Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-26
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.05.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hr. ,«« Der„Senloren-Konvent" des Reichstags trat zu einer »Be- spreckmng Ober die di e i ch ä l t d l a g c d c s stt eick> vtags zn- sammr». Der Antrag, die »och zu erledigenden Gegenstände mit Zuhlisenabme von »Abenksitzniigen vor Pfingsten sertia zu stecken, fand keine Zustimmung. Der Scniorcn-Konvcnt beschioft, das« rer Reichstag »ack> »Pfingsten wieder zusaninicntrcten soll; bis zu den Pfingstl« ic». die am 2. Juni beginnen und am '.». Juni enden sollen, werten die zweiten kestmgc» bes Untall-nnd Stem- pelgeietzeS «levigt werden. Nach Pfingsten wird um» zunächst mit de» dritten Kesungc» des Innlttigs-, Stempel-, Gericl'ts- kosten- »nd UiilaUgesetzes beginnen; fraglich ist noch, ob das Trunksuchksgesetz und die »Porlage über die Abänderung der Ge werbeordnung iWInkelabvokatc» re.» zurErledlgiing komme» wird. Die Soiree am »Montage beim R elchotanzler, welche um l» Ubr begann, endete erst gegen 2 Ilbr. Ev waren etwa 5«>Rtich0tagsavgeorknetc, unter denen die Fortschrlttspartel und das Eentrum gar nicht vertrete» waren, anwesend; von Natt» »alliberalen betäube» sich nur die Herren Gneist und kaperte unter den Gästen, ausierdem einige Mitglieder der Gruppe Staust. Herr Moöle, der Mehrzahl nach Frelkonservattve und Dcutschkonscrvativc. Anfterdcm waren e'ue Anzavi Olstzicre und Damen anwesend. In der Gruppe, welche sich nach l > ilbr »m den bärsten Bismarek bildete, war der Haup'tgcgcnstand der Unterhaltung das Unsailvcrsichernngggcsetz. Der Kanzlet er klärte aus daS Bestimmteste, das, die Regierung das Gesetz »lebt ob»c den Zuschuft des Reiches und der Einzcislaatc» zu den Versicherungsprämien anncbmcn werde. Uebrlgcns äns,ertc er sich über die Eventualität des Schciternö der Vorlage sebr ge lassen: bei der grostc» Bedeutung des Gegenstandes sei cs na- Iliriich, wenn es zur Klärung der einander entgcgcnstcbcnden Meinungen längerer Zeit bedürfe; die Negierung müsse sich darein finden, in der nächsten Session mit dem Entwürfe wicdcr- kommen zu müssen, falls die Verständigung nicht schon seht zu erreichen sei. Mebrcre Blätter berichten noch eine angebliche Aeusterung des Fürsten »Bismarck: Gr fühle bei znncbmcndcm Alter seine Kräfte täglich abnebmen, zugleich hlernilt aber wüchse sei» Hast gegen den bcntigen kibcralismns. In Götti ngc» ist die Ruhe w cdcrbergeslcllt. Eine Kom pagnie der Garnison zog die ganze vorige Nacht ln Zügen non I» Mann durch die Straften in Marschgepäck; jedem der Sol daten waren 4» scharic Patronen auvgcbändlgt. Wie ernst man den „Aufstand" nahm, gebt daraus bcrvor, raft die vor der Stadt befindliche» Pulvcrkarren ans den Kascrncnbos gebracht wurden und daö ganze Militär in Marschgepäck die Nach, in der Kaserne .zubrachte. Da die Bürgerschaft fürchtet, bas, diese unliebsame Ge schichte äbnllch, wie 1840, übel aut d>e Freancin der Universität wirken wird, soll sie, wie sicher verlautet, eine Petition mit rer der Studenten zusammen einrcichcn wollen. Der m lstratbene Sob n clnev Kaufmanns »A. in Werder welcher 22 Jahre alt Ist und seinem Vater vielen Kummer be reitet bat, benutzte am 15. d. Mts. die Abwesenheit seines Va ters anS der Wohnung dazu, aus einer Schublade, in weicher lein Vater Werthsachen und baare Gelder auizubcwahrc» pflegte, <'>»00 M. in Banknoten und Gold sich anznelgen und damit nach Berlin zu fahren. Der junge Mann begab sich sofort nach dem Restaurant „Zu den vier Jahreszeiten" lndccAlerandrincnstraftc, wo er mitthcilte, hast er sieb im Besitz von bctentendcn Baar- Mitteln befände und deshalb vom Wlrth, mit dem er bereits von früher her bekannt war, der Wirkhin und de» Kellnerinnen sehr entgegenkommend behandelt wurde. In wenigen Stunden machte der junge A. eine Zeche von 4t'> Flaschen Ehampagncr, woiür Ihm vom Wirts It,o ».'Nark angcrechnct wurden, und er begab sich sodann in rer Begleitung res Wirthcs und einer Kellnerin nach dem bekannte» Vcrgnügnngülokal „Vaurball" in tcrDrcs dcner Strafte, woselbst er mlt seiner Gesellschaft von »Neuem 40 Flaschen Ehampagncr konsnmirtc, woiür er 477 Mark zu zahlen hatte. A., der bereits bei seiner Verschleppung nach Vanrbaä angetrunken war, übergab seinem Begleiter, dem Wirtb der „Vier Jahreszeiten", :t«x>«) Mark, damit derselbe die Ausgaben von dlciem Gcidc bestreite. Nachdem binnen recht kurzer Zelt die ln Flaschen Champagner in Vauahall getrunken waren, begab sieb A. mit seinem Begleiter zurück nach dessen kolal ln der Alcran- rrinenstrafte. schenkte kort nott Mark der einen Kellnerin, Inn Mark einer anderen und verbrachte da, weiter prassend, einen Theil der Nacht. Am ankeren Morgen kaufte er nir die beide» Kcunerinncn sehr wcrtbvoiie Garderobcnstücke, Hüte mit echten iranzösische» Federn, Schirme, Uhren, und begab sich gegen Mittag in Begleitung dcö WiribeS nach dem vom Schwa ger tcS Wirtbcö in der Grostc» Frictrlchsirastc betriebenen Restaurant „Zu den drei Kronen", woiclvst er binnen kurzer Zeit eine Ehampogncr-Zcchc von >500 »Mark machte. Ais er bezahlen wollte, machte er zu seiner Verwunderung die Ent deckung, das, er die Summe von >500 Mark nicht mehr besäst und das, die bei dem Wicih der „Vier Jahreszeiten" dcponirten üOOO M. nach der Angabe desselben bereits vollständig verjubelt seien. Aus seine Bitte» bcgucmtc sich der Wlrth von den „drei Kronen" zur »Annahme von 1200 Mark baar und eines Accepls über :ioo Mark. Die geringe Lumme, die dem jungen A. noch blieb, genügte zu seiner Subsistenz bis zum l«onnabcnd, an wel chem Lage er sich irenvillig bei dem Kriminalkommissariat stellte, ohne noä auch nur einen Pfennig von den «> Tage vorder von ihm gestohlenen tiooo Mark zu besitzen. Der von der Festnahme deS Sobneö telegraphisch in Kenntnis, gesetzte Kauiman» A. hak einen Strafantrag gegen seine» niiftrathencn L.hn gestellt. Ob die Restaurateure und die Frauenspersonen, welche es verstanden haben, den jungen A. binnen wenigen ragen last um de» ganzen glaub zu erleichtern, ebenfalls werte» zur Rechenschaft gezogen werden können, bleibt abzuwartcn. Man schreibt dem „Verl. B.-E." aus Stuttgart: „Der populärste und in allen Schichten beliebteste Mann unserer Re sidenz ist unzweifelhaft der hier lebende Prinz Weimar, dessen kiebcnSwürdigkcit hier allgemein bekannt ist und den namentstch das Volk seine» Kicbling ncnnt. Gestern Abend nun erhielt der Prinz einen vollen Beweis hiervon. Als derselbe de» „Bier lecker" der Kandcsgewcrbe-Ausstcltnng betrat, schallte ihm ans den Kehlen aller »Anwesenden ein donnerndes Hoch entgegen und die Studenten ricbc» Ihm zu Ehren einen prächtigen Lala mander. Erfreut über die»c herzliche Huldigung, dankte der Prinz hierfür und bat die „lustigen »Brüder" um Absingen cinigcr Vierer. »Ais die Sänger bei dem vier „Der reichste Fürst" an die Stelle kamen: „Gras im »Bart, Ihr seid der Reichste!" er- hoben sie sich wie ein »Mann und schwenkten für de» Prinzen, der bekanntlich mit einem langen schöne» »Bart geziert ist, dlcMützcn. In Gelnhausen ist am I!», Mai das ehemalige »Barba rossa-Siegel, das rer Stadt vom Kaiser Friedrich Im Jahre i I7t>, aiS er Gelnhausen zur freie» Reichsstadt erhob, verlieben worden war. wieder zur Einsühruug gelangt. Dieses Siegel wurde ge führt bis zum Jahre 180» und durch daö Wappen dcö Schöffen gerichts ersetzt. »Am 14. d. M. fand zwischen zwei Offizieren der Garnison von W i t t e» b e r g in einem »»weit gelegenen Kiescrngchöiz ein Pisloienducll aut 12 Schritt Dtstancc statt, welches leider für beide Duellanten einen recht traurige» »Ausgang gehabt bat. Schon bei dem ersten Kugclwcchscl erhielt v. H. einen Schuft in den rechten Oberschenkel, der den Knochen zersplitterte, während D. von seinem Gegner in die »Brust getroffen wurde. Dem v. H. muftte der Frist amputirt werden. D. ist an den Folgen der er haltenen schweren Verwundung im kazareth gestorben. Die Veranlassung zu dem Zwclkcimps war ein Rencontre, welches beide Offiziere vor etwa :r »Wochen i» einem Restaurant batten, und bei dem O. nach einer thätlichen Beleidigung dcö v.H. von diesem einen Säbelhieb über den Hinterkops erhielt. In den Kreisen der »Berliner Kebcwclt unterhält man sich Viel von einem S p i c l v c r l u st, wie er In solcher Höhe in »Berlin seit langer Zelt nicht vorgckommc» ist. In einem der sasi'Ionable» Klubs bat ein junger Offizier auö Sükdcutschland, Mitglied einer »Adels,amilic, die sich im »Besitz ein« der grostc» süddeutschen, seit alter .seit berühmten Veriagssirmc» befindet, in zwei »Nächten die Summe von :>«>«>,«>tlt> Mark verloren. Die „glücklichen Gcn»Inncr" sind zwei aiö Lportsmen weil und breit bekannte Persönlichkeiten. Der junge »Baron wurde iown von einem ältere» »Bruder nach seiner süddeutschen Hcimath zurück- geholt. Die Summe in von der Familie, wie man sich denke» kann, nicht ohne ziemlich erhebliche Opfer gedeckt worden. Oesterreich. De» Pragern ist eine grostc Freude in den Brunne» gefallen: das Kronprinz R»kolf'icl»e »Baar hat dem Prager Magistrat angezeigt, daft es diesen Monat nicht »ach Prag kommen könne. Die Kronprinzessin Stephanie Ist i — 8«1t« » Oonnkn»«tsfti itvn S«i lisal 1881 Pest stark erkältet und durch die ununterbrochenen Festlichkeiten' toblmait. »Prag hatte sich bereits zun, seitlichen Empfange ge schmückt. Mit den einzelnen Eiienbahnzügcn waren lm käme des Tageö an 12 l4,o«t<> Fremde angclangt. Die Hotels und Gasthäuser waren ungemein zahlreich besucht. Ungarn. Das k r o np r i n z 1 ick> c »haar ist von »Best wieder abgcreist. Grostc »Menschenmasse» bildeten biö zum »Bahn, hole Spalier. Die Begrüstung des Oberbürgermeisters erwiderte Kronprinz Rudolf i» ,ei»r verbindlicher Weile, indem er zu„icich bat, der Oberbürgermeister möge zur Kenntnis, auch des groftcn Publikums bringen, wlc sehr eö ihm, mit Rücksicht ans das zahl reiche Erscheinen der »Bewohner der Hauptstadt, leid thue, da,,, die Abiahrt von der »Burg zum »Bahnhof nicht l» offenem Wagen habe erfolgen können. „Der offene »Wagen", inelnie der Kron prinz, „war bis zum letzten »Augenblick bcrcitgehalten worden, allein meine Frau hat sich in der letzten »Nacht erkältet und sich ein leichtes Halslclbcn zugezogcn, so das, cs mir nickst rathsam erschien, dieselbe lm offenen Wagen dem kultzuge, namentlich auf der Kettenbrücke, auvzusetzen. Ich bitte Sic, »heilen Sie dies de» Herren von der Presse mit, denn ich möchte nicht, das, man eö als llngcbührlichkeit aussasse, wenn wir uns der »Bevöl kerung, die sich uns zu klebe bemühte, nicht im offenen »Wagen zeigten." »Aus Siebenbürgen wird gemeldet, das, in Kronstadt bei Gelegenheit eines von Rumänen veranstaltete» MaiauoslugcS die ungarischen Fahnen herabgerisscn und zersetzt wurden. Die aufgeregten Gruppen tiefte» König Karl von Rumänien hoch leben. Frankrcirt». In Mvnlrouge wurden in einer Fabrik Ex plosivgeschosse entdeckt; Personen sind verhaltet worden. Spanien. Die im Jahre >875 erlassene Verordnung, durch welche der Demokrat Ruiz ZvrriIla aus Spanien verbannt wurde, in anigedoden worden. Italien. Die republikanische Presse von Rom wirb täglich dreister. Ihr Hanplorgan, die „kcga tclia Demo- crazia", obgleich drei Tage hindurch konstSzirk, beleckigt dc» König neuerdings wieder täglich ani's.»»eiligste, verhöhnt de» Stgatsanwall und die Gerichte, weil dicwiben nur zu icgncstrl- ren, aber nicht zu vrozcssircn wagen. Das »Blakt sagt, der König pigne einen Staatsstreich und habe dem Kandidaten iür das »Ministerium, dem Depntlrtc» Sella. gewlsscrmaftcn eine icltenc Strickleiter vom Fenster deS Ouirinal - Schlosses zngeworlen, weil der gerade Weg durch ras Schloftlhor mckst iür Sella ge schaffen sei. Die „kega keila Denwcrazia" verspricht, eine gleiche Sprache lortznstihrcn, lstö der Staatsanwalt den Mnth finde, die Bettung vor das Schwurgericht zu bringe». Rusiland. »Wie wenig der Kaiser sich ani seine Umgebung verlassen kann, beweist die L hatsache, Vas, der Ehe» der Sichcr- hcitüwache von Gatschina, Oberst Antonow, Knack und Fall entlassen werden muftte, weil durch eine vor einige» Lagen in Galschina eingctroffenc hohe Persönlichkeit, die Antonow'o Vergangenheit zufällig kannte, scstgestcckt wurde, da», ticicr ^ berlt ais Polizcinieisicr von Odessa sehr unsaubere Geschichten getrie ben hatte. »Als die Sache bclannt wurde, besah! der Kauer, »Antonow sofort zu entlasse»; sein Nachfolger, Oberstleutnant Sinowscw, wurde Nachtö 12 Uhr aus dem »Bette geholt und ans den »Bosten gesteckt. Sinowjcw war zuletzt Edel der Polizei- Reserven; zur Bett deS Sosowjew'sehen Aikcnialö war er der Erste, der den »Verbrecher ergriff und überwältigte. »Bei der Audienz, welche der Kaiser den »Vertretern der Petersburger indischen Gemeinde gewährte, dcinertte er auch: Die Juden hätten unglückU.vcr Wette den Vvrwand iür Ruhe- störnngcn im Lüvcn abgegeben. »Man müsse in dieser Hinuctst icdoch berücksichtigen, daft bork spezielle ökonomische Instante eine »Ausbeutung der »Bauern durch die Juden ermöglichen. lWelcve dennks Hieraus wies ein Mitalied der Deputation au! den Umstand hin, daft die vorhandenen Ucbcl eine Folge der Ein grenzung der Juden auf dcstinimte Punkte ded Reiches seien. Die Indcn.vorwiegcnd Gewerbetreibende, fänden bei den armen »Bauern keine Gelegenheit zu anderer Gewerbstbätigkeit als zu dem Be triebe der Schankwirthschait. tWarnin arbciicn denn die Juten nicht cbeittackü an! dem Felde? UcbrigenS braucht der Schank- wiclh noch kein Wucherer zu scin.s Der Kaiser erkannte an, das, in dem Gesagte» viel Wahres liege. <So?t Em kaiicriichcr Utas vom IR d. ordnet die Einvcrlcibnng des Tekkc-Tnrkmencn-Gcbiclcö in Ruftland unter dem »Namen transkaSpischesGcbiet an und nnterslcckl dasselbe berStatlhaller- i.paft des Kaukasus. ».'ins Petersburg ist am Dienstag Gral k o r IS - M e l i k os i nach dem AriSIandc abgcreist. Türkei. »Nachdem die Mitschuld M idbat Pascha 'S an der Ermordung »Abdul Aziz' zweifellos icckgcslcllt worden war, crgina an den Konnnandantc» von Snivrmi, Hilini Pascha, der »Beichl zur Vcrbastung Mikhal's. Gleichzeitig wnrdc die Ent sendung einer Unterinchnngskommission nntcr der Führung des Instizininistcrö Dichcwdet Pascha nach Smvrna beschlossen. Un geachtet der Heimlichkeit, mit welcher diese Vorkehrungen getroi- icn worden waren, batte Midbak Pascha dennoch Mittheiinng von denselben «batten und lick» teSbalb i» daö französische Kon sulat gcflückttck. Mithat Paicha war bcreik, sich »ach Skamdnl zu begeben, koch »nr unkcr dem Schutze einer iremdcn Mnäst »nd linier der »Bedingung, das; ihm ei» von den iremdcn »Bot schaftern garantirkcs Lribunai gewährleistet werke. Die türkische Regierung wies dieses Vermögen mit Entrüstung zurück. Mld- !»at Pascha weigerte sich, das iranzösische Konsulat zu verlassen und wollte selbst dann noch nickst Folge leisten, aiö ihm der stau- zösische Konsul Peiissicr einen Auftrag des sranzösischcn »Bot- ichatterS Lissot ans Konstanlinopcl zur Forincisniig Mckbai'S aus dem Kvinnlate vorn'icS. Erst als li m mitgcthcilt wurde, daft er nur die Wahl habe zwischen Ergebung oder gewaltsamer AuSIie'ernng, und aiö ihm die Sicherheit des KebcnS bis zur Eröffnung seines »Prozesses von dc» Vertretern der fremden Mächte .zugesagt worden war. überlieferte sich Mikbat dem »Platz komwandanten HIlmi »Pascha, welcher ihn in der Stadt-Kaserne internlrtc. Der Engländer Suter, welcher kürzlich von Räubern in der Umgebung Von Salonichl gefangen gcnommc» wurde, ist nach »Bezahlung deS hcrlangtcn köfcgclkeö wieder in Freiheit geletzt worden. Bukgaricn. Ein Schreiben des Fürsten A Icxanter in Sofia an den MInttlei'vrantcntcn vräcttirl nr drei Artikeln die Vorschläge, welche iür die Führung der Regierung nncriäftlich iinb. Die »Nalionalvcrsanimiung solle einfach wählen zwischen der Genehmiaung der Artikel oder der Abdankung dcö Fürsten. »Art. I verleiht der» Fürsten am 7 Jahre anftcrortcnllichc Ge walten zur Einführung neuer Inststittioncn, wie eines Llaats- rathcs, und zur Herstellung von Verbcisclnngcn in allen Ver- wattunaSzwclgen. »Art. 2 snspcndirt die gegenwärtige Session der Nationalvcrsamminng; das votirlc Brwact Val anck» kür die Folge GcietzcSkrail. »Art. :i ermächtigt den Fürste», voc Ablauf von 7 Jahre» die groftc Nalionaivcrfanniiinng zur Revision der Vcrlassnng cInzubernicn. Tunis. Der Feld z n g der Franzosen bat Immer kcnselben Ebarattcr. So oft man sich emcr Ortichait nähert, aittworlet man durch einige Schüsse auf daö Feuer von acht oder zehn Man», welche die Vorhut aMSKorn nehmen. Sobald dann der Stamm siebt, baft icin Gcbwt besetzt Ist, unterwirft er sich auacn- blickllch. Die »Bedingungen, die man den Stammen aiiicriegt, sind überall dieselbe» und untcrichcibcn sich mir durch die «for derten O.uantlt.itcn. Sie bestehen überack i» der Entrichtung einerKrlcgscntschäbigung, der kicfernng von Rcgnicktiovs-Manl- tbicren und Straftcnarbeitcrn. der Abgabe Ihrer Waffen und der Steilung einer »Anzahl Geiseln. ES wird einer gewissen Zeit bedürfen, che die scheinbare Unteiwcriung der Stamme sich in eine wirkliche Verwandelt. Der Stamm der OMcd-bcn-Sait, der Amu Gewehre zählt, bat davon erst zwölf abgeileckrt. England. Der Staatssekretär des Auswärtigen, Earl Granvickc, empfing eine Deputation südis ch c r Notabilltatcn, welche wegen der »Bchanbinng der jütischen Einwohner Rnft- lgndv eine Audienz nachgcsttcht hakten. Earl Graiwickc crwic- derke, daft er, da die auswärtigen »Nationen eine Ettnnttck'nng in ihre innere» Angcicgcnhcitcn nicht gern iahen, cs nicht kür opportun halte, offiziell Vorstellungen bei der russischen Re gierung z» machen. Indien. Eö ist amtlich festgestellt worden, daft während ded Jahres l»7«> nahezu 2»,i>i>o Menschen den wiidcn Thiercn i» Indien zum Opicr gefallen sind. »Von kicier Gciainnit-- snmme kamen !>2 »Personen durch Elepvantcn, Ikm, durch Kcopar- den, U17 durch Tigcr, 1211 durch »Baren, 887 durch »Wölfe, 4ck durch Hvänen, II!» durch andere w»I de Tblerc und >5»,'.1417 s!s dura, Schlangen nmü kcben. üEährenb terieibcn Icit raubten die »BtNien Ü4.8:«> HanSlhiere. Und obwrml man Im Jahre >876 22,:i!>7 Stück wilder Thierc und 270,185 Schlangen UND im Jahre 1877 »2:i.45!»Stück wilder Lbicre und 2>2,:tl7 Schlan gen erlegte, io betrug dte Iaht der Mens ! en, weiche Im Iai re 1877 den wiidcn Liieren zum Opi« freien, dock» »och 10,27:1 und von ihnen gefressener Hausthicrc 4ec,ooo. Die Beiiien mor- tckcn also in diese» beiten Iabrc» circa 4t»,o»o »gNenschen unv iiogtoi, Tbicre. Aenillripn. -j Dienstag fanden im Ailslädter Hosti eater die „Meister« sing«" von »Wagner nicht stakt trotzdem bclam das zahlreiche Publikum die Meistersinger zu hören. Wie das geschah? »Nun, die Oper Wagner'tz war wegen Heuertest des Herrn Krittlers Bcckmcncr-Dcgeie abgesagt, aber Frau Kainmcriänger Schuch unv Herr A. Eri sangen im „Postillon von konsumeau" so ans- gczcichnct, daft man Immerhin wenigstens zwci »Meistersinger gehört bat. j diu» ist im R c i > t e n z t h e a t e r Frl. kina »Bendel »ach erfolgreichem Gastspiel wieder da unb tritt heute »Nachmittag als irische Haidcrote in dc» „Glocken von Eorncville" ihaiöe Preiset nieder ani. Die»Abentporsielinng bringt „»Vatcrircude»" die lustige Posse — mit den Gästen Emil Tbomaö und BctN) Dammhoier, die nur noch VIS Enbe dieser Woche vier spielen. -j- In Dresden wird's jetzt >cbr bayrisch und bänrtsch; eö schit nur noch, daft daö Puhiiln'm Joppen nnb v'.iadenstruinpsln anzicbt, dann ist in unser» Dbeatern „ganz Bayern" beisammen. Der Erfolg, den die Gärlncrtheatcrspieler voriges Jahr im hie sigen Rcsttcnzlhcatcr iandcn, regte ihren Ehrgeiz an. sie wolle» nun einmal an Hoilheaicr spielen, obgleich dcr »Natur der Sacke nach und »ach »Matz des Gelingens das Rcsicenztbcatcc iür solche Dinge sehr sich prächtig bewäbrl hat. Wie anfterordcnllich gelang erst neulich dort, ohne (»last, „Die Ammcrganer Kiese"! Nun eö wird sich zeigen, ob kic Münchncr, die im vornehmen Hoi- thcaicr am I. Juni, oder die Münchner, die am selben Tage im vottsthümlichen Rrsidcnzthcaker beginnen, den gröftercn Eilolg erzielen. Hospanr, Neuert, »Albert, Frau Schönst en sind die be kanntesten »Namen dcr vier o sehr geschätzten Gesellschaft. Einige »Mitglieder, die nicht nntcr Hrn. Hospanr in s Hostbeatcr reisen, trete» gleichzeitig im R c s! t e n z t h c a t e r aut, Frau Harti-Milins und der vortreffliche Komiker Hr. »Brummer. Dazu Hr. Karl selbst — ber ja auch ein »Münchener ist, kina »Bendel und Hr. Schwarz, der dem Gärimrtheaicr angcbörste bis er nach Dresden übersiedclte kav glcbk ein Ensemble ttir daS io boch- gcrübmtc neue Stück „Der Protzcnbaner", wie nian'ö originaler nicht wünsche» kann. Interessant werke» die Vergleiche zwischen beiden Gaslgrnppc» sei». Die Residenz!« können leider nur lurze Jett bleiben. H Das schon erwähnte Eoncert am :io. b. in Ra bebe ul iür daö König Johann-Denkmal eriäirt eine weitere Bereiche rung durch die Mitwirkung des Hochhcllchtcn Fräul. Kink vom König!. Hotthcatcr. j- »Richard »Wagner traf gestern von »Bayreuth wieder In »Berlin ein, um nun wirilich auch dem vierten Evttns seiner „Nibelungen" beizuwohnen, so hoch bat ihn die Aufführung deö ersten Eyklnö bcirlctigt. ö In »stich. »Wagncr's t»8. Geburtstage tgeb. 22. Mai I8iü I» keir»z!g> santicn die vercinten diibclungcn - Sänger anS »Berlin folgende telegraphische Vcric an dc» dNeistcr in Bayreuth: Die unter Deinen sieggewohnten Fahnen Wir irüher schon ruhmvolle Schlachten schlugen, Die setzt, von Dir geführt, aut neue Bahne» In neuen Siegen Deine »Banner trügen — Wir bringen. Deine treucrgcb'ne Schaar, Zum »Wiegenfest beut nnicrn Gruft Dir Var. Zu neuen Kämpfen, hochverehrter dNeistcr, Führ' n»S zu neuen Siegen Deiner Kunst! „»Biel Feind', viel Ehr!" Dcö deutschen Volkes Gunst Mit Dir! »Mit Dir auch alle guten Geister! H Die T o n k ü »st > e r v e r s a m m l u n g des allgemeinen deutschen Musikcrvcrcins wirk in dcr Zeit vom bis 12. Juni in Magdeburg abgcbatten werben. DaS Programm unttaftt 5 Eonccric und zwar ein Kirchen-, ein Orgel-, zwei Saal- unb ein Kcinnnerimlsik-Eonccrt, bei welchen Eomposttioncn von !». Wagner, Fr. Kiszt, »Bcrlioz u. s. w. znm »Vortrag gelangen. Die grofte Sinfonie iür Orgel und Orchester ded Dresdner Organisten A. Fischer nimmt gleichfalls einen ehrenvollen Platz des Programmcö ein. Dem »Vereine gehören die bedeutendsten Miisikcapaciläten, so R.Wagner und kiszt, welch' kctztercr sein Kommen zugciagt bat, an Das GewandhauSorst estcr von kcipzig wirk den gröftercn Tbcll dcr Mimt anö ührcn. -h Während der Verein sächsischer Scinlnarzcichenlchr« am 0. Juni in der »Aula deS SchullchrcricniIiiarS zn Waldenburg tagen will, gedenkt der Kantoren-uns Organistcnvcrein kcr Krcis- haaptmannsst'aft kcipstg während der »Pfingstwock-e seine Ha»p»t« vcrsam in lnng in Rochlitz abznhallen. In dieser ircundiichcn Mnldcnstadt soll ber Organistentag am 7. Juni durch ein arö- ftcrcö geistliches Eoncert in der Kunignndcnklrchc eingeieitct werden, für den 8. Juni ist ein Ausflug nast» kein Rochlitz« »Berg geplant. -j- »Von I. G. Müller, dem gediegenen hiesigen Kantor und Musikdirektor sind iNcnstadt, Seciiiigt „Drei religiöse Ge sänge ap. 15" erschienen, welche sich durch Mclotlosttät und gesunde Harmonie, sowie durch bcaucinc -angöarkeit anSzeichncn. „»g.ft'otctte", „dBietcrich»" und „Salve" betiteln sich die ttir ge milchten Ehor tomponirten Stücke und sind Herrn »Pastor 1)r. Sülze ziigecianct. »Bermischtes. * Gelatine als GlaSkitk. Wenn man Gelatine ln der etwa iünszcsnfachen Menge »Wasser anilöst und ein Fünftel doppelchronnanrcö Kali zuiest, erhält man cii'c »Au lösimg, welche, wenn >ic dem KIchlc ausgcseitt ivlrk und zuglcfch zum Lbcil verdunste» kann, einen harten, uniöslist'cn Rückstand znrück- läftt, der stä» iebr gnt als Kitt eignet. Um ein gesprungenes GlaS wieder zni.immcnznkittcn, bestreicht man die Vrnchfiäck'cn mit der in einer schwarzen Flasche anibc.vahrtcn Kösung, bindet die Stücke zusammen und setzt sie teni Sonnenlichte ans, welches bewirkt, daft die Ebronttänrc dcö doppcichronnanren KaliS einen Ll eil ibrev Sancrstoncö an das Gelatine abaiebt. Hierdurch wird das letztere hart und selbst in hclftem Watt« unlösbar. »Auch eignet sich diese Kösung dazu, um einen dünnen, bntt- artlgcn Ueberzng ttir »Pbotoaraphlen oder ähnliche Sachen hcr- mstecken, weiche nicht durch die Fenchtialcit der Knit angcgritten werken so cn. Webstotte, »»eiche mit diesem zuhcrcitcien tsciatine sbcstrichcn sind, werden wasserdicht, eine Men»odc, weiche sich de anders kür die steifen Kcincwantkosscr empfiehlt. Aiuiinrirllcs und Polkswivtlischaft. Wien» LL. Mai. t Tclcgr.» Dcr klcberwa.: liug.« - Ausschuß und bic luilbcibcitigteii Mitglieder haben in heutiger Sitzung den Bericht dcr Direktion des .»Anker' Uder die »Verwaltung des Vermögens der im Fahre >8.'m crricbteicn 22jährigen Amsicncigruppe znr Kenntniß gcnoin» men und die ani >. Fnni beginnende Beriheiinng des vorbandcnen Ver mögens von Enldcn b.inn S85, 7!> an die bczugsbereikttigien »Mitglieder genehmigt. Dar Ergebnis; übersteigt jenes dcr Bcistcheinng eine» be stimmten Kapitales um 2.', bis 2!'V oc. Die erzielte Bern»hr,Mg der geleisteten Einlagen entspricht diuchjchnittlich einer Vcizinsnng zn 7V» Proc. Zinsen »nd ZinseSzinjen. Arankturl. L». Mal. »tt-cr.d:-. Codiiaa,',,. St«al.'S. na.'.. v«m»ard. IU',4 o.Ocr vootc SNoonciuc Nt.ia. 7'avicneaie - . '»»alnicr 2','.'-/,. oeae-r SWIdrcnIe —. Niwarilclic «"oldrcnle laai.,. Nutten — viienl <«, Ncuctlc Nuaarilche S'olSauI. . u. Pneu! —. »uaar. -turucrlUlo —. „ru. L!irn. r.',. Mai, «Send». Lrrdit:>».?». k:„alos. »-,... poml-»»». , Nuqto 7>uUr.r>. . 2!»rolcou°d'o> - . SaNNer , kB Golbrculc —. Nuqar. ötoldreutc N7.M. Nng. P.g'u'ir. t'u.l.,. Nua. nrevll NuI.SS. Part». 27>. >»tst. ,-g>I„I>.> Ronlo 5'i.«. 2»I>>'»' INV-2. Alallener V2.r.> ?laat^0al!i! 7l»,t>u. r'vml'achcii 2k-I,cc So. r-No>>uncu VMlcr nun. Lettkrr r^d'nNen>. SS. Mal. ik»»>h». Wotse» Mai -S.ro, CcVN>r.-Tccl>r. 27.'»>>. 'Svirtillö Mui PzZ'r^>i.-Vczl i. Bcliauvtct. rUUbol Mat 'Ll'ttsktt'dnm (Pr o s'u lte2.'». Weizen Diai —. Novbr. 287. Steifend. .Uoq.ien M'u, 2,r. Beliannet. ^ ^ ^onr»on i^enc'r'e mal kt . 2.'. Mai. -cllllH.) Dettetde ruh g. fremder N'cibzr Wetzen felrer. Lcl:Pcdcnl,afcr »/s -d. L'UUaer.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)