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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280315026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928031502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928031502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-15
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
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He. 129 Seite 2 — ..Dresdner Nachrichten* — vonnerrtag. 15. MSrz 1S2S durch die Subventionierung dieser Eigenindu- strien mit Staatsmitteln und schließlich durch die z o l l p o I t t i i ch e n A b i p e r r u » g o in a ft n a h in e n dieser ^tinder die Flügel besonders stgrk beschnitten worden. Do die sächsische Industrie, wie kaum ein andere» Gebiet Dentsch. lands. an dein Export vor dem Kriege in ganz besonder» bvbei» Maße beteiligt war. so ist sie natnrgemäß durch diese Schwierigkeiten auch in erhöhtem Ausmaße betroffen worden. Hinzu kommt noch, daft auch i» den Gebieten, wo Absatz, sch »ierigkeite» der vorder geschilderten Art nicht vorhanden find, der ankiervrdentlich starke Wettbewerb mit aiidere» Ländern sich deshalb zuungunsten der deutsche» und damit der lächstschen Industrie besonders kraft auowirkt. weil die -rutsche Industrie durch Steuern, Löhne un soziale Abgaben in ganz anderem Um lange vorbelastet ist als die Industrie anderer mit uns in Konklirrenzkamps stehender Länder. Auch ans diesem Grunde können in den an sich für den Absatz denlscher Wäre freien Weltinarktbezirke» viele Geschäfte nicht getätigt werden, weil die deutsche Industrie wegen dieser Vorbelastung einfach nicht in der Lage ist. W e l t in arktvre 1 se a » s z n st e l l e n . die >- den W ettbewer b mit den m it uns in Konkurrenz- kamps stehenden Ländern au § halten A >is dent Iulandsmarkt einen Ausgleich für niedrigere Weltmarkt- preise durch Erhöhung der Inlandspreise zu schassen, ist aber nur in de» allerseltensten Fällen möglich, weil ta bei uns auch die Kaufkraft der inländischen Konsumen ten aufter ordentlich geschwächt ist. »nd weil ein Hökergehen der Preise Int Inlands entweder zn Absah. stocknngen oder aber z» neuen Lohnerhöhungen fützrt. ko daft damit die Porteile, die man etwa ans diesem Wege durch Förderung des Exportes erreichen könnte, wieder hinfällig werden würden. Gerade diese Erwägungen führen nnwillliirlich auch zur Betrachtung der schon ost erörterten Frage, ob Europa gut daran tut. sich in allzu viele kleine und dadurch nnrationelle. finanziell sehr schwache PrvdnkiionSgebieie zu scheide», oder ob nicht hie und da durch L v ck e r u » g der Zoll grenzen die Si a t i o » a l i s i c r » n g Her europä ischen Arbeit und damit eine Stärkung ihre» A u s t r e t e n s a u s d c in W c I I in a r k t z » erreichent st. Vieles, waS nach dieser Nicltnng hin gesagt und geschrieben wurde, ist natürlich vorläufig Utopie, womit aber nicht gesagt werde» soll, da», aus längere Frist gesehen, alles Utopie z» bleiben braucht. Wir haben im vortgen Jahrhundert in Deutschland auch noch Zollgrenzen gehabt, deren Wieder- cntstehen kein Mensch in Deutschland wünschen wird, und es ist deshalb durchaus nicht ausgeschlossen, daft auch s» Europa nicht ans Liebe zn irgendeinem anderen Lande ober aus falsch verstandener theoretischer Tüftelei, sondern einfach unter dem Zwange der Verhältnisse Aenderniigen eintreten, die man im einzelnen henke noch nicht voranSsehen kann. Gerade wenn dies aber geschieht, denkt man dabei i n erster Linie auch an unser Verhältnis zu Oesterreich namentlich in einer Zeit, wo man zum Velipiel ans dem Ge biete der Iiistizgesehaebiing sich bemüht, das Recht beider Länder miteinander in Einklang zu bringen. Auch hier liegen die Dinge natürlich nicht so. daft das. waö man nach anderer Richtung hin aus rein rauen mäßigen »nd politischen Gründen begrüben würde und wofür bet uns zurzeit leider noch das Elemenccaiische Wort gilt: .Immer duran denken und nie mals davon sprechen." nun ohne weiteres aus wirtschaftliche Verhältnisse zn übertragen ist. Gerade die sächsische Industrie weift vielmehr, daft auch in rein wirtschaftlichen Fragen die Interessen der deutschen und österreichischen Industrie sich mitunter schneiden und daft ein wirtschaftliches Zusammengehen beider Länder zunächst ein- mal sür manche Iiidustriegruppen zu Schädigungen und auch zu Interessengegensätzen führen kann und wird. Deshalb ist es notwendig, auch nach dieser wirtschaftlichen Richtung hin die Verhältnisse dauernd aufs genaueste zu studieren unb rechtzeitig ans derartige Gefahren punkte auf merksam zu machen, damit möglichst auch schon in dem Stadium der theoretischen Erörterungen aus beide» Seiten Mittel und Wcac ersonnen werden können, nm einen Aus gleich solcher sich widerstrebenden Interessen herbeizuführen. Diesem Zwecke dient neben der allgemeinen Orientierung über die Verhältnisse der öfter» teichtschen Wtrtschas» der H a n p t v o r t r a g der morgigen allgemeinen Versammlung des Verbandes Sächsischer I » d n st r i e l l e r. de» der österreichische Minister a.. D. Richard Riedl. geschäftS- führendeS Präsidialmttglied der österreichischen Gruppe der Internationalen Handelskammer, halten wird und der ge rade. wenn man sich von allen unsachlichen Illusionen fern hält und die Verhältnisse rein kansmännisch und nüchtern prüfen will, seine besondere Bedeutung haben dürste. ES ist deshalb dankbar zn beorüften. daft Exzellenz Riedl sich zur Uebernahmr diese» Vorträge» »rrett Gefunden hat. und wir sind überzeug^ daß dte B e d e wt« n g ß s r fr » Bor«rage» picht »ur in einer rein rhetorischen Angenbltckswertung. svn- der» auch in einer knchltchen Anömertuna seiner Darlegungen für die Vorbereitung einer späteren Lösung dieses Problems liegen wird. > - Alle dies« kurzen Hinweise zeigen, daß auch dt« dies söhlige Tagung des Verbandes Sächsischer Industrieller, wie dies an- gestchts der kritischen Geiamtsituakivn. in der sich die deutsche Wirtschaft befindet, auch nicht ander» möglich ist. allergrößte Beachtung verdient. Dies ist nm so mehr erforderlich, al» gerade die Oesfentllchkeli nur zu leicht geneigt ist. aus der Tatsache, da« vorübergehend in manchen Indnstriegruppen rein äußerlich genommen ein guter Veschästjgnngsgrad oder rein zahlenmäßig genommen auch ganz gute Pividendrn- rrgebiiissr erzielt worden sind, ganz falsche optimistische Schlüsse gezogen werden. Der Beschäftigungsgrad Ist gewift ei» Faktor sür die Beurteilung eines Unternehmens, und er hat seine Bedeutung einmal in der Erhaltung eines Stammes gut eingerichteter Leute und in der Ausrrchtrrhaltung des Be triebes sowie in der Deckung der Generalunkosten. Maft- gebend für das wirkliche Prodiiktionsergebnio Ist aber erst die Tatsache, ob die Produktion auch wirklich er tragreich war »nd zur K a p i t a l n e n b i l d n n g ge. führt hat. denn ohne eine solche ist dir grinndr Fortsüh» rnng eines Betriebes nicht möglich. Bei Beurteilung der Dtoidcndenhöhe wird aber, abgesehen von der Tatsache, daß unzählige Betriebe überhaupt keine» Gewinn abwerfen, son» bern zum Teil sogar seil Jahren mit Verlust arbeiten, nur z» ost vergessen, die Dividende ln die Relation zn dem wirklich im Betriebe stehenden Anlagekapital zu bringe», denn wenn die Aktien eines Unternehmend von 4:1 ziisainiiieiigclegt worden sind und dann einen bestimmten Prozentsatz Dintdende erbringen, der gegenüber de- zu» sammengelrgten Aktienkapitals finanziell emigcrmaften zu- sriedenstellknd stch anSwtrkt. so würde die Rechnung sofort eine andere sein, wenn man die effektive geldliche Höhe dieser Dividende ins Verhältnis zn dem ursprünglichen Aktien- kapital brächte, das ja tatsächlich vcrlorcilaegangcii ist und das ja eben erst, genau so wie die Kapitalreserven, die zur Mo» dernisierung und Rationalisier«!»» de» Betriebe» erforderlich sind, nach »nd nach wieder neu geschaffen werden mnft. Gerade diese in der Oest'enllichkeit vielfach meist aus Unkenntnis der Verhältnisse vorhandenen falschen Urteile über die Lage der Industrie, die leider auch ost von behördlichen Stellen, und. soweit die finanzielle Grundlage der Betriebe ln Frage kommt, besonders auch von Vertretern der Steuerbehörden kritiklos Übernommen werden, erfordern von Zeit z« Zeit eine Aufklärung der Oeffentltchkelt von den dazu besonders ber » se »' en Stellen. Für die sächsische Industrie ist die führende Spitze zur Behandlung aller dieser WirtschaftSprvbleme der Verband Sächsischer In- dustrieller. und sie kann deshalb verlangen, daft daS, was oer Verband Sächsischer Industrieller morgen durch den Mund seiner berufenen Führer »nd durch die Persönlichkeiten, die als Vortragende für seine Tagung gewonnen worden sind, der Oeffcnlllchkeit zn sagen haben wird, grösste Beachtung findet, zumal sa von einer gesunden Aufwärtsentwicklung der Industrie auch die Entwicklung der gesginten deutschen Wirtschaft und hiervon wieder das Wohlergehen des gesamten deutschen Volkes abhängt. Die Umwandlung -er Preuhenkasse. Berlin, lt. Mär, DaS prentztsche StacrtSmintsterium hat dem Entwurf eines Gesetzes über die vrensstsche Zentral- genosicnschaftSkane und über eine Erhöhung der Kapital beteiligung des prenftiicben Staates zugcstimmt. Die Kapital- beteistgitiig des vreirftiichen Staat«» wirb von 15 Millionen RM. n m ,30 Millionen NM. a « f l 7 si Millionen NM. erhöht. Die pr«nftische .Zentralgen'flenichastSkasie wird gleichiettig zu einer Körperschaft des öffent lichen Rechtes umgestcrltet, d«r«ti Träger die Genosscn- fchcistcn und der Staat sind. . , > -c'>— Jrrbkow ausgewiesen. Berlin, 1». März. Der Regter»ng»präftde«t von Köln als LandeSpolizeibebörd« hat, wie ta» „N. T." meldet, Alexander Zubkow, den Gatten der Prinzessin Vik toria von Prenften, nachdem er «egen PaftvergehenS rechts kräftig verurteilt worden ist, an» die« tentschen Reichsgebiet auSgewiesc». , Im Donei.Bccken sind bisher über »ö Personen verhaftet worden. Tie Vernehmung der deutschen Ingenieure soll heute erfolgen. Sertlicher und Sächsisches. SachjDUG höhere Deamlenschast zur Ver* vattungsresorm. Der Laiid«»verband der höheren Beamten Gochsen» hat dem Ministerpräsidenten und sämtlichen Gtaat»«it«tftern folgend« schriftlich« Erklärung abgegeben: Die höhere» Beamtyi Gichten» erkennen die Notwendig, keit einer verwaltungSrisorm a» und sind bereit, daran mit. zuarbetten. Sie sind sich bewusst und weisen daraus hi», das, diese bedeutsam« Ausgabe nur bet Unterordnung der Einzel, interesse« unter das BoMganze gelöst werden kann. Wie eine Verfassiingdresorm im Volke selbst wurzeln mnft, io mnft auch eine BexwaltnngSrrsvrm in ihren Grnndzttgen vom VolkShewnsstsein getragen werden. Auf dem Wege rein organisatorischer Maftnahmen allein ist der Erfolg nickst z» erzielen. Die Bevölkerung verlangt In immer noch steige», dem Mafte eine allzusehr nis einzelne gehende BerwaltniigS. tätigkeit. Der Kreis der Ausgaben, der de» öffentlichen Ge» walten gestellt wird, wächst dauernd. Die Gesetzgebung stellt I» ihrer Mannigfaltigkeit und ihrem häufigen Wechsel aufter. acnwbnUche Ansprüche an die Behörden. Beim Fvrtsck,reiten ans diesem Wege mnft die Verwaltung anstatt einfacher, über sichtlicher und billiger, ImnFr schwieriger und teurer werde». Deshalb kann eine BerwaltniigSreform erst dann etwas Durchgreifendes erreichen, wenn sich Bull und BvlkS. Vertretung ln ihren Anforderungen an Reich, Staat und Gerne t n lze Beschränkungen auf. erlegen. Gegen eine vernünftige Verminderung der B e a m t« n st e l l e n ist, wenn sie mit einem entsprechenden A u f g ab e n a b b a n einhergeht, vom Standpunkt der höheren Beamtenschaft nichts e l n -n iv e n b « n. Auch die Ein ziehung einzelner Behörden kann durchaus zweckmäsiig sein, wenn sie nach reiflicher Prüsnng unter Berncksichtigniig der Interessen der Veoölkernng erfolgt. Beide Mittel sind für die Allgemeinheit schädlich, wenn sie schematisch angewcndct werden. Verschiebung brr Ausgaben zwilchen verschiedenen G«. bictSkörpelschasten oder Behörden mnft nickst zu finanziellen Ersparnissen führen. Herabsetzung der Verivaltungskoslcn durch Aufhebung von BerwallunßSetrirrchtirngrn kann durch größere Aufwendungen derienlge» VvlkSkrelse. die auf diese Einrichtungen angewiesen sind, volkswirtschaftlich mehr als anSgeglichen werden. Neben dem Ziel der BerVilllgtmg ist die Umstellung In den Beziehungen zwischen VevölkeUing «nd öffentlicher Ver. waltung von überragender Bedcntnirg. In Volk und Volks- Vertretung mnft eS Gemeingut werden, bas, auch eine vssent. liche Verwaltung nur dann gut und „rationell" arbeiten kann, wenn jede überflüssige Belastung und Inansprnchnähme ver- mieden wird. Die Beamtenschaft kann von sich aus rin wesent. liches Stück VerwaltungSresorm leisten: Jeder Beamte muß sich über die Auswirkung seiner Tätigkeit auf die Vcvölkc. rnng nnd über den Erfolg seines Wirkens immer wieder Rechet,schaft geben: er mnft in jedem Falle baraui bedacht sein, UeberflünigeS zu ncrmeiden und zweckmäßige Berbesse. rnngk« anznwenden nnd anznregen. Die Höhere Beamtenschaft Sachsens will in diesem Sinne den Anfang mit der Verwalt n n gSreform machen. Sie fühlt sich verpflichtet nnd durch ihre Ins einzeln« gebende Sachkunde besonders berufen, an dieser bedeutsamen Ausgabe mit allen ihren Kräften »nd unter Hintcznsetznng persönlicher Interessen im Dienst beS D o l ke ö t tz u a r br t te n. Bo« Stenographischen LanbeSgHte. Die nächst« staatssche Ki,r§sct,riftlel>rerpritfiiiig ftndet«kqm 7c Mat nnd nötigenfalls an den folgenden Tagen statt. Meldungen sind bis zum IN. April etnznreichcn. «V «»rtz s«t SV dNi. monolltch« N»<«o " ^ » r,. HList Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opern haus. Für Fräulein Meta Sc.ncmever. die noch krank ist. singt in der heutigen Vorstellung „Der Z i g e u n e r b a r v n" Fräulein H a n n i Hüttenes vom Sladtlhcater in Chemnitz die Partie der Safsi als Gast. Sonnabend, den >7 März, aufter Anrecht: «Die Macht des Schicksals" mit Koloman Patakn. Robert Burg, Jvar Andresen. Ludwig Ermold, Willy Bader, Elsriede Haverkorn. Musikalische Leitung: Fritz Busch: Spielleitung: Waldemar Staegcmann. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus: Sonntag, den ist. März, vormittags l^lZ Uhr, 8. Morgenfeier: „I b s e n" igeb. 2E März 132», Ein leitende Worte: Dr. Kari Wölls, ans Ibsens Gedichten: Grethe Bolckmar: aus Ibsens Brieten: Aboli Wohlbrück: auS demj unvollendeten Epos „Brand": Antonia Dietrich, aus Ibkens Reden: Richard Tehmel, um Ibsens Schatten: Paul Wieckc Ende l Uhr. Sonnabend, den 17 März. AnrechtSreihe „Rose Bernd" von Gerbart Haupimann. Spielleitung: Georg Kielan. Anfangs Uhr. -t* Mitteilung des illetidenz-ThenterS Sonntag, den >«. März gebt n.ichmitiaa» !44 Nlir nochmal« „Tie tz s « r d a s s Ü r st t n" von ominerich .cialman in »noeränderter Betel-iina in Scene. Da das !7oeretienentemble am ! Avril zn einem längeren Gekamtgastsviel «ach tzdcmnit) iibergedel! kann die überaus ersolgrclche Lchlager- overctie „T r e i a r m e k l e i n e M ä d e l S" in der Premieren- beieoung nur bis Ende dieses Mvnals gegeben werden Vom l. bis mit a. Avril wird in neuer Einstudierung „Alt-Heidelberg" gegeben -t* Gesongschnl« de tzne». Tie Dresdner azesangSoädagvgtn Tlena de Luca cranslallei a>n TienSlag dem 27 März, abends sthr, im groben itailim-innschaslSiaal einen Kvernabend mit ibren tzlesangsludierciiden indem üe Szenen aus der Kver „Zlschenbrödel" von Leo Blecl' aiiikükrt. Karlen bei Rönisch. Wailen» hausstrabe 2S. und an der Abendkasse. -t* Kreustirchenveiper Proieklor Alfred TIttard wirb ln »er nächsten Krcuzklrchcnveiver spielen. Ltttard war vvn lgag—NII2 bekanntlich Kraauist unterer Kreuzkirche, er wurde dann an die Michaelskirche nach Hamburg berufen Tort betreut er das grobe, vvn Walcker aebauie Krgelwerk. und leitet zugleich die groben cralorium-Ansfükiruiiaen. Ter Künstler gehört zu den bedeutendsten Oraelmeistcrii der Irtzizeii. -t« Lchnbcrt-Abeud i«, Genirindelaal der MattPsnSkirchr, Hohen» thalviatz » st r e i t a g den I». März, abends n llkir Lieder Trios B- und ES-Tur AuStghrendet Snie Pr>'e «Sovranl, Willi Fand« iViollnel. Stephan Auber IVioloncellol: Fohanne» Hcrklotz lKlav'eri Korken an der Abendkasse. ch* VolkSwohl Mit einer heiteren Dorskomödle. die zum ersten Maie über eine Dresdner Bühne ging,, erzielte -a- Z» i in m e r m a n n - E n i e m b I e am Mittwoch einen recht, schafsciien Erfolg TäS lustige oberbayrische DIalektstiick be titelt sich „Die himmelblaue Bettstat t" ,,»d hat Mak Ferner und Wilhelm Köhler zn Verfallen, Den Titel — hon»)- sait a»i n>ai V v?»se! — verdankt das Stück einer alten Bettstelle, die ein hvchwürdtger Herr Pfarrer seiner i langjährigen, ehrsamen Köchin im Erbe vermacht hat. Da > aber der Hochieligc ein reicher Mann n»ar. so nimmt die l ganze Venvki.dtichasr und Bekanntschaft der PsarrerskSchin ' an. das, dieser eine Nieicnrrbschast zugcsallen lei. und so wird die bescheidene Erbin alli'citta umworben und setiert. Ihr Bruder, ei» stark verschnldeler Kleinhänsler. schickt ihr sogar einen Leiterwagen zum Transport der grosten Erbschaft ent gegen und läftt sie mit der Fcucrivchrkapellc festlich empfangen. Lein Kredit im Tors wächst aus einmal nngemesien. »nd ob schon er selbst alsbald von der Schwester darüber anfgrklärt wird, worin denn eigentlich die „grobe" Erbschaft besteht, so hütet er sich doch gar wohl, den Nimbus, der ihn auf einmal umgibt, zn zerstören. Als aber daS Kartenhaus seines an. geblichen Reichtums soeben zniammenzubrechen droht findet sich — gerade noch zur rechten Zeit — in dem von ihm bereits dem Misthaufen überwiesenen Strohiack der vermaledeiten Bettstatt ein alter Strumpf voller Goldstücke. To rettet tlim die himmelblaue Bettstatt Ehre und Ansehen und oerhllst aufterdem seiner braven Tochter Sepherl zur Bereinigung mit dem Geliebten. Dies daS Gerippe der Handlung. Nm dieies Gerippe herum ist aber tv viel frisches Fleisch und "Blut gebettet, daft das Stück «in rech« geknndeS, rotbäckiges Ausiehen bekommen hat. Ja. eS ist sogar etwas allzu wolil- genährt und dickleibig geworden: will sagen: eine allzu red. selige Breite des Dialogs mit fortwährenden Wiederholungen schabet der gesunden Struktur dieser lebenskräftigen Bauern, komödie. Zugegeben, das, eS Banernarl ist. um ein Nicht» viel Worte zu machen — kür den Zuschauer wären einige kräftige Striche doch nur wohltuend. Daft trotzdem kein« Er» müdung aufkam war der vollscistigen. blutfrtschen Darstellung zu danken. Max Dellmar. ein gebürtiger Oberbayer, schuf mit dem heruntergekommenen, plötzlich aber für einen KrösuS gehaltenen Kleinbauern eine bodenständige, köstlich erheiternde Figur: Auguste Neumetster war eine prächtige, kugel runde PsarrerSköchin a. D.. Gisela Zidek. vom Schauspiel- banse her wohlbekannt, lieh dem Sepherl Liebreiz und Ber- Ilebthcit. Arthur Kermes war ihr rechtschaffener Anbeter. Marianne Fritziche eine derbe, ans den Hausherrn speku- lierende Haushälterin des Bauern. Anna Schendler eine typische dörfliche Klatschbase nnd Earl Ztmmermann, der als Regisseur für ein einheitlich gerundetes Zusammensptel gesorgt hatte, ein ans dem Leben heranSgeschnIttener Dors- 'chiister voller Bangigkeit nm das Geld sür die gelieferten Stiesel. Das bis ans den letzten Platz gefüllte HagS unter hielt llch ansge'.eichnet »nd ouitticrte mit herzlichem Lacken und warmem Beifall iür Stück und Spiel. — ckt. 1* WohltätigkeltS-Konzcrt. Dem Vesten des hiesigen Vereins der K t n d e r f r e u n d e l.sttnberschntz» galt die llonzcrtveraiistaltung am Mittwoch in der R e f o r m t e r te n Ktrche. Zur Förderung des edlen Zweckes hatten sich erste "raste mit hervorragendem Können bereitwilligst znr Ver fügung gestellt. Mit der gigantischen D Moll Tokkata von Bach leitete Kapellmeister Buch das gut besuchte Kvnzcit ein, sich mit Wiedergabe als gewandten Orgelspieler be- weisend, at» der er auch bei Ausführung der Begleitungen und der bisweilen zu lang geratenen improvisierten lieber- gänge erschien. Die Opernsangerin Hildegard Farro bot die Achsa-Arie aus Händels .Hosua" und drei Beethoven- Lieder. Sic verfügt über bewegliche Sopranmtttel und be kundete musikalische Sicherheit. Ter Ausdruck hätte sich noch tiefgehender schaffen lassen, wenn der Verdeutlichung des Wortes erhöhte Sorgfalt zugcivcndet worden wäre. Erst sprechen, dann singen. In diesem Punkte war der Schul chor der 8. Volks swule unter Führung von Kurt Scheibhaner wett besser beschlagen. Ja, er tat bet Be handlung der Explosivlaute des Guten säst zuot«^. Die Gaben von Frtedemann und Sebastian Bach, auch von Karl Wilhelm kamen tm übrigen klangschön, wirksam abgetönt un musikalisch sicher. Eindrucksvollen Abschluss gewann daS Kon zert durch Kammersänger Fritz Bogelstrom, der mit be kannten Vorzügen seine» Künstlertums dte Schluftszene aus „Parsifal" sang und damit viel Erbauung vermittelte. Zwischen die gesanglichen Darbietungen waren Ecllo-Dorträge gestellt. Kammermusik»» Ha hn Kabe la spielte ein G Moll-Larao von Henry EccleS und HandnS A Dur-Adagio mit gciyähl- tem Vorträge. Wenn daS gesangliche Moment nicht so recht zur AnSwtrkung gelangte, so lag daS möglicherweise am Instrumente oder auch an der Raumakustik dcö HanleS. . L. ?. s* Klavierabend. Else Liebe-Zipfel, die tm Palmengarten ein sehr erfolgreiches Konzert gab. hatte, eine Programmzusammenstelluna getroffen, dte ihrem GeschAiack und ihrem musikalischen «Itlempstnden Ehre machte. Alle nur aus den «ukercn Effekt und leere» Virtuosentum ein gestellte Literatur hatte sie ausgcschaltet. Die sympathische Kiinstlcrtn, dte in Dresden nicht mehr unbekannt ist. kann so etwas entschieden wagen, denn sie verfügt zum Beispiel über eine technische Fertigkeit von erstaunlich runder Prägung, die es ihr gestattet, alles Augenmerk ohne Ablenkung aus die gewissermaßen geistige Struktur eines jeden Werkes zn richten. Zuweilen, znm Beispiel in einer Choplnsckien Fan taste, oder in einem Werk ähnlicher Prägung von Mendels sohn. das man übrigens selten hört, und bellen Wiedergabe schon aus diesem Grunde dankenswert war. gewinnt man ent schieden den Eindruck, das, sie mit dem Kunstwerk ernstlich ringt, ohne daft dies etwa nach anken hin selbstaefä'NIg oder störend in die Erscheinung träte. Der Abend brachte anher den genannten Werken noch Mendelssohns Bartattoncn in ES Dur und eine stattliche Reihe Ehovtnschcr Präludien: in dessen Etüden, wie im As Dur-Impromptu, überraschte vor allem dte seinstnnige Behandlung gewisser Ncbcrgängc, SttmmnugSwechsel oder Rubato Einschaltungen, die er kennen ließen, daft die Künstlerin entschiedenen Sinn für das Geheimnis der Farbenmischung in Dynamik und RhwbMik besitzt. Wenn e» ihr mit der Zeit in noch höherem Mafte gelingt, etwa tn einem Werke, wie ber Eboptnschen F-Moll Fantasie, noch stärker die dynamischen Kontraste heraus-
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