Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 14.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187408146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-08
- Tag 1874-08-14
-
Monat
1874-08
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.08.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lvri. 6»rt«v, LssUmr. I. Kkwzv,. Vkrlsvalumsstr.. krtsärlÄULlls« 14. — Vr»»üve» F»«Lukto1»1«». Vstto ». - »r. rr«u>P. üov L«. 1S74. Beamten und trotz Anwesenheit zweier Gendarmerieveamten (Ar. 135 und 154). die allerdings in keiner Weise in die Astasie elngristen. Das gelädldete Fghrpublikum gab dieser Passivität gegenüber, nachdem der erste schreck vorbei war. laut Ausdruck. Die Bahnwärter sind in DreScen rein zu Nicht- da. lein Wagen sübrer folgt ihnen. Ader cnGcudm»leliepo»cn müßte docsieiacin Kutscher, der :n>—40 w!e»sa)cn in unnütze Gttavr bringt, im- poniren, — jedenfalls ist dies die »Absicht der hohen Behörde. — Wie wie vernehme», hatte der Große Garten-Bauverstn in letzter Zeit Gelegenheit eine gröbere Anzahl seiner Billeubau- Plätze zu angemessenen Preisen zu verkamen. 2» der Tdat ist aber auch das Terrain dieser Geseliscl ait äußerst gllnstig und in der unmitteioaren Stachbarjchast unseres sashionabcisicn Stabt- theilö gelegen, so daß es dem Unternehmen nicht schwer sallc» wird, auch icrner seine Parzellen vortheilhait zu verwerihen. Da die erzielten Preise im Bcrhäituiß zum jetzigen Eourswkiw der Llctien hedcutend höher sind, so ist wohl aus obigen Umstand die gröbere Beliebtheit zurückzuiüvrcn, deren sich die Aktien die letzten T :ge erfreuten. — Borgestcrn »Abend stresikn die Bewohner eines Loglö am' der Wcbcrgane in der dazu gehörigen Küche zu ihrem nicht gc- ringen Schreck aus eine fremde F-rgucnSperso», die sich dort cin- gcich ichen und hinter zwei grobe Korbe versiegt hatte. Man entledigte sich des ungebetenen Gaues, der möglicherweise noch Weiteres im Schilde gcsiihrt, mit Hilic der Polizei. — Sachsens eld. den ll. August. Bezüglich deö In Mein heutigen Blatte enthaltenen ActitclS „»Aus Schwanen- Sine Frau Taggesell hatte in eine« unverschlossenen Kasten, der in ihrer Wohnung stand, ein Sparkassenbuch liegen, in dein sie über 73 Thir. guitt rt hatte. An» 23. Mai war den ganzen Tag über die Nätzerln Marie Therese Fleischer au- Thum bei ihr sie seihst (die Taggesell» mußte auf ei» paar Stunden die Wohn ung vcr- und die Fleischer alleinlasscn. Diese Zeit nun hat die Fleischer, so lautet die Anklage, benutzt, das Sparbuch aus dem Kasten zu nehmen, aus dle'Wallstraße zu eilen, wo sich dieSpar« cassc beiand, I.'» THIr. zu erheben, da- Wort „Mal", welches der Ualsirrrcingcschrlcben.auSzurablrcuunddaoBuchanDrtunbLtelle zu legen. Die Fleischer leugnet ganz entschieden: aber sie wirb verdächtigt dadurch, tah sie, obwohl stclö ohne Gelb an jenem Tage sich Schuhe gelaust und ihre Miethe und Kost bezahlt hat; daß sie wissentlich talsch Ihrer VogiSwirthin gesagt, daSGcld rühre von einem Borg von io rhlru. her, den sie beim Lehrer Lvdnv gemacht; tab ihr auö ibrein letzten Dienst In der Klutcrbellan- stalt ein ziemlich schlechter Leumund nachsvlgt und dab sie endlich bereits zweimal wegen Diebstahls bestraft worden ist. Der ctnzel- lichtrrilche Bescheid (8 Monat Geiängniß) wurde heute vom Be zirksgericht bestätigt. — Angektlndlgte Gerichtsverhandlungen. Den 14. August Haubtverhandlung Bormitt, l) Uhr wider den Tischlergesellen Carl Ehregott Röisiger hier und dessen Ehefrau wegen Diebstahl bez. Begünstigung desselben. Aachmitt. 4 Uhr wider den TiichlergcscUcn Friedrich Wilhelm Acstlcr aus Wcißig wegen Diebstahl. — WMtrnngS'Bkodatihtuna am 13.August, Abcndö S U. berg" kann ich nicht umhin, Ihnen hieraui solgentc Bemerkungen! Barometcriiand nach Otto LBösoldt hier: 27 Pari,. Zollll'/rL. zugehen zu lassen: Erstens ist eS nicht antem, das! die Spritze licit gestern unverändert). von Beicrield in Breitcnbrunn vertreten war; trotzdem, wie in " Ihrer Notiz ,.AuS Schwarzenberg" ganz treffend bcincrkt worden war, Beierield sür Wahrnehmung des Brandes in Breitenbrunn Folge seiner hohen La;e ungemein günstig gelegen ist. Da ist eine andere Sachlage v.rhanden bezüglich tck Thätig rhermometer nach Ncauinnr: >8 Grad üdcr Null. — Die SchlMhurmsahne zeigte Südwest- Wind. Himmel leicht bewölkt — Clbhöhe ii» DrcSde»», Ill.August, Mttt.: 147 Cent, unter0. TageSssrschtchte. m gegen . . kcit der freiwilligen Fcucrwebr in Sachienseld. Sachseuscld liegt - ^ ^ ^ hinter Schwarzcnverg, durch einen Bergrücken getrennt am icn Deutsche- Reich. Auö Wittenberg läßt sich die »Magd, seitigeil Lchwarzwasscruier und im Ganzen noch viel ticier als 3kg- Folgendes erzählen. AIS Fürst Biömarck auf seiner Reste dieses. Durch das erstmalige Andrem',eu eines ncuerbautcn "sM Knstngen begriffen war, unterließ es der dieintthuende Ziegetoieno aui den Verwette» oberhalb Schwarzenberg, welcher Schaffner, dem Fürsten die Namen der ««tat onen und die Dauer gerade in der Richtung nach Bcrmsgrün und Breitoidrun» een des Auicnthalles zu me!ecu. Er unterlieb dies, weit er Ailltand Sachsenicid aus liegt, lieben wir uns täuschen und vcrmuthctca' uahni, re» Kanzler zu stören, dieser aber igßte die l.iitcrlaßung noch kein Schadenfeuer; die» uar 'B lim. Jedoch ' 2 Uh:! des ^chmfncrü alü,Bernachlassigung aus und äußettc sich hier ward abermals Alarm gcblajcn weil 'ich das Feuer sehr verstaut hatte und uns Bcrmsgrim sowohl als auch Brcltcnhrunn alo Brandort angegeben löurdc. In Folge kessen rücttcn wir nun aus üder Bahnhof Schwarzenberg. Bad Ottenstein und »Borstadt Schwarzenberg, wo wir bis dahin nun schon vielleicht t» Mal sicher ermhrcn von aus der fftichtung von Brcikcuörun» hcr- kouunendcn Fuhrleuten, kab der obere Theil von Btcitcnbrunn der Brankort sei und die Gcsavr sürö Dors als eine sehr grobe bezeichnet wurde. In Folge dessen sind wir nun, ohne erst in der Borstadt loS gefahren am Brandplatz in Brcitcnvmnn Wasser sowohl sür unsere als am Vortanten, wodurch der Elnwand Breiteirbrunn fremde Spritzen nichts genutzt hätten in Folge herrschender Wasier»olh, hiermit genügend widerlegt sein wird. ES wäre daher sür Bpeitcnbrunn wM aut gewesen, wenn selbst mehrere noch um »F und näher als Sachse »seid liegende Ge meinden Hilfe mit Spritzen gesandt hätten, wodurch daS Unglück üvcr aus hiesigem Balmhose in höchst ungnädiger Weise. Auch rief er mit lauter Stimme nach dem dlenilthucnden Stationsvor steher, welcher aber nicht erschien, da er cö iür besser halten mochte, dem Zürnenden nicht unter die Augen zu trete». Noch a!ö der Zug ichon im Begriff war, sich wieder in Bewegung zu setzen, rici der Fürst mit weithin vernehmbarer Stimme: „Ich verlange daS! ich verlange cö im Namen dev ganzen deutschen Reiches!"M In Leipzig haben mehrere bundert Kürschucrgcieilcn die Ar beit niedergclcgt und zwar auS Anlab einer neuen Fabrikordmuig, chwäezciiberg zu tragen, frisch und straff draus! Welche von den Prinzipalen, soweit dicielbe» dem ..Verbände iür und gelaufen, so dab wir ungefähr R3 l'M schoii! R»u>chwggrc,'-2i,tusi.ric".g,,gehören, vor circa vier Wochen den platz in Brcitcnvrunn waren, wo wir auch genügend ^rbcuern zur Untcr,chrlst rwrgeleg worden war. Nach dieser oehl sür unsere als auch sür wcnigslenS>chcl,-p'.itzcn > Fabnkordnung ist die KündigungSirstt ,ür beide ^belle eme acht tägige ; doch kann der Arbeiter iviort cntlauen werden, wen» er den versprochenen Leistungen nicht nachkommt." Ucbcrhanpt cr- iolgt die sofortige Entlaffnng, wenn seitens der Arbeiter den Be stimmungen dieser Fabrikordnung nicht pünktlich Folge geleistet wird. - Sämmtliche Arbeiter sind zur Führung eines Arbeits buches verpflichtet, in welches der Arbeitgeber sein Zeugnis) über Führung und Leistung des betreffenden Inhabers hineiuschrcibt, ebgleich Berpflicl Die stärkste orknung gciübrt, welcher besagt: „Schäden, die taö Personal durch Nachlässigkeit oder Muthwillen kein (Mcnthum deö Prin zipais oder dcmsclbcn anvcltrauten Waarcn zusügt, iiiüsscn ersetzt mb Ibr heutiger wahrscheinlich viel beicl ränkter geblieben wäre, Artikel rechtfertigend sür die Handlungsweise der augezogencn Schwarzcnbcrgcr Behörden geschileben ist. kann unS nicht wun- dern, jedoch diticn wir nur darum, kab dasAuSrückcn undHilie- lcisten in diesem Fall, unscrerscitö, nicht zu einer Handlung untergeordneter Bedeutung hcrabgcdrückt wird, denn ein so iungcS. noch kein Jahr vcstcyenteö Institut, wie daö unsere, braucht ang u»o -uciiiung ocirciscurrii ^»iwavcro omriuicurcivr, ich nach tz 1>3 der Rclchöaewcrbeortnung die gesetzliche ffichtlmg zur Führung von Arbeitsbüchern ausgeboben iit. tärkste Beschwerde wird indessen über den 8 0 der Fabrik- Uiiterslützungcn und Eonncrioncii oon gilenSeiten, wir glanbcn werten nnd unterwirst sich der Arbeiter oder die Arbcltettn te»i - dies,alisigen Lohnabzüge. Falls cS sich um einen gröberen, die spanische viceconsul in virmlnaham zu LIeserung-ossttteu für 180,»<)0 Reinington-Gewehre und 75 Millionen Patronen ein. Gtid'Amertka. 2>n kakhollschen Venezuela macht man mlt widerspenstigen Prälaten kurzen Prozess. Der Bischof von Merida wurde des Lande- verwiesen, weil er sich ver Einführung der Civllkbe widcrsetzke, und der apostolische Blear der Erztiöeese Caraca- »vurte vom Präsidenten ernannt, den vakanten Polte»» au»zusüllc». Aiö er sich dessen weigerte, wurde er ohne Weiteres scstgeiwiii:»en. nach La Guayra gebracht und an Bord etnrö Schoonerö eingeschifft, eben nur durch Tbätigkeit uns seidige erringen zu können. Wären, wir schon nach dem ersten »Alarm auögerückt, so war eS wahr scheinlich, daß unsere Spritze die erste Hitie brachte, so aber kamen wie erst zur dritten Stelle au. Für die freiwillige Feuerwehr Sachsenselk. Eduard Wussing, d. Z. Eommankant. — »Bautzen. 12. »August. Bezüglich deö in Nr. 224, S-2 der „Dresdner »Nachrichten" abgecruckten »Artikels „AuS der Lausitz" erlaubt sich ein Bautzncr zu hcmcrkcii, das; zuerst in den hiesigen deutschen Kirchen der Klingelbeutel re. abgeschafft wurde und man dann erst in den wendischen Parochicn nach- solgte. »Auch geschieht cv nicht mebr, daß inan in Bautzen bei Begräbnissen taS Erucisix von der katholischen Kirchengemeinke zu leiden pflegt, und waS das Trauen, Taufen und »Begrabe» betrifft, so ist cs in der Lausitz jedem Prokcstmtc» und Katholiken frei- gestellt, ob» er sich in der Parochie, in welcher er lebt, bei seinem andersgläubigen Pstirrcr, oder auücrhalb derselben bei einem Geistlichen seiner Eoniefsion trauen lassen will. Mit dem Taufen und Begraben wird eö ebenso gehalten. Ucbrigens waren unter Denen, weiche die Leiche deö Bantzner Realschülers russischer »Nation aus den Klrchhos geleiteten, mehr Deutsche ahs »Wen den und war der sungirente protestantische Geistliche ebenfalls rin Deutscher. — In Cunnersdorf bei Kirchberg hatte vor Kurzem bekannt lich ein aus der Rheinprovinz gebürtiger »Arbeiter Peter Groh an einem »Mädchen einen »Mordversuch verübt und war alsdann ent flohen, Am ü. d. hat man ihn in der Umgegend von Zwickau ver haftet und in dis dortigeFrohnfeste gebracht, in welcher er am 10, d. durch Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht hat. Bersteigerungen den 18?d. sDienstag) in den Ge- richtSämtern: Leipzig: Johann Brake s Hauö und Windmühle in Auckeihausen. 4'U2 Tdir. tar. Zöhstadt: Lederestt Seiten s Nichtergnt in Satzung, 2I3M Thir. tar. Glauchau: F. Götze, und Sohn -> Grundstücke. 18300. 800, 500. ä,'>o. n»o Tdlr. tar. — Verlautbarungen im H andelöregistcr. Aus dem Vorstand rer Firma : „Sarcn »Austrian »BraunkMen-Berg bau-Geseiisstast" ist Herr Joseph »NeSbadba auögcschicdcn und dagegen Herr Gottwiedrich Ludwig »Becher in Hostomitz bei Dux als Direktor eingetrcten. — Deffcntlistc GeristtSsikung am 13. ?l u g u st. Amalie »Auguste vcrch i. »Behrisch sab im Mai d. I. eines TagcS ganz gemütblich mit ihrem ».'Nannc in der Wohnstube, als sich plötzlich die Thüre öffnete und zur Ocffnung ein alter weiblicher Kops, der Schwiegermutter Johanne Rosine »Behrisch ungehörig, hercingucttc. „»Wo bleiben meine Auözugöeier?" irug die Mama. „Ich habe sic noch nicht alte zusainmcnbringen können," ant wortet die Frau Schwiegertochter. „Du bist doch einmal ein schlechtes Mensch," schimpit nun die »Alte, zieht ihren Kopf zu rüst, schlägt die Thüre zu. Wegen des schlechten Mensches wurde die »Bebriich stm. klagbar und die alte B. zu 5 Thir. Geldstrafe verurthciit. Trotz ihres Einspruchs blieb s beute'beim erstrichtcr- lichcn »Bescheide. — Julius »Anton Zciticbel in Pennrich hatte den früher bei ihm in Diensten stehenden Ernst Adolph Lränkner in ^tcinbcrg verklagt, weil derselbe ihm- angeblich beim Milchverkauie um je einen Pienuig pro Kanne betrogen satte. Den »Beweis dafür zu licicrn. wollte dem Gutsbesitzer, rctt dadurch ca. 1'-^ Tvlr. eingcbüsst haben will, nicht recht gelingen^ und wurde dcobaib der Knecht vom WilSdruffcr Gcrichtöanit ireigesprochen. Dasselbe geschah heute vom »Bezirksgerichte. Zeit- icvei hat die Kosten beider Instanzen zu bezahlen. — Der Ein- ipruchSverhandiungSterniin wider die beiden Handelsleute Eduard Eiscnhartt und »Acoli Jafse vier nccgen »Betrugs, war ausgefallen. — Ernestine »Ama ie Wanrich ans »Tcubnitz war ein Dienstmäd chen und wie bekannt, verschenken solche stmge Damen ihre Herzen am liebsten an junge Herren in doppeltem Tuch, io auch »Auguste Häiske des Wochciilohns Übersteigenden Schaden handelt, bestimmt der Prinzipal die Höbe der wöchentlich abzuzicheuden Summe." llin die allseirlge Einführung dieser Fabrikordnung (richtiger llkases) herbelzuiuhren. haben die Mitglieder deö „Verbandes sür Nauchwaaren-Industrle" einen Vertrag geschlossen, in wehstem sie sich gegenseitig verpflichten, innerhalb zweier Monate keinen »Arbeiter einzusteiien, welcher nicht mit einem Zeugnisse versehen ist. daö den Vermerk enthält „Ordnungsmäßig auö der Arbeit getreten." Das „SchweinfurterTageblatt" meldet: SlufAnordnniig deö Untersuchungsrichters wurde Kuumann'ö Waffe durch zwei Sach verständige genau untersucht und wurden Schicßvrobcn damit angcstcltt. Hierdurch ist constatkrt, daß die Waffe eine ganz vor zügliche Schießwaffe, ein starkes Terzerol mit weiter Mündung ist, welches beim letzten Gebrauche schari geladen war. Oesterreich. Vier Mitglieder deö ungarischen Ministeriums befinde» sich gegenwärtig unter Führung ihres Eonseilö-Präsl- denten in Wien, wohin sie aut telegraphischem Wege berufen wurden, um an einem Minlttcrrathe unter Vorsitz deö Kaisers tdellzunebmen. AuS dem Umstande, daß auch der HoiivedinInistcr v. Szcnde nach Wien beruien wurde, schließt der Ungarische Lloyd, eö werde der Conflict zwischen dem Honvet-Obercommcinko iind Herrn v. Szcnde zum endlichen Auötrag kommen, und zwar durch Personal-Veränderungen, welche im Stande deö Ober kommandos bevorstehen. Frankreich. Die französische Regierung beschloß, in der Anerkennung der spanischen Regierung dem Beispiele Großbritan niens zu folgen. Vlga Arnlgo, der Vertreter Spaniens in Paris, verlangte deshalb der „Agence HavaS" zufolge von seiner Re gierung die erforderliche »Beglaubigung. — Mac Mabon verläßt voraussichtlich am 28. August Versailles, um sich nach der Bre tagne zu begeben. — Man bezweifelt, daß Bazalne sich einer Strickleiter bediente, und glaubt, daß diese nur angebracht worden, um die wahren Fluchtmittel zu verbergen. Einem mit großer »Bestimmtheit auitretenden Gerüchte zu folge soll »Bazaine in Genua gelandet und sosort weiter gereist sein. Ucbcr das Reiseziel ist nichts bekannt. Schweiz. Die Regierung von WalliS hat die von den geist lichen Behörde» bisher ln Ehesachen noch auSgcübte Gerichtsbar keit nunmehr aus spccielle Weisung deö BundcörathS definitiv ausgebobcn. Italien. Heber den Pater Tb ein er in Nom. dessen Tod der Telegraph kurz so meldete „der bekannte Jesustcnpatcr Tdeiner" lei gestorben, wird jeder Deutsche, vcr den »Vatikan be suchte. anders urtheilen. »Auch viele Sachsen bewahre» dem ge lehrten Herr» ein dankbares Erinnern. Thcincr ist am 11. »April 1803 zu »Breslau geboren, stntlrte Theologie. Philosophie und JnrlSprndenz und gab 1828 ein krelmüthlgcö Werk über die Ein führung deö EölibatS heraus, erwarb in Halle die juristische Doktorwürde und unternahm dann, mlt einem preußischen Sti pendium versehen, eine wissenschaftliche Reise nach Wien, London und Paris, schließlich 1833 nach Rom, wo cr in daS Jestiitcn- Semtnar zu St. Euscb clntrat. In den letzten Jahrzehnten war er Präkrct dcS GcheimarchivS drS heiligen Stuhles, ver scherzte aber die päpstliche Gunst durch die literarische oder viel mehr bibliothekarische Hilfe, welche cr während deö vaticanischcn ! Eoncllö de» damaligenOppositlonkbischöken leitete. Erbewohntc ! >m Vattcan eine über 150 Stuken hoch bclcgrne Wohnung, dle ! cr gerade setzt verlassen wollte, um in der St/idt ein vcaucmereS Quartier zu beziehe». Seine letzte Thätigkeit war der Geschichte !dcS tridcntinischcn Eoncilö gewidmet. Ucbcr die Revolte bei Jmola am 7., an der die inbastirte» ! Republikaner von Rinstnio entschieden keinen ölnthcil batten, er- fahrt man »Näheres: Eine bewaffnete Bande von etwa 50 Jn- s divtduen versuchte den Eisenbahnzug zwischenJmola und »Bologna Der Grenadier oder Schütze Ritter wurde ibr Herzallerliebster! arnzubaltc». indem sie die Schienen und tikn Telegraphen zer- nnd er zeigte iicti durch diele »Bevorzugung nicht wenig gcswmcichclt,! störten Der ZuMhrcr ward aber rechtzeitig gewarnt und fuhr denn manch Geschenk wandte er der Geliebten zu. unter Anderem nach Jmola zurück, wo cr eine Eompagnic Infanterie ausnabm einen Schirm, damit die stechende Sonne ihrem Teint nicht schade, der Regen ihr kunstvolles Toupet nicht derangirc. Die Liebe Ritters sollte übrigens bald ein Loch bekommen-, er hatte Augusten vertrauensvoll erst 5, dann 15 Tvlr. gegeben, damit dickcibe sic ans" der Sparkasse zinsbar anlegc. DaS lbat aber die Schöne nicht, sonder» verwandte das Geld ln ihrem Nutzen. Dcn Vater- mnrsvcrthcidigcr hielt sie durch Ausreden so lange hin. biv er endlich die Geduld verlor und »Anzeige machte. Die Waurich gab .war an, der Ritter bade ihr kaS Gcld zur fielen Verfügung über- .offen; dem aber steht die dicS verneinende eidliche Aussage des Soldaten gegenüber. Strafe der Wanrich : V Wochen-NesangnIß.— : Soldaten griffen die cti derselben gefangen. unb den Rubxstörern entgcgensübrte. Die »Bande an und nahmen den größten Tbc ES waren Internationalisten. Wn selbe» »Abend wur den mehrere Personen in »Bologna Verbauet, die sich venscibcn anschlicßen wollten, und sieben Kisten mit Waffen unv Munition in »Beschlag genommen. In der Romagna herrscht vollkommene Ruhe unb die Landbevölkerung bat sogar, dem Militär bei der Verhaftung der oben erwähnten Bande bcläestanden. Spanten. Serrano tbut sein Möglichstes, um sich Waffen zu verschaffen. Daß er dies In Berlin versuchte, haben wir be- rrsts erwähnt. Jetzt ladet, der „Bfiminghem Post" zufolge, der KerMet,». -s- Der von unö schon mebrcrwLvnte Fartellvrozek de- Herrn Neinau, letzt am Drr-dner Residenz-, früher am Berliner Wall-- ncrtheater. hat den Austritt deö Dittttor Lebrun in Berlin auö dem Carkcll zur Folge gehabt. Herr Reinau. der infolge Denun- ctationen des wuiitcrvollcn Thecitermonarchcn Wottcrötorff in Königsberg, von v. Hülsen purv verurtheilt ward, nictst mehr an Cartclibühiien auitreten zn dürfen, har erwiest», daß die Denun. ctalion Woltcrödvrffö lalich gewesen, und der CarteU-Directore»- Berein mithin a» einem völlig unschuldigen Schauspleier sehr ungerecht gehandelt habe. Herr Nelnan sott nun auch aus Scha- dcuerjatz klagen wollen. v Herr von Hülsen thellt uns mlt: „Die „Dresdner Nachrichten" bringen in Sir. 220 (8. August d.J.) im Feuilleton die »Notiz, der Tenorist Lederer sei alö Hcldentcnor derKöntg- Ilchcn Oper cngagllt worden. DieseMlttbeilung entbehrt gänz lich der Begr ü n d u n g. und wird die vercbrllche Redaktion ersucht, demgemäß gefälligst Berichtigung elntreten zu lasse». Die General-Intendanz der Königlichen Schauspiele in Berlin." Wir ' ' sä " ' halten dle Nachricht In satt gesunden, freuen n»S aber. ämmtllchcn Süddeutschen »Blättern daß ein Theater wie daS berühmte zerliner sich nicht zu Ablehnungen sür politische Aktionen und Bißwunden berglcbt. Die Massengrsänge in München sind nunmehr verhallt, daS große Fest ist auö und tav Echo, welches cS in der »Brust der Tausende von Sänger» geweckt, wird bald auch verklungen ein. Die uns weiter gewordenen Mttthelluugcu klinge» )ä»ui>t- lich im Gruiidto» kühl und sogar dle -pmt ist k»hl in dcr Erpediruiig von Eorrcspondenzkartc», denn eine dergleichen am >0. dö. in München lt. Poststempels aufgegebcne langte erst am »Abend dcS 12. hier an. Die Münchner sind herzlich und auf merksam gewesen, aber, die gestern schon hervorgebobenc» llcvcl- Itände, unfreundliches Wetter >»c. scheinen den Biüthenslalib einer Massciib.geisteruiig denn doch etwas rauh berührt zu haben wciiigstcno recitirt uns ein Cerrcsvonkcnt mlt einem Anflug von Wchinllth den Fcstsprnch deö allbekannten Münchner N e u »erS: „Bleibt mir die »Wahl zwischen Ost und West, halt ich die Milt' und bleib In Drcsd'!" Die „Liedertafel" scheint sich mehrfach bervorgctha» zu haben, sie war es, die zuerst den Fcstspruch zum 2. deutsche» Sängerduiidesfcst von Fciirsch, coinp. von Schmidt: ,.»Vaterland unser Hort, hell tas Lied, frei das Wort, kühn die Thal — gieb Gott unS Gnad" vierstimmig im »Palast untcr alt- gemcincin Jubel ertönen ließ. DaS bekannte Mitglied der Lieder tafel. Herr Holzbildhauer Ellmeiidorf, hat den Münchnern einen „Tiroler" vorgcstmgeii. daß - wie man unS schreibt - „einer allgemeinen Umärmluiig nur der Glockenschlag 2 Ubr ein Ende machte." Von HeisMiten wirb viel gemeldet. Am 10. tö. ollte Festzug sei», aber der Himmel war grau. Ucberdicö sind besonders am 0. Tausende von Mensche» auS der Umgegend Münchens herelugeströmt, haben aber nicht viel gesehen. P Vorgestern war in Dresden der Besitzer deö Germania- Theaters in Ncwyork, Herr Ncuciidorf, anwesend, ein Man», der sich in Amerika um die deutsche Kunst und wohl noch mehr »in deutsche Künstler verdient gemacht hat. »Bekanntlich Haben seinem Theater verschiedene Künstler Deutschlands schon vor Jahren viel Ehre und Gelb erworben. Dawison, Wachtel re. «Letzterer machte in kurzer Zeit 05000 Doll, -j-) Soviel wir höre», hat Herr Neucndorf bereits wieder Vertrage über Gast spiele mit Thcotor Wachtel und mit Frl. Lina Meyer abge schlossen. Vermischtes. * Ueber den Bestich der Capelle teS sächsischen Schützen-Re gimentes bei dcm Fürsten Biömarck, welcher Zugleich ei» höchst anziebeiides Bild von der Häuslichkeit des Kanzlers gicbt, be richtet der „O. A.": Im Juli conccrtlrte diese Capelle in Ber lin und da der Füist BiSmarck sich am seiner Durchreise von Varzin nach KIssingcn einige Tage in Berlin anfhlclt, beschloß sic. ihm eine Tafelmusik zu bringen. Untcr Leitung tcs Musik- dircctors Girod begab sie sich um 5 Uhr in die Wohnung dcS Kanzlers in der Wilhelmstraße und stimmte in einer Rotunde, welche alö E»ipsangsrai»» dient, Wcber'ö Jubel-Ouverture an. AIS der letzte Ton verklungen war. erscholl aus dem Neben zimmer. wo die Familie des Fürsten bet der Tafel saß. lcbhalter Applaus und Herr Direktor Girod wurde i» das -Lpeisczimmcr gerufen. Der Fürst unterhielt sich mit demselben aus dao F-lcund- tichste und leerte mit Ihm ein GiaS auf daö Wohl tcö Lanteö- türsten seines GastcS. Nachdem die Capelle noch ein Stück ge spielt batte, trat der Fürst heraus und sprach seinen Dank und seine Freute über die ihm erwiesene Allsinerksamkcit aus. In seiner liebenswürdigen, jovialen Welse entschuldigte sich der Fürst, daß er in Civil ericheine unv sagte: „Ich bin nchmlich ans der Reise begriffen und werte heute noch ihr Vaterland sehen und mich dabei erinnern, daß Sie mich vier tu Berlin begrüßt haben. Wie Ich sehe, sind ja auch alte Kriegskameraden untcr Ihnen," fuhr der Fürst fort und unterhielt sich sodann In Scherz nnd Ernst längere Zeit mit den einzelnen Musikern. „Nun aber bitte ich Sie," sagte er sodann, einmal Ihre Instrumente abzu- legen und mir zu folgen; da Sie mich besucht haben, müsse» Sie doch auch erfahre», wie und wo der deutsche Reichskanzler wohnt. Also, wo Sie sich jetzt befinden," fuhr er fort, „ist das sogenannte chinesische Zimmer, daS als Wartezimmer benützt wird. Dieses Hauö bat nehmlich früher ein russischer Gesandter bewohnt und von Ihm rührt diese prächtige Ausstattung her. »Wie Sie sehen, sind diese Tapeten auö ächtcr, schwerer Seide auS China bezogen unb natürlich furchtbar lhcuer. wie sie sich pur ein Bankier oder Millionär kaufe» kann. Als ich In k iescS HauS zog, habe ich die Tapete» reinige» lasse» unb nun sind sie wieder gut und werden wohl halte», so lange ich lebe." Hierauf führte der Fürst seinen zahlreichen »Besuch in daö nächste eigentliche Empfangszimmer. „Hier," nahm der frelmtlichc Hausherr wieder daö Wort, „ist daS Zimmer, wo unterhandelt wird, Ie nach Umständen über Krieg und Friede», und wo schon manches vcrnümtige unv auch unvernünftige Wort, aber stets, mlt gute» Vorsätzen gesprochen wurde. Wie Sie min sehen," er wicS aus ein überdecktes, großes Mödek, „ist dies ei» Billard, aber spielen kann ich nicht darauf, da cS mit Geschenken belegt ist. Hier sehen Sie a»ch alle die Bürgerbriefe, die Ich von vielen Städten Deutschlands erhalte» habe; hier ist der Dresdener, der Chemnitzer, da ist tcc Leipziger, nnd sehen Sie hier, die.Hamburger haben sicb'ö ciwaö koiieu lassen. Na, daS Ist auch eine sclbstrcgtrrende reiche Skadt. Und hier, mcine Herren," fuhr der Kanzler kort, „sehen Sie ein Schreibzeug vo» schwarzem Marmor unb daraus cinc» sterbenden Löwen, dies ist ein Geschenk vom Kaiser WIlbclm, während der selbe In, vergangenen Winter so krank war. Er meinte, cö sollte sein letztes Geschenk sein, aber, Gott sei Dank, der Löwe ist wieder gesund geworden." Bel diesen »Worten schimmertcn Thränc» Inten »Augen des Kanzlers. - Derselbe sührte keine Gäste nun in ein sehr clnsachcS Wohn- und Arbeitszimmer; ein großer Schreib tisch steht darin, daneben Ist ein Küiigelzug angebracht und in einer Ecke steht ein großes, breites Sopha, mit vielen Kissen be legt. ans dein der Fürst während seiner Krankheit manche schmer zensreiche Stunde verbracht hat. Der Fürst sagte lächelnd, als cr diese Herrstcbkcltcn zeigte: „Ich kann versichern, ich habe fest meiner Studienzeit nicht wieder io eng nnd einfach gewohnt, - wir könnte» zwar bauen, denn Geld Ist la da. aber dcn Mcnichcn über den Kopf dürfen wir doch nicht baue». Und hier," wandte er sich nach einer Thüre zn. „ist mein Schlafzimmer — doch taö wird Sie nicht intercsslren." — Hierauf in ein autercS Zimmer geführt, fanden sich die braven 108 er dcr Gatiln und Tvcl tcr tcs Fürsten gegenüber, welchen sie In der lciitscl'gttc» Weise vorgc- sitllt wurden. „Hier find nun die " ' > c , Gemächer meiner Frau," er- klärte der Fürst weiter und am einen Schrank zest-nid fuhr cr fort: „wie Sie sehen, hat meine Frau die Cassc. und denen von Ihnen, welche verhelratbet sind, will ich, den guten Rath geben, ebenfalls der Frau das Portemonnaie zu lassen und ulcht ,»cbc darau» nehmen. atS sic Ihnen giebt. Ich habe auch von An'ana
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)