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)!r. » »ft>- 4 Die Insel »er Träum«. Roman von Paul Rolenhay«. » »Muß ich Ihnen das wirklich sagen- »ine dumme Frau einem so klugen Mann? Wie nun. n»cnn es nicht di« Baronin Medianski, gewesen wäre, die eben bei Ihnen angcrufen hat. sondern die lettische Geiandtschait? Wenn sie Ihnen nun im Aufträge ihrer Regierung Vorschläge zu machen wünschte in bezug auf Ihre Besitzungen? Man hat gehört, daß Lettland ver schiedene Großgrundbesitzer abgcsunden hat. Mit mehreren Millionen... Wie nun wenn es so wäre? Würden Sie trotzdem um ein Uhr nach dem Kaspischen Meer reisen?" »Sicher nicht. Baronin." »Nun also?" „Aber ich müßt« Katja nach ihrer Rückkehr gestehen, daß eS nichts ist mit der Abfindung." Er lachte aus. „Sehen Sie wohl. Baronin." »Mein Gott, sind Sie ungeschickt. Prinz. Haben Sie nie gehört, daß sich Verhandlungen »erschlagen haben?" »Das allerdings." »Aber wie Sie wollen." Eine kleine Paus« entstand. ..Wo sind Sie jetzt. Baronin?" »Raten Sie einmal." »Wann stehen Sie aus?" »Um halb zehn." »Jetzt ist es halb neun. Danach sind St«..." „Und Sie. Prinz?" Er lacht«. »Haben Sie von der neuen Erfindung ge hört? Man baut jetzt kleine Fernseher in die Telephone." Ein Kichern kam von der anderen Seite. ..Hoffentlich haben Sie diese Erfindung noch nicht etngeführt?" »Es ist das erste Mal, daß ich eine Nachlässigkeit tief bereue." ..Aber Prinz! Also ich wünsche Ihnen ein« glücklich« Reise." »Und wenn ich nun... wenn ich nun hterbliebe?" »Das wäre entzückend." »Aber ich werde sehr traurig sein: ohne Frau." »Ist Katja so unersetzlich?" »Und dann: ich müßte mich in den Gedanken htnein- lebcn. daß die lettische Gesandtschaft in der Tat verhandeln will — sonst bringe ich Katja gegenüber den ehrlichen Ton nickt auf. Wenn ich dann allein auf dem Nordbahnhos stehe und dem Zuge nachsehe, dann wird es mir plötzlich einfallen, daß ich nicht nur sie. sondern auch mich belogen habe..." „Um ein Uhr. sagen Sie. geht der Zug? Wie wäre eS, wenn Sie um zwei Uhr bei mir speisen würden?" „Darf ich wirklich?" ,^?enn Sie so viel für mich tun. so mutz ich mich schon «in bißchen revanchieren..." « Die Fahrt war stürmisch gewesen: Tterwenwindc von der «»endlichen russischen Küste, die dort drüben in der Ferne dämmerte, fegten über das Schiff: der Wind hatte sich ge dreht. Die Gnadcninsel grüßte, ein flaches Eiland, in schwei gender Einsamkeit aus den grauen Wassern. Katja war oieke ganz« Zeit über in jener trüben und ahnungsvollen Stim» ri:ung gewesen, die sensiblen Menschen eine Drohung, vielleicht eine Warnung aus unbekannten Tiefen bedeutet. Dies alles war so seltsam gewesen: das plötzliche Glück, das JcllicoeS Angebot über sie und Ale j gebracht hatte — die Ent deckung. dah Jellicocs Abreniuungcn auf'ällig niedrig waren — und nun. im Augenblick ihrer Abreise, di« Eröffnung, datz die lettüche Negierung Vorschläge machen wollte. Alcxej war in Berlin geblieben, sic selbst hatte es ihm geraten — aber rin nagendes und unerklärliches Gefühl lieh KatjaS Ge- danken immer wieder zu diesem Gegenstand »urückkchren — — .Dresdner Nachricht«," — »««noch «utzt« st«, daß auch hier etwa» nicht stimmte Der alt« Pjotr stand am Bollwerk, die Peitsche t« der Hand, unbeweglich, die glänzenden Augen auf dt« junge Herrin gerichtet, di« unsicheren Schritte» die gestickte Seebrücke ent- langschrttt. Neben ihm standen, erwartungsvoll schw«igrud. mit audächttgrn Gesichtern, ein paar junge Bäuerinnen — und eine Abordnung der Fischer harrte, die Hüt« in der Hand, dicht am Ufer, an dem sich cndlv» die Reusen und die Gestelle der Netze hinzogen. Die Bäuerinnen gingen aus Katja »u. immer schneller — st« stammelten Willkomm nSwitnschc sie drückten ihre Vtppcn auf den Pelz ihre» Mantel». Und Katja lah. selbst nur mühsam ihre Fassung bewahrend, daß Träne» in allen Augen standen. Die Fischer schwenkten ihre Hüte — und nun stt«g der Gesang der Schulkinder in den Nebel de» Morgens. Pjotr beugte sich über KatjaS Hände und drückie sie an seine Wangen. Sie wollte ihn aufrichten — aber er ver harrte in seiner demütigen Stellung, und si« spürte, wie der zitternde Rausch der WicdersehcnSsrcud« durch seinen alle» Körper ging. »Wie geht e- der Mutter?" „Anna Enrtllewna ist glücklich", sagte der Alte. „Sie wäre mttgekommen — aber sie fühlt sich »u schwach. DaS Aller. Euer Gnaden Frau Prinzessin, da» Alter....!" »Nenne mich Katja, hörst Du! Wie früher." Der Bügel de» Geschirr» blinkte. Drei stolze graue Pferdchen scharrten den Sand: dir Wärme ihrer Körper stieg, ein weißlicher Dampf, in die Morgcnkühle. Pjotr zcw f«ine großen unförmigen Handschuhe über seine behaarten Hände. Er hüllte Katta geschäftig ln Decken und Pelz«. Dann schwang er sich auf den Bock und schnalzte mit d«r Zunge. Die Grauen zogen an. Wieder klangen Rufe auf: diesmal kecker, dnrch die wachsende Entfernung sicherer gemacht. Der Wallach in der Mitte lief schlanken Trab, die Stuten an beiden Seiten Galopp. Die Fahrt ging am Me«r entlang auf schmalem steinigen Weg — und immer schneller und rasender wurde da» Temrw. Pjotr stieb eiaen trvumphteoenden Schrei auS: Heil — im selben Moment «ahmen die Pferd« den Befehl aus. Pfeil- kchncll sausten sie dahin. Katja blickte sich um. Hinten stand wie ein« Mauer die Schar und winkte mit langen grüßenden Bewegungen hinter dem Wagen her. der in scharfer Kurve dem Walde »usaustc. Jenseits der Hellen Birken stand das Hau» der Kon- stantinS: geräumig, altmodisch, mit zerfallenem Portal: den noch stolz tu seiner patriarchalischen Ruhe. Und dort, aus ihren Stock gestützt, wartete Anna Eyrillcwna Konstantin.... Der Wagen hielt mit einem Ruck. Katja wart di« Decken ab. sprang über den tiefen Sand und stürzte der Mutier in dlc Arme. Die umklammerte mit ihren Greisinnenarmen die ge liebte Gestalt der Tochter und sah ihr lange schweigend in die ?lugcn. Dann gingen sie hinein. Alles war wie einst. Dort die klein« Bibliothek — in der Nähe des Fenster» der Flügel — hier der HauSaltar mit der ewigen Lampe. Und hier der Sessel der Mutter, vor dem da» Eisbärfcll lag. Die alt« Nastia humpelte herein: sie war KatjaS Amme gewesen, und für sie war die Welt da» Haus der Konstantins mit seinen beiden Bewohnerinnen Anna Eyrillcwna und Katja Irene. Katia öffnete den kleinen Handkoffer und nahm Geschenke heraus: seidene Tücher, Konfekt. »Bringe den Tee. Nastia. Und zu essen." Die Tür schloß sich hinter der Allen. »Bist du glücklich. Katja?" Katja nickte. „Wirklich glücklich?" ..Alexei liebt mich. Nicht» ist zu teuer, wenn es mir Freude macht." MoataS. t Fedn», 1»2S Dt« Mutter blickte forschend über Katja» «eisettetb. »Hat man ihm seine Besitzungen auSgezahlt?" »Noch nicht." »Aber wovon lebt ihr? Euer Hau» ist du-xurtüt. ich htzr« «g au» deinen Briefen." ^ . „Kannst du dir » nicht denken. Mutter?" lächelte Katta. .FSIr leben vorläufig natürlich von meinem Geld,, oder vi«l. mehr: von deinem und meinem Selbe." „Von deinem Äeldr? Von meinem Geld«? Ich versteh« dich nicht. Katja." Katja richtete sich auf »nd zog einen Stuhl netzen de» Sessel der Mutter. „Wir leben von den BergwcrkSerträg. nisscn der Gnadeninscl." »Mein liebe» Kind." — die Mutter schüttelt« den Kops — ..verzeih' e» deiner alten Mutier, wenn sie nicht so schnell mit dem Denken bei der Hand ist! WaS für BcrgwerkSerträg- nisse sind es. von denen du sprichst? Wav sagst du da von der Gnadeninscl?" »Fa. Mutter — begreifst du denn noch immer nicht, wovon ich rede? Da» Manganbergwcrk. da» der J«siteor-Trust guf der Gnadenintel angelegt bat. hat tm letzte« Jahre fünfuud- Nebzigtaesend Dollar gebracht." „Mein Kind." — die Mutter legte verzweifelt dt« Hände an die Schläfen — »um Gotte» willen, du machst mich ängst lich mit dies«« Redensarten. Was soll da» alle» heißen? Was ist daS: ein Manganbergwerk? Wo» bedeutet Jelltcos- Trust? Sage e» deiner alten Mutter, ich flehe dich an." Nastia erschien mit dem Tee. Eine junge Bedienerin folgte ihr mit einem Tablett, auf dem Weltzbrot und kalte» Fleisch lagen. „Nastja, meine Liebe, höre: lab dir von Katja elnwal wiederholen, was sie mir erzählt hat. Ich bin völlig oer- wirrt — diese Namen — und dies« Zahlen wollen mir nicht in den Kopf. Ja. kein Wort von alledem will mir In de« Kopf. Vielleicht verstehst du e» bester al» ich. Sage e» ihr noch einmal. Katja." Lächelnd sah die Tochter auf die Mutter. der«n Begriffs- vermögen so stumpf geworden war tn diesen wenige« Jahr«». »Ich sprach mit der Mutter vom Bergwerk. Nastja. vom Manganbergwcrk. verstehst du? ES ist wohl ganz t» der Nähe, nicht wahr?" Auch tn Nastja» Gesicht trat fastungSlpseS Staunen. »Ei» Bergwerk? Ein Manganbergwerk? WaS ist daS — et» Manganbergwcrk?" Katja stand aus — halb ärgerlich, halb beliuftigt. »I«. habt ihr denn alle geschlafen in diesen anderthalb Jahren? Ihr müßt doch wissen, daß ein Bergwerk aus der Gnade», insel entstanden ist. Es hat uns ein Vermögen gebracht. Wir leben davon — und der Mann, dem eS gehört, geht tn unsere« Hause «tn und aus." Die beiden alten Frauen blickten sich an — schweigend, mit flimmernden Angen —. unb sie sahen hinüber zu Katja, die sie forschend, mit einem halbe» Lächeln, betrachtete. „Ruf« Pjotr." Nastia schlürfte hinau»: gleich darauf kam Pjotr, der alte Kutscher, hinter ihr drctngestapst. „Pjotr — nimm dir ein Gläschen au» dem Schrank und schenk dir ein. Du sollst un» eine Auskunft geben. Pjotr." »Ja. Mütterchen." „Achte auf jede» Dort. daS ich sage. Jede» Dorf tft wichtig." »Ja. Mütterchen." sF«r»te»»»a tolM.t Lü'se/r-e/F Lervnak^chS« S/? m»°nL°mi°Iopo8-I<ielvsno6«I-vuft-5eilie ^ LÄ.7LÄK plötzlich und unerwartet verschied deute de, Inhaber der Lirma feglinstzzr ä Ticdelmano Herr Ingenieur kldert lickelmann »US «Aals«!»- uvct erfolgreichem Deden. Wir verlieren IN ihm einen wodt- woilenden Odek und werkten ikm stets ein ehrende!, Endenden bewahren. Idegattz, Okemntz, vreslau, Ooslar. Dieadvo, den 8 Letrruar 1928. Die kMaUeller üer k'irma ^egllnskzk L Uckelmann. Oer Tod entriü uns »oerwariet unseren hochverehrten Okek Herrn Ingenieur Ulbert liciielmann Sein nimmermüder Lcdaltensgeist und seine koke geisiige kelShipung machien ihn rum Lüdrsr m «einem Lach. kr war uns allen ein Tedrer und vSteisictier Ke,ater. 8e ne Taikrakt wild uns allreit ein Vnrkiid rein. Leine lierrewküie, sein vornehmer ükaratzier und sein Wohlwollen werden uns unvergessen die, >en. Dresden, lüegnitz, Okemnitz krvsiau, Oo»l»r, den 6. Ledruar 1826. vis Vesmlvn un6 «las lVlonlsgepersonal äer klrma Jegliask^ L Hcdelmaim. Isnrlelnerin k. Imrnlsek, Dresden-dl S, äutonstr. >6. gut: 12)0. pri»al««nd»n Mr IS»«. »,»«»,» H»,,» t» ,»d»r ,,»S»IchI«, »„ Wun ch a,ch »«»«paar. „rl>»l. «»»»rar m»a«g. Svrr»,,»» 10—S lldr. §2liN8 20 kür «4s»kenrvecke ßllr. 1 in kociizvertiger Ware A45 etwa 50 warben, Bieter 8 kür Basken, alle fsrd. A00 vträ. 1.50. K Oolrk- un6 SklderdSncker Sack Nauptstr. ) vorsdergstr. t»d I»a» ar»s«. au«n «I»r»«v»raaur, v-» siiici» <o, e», s ,i>. «iw NRStr'SlLSN ,n «Urn S oft k.rri, Mil iridiüUun(Lrvd" L«,»r in «i>a»»gr-»»0r»II»» « »»»Naar«» r»«Alov»tr»S« 20, I. S«a»n vlanatag «rvn «Intr»ri»»a Mllibekg« MMMeii z Stück, »o -p,. rmv!»d>»n L pelrolrl. n r Seesiratz« ). Poppels pokikmüdel H dlur Wettardeii H Klnaelverlcauk ad Ladriir (den leiden) 5 LSIlnerstr. 5 iiirnkenlinlin: r, S. I». 17. IS. ». «. »i,rm»v»I - Kristall ma porretlan »roS« a«»»slil. «leine prels« vv. VVekrle Lcagsc Ltcotzs 17 stal. ^»nr»rtn laed Ülei.zvlSIuuißr.i;,^ Seilerwaren Walchlrinen. goleuli». und Vordangichnuren, Mn-ja-en Nrtz». tz»nq,maii»n. I„rns«rSl«, Gurle San'- UN.' Dro ilru». Klellerletl«. alle Seilmoaiagen, Seilerlachmbellen ü»r-n a o Srdr «„ninH,». ,rgr. ISS? 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