. Mozkowski gelangen in der Hanpffache recht gut. Die betreffenden Schülerinnen gehörten den Klavierklassen von Kammervirtuos«» Doris Böbme. M. Türke, Natalie v. Ziegler, Pros. B Rolliuß, Direktor G. Schumann und den GesangSklasfen von I. Bäctst-Führmann und Luise Ottermann an. Ter zweite Abend war ein Elcmeniarkchulabeno. an welchem sich einige zwanzig jugendliche Schülerinnen durch Klavier- und GclangSvorträge betätigten. Außer verschiedenen wertvollen kleineren Klavierstücken von Clement!, Havdn. Beethoven, Schubert. Reinecke. Kullack. Döring. Merkel u. a. hörte man auch bereits recht vorgeschrittene Leistungen, wie z. B Albumblatt von Grteg, Fantaste von Mozart. Sonate op 13 von Beethoven und Walzer von Chopin, sowie einen Iponlschen Tanz z» acht Händen von Mozkowski. An allen diesen Vorstägen konnte man leine Freude haben. Sie sind daS Ergebnis einer gediegenen, zielbcwußten Unicrrlchtsmeihove. ff Se. MajestätderKönig beehrte vorgestern die Hos - Vinnoladrik von Carl Ronifch, Dresden-Neustadt. Wallgäßchen. mit seinem Besuche, um die der genannten Firma persönlich in Auftrag gegebenen zwei Konzeitflüael. modernster Aus stattung. in Augeillchein zu nehmen. Se. Maiestät spielte und prüfte die Flügel selbst und sprach den Inhabern der Firma. Hrrlrn Albert und Hermann Röniich. seine vvllste Zufriedenheit aus. Es ist dies ein neuer Beweis der Leist>i»gSfäff>wke>t dieser rührigen, heimliche» Fabrik, die stets bemüht ist, das Beste und Geb-egensle zu liefern und deren tecvnilche Leistungen zu den besten der Neuzeit gehören. Die Flügel bleibe» noch kurze Zeit in de, Fabrik, TreSoeil-Nellstadt. Wallgäßchen 1. zur Besichtigung aus gestellt. ff Die Dresdner Liedertafel gibt in einem soeben erschienenen Jahresberichte eingehende Mitteilungen über ihre Wirkiomkett im 61.. 62- und 63. Veretnsiahre llOOO—1903>. Aus dem mit Fleiß und Sorgfalt zujammengestellten Berichte geht beivor, daß die Dresdner Ltedertawl zur Zeit 443Mitglieder zählt: 10 Ehrenmitglieder. 169 ordenstiche Mitglieder, 251 außervldent- licbe Mitgliever und 13 auswärtige. Ter Rechnungsabichliiß für 1902 03 weist bei einer Endsumme von 12914 Ml. 57 Pfg. in Kredit und Debet einen Uebeischuß von 399 Mk. 54 Pig. auf. Ter Rci'efonds beträgt 3731 Mk 25 Pfg.. der Wokltätlgkeüsfoiids 364 Mk. 53 Pfg.. der Hausbaufonds ca. 50 000 Mk. Im letzten Veretnsiahre wurden 4 Konzerte und 15 gesellschaftliche Vergnügun gen abgehaiten. ff Sächsische Kunstausstellung, Brühlsche Terrasse. Die kürzlich in der Presse gebrachte Zusammenstellung über die Nublsachien, welche in der Sächsischen Kunstausstellung mit ihren Werken vertreten sind, geüaltct sich noch iiUeressaaier, wenn die Gelamlbcit der Aussteller in Be tracht gezogen wird. Bon den 208 Künstlern, dre der Kalolog auswetit, leben 171 in Sachsen, llS im übrigen Denischland und )c 2 in Holland, Ocsterreich-Ungarn und Italien. Naturgemäß ist Dresden sowohl als Kunststadt, wie alS Geburtsort am meisten unter den ausstcllenden Künstlern vertrete». Allein bl nennen Elbsloren, ihre Heimatstadt darnnlcr finde» wir Namen wie Hochniann. Mannseldt, die beiden Lconbardis, Hans Unger, Körner, Hugo Mühlia, Pietschmann, Oskar Blubni, den eleganten Flimiralor, Paul Poetzich, Tbaniin. Willing. Georg Schwenk u. a. m. Als den Ort ihrer Tätigkeit haben 1S4 Künstler Dresden gewählt, daninter allein 83 Maler, die allerdings aus aller Herren Länder stainnie», denn im ganzen sind es t40 geborene Sachten, denen ungcsäür KO Nichtlachlen »nd ia Ausländer gegenüber stehen. Sachsens andere Metropole Leipzig ftcbl naturgcmäß als Kunststadt mit 27 Ausstellern (da,unter 1« Malern) an 2. Stelle. Besonders stark ist Leipzig unter den Bildhauern als Baierstadt zu finden. Kling er. Karl Sesfner, Pfeifer, Prell. Artur Volkmann, Eurt Sioevin» u. a. m. find geborene Leipziger und überragt ihre Zahl sogar dir Dresden-, welches mit 8 Bildhauern vertreten ist. Bon den Malern find hier bauptiScbltcb Strathmann, Zwinpcher und Franz Schleper ,u nennen. Als drille Stadt kommt in Sachsen nur noch Meißen in Betracht, woker 9 Künstle» ihre Werke gesandt habe» und wenn wir von Großenhain abichen, wo «ine Künstlerin ihre» Wohnsitz aufgeschlaaen bat, io find damit die KunstoUe Sachsens er'chövst. Zugleich gibt unS diele Zusammenstellung ein klares Bild, daß daS Trifolium Drcödcn-Leiozta-Mclßen die Ställen modernen Kunstlebens in Sachsen find und wie diese Ausstellung beweist, m,t Ehren neben den anderen Hauplorten deutscher Kunst bestehen. ff Vorgestern ist das Programm der nächstjährigen Fest - 'Viele in Bovr« otb fesige«eht worden. Zur Ausfnbnmg wer den »Tannhäusrr", Parsisal" und der „Ring des Nibelungen" gelangen. ff München. Di« seit Wochen rm Vrinzreaenten» Theater unter Leitung de» GenrralmusikdiirktorS Zumve Üatt- findenden Orchrslewroben zum . Ring de- Nibelungen", die bisbe» dir drei Abende .Walküre". .Siegfried" und .Götter dämmerung" umtatzwn. haben nunmehr mit der orchestralen Aus arbeitung vom „Rheinaold" ihren vorläufigen^ilblchluß gesund««. Jetzt ist mit den Dekoration«, und Brleuchtungsprvdea zu den vier szenischen Bilder» von „Rhetnaold" begonnen. Dir vom Hol- tbralerinaier Hanü Frahm dazu hergestellten neu«n Trkorlionen sind glänzend und stimmungsvoll ausgefallen. Sir wirken unter den kein« andeien Bühne zu Gebote stehenden ungeheuren Licht- massen de- P,i»zirge»teii.ThrnterS mit tbren sein abgetönten Schattierungen, die das vielfarbige BelencktUiigSfysiem bietet, in greifbare» Plasitk und Naturwahihett. Durch da« tatkräftige Interesse des Obrrststallineiste»<labes Ist nun auch den dieSiährtgen Feitipieie» eine Iange»ebnte und für die in allen Teilen voll wertige Darstellung de« Ntbeiungenringe« geradezu nnenlbehrltch« Mitgift zu teil gewmden: Biüiibildes Streltro« „Grane": da» ungemein schon gestaltete, gelehrige Tler Kat beletlö leine Feuer probe a» Siegfrieds Scheiterbauien ohne Schrecken bestanden und auch die gewntligen Tvumassen des vridrcktrn Orchester» ohne Wanken übe, sich ergehen lassen. Io daß nun auch d>r!e durchaus wichtige Beirbungsilagr eine gute Lösung gesunken vat. ff De> Vertreter de« „GauloiS". Herr de Maijlöre». den da» Blatt zu» Berichterstattung über die ReichskagSwahlen nach De»»chia»d eniiendei hatte, ist vom Reichskanzler Gras«u B ü low in Audienz empfangen worden. Der Reichskanzler hat mit dem französischen Gast — über Wagner gesprochen. Graf Bülow sagte: „De, Enthusiasmus der Franzosen für diese spezielle Fc»m de, Musik «Wagner- ist hoch« bemerkenswert. Man erinnere sich doch, wie ichari vir Kritiken, wie desilg dle Angriffe gegen da» Genie Wagners in Frankieich und selbst in Deuochland lvaren. Alles änk-ert sich, wie Sie «eben, alles wandelt und modifiziert sich " Dins die Bemertung des Besucher», dag sich seither da» französische Ohr an Wogners Mu! lk gewöhnt hat, erwiderte Graf Bülow: „Nun. dann sind Sie wirklich zu beneiden. Wa» mich betrifft — ich habe mich niean lie gewöhne« können. Und wenn ich wie alle Welt Bavreutd besucht habe. Io geichah es bloß, um begeisterte Freunde Wagners dortbin zu begleiten. Ich gestehe, day ich übeihauvt gegen Musik rebellisch geolieve» bin." Herr de MaizisreS lnüvst an diese Aeußerung de» Reichskanzlers folgende Deduktion: „Der deutsche Retchslanzlee, der vor einem Ftemden, znninl vor einem Franzosen, trinen so geringen Geschmack an der nationalen deutschen Musik gesteht, da» iff eine wichliae Konzession, beinahe eine diplomatische Avance!" ff Felix Mottl bleibt bei seiner Ablehnung einer Direktion der Parsifal-Ausführungen in Rewyork, hat sich aber ver pflichtet. alle übrigen Wagnerschcn Tondramcn, di« m nächster Spielzeit an der genannten Bühne in Szene geben werden, zu dirigieren. Schließlich geht es, wie anderwärts, aum ohne Mottl. ff Der viebeitige »nd ersindungsletche Mailänder Verleger Edvardo Sonzotz.no hat die Anregung zu einer t»amalischen Dar bietung gegeben, die. falls sie niiögetükrt werben sollte, wohl einz > a in ihrer Art dailehen dürste. Sonzogno schlägt vor, den erste» Akt von PonchtelliS bekannter Over „Gtoconda im Hofe des D o g e n v a l a st e s zu Venedig, der in der Text- dichtung als „Ort der Handlung" dioeS Aktes voraelchileben ist. dalstellcn zu lassen. Die Idee, ein Drama wsikllch an jener Stelle nuiztlff'ihren, wo sich dessen Handlung einst abgespielt hat, ist gewiß reizvoll. Es müßte von erlesener Wirkung lein, wenn Laura und Aloiie wirklich bei Orgelllang die Scala det Giganti herablchieilen, wenn der Schreiber Isevo an dem echten, neben der Porta della Easta befindlichen alten Schreibpult sitzt, wenn Barnaba die geheime Anklage in den Rachen des „Leone" wirft, »nv wen» sich die Maragona, die klassische Glocke, die seit dem Fall deS Turmes geschwiegen hat. mit den Klängen de« Orchester- vereinigt. Es ist alles bereit, um dleieS Proiekt zur Ausführung zu bimgen, und es fehlt dazu nur noch die Bewilligung de« ita lienischen Ministeriums, die man auf das Bestimmteste erhofft. 8l6ll6 »uirti Drabimeldungen Hofnachrichteu. Scichi. Foistvcrein. Allgemeine Versicherungsanstalt, Schwurgericht. Die Verbrrcherinscl Sachalin. Vermischtes. * Die Drachenbürg zu Königswinter ist nebst Burghof und einem arrondierten Gelände von 150 Morgen nunmehr endgültig in den Besitz des Bonner 'Rechtsanwalts Dr. Biesen bach übergcgangen, eines Neffen des bisherigen Eigentümers, des verstorbenen Barons v. Sorten. Dr. Biesenbach beabsichtigt, Schloß und Park dem Zutritt des Publikums zu öffnen. Aus dem Anwesen der Drachenburg hat gleichzeitig der Kölner Parfümerie- Fabrikant Ferdinand Mülfeus 240 Morgen Waldbesitz erworben. * Leopold Wölfling hat an die Genfer Regierung ein Ge such gerichtet um die Erlaubnis, dort seinen regelmäßigen Wohnsitz zu nehmen. Es wurde demselben entsprochen. Ferner ersuchte er die Regierung um Erlaß verschiedener Formalitäten in Betreff seiner Heirat mit Fräulein Adamovics: dieses Gesuch wurde an das Polizeidepartement zur Erledigung verwiesen. Leopold Wölf ling ivird sich nach Ablauf der gesetzlichen Frist zum Genfer Bür gerrecht melden. * Ein strengeZ Alkobolverbot erging, wie die „Wiener Zeitung" mitteilt, mit Jrgde des SultanS an alle Offiziere und Mannschaften des Osmanischen Reiches. Es wird hinzugefügt, daß die alttürkische Partei diesen Schritt mit großer Genugtuung begrüßt. Nickt wenig dürften sowohl zu der strengen Einschärfung des alten Wemverbots des Islams als auch zu der Genugtuung der orthodoxen Mohammedaner über diesen kaiserlichen Erwß die Berichte über den BAgrader Königsmord »nd der Tlnteil beige- tragen haben, den die Erhitzung durch reichlichen Weingenuß an der Art der Verübung jener Greuel hatte. Wetterbericht des Kgl. Sächf. Meicorolog. Instituts t» Chemnitz vom 1. Juli 6 Ubr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am I. Juli 8 Ukr früh: Stallone, Siam, RiidNma u » i u. Stiirke I W«U«r LAj de»Windei ! Tp - Stations- Name Richtung u. Siiirk» dd««,nd^ »etter AP. Z Z Storno«. - I - - ! veid« 770 dkVV schwach -^16 BiaMod 7«« WNi steil weiNg -»-16 Lettin 70 N80 lelchl boldbed ^14 Chrtstiailfd 631XV leicht wolkig Münster 1 7l KKcv- ieicht halbbev >1« O b4>>i>V mäßig bedeckt -i-12. Perlln «g d"V schwach daldde» 416 LkudeSllüS 6-1 ÜÜO nillßigjfftegcn z-i-z! - szarlsruhe 71 0d§0 fchw. Rede, 41« Stockholm 62.leicht heiter -PlNj- ^rank». M. 70 dl leicht heiter 41» stooenhag. 67 i dlVV schwach bedeckt M,» « 71 rco lchwach i>,Ii«r 4 IS 0 Memel 62 KXVV mosi. wolkig Bari» 13 71 080 leicht wolkenl ^-16 0 Swinem.2 68 dNV Ichwoch wolkig -I-K. 0 «iinchen 8 71 80 leicht, heiter 4 17 o Skagkn 65.dl>V Mllkig wolkig Z-l-, Nom 62 ^ liwokktg Lyl« Oil.dNV tchwnch bedeckt ^-li! R«i,a 63 <> Imaikia ^-18 tzamdg. t 71>^V schwach bedeckt -»-18 v -Ziieinnl» ? 71 Hki V leicht tzalddttü. t» 1 Da« Maxtmalaelitcl erstreck, sich heule von den Niederlanden bl« herein natb Miiicldemichland. Ein Mmnnum lauert in, Norvosten. Porberrlttzend ist noch die iveitliche Luftströmung und daher zeigt Deutichland otelfach starke Bewölkung. Die Tempcraiur enlfpricht ungefähr der normalen. Ge witter tüi heule wahrfchcinlich Prognose für den 2 Juli. Wetter lage : Trocken, wenn auch mehr oder weniger bewölkt. Temperatur: Nor mal. Windurwrung: Unbestimmt, schwach. Barometer: Martinu«. Witterung in Sachse» am 30. Juni. Statt»» See- »«»- m remp. wind Zs — Station Lee- höhe rein». wtn» L N ß E rre«den ,1« IN.« IN.« NdNV 1 - Aretderg Z« 17.4 l«7 VktV» Vetvüa 117 ra.« 16« dt dNV 3 Schneeberg 43k 17.0 » 2 MO» r.o Laidid ,os MI 13.2 IV dNV 3 Silier bM Il,2 11.0 IE 2 Bau,en 202 12.7 13.7 vv 2 «itenberg 7K1 lSZ Id» NikE, Zittau 258 18.7 110 !»0 l Net penl,atn 772 :«.a ti.« WIE» üdemnttz 810 IS- 12 3 vv 1 0.4 ,>ichtelbetg 1213 i»r ti.1 !E « ff o.r Während der Morgen deS 30. Juni den h-lteren und trockenen WitterungScharalter der PoUage noch bekbebielt, stellten sich tm Laus« de« Pvrniiitcig« an den inelsten Slaiionen Trübung und verelmclt Niederichläge cin. die m der zweiten Hälite des TagcS allgemeiner und ilcllenwelie unter Gewiticrericheinungen aiitiraten. Die Temperaturverbällntsse hatten sich gegen de» Bvitag nur wenig verändert und war die Wärme immer noch übernormal. Dresden, t. Juli. Barometer von Optiker Eduard Wiegand vorm. OSk Bölold), Wallspaß« 2. Abend« 8 Ubr: 7SS Rllllmet«, » ge stiegen. Tberinoiiietrogravb nach Celsius. Temperatur: höchste iS Gr. Wärme, niedrigste >2 Gr. Wärme Wcchielnd bcwölkt. Nordwcstwind. Wasserstand der Elbe und Moldau. Budweis Prgg Pardubitz Melnil Leitmerltz Dresden 30 Jnnl - 10 -j- 15" — 7 - 55 - M - 167 1. Jult - 12 -s- 19* - 10 - 58 - 64 — 170 » Stauwall,r am ltzegu tnlolg« »ullüllun, da Skala,r w«tzra Wasserwärme der Elbe am 1. Jult: 22'/, Grad 6.
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