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Dresdner Nachrichten : 01.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-12
- Tag 1884-12-01
-
Monat
1884-12
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.12.1884
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«lu- »arauti« Tageblatt ftir Doli, Tageblatt für Politik. Wtt-MH, HksWiitttch. ASrstMichl, IttMdmW. Ilr.Mek's LUS«»' SvllLIlStLlt Vrvsüvir, krugeretr»»»« 48, N. 8xreelir«ltr 10—12 »llä L—4 Dlir. I O»rl i««r »Sr, T uutt v. oiupoonlt esins MdMÄiniK mit MMtselieiiMMMii Qd»inp»sii «n dk»t«o »Aa»«r. tzVv«»!»» lulius 8vkStIIiok, »I» 8e« 4V kstrolvum-liLMps», Lsrrea-Lrovlsaodtsr. Will halte mow zzroseos I-agor ü> tigor Herren-, vLwsL- uuä Ljüäsr-^äseLe bs>tens empfohlen. 6. v. K1«88. MarienSr. 5, Portikus, park. u. i.Et. l)r68<!oll-I!iMM vs8ernvMi-W8v Air. 13 Oksmpagnvn fadnil^vV. f. 8s6g6N, vimlen-AiMtM, kittmli'« Air. 14 empüsklb vswo viockvrdolt preiinltrt«» Sk1«inp«^nvr, lu tjuuiltLt xutvn tfesurstslsolien Iffarlcon xlolek» ra 2—4 Ulc. äis tz'IiiLüds. Lissslbeu kreiss w äsa lüieäsrlLFSll. Nr. 33«. r»,.,.-io.«»H„. D--«»«,. ,884. Montag, 1. Tccbr. Neueste Telegramme der „Ere-vuer Nachrichten". Wien. In dem Prozesse gegen dir Anarchisten Hllbner. Ho» wtllk und 19 Geiwffen wegen einer grbeimen Druckervreffe resp wegen HockvenathS, MalAtätSbeleidiaung. Religivnsstöruna und Storung der öffentlichen Rübe und Ordnung wurden zwei Ange klagte freigesvrochen, die Übrigen wurden zu schweren Krrk«stra»en in der Dauer von 3 bi» zu 18 Jahren verurtheiit. Pari». Eine Depesche de» Admiral» Courbet bestätigt die am Ist. d. an Bord de» .Aigault de Äenouilly" bei Fornfoia statt die übrigen Kessel de» „Rigault de Geiwuill»" einer sorgiältigen Prüfung unkerzieben und erklärt, dieselbe habe ein durchaus zu- sriedcnstelltndeS Resultat ergeben, der „Rigault de Genouilly" werde an den weiteren Overationen zur See theilnebmeii können. Pari«. Heute wurde der Anarchist Drütte verbattet, welcher in einer Versammlung ausgesordert batte, die Bäckerläden zu plündein. Rust schul. Derselbe Panow, welcher jüngst auf den Mi nister deü Inner», Sloweskow, «in Attentat verübt batte, versuchte dasselbe gegen den Ministerpräsidenten Karawelo. Panow wurde durch die Polizei in seine Heimat nach Schumla adgeschoben. granksürl, LS. NoVkmvrr, «SouuuaS-Iüerikllr.i (l«dU SlaEaHn rrt'« ^omdardtn Iva. Tirconw ra^.eo. «tlbeihal lül',. L! i c n . üo. November. <Sonii!ag»»!Lerkei!r.> Credit arx.ua. kttmltdahn rv-.ia. Lovrborben I»1,«a. «tbelbol ISU.7L ÄaUjier 27»,ro. gell. '.iemnork, 2I>. November. Mehl S.I». Stoiber M>rt«rwet»ei> »>«',. Pr. Nevdr. nov,.. yr. December Sl>/,, vr. Januar K3'/,. Mol» iNews ob. groitl «Ve. ren rann. Lire von vem Ervianer gerronenen vemm- >d so allgemein gesagt und lasten so viele Auslegungen noch verschiedene Punkte, tbeilweiie sebr disfizil« Natur, , sind. So ist es z. B. noch gar nicht semiedend. ob Dresden. 1. December. — Aon vorzüglich unterrichteter Seite ersabren wir, daß noch einige Zeit vergeben dürste, cbe Se. Mas. der König in den Besitz der ibm zugesallencn Erbschaft de» Herzog« von Braun- schweig ücten kann. Die von dem Erblaster getroffenen Beftinu mungen sind so allgemein gelabt zu. da» erst zu erledigen , .. daS Schloß Sibnllenort dem unseren Könige zugedachten Erbe zuzuzäblcn ist oder nicht. Alle Nackrichten schlesticher Blätter über die Benutzung Sibyllenorts alS Sommeraufentbalt unsere» Königs- vaares, sowie über Abhaltung Königlicher Jagden daselbst erledigen sich damit von ganz allein. — Vorige Woche hat der Leutnant de» Grohenbainer Hu- sarenreginientS, Herr v, Ompt« da, einen sebr unglücklichen Sturz getban. Aus der Rückkehr von einem Dienstntt au» Meisten kam auf der Landstraße sein Pferd zu Fall, er selbst stürzte dabei so hart, daß er aus einer Kopfwunde blutete und die Besinnung ver lor. Erst nach einiger Zeit wurde er von Leuten auö Okrilla aus gesunden und auf einem Schlitten nach Großenhain gebracht, wo- iclbst er erst in den Abendstunden wieder zur Besinnung kan,. — Um auch den Damen Gelegenheit zu geben, dielinte- ressanteu Aonührmigeu des am 3. December statffmdenden Her renabends der Dresdner Bühnenkünstler keimen zu lernen, wird denselben der Zutritt zu der morgen Mittag 12 Uhr zu verarstalten- den Generalprobe (GewerbehauS) gegen ein Entree von 1'/» resp. 1 Mark gewahrt, und zwar n n r Damen. — Ein erbärmlicher Spitzbube stahl dieser Tage einem Pserde- bahnkutscher in demselben Augenblicke, wo derselbe die Pferde von Innten nach vom umspannte, die große Pferdedecke, welche der selbe nur einen Moment über die Hintere Rampe gehängt hatte. Dem langfingrigen Mosje bringt der Diebstahl wohl wenig Nutzen, dem Kutscher aber einen immerhin empfindlichen Schaden. — Wenn in gegenwärtiger Zeit die Zahl der vakanten geist lichen Stellen ziemlich hock» ist (22). so liegt dies ganz wesent lich mit an dem Umstande, daß seit Inkrasttreten des Einen tirungS- gcietzcs sich die pekuniären Verhältnisse der Emeriti wesentlich ver- bessert haben und daß gar manche Geistliche sich jetzt früher m den Ruhestand begeben, als eS unter anderen Verhältnissen geschehen wäre. Durch die Uebernahnie der Pensionen auf die Landeskasse (soweit Zuschüsse zu dem Emeritirungsfonds nothwendig werden, und sie »nd dieS in immer steigendem Make) sind aber zugleich eine grobe Anzahl Psarrstrllen vor der reitweisen Verkürzung der JcchreS- einnahme bewahrt. Denn früher erhielt der Emeritus ,n der Regel die Hälfte der Baareinnahme der Stelle, der Substitut mußte sich mit der andern " unter Beide stände. In _ , bei der Emeritinma des Inhabers bestimmt, daß der Substitut lick, M Thlr. an den Emeritus einsenden muhte: es blieb ihm aber selbst nur knapp die Einnahme von gleicher Höbe. Und dergleichen Tcziminmgen konnten viele Jahre andauem. Äuchbeidpi Lehrern Oaiid«>s»imGn„«kcisse als eine große Wohlthat z« be- ist zimmmaen konnten viele Jahre andauem. Auchbeiden Lehre die bctr. Landespensionskasie als eine große Wohlthat zuk chten. So lebte ein Kirchenschnllehrer in der Gegend vrmMitt- >da. welcher fast zwanzig Jahre mit dem Emeritus die Wohnung tbeilen hatte: endlich wurden Mühe erlangte eS der S nachten. weida. welcher fast zwanzig im schult,ause >md das Einkommen zn t die Zustände unerträglich und mir mit ' stckut, dag der SOjähnge Emeritus gegen rechtlich zngcsprochenc Wohnung im Schulhanse räumte.' Nieritz 1654 als Schuldirektor um seine Emeritinm„ ihni als gesetzliche Peusivnsquote die Summe von — zuerkannt: erst zehn Jahre später wurde der Betrag etn — Die Abrheilung Dresden des deutschen Kolonial es der Sub> dir ihm Gustav . nrde 200 Thlr. MaS erhöht. Vereins hielt ani Sonnabend Abend in» kleinen Saale des Ge« werbehanses ihre Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung stand an erster Stelle: Vortrag deS Freiherrn v. Wichmann-Etch- Horn. Dieser Vortrag, der eine große Anzahl Gäste, die sich zum überwiegenden Tbeil aus der Lrlircrwelt rekruttrre, herbe,gezogen batte, behandelte die Erforschung Afrikas. In lebendiger Sprache schilderte der Vortragende den historischen Gang der Erforschung des „dunklen ErdtbeüeS" durch die zum großen Theil deutschen Reisenden Lenz. Nachtigal, RohlfS, Brazza, Stanken. Pogge, PSiß- manii, Vogrl, Levingstone und erging sich sodann in einer inter essanten Beschreibung des KongogedieieS. bei dem Deutschland durch seine Waareneinfllhr gewaltig in Frage kommt. Dieses „zweite Indien" ward in seinen sozialen, wirtkschastlichen und politischen Verhältnissen näher beleuchtet. Der Vortragende erntete lebhaften Bestall. AnS den geschäftlichen Mittheilunge» erhellt, daß die Ab- theiluna Dresden jetzt 163 Mitglieder zählt Acht Mark beträgt der jährliche Beitrag, der zur Mitgliedschaft berechtigt. Aufgabe des Vereins ist. daS Verstandniß der Nothwendtgken, die nationale Arbeit dem Gebote der Kolonisation zuzuwenden, in immer weitere Kreise zu tragen. Ferner einen Mittelpunkt für kolonisatortfche Be- ftrebunaen zu bilden und auf eine praktische Lösung der Kolonial- stagc hmzuwirken, schließlich die mit den Bestrebungen des Verein» fick deckenden Interessen der Mitglieder nach Möglichkeit zu fördern, namentlich dem deutschen Außenhandel nüzlich zu werden. Dem nächst stehen Vorträge de» Präsidenten Fürsten Hohenlohe-Langen- bürg und dev Forschers Lenz in Wien in Aussicht. Möge ein jeder brave Dresdner und Nichtdresdner bcstragc», da- grobe «astoi'äle beilu Perionen Mitglieds Zichille, l mcrzienra , Kommerzienrai Lerk der Kolonisation, dcffen ungeheure Tragweite stch noch nicht »ersehen läßt, zu iordern und semen Belttut recht bald zu ver g Dresden erklären. Auch außerhalb Dresden wohnenden ist der Erntrit» in die Abtbeilung gestattet- Zu Vorstands- n wurden gewählt die Herren: Geh. Kommerzienrat!, sott., Louis Aulkom, Generaldirektor Bellingroth, Kom- Fran» Günther, Gustav Hortmann, Dr. F. v. Henden, rath Dr. Luboldt, Sladiratv H. G-Luder, Hofrath Dr> Dr. Meyer. Profeffor Dr. Rüge. General- ^ Kaufmann F. L. Schlüter, Geb. I Pros. Dr. Zeuner, Fabrikbesitzer Richarl Martini, Hofratk konsul Rosencrai Taube. Geh. Ra in Großenhain. — In der letzten zu Braunschwerg abgehpltrncn Konferenz deS Tarif-VerbandeS wurde ein Beschluß gefaßt, welcher die Giltigkeits- daner der Retourbillets näher vräzisirt. Es waren Zweifel darüber vorhanden, wie die Bestimmung, nach welcher ein Retour- billet auch noch über die Mittemacht des letzten Giltigkeitstages giltig ist. wenn die Rückfahrt mit einem ZM erfolgt, der fahrplan mäßig spätestens uni Mitternacht von der Bestimmungs-, bei Fahs- unterorechung von der Unttrbrechungsstation noch der BillelauS- gabestation abgeht oder dahin unmittelbaren Anschluß hat. bezüglich dieses letzteren Passus auszmassen ist. Während eine Vervaiids- Verwaltunadie Ansicht vertreten hat, daß als unmittelbarer Anschluß nur ein solcher gelten könne, welcher dem Reisenden gestattet, ohne Aufenthalt aus dem ankominenden Zuge in den Anschlußzug über- zuaehen, wurde von allen übrigen Verwaltungen zum Beschluß er hoben. baß als unmittelbarer Anschluß ohne Beschränkung aut ein bestimmtes Zeitmaß stets der nächste von der Anschluß-Station in der Richtung nach der Billet-AuSgabe-Statioi» abgehende Zug zu bettachten ist. — Am 28. v. M. verbrannte sich in Plauen bei Dr. ein S'-riSbriarS Töchterlein eines Babnbeamten durch siedendes Wasser so fror, so daß das arme Kind in mehreren Slunden seinen Geist ausaab. — Eine soeben in Leipzig bei Alexander Duncker erschienene Broschüre, welche aegen den Duellzwang und da- Vrvbtnvungs- wesrn zu Felde zieht, erregt dort gegenwärtig das größte Aussehen. Auch für weitere Kreise, namentlich für dir „alten Herren" und für dir Eltern der Studirenden wird die Scknst von Interesse sein. Man vermuihet, daß der anonym gebliebene Verfasser «in höher« akademischer Leurn ist. — Ein ungenannt bleiben wollend« Herr hat dem Kirchen- Vorstand in Neustadt öOO Mark zur Errichtung de- Bet saale» geschenkt. — Am 25. vor. Mts Schmidt inSchwarze in die Zirkelsäge zu kommen, durchschnitten wurde. - Al» am 26. vor. Mt», spät am Nachmittage in.Schneeberg vom Kircktburm «in Trauergeläute erklang, meinte in Oder« schlema d« Signalift E. de« Feuerwehr, daS sei Sturmaeläut« «» brenne wo. Er etile im Feuereifer nach dein Scbützenhame, lie sich, da der Poiizeidien« Nicht da war, die Schnarre geben uni, schnarrte nun vir Jeurrwekr zusammen. Binnen Kurzem war auch die Niedrrschlema« Feuerwehr allannirt und die Gemeinde- wie eine Fabrikwritze wurden in Gang gesetzt. Im Fluge ging'» gen Scdneederg und die hiltSbereiten Leute wären auch hingekommen, wenn ihnen nickt unterwegs ein SLnttderaer zufäuiö begegnet wäre, der ihnen den Grund ve» Läutens und daß e» ln Schneeberg außer in den Oesen nirgends brenne. Der arme Signaltst ist nun wohl al» Allarmir« mit einigen Schmeichelworten bedacht worden, aber im klebrigen zogen die Leute mit ihren Spritzen zufrieden «narr Feuerwehr hatte sich durch den Uedn« en ad« nickt verblüffen lassen Und war — zu langen Krauß au» Wild, M. wurde aus dem Revier de» en, welche» dem Herrn Domherrn irviersörft« «in Rebzwitter oesckoffen; llteke. "/« Fing« hoch aufgesetzt, mit einer Höbe Haarbülckel an der Stelle de». Pinsel» aber Rittergut«» v. Schröter e» macht nanstalt beim. — Die eis« ihre» Slg Hause geblieben. -Am 24. v. Bieberstein bei Noi qebört, von drffen r war erne gehörnte l und einem l ohne Rutbe. ' m Donnerstag stel der rege and strebsame Glas» Eduard enselr dem sd streng aufttetenden Winter »um »r in Gemeinschaft seines Gehilfen üoo» nach Ortmamitzdorf gegangen und aus dem Rückwege zwischen Ortmanns dorf und Härtensdort klagt« Krau» Über Mattigkeit und «sucht« Loos' vorau-zugrhen. Loo» kehrte im Gastbos zu Einssedel ein und wurde nach längerem Hin» und Herreden endlich Amialt gekosten, Krauß zu suchen. Einige bundrrt Schritte vom erwähnten Gast- Hofe wurde Krauß als Leiche ousgrfnnben. — Aus Rov«bera schreibt man: eS bl«, daß die wegen MeineidsverdachtS in der »u Dresden seit mehreren Wochen inbasttrte Hausbesitzerin May von bi« kürzlich einen Selbstmordversuch verübt bat; sie bat sich nämlich an bekd«, Handgelenken dt« Pulsadern ausgeschnitten. Jetzt be findet sich diestlbr zu ihrer Heilung im Stadtkankenhause zu Dresden. — Landgericht. Strafkammer IV. Wechselsälfckmngrn im größeren Stile führten «inen hiesigen, bish« noch unbescholtenen Geschäftsmann, den Gelbgießereibentzer Carl Friedrich Saupe. aus dir Anklagebank. Der 44 Jahre alte Mann stammt aus Chemnitz, woselbst er al» Maschinenbauer lernte und etablirtt sich vor 14 Jahren mit einem kleinen Kapital von 1200 Tlmlern am der Wei» beritzstraße. Seine Fabrikate fanden hauptsächlich bei hiesigen Pianosortesabrjkrn Absatz und auch nach der ehemaligen „Ascher burg" lieferte Saupk; freilich mit dem schlimmen Erfolg, daß ihm der Über alle Berge gegangene Ehrenmann Ascherberg auch einen Verlust von etwa MM Ml, zusügte, S> war Besitzer zweier mit Hypotheken stark belastet« Häuser und gerietb infolge ungünstiger GeschSiiStonjunktuim neuerdings immer mehr an ven Abg,und de» ÄankerottS und sab sich infolge besten auch genöthtgt. Kredit mehr wie je in Anspruch zu nehmen. Im September d. I. brachen die morschen Stützen seine» Geschäft» unter der Schuldenlast zusammen, d. h. der Konkurs wurve zu dem Vermögen Saüve'r «öffnet und seitdem stellten stch auch die zahlreichen Fälschungen von Wechseln heraus, die den Gegenstand der gestrigen Haupt- verhandluna bildeten. Die Anklage erstreckt sich am 18 Stück derartiger Papiere, die aus Einzelbenägen von 410 bis 1500 Mark lautend, eine Summe von 13.618 Mort revräseutircn und allesannnt seit Juni d. I. entstanden find. In der Regel fälschte Saupe die Accrptt von bekannten Geschäftsleuten und die DiSkontlrung der ae- tälfchtrn Wechsel besorgten die Firmen Gebrüder Joaclstmstyal, B. JoachimSthab der Spar- und Vorschußvercin. Koppel u. Ko.». a. IN. Der GnichtShos unter Vorsitz des Herrn LandSgcrtchtsdirektor Dr. Flügel vrwrtheilte den Angeklagten unter Annalinrr mildernd« umstände zu 6 Jahren Gefangniß und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. Anklage und Vertheidigung waren von den Herren Staatsanwalt Dr. Gensel und Rechtsanwalt Dr. Kunath vericeten. — Straf kammer V. Wegen 1856 zu Sörnewitz c anderweit vor der l aerichtsdir. Stöckel zu verantworten, nachdem er kt Mär» an» nd- gegen oas Urtbeil de» sh - - kgl. Schöfien»«ickts zu Meißen daS Rechtsmittel der Berufung einge wendet batte. Bei Gelegenheit des im Gastkose zu Sörnewitz ftattge- sundenen BlumentanzeS ergrimmte sich der Anarll. nicht wenig Üb« die aus daS Konto d« mitanmelenden Bewokmer des Dorfes Brocklvitz gesetzte Wegnahme eines Kranzes aus dem Saale und es entivann fi« daraus ein heftiger Streit zwischen den Parteien, in dessen Verlauf der Gutsbesitzer Kirsten aus Brockwih den Versuch aus gütlichem Wege unternabm, dag gestörte Gleichgewicht der Einigkeit wieder herzustellen. Zu diesem Bekufe zog K- den vor dem Gasthofe stehenden Angeklagten zurück und erhielt nun als Antwort ganz plötzlich einen Stich in die Oberfläche der Hand, an besten Folgen beute noch der Verletzte laborirt. Nach diesem Vorgänge ergriff JungbanS die Flucht, verfolgt von Kirsten, und als der Ausreißer in einem Straßengraben zu Falle kam. begann eine obligate Rau ferei. in deren Verla»' der Angeklagte zweifellos wieder von dem Messer Gebrauch gemacht zu haben scheint, wenn schon hierbei K. mit Ausnahme seines durch eine ginze Menge Sticde unbrauchbar gewordenen Rockes ganz leidlich wegkam. Jungbans bestritt gleich von vornherein, sich ernes Messers bedient zu haben und juchte dagegen geltend zu machen, er fei von seinem Gegner „angefallcn" worden; allein es änderte diese Behauptung nichts an ver Ent- , scheidung, die auf 2 Monate Gefäng .iß und eine Geldbuße von -' 300 M. lautete. Die Berufung des Angeklagten war insofern von Z Erfolg, als die Gesängnißstrafe aus die Hälfte ermäßigt wurve, V während es im klebrigen beim Alten blieb. ^ Witter»»»»», vom 3t». Novdr. «oromenr »am Otkor völolt. Wallftrotze i» w iMIttaz» 12 ikljr»: 7K1 Nim., g grsNegru. Liikrmomelroerovli nach Steaumnr S rrmvrrainr t > Ktttr, nlcSrlgfte 3 ° Aiillk. — Bedkckt, Nardwcltwliid. Elbvöhe in Dresden. 30. Nov., Mittags: 101 Cent, unter 0- S: L * MÜlheim a. Rh. In großer Lebensgefahr schwebte, wie o schon kurz gemeldet, in der Nacht ein Postschaffner, welcher den von s Hannover kommenden Eilgüterzug begleitete. Aus der Strecke H zwischen Küversteg «nd hier entstand in feinem Waggon auf eine s noch nicht auigeNSrtt Art «in Brand, welcher sehr schnell um sich griff, da über 6M Packete ihm reichliche ssiahruug boten. Da war 8 ^ dem Beamten guter Rath thcner. An die Signalleine konnte er ex. nicht gelüEN, da diele bei Güterzüaen nicht an ver Seite, sondern " Üb« den Waggons angebracht ist. Er riß die Thür und rief aus Leibesttaften mn Hilfe, aber Niemand konnte ihn bören. Schließ- ^ ^ tick rettete er stch, mit Brandwunden im Gesichte, aus da» Trittbret» Z wo er stehen bleiben mnbte. da y-k»nntl!kd die Knllimaa-n f-in- <» fortlaufenden Tritt gelangen. Als d« schnell den Brand. , . 20 Stück gerettet. Die Uebrrrrste wurden von hiesigen Postbeamten L sorgfältig gesammelt und eS fanden sich noch manche kostbare Ce- L aenstände ,n der Asche, wie z. B. goldene Armbänder, silberne Z «2 Bestecke u. dgl. m. * Folgendes unglaubliche Geschichtchen erzählt die „National-Zettana": An die ^ wesen in Bnlin »st vor gan. daselbst amdaltenden Studiosus ,, . Ratbs Hofimann und deS Professors Pinn«, eine» geborenen Russen israelitischen Glaubens, gelangt, worin derselbe bittet, ihm Beschäftigung zu geben bet der während der Nachtstunden statt- ' en öffentlichen Straßenreinigung. Petent erbofft Gewähr Sitte, weil, wie er sagt, er zu stolz ist. die Mildthätigkeit Glaubensgenossen in Anspruch zu nehmen, kein anderes die nächtliche Zeit die einzige ist, die ihn. drei« haben, um zu einem anderen Waggon zu? ? Zug hier einsuhr, löschte die hiesige Feuerwehr ? Es sind von über 600 Packeten vielleicht nur« nvenden ein« Bill . ein« Glaubensgenossen stenzmittet findet und die nächtliche Zeit die einzige >ei seinen wissenschaftlichen Arbeiten zur Verfügung steht, wenn er eine Studien überbauvt mit Erfolg fortsctzen will. Da de, Bitt- teller gleichzeitig glänzende Zeugnisse der oben genannten Pro- efforen eingereicht hat. so ist die erwähnte Deputation auf seinen unsch eingangen und der betreffende StudiokuS betheiligt sich jetzt nächtlich an der Sttaßenreinigung von Berlin. * Zweifelbastes Genre. Porträtmaler A. (zu seinem/ rundes: „Jch^habe in der letzten Zelt brillante Geschäfte gemacht: ^ malte den Rosenberg, „Ja — bist du denn Landschafter geworden?" Sonnenstein, die Goldau" — vrtettastro. »*«, O. B. „Ich habe neulich gelesen, daß es auch Militar-Müllei aiebt mwda ich auch gern ein« werden möchte, so bitte ich UNI Aus llänmg, wo selbige u, Garnison liegen und was sie für Uniform tragen ?" — Die Militär-Bäcker- und Müller-Abtheilung befindet sich gecheckt in Dresden und Leipzig. Uniform und Ausrüstung wie die der Mannschaften des Train-BatalllonS, doch wagen diese Leute lange Beinkleider BeMlletd« und Jnfanterieseitengewehre. Unkundiger. „1) Kann ich als Einwohner von Dresden von der Polizei eine Baßkarte verlangen, ev. aus welchen» Grunde kann mir eine solche verweigert werden? Ist ei» solcher Grund vor handen, wenn ich einmal besttast bin? 2) Wem» ich nach einem andere Orte Deutschlands verziehe, genügt zur Legitimation im neuen Orte die Poßkarte oder sind noch widere Papiere «forderlich? ' — 1) siehe Paßkarten-Verordnung v. 93.12 50. 2) Paßkartc — rj siehe Pcitzrarren-Mrorvnung v. kl. 12 50. 2) Patzrarte ge nügt ,tickt, sondern Ausweis von der Polizei über das letzte Jahr. »*» I. R-. Freibcrg. „Beim Billardspiel hatte ich 44 Gute. haben'Sie recht. Sie spielten ja ko " ' zuleb verlle Freil le recht. Sie spielten ja zuletzt blos noch um 16 Point. DNNten also nur 16 gewinnen ober verlieren. Ääseguchenesser. „Wollen Sie uns nicht mit- theklen, ob m der Schlacht von MarS-la-Tour sächsische oder preu ßische Kavalene gekämpft hat. Wir sahen uns die Abbildung in der Gartenlaube an vom Leipziger Panorama von» Professor Braun. Ich behaupte, es seien preußische Kürassire, cüi Anderer ineinte, cs wäre» sächsische Gardereiter. Wer hat Recht? Wie verlies die Schlackt?'^ — Sächsisches Militär hat in der Schlacht bei Bionvillc- Mars-la-Tour am 16. August 1870 nicht mit gekämpft. Die Szene stellt den glänzenden todesmuthigrn Reitnanarifs der preußischen Die Franzose verlmcn dabei 870 Ossiziere und 16,123 Mann, die Deutschen 711 Offiziere und 15,079 Mann an Tobten und Verwundeten. Schien auch der Sieg für den Tag unentschieden, so «gab sich «st am 17. die strategische Bedeutung oeö Kampfes durch das Zurückgeh«» der Franzosen »nt« die Manen» von Mich imd dcr hiermit entstandene» großen Vorlheüc für dw dculsche Armee ff '! ! It. -
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