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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030702013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903070201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903070201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-02
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. L81. Seite 2. M» Donnerstag. 2. Juli LVVS ' .Bei meinem Scheide» von Lothringen, wo misch gefühlt habe, möchte ich Eurer Hoch- nrn Lothringer Lande einen von Herzen zurufea und hiermit meine aufrichtigen othrtngen und die Lothringer »um AuS- Scheeibe» gerichtet: ich mich 13 Jahre heim wohlgedoren und dem scj kommenden AbschiedSam und besten Wünsche sur druck bringen." Straßb » rg i. E. lBriv.-Tei.) Auf dem Hof« de« Land wirts Becher in Soidatcntal wurde abends Heu beim LaternenUch adgeladen. Das Heu fing Feuer und das ganze Gehöft ging ir Flammen auf. Di« 17jähttge Tochter Bechers, sowie ein gleich altrtges Dienstmädchen sind verbrannt. » BreSlau. (Prtv.-Tel.) In dem Dorfe PrzonSna, Kreis Liegnttz, warfen bisd'r noch nicht ermittelte Personen in die Woh nung des Hauslehrers Magura, der bei der Reich-tagSwahl gegen den polnischen Kandidaten Kowalczyk eifrig agitiert hatte, zwei Dvnamitpatronen.die explodierte». Ei» Teil des Hauses wurde demoliert. Die Möbel in den Zimmern sind zertrümmert. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. BreSlau. (Priv.-Tel.> Das Schwurgericht in Schweidnitz verurteilte den Getreidehändler Theodor Schneider wegen be trügerischen Bankerotts. Unterschlagung und Betrugs zu 2>/, Jahren Zuchthaus und 3 Jahre» Ehrverlust, seinen Bruder Georg Schneider wegen KonkurSvergehenS und Betrugs zu 9 Mo naten Gefängnis. Die Unlerdtlanz vetrug SüOOOOMk. bei 900 000 Mk angemeldete» Forderungen. Beuthen. Der neuaewählte polnische Reichstagsabgeordnete Korfanty, der heute hier Hochzeit seiert, wird nicht kirchln' getraut. Der katholische Pfarrer Schirmcister erklärte ihm, da. er die kirchliche Trauung rurr unter der Bedingung gewähren konnte, daß Korfanty alles, was in seinem Blatte dem „Gornos- lazak" gegen die Geistlichkeit stand, widerrufe. Korfanty lehnte dies entschieden ab. Der Geistliche ist zu diesem Entschlüsse ge kommen aus Grund eines Beschlusses der Geistlichkeit der 'Dekanate Kattowitz und Beuthen. Zoppot. Das Schulschiff des Deutschen Schulschiffvereins ..Groß Herzogin Elisabeth" ist heute wohlbehalten hier eingetroffen und geht voraussichtlich am 5. d. M. noch Kronstadt weiter. Wien. tPriv.-Telf Der Kaiser beschled daS Rücktritts- gcsuch deS Kabinetts Koerber abschlägig. Der tschechische Landsmannminister Rezek tritt wahrscheinlich allein zurück Prag. lPriv.-Tel.j Im Vorort Bubantsch stürzte in einem Wirtshause ein erst ncuhergestelller Plasond ein. Zahl- reiche Personen wurden mehr oder minder schwer verletzt. Arad. tPrio.-Tel.s Der Handwerksbursche Anton Stephan, der von dem Winschasisbesrtzer Szabo aus Mitleid beherbergt wurde, ermordete den Szabo, dessen Frau und dessen sechs jährigen Sohn im Schlafe und raubte dann einen kleinen Geld betrag. Es gelang, den Mörder zu verhaften. Paris.. sPno-Tel.s Wegen des bevorstehenden Besuchs des , _ . . lgeste enlhal» gegenwärtig unbekannt ist. Die beiressenden Beamten sind angewiesen worden, Nachforschungen anzusleuen, ob dieselben sich etwa in Paris aufhalten. Paris. Der am 22. d. M. hier zusammentretende Große llnterrichtsrat wird sich mit der Frage der Säkularisierung der Ordensgeistlichen und Kiosterschwestern zu beschäftigen haben. Mehrere Schulinspekloren und Bürgermeister haben an den Un- ternchtsminister das Ersuchen gerichtet, eine Anzahl von früheren innen Kl ' ' Klosterschulcn zu schließen, da deren Leiterinnen Kiosterschwestern seien, die gelegentlich die Ordenstracht abgelegt hätten. Madrid lPriv.-Tel.) In der gestrigen Kammer- sitzung kam die jüngste Eisen bah nkatastrop he zur Sprache. Der Bautenminister erklärte, die Regierung werde eine eingehende Untersuchung vornehmen. Der Kammervräsidenl nahm während der Debatte wegen eine- Zwischenrufes die Aus weisung eines Journalisten vor, worauf sämtlich« Journalisten die Tribüne verließen: sie kehrten jedoch nach kurzer Zeit wieder zurück. Madrid. In Valoria, Provinz Valladolid, ging ein von einem zyklonartigen Sturm begleitetes furchtbares Unwetter nieder. Mehrere Häuser sind eingestürzt. Zahlreiche Bewohner flüchteten auf die Dächer der Häuser, um dort Hilfe zu erwarten. Der angerichtete Schaden ist sehr groß. Eine große Menge Vieh ist umgekommen. dreißig- werden gen. — Unweit von Meiringen kam der Tourist Andreas Jaun durch Sturz von einer mehr als 80 Meter hohen Felswand ums Leben: ferner ist am Feuer stein sKanton Luzernj der Sekundaschüler Begert zu Tode ge stürzt. Brüssel. Devutiertenkammer. Auf der Tages ordnung steht die Intervellalion der Abgeordneten van der Beide und Lorand, betreffend Schritte der fremden Mächte bei der Regie rung des Kongostaates. Der Abgeordnete für Brüssel verlangt die Vertagung der Interpellation, denn es würde politisch richtiger sein, zu warten, bis die englische Negierung die von ihr in Aus sicht genommene Note den Mächten habe zugeken lassen. Brüssel. lPriv.-Tel.j Die Einzelheiten, welche heute über den Eisenbahn-Zusammenstoß bei Schaerveck bekannt werden, zeigen, daß es sich um einen schweren Unfall handelt Man zählt etwa 20 Verletzte. Einige befinden sich in bedenklichem Zustande. Alle Verwundeten wurden sofort in Krankenhäuser oder in die Burecmräume der Gasanstalt gebracht, wo sie ärztlichen Beistand erhielten: die leichter Verletzte» wurden an der Unglücks- itätke verbunden und sichren nach Brüssel weiter. Unter den Opfern befinden sich auch mehrere in Antwerpen ansässige Deutsche London. fPriv.-Tel.) Bei dem für morgen angeiehten Automobil-Wettrennen um den Gordon-Bennet-Prcis werden über 3000 Polizisten und Truppen die 100 Meilen lange Bahn bewachen. Petersburg. AuS Anlaß des Scheidens des ln den Ruhe stand verletzten bayrischen Gesandten Freiberrn v. Gasser batte der deutsche Botschafter Grai v. Albenslebe» gestern die Ehess der auswärtigen diplomatischenMiisionen. welche dem Freiherr» v. Gasser nähcrqestanden hatten, zu einem Mahle bei sich vereinigt. Belgrad. Der König hat die meisten der an der Revolu tion beteiligt gewesenen Offiziere mit kostbaren Geschenken be dacht. Der Wttwe des erschossenen Obersten und Adjutanten Nau- mowitsch soll er 30000 Dinar geschenkt haben. Belgrad. (Priv.-Tel) In ieinec Antwort aus die Noti fikation des Königs Peter von seiner Thronbesteigung gibt König Eduard der Hoffnung Ausdruck, daß es dem König Peter gelingen werde, das durch die letzten Geschehnisse gewissermaßen aeschädigte Ansehen Serbiens wieder herzustellen. Der englische Gesandte kehrt demnächst wieder nach Belgrad zurück. 'Nunmehr haben alle europäischen Staatsoberhäupter die Notifikation des Königs beantwortet. Newvork. DaS Grubenunglück in Hanna ist durch eine Explosion schlagender Wetter entstanden. Die Grube geriet nicht in Brand, wie zuerst gemeldet worden war. 248 Bergleute wurden verschüttet, von ihnen find nur 48 aus den Trümmern hervorgezogen. Zwei von denselben sind tot. Es besteht wenig Hoffnung, die übrigen zu retten. ssrankfnri -. «. (Schluß.) «rkdtt ««.70. DUKnt, lS7,20. »ridner «<ml I«7,!lu. Staatsbahn —Lombarden —Laurahütt« 218,«0 ex. Ungar. Sold — Portugiesen —. Lückenlose . Ruhig. «U>I». !(» Uhr nachm.) Rente 98.82'/,. Italiener ros,«, «vanler »k>g> , Portugiesen sr.ob. Türken 32,88. Lückenlose 131,80, Lttomanbani so»,—. LtaatSbahn —Lombarden —Fest. Varl». Produktenmark«. Weyen per Juni 7«.SV. per Se»ltr.-De,dr. ».,» ruh. Zriritus; per Juni «».»0, per Sevl.-Dejemder 38,80, matt. Mit» per Junl 82,80, per Lept-mber-Tejemb-r »«.28, ruhig. Amsterdam. Produlten . Bericht. Wetzen per Nood«. —, »er ütLrz —. Sischältitos. Roggen per Oktober - . per März —. London. lProdultendertcht.) Welzen ruhig, sesi, Mal« ftettg, Mehl flau d«< ge ringem Seschos«, Gerste und Haser stetig. — Wetter: Bewölkt. Znr Wahlrechtsreform tn Dachsen. Von Herrn Landtagsabgeordneten Geh. Hofrat Opitz er halten wir folgende Zuschrift: „In Nr. 177 Ihres Blattes wird der Gedanke einer Abände rung des in Sachsen bestehenden Wahlrechts erörtert. Sicherlich wird dieser Gedanke durch den Ausfall der Reichstagswahlen nahe- ^ - sse „Nh der vaterländische wenn es einer ruberen sächsischen Wahlrecht gewiß gewesen. Die Folgen olcben Zustands aber für unser Vaterland lassen sich schwel senken.^Eiiie Weile noch hälten uiis^vielleicht die Bestimm Abänderung in gewissem Sinne daS War« redet. Sie werden mir aber auch zuaeden, daß angesichl» gerade dÄ markanten Ausfalls der Reichstagswahlen noch näher als diese Frage der Gedanke liegt: Welch' uneildstcher Gewinn für Sachsen, Kaß durch die Wahlrechtsreform vom Iah« 1896 der vaterländisch« BrrtretungSkSrper vor den Folgen eine» solche» WahimoduS b» wahrt worden ist! Man oergegenwärttge sich doch nur die Lage Als Regierung und Stände in Sachsen seinerzeit daran gingen daS Wahlrecht zu ändern, da rechneten sie mit dzr Möglichkeit eines für die Wetterführung einer gedeihlichen Regierung bedrohlichen Anwachsen» der Sozialdemokratie. Biel, viel schneller aber noch, als man damals geglaubt bat, ist diese Möglichkeit « wißheit geworden. Nach dem Ausfälle der ReichSlaaSI . kann beute gar kein Zweifel mehr sem, daß bei Unterlassung der Wahlreform schon der nächste Landtag eine Zusammensetzung aufgewiesen haben würde, die für unser engeres Vaterland geradezu verhängnisvoll hätte werden müssen. Mochte cs in diesem Falle auch noch nicht dahin gekommen sein. daß. entsprechend der nun mehrigen Vertretung Sachsens im Reichstage, die sächsisch« Zweite Kammer fast ausschließlich aus sozialdemokratischen Abgeordneten zusammengesetzt wäre, — davor würde, wenn auch nicht der nahezu bedeutungslose Zensus von 3 Mk., so doch die Einteilung der Wahlkreise in städtische und ländliche bewahrt haben —, eine Majorität und zwar eine unter Umständen selbst erhebliche Minorität des sozialdemokratischen Elements wäre nach dem ----- xjneS chwer aus» Stimmungen der Vcrfassunasurkunde über daS Erfordernis einer Zweidrittel mehrheit bei Äudgetverweigerungen über das Schlimmste hinweg- geholscn. Aus die Dauer aber würden die schwersten Konflikte nicht haben vermieden werden können. Stillstand der Regierung oder Diktatur, das wäre die Wahl gewesen, zwischen der man in Sachsen gestanden hätte. Diese in der Hauptsache durch das Wahlrecht geschaffene Lage aber wäre um so seltsamer und un natürlicher gewesen, als sie im grellsten Kontraste mit der wirt schaftlichen und sonstigen Lage deS Landes gestanden hätte, die des halb noch keine andere zu sein braucht, als sie gegenwärtig ist. Unser Sachsen würde in dieser seiner Lage Deutschland und der Welt das Schauspiel eines stolzen Ozeandampfers geboten haben, auf dem sich der Maschinen und des Kompasses eine Rotte Literaten und Ideologen bemächtigt, Literaten und Ideologen, die die Kessel mit ihren papierneu Weltbeglückungsprojetten Heizen und den Kompaß auf Wölkenkuckucksheim einslellen würden. Denn darüber kann doch kein halbwegs Vernünftiger im Zweifel sein und kein noch so großer Wahlersolg hinwcgläuschen: eine Partei die wie die sozialdemokratische einen Staat ohne staatliche Orga nisation, eine Wirtschaftscntwicklung ohne die wirtschaftliche Organisation des Pnoateigentums anstrcbt ist von vornherein zu jeder positiven staatlichen Mitarbeit unfähig. Eine solche Lage würde unserem engeren Baierlande gewinkt haben, und wir wieder holen, es würde das nicht eine bloße Möglichkeit gewesen sein, sondern wir würden aller Annahme nach heute schon mitten in dieser Lage drin stehen. Wenn dem nicht so ist, wenn vielmehr die Regie rung auch heute noch das Steuer in de» Händen hält, und der Ver stand, nickt der Wahnwitz bei uns die Oberhand hat, so ist dies nur dem Umstande zu danken, daß Regierung und Stände seiner- zeit vorschauend solchen Zuständen durch die Wahlrechtsreform vorgebeugt haben und zwar vorgebeugt im rechten Augen blicke. Tenn es durfte nicht viel mehr Zeit verloren werden und die Reform wäre unmöglich gewesen. Darum meinen wir, liegt in den gegenwärtigen Zeitläufen näher als der Gedanke einer Abänderung des bestehenden Landtagswahl rechtes der andere Gedanke, daß wir uns des in der Wahlreform geschaffenen Bollwerkes, hinter dem wir bis aus weiteres die Entwicklung der Dinge abwarten können, freuen. Die Wahl reform sichert uns in der Tat gegenwärtig vor einer Kata- e, deren Größe nur die Frwolität gleichkommen könnte, gewisse Elemente sie heraufzubeschwörcn beflissen sind, fall der Reiäistagswahlen in Sachsen erst burch die Abänderung des Wahlrechts herbeigeführt worden sei. Kein Kenner sächsischer Verhältnisse kann das im Ernste glauben. Ganz zu geschweige», aß auch in den übrigen deutschen Staaten, in denen doch bei er Agitation die sächsische Wahlrechtsreform nickt mitgespielt at, die sozialdemokratischen Stimmen durchschnittlich um 3 Prozent gestiegen sind, so hätte die Mißstimmung über die Verhältnisse kann das im Ernste glauben. Ganz zu geschweige», daß auch in den übrigen deutschen Staaten, in denen doch bei der hat 43 Prozent Wahlrechtsreform doch offenbar noch viel drastischer bei "den nächsten Reichstagsivahlen nach dieser Reform, alfo bei den Wahlen im Jahre 1898, zum Ausdruck kommen müssen. Denn damals war die Sache noch am frischesten und die angebliche rüstung in den Mafien noch wesentlich stärker. Und dennoch ist damals der Zuwachs an sozialdemokratischen Stimmen er beblich hinter den bei der letzten Wahl abgegebenen zurückgeblieben Wer sollte da die Behauptung glauben, daß die Wirkung jener Maßnahme erst so viel später in ihrem vollen Umfange hervor- getreten wäre! Nein, sondern die Gründe für den Ausfall der letzten Reichstagswahten in Sachsen sind auf ganz andere Um- stände zurückzuführen und ich würde Ihnen dankbar sein, wenn Sie mir Gelegenheit gäben, mich in einer der nächsten Nummern Ihres Blattes aum darüber auszusvrechen, Für beute genügt eS mir, darauf hingewiesen zu haben, daß, wie sehr fick auch über eine Ver- besserung der Wahlrechtsaesehgebuna von 1896 sprechen läßt, doch in erster Linie in unserem Sachsenvolk« das Bewußtsein von den unersetzlichen Diensten zu stärken ist, die diese Gesetzgebung gegenüber dem sozialdemokratischen Anstürme schon geleistet hat und voraussichtlich noch leisten wird. Diesem Bewußtsein aber wird sich auch bei jedem, der sich in dieser erregten und von einer Masse unerfüllbarer Hoffnungen und Erwartungen ge schwängerten Zeit kühle Besonnenheit gewahrt hat, aufr'chffger Dank gegen die Reaieruna, vor allem auch gegen daS vielaeschmcchte Ministerium Mehsch und die Stände, gesellen, die m ihrem Zu sammenwirken das engere Vaterland durch ihr entschiedene- Vor- aeken in dieser Frage vor schweren Erschütterungen bewahrt haben." Obwohl sich die vorstehenden Ausführungen nicht mit dem Standpunkte decken, den die „Dresdner Nachrichten in ihrem Leitartikel vom setzten Sonntaa eingenommen haben, so haben wir dock geglaubt, die Auffassung des Herrn Landtagsabgeord neten Geheimen Hofrats Dr. Opitz als die eines der Hanvtver- treter und Befürworter des vor sieben fahren eingeführten Wahlrechts wicdergeben zu sollen, zumal wir der Ueberzniaung find, daß eine möglichst vielseitige Aussprache mir da^u führen kann, die von »ns vertretene dringliche Reformbedürstigkeit des bestehenden Wahlsystems, die wir nach wie vor mit Entschieden- heit betonen, zu erhärten und die Pflicht der Aenderung zu schärfen. Serenade der Zwickau« Gesangverein«! , findet noch die Annenspeisung, am 8. Juli früh weä 8 Uhr Wreise de» König« unter Glockenacläute stall. — ' vormittags 10 Uhr K3 Min. trifft der König auf Hofe in Plauen ein und wird biß abendS 8 verweile». Er wird vom oberen stroße «n Postplatze mch Koste .«Herrenstoa., ^ne ^Begrüßungsfeier ; »um Markt i stattfindet. unternchmen zur Besicht neuen katholischen §" der städtischen Tur . Wetndler u. Co., der ^ — Herr Staat-minister Dr. Otto ist ickgekehrt und hat die Lei! übernommen. — Der russische Gesandte Baron v. Wran, Urlaube zurückgckehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft nneder übernommen. — Herr Oberlehrer Jritzsche M vom S seminar zu Dresden-Plauen wurde an daS Seminar in versetzt. An leine Stelle trat Herr Vikar Cand theol. _ bisher am Seminar zu Schneeberg, in daS Kollegium Plauenschen Seminar» ein. — Am 1. Juli vollendet« sich 40 Jahre, seitdem Herr Ober lehrer Jebeber an der 4. Bürgerschule tätig ist. Den: beliebten, verdienten Jubilar, der sich besonder» auch aus dem Gebiete deS Gesanges, des Zeichnens und d«S deutschen Sprach unterrichts mit Erfolg betätigt hat, wurden an seinem Ehren tage von allen Seiten Zeichen aufrichtigster Hochachtung und Verehrung dargebracht. — Der Nationalliberale Deutsche Re^chSverein hist am DienStaa abend im Hotel de ^ ab. in der u. a. die letz'en wurden. Zum Schlüsse der . . Landrichter Dr. Hemze. der nationale Kandidat des Zittauer Wahl- kreffes, und Herr Dr. Kuntze, der liberale Gegenkandidat OertelS in Freiberg, beteiligten, wurde folgende Resolution anaenommen: ,Der Nationalliberale Deutsche Reichsverein zu Dresden ist der ieberzeugung, daß die nationalliberale Part« Sachsens »u den bevorstehenden Landtagswahlen ungesäumt mit aller Entschiede», beit in die Agitation «»treten und hierbei die liberalen Grund- ätze namentlich der konservativen Part« gegenüber mit allem Nachdruck selbständig vertreten und «ne Aenderung deS Landtogs- wahlrechtS mit allen Mitteln erstreben muß. Er erachtet es der sunteren vo hre», ,Mer ^ ichtigung der Kaf Ministerium» wieder — Unter dem Vorsitze de« StaalSmimsterS Dr. v. Sevde- witz und in Gegenwart der Räte de« Kultusministerium«, sowie de« Geh. Rats Kockel fand gestern in den Räumen de- KultuS- mimsteruimS die 28.Jahreskonferenz derBezir»Sschulinspek- toren des Lande« statt. Ihr wohnten al« Vertreter deS LandeS- mcdizinalkolleaiumS Präsident Dr. Buschbeck und de» evangelij, lutherischen Landeskonsistorium» Oberkonsistonalrat Clau Außerdem waren aus besondere Aufforderun di« » in Gro! chulze in rek- c?-' ^ . jolksschule, sowie über Arzt die Pausenordnung »m Schulbetriebe von bestellten Herren Bezirksschulinspektoren mit der gewisse Elemente sie heraufzubeschwörcn beflissen sind, berichtet. „Man wende hiergegen auch nicht ein. daß der üble Aus- — Vor dem Technischen PrüfungSamte haben im Laufe deS hlen in Sachsen erst durch die Abänderung Juni 20 Studierende der Technischen Hochschule dre erste Haupt toren Dr. Ncudecker >n Reichenbach i. B-, John in Lugau, Dr. Richter in Dresden uni diswalde anwesend. Die einleitende Ansprache, mit "der der nisler die Konferenz eröffnet« schloß sich an di« Jahresberichte der Bezirksschulinspektoren für das Jahr 1902 an und berührte eine große Anzahl Punkte au« den verschiedensten Gebieten des Volksschulwejens. Der Tagesordnung entsprechend wurde sodann über die Pflege der Poesie^m der und Schule und über den zu Referenten berichtet, en S taatSdienst Hochbausach, 6 für ' Bon irüsung für den höheren techni im Baufache abgelegt, und zwar 6 für das Jngemeurbaufach und 6 für da« Moschinenbausai diesen haben die Prüfung bestanden: 5 für das Ho davon 2 mit Auszeichnung), 2 für daS Jngemeurbaufach ui ür das Maschinenbaufach, — Die Forstakademie Tharandt wird rm laufenden Sommersemester von 45 Studierenden, gegen 55 im Wintersemester 1,902/03 und 47 im Sommersemester l902 besucht. Der Staats angehörigkeit nach sind 18 Reichsdeutsche und 27 Ausländer, gegen 26 und 25 im Wintersemester 1901/02 und 20 und 27 im Sommer- 'emester 1902. — Bei der Königl. Prüfungskommission für Einjährig. Freiwillige in Dresden werden im Lause deS September d. I. die Herbstprüfungen über die wissenschaftliche Befähigung 'ür den einjährig-freiwilligen Militärdienst owgc- alten werden. Junge Leute, welche daS 17. Lebensjahr vollenoet aben und im Bezirke der Prüfungskommission gestellungspflichtig ind, haben ihr Gesuch um Zulassung zu der Prüfung an die ge nannte Stelle spätestens bis zum 1. August schristtich gelangen zu allen. Dem mit genauer Äohnungsangabe zu versehenden Ge- cke sind beizufüaen: ein standesamtlicher Geburtsschein: die Eu»- illiguna des gesetzlichen Vertreters mit der Erklärung, daß für ten des Unterhalts mit stuna, Bekleidung und Wohnung von dem Bewerber getragen werden Jollen; statt dieser Erklärung ienügt die Erklärung des gesetzlichen Vertreter« oder eines Dritten, atzpflicht d Interschrist ähigkeit !rttten zur Beftteituna , , , Uebernimmt der gesetzliche Vertreter oder der Dritte die'in vorstehenden Absätze bezcichncten Verbindlichkeiten, so bedarf seine Erklärung, sofern er nicht schon kraft Gesetzes zur Gewährung des Unterhaltes verpflichtet ist, der gerichttichen oder notariellen Beurkundung. Ferner ein Unbescholtenheitszeugnis, welches für u OertNcheS und LächfischeS. Hoheit der Kronprinz, kommandierender Königl. . , , ! 12. Armeekorps, wobnte gestern der um 7 Ubr vor- deS 102. Jnfanterle- heutr bei der eben- - Se. General des 12. Armeekorps, wohnte gl mittags beginnenden RegimentSbesichtiguna d Regiments auf dem Hellerbei »nd beabsichtigt, ialls um 7 Ubr vormittags ans dem Heller beginnenden ReglmentS- befichligung deS 177. Ji,fa»tcr!e-Regimenls zugegen zu lein — Se. Majestät der König hat dem Finanz- und Baurat bei der taatseisenbahnVerwaltung Dre hier in Dresden die nachge suchte Versetzung in den Ruhestand bewilligt und genehmigt, baß die im Dienste des Kronprinzen Stehenden: Hofwirtschaftssekretär Stelzncr das goldene Verdicnstkreuz des Großherzoglich woi- marilchen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken, der Leibjäger Kaufmann dos Allgemein« Ehrenzeichen in Gold und der Hausdiener Neigefink das Allgemeine Ehrenzeichen in Silber annebmen und tragen. — Der König hat die Wahl des Herrn Geh. BergratS Lede bur zum Rektor der Königl. Bergakademie Freiverg aus das Studienjahr 1903—1904 bestätigt. — lieber den Besuch Sr. Majestät des König» in Zwickau und Plauen ist nunmehr das amtliche Programm erschienen. Ter König trifft am 7. Juli vormittags 11 Uhr 1k Min. in Zwickau ein. Der Einzug erfolgt unter Glockengrläute. Im -aale des Rathauses wird der Monarch von den Vertretern der -Hörden der Stadt begrüßt werden und eine Ausstellung städti scher Altertümer besichtigen, auch einen Imbiß einnehmen. Dann olgcn Parade der Kricgervereine auf dem Hauptmorkte. Besuch er Sicherheitslamven- und Maschinenfabrik von Friemann u. Wolf, der chemischen und Weißzeugfabrik von Fikentscher, deS 2. Bürgerschachtes, der Ingenieurschule. Um 9 Uhr abends mmmt der König die Huldigung sFackelzug der Innungen, Bergleute, Feuerwehr, Vereine, Schüler der höheren Lehranstalten und bes der Anmeldun «ebener oltenheit hat die Zeit vom 12. Lebensjahre an bis zum Tage nfas - - - esckrieb eichen. u umfassen. Endlich ein vom Gesuchsteller selbst enslaus. Die Papiere sind im Originale ein zu- reichen. In den ZulassungSgesuchen ist anzugeben, in well zwei fremden Sprachen sder lateinischen, griechischen, sranzösis oder englischen dcz, russischen! der sich Meldend« geprüft zu werden wünscht, und ob, wie oft, und wo er sich einer Prüfung über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militär dienst vor einer Prüfungskommission bereits unterzogen hat. An di« gefügten Prüfungsordnung zum cinjährig-freiwilligen Dienste hin- gewiesen. — Vom Verein der Arbeitgeber beS Tövfer- aewerbeS tn der Kreishauptmonnlchast Dresden erhalten wir folgende Zuschrift: Am vergangenen DienStaa hielt der Verein der Arbeitgeber des Töpseraewerbes in der KreiShanptmannschast Dresden im Restaurant »Herzogin Gatten" unter Vorsitz de» Herrn Gustav Busche-DreSden eine außerordentlickie Generalverlammlung ab. um zu dem seit 4. Juni d. I. «öffneten Generalstreik der Ofensetzer erneut Stellung zu nehmen. Vertreten waren err ranz Hörtscb-Dresden. er den gegenwärtige» 41 Firmen. Der zweite Vorsitzende, erstattete zunächst ausführlichen Berich . , . Stand de» Streike». Veranlassung zu diesem waren bekanntlich die Mehrlordernnaen der Ofensetzer, welche 25 bt» 75 Prozent aus den bisher geltenden Lohntarlf betragen. Der zwischen Arbeitgeber und Arbestnebnin unter dem 1. Januar 1899 abgeschlossene und beidersettig unt«fchriebene Setzerlohntattf tft unter Nichtbeachtung der tm Taris vorgeledenen Kündigungsfrist ohne weitere» gebrochen wachen. Unterm 11. Juni d. I ging nun seiten« der Lohn- kommlssion der Gehilfen dem Verein ver Arbeitgeber ein Verzeich nis der N Punkte umfassenden Forderungen zu mit der Erklärung, daß die Loknkommfision jederzeit z« Verhandlungen bereit sei. Obwohl die Erffillung der Forderungen einfach den^ntergang des Töpseraewerbes bedeuten würden, hat der Vorstand de» BereinS der Arbeitgeber unterm 23. Juni der Lohnkommtssion -ennoch
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