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Dresdner Nachrichten : 17.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-17
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.06.1885
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»r. ,«» — Da« Festprogramm für da« 9. mittelbnitsch, BunbeS- schießen in 8 hemnih (25.-30. J«U) ist nun seftarstellt. Am 25. Juli Nachmittag« Empsang der eintreffenden Schützen im Gast haus zur „Linde". Abend-: Schützencommer- und Coneert. Ton», tag den 28. >rüb: Reveille von 2 Musikrorp«. Vormttt. 11 Uhr: Abmarich de« FestzuarS durch meiner« Straß,« der Stadt nach dem Schützensestvlatze in Altendors. Nachmittag« 4 Ubr: Dovvelconeert an» dem Frstplatze. NackmittagS 5 Ubr: veginn de« Konkurrenz- »Mieten«. Abend« 8 Ubr: Generalversammlung de« mitteldeutschen Ectmtzenbunde« im Schützenbause nnv große« Eoncert auf dem Nest, viatze. Montag den 27. Vormittag« ' «8 Ubr bi« Abends 7 Ubr: Zchieße» nach 25 Scheiben. Nachmittag« 2 Ubr: Jestbanket in der Frstkalle. Nachmittag« 3 Ubr: gonrert auf dem Festt'latze. Abend« 7 Ubr: Eoncert und YsisangSansfübrung der Chemnitzer Ge'angvereine auf den, Feftplave. Abend« 9 Ubr: Große Jlluininatio». Dienstag den 28. Juli. Vormittag« ',8 Ubr bis Abend« 7 Ubr: Schießen nach 25 Scheiben: Abend« 7 Uhr: Conceit aus dein Festt'latze: Abend« ' -8 Ubr: Festvorsttlluna im Ilialia Theater: Passe ..HchützenliSl". (Für Inhaber von Fest- tarten unentgeltlich) Mittwoch den 29. Juli. Vormittag« V-8 Uhr bis 'Abend« 7 Ubr: Schießen nach 25 Scheiben. Abend« 7 Ubr: Eoncert aus dem Festplatze: 'Abend« 8 Ubr: Scbützrnball. Don nerstag den 30. Juli. Vormittag« ßr8 Ubr bi« 'Abend« 7 Ubr: Schienen nach 25 Scheiben. 'Abend« 7 Ubr: Eoncert auf dem Fest- rftatze: Abend« V-IO Mir: Große« Feuerwerk. — Aut Verlange» erhält neuerdings jeder Dampfschinpaffagier non dem Billeteur oder dem Eonducteur einen von der Arnotd. schen Buchdruckerci inBlasewitz hernuSgegebenen So mm erfahr» vlan der TanipfsctüntatiltSgelellfchatt gratis auSgehändigt. — Der aus wesentlich jugendlichen Mitgliedern bestehende stünsllervercin 'Mappe beabsichtigt, am 4. Juli im Park von Scharfenberg ein frohes Sommersest inKostüm abznlialten. Sin Programm wird nicht vorher veröffentlicht, es ist auf allerhand Ueberrnschungen abgesehen, die bei der munteren Laune der Mappe buchst Gelungenes erwarten lassen. — 'Von näclnle» Sonntag ab und ln der darauffolgenden Woche wird dem Dresdner Publikum in dem großen Park de« Sresdner Prater ein sogenanntes Dresdner Original» S o in m crscft. wobei „Dresden vor 50 Jahren" zur Darstellung gelangt, geboten. Die 'Vorbereitungen zu dem Feste sind bereit« in vollem Gange. — Gelier» Abend traf I>r Znkeitort, der berühmte Schach- matador, hier ei», um hei dem ihm befreundeten vr. Scbmid m Vlasiwitz einige Feit als Gast zu verweilen. Vom hiesigen Sc! achklnb ist eine Blindiingsprodnktion des gefeierten Meisters in Au licht genommen worden, weiche den Bewohnern unserer Stadt Gelegenheit geben würde, eine der großartigsten Leistungen geistiger Spannkraft zu bewundern. — P o l r z e i d e r i ch t. Während des Gewitter« bat vor gestern Abeist» der B l i b in einen Baum der Friedrichstäbter Anlagen an der Weißelitz geschlagen. — 'Am Sonnlag 'Abend ist emem Seren aus Berlin, wahrscheinlich im Gedränge auf dem Leipziger Bahnhöfe, eine Brieftasche mit 2100 M. in tOO M- Banluvte» abhanden gekommen. — Aus der Löhlauerstrabe wurde vorgestern ein 3 Jahre aller Knabe von einem Personen wagen ü Herfahrt n und am Kopfe sowie am Fuße ieicht ver letzt. Der Führer des Geschirres soll nickt mit der gehörigen Vor sicht gefahren lein. — Ans seiner im 4. Stock eines Hauje« in der Seidnitzerslraße befindlichen'Wohnung hat gestern früh einZimmer- mcmn »ich in den Hosraum h i n a h g e ft ü rz t und ist sofort verstorben. — Gestern Morgen gegen 9 Uhr wurde auf der Schloßstraße eine Frau von ihrer st! ied e c k u n f t überrascht, welche von heftigen Krampfanfällen begleitet war. i — 'Am Donnerstag traten zwei Männer in der Nähe von j Trachau in ein- Gastwirthschast. Der Eine nahm sofort den Wirth bei Seite und ,etzlc ihn durch die Bitte in Erstaunen, sofort nach! einem Grudaem oder den Orlsvorstand zu schicken debuf« Festnahme feine« Begleiters. Dieser habe ihm unlcrmegs mitgetheilt, daß er. kürzlich erst aus dem Zuchthaus entlasten, von einem dort noch zwei Jahre verbleibende» Genosten beauftragt lei. in der Umgegend von Trachau aus einem Felde in der 'Nähe einer Windmühle nach einem Packet Gold- und S ch m uck > ache n im Werthe von einigen Tarnend Tbalern -u suchen, die Jener dort vor feiner Einlieferung in die Strafanstalt vergraben hätte und die da« Ergebnis mehrerer Einbrüche wären. -Herr Trentzsch sandte den» auch nach dem Gcmeindevorstand von Trachau, welcher alsbald erschien und! den Mann verhaftete, der legitimationSlos und überhaupt fehl ver dächtig war. — 'Am Mennig Abend sprach Herr Baniath Saldach vor einem mchiiiämüschen streue, dem Verein vvn Arbeitgebern des und — 5l»«A><«»»««» Seit« » — fefti«Kellen. haben «äh un« über und die It. die Brauer dagegen F die Teztil-Bennsaenussenß da« Königreich Sachsen e . die ^ ndustriel urt a i .. da stch der Textilinduskie (mit Au-nalm«^ der^C Industrie), di« Spinnerei, Bleicherei, Fä Ganzen 1875 Betriebe mit 107,000 versichern» niilsagt, also die größte von allen ist. Im Statuten der 4 Gcnvssciischaften einander, nur daß bei denen, welche da« ganze Reich uuilastrn und in Sektionen getheilt sind, die Ge- nossciischaftsversanimlnng an« Delcairten der einzelnen Sektionen besteht, während dir der sächsischen Textilindustrie au« sämmtlichen Mitgliedern der BerusSgenossenschatt besteht. Interessant war. wie diese 4 Statuten neben ve» Reisekosten die Entschädigungen für die Mitglieder der Genossenschaft und für die Vertreter der Arbeiter be messen haben. Am demokratischsten waren dt« Buchdrucker; sie wollten, daß da. wo Arbeitgeber und Arbeiter für die Genossenschaft zusammcnwlrkcn, kein Unterschied in der Entschädigung bestehen toll ' ' — " - . sondern beiden Theile« 18 Mark pro Tag gewährt w versickerunasamkH. daß ein fv hoher Ta bedenklich sei. »veil er zu unerwünschten anderer Betriebszweige Anlaß geben wii Tagegeldcftajz zwar herabgesetzt — auf 10 für beide Theile an dem Grundsätze de« gle sesthaltend. Die anderen Statutm machen Brauen, erhalten die Mitglieder de« der SektioiiSvorstände, damit der Charakter bleibe, nur die Reisekosten vergütet, Tagegelder gar nsii lten einO chied in der Entfch ganz gleiche Tagege urden; ans den Eint geldersa «rugnah rve, Hai Mark, lcichcn s övser g e w erbos, über die Mängel der gegenwärtigen Feuc ningsanlugcir und über die Mittel zur Verbesserung derselben. Er gab ein klares Bild der Mangelhaftigteit der meiften FeiierungS- cmlagen, welche zu der traurigen Nilßbeläftiguiig in unserem Dresden ftihrten. ES gilt bei allen derartigen 'Anlagen der Vorkehr ;»Mit- vcrhrcimiing der Heiigaie und hat der Vortragende einen Oien kon- iftnurt und palentire» lai'en, ivelcher diese» Anforderungen in trefflich ster Weise entspricht. In der anschließenden Debatte sprachen sich mehrere Redner über den '.stutzen der rauchfreien Feuerung aus und wurde der Wunsch angeregt, daß es gelingen möge, die verschiedenen Osinw'fteine neben einanoer einmal.»r'Vrüsnng vorznnihren. Dem Vortragenden wurde ftir 'einen bahnbrechenden Vortrag allsiitiyer! Dank zum 'Ausdruck gebracht. TieseS Hochinteressante Thema wirdI in der nächsten Saiwn innerhalb der Feuerungspraktiker noch mehr- mche Erörterung finden. — Von unseren prächtigen staiernenb guten existirten bisher, so viel uns bekannt, photographische 2lbbildungen in größerem Formate noch nicht. Uni diesem Mangel abzuhelsen, hat das pho tographische Institut von E. Sonntag, Alaunstraße 92, von dielen ''ämnillichen Gedändcn wohlgelungeiie Llusnalniien in Großsolio- st'rmak aiitertigen lasten, welche von heute ah in der.tzoskunslhand- umg von 'Amold. Lchloßstraße, und in der Kunsthandlung von Wohlrab. Schestelstraße 1. ausgestellt sind. Der Preis pro Blatt betrag! l Mark A Pst Auch eine vortrefflich gelungene 'Ansicht von Lo'chwftz findet sich unter dicien photographischen Ausnahmen. — In maimigsacher Form bat man bereits jetzt Erinnerungs medaillen ftir das bevorstehende 8. deutsche Tumsest geprägt. So hat auch E. G. Schütze s Nachfolger, gr. Meißnerstr. 1, den Vertrieb non ", dieser Medaillen übernommen, welche bei ihrer ge- 'chmackvollen und 'auhern 'Arbeit durch die Billigkeit ihres Preises — sie kosten >m Einzelverkauf M 25 und 15 Pf. — überraschen. — Au» der Sängerftraße gab cs gestem Mittag einen größeren Grasbraii d, dem durch AuStreten rechtzeitig ein Ziel gesetzt wurde. — Karlsbad, 15 Juni. Heute früh verließ der König der Niederlande nach beendeter stur Karlsbad, um nch nach Königswart zur Nachkur zu begeben, wohin ihm am 17. d. Königin Emma und Prinzessin Wilbelmme von Teplitz aus Nachfolgen. Die stur hak dem König vorzüglich angeschlagen, so daß die Fortsetzung derselben »> der nächsten raison außer Zweitel fleht. In dem benachbarten Pirkenhammer beabsichtigen mehrere Verehrer Theodor störner's dem Tichtcchclden ein Denkmal zu errichten, da er zu wiederholten Malen, io 18N und 1813 von Karlsbad aus dort weilte. Wie lieb ihm dieser Ort geworden, spricht sich in seinem Gedicht „Dorf Hammer" ans. - Leipzig. 11. Juni Uisterm Stadtrath ist manchmal einezu aroßc Nachstctit gegen die Pferdebahn zun, 'Vorivun gemacht worden. Seme neueste Verfügung gegen dieselbe bestätigt das nicht. Die jüngste Lime iit die. welche von der Ringstraße am Rvßptzrtz abzwcigt und durch die Kurprinz- und Windmühlcnstraße nach dem bairischen 'Bahnhot führt: sie oft erst im Herbst vorigen Jabres gebaut worden. Ohne daß vom Publikum über dieselbe besonders geklagt oder von d,n Stadtverordneten deshalb eine Vorstellung geinacht worden wäre, hat der Rath jetzt ftir not!,wendig erkannt, daß diese Linie zwcigcleisig hergesteltt werden müsse. 'An die Pferdebahndirektion ist von Obrigkefts und Sicherheilsvoflzeiwegen die Veriügung er tasten worden, dieies zweite GcleiS mit thunlichstcr Beschleunigung emiubauen. so daß morgen damit bereits begonnen wird. Daß man nicht gleich im vorigen Jahre bei Konzessioninina der Linie daran gedacht bat' Jetzt muß nach so kurzer Zeit dos Pflaster wieder auf- acrn'sen werden. 'Was übrigens bei Begrü»du»gZ>er Pterdeeisen- bahn bereits bestand, daß sie rings um die ganze Stadt, die Ring straße entlang, ließ das wird setzt wieder hergestellt, indem d,e Straßen, welche als »»rentabel an»gegeben worden waren, von der Wciftbr.ickc bis zum Blüchcrvlatz wieder ausgefüllt werden. Auch ewige Wartehallen am Auguiftusplatz und am Obstmarkt sollen eitens der Picrdcbahn errichtet werden. — Von den vier Beruf«» genossen > chasteii. welche im Lause der vergangenen Woche aui Vcranslaltung des 'Reichsversichcruna-aniteS uno unter Bethei- ligung des Geh. Regicrungsrathe« Böttcher aus Dresden als Ver treter desselben alllner getagt haben, um ihre Statuten zu berathcn ..elder in vvtze von inwand des Reichs- eldeftatz für die Arbeiter ugnahmen der Arbeiter aben sie dann den aber gleichmäßig AnspmchcSBeider , nterschiede. Bei den GeiivssemchastSvvrstandeS und rakter de« Ehrenamte-gewahtt . , , . r nicht: d« l8«r» trauenSmäimcr dagegen erhalten ein Tagegeld von 7 Mark und die Vertreter der Arbeiter den doppelten BetraadeS durchschnittlichen TageSarbeitsvrrdienstcS. jedoch mindestens 5 Mark. Bei den Musik instrumentenmachern beträgt da« Tagegeld für die Mitglieder des GenossenschaftsvorstandeS, oer SektionSvorständ«. der Vertrauens männer rc. 12 Mark, für die Arbcitervertrrter doppelter Tage«ar- bcitSverdicnst. jedoch nicht weniger alS 6 und nicht mehr als 12 Mark ^ bei der sächsischen Textilindustrie für die Mitglieder de« Ge- nosseilichastSvorstandeö und die Vertrauensmänner 12, für die Ar beiter doppelter Tagesverdienst, mindestens jedoch 8 Mark. Auch der Beitrag, welcher zu den Verwaltungskosten des ersten Rechnungs jahres für jede versicherte Person von den Genossenschaftern einge- zogen wird, ist verschieden: er beträgt bei der Textilindustrie und den Buchdruckern 50 Pf. (bei letzteren mit Vorbehalt eines weiteren Beitrages bis zu 50 Pf. im Bedarfsfälle), bei den Jnstnimenten- machcrn 1 Mark, bei den Brauern und Mälzern 5 Mark. Be- mcrkenswerth war die Aenßerung des Geh. Regierungsrathcs Böttcher, daß nach den schon bis setzt >m Reichsveriichcrungsamt aemachtcn Enabrniigen eine 'Novelle zum NnkallversicherungSgesetz unver meidlich >ci und nicht lange ans sich warten lassen werde. — Betten« des von un« schon gestern erwäbnten Vorkommnisse« in Cunnersdorf bei Schönseld erfabren wir noch, daß der Tod der 21 jährigen Frau des Milchhändler« Schulze infolge Durch schneidens de« Halse« mit einem Rasirmester verursacht worden ist. Der Verdacht gegen S. stützt sich namentlich auf den Umstand, daß sich an der Hand desselben eine große Schnittwunde befindet, deren Existenz Schulze mit der Bedauptung zu erklären sucht, er bade, als seine Frau Hand an sich legre, derselben da« Moidinstrument entreißen wollen und hierdurch sei die Verwun dung entstanden. Zweifellos erscheint es, daß dein blutigen Vor gang ein heftiger Streit vorangeganacn ist. wie denn überhaupt Differenzen in der erst vor einem Jahre geschloffenen Ehe an der Tagesordnung gewesen sind. — In Brahne bei Bautzen hat vor Kurzem der Gutsbesitzer Mietb eine steinerne Streitaxt von seltener Schönheit ausarfunden und dieselbe dem AltertdnmSmuseum der literarischen Gesellschaft Aaeicr» in Bautzen übermittelt. — Elsterberg. In der Nackt zum Montag, nach 11 Uhr, enstand in dem feuergesälirlichsten Theile unserer Stadt ein größerer Brand, welcher außer den Wohngebäuden den großen Koinplex der Stadtmüble nebst Schneidemühle, Holz« und Bretrrniederlaae. Backhaus. Mehlniederlage mit ca. 4000 Centner Weizen, Lohniüble. Knochenmühle u. f. w., sowie noch zwei angrenzende Häuser ver nichtete. In dem einen Hauie, wo neun Parteien wohnten, war nur eine versichert. Für die obdachlos Gewordenen wurde erfreu licherweise gesorgt, gerettet konnte von dem Mobiliar nichts werden. 'Außer den Velden Rotbs» und den Spritzen der Jeurrivrhr waren noch 9 auswärtige in Tbätigkcit und durch angeitreiiateste Arbeit der Löschmannschaften wurde dem Brande Montag Mittag Ein halt acthaii. Ern Feuerwehrmann fiel sich bei einem Sturze die Kugel a»S. — Vor Klosterb » ck bei LeiSnia stürzte am Sonnabend ein l l jähriger Knabe von einem 30 Ellen hohen Felsen lierab und war sofort eine Leiche. Er hatte Angelrutben suchen wollen. — In Wurzen ettranl der 22jährige Mülflenarbeitcr Kleppisch beim Baven. — Unter entsprechenden Feierlichkeiten wurde am Sonntag die Einweihung des auf dem Uriger bei Neustadt i. S. errichteten „Georg ent hur in es" vvrgeiioiiimeii. Gegen 1500 Menschen wohnten der Festlichkeit bei. In nächster Zeit wird, wie verlautet, die gcsammte Königl. Familie den Unger und Neustadt mit einem Besuche beehren. — Dem von Nossen scheidenden Schulrath Bräß brachten am 11. d. seine Schüler zum Zeichen ihrer Verehrung einen Jackelzug. — Ter Mörder des Knechte« Traugott Schneider in Pohla, welcher mit dem Ermordeten, wie schon gesagt ward, gemeinsam beim dortigen Gutsbesitzer Räbmfrld in Dienst stand, batte sich nack verübtem Verbrechen geflüchtet. Nach längerem Suchen hat man ihn im Stachaer Walde in knieender Stellung und in nassen Klei bern erhängt ausgettmden. Er hat sich wahrscheinlich erst in einem nakrgelegenen Teiche ertränken wollen, da ihm die« nicht ge lungen, bat er versucht, sich durch Erschießen zu tödten, denn er batte eine Schußwunde am Kopfe; schließlich ist er zum Er hängen geschritten. 8ortsetz>ng de« lokalen Lvelle» «eite ». TageSsttschichte. Deutsche« Reich. LebenSlous deS Prinzen Friedri Karl. Wie in Preußen hergebracht, wurde er als Prim de- königl. Hauses Soldat und war und blieb e« mit Leid und Seele. Vor züglich ausacbildct — zu seinen Lehrern hatte auch der Major von Roon. der bedeutende Geograph und spätere KriegSminister. gehört — bezog er 1846 die Universität Bonn, die er nach 2 Jahren ver ließ, um in das Heer einzutreten. Zum Dienst in Dassen berics ihn al-bald der Krieg in Schleswig, den er als Houpttnann im Ge folge Wrangel's mitmachte. Eine echte Reiternatnr machte er durch die Kühnheit, mit der er sich persönlich am Kampfe detheiligte, all gemeines Aussehen und Jedermann erkannte an. daß dem kaum Zwanzigjährigen das Majorsvatent, da- er auS dem Feldzuge beim- brnchte, nach Verdienst verliehen nwiden sei. Im Jahre 1819 finden wir ihn im Stabe seines Oheim-, des jetzigen Kaisers, in Baden, wo er sich gleichfalls so weit im Kampfe vonvagte. daß er eininal beinahe als Gefangener in die Hände der Freischaaren gefallen wäre. Es war dies im Gesicht bei Wiesenthal am 20. Juni, in welchem er an der Spitze einer Husarenschwadron durch zwei Kugeln schwer verwundet wurde. In den nachfolgenden Ighren des Frieden-, in denen er sich fast ausschließlich militärischen Studien widmete, ava» ungen. .. . Studien kleine» Krciien zugänglich zu machen pflegte, in Frankfurt n. M im Druck und erregte, da sie die Frage, wie in einem etwaigen Kriege mit Frankreich dir preußische Armee die französische besiegen könne, voni Standpunkte des Praktiker- behandelte, ollaenieine- Anflehen, da« sich auch in einer französischen ControverSschrist be kundet. AlS General der Kavalerie führte er im dänischen Kriege 1664 den rechten Flügel der Armee, der nach dem vergeblichen Ver such« bei Missunde vier Tag« später bei ArniS den Schley-Ueber- gang iorcirte, der die Dänen zum Ausgeben dcs „Danewirk" und zum Rückzüge nach den Düvveler Schanze» zwang, vie unter seinem Kmnmando am >8. April erstürmt wurden. Nach Wrangel'S Rück tritt zuerst provisorilch. spSter definitiv Höchstkommandirrnver, drang der Prinz in Jütland rin und erobert« vi« Insel Allen, womit der Krieg ein Ende nahm. DaS Jahr 1908 berief ihn zu neuen Thaten und Erfolgen. An der Spitz« der erste» Armee drang er von der Lausitz au» in Böhmen ein. nahm hier tzie Elbarmee unter Herwarth von Bittensild ans und schlug dir Oesterreicher in schnelle« Vvrrücken — die Wiener Blätter sprachen damal« von der affenartigen Ge schwindigkeit der Preußen — dei Pvdcl. Münchrnarätz und Gitjchm. In der entscheidenden Schlacht bei Königgrötz stand seine Arme« M Eentrum und h»elt hier unter schweren Verlusten au», bi« da tier Annar herbeisührte, gnMschen «ttzVMÄ «» »». »«U «» den Loire vor. schlu> Drlraii» und >e mit dem siendvnie und LemaaS aüsi."^n?w"der Kaiser die , dessen na durch ir ,«m -><,js„tn Mthrittl rückte die Armee de- Prinzen an die ranzosiii bei Braune-la-Rolande, besetzte egen TourS. Die letzten Kämpf« hatte Generali eschlagen wurde. . Tie letzten Kämpf, , Lhanzv z» bestehen, da» bei iurde. Der Prinz war im Heere > aes „ populäre Persönlichkeit, bürgerlichen Kreisen ist er nicht näher getreten. Er galt als Soldat. nur als Soldat, nebenbei schrieb uran ihm, - - - storbenen ' U"" Uw , nutz Uw wie die „Franks. Ztg." in dieser Biographie de« Ver- behanptct, reaktionär« Gesinnungen zu; e« gab sogar «ine it. da man in den Krrisen huldigte und Ausdruck aab, solgeordnuna in Preußen zu den letzten Jahre,« hörte man nur Leben zwischen Jagd »nd Militä machte er eme länger« Reis« dm Gegenstand von Schilderungen in Der Leichenfeier wr »« um« der Idee die Thron» rechen. In nzen, der sein m Jahre 1883 „ . Oalästina, die und Bild geworden «st. »erftorbenen^Prinzen Frledr dem tzpsin und Palä Karl auf Jagdschloß Glienick« wohnten dt« dob» Gemahlin und der Sohn de» Entschlafenen, der Kronprinz, sowie der Hofmarschall. die Adjutanten, der Hofstaat und die Hausdienerschast de« »erstor benen Prinzen bei. Der einfache eichene Sara war lm Arbeit«, »immer offen oufgebabrt Di« Leiche war mit vem rotde« Attila der Zietrn-Husarrn bekleidet. Hoivrrdiaer RoM dielt die Leichen rede. Nach Beendigung der Feierlichkeit erfolgte dl, Uebersührung de- irich mit grünen Kränzen geschmückten Sarge- unter Glockcn- geläute nach der Glienicker Dorskirche. Hinter dem Sarge folgten der Kronprinz mit den, Prinzen Friedrich Leopold, der Hofmarschall Gras Kanih. die Adjutanten und der Hofstaat zu Fuß. Um 7 Udr fand in der Kirche dir Einsegnung der Leiche statt, welcher außer den oben bereit« grnannten hoben Herrichatten auch die Kron- rinzessln mit den Prinzessinnen - Töchtern, Prinzessin Wilhelm, ^rlnz Günther von SchleSivig-Holstetn u. A. beiwohnten. Hinter dem Sarge, ans welchem der GeneralSkelm, der Säbel, die Schärpe und die Epaulette« lagen, hatte der Hosprediaer Rogge Ausstellung genommen; derselbe sprach ein läng-re« Gebet und segnet« di« Leiche ein. Die eigentliche Leichrnfeirrltchkeit findet in den nächsten Tagen ln der Garnisonkirche von Potsdam statt, von dort «folgt in aller Stille die Uebrrsühruna der Leiche nach NikolSkoe. Eine im ArwreverordnungSblatte veröffentlicht« CabtnetS - ordrr, welche für die Offiziere d«r Armee und Marine «ine 3wöckiae Trauer vorschreibt. besagt im Eingänge: Mein Haus, meine Armee, unser ganzes Vaterland haben durch den heute er folgten. mich tief erschütternden Tod meine« Neffen, de« Prinzen Friedrich Karl, einen sehr schweren Verlust erlitten. E« werden viele Herzen mit mir trauern, die «ine warme Empfindung für unsere Wafsenehre haben, und dir dessen eingedenk sind, daß der verstorbene Prinz von frühester Jugend an der Armee mit allem seinem Denken und Streben angekörte, daß ganz jung schon sein Blut für die Waffenehre stoß, daß er dann ln 3 Kriegen di« Armee fortgesetzt zu», Ruhme und Siege geführt bat. Hob« Ehr« sei seinem Angedenken. welche« für alle Zeiten in der Geschichte die eine« preußischen Prinzen wüidige Stelle finden wird. Das Hnsaren-Rkgimenl de- Kronprinzen von Schweden wird am 21. d. Mt«, auf BonarvS Haide in Schweden den Besuch von 10 preußischen Offizieren vom 3. Neumärkischen Dragoner-Regiment, dessen Ehcs bekanntlich der Kronprinz von Schweden ist, empfangen. Die Tage vor dem Tode de« Prinzen Friedrich Karl sprach Berlin von Nickt« Anderem, als dem Sensatron-prozesse de« Hosprediaer Stöcker gegen den Redakteur der Freien Zeitung, Bäcker. ES ist bekannt, daß Stöcker, der hervorragendste kann In der Antisimitenbewegnng, seit Jahren Gegenstand der schmachvollsten Angriffe derjenigen Zeitungen geworden ist, die er selbst als „nicht-würdige Judenpresse" charalterisirt. Stöcker batte diele, seine persönliche Ehre antastendcn Angriffe bisher nicht durch Klaganstrengung beantworte', sondern die Abwehr mittelst seiner Reden in der christlich-socialen Partei, nickt minder auch in den Organen der Antisemiten geführt. Als Stöcker jedock im vorigen Jahre al« ReichsiagSkandidat für den 2. Berliner Wahlkreis aus gestellt war. fiel da« fortschrittliche Blatt, die Freie Zeitung mit einem Artikel über ihn her. dessen Titel allein: „Hospredigcr, Reichs tagsabgeordneter und Lügner" so ehrenrührig war. daß oer Staats anwalt zu dieser Vcrunalimpttmg nicht schweigen tonnte, sondern ox officio Klage erhob. AlS verantwortlicher Redakteur erschien daher ein gewisser Bäcker vor Gericht; im Lause der Ver handlungen ergab eö sich, daß derselbe nur der vorgeschobene Posten (Strohmann) war. Der resp. die Artikel gegen Stöcker erhielten zahlreiche, fast unglaubliche Beleidigungen in der Form, daß sie fast ans jeder Zeile beliauptetcn, daß vosvrcdiaer Stöcker ein Lügner im Tatar fei und daß r« als eine Schmach betrachtet werden müsse, daß ein solcher Mann noch länger im Dienste de« König« und auf der Kanzel verbleibe. Die für den Angeklagten, SckriststellerLäcker, bestellten Verthridiger, die Rechtsanwälte Gacks und Munkcl, setzten e« sich nun zur Ausgabe, Stöckern unmöglich zu macken. Sie richteten ibren Operationsplan dadin ein. daß sie an geblich den Beweis der Wahrheit dafür antraten, daß Stöcker rin Lügner der schlimmsten Sorte sei. Zu diesem Behuf« hatten sie da« Leben Stöcker'« von Kindesbeinen an durchforscht und namentlich war fein Auftreten an der Spitze der Cbristiich-Sozialen und al« Haupt du Antisemiten - Bewegung der Gegenstand ibrer eifrigsten Untersuchungen. Wenn und wo immer Stöcker mit einem Worte oder einer Handlung sich eine« Widerspruch« oder JrrtbumS schuldig gemacht baden sollte. Das wurde aufgestöbert, um ihn al- einen Mann zu brandmarken, der e« mit der Wabrkeit nicht genau näbme. Stöcker mußt« sich über Aeußerunarn, die er vor Jahren gethan haben sollte, verantworten und e« gelang der Vcrthcidignng. dem Prozeß gegen den eigentlichen elana der 'Venveidigung. dem Prozeß gegen den etgrnlluiien fien Bäcker eine solche Wendung zu geben, daß nicht dieser Schuldige «schien, sondern Stöcker, der doch nur al« Zeuge en batte. E« war ersichtlich der Berthe"' tbun, Stücker'n moralisch den Hals zu brechen begabtesten Führer der Antisemiten - Bewegung Amte, dann aber auch au« dem öffentlichen al« der aufzutreten batte. E« war «»sichtlich der Vertheidigung darum zu brechen und damit den zuerst au« dem .. ichen Leben zu ent fernen. S« mangelt un« der Raum, diesen mehrere Tag« währenden Prozeß in seinen Einzelheiten liier »u reproduziren. Wo« Stöckern in den Artikeln der „Fr. Ztg." im Einzelnen al« Wügcn" vorgeworsen worden war und de« Ausführlich»«» im Prozess« verhandelt wurde, seine Aeußerungcn bezüglich seine« Ver halten« auf der Eisenacher Kirchenkonferenz, betten« seiner Unter schrift vntnr dir Antisemitenvetition. seiner starken Ausdrücke die liberale Press« u. s. w.. DaS übergehen wir. Stöcker muß mgeben, daß er sich da mehrfach geirrt, daß er in der Hitze de» Kampfes mitunter Uber da« Ziel hinauSgeswoffm habe. Nament lich hat er bisweilen liberale Schriftsteller, deren Anschauungen er bekämpfte, weil sie im judenfreundlichen Sinne geschrieben hatten, Juden genannt, obwohl sie es nicht waren. Da auch au« seiner Verwendung höchst verdächtiger Ehrenmänner al- Agitatoren der christlich-sozialen Partei nicht viel gegen Stöckern heraussprong und die Vertheidigung einsah, daß Stöckern nicht aus dies« Weise brizukommen wäre, spielte sie nunmehr ihren Hauptttumps au«. Stöcker war anfangs diese« Jahre« in einem Prozesse, der andere Personen vrttas, al- Zeuge vernommen worden und batte dabei unter Eid auSgesaat, daß er den Sozialisten Ewald niemals zuvor gcsehen habe. Nun wurde aber jetzt durch Zeugen, zwei Sozialdemokraten, wovon der eine Atlieist, oargethan, daß Stöcker in der Tbat früher in einer Volks versammlung dem genannten Ewald „Auge in Auge" gegenüber gestanden und mit ihm verkehrt habe. Die Vertheidigung wollt« daran« einen absichtlichen Meineid, zum mindesten aber einen fahr- v mocinc orn mianrr irve», v» au, vnuno orr vor- gedrachten Lhatsachen den Hosvrediger Stöcker wegen wissentlichen oder fahrlättigen MelnetdS bestrafen könnte. Herr Stöcker hat nach dem Protokoll beschworen: „Ich sehe den Ewald heute zum ersten Mal!" während ihm nun nachgewiesen ist. daß « minvesten« zwei Mal mit Ewald Auge in Auge verkehrt hat. Ich gebe ja zu: der Zeug« Stöcker hat sich in jener Schöffengericht«- Ntzltng nicht correct auSgedrückt, der Ausdruck ist höchst unglücklich gewählt, und unglücklicherweise steht seine Bemeikuna: „Ich sch« Herrn Ewald hier zum ersten Male im Protokoll, Allem einmal hätte der Vorsitzende Richler d,e Frage an den Zeugen ander« stellen müssen und andererseil« kann man drkanntlich ln die Lage komme«, «inen falschen Eid ,u leisten, ohne sich irgendwie strafbar zu Mache«. ««< muß srstgrhaUrn «erden, daß Hofprrdigrr Stöcker, der alltälttlich
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