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Dresdner Nachrichten : 29.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190903291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-29
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1909
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Dpes - »rev Nü ch v s ch te n. Sir. t88<. Leite 2. «M Montan. dl». Mar; I i»Ni> rin Blick auf die Toiletten der Damen: von einer Tinhcit- iiltzkrit des »lvöisthen Bilde» u»inte »atürliK noch keine Siede lein, dafür befand man lich »och im Mär;. Sv kam eS. daß z. B. neben einer in kostbare» Hermeltnmantel gehüllten OK'ft-zlt ein zartes Frühjahrskvftüm sichtbar ward -Hier ein schweres Pelzbarett. dort ein Kofakentoque au» unzähligen Rhvdvdendre» oder Levkvirn, Glieder und Beilchen. Doch auch der weit ausladende Glockenhut ist noch modern: einen solche», mit weißen Strauben- und kost baren Reiherseder» geschmückte» Hut trug dir anmutige Eloire Evla vom Belvedere, deren jugendliche Gestalt ei» graue» Belvetkleid mit Direetvire-Frack umhüllte. Die Toquefvrm stand viele» gar reizend zu Gesicht: freilich ge bart dazu eine Haarfülle und ein Antlitz mit reizvollen .lügen. Biel Anerkennung konnte man über hie praktische» Steuerungen des Bereins. besonders Uber die exakten Tom- lisatorniaschine», büren, mit deren Anschaffung der Dkesde »er Rennplatz wieder einmal, wie schon so oft. in Deutsch laiud an der Loitze marschiert. Die Rennen verliefen vline jeden .lwischeniall bi» kur; vor den Schluß, wo Leutnant o. Lütcken an der Tribünenlmrde zu Fall kam. Der Liurz sah sehr gesälnlich aus. doch trug der Offizier nur eine leichtere Kontusion am Kopse und Hauktbschiirsungen da von. brr erlangte bald die Besinn»»^ ivieder. Znr allge meinen Freude nmren die grün iveisien Farben des ersten Bo rüg enden Kommerzienrats Hvesch bei ibreui erste» Er scheinen nach der Trauer siegreich. Auch die Ouvtenhnng rigen kamen ans ibre Rechnung': mit Il> Mk. konnte man einmal >30 Mk. gewinnen. Möchten die nächsten Renn tage in Reick dieser in jeder Hinsicht verheißungsvollen Pre miere nicht nachsrchen! l. Eröffn n n g s - R e » neu. 3000 Mk. dem 1.. 300 Nc'ark dem 3. und 300 P(k. dem 3. P'erde. Distanz >300 Meier. Der Lieger iü iür 3000 Mk. kauilich. l. ObrikalS bbr. H. „Herbert" lLchaseri, 3. W. Lapiatz' F -W. „Red- leap" iRaüenbergerl. 3. Breunings F.-St. ...lnümaad" «Nasses, Ferner liefen: „.lsantbi", „Earina" und Cascade l". „Herbert" siegte mit zwei Hangen, und zudem verbalten. Der Sieger wurde für 37,00 Mk. zurückgekaufi. Tot.: Sieg io : ,g. Platz to : in. Lieg 33 370 Mt. Platz ONO Mk. 3. ,v r ii l> j a l, r s - R e n n e n. täoldcne Peitiche. ge geben von einem Freunde des Lvoris, dem siegenden Reiter uud >000 Pkk. dem 30» '.Olf. dem 3., 300 Mk. dem 3. und lOO Pst. dem 3. Pferde. Herren Reiten. Distanz 1000 Pseter. l. E. v. Krackere F.-W. „Paladin" lH. Leibrandti. 3. Otajvr v. "Wntiienans dbr. W. „Luckoiviter" iLt. Ltreie- mauul. 3. Gras Westphaleno FH. „ZnveniS" iE. Lückei. .veruer liefen: „Geiion", „Robrau" und „Dora". Der Start verzögerte sich um 30 Minuten, da „Zuveino" nicht iveniger als viermal vom Start aus ziemlich grokie Strecken durchging. Tot.: Sieg 10 : 33. Platz IO : 13, 13. Sieg 33 700 Mk. Platz 7800 Mk. 3. D a m e u p r eis ,3 a g d r e n n e n. EOrciipreisc den Reiter» der ersten drei Pserde und looo Pst. dem l., il>o Mt. dem 3.. 37>0 Psk. dem 3. und >7,0 :0sk dem 3. Pserde. Distanz 37,00 Meier, l. Hk. Schnitzes ,3.-30. „Sea-fox" «'Besitzer!. 3. Hi. o>. v. Hivoas br. 30. „ vcnloe" iLt. tzlres- inalö». 3. Major o. 30lirbeuaiis br. St. „tzllike". >Hr. Slrcse- niannl. ,veruer liescin „Gin", „Bis major", „Slugelieo", „Ltzestmann" uud „llnnamed". „Sllike" führte de» grösiteu Teil der Strecke, inusite aber trotz größter ?lnstrengu»g die ivühruug am Ende abgebeu. Tot.: Sieg 10 : 3l. Platz IO : 33. 33. 33. Lieg 13 77,0 Mk. Platz N 170 Mt. 3. :1i ä ck n t tz e r H a n d i e a v Union >!lub Preie- 3000 Mark dem ooo Psf. dem 3. und 300 Mk. dem 3. Pierde. Distanz 130«^ Pseier. l. E. Moreseos F.-H. „"Macht n a t i o n" i Schlafkel. 3. F. HoeschS br. St. „tboldorfe" lHaiiel. 3. Hi. v. "Vonnebnrgts br. Sk. „Svastita" lAnlinl. ,verner liefen: „Don Earlvs". „Brilnshauoten", „Phrngia" und „.'Itaubritier". „Goldorie" war leider während de» ganzen Rennens hoisnuugslos eingeschlosieu: so kameii die sächsischen Farben Hoelchs für den Sieg nicht mehr in Be tracht, doch errang „Golövrse" im letzten Moment noch um eine .viovtläuge den zweiten Platz. Toi.: Sieg 10 : l30. Plan 10 : 33. 37>, 80. Lieg: 17,300 Pst. Platz 11 080 Mk. 7>. H v ü e r iv itzer H st r d e n - 3! e n u e n. l«W Psk. dem 1., 300 Psk. dem 3. und 300 Psk. dem 3. Pferde. Ter Sieger in für 3>ioo Pst. käuflich. Distanz 3000 Meter. > 'D. Walthers FH. „E h i e" l Thaleckel. 3. Z. Skosaks br. 30. .^kodier" i"Ve>ioeri. 3. Ht. Frhrn. v. WangciiheimS br. St. „Heimchen", ferner liefen: „Petruechio", „Fikning" „Oberin" und „Sor". Tot.: Sieg io : 7,3. Platz 10 : 17 l l. 30. Lieg 10 377, Pst. Platz 11300 'Psk. 0. 'Os ä r z F g g d - H a II d i e a v 1800 Psk. dem l. 300 Psf. dem 3., 30o Pst. dem 3. Pferde. Hcrren-Ncilen Distanz 3500 Pseter. 1. H. Hoeichs br. H. „Bolzen" lHt. v. Schnitzel. 3. Toics Ösen neu zwischen Major v. Wuthe naus g. St. „Heldin" lHt. Strescmannj und Gras El.' Westvhaleus dbr. H. .„Ignorant" ult. v. Egan - Kriegen, ferner liefen: „Fudor", „Slbendroth", „Hiane", „iMerval" und „Sunlen Ei'iirt". tzlii der Tribüncnhürde kam „tzlbend- rorh" als drittletztes Pferd mit Hentnant v. Lütcken im Sattel z» Fall: der Ulanenof'izier blieb regungslos liegen nid miifite ani der Trgglmlire davongetragen werden. Die Siure raiskc sich aus und blieb im Rennen. Tot.: Sieg >0 : 30. Platz io : 17, 30, 30. Lieg 10 300 Mk. Platz I I 730 Mk. — Die Lchutzgemeinschast für Bauliefcranten in der Kreishauptmannschast Dresden hielt ihre Hauptver sammlung am 18. März ab. Aus dem Geschäftsbericht ergab sich, dasz von den i»i Hab re 1008 ausgcsührtcn Spc- t»iatioiisneubauten in siuanziellcr Hinsicht der größte Teil als gut und mittelmäkig und nur .8 Prozent als 'chlecht zu bezeichnen waren. Die spetnlativc Bautätigkeit ivar wieder sehr gering und entsprach fast der des Bor- jatircs. Ltzeiter wurde vckannkgegeben, da« durch die zu- nändigen hiesigen und auswärtigen Behörden ans 'Antrag der Schutzgemeinschasl o Personen ans Grund vv» 8 35, Absatz 5 der abgeanderien Sieichsgewerbcordnnng die "AnS- iibnng des Geweröes als 3iauunteriiehmer rechtsträflig untersagt morden nt. Durch eine fortgesetzte Anwendung der gesetztichen Bcsiimninngen Horst der Verein, eine wei tere und öilrchgrciscnde Besserung der Lpckulationebau- »ertniltnissc nicht nur im Unteresse der Baulieseranten, ioudern auch zugunsten der bewährten und soliden Bau unternehmer erfolgreich herbeimhren zu können. Auch gibt der Hierein zu diesem Zwecke gedruckte Gciell'chastsvcrlräge ,ür Hleseranrenveriammlungeu bei stockende» Neubauten unentgeltlich an die Mitglieder ab. Angeregt wurde, beim Amtsgericht vorstellig zu werden, da« gleich den Lchiildner- lcüen auch ei» Berzetchnis der lärundstücke öffentlich aus- aelcgt werde, bei denen ein Nieübrauchrecht grundbücher lich verlautbart iü, damit sich jeder Lieferant und Hand werker vor llebernahme einer Hieferung vor etwaigen schweren Lchäde» schütze» könne. Dbglctch die darnicdcr- iiegende Bautätigkeit abermals nngnnüig auf den Mit gliederbestand und auf die von ihm abhängendcn Kassen- oerhälkniffe eimnirkte, konnte doch iestgestellt rverden, dasz sich die Anzahl der Eingänge und erteilten Geschäftsanskliilfte jm Uahre lOOO gegen die in derselben Zeit des Bvrjahrcs ziemlirh verdreifacht hat, und das, der Bercin namentlich durch die von den Baubehörden und Baiistelleiwerkänfern stark in Anspruch genommene» Auskünfte, die in der >>auptsache nur auf Grund amtlicher Unterlagen und der von den Behörden verliehenen Befugnisse erteilt werden, einen immer grüneren Einfluß auf eine günstigere Gcstalt- tnnq der hiesigen Lpckiilationsbanverhältnisse gewinnen dürfte. Ans diesen Gründen ist allen Banlieseranteit und allen zu dem Grilndstückswesen in Beziehung stechenden Personen der Eintritt in die Lchutzgemeinschast fiir Bau- lieseranten IGeichäftSstclle AngSburger Ltrnsze 70, 2> zu empfehlen. — Desfentliche Handelslchranftalt der Dresdner Aans- maunschast Den Prüfungen etlicher Klassen aus der Lehr- lingKabteiklng und dem U a u sin äiini scheu Kurie am 20. Mir», denen die Herren Ltadtichulrat Professor Tr. Svv». Stadtverordneter Martin Renner, Prinzipale. Eltern und Berwandte, sowie Mitglieder des Schulvorstandes unter Vorsitz des Herrn Otto Hoppe betwohnten, folgte am 37. d. M. die Entlassung pon 110 achgechenden LeHrlti^en und 112 Besuchern der Kawfmänntfchcn Snvfe. I« beiden Leier» wie» der Direktor aus Grund der „Briefe an einen jungen Kaufmann", von denen jedem Abgel,enden im Rainen de« Schulvorstandes ein gedruckte» Exemplar «egelben wurde, auf die Forderung zur Weiterbildung und aus die Ge- fahren tm jungen Kaufmaun»leben hin. Hur Belehrung und znr Festigung im Elmraktrr war eine der Bildtafel» anSgehängl. die in farbiger Darstellung zeigen, wieso der Enthaltsame durchschnittlich bet weitem sicherer rechne al» der an Geunkt geistiger Getränke gewühnte lunge Ptann. Nach Verteilung mehrerer Diplome und Bücherprämien fchlob »ist einem gemeinsamen Ehoralgesang die Feier. - Die Fortbildnngs- und Fachschule -er Fnnuug Dresdner BuchdrnckereivesiNer hielt gestern mittag in der Turnhalle der 10. Bezirksicynle an der Marschallürahe eine Entlassungsfeier der scheidenden Schüler ab. Zu diesem für die Schule bedentniigSvvllen Akte hattö «sich nicht nur der Iniiniigsvvrskanö und Lchulausichufi eiliaesunden, son dern auch viele Lchrherren und Eltern. Die jüngeren Falirgänge der Schüler nahmen ebensall» an der -Feier teil. Nachdem allgemeiner OMiana den Slktu» eröffnet hatte, trat Herr Dirigent Pötzich vom Lehrerkollegium ans Redner pult und hielt die Entlassungsrede. I» dieser führte er den scheidenden Schülern die Erkenntnis vom Wert und Segen der Arl»eit eindringlich vor -lugen. Redner schilderte treff lich die Macht nnö den Einfluß der deutschen "Arbeit, die dazu führten, daß Dentichland Absatzgebiete errungen hat, in denen man früher de» deutschen Namen kanm kannte. Herr Bnchdriickereibesitzer Emil Boden machte in seiner Eigen schast als Vorsitzender des Slhulausschiisses die abgeh en den Schüler ans den wichtigen Lebensabschnitt animerksam, den die Feier für sie bedeutet. Wenngleich ihnen außer der Schule das Elternhaus und die Lehrwerkstatt »och znr Leite bleibe», so sollen sie. nachdem sie der erüere dieser ge treuen Führer min mehr verläßt, der in der Schute eri-alte- nen guten Ermahnungen stets eingedenk sein, damit ihr Be such der Schule gute Fruchte trage. Der Sch» lau Sich nß zeichnete die ivürdigslen Schiller durch Bücher- und Geld prämien ans. 'Nachdem die EntlaisniigSzengnisse verteilt worden nmrcn, sprach Herr Dirigent Pötzich die icheiden- Seii oo Schüler vom Znmnge de» ferneren Beinchs der Fortbildungsschule frei und dankte dem Schiilaiisschnssc wie dem FiinnngSvorsiaiid für das Wohlwollen, das die Pläne des Lehrerkollegiums zur Förderung der Schule ge funden liaven. Nach den Dgnkes- und Alochledsiovrieii eines Schillers gedachte Herr Buchdrnckereibesitzer Nie scher der Staats- und städtischen Behörden für deren der Schule zuteil gewordene Unterstützung und zollte dem Lehrerkollegium für den mit Fleiß und Treue erteilten linierricht warme Anerkennung Gebet des Herrn Lehrer» G leißberg und allgemeiner Gesang beendeten die Feier, mit der eine Ans Heilung von Schiilcrarbeilen verbunden war. die gute Leistungen answies und zeigte, mit welch großem Ernü Lehrer und Schüler die im Lehrplan geheckten siele verfolgen. — Der Geschäftsausschuh des Deutschen Aerztrvereinvbundes hatte an die statistischen Armier sich mit der Bitte gewandt, aus Grund der Berufszählung eine statistische lieber sicht öder Aerzte. Arztwitwen und Arzt waisen zu er halten Nach einem Bescheide des Präsidenten des Kaiserlichen statistischen Amtes war man geneigt, diesem Wunsche unter ge wissen Bedingungen zu entsprechen, die von dem Geschästsaus- schuß angenommen wurden. So wurden u. a. auch die Kosten in Höhe von 7000 bis 10 000 Mk. zur Verfügung gestellt. Die Ausführung hing schließlich nur von der Genehmigung des Neichsamts des Innern ad. lind diese ist wider Erwarten nicht erteilt worden, wie aus solgendem Erlaß an den Präsidenten des Kaiserlichen Statistischen "Amtes hervorgehl: „Tie vom Deutschen AerztevercinSdiindc augcregtc Sonder- auozäliluiig der Acrzle, Aciztcwltwcii und Aerzlewaiseu erlorderi die Ltelluiig. Beautwortunq und Berardeitang einer Nctl-e von Crgänznnairagcii zu den bei der Berufszählung von IA17 crinit lelieu Angaben. Nach diesem Ergebnisse der durch meinen Erlaß vom i3. Mai v. F gebilligten Bciliandlnngcn kann die entgegen kommende Steilung zu der Anregnng des Aer.zlcvercinsbnndcs nicht beibebatten werden. Denn es handelt sich nunmehr nicht um eine im kaiserlichen Statiniiciic» Amte anznseiligcndc Ansammen- nclliittg ans den bei der Beruiszählung eingegangenen Aähllnricn, sondern um die Beschaffung und Bcrarbcitnng wesentlich crwei iertcr Londererhebungen für einen BcrufSsiand. Solche Er- bcbnngen sind durch die gesetzliche Ermächtigung und durch die Aussiihrnngsvorschriften des Bundesrates zur Berufszählung nicht gedeckt. Es in daher untunlich, aus der Grundlage -er amt lichen Bcrusssiatiink die gewünschten melieren Arbeiten einzn- lclteii. Auch mnn. schon um Berufungen zu vermeiden. Bedenken getragen werden, eine Sonderzählnng für einen einzelnen Bcruss- nand herbe,zusnhrcn. Schließlich liegt cs auch nicht im dienstlichen cknlcresse. die im .Oaiicrlichen Statistischen Amte ihrer Erledigung harrenden zahlreichen Aufgaben noch weiter zu vermehren. Ich ersuche Euer Hochivohlgcborcn hiernach ergebenst, den Deutsche» Aerztcocrcinsbund in Heipzig bescheiden zu mosten. I. 3t. gez.: Wermntb." — Ocsfcntlich« Verbreitung von Schriften. Eine wichtige prinzipielle Entscheidung über diese Frage fällte soeben der Strafsenat des Oberlandesgerichts. Gelegentlich des Ausstandes der Arbeiter der König Friedrich "August-Mühle, Eebr. Braune in Döltzschen im Mai vorige» Jahres wurden von der Zentral leitung der ausständigen Arbeiter an eine "Anzahl Produkten- und Milchhändler sowie kleinere Gewerbetreibende, die mit der Firma Eebr. Braune Geschäftsverbindungen unterhielte». Zirkulare verschickt. Die mit der Schreibmaschine hergestellten Zirkulare gingen an ungefähr 17,0 Adressaten und enthielten nach einem Hinweis auf den Lohnkampf die Aufforderung, ent weder die Geschäftsverbindungen mit dieser Finna einzustellen oder in günstigem Sinne aus sie einzuwirke». Die Streikleitung sehe sich veranlaßt, alle von der Firma Braune Brot beziehen den Firmen zu veröffentlichen. Gegen die mit der Persendung dieser Zirkulare beschäftigt gewesenen Personen wurde daraus ein Strafverfahren wegen Vergehens gegen H 20 des Preß da» Fest hofft, daß zu «inem recht der Einladung beit, den auswärtigen Kameraden taineradfchastlichen zu gestalten und recht viele Kameraden folgen werden. Ist doch Dresden und sein« herrliche Umgebung so recht zu derartigen kameradchast- lichen Festen geeignet. — Weidekursns in Leipzig. Mit der Anlage von Dauer- iveide» ist in den letzten Fahren ln immer verstärktem Maße vorgegangen worden und es ist daher für viele Landwirte im Königreich Lachse», wo ta dt» vor kurzer Zeit Dauer- wetde» fast unlbekannt untren, «in Bedürfnitz, sich über diesen Betriebszweig zu unterrichten. Au» diesem Grunde veran laßt«: der La » d es k u l t u r ra t am 15. und 1». März d. F. die Abhaltung eine» Weidekursns am Landwirtschaftlichen Institut der Universität Leipzig, da» wegen seiner vorzüg lichen Einrichtung und wegen des dort vorhandenen reiänm Demvnstrativnsmaterialeo ga»z besonders dazu geeignet ist. Der Besuch des Kursus ivar sehr gut. etwa 150 Perfo »e». "Vorträge wurden gehalten von den Herren Gehennrat Professor Dr. Kirchner. Professor Dr. Falke und Obermcdi- zinalrat Professor Dr. Pusch, die alle für den Wetdebetrieb wichtigen Fragen belmndelten. Besonders rege gestaltete sich auch die Disknssivn, in der sich ein lcblmster Meinungs austausch über die bisher i» der Weidewirtsckiast gewönne nen Erfahrungen entwickelte. "Aber auch für nicht im Königreich Sachsen wohnende Landwirte war. tHelegeiilieii gegeben, sich über die Weidewirtschaft zu orientiere». Fm Anschluß an die von 1l5 Personen besuchte» Bvrträg« sür praktische Landivfrte, t» denen die neuesten Erfahrungen der LandivirtschaftSwissenichaft vorgeslthrt wurden, fand eine Wiederholung des WridekursnS statt. ES nahmen daran .83 Herren teil, die nicht nur ans de» Leipzig zunächst ge legenen preußischen Provinzen und den thüringifchen Staa ten sondern auch ans Brandenburg, Schlesien, .Hannover, Anhalt, Hesse», Bauern und Württemberg selbst aus Böh men und Niederösterreich erschienen waren. — Wann muß der Gerichtsvollzieher bei Psiudnngcn die Hilfe der Polizei herbeil,ölen? Di« Ackerbürger»!,«,» Hulda Henkel in Lichtenberg rief, e.IS ein Gerichtsvoll zieher in ihrer Wohnung pfänden wollte, laut um Hilfe mit der Behauptung, es wäre ein Einbrecher. Als der Benmte trotzdem seine Marken auf einige Möbelstücke klebte, schloß ihn die Frau ein, so daß er das Zimmer durch da» Fenster verlassen mußte. Die Henkel wurde wegen Freiheitsberaubung zu 5> Tagen Gefängnis vernrteill. Sie legte gegen das Urteil Revision ei». Der Gerichtsvollzieher habe bei der Pfändung nicht mehr in rechtmäßiger Ausübung seines "Amtes gehandelt, da er bei dem Widerstande iHilfernseni der Frau vvn einer Pfän dung ohne Beisein eines Polizeibeamten Abstand nehmen mußte. Diesen Einwand ließ da» Reichsgericht in dessen nicht gelten: cs verwarf vielmehr die Revision als unbegründet. Als Widerstand bei der Pfändung sei das Hilferufen allein nicht anziisehen und das Einschließen des Beamten sei nach der Pfändung erfolgt. — Vom Hochwasser der Elbe. .Leitmeritz meldete gestern 3 Uhr nachiinilg'gs 301 Zentimeccr über Null und langsamen Fall. Die neuere Voraussage der Wasserbandircktioii lautet: Tie Elbe.wird in Dresden heute abend 310 Zenti- meler über Null erreichen, sic fällt dann langsam. Die Beratungsstelle sür Alkoholkranke. Kaiilbach- straße 37. 3., ist in den .wenigen Tagen ihre» Bestehens wiederholt in Auipruch genommen worden und verspricht ein sehr wertvolles Hilfsmittel im Kampfe gegen den Allv- hvlismns uud im Triiikerrettniigswerke zu werden. Für alle Stadtteile haben sich bereits Helfer und Helferinnen ans den Enthaltiamkeilsvercineii zur "Verfügung gestellt. Der Dresdner BezirkSverein gegen den :0t iß brauch geistiger Getränke bittet alle Anfragen an die Beratungsstelle zu richten, da eine einheitliche Leitung des Werkes notwendig ist. Unentgeltliche Auskunft wird erteilt Dienstag und Freitag vormittags tl bis 1 Uhr. außerdem findet unent geltliche Beratung durch ein Bvrstaiidsmitglied Dienstag nachmittags 0 bis 7 Uhr statt. - Fuder Barbier- und Friseur-Innung ;u Dresden findet heute abend im Eldorado der 2. Demonstrations- Abend statt. — Das aUrenommiertc Hotel „Stadt Nom" am Neu- marlt hat im Fiiiiern ein neues, schönes Gewand erhalten, seitdem es der rührige Pächter, Herr Diittlcr. der früher mit viel Geschick das Hviel Tnttler in Strehlen und das „Tivoli" bewirtschaftete, übernommen hi. Am Soiniabeiid abend 0 Uhr fand die Eröffnung des in allen Teile» renovierten Hauses üati. Bon den guten Wünschen, die die vielen Freunde und Bekannten Herr» Tuttler in sei nem neuen Wirtiuigskreis dargcbracht haben, legte die große Zahl von Blniiienspciideii Zeugnis ab, die die in einem freundlichen Grün und leuchtenden Weiß gehaltenen Restailrativnslvkaliläteii schmückten. Goldene Drnameiite verleihen dem weiten, 300 Periviien fassenden Raum, in dessen 'Niicben es sich 'v behaglich bei einein guten Pschorr vdcr anderen vorzüglich gepflegten "Vieren sitzen läßt, einen vornehmen Ton. Der neue Pächter hat gewiß eine ansehnliche Summe „in das Haus gesteckt", wie man zu sagen pflegt: denn eine elektrische Lichtanlage fvon Her- j mann Licbold ansgeführti, eine praktisch ausgerüstete Kücheiieinrichtiliig, der Einbau eines Lifts, einer Kafsec- iiiche, die elegante Ausstattung des Hotclvestibiils, des Treppenhauses und der reichen Zahl Heller, geräumiger Fremdenzimmer sind Neuerungen, die dem HauS den Ruf eines Hotels wirklich ersten Ranges und eines vorzüglichen Restaurants sichern. "Auch neues Porzellan in sehr an sprechender Ailsstaltnng gehört zu den Anschaffungen des neuen Pächters. Ein anheimelnder Saal im ersten Stück werk eignet sich trefflich zur "Abhaltung kleinerer Festlich keiten. Uebcr die Bewirtung durch Küche und Keller des Herrn Diittlcr braucht nichts gesagt zu werden, da sie schon längst anerkannt ist. Schon am ersten Abend war denn auch der Besuch so stark, daß sich da» Restaurant, das sich in so günstiger Lage der inneren Stadt befindet, bis n»s den letzten Platz besetzt zeigte. Ein gutes Omen fiir den .. n ^ - e» . ^ - . »cuen Wirt, dessen Bemühungen gewiß von wohlverdien- geseßes ,n Verbindung mit der Bekanntmachung der Amts-. Erfolg begleitet sein werden, hauptmannschatt Dresden vom 2o. November 1,889 (Storung der öffentlichen Ördnuna durch Perbreitung von Schriftenj Arge- ^ b b b ku" 'nach^ ^ d. ' ^' e As°hr' aus leitet. Wahrend sich die anderen bei dem schofsengerichtlichen sam. welche der Kuliur der Stachelbeersträucher durch Urteil beruhigten, ließ ein mit einer Geldstrafe von 30 Mk be-. amerikanische» Stachclbccrmcstltau droht. Der Pilz Lcfällt zr ausmcrk- den zunächst dachter Beteiligter namens Reymann die Sache durch sämtliche! die Blätter des Strauches, dann aber auch die Früchte, welche aus- Instanzen gehen. Das Landgericht erklärte eine öffentliche j »»d Perbreitung von Schriften sür vorliegend, der Charakter der! ^'idliiia» d unbrauchbar werden. Ätzen» auch das Auftreten des bis jetzt im Königreich Sachse» noch nicht sestgesielll Oenentlichkeit sei auch durch die oisene'n Couverts nicht ansoe-! ^^icbcntlich bekannt geworden ist. ist es doch ratsam, dem Aus. M'c „„bcugenüe Mi.lel nicht austcr acht zu lassen. Zu empsehten '-haltet -vordem In der Revision vor dem Oberlandesgericht zunächst, von dem Bezug von S.achelbeers,räuchern von austcr- Angeklagte eine Verkennung des Begriffs der Oesfent-§ Lachsen» abzusehen, um dadurch §u vermeiden, dab etwa mit uf das Urteil der Pilz,vorcu besetzte Siräuchcr cinaeführt werde». Eiiipsohle» wird lichkeit. Der Strafsenat hob dara Vorinstanz aus und sprach den Angeklagten frei Den Einwendungen betr. der Oeffentlichkeit habe sich der Senat anschließen müssen. In objektiver "Beziehung fehlten die Merk male der Oeffentlichkeit. Schriftstücke in Couverts könnten un möglich den Charakter der Oeffentlichkeit tragen. Deshalb 'ehle dem Urteil die eigentliche Basis und der Angeklagte müsse reigesprochen weiden. — Der zweite Rrqimentstag ehemaliger ISser findet, wie bereits gemeldet, am 3.. 3. und 7>. Fuli d. I. in Dresden statt. Alle ehemaligen Angehörigen des Regiments, auch solche, die einem Mtlitärocrei» nicht angehören, sind zur Teilnahme herz- lichst eingcladcn: jedoch müssen die einem Militärvcretn nicht angehörenden Kameraden sich bei der Anmeldung durch ihre Militärpapiere ausweisen. Anmeldungen wolle man recht bald, spätestens aber bis 1 Juni d. I.. an Herrn Kamerad Hermann Lvtze, Dresden, Rabenerstraße 23. gelangen lassen. Aus dem vorläufig festgesetzten Programm sei folgendes mitgeteilt: Sonn abend, den 3. Juli' Nachmittags Empfang am Bahnhofe. Fest zug durch die Stadt, abends 8 Uhr Festkommers. Sonntag, den 3. Juli: Bormittaas Zusammensein in den Standquartieren. Führungen durch die Stadt, die Königlichen Sammlungen und die Ausstellung: nachmittags und abends Konzert und Ball. Mon tag. 5. Juli, früh 8 Uhr: Ertradampsschifsahrt mit Musikbegleitung nach der Sächsischen Schweiz (Rathen, Pastei. Wehlen, daselbst Marktfest). Der Dresdner Bruderverein ist tüchtig an der Ar- ferner, die Slacheldecrsträuchcr vor bei» Austreiben mit ö 5(0her Kupserkalkbriibe zu überspritzen. Die Sprivflüssigseit ist herzu- stellcn aus ION Liter Wasser, 3 Kiloaramm Kupfervitriol und l Kilogramm Kalk. Sobald die Blätter vorhanden sind, darf nur »och mii 2 Niger Lösung gespritzt werde». Während der Liege. iaiionSzei! sind die Siräuchcr genau zu beobachte». Der Stachcl- becrmcbliau zeigt sich zunächst auf d-m Blättern der jungen Trieb« als spiiinwebariigcr Flaum, .du kurzer Zelt bräunt sich dieser Flaum, es bilde» sich neue Fructztlcirper <Pilz!v»rcni zu weiterer llebcrtragung. Dringend wird ersucht, vv» solchen Erkrankungen der Stachelbeersträucher den Meldestelle» für Pslanzcnkrankheite» im Königreich Sachse» — der Landwirlsiixisllichcii Bcriilchsstation tu Dresden oder dem Landes - Obstbauvcrein beziehentlich den Obstbaluvaildcrlchrcr» — Nachricht zu gebe». — Bon den Mitteilungen l»«ö Freiberger Altertnwovereins ,mit Bildern ans Frcibergs Bergaiigenhcit,. die von Konrad Knebel, dem derzeitigen Borsitzcnden, heranögegcben werde». Ist soeben das 43. Hcst <IN08, erschiene». sBcrlag der Gerlachsche» «nchdrnckcrei in Frcibcra i. S., Das Hest bringt a» erster Stell« eine warmempfundcne Würdigung des im September iM8 Heim gegangenen Lbcrbcrgrats Aiigust Friedrich Wappler »»„ Konrad Knebel. Eine Originalausiiahmc »es Berilorbenen »ach dem Schnitzmerk von Kalloscn ziert da» Heft. -Des weiteren enthält das Heft: ,Dgs Münzbachtal". Heimatkundliche Forschungen. I. Bon der Quelle bis zur Stadtmauer. Bon Konrad Knebel. — „Zur Frclbcrger Künstlergcschichtc". Bon Dr. Ewald Wernlckc tu Steglitz-Berlin. — „Wanderung durch da» Kanzlcllehngnt Friede- bürg. cbemalS „Pragerfches Borwerk" genannl". Bo» Karl Net- »,»»«. — „Stammbaum der Kreiberger Palrizicrsamilie Alnpeck".
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