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Montag. 17. Januar 1S27 — .Dresdner Nachrichten* — Nr. 27 Seile Z Zusicherungen ehrlich erküllen wollen und -aß Ne »eiler durch ihr« Politik bewetie». daß N, alle zusammen, ^nommen auch über so viel slaatSpolitlsche Einsicht verfügen, wie sie die sächsischen Deutichnattvnalen allein in diesen Nochen trotz aller üblen Ersahrnngcn au den Lau gelegt habe». Solange diele Klarheit nicht berbetaesübri ist. werden sich die D e u t s ch n a «i o n a l e n au» berechtigtem Mißtrauen heraus kühl ab wartend verhalten müssen." Die Demokraken und die ISchiische Renlerunasbtldnna. Im Dresdner Verein dar Deutschen Demo kratischen Partei sprachen am Sonntag der Vorsitzende der »enwkralischrn L^ndtagSsrakilon, Abu. Tr. Sensert, und Innenminister Tr Dehn« Uber die RegterungSvildung in Sachse». ilbg. Dr. S»yfert betonte, baß die Schwierigkeiten der lebten Rrnier-nngövllduny nur dann richtig erkannt und ge- würdigt werden könnten, wen» man berücksichtige, welche U». sichervcitSmomente durch das Auftreten der neuen Parteien in die Verhandlungen der Fraktionen hincingelragen worden find. Di» demokralksche Fraktion bat von Ansang an aus dem Glandpirnkt gestanden, daß die Bildung einer sozialistisch- ko m u n l st i ßch e n M t n d c r h c i t S r e g i e r u n g unter allen Umstände» verhindert werde» mußte, und im übri gen - in voller llebereinstimmung mit den Partei-Instanzen - aus die Bildung einer MinderkieitSrcgterung der Ritte htngcwirkt, die sa schließlich auch zustande gekommen ist. Eine solche Regierung konnte nur mit Unterstützung der Dentschnntionale« gebildet werden, nachdem die soztaldcmo- tralische Fraktion rö abgclehnt hatte, bei der Schaffung einer RehrfteitSkoalitton mitzuwirken und dadurch die Bildung einer RegterungSkoalition ans breiter Basis verhindert hatte. Ld lag aus der Hand, daß de» Deutsch nationalen, ohne deren Mitwirkung «ine Regierung der Mitte nicht zustande kommen konnte, gewisse Zugeständnisse gemacht wer den mußten Die demokratische Fraktion steht selbstverständlich „ dieser Vereinbarung, selbst, wen» sie nicht schriftlich fixiert worden wäre. Die neue Regierung wird keine große vrogram- maiische Politik machen können, sondern sich ans die Einbrin gung und Erledigung deS Etats »nd die sonstigen dringenden sachlichen Ausgaben beschränken müssen. San» die Negierung i« Juli nicht erweitert werden, so muß die Bildung einer reue» Regierung aus einer aubcrcn Grundlage versucht werde«. Innenminister Dr Dehne erklärte, daß die teilweise un- ersrenlichen Nebenerscheinungen der Verhandlungen und vor allem ihre lange Dauer keineswegs das Wesen des Parla mentarismus ansmachcn. Man müsse nicht in diesem, sondern in dem Ergebnis der L a » d t a g ö w a h l die Ursache suchen. Stödtt'che Skruna Gekelmral Ilsens. Dem Geh. Hofrat Hermann Ilgen, dem bekannten Küster der städtischen Ilgen.Kampfbahn. Ist. wie schon ange kündigt heute von den städtischen Körperschaften die goldene Ehrendcnkmünze der Stadt DreSde« verliehe» worden. Tie AuSzeichnuna wurde Gcheimrat Ilgen in seiner Wohnung dnrch eine Abordnung der städtischen Körperiämstcn. bestehend ans Oberbürgermeister Dr. Rlüher den Sladtverordneien-Vorstchcrn Müller und Hosrat Holst. Stadlräten Hosrat Dietz und Dr. MattheS und Stadtverord neten Eberivcin, mit einer künstlerisch ausgeführten Ber- Ieil'ungSurkun,de überreicht. Dabei würdigte Oberbürger meister Tr. Blüher in anerkennenden Worte» die Verdienste des Belichenrn und der Zweite StadN'erordnetcn Bo, steher Mülle, sprach ihm dir Glückwünsche »wd den Dank der Stadt verordneten aus. Die Urkunde über die Verleihung der Ehrcndciikmünz« hat folgenden Wortlaut: Herr Geheimer Hosrat Hermann Ilgen hat sich durch hochherzige Lilstnng großer Mittel sgr gemeinnützige Zwecke und durch wiederholte Bekundung vorbildlichen »nd welt- ichauenden Gemeinsinns hervorragende Verdienste um die Stadt Dresden und die Wohlfahrt ihrer Einwohnrrlchast erworben. Vor allem verdanken wir Herrn Geheimen Hosrat Ilgen die „Ilgen- Kampsbahn". die der Dresdner Jugend al» mustergültlgc Pslcg- stellte zu körperlicher Ertüchtigung dient. In Anerkennung dieser Verdienste haben wir Ihm di. Goldene vhrrndenkinlioz« der Klotzt Dresden »erlichen. Dresden, den ll. Januar 1837. Der Rat Di« Stadtverordneten der Landeshauptstadt Dresden. gez. Dr. Blüher. gez. Dr. Zetzsch«. Wer wird Sladlverordnefenvvrtte''er? Am Sonnabend haben Verhandlungen über die Beilegung dciVorsteherkrisis im Stadlvcrordnclenkollegium stgtt- gesunden. Bekanntlich Halle» die bürgerlichen Fraktionen und die Altlozialtsten den Antrag zur Erhöhung der Zahl der Vorstandsmitglieder von bisher sieben aus neun gestellt, um die Möglichkeit zu schassen, innerhalb deS Vorstandes die ver schiedene,, Parteirichtuvgr» möglichst restlos ividrrspicgeln zu können. Dabei sollten se vier Vorstanb-mitglteder von den bürgerlichen Fraktionen »nb weitere vier von den Sozialisten und Kommunisten gestellt werden Der nennt« Sitz tollte der «SP. »usalten Tie Durchsührung dieses Plane» scheiterte jedoch a» dem Widerstand der Sozialdemokraten und führte schließlich zur Amtsniederlegung de» neugcwählten sozial- demokratischen Vorstehers Tölitzsch. Trotzdem soll nochmal» versucht werden, zu einer Einigung zu gelangen. Die Eni- scheidnng der sozialdemokratischen Fraktion dürste in der heute abend stattstndenden Fraktionssitzung fallen. Sollte der Vor schlag abgrlrhnt werden, so soll nach dem Rücktritt de» Herrn Dölitzsch ein a»S bürgerlichen Kreisen stammender Stadtvcr» ordneter »um Vorsteher gewählt werden. Die Sächsische Renlenverslcherungsauslall zu Dresden ist l>»2» von der Oefsentltchen Versicherungs anstalt d«r Sächsischen Sparkassen übernommen worden. Am 1. April 1027 soll mit der Auszahluna der Renten an die Versicherten der früheren Sächsischen Rentenversicherungsanstalt wieder begonnen werden, und zwar in Hübe eines Satzes der dem gegc»- wärtigen Stand der Aufwertung der Brrmögenobcstän-e der früheren Rrntenversichcrungsanstalt entspricht. Die Ber. sicherten werde» aufaesoriwrt. sich unter Vorlegung ihres Ver sicherungsscheines lRenten- oder Zwischenschcini möglichst sofort bei der Oetkrittliche» Versicherungsanstalt der Sächsi schen Sparkassen alS Rechtsnachfvlgertn der krtihercn Lachst- °ch n Nentcnversicherungsanstalt zu Dresden. Altmarkt, altes Rathaus, zu melden. Minterübnngen -er Ryiekswebr. Morgen. Dienstag, vormittag findet eine größere Uebung der Garnisonen Dresden und Frei ber« im Raume Lockwitz-Possendorf-Bannrwitz statt. Rach B'endlaung der Uebung mar'chicren die an ihr teil- nehmenden Dresdner Truppenteile, von Räcknitz komm nd. durch die S»a>dt zurück und berühren dabei folgende Straßen: Bergstraße. Reichsplatz thier etwa 3LO Uhr nachmittags). NrichSstraße Wiener Platz. Wiener Straße Lüttlchanst'aß». Bürgermlese Georgplatz lhler etwa 4 Uhr). Ringstraße Pir- naischer Platz Rnthcnauplah. Earolabrücke. Carolaplatz ttsier etwa 4,15 Uhri. EranShaarstraße. Unterer Kreuzweg. Tieck- strotze, Bautzner Straße, Forststrabe. — 15 Jahre Militärverctn „Pioniere". Im Saale deS Waldichlößchens lrasen sich am Sonnabewd alte und sunge Pto- ntcre zur Geburtstagsfeier ihres Militärvereins. 15 Jahre sind seit seiner Gründung ins Land gegangen. Tie brachlen Sonnenschein Sturm und Weller. Ter vier Jahre lange, ge waltige Krieg brach herein. Manche Wunde wurde durch ihn auch dem Militärverctn „Pioniere" geschlagen. Vieles änderte sich, eins aber blieb: der Geist ist der gleiche wie einst, stark im Sturm, kcst in der Liebe, entschlossen im Handeln, treu in der Kameradschaft. Do konnte das Geburtstagskind stolz seinen Festtag begehen. Nicht der Auspeitschung nationaler Leiden, schalle» sollte der Abend dienen, sonder» er galt der Stärkung, der selbstlosen, opferfreudigen Vaterlandsliebe, die man pflegen und in die Herzen der Jugend verpflanzen will zur Slärkung und zum Wiederaufbau des Vaterlandes. Ei» Geburtstag geht aber nie vorüber ohne Gratulanten. Auch hier waren stc gekommen und Ihre große Zahl mag dem Vereinbewiesen haben, wie sehr man seine Arbeit schätzt, wie sehr man thn liebt. Da nahten sich denn grüßend und glUckivümchcnd zuerst seine Ehrenmitglieder für die General a D. Krille und laberst a. D. Vicweg erschienen waren. Das W hrkr.iSkommando hatte Major Meißner entsandt, der zugleich das Ill.lJnf.-Negt. lv vertrat. Des weiteren sah man die Offiziere der Tra- dilionskomvagnien Minenwcrfer l3 und Ist. Inf.-Negt. Ist an ihrer Spitze die Hanptlcute Hcrtzsch und Specht, die als Angsbinde Fahnen nägel überreichten. Die Jung- Pioniere der Jnsantcrieschnle waren mit ihrem Kommandeur Oberleutnant Demmer vollzählig zur Stelle. Aber auch viele der einstigen Offiziere der beide» Pionierbataillone waren mit Ihren Damen anwesend, unter ihnen Generalleutnant Fort- müllcr. Vom Bundespräsidmim weilte» sein Präsident Da»i- lätSrat Tr. Hopf und Major Exncr, vom Bczirksvcrband Kamerad Holm an» unter den Gästen, endlich waren erschienen Vertreter des Wafsenrings deutscher Pioniere und viele Brndcrvcrclne. Schließlich nachten sich noch die Frauen der Kameraden, die durch ihre Sprecherin, Frau Bünger. ei» lchirarz-wciß-rotes Fahne »band überreichen ließen, unter der Mahnung: „Was kn ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es. um cs »,> besitzen." —* Der ..gute" To« in der Stabtverordnctensitznng. Am 25. Februar 1026 war es in der Sitzung der Dresdner Stadt verordneten zu scharfen komniniralpolttisch-n Auseinander setzungen gekommen, in deren Verlaufe die Gemüter ver schiedentlich heilig anfeinandcrplatzten. Gelegentlich einer Richtigstellung durch den Stadtverordneten Baumeister .Großmann lVertrcter der Hausbesitzers ries der kommn- ! nistiiche Stadtverordnete Gabel die Worte „Unverschämter ! Lümmel", was später da dieser Zwischenruf überbürt worden war durch einen Ordnungsruf gerügt wurde. Wegen dieier Beleidigung halte Stadtverordneter Großmann Prlvatkkage erhoben und mit deren Durchführung den RechtSanwakt Kohl- mann beauftragt. Am Sonnabend sollte vor dem Amtsgericht Dresden nunmehr Termin stailsinde». Vor Eintritt in die Verhandlung kam es abei zu einem Vergleich. Der An geklagte. der nicht selbst erschienen war und durch sein«» Parteifreund RechiSamvall Dr. Helm vertreten wurde, nimmt die beleidigenden Aeußerungen mit Bebauer» zurück »nd trägt die iäwtkick'cn dem Vrtvotkläger entstandenen Kosten. Wetter wird dieser Vergleich in der „Dresdner Bürgerzeitung" veröffentlicht und In einer der nä-psten Sitzungen der Dresdner Stadtverordneten noch bekannt- gegeben. -* Wersdorf. O.-L. Im Hochwasser ertrunken ist der 7st Jahre alte Nachtwächter Hermann P e k ch e l. Au» einem nächtlichen Ttenstgange siel er in den hoch- angeschwollenen Fluß und wur^c ei» Stück von diesem mit svrtaerillen. So'daten der Reichswehr landen den Toten ge legentlich einer Uebung. Tragisch daran lst daß auch seine Ehefrau vor einiger Zeit durch einen Unsoll ums Lebe» ge komme» ist. Weilernachrichken aus Deutschland vom 17 Ianuw >027 Station l Ms 5 von 7 Uhr morgen üdnae K'a'wnen von ° Ubr moraen» Elation Tee / ' Un nor nperain >.a>n» i»"»- lE'Nr t L» stchlun '«» 110 S'ür » 1—12 Weile! ' »w.' udi xj LZ s.-: ZS Diesden . 3 . 5 3 h'dixv 2 8 00 Pie o . 3 6 4- l di I 4 - — Zi»au-6>rich. . 6 4- S 4- 0 80 3 4 - — Lhcmmh l -- 5 4- 0 dlVV l 8 — — Annadera . 2 - 2 - l -,80 2 5 03 Fichiclderg Brocken - 2 - 0 - 6 ^80 4 6 I iro Borkum -> 0 ? ? still — 8 >5 — Kamöurq 4- 3 4- 6 4- 2 dl l 8 — Aasten . 0 f» 4- 0 ilill - 2 f — Ewmemvndk 4- l 4 4 - l 880 2 4 - — Danzig l 4- 0 - 2 sO 4 8 — — Berlin 4- 3 ? 2 880 2 5 . ? — Bresiau c 3 4 6 4- 2 >120 2 8 02 — Frankiuri 4- 2 st 7 st I ilill — 5 I — München ^ 0 e - l 2 4 — »ritz» aen»»»»«». Wau«! n w»>»»nio« I ,»»n 2 aaia»»d»Su '«»IUI». Ivedeetzl, 5 Renen n KN»»»« > Sruu»« oder Iraaei 8 Dun« »der Recei lEichiweil» weniger al» 2 km. 9 Den»! er. tempern uren -t- Wüemeorav«. - Kältegrad«. ' In den letzten 2t »»den o> er >u da» 2>iadrarm«I»r. Lnstdrnckvcrteilnng. Depression unter 750 Millimeter Oberitalien, Oesterreich, Tschccho - Slowakei, Erzgebirge. MillcldciitschlanS: Depression unter 750 Millimeter England, Nordleegebtet: hoher Druck über 770 Milli meter Rußland. Wetterlage. Bereits gestern wurde aut die Entwicklung einer Störung !» Oberiialien vom Tnp der Depressionen der Zugstraßc 5>b hingcwicte» und die Möglichkeit erwähnt, daß diese aus die Witterung unseres Gebietes Etnlluß gewinnen könnte. Ucber Nacht hat die genannte Störung eine» AnSlSiikcr über die Tscheche-Slowakei »nd das Erz gelirge nach Mitteldeutschland entwickelt. An der Ostseite der Störung strömt vom Mittclmecr her milde, seuchtc Tüdostlutt von über 5 Grad Wärme, deren Zusainmentresien mit kühlerer Lust über unserem Gebiete nebelige Trübung, örtlich Nebclnässcu und in höheren Lagen auch örtlich Schncciall bervorrutt. Die Temperatur- Verhältnisse, sowie -aS Iallen des Luftdruckes über Deutschland sprechen dafür, daß Sachsen lm Einsliißbercichc der Störung ver bleibt. WitternngSanSsickiton. Meist trübe «nd nebelig; zeitweise -tebelniisse« fLvriihregenj; I« höheren Lage» des Erzgebirges Niederschläge als Schnee; Dem veratnre» im i>lachlande über Null, von mittleren Gebirgslagen «b leichter Frost: schwache Lnstbewegung. Anmerkung: Dir Wettervoraussage gilt ständig vom Svüt- nack,mittag »es Ausgabetages btS zum Abend deS folgenden TageS. Nachdruck und anderweitige Verbrcitiinn dtclcr Wetternachrichlcu nur mit Genehmigung ber Sächsischen LandeSwetterwarte statthast. Wus>ers»«mö ö«r Elbe und »hrer IutlKlt«. I-—1 XXL» nai»« «io. denn N'M« U7H ^aur ^rano !Ute» nß «E7 < Nu I» Dreaden IS. Januar >?. Januar st 1)8 st 1N4 . 112 st 4^144 st 2Z? -1 15>§ st L88 stS4« - 4 SS! stüw Amtticher Winter^pvrr-Wellerdientt der Sächstschen Landeswetterwarte Dresden in Semeinschost »>t de« Sächsischen Vcrkrhröverband nnd dem Skinerbaod Kachsev vom 17. Januar, vormittags Uhr. «»«aberg-V»hlderg: Nullpunkt, bedeck», Nebel, windstill, LO Zenii Meter Schneettese, verharscht, Skt nur ans Waldwegen möglich. Qberwicscnthal: Nullpunkt, dicker Nebel, Südwind, Lä Zentimeter Schncetiese, verharscht. Ski möglich. Fichtelbergglpfel: — L Grad, dicker Nebel, Südostwind, 120 Zcnti Meter Schneeties«, verharscht, Ski gut. Iotzonngeorgenpadt: Nullpunkt. Regen, windstill, 7 Zentimeter Lchnectlct«, verharscht, Ski stellenwellc möglich. AuerSberg: —2 Grad, halbbedcckt, Südostwind, 85 Zentimeter Schnectlefe, ältere teste Schneedecke, Skt gn». Im Ostcrzgebirgc stcllcnivctsc Ski aus Waldwege» »och möglich i* Rheinisches Theatcrlcbcn. Pucrinis „Turandot" hatte unter Gencralm'.isikdlrelior Erich Bvehlkc und der sttcgie des Intendgnten Herbert Mai'ch um Koblenzer Stadt- lbeaier einen ungewöhnliche» Erfolg. Der zeitweise ge- siibrd.'ie Fortbestand des Koblenzer Theaters ist nunmehr endgültig gesichert. s* Fusion dc'S Eisenacher Siadtthratcrs mit dem Landes- theater Gotha. Die Eisenacher Theaterkommisston beschloß in einer Sitzung, dem Sladirat die Annahme eines in allen Einzclheilen fcstgclcaien Planes einer Fusion des Eisenacher Etgdt'heairrS mit dem Landestbcater Gotha zu empfehlen Das Abkommen ist vorläufig aus ein Jahr gedacht. Es bestimmt den Verbleib des Schauspiels in Eisenach und Austausch mit der Gothaer Oper. Die Stadl Eisenach ver vslichtet sich nach dem Vertrage, der Gothaer Intendanz da» Theater sür theatralische Aufsührungen zur Verfügung »u stellen, wobei Konzerte aber ausgeschlossen sind. DaS Tckiau- spicipersonal bleibt ln Eisenach ist aber verpflichtet, in Gotha. Wollershausen, Lanaensalza und Elchwrae Gastspiele zu gebe». Das Repertoire wird von der Intendanz Gotha festgesetzt, unter künstlerischer Hinzuziehung der Eisenacher Thcater-t kommiisio». ß* Musikleben in EchleSwia-Holstein. Im vierten Tin- fvntekonzrrt der Flensburger städtischen Kapelle legte Kurt Barth, der künstlerisch nnd organisatorisch sehr fähige und rührige städitichr Musikdirektor, seiner Gemeinde ausschließlich mnstlaliiche Neuheiten darunter sogar ei» paar beachl«n»werte Urauiiührnngen vor. Ta war vor allem eine Orrhestersnitc eines noch nnbekannleu Norddeutsche» namens Alired Huth? «in wertvolles Werk zwar nicht atonaler, aber modernster Niäitnna gelegentlich etwas bizarr, aber von mancher herben Lette ersichtlich der heimatlichen Scholle entwachsen. Gleich- sali» In allererster Wledcraabe erklanacn vier «eln gestaltete, eck« empfundene Oikchesterlieder de» Dirigenten, die Martha Winlcriiitz - Dorda. Hamburg, kür die erkrankte Leiv'igcr Tängertn v. Vrzezintkn.Kirchner erst in letzter Stunde über nommen hatte und mit feinem Geschmack »nd bedeutender Mnn'ali'ät vermittelte Außer wettere» Liedern von Sä'ön- bera und Hindemilh. die die Zuhörerschaft teils lachen und stuNen machten IrtlS abstieße», sowie von Arnold Wlnternitz wurden noch HanS GälS Blälerdlorrltinento. da» nom Ton- klinstlersest 1ü2!> bekannte ivieleriiche Wersche«, und Karl Pro- liaSkaS erkt"d»naSkriIche ivienerikche Lnkt atmende Serenade sür kleines Orchester gespielt Die blitzblanke Wiedergabe der Werke ßä'te Instriimentalkörvcrn auch größerer Plätze als der M>,,-st,e>»,t F'"vSb»rg Eh>-e aewacht —nn — 4* Rv»ta Berber darf nicht nach Wien DaS W' ner Slonacher-Theater. das vor einigen Tagen als Varictsbtthne wieder eröffnet wurde, wollte die bekannte Tänzerin Anita Berber zu einem kurzen Gastspiel nach Gien bringen. Die Tänzerin hat bekanntlich seit mehr als zwei Jahren Einreise, verbot nach Wien, und die Verhandlungen, das Austritts- Verbot für die Tauer eines kurzen Gastspieles aufzuheben, sind ergebnislos verlaufen. s* Ein Wettbewerb stir Vühncnkttnftlcr in Paris. Die Beretnlguna der ParEer Theater-Direktoren veranstaltet ge meinsam mit der Fachzeitschrift „Evmoedia" einen Wettbewerb sür Bühnenkünstler. Die Teilnahme steht Sängern und Sängerinnen. Säiauspiclerii und Schauspielerinnen nnd Kabarrttkünstlcrn offen, die noch kein« (Äelcgeuhcit hatten, sich im Pariser Theaterlebcn bekannt zu machen. Die Preise bcslehen in — Engagements! Sie sind in drei Gruppen ringetcilt. und zwar ln der 1. Grnppe in Engagement auf drei, in der 2. Gruppe aus zwei Jahre, und in der 3. Gruppe auf ein Jahr. Dir Dtchtcrseltio» der Prenstikcheu Akademie sür »vjährlgc Schutzfrist. Dir Sektion für Dichtkunst der Prsu- tztichcn Akademie der Künste tritt in einer offiziellen Erklärung nachdrücklich für die Verlängerung der Schutzfrist von 80 auf KO Jahre rln. Die 50jährige Schutzfrist ist sowohl von der revt» dtcrtcn Berner llcbrreinkunft cwrgesehen. wie von der Uber- wiegcwdcn Mehrzahl -er europäischen Staaten bereits gesetzlich ringefsthrt. s* Kunstkünfe deS Preußischen Staates. Der Preußische L. Hai in der soeben geschlossenen HerbstanSstellnng der Akademie der Künste eine umfangreiche Anzahl von Werken gelaust. Genannt seien u. a. folgende Künstler: Kirchner, Pe^'ei». Kolbe. Llebermann, Th. Th. Helne, Partikel, Iacckel, Melzcr, Hvser, Käthe Kvllwitz, Max Oppenheimer, George Groß. Ernst Opplcr, Poelzig. s* «dba» »,» «reSlaner Instituts für Anthropologie. Der anthropologische Lehrstuhl der Universität Breslau, der 'eit April vorigen Jahres dnrch de» Fortgang von Professor Mvlliiv» nach München lccrstclil. soll nach der Absicht der vreüßnchcn Regierung cingezogen werden. Damit droht den kullnreilcn Interessen des Deutschtums lm Osten cln schwerer Schlag. Gcsälschte Bilder »on Egger-Lienz. In Bozen lmt man umfangreiche Fälschungen von Mmnldcn entdeckt die alS Lchöpsungen des kürzlich verstorbenen Malers Egger-Lienz ausgcgeb » werde». Angeblich soll ein Bozrner Zimmermalcr namens Finke im Austrage eines ägyptischen Händlers die Fälschungen vorgenommeii haben, »in daraus bei der steigenden I Konjunktur Gewinn zu ziehen. 's* Lchinncrer-AuSftellung in Nürnberg. In der Kunst Halle am Maricntor in Nürnberg wurde durch Ober bürgermeister Dr. Luppe eine die sämtlichen Räume um fassende, vom Albrechl-Türer-Verein veranstaltete Kollektiv-Ausstellung deS Münchner Akademie-Professors Adolf Sch innerer erössnet. ES Nnd neben graphische» Arbeiten rund MO Bilder, unter denen sich viele ans Privat besitz bcsinde». ausgestellt, die. beginnend mit dem Jahre 1002. ein getreues Spiegelbild des Werdeganges Schinncrers al^- Maler geben. 4 Ein Nordisches Archiv in Grcisöwald. Ein Archiv, in das alle in deutscher Sprache erschienenen Berösienilichnngen über Dänemark. Norwegen. Schweden und Island sowie Ucber- setzungcn ausländischer Werke die sich mit besonderen Ver hältnissen Skandinaviens befallen ausgenommen werden sollen. Ist am Nordischen Institut der Universität Greifswald eingerichtet worden Aus dem geiamten Material wird eine nordische Bibliographie veröffentlich» werden, deren erste Hefte bereits in Bearbeitung sind DaS Archiv soll als Hilfs mittel für alle Forscher dienen, die sich mit nördlichen Pro blemen beschäftige»: aus Ansragcn gibt das 'Nordische Inslitui Auskunft. 4 Ausrüstung einer modernen ForschnngS-Expedition. Mit weich ganz anderen Hilfsmitteln »»irre lieiiligen Fvr- schuligöreiiciidcn arbeiten können als solche die noch vor wenigen Jahrzehnten auSzogcn um unbekannte Gebiete z» erforschen »nd sich dabei mit verhältnismäßig primitiver Aus statt»»«, behelfen mußten, zeigt die Ausrüstung einer von der Universität Berkclcn »nd der Smith ontan Institution in oa-- Jnncrc von Holländisch Nen-G„inca auSgesnndirn Erpedi tion unter Führung von Prof. Slirling-Berkclen. Ticie Ex pedttlon von künf Gelehrten, die sich vor allem auch dem Stu dium der am unteren Kavgra-Fluß wohnenden Pngmürn widme» will, verfügt nämlich nicht nur über die noiwendigrn Geräte für Film- und ^Phoiogrammauf- nahmen, sondern auch über eine R a d t o e t n r t ch t u n g zur Vermittelung des Verkehrs mit der Außenwelt und zwischen den einzelne» Mitglieder» sowie über ein eigens kür die Expedition gcbanlcs Flugzeug, das sowohl ols Be förderungsmittel wie auch z» Ausstiegen an Ort »nd Stelle diene» soll. st* Errichtung eine» bicnenwlrtschaftlichcn Forschungs institut-. Anfang April dieses Jahres wird in Celle im Zusammenhang mit dem dortigen Aibrecht-Thaer-Seminar ei» staa!" hcs bienenwirtschastiichcS F-orschniigSinstititt er richtet werden da- als Zeitt>'asst>'lle kür alle wisienschaitticheii Arbeite» a»k dem ls,s,icte der Imkerst und fül die Aus bildung der deutschen Imker dienen soll.