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- 8V« - Lllerl«! für dl« Fra»en««lr» Gr u r Ge^ptstt Är"R^ck>rchsten'ertragen mußte. d«> »an ,ur Kielscheibt de« Soott» «acht«! Greifbar vor sich sab sie sort- "rend Li« verkommene Gestalt mit dem «buchenen Gesicht und dem blöden ck. Jetzt wußte sie: nun war ihres eiben» hier in Erlbach nicht länger, „ort mußte sie, weit fort, dorthin, wo nie- ma«d sie kannte. Am Grabe der Mutter warf sie sich nieder in wildem Schmerze. Und wie sie so allein mit sich war in ihrer jetzt so armen Gefühlswelt, war'» ihr ein Trost, da» Gesicht auf den teuren Hügel zu drücke«. Mutterliebe! Wie bedurfte sie jetzt mehr denn je derselben! O. wie war es doch so traurig, verladen und eimatlo» zu sein! — — Der Abend war da. ! war in ihrem Stübchen mit dem n ihrer Sachen beschäftigt. Die GutS- rrin l^te ihr kein Hindernis in den «g. sonder» ließ sie geben. Am nächsten orgen schon wollte sie avreisen. Nachdem ie fertig, zählt« sie da» wenig« Geld, da» hr von dem Lohne geblieben, denn sie batte ich noch einig« Sachen gekauft. Zur Reise reichte e», auch zum Unterhalt für die ersten Tage. Und dann würde Gott weiter helfen! Noch einmal trat sie ans geöffnete Fenster und schaute hinab in den Garten. Ihr war'», al» grüß« sie au» dem Rauschen der Bäume» au» dem Plätschern des Baches die Zukunft verheißungsvoll und traut. Und dann irrte ihr Blick empor zum stern klaren Himmel. Weit fort flogen Ge- danken, Seufzer und Wünsche. Eine Stern schnuppe schoß leuchtend am Himmel ent- lang und dicht an ihr vorüber slog der blitzende Gruß. Mit gefalteten Händen stand sie noch eine Weile still, andächtig da. Darm legte sie sich zum letzten Male zur Ruhe unter dem Dache des Hauses nieder, da» sie einst ihr Vaterhaus genannt. Zwei Tage spater, der Abend war bereits hereingebrochen, irrte Käthe Trautner in trostloser Stimmung durch die Straßen der Residenz D. Alle freundlich emporgestiege- nrn HofsnungSnebel waren niedergesunken. Wie Hagel und Schloßen ihr Gemüt nieder- r ^ »rtzsiie Mühe erhalten, war , . „„ Es batte sich keine für sie gefunden. Nun war sie hung rig und müde und wa» ihr das Schreck- lichst« bedeutete — obdachlos. Wo sollte sie ihr Haupt zur Ruhe niederleaen in dieser Nacht? DaS wenige Geld, das sie besessen, war bis auf den letzten Groschen verausgabt. Nichts — gar nichts besaß sie mehr. O. warum war gerade sie so verlassen? Warum besaß gerade sie keinen Menschen, der ihr raten oder helfen konnte? Obdachlos! Und sie hatte so innig gehofft, «inen Wirkungskreis zu finden. Ein dumpfes Gefühl der Ohnmacht bemächtigte Eie dachte nicht» mehr — wollte „t» mehr denken. Unwillkürlich entsloh ie dem bastenden Treiben in den belebten Straßen. Sie suchte die Stille. Blühende Anlagen dehnten sich vor ihren Blicken. Tiefatmend betrat sie die lauschigen Gänge. Durch die Wipfel der Bäume fielen die Strahlen de» Monde» und zeichneten sich die zlerlichen Formen der Blätter auf dem Boden ad. Wie märchenhafter Zauber schein lag e» über Grasplätzen und Blumen beeten. Hier war die Ruhe der Natur, die Ruhe oeS Himmel» und der Erde. Ei» Liebespaar wandelt« da und dort, sich im Flüstertöne unterhaltend. Käthe achtete nicht darauf. WaS sie empfand, aalt nur ihrem Verlassensein. Dann stand sie plötz lich an einem klaren, kleinen See, er lag still und geheimnisvoll da. Nur das leise Glitzern einer Welle war bin und wieder zu bemerken und das Blinken der Sterne, bi« sich im Wasser spiegelten. Sie lehnte sich an den Stamm eine» Baume» und blickt« hinab in di« tief« Flut. TvS süße Gesicht nahm einen verzweifelten Ausdruck an, dunkle Gedanken zogen durch die junge Seele. Sie war ja so verlassen, so müde! War «» eine Sünde, wenn sie ihrem Leben ein Ende machte? fragte sie sich. Ja — Sünde war eS wohl — Gott rief sie noch nicht — und doch — sie konnte und wollte nicht weiter leben! Wenn nur der See nicht so durchsichtig daläge! Dunkel und bewegt würde er sich besser zu einem Grabe für ein todmüde« Menschenkind eignen. Und dann bildete sie sich ein, die Wellen murmelten und rauschten da unten. Ihr lvar's, als hörte sie die sanfte Melodie eines Wiegenliedes, womit einst ihre Mutter sie in den Schlaf gesungen. tS»ri>«tzung folg«., Gedenktag. Ich weiß, heut' sind sie beisammen all. Die Bruder, die lustgen Gesellen. Ich höre im Geist ihrer Stimmen Schall, Es klingen die Lieder, die Hellen. Sie schwirren und schwärmen von goldener Zeit, Von sonnigen Frühlingstagen. Und dennoch, vernehm' ich die Weisen heul'. So däucht mich's wie heimliches Klagen. Es zogen, das Glück zu suchen, hinaus Gar manche der fröhlichen Brüder, Die Einen sanden's im WeltgebrauS, Die singen heut' jubelnde Lieder! Die Andern, denen die Hoffnung loa. Die lang' nicht mehr lachen und scherzen. In deren Jnn'res die Kälte zog. Heut' wird ihnen warm im Herzen! Die alten Lieder umtönen heut' Mit Zaubergewalt ihre Ohren, Sie schwirren und schwärmen von goldener Zeit. Und von dem, was das Herz einst verloren! Theodora Hering. Erscheint Gegründet 18VS lfj, täglich M« ÄRA Sonnabend, den IS. September. LVOE5 Funken unter der Asche. Roman von M. Proßnitz. 0«. Fortsetzung.) «Nachdruck verbalen., Mit peinlicher Achtsamkeit bot sie ihm nach wie vor den Mund zum Kuß streichelte auch wohl die Wany'e des ravob anscheinend Hochbeglückten, aber er suhlte trotz alledem, daß etwas Milchen ihnen.stand. Und das, was «r wünschte, war es sucht, — Das alles machte ihn ärgerlich und ungeduldig, während ihn andererseits ihre Zurückhaltung verletzie. Und aus diesem Gesühl heraus chiurdc er härter uns herrischer, nicht nur zu den Untergebenen, ruch^zu ihr. „Ich will sehen, ob ich meinen Mann von der Notwendigkeit der Ersüllunh Ihrer Wünsche überzeugen kann, Herr Pastor. Sie haben gewiß recht mit Ihren Bitten, aber ich glaube nicht, daß ich ihm doch noch ein« Gemeinde-Diakonissin aüber:ein kann. Und sie aus eignen Mitteln, gegen den Willen meines Mannes anzustellen, Halle ich nicht sür recht. Hoffentlich gelingt es mir, wenigstens «den Bau des Schulhauses 'bewilligt zu erhalten." . Der Pastor verabschiedete sich. ,In der TrepvenhaUe holte Veltlinaen ihn «in. sein Nicht«rfcheinen mit wichtigen Arbeiten entschuldigend. Müller lächelte leise, ^sch E^ube, meine Bitten haben an Ihrer Frau Gemahlin einen wiel geschicktereil «Beltlingen Hah dieses Lächeln Wohl, und er begriff auch, daß der Geistliche dam'it «inen Zwenel an den aorgeschützten Arbeiten ausdrsiicken wollte, aber er be gleitet« ihn trotzdem, der Leute wegen,, vis an den .Wagen. Um der Leute «willen lies', er ihn auch stets durch den Schloßkuffcher den kurzen Weg nach Haust «fahren. Mu scharfem Blick betrachtete VeIllingen sein Gewann. Wie ungeduldig das Handpiers hin und Her scharrte! «Der iK'ammerherr lieble es, sich sann und wann >ür einen Pferdeoerständigen auszugcben. Nasch trat er jetzt aus das unrsthigc.Pfcr'v zu. „Oh, oh, so — so ist schön!" Er klopfte ihm schmeichelnd den Hais, Dann fuhr seine hagere Rechte streichelnd den Rücken entlang. Aber da hatte er die Rechnung ohne üic kitzelige Stute gemacht. Ehe der Kutscher noch ein warnendes Wort sagen konnte, schlug .sie quietschend hinten aus, daß der Kies nur «so umherftob. Mit leffem «Wöhlaut «griff sicu der Kammerherr an den Arm. „Um GotteNwillen, Magnus!" rief Dagmar ängstlich, als Beltlingen leichenblaß in sein Zimmer trat. Matt sank er auf sein Ruhebett. Ihren und des Dieners vereinten Bemühungen gelang es südlich, dem Bavon den Rock abMstreifeii. Als sie dos Hemd emporschob, sah sie «sofo-rt, daß der Arm eine starke Quetschung Halle. Das bestätigte auch der eiligst aus Greifswald berbci- lelephonierte Professor. Er empfahl Ruhe und Schonung. «Die Pfleg« fei ja in den besten Händen." Dagmar glaubte in den nächsten Wochen oft verzagen zu müssen, denn Belt lingens Laune war, obgleich er wenig Schmerzen hatte, die denkbar schlechteste. Nichts war ihm recht zu machen! Rücksichtslos schalt er mit «einer Frau herum, von den ver blüffenden Deutlichkeiten gegen Franz ganz zu schweigen. Und gerade die machten Dagmar das Herz so schwer. Denn mehr und mehr fühlte sie deswegen ihre Achtung und damit auch ihre Neigung zu ihm schwinden. Er merkte diese Entfremdung woh! und es erbitterte ihn, daß sie statt der früheren Zärtlichkeit nur kühle Freundlichkeit für ihn hatte. Und aus diesem Zorn heraus war es ihm eine Freude, ihr die schüchtern vorgetragenen Wünsche des Pastors albzuschlagen. Aber als sie das ohne Gegenrede hinnahm, war es ihm auch nicht recht. Mitten in diese Verstimmung kam die Hofansage. Sie wurden zu der am 20, März anläßlich des Geburtstages Ihrer Hoheit der Herzogin^Mutter cstattfin'oen- den Gälatafel befohlen. Am liebsten hätte Dagmar es gäschen, wenn sie abgesagt hätten. Aber davon wollte Veltlingen natürlich nichts wissen. Hoffte er doch bei dieser Gelegenheit sondieren zu können, ob er Aussicht auf die Nachfolgschaft des Grafen Kliehm habe. Auch .«vnnte seine Eitelkeit sich im voraus an dem Aussehen, welches er mit Dagmar zu machen gedachte. Es verdroß ihn daher nicht wenig, daß sie sich in betreff der Toilettenfragen so gleichgültig verhielt und durchaus ein schon einmal getragenes Kleid anziehen wollte. Eigenhändig teilte er deshalb Lupvwsko seine Wünsche mit. Acht Tage vor ihrer Wreise traf die Sendung ein. Der Schneider hatte sich selbst übertroffen. Dagmar war überrascht und gerührt durch diese Fürsorge ihres ManneS. Sie dankte ihm mit Herzlichkeit. Wärmer als sonst leuchteten ihre Augen. Stuttgart Neues und General- AnMer Mc Stuttgart und Württemberg. Auslage. 48 Bestes Insertionsorssn. Meismelesene Tageszeitung Württembergs. ProbknummernaPorrmscblöge noslensm. Nvst«t ^amenrtzcken, H. Ri» t El. Gaffer«. Einspänner, zu kau^gA. ^>ff. Tnchlager Amalienstr.l V li. unt. b. «. »»» llik wk W WM W ssVR R RV R erkennen an, «lass «H«8tLa1s«z«e Ileo von WN «W M MsiM III I ru Laus-Trinkkuren tatsächlich cliebssten unci virksamstsn sincl. Iluerrvtel»«« Hello, lolxv crerclsn errielt mit 6811.!.^ doi lwdorlsicksn, Oallovstsin, Stauungen i. ck. vntvrlsidsoiU. Vllüttl 8^!-^8I!l!8 dsi klieren-, Lara- rwä Llassnleiäov, Vicht uns viabsts». V!88s! bei Vsrckauunxsstürllllxöll ^Lassen-^m'varmkatarrkem) lilan bezeichne genau ckis tzuells unä achte aut cieu Lumen äersslben aut klasclis u. Lark. 2u bsriebsu clurod ckis Llinsralcsasksrhanälungsn uvä ^potkelrso. 1V744 Geldgewinne olnre Abzug, zui. L7» «VV !»n,-k bar- Lteil an 8 von» 18. I»1s 21. 8epteinbor. L,o» 2 mit. Porto u. Liste 30 Psg. extra. Siutav Sencks, NSW.Mmc-Mkti«»« W-Annenffraffe ff <3. 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