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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270608021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927060802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927060802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-08
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
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Hr. 2«5 Seile 2 —« »»L/rTVVNeT ^Tlttyniyren Mittwoch. ». Juni 1S27 Zinsen »nd Amortisationen zulamm rnzubrechen -rohen. Ein gehend wurde in dieser Denkschrift dargelegt, daß den ge nannten Städten der völlige Ruin droht, wenn die Negierung nicht helsend eingreist. waS wiederum nicht mög lich ist. da die Regierung selbst für eigene Zwecke große Au», landsmtttel notwendig hat. um nach einer Mißernte -aS Volk vor einer »weiten Inflation zu bewahren Die Ernte Pole«» aber, dos fteht heute schon fest, wir» l« gitnstigltc» Fale «i«e mittelmäßige sein, die nur einen sehr be chränkten Export zu- lägt, wenn Pole» nicht, wie in diesem Jahre, später wieder z» erhöhten Kosten Getreide selbst elnssthren will. Der Genfer Kampf um van Kamel verharrt bei seiner Ansicht. Danzig, 8. Juni Der Danziger VölkeröundSkvminissar Professor van H a m e l hat an den VölkerbnndSral eick Memv- randum in der Angelegenheit der Danziger HoheitSrechte ans der Wesierplaiie gerichtet. Er betont darin, das, sowohl die Danziger als auch die polnische Regierung gegen seine Ent scheidung vom 8. April >027 Protest eingelegt lmben, und fuhrt dann nochmals die einzelnen Streitpunkte zwischen Danzig und Polen aus. oh n e jedoch dazu Stellung zu nehmen: er verweist lediglich ans den inzwischen erfolgten Brief wechsel und bemerkt, das, er weder durch diese Schriftstücke, noch durch die Unterhaltung mit den verschiedenen Delegationen zu einer Acnderung seiner Ansicht gelangt sei. Zum Schluß mach, der VölkcrönndSkviiimissar de» Vorschlag, seine Entschei dung vom 8. April als Grundlage snr einen Beschluß deS V ö l k e r b n n d S r a t S zu nehmen, durch de» die Zwcisels- pnnkie behoben werden solle». Im übrige» halte er sich zur Beringung deS Bölkerbnndörais, um ihm die sür erforderlich erachteten Erklärungen zu geben. lTU.j Verlegung des Warenlagers gefordert. Forderung des Danziger HeimaidienstcS an den Völker» dundsrat. Danzig. 8. Juni. Der Danziger veimatdienst hat die im Völkerbnndc-rat vertretenen Regierungen in einem Schreiben, dem eine längere Denkschrift beigelcgt ist. ersucht, dafür kinzutrcten. daß der Vvlkerbnndsrat ans seiner bevorstehenden Juni Tagung die Aushebung des polnischen Rechtes aus die Einfuhr von Munition und Hecrcsbedars über den Danziger Oasen, sowie die Aushebung des polnischen Munitionslager- piaftes aus der Westerplaitc zum Gegenstand der Beratungen mache. DaS An'chreibe» begründet dieses Ersuchen damit, das, das Recht Polens ans Miinitionseinfnhr ungeheure Ge fahren für Loben und Gut der Bevölkerung, namentlich der Haienvorortc und -er Stadt Danzig in sich berge, ferner da mit. daß der Ausbau des polnischen HascnS Gdingen so weit gediehen sei. daß einer Verlegung des polnischen MunitionSlagerplaßeS ans dem Danziger Staatsgebiet nach dem Gdinger Oase» in polnisches Staatsgebiet techinsche Schwierigkeiten nicht mehr im Wege stehen. lTU.s Die Warschauer Presse zu Woykows Tod. Warschau, 8. Juni Die Warschauer Preis« hebt in ihre» Bet rächt uirgen zur Ermordung WoykowS hervor, daß dieser. Slirbeq nur Plahhaller Dralianus. Das rumänische Parlament bildet die neue Regierung. Bukarest, 8. Juni. Man weiß oder glaubt annehmcn zu können, was den König veranlaßt hat, den ihm ergebenen General AvereSeu in so plötzlicher und „»gewöhnlicher Weise zu verabschieden. ES soll sicher sein, daß AvereSeu angesichts der schweren Krankheit des Königs eine Diktatur vor bereitet hätte, um nach dem Tode des Königs die Rcgierungs- geschäste fest in die Hand zu bekommen. Diesem Zwecke hätte auch das vom Kriegsminister in der Kammer eingebrachie Gesetz dienen solle», mit welchem General AvereSeu zum l e b e n o l ä >, g l i ch c >, Ehef eines .KorpskommaiidoS er nannt werden sollte. Gegen diese Tiktaiurgclüste hatte sich besonders Bratianu, der einflußreiche Ebes der liberalen Partei, ausgelehni und es sei wohl auch hauptsächlich seinem Einfluß zuznschreiben. daß der .König aus die Bildung einer Regierung der nationale» Koalition drängte. Tie Regierung Stirben hat dte Ausgabe, eine Entspannung der Lage hcrbei- zusuhren und Wahlen anszuschreiben, die bereits im Juli siaitsinden sollen Aus dem neuen Parlament soll dann die Di« amerikanische Anleihe. -ere« Unterzeichn-»»- demnächst erwartet «tr». deren >«»ga»« durch vier amerika nisch« Banken erfolgt und dt« an den Börsen in Nordamerika. England. Krankreich, velgten. Holland und der Schweiz zur Auslegung komme« sollnkann die pakntsche Valuta retten, wie diese im vorigen Jahr« durch den englischen Bergarbeiter- streik gerettet wurde, st« kann seboch Not und Elend nicht dannen, wetl ihr« Höh« viel zu gerina ist. um Industrie »nd Handel zu befruchten. Alle» spricht dafür, nicht» dagegen, daß di« Verelendung der polnischen Bevölkerung auch noch in den nächsten Monaten Fortschritte machen wird. Danzigs Hoheitsrechte. der seit 1921 in Warschau einen Nichtangrtfs So ertrag zwischen Rußland uird Polen oorgeschlagen bat, e» gewesen iei. -er T i ch i t s ch e r i n S Warschauer Besuch lm Jahre l92k> herbeiführte, und das, er in seiner gesamten Tätigkeit eine Entspannung der polntsch-russtschrn Beziehungen angestrebt hätte Da der Attentäter nicht Pole, sondern Russe ist. so läge der Kall anders, als der Kordis bei der Ermordung WoromskiS in Gens. Kordi ivar, obwohl er in Rußland ausgewachsen mar. schweizerischer Staatsangehöriger. Eine direkte Rütkwirknng aus die p»l«isch,r»sstsche vage wird in de« polnischen politischen Kreisen nach Angabe der Warsch««cr Presse nicht erwartet. Hingegen sei eine stimmung». mäßige Rückwirkung bei der gegenivärtigen allgemeinen Spannung unvermeidlich. Daß Polen der Schauplatz des Ver brechens gewesen sei. bewirke einen gennssen Rückschlag hin sichtlich der politischen Position Polens in den schivebenden Verhandlungen. biezumateriellenPressionen gegen über Rußland ausgenutzt werden sollten. Möglich sei auch, daß die Stellung Polens hinsichtlich der schwebenden Er- örternngen zwischen den baltischen Staaten und Rußland, die ohnehin nicht sehr stark war, psychologisch weiter geschwächt werden könnte » Warschau, 8. Juni. Da» polnisch« Außenministerium hat die Erfüllung des Wunsches versprochen, daß der Rechts- Vertreter der russischen Gesandtsclnast bet der Bernehnrung deS Mörders und der gerichtlichen Voruntersuchung hinzu gezogen wird, um das polnische Justizministerium weiter zu leite». — Die Wilnaer russische Emigranienzeitung ,^DaS neue Rußland", zu der übrigen» der Mörder ebenfalls Be- Ziehungen unterhielt, veröffentlichte sofort nach der Sr- mordung des Sowietgesandten eine Sonderansgost«, in der sie zu einer Geldsammlung sür Kowerda aufrief. Da» Blatt wurde von den polnischen Behörden beschlagnahmt. Ein Ausgleich für den Zarenmord. London. 8. Juni. In russischen Monarchistenkreisen von London erklärt man. daß durch die Ermordung WoskowS ge- wissermaßen die Zarenfamilie gerechtfertigt worden sei. denn Wojkow sei cs gewesen, der das Todesurteil gegen den Zaren mit unterzeichnet habe. Der Mord deS sungen Monarchisten von Warschau hätte keinen anderen Beweggrund gehabt. Man befürchtet in diesen Kreisen, daß Soivjctrußlaiid die An gelegenheit nicht auf sich beruhen, sondern den Anlaß benutzen werde, um Polen diplomatische Schwierigkeiten zu bereiten. eigentliche Regierung der nationalen Konzentration gebildet werden. Stirben gilt allgemein nur al» der Platzhalter Braiianus. Lape-atu nach Bukarest heimgekehrk. Berlin. 7. Juni. Durch de» in Rumänien während der letzten Tage clngetrctenen Regierungswechsel muß die Fvrt- führuiig der Verhandlungen, die von dem ehemaligen rumäni- scheu Finanzminister Lupe da tu als Bevollmächtigtem der rumänischen Regierung mit dem Vertreter der deutschen Re gierung über die wirtschaftliche und finanzielle Wieder annäherung geführt worden sind, verschoben werden. Lapedatu ist daher nach Bukarest zurückgcreist, um die Stellung der neuen Regierung zu dem behandelten Fragenkomplex zu erfahren. Posse sührl wieder nach Paria. Berlin, 8. Juni. Die deutsch« Delegation für die deutsch, französische» HaiidclSvertragSverhandlungen ist unter Füh rung von Ministerialdirektor Posse vom ReichSwirtschastS- Ministerium gestern abend zur Fortsetzung der Verhandlungen nach Paris abgereist. sW. T. B.s Zur Regierungsumbildung. Au» vaterländischen Kreisen wird un» »«schriebe«: Abgesehen vom Krieg-minister, beste» Nestort auf d,i Reich übergegangen ist, hatte Sachsen früher nur vter »taait. minister. Damal» gehörten noch dt« Etsrnbah« und dst direkte« Steuer» zur Zuständigkeit de» Sande». Dt« Inslalt» an Mtntftern. dt« nach ber Revolution etntrat, u« dte vediirs. niste der betben sozialdemokratischen Parteien »u befriedige,, ist von allen bürgerlichen Parteien bekämpft und ihre baldig, Beseitigung erstrebt worden. «>» dte Demokraten »um erste» Mal, tu die Regierung etntraten, machten fie «» sogar „r Bedingung, daß binnen Jahresfrist zwei Ministerien »er- einigt werden sollten. Auch dte Deutsch, Volk-Partei bat wiederholt die Verringerung der Ministerien verlang». Ist «» da nicht ein Gebot der StaatSklughett. nunmehr etwa» „ beseitigen, wag man jahrelang bekämpft hat, al» man in der Opposition warst Dt« Herabsetzung der Zahl der Minister aus fünf, wobei der Ministerpräsident neben den nicht erheblich«, auswärtigen Angelegenhetten auch die Geschäfte de» Arbeit». Ministeriums besorgt, kan» daher seht, wenn nur guter Wille vorhanden ist, in kürzester Frist durchgcstihrt werden. Sachliche Gründe stehen jedenfalls nicht im Wege. Persönliche Rücksichtnahmen auf jetzige Stelleninhaber müsst» aber dem Gebot ber politischen Lage weichen. ES ist auch nicht richtig, daß die Dentschnationalcn I« übrigen unbillige Forderungen ausstellten. Sie sind zufrstdrn, wenn sie von fünf Ministern einen erhalten, und wenn ma, sechs Minister aus besonderen, aber nicht durchschlagend«« Gründen gegenwänig noch für nvttg hält, nun, so haben dir Dentschnationalcn verlangt, daß sie dann hinsichtlich der Zahl der Minister wenigstens nicht schlechter gestellt werde« als Fraktionen von geringerer Stärke. Die Sachlage ist kurz gefaßt folgende: Man bilde etne Regierung, gestützt aus die bisherige« Koalition-Parteien und dl« Dentschnatlonalen, wobei entweder allein die <Stärke der Fraktion berücksichtig» wird, oder aber man stell» sich auf den Standpunkt, das, alle Parteien in der Regierung vertreten sein »nd sich aus diesem Grunde auch dte größeren Fraktionen nur mit einem Minister b«. gnügen möchten. Auch der zweite Fall läßt sich sachlich be gründen und hat nichts Verletzende» sür eine größere Fraktion. Wenn man also in diesem Falle der Partei für Volksrecht und Aufwertung, hinter der tn diesem Punkte anscheinend auch dte beiden Nationalsozialisten stehen, ein Minlsteramt überlaßen würde, so liehe sich eine Regierung von sechs Köpfe» bilden, bet der jede Partei einen Vertreter im Kabinett hat. Ueber di« Verteilung der Ministerien auf die einzelnen Parteien wird sicher eine Einigung erzielt werden. Die Partei für VolkSrecht könnte znm Beispiel da» Justizministerium er- halten, wobei zu beachten ist. baß es beim Reichsgericht den einen oder anderen Richter als Anhänger ihrer Bestrebungen hat. der sich auch zum Justizmtntster recht gut eignen würbe. Wenn man da» Wirtschafteministerium in seiner Zuständig- keit noch etwas erweitern würde, ist auch zu vermuten, daß die Dentschnatlonalen sich damit abftnden würden. Jedenfalls wäre es kläglich, wenn setzt lediglich wegen des Handel» um Ministersessel die für Sachsen unbedingt notwendige ruhige Entwicklung durch eine schwere Krisis mit Landtagvwahlen unterbrochen würde. Jede bürgerliche Partei hat jetzt die Pflicht, an da» Wohl des Landes i« erster Linie zu denken. Das Vaterland über di« Partei! Industrie, Handel und Landwirtschaft wollen keine Auslösung de» Landtags, weil sie sich gegenwärtig mehr Schaden al» Nutzen davon versprechen. Auch die Beamten wünschen sie nicht, deren BesoldnngSaufbesternng bann auf Monate hinaus verschoben wird. Eine gerechte Verständigung ist da» Gebot der Stunde! Oerkliches un- Sächsisches. —* Die Stadtverordneten halten auch tn dieser Woche k e t n e S t tz u n g ab. — Vom Vandcsverein für ländliche Wohlfahrt« n»t Heimatpflcgc. An Stelle des bisherigen Vorsitzenden Amid- hauptmann Dr. Vogel v. Frommannshausen ist Ritterguts besitzer Dr. K a u s s m a n n sLugas gewählt worden. Sei« hohes Ansehen als sächsischer Landwirt mit seinem warm herzigen Interesse für das körperliche und seelisch - geistige Wohl des einzelnen Landbewohners sichert ihm von vorn herein das volle Vertrauen des LandeSverelnS für ländliche Wohlfahrt- und Heimatpflcgc. —* Die Dcutschnationale Rolkspartci, Gruppe Löbtau- Gorbitz. hält morgen, Donn.-rstaig. 8 Uhr. ihre Hauptver sammlung im Löbtauer Ratskeller ab. Im Mittelpunkt de» Abends steht der Vortrag des Oberst Richter: „Die jämmee- liche Hetze gegen D-cntschlandS neue Reichswehr." Gäste will- kommen. Kunst und Wissenschaft. 12. Kauptoersammlung -er Schopenhauer- Gesellschaft Am Mittwoch vormittag beschäftigte sich Frau Tr. Betty Hei mann, Privaidvzentin an der Universität Halle, mit der indischen Logik unter dem bereits am Dienstag an geregten Gesichtspunkte vergleichender oder nicht vergleichen der Methode. Indem sie sich sür die letztere entschied, wies sie nach, wie die indische Logik durchaus zweckbestimmt ist durch die W e l ta u s ch a u u n g. Anschauung i st das H a u p t e r k e n n t n i s m i t t e l. Gewisse Probleme der Weltanschauung kehre» immer wieder in der indischen Logik. In Indien entwickeln die Probleme die Schulen, bei uns die Schulen die Probleme. Man kennt keine Definitionen als gleichsam leblose Abstraktionen, vielmehr geht indisches Denken immer von der Bewegtheit, der Donamik, aus. Auch die Rednerin kommt zu dem Ergebnis, daß die Natur in anderen Himmelsstrichen eben andere Weltanschauungen schasst und daß nur eine retrospektivische Methvde deö Ver stehens dem Jndertum gegenüber denkbar sei. -Der folgende Redner. Pros Dr. v. Glasenapp iUniversität Berlins, führte in seinem Vortrage tn den Geist des Vedünta ein, indem er den einzigen uns erhaltenen Kommentar des Cancara svermutlich um 780 n. Ehr. geborens dabei zugrunde legte. Der Redner betonte, daß cs eine große Anzahl von Systemen gäbe, die sich alle als Vedünia be trachteten, aus denen man die einander widersprechendsten Weltamchauunaen herauülesen könne. Er wollte aber nur das bedeutendste System besprechen: eben deS Vcdänta deS Cancara Nach ihm gibt es eine Weltanschauung niedere» Grades und eine solche sür das höhere Erkennen. Die niedere Stufe zeigt das Zusammenwirken eines persönlichen Gottes mit einer Vielheit von Seelen, während die höhere Er- kenntnisstuse die Ersahrung der Einheit in der Vielheit gibt. Zu dieser höheren Stnse gelangt man durch Eindringen in das eigene Selbst. „Derjenige, der das Selbst wcgdenken wollte, gliche einem Menschen der sagt: ich habe keine Zunge." Dieses Selbst ist das, was alle Wesen miteinander gemeinsam haben. Das „Selbst" versucht der Inder in eine Formel zu fasten: als Geistiges, empirisch Reales und Wvnnehastes. Im Tiefschlas offenbart sich die höchste Wonne des Selbst. Der -Schlaf wird aber in das volle Bewußtsein erhoben durch die Kontemplation. Auf der einen Seite also haben wir die niedere Stufe: die Ersahrnng des tägliche» Lebens, aus der andern Sette die Kontemplation. Der Vedünta sucht eine Ueberbrückung. Er schiebt zwischen dem Absoluten und der Vielheit das Mas« ein. Es verhüllt das Absolute, darum ist FaS Masa etwas NnerklärbareS. Es ist eine Krast des Absoluten, aber doch nicht wieder das Absolute selbst, denn sonst könnte e» sa nicht das Absolute „verhüllen". Alle hessische Philosophie ist letzten Endes etne praktische Philosophie: die Welt soll nicht verklärt werden, sondern ein Weg soll gezeigt werden, aus der Welt heraus,u- kommen aus die Stufenleiter zum Absoluten. Dieses stufenweise Vorschrcitcn stellt einen großen Hetlsprozeft dar. Die höhere Erkenntnis kann nur gewonnen werden durch Verpflichtungen: der Gegensatz von Mensch »nd Tier muß verwirklicht werden. Religiöse Handlungen sind nur dann wertvoll, wenn sie ohne Erwartung aus Lohn getan werden. Sie haben keinen Endzweck, sondern sind nur Mittel zur Erlösung. Der Glaube an einen alleinigen Gott ist bei diesem HeilSwege nur von relativer Bedeutung: auf einem Umwege soll der Mensch den wahren Schatz der Erkenntnis finden: daß nämlich der höchste Gott identisch ist mit seiner Seele. In einer scharfen antithetischen Einstellung untersuchte Proseisor Dr. Schomeruß lllniversität Halles das Wesen der indischen und christlichen Mottesaussassung. Wir können ans Raummangel auf die sicherlich fesselnden Aus führungen des Theologen nicht näher eingchen. Es scheint nnS aus seiner Stellungnahme, die den persönlichen Gottes- begriss Jesu verteidigen z» müsse» glaubte gegen eine Ver mischung mit dem indischen Transzendentalismus. der nach Ansicht des Redners das Absolute zu einem blutleeren pan- theistnchcn Begriff mache, hervorzugehen, daß sich die Auf fassung eines Max Scheler ans dieser Tagung bewahrheitet, baß nämlich „die kulturkreidhastc gebundene Metaphysik" streng zu scheiden ist von den Denkmethode» deS internationalen wisten- schastlichc» Positivismus, aus deren Grundlagen man allein sich an das Verstehen der indischen Philosophie Herantasten kann — denn daraus kommt cs eben allein an — und daß man freilich nicht bloß seine eigene Metaphysik „verteidigt", sondern sich zu einem neuen Durchdenken unserer Problematik anregen läßt. O. v. 8. 1* Mitteilnngcn der Sächsischen StaatStheater Opern. Haus: Freitag, am 10. Juni, außer Anrecht, zum ersten Male „H o wa n t sch i n a" sTic Fürsten Howanskys mit Ivar Andreicn iFürst Iwan Howanskys, Eurt Taucher iFürst Andrei Hoivansky. dessen Sohns. Max Hirzel iFürst Wasily Golizyns. Paul Tchüffler iBojar Schaklvivitys, Friedrich Plaschke iTpsiseys, Helene Jung (Marfas, Hanns Lange (Schreibers, Engcrrie Burkliardt iEmmas, Rudolf Schmal» nauer lStreschnews, Robert Büstel, Julius PuttNtz sSchlltzen). Im vierten Bild persische Tänze, ausgesührt von Susanne Tvmbois, Hilde Schlieben und der Tanzgruppe: tanzende Dienerin: Hilde Brnmof. Mnsikallsche Leitung und Inszenie rung: Professor Jstat Dohrowen a. G.: Einstudierung der Chöre: Ernst Hlntze: Entwürfe der Bühnenbilder: Professor Nicola BenotS; Ausführung: Johannes Notheirberger. An- sang: 7 Uhr. Für die am 27. Juni 1027 »attflndende Abschieds- Vorstellung von Frau Eva Plaschke-von der Osten sWalküres werden ebenso wie für die noranSgebcnde» Vorstellung«!», ln denen Fvau von der Osten noch auftritt lCarmen 15. Juni: ToSca 17. Juni; Elisabeth 22. Fun» Kartenbestellungen schon jetzt an der OpernhauS-kastc an- genommen. Schauspielhaus: Am Freitag, dem 10. Juni, findet dte Erstaufführung des Schauspiels „Ronapartc" von Fritz von Unruh unter Georg KiesauS Spielleitung außer Anrecht statt. — Am Sonntag, dem 12. Juni, nsird für die Freitag-An- rechtstnhaber der Reihe vom 10. Juni das Werk »um erste« Male wiederholt. -f* Sllbcrt-Theater. Infolge des großen Erfolges, den der „F e l d h c r r n h ü g e l" in Dresden gefunden hat. sicht sich die Direktion veranlaßt, dte für den Donnerstag de« 9. Juni angcsehte Anfsührnng von „Androklus und der Löwe" auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und auch an diesem Tage den „Feldhcrrnhügel" mit Roda Roda als KorpS- kommandanten aufznsühren. Der „Feldhcrrnhügel" bleibt also bis auf weiteres auf dem Spielplan. — Die sür Donners tag zu „AndrokluS und derLöwe" aufgerufencn Num- mern der Dresdner Volksbühne s570 bis 650s und des Buhnen- vvlksbnndcs lGrnppe I. ÜOOI bis 85,00> behalten auch sür de» „Feldhcrrnhügel" Gültigkeit. Gesangoereil, der LlaatSeiseobahnbeamte, z« DreSde». >« Sommerkonzert de» Gesangverein» der Staattclsenbahnbeamte«. Sonnabend, den >!. Funl. abend« 8 Uhr lm Garten de« Vinckelch« Bade», wirk» nicht das Kaufmann-Orchester, wie »«gekündigt, fandet« dte Kapelle des RcichSbundeS cbeinaliger Militärmuflker Deutsch land», Ortsgruppe Dresden, unter persönlicher Leitung de» Musik direktors Hartmann mit. ß* Lautenabend ans dem Weißen Hirsch. Gin feuchter, kühler Sommcrabend auf dem Weißen Hirsch. Im Saale der Kurhauses finden sich nur wenige Hörer ein. Erst glaubt man. der Lautenabend, den Heinz Elos angekünbigt hat, würde bei diesem geriitgen Zuspruch nicht stattsinden. Er wurde aber, nach einigem vergeblichen Warten auf noch mehr Hörer schließlich doch abgehaltcn. Heinz Clos betrat daS Podium, sprach mit leiser Stimme einige Worte an die tvenigen sln- wesenden: Der geringe Besuch sei ein betrübliches Zeichen dafür, daß die Freud« am echten deutschen Volkslied mehr und mehr lm Schwinden begriffen sei, -och dürfe er sie. die An wesenden. mit keiner Moralpredigt langweilen, da sie st gekommen seien . . . Dann trug der sympathische Künstler eigene und fremde Lieder vor und ließ in den Schelmenliedern. Spielmannsliedern, Volksweisen, den Soldatenliedern. Dttm- miingöbildern, wie „Mvrgenlied der schwarzen Freischar" und „Schneenacht aus Posten" erkennen, daß er es mit bewährt» ooriraglichcn Methoden der Meister Kothc oder Sepp Summ« hält, lind et» ansprechendes Orgasi besitzt, das Modulation»- fähig genug ist. um raschen Wechsel der Stimmungen in»»- halb eine» Liede» sinnfällig werden zu lassen. Daß er sich mit der Begleitung auf seine Weise geschickt abzustnden verm«-. zeigten mehr oder weniger alle Darbietungen, nicht zuletzt Lassens bekanntes Lied „Es war ein Traum": vielleicht mühst manchmal noch strenger daraus geachtet werden, daß die Tön« nicht »achhallen und dadurch die Harmonien verwischt werde». Die kleine Hörerschaft zeigte sich für all« Gaben dankbar. Dst
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