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Lkk» Bütt» »ich de» Leser» vo» Dreld«, »»d U«ßchung a» La-r »och« bereit« »l« Zlbend-Ansgabe VerugsAedM: »«Ä«!« durch ünlen Wch»» -nd ««V. « G«»> «ch «o„ta«en »ur «tn«al> »«i »»» 8«r-dau»>vSrii,»i>,m> »»»«Xir» , »I d« , «» «o V. Bei rtmnaliitr Lutieilun» durch di« Mo» » Mi. ivviieBettellaeidi. im Sud- Mich «ii ««iivnchrndrm Suiediaee. N«chdr»<a>«r »rittet >. vriaimU- »ttttiluno«« «n «ii d»«iltch«r LX»I >»»»««ad« i.Vrrdd Nackr 1 »ltiti«. «achirdilich« chonoror. «»>viiich» Neiden unbrrüülichiiol; «d«ria«i» «aimürivi« werde» «ich« autdewadrt. »»leer««« »drei»«! Nochrlchte« Dr,«»,» zugrstcht, während e» die Post. Monnenten am Marge» ü» «vrr Besamtau»gabe erhalte». HsgvünSot L8S« Druck und Verlag von Litpsch L Neilhardt in Dresden. Flnrelgen-raM. »imabm« von rlnküudtau«»«» bi» nachmiiia»« s Ubr. Tonn- und Helenas« »ur Mariensnase « von U bi« '/,! Udr. Die l<l>a>lia«Lrunt «eile <ca. s Eilbeni » Pia.. An. kündisuuae» auf der Privaitelte Ae». «Pia: die rlvaiiia« Seit« aut Teri- leite so Pf,., als (kinaeiandt Zeile «o Pf« In Nummer« n«ch Gen», und Idrieri«»»» lipaliise Prundteit- so Pfg., auk Vrivatleiie «o Bis ripaiiiae Seile auf Lerlieiie und <üo ltiiiseiandi so Pi«. AusmLrNse Au> tra,e nur seaen «orauSbezadlunu Beieaviatlrr koften u> Pseiinisc Femsprecher. Slr. U und 2096 HauplgeschSMlelle: Marienftr 38 Vorilltio ^ 8tNek 50 kkx in alle» Xp-nlmken, Oropvnov uilki ff-rrlümenea. L^ULbirurlLOLL rSslks. E Ualiooalli'Aelilea <Ier ^Ipvnkünckvi' ttesterieii lis un6 UnzeniiA kür »lpinv It«8lümkv8lv ewpkiodlt m xrösstor ^usrvudl äas DBU' von «Fo». L^!vvI»1I aus Lirol. 8«:I»lo«8»ti r»»«,v üsso. SS. «rH lllustrik-rtv kiolslnininlff xr-Ltin und trsulLo. küitikl: Neueste Drahtberichte . LaudtagSverhaiidl,mgen. Hofuachiichteu. „Tie heilige Elisabeth", Wüllner-Aveud, Gerichtsverhandlungen. Dvnncrstng, 8. Ael»ruar Neueste Drahtmeldnnucu ' onr 7. Februar. koloniale«. Berlin. Au« Deutsch.Südwestafrika wird amt- lich gemeldet: Eine au« den kleinen Karra-bergen gekommene Hottentottenbande von etwa 40 Gewehren raubte am 31. Januar Bich westlich von KeetmannShop. Hauptmann Salzer, General- stab«offizier beim Hauptguortier, mit 15 Gewehren, schlug den Feind nach kurzem Gefechte bei Gobas. Diesseits ein Reiter und ein eingeborener Soldat verwundet. Die Hottentottenstohen nach dem Löwenflusse zu. einem Nebenflüsse des Jischfiusies, von wo aus der Generalstabsoffizier der Südetappe. Haupt mann Wobrina, mit 20 Gewehren die Verfolgung fortsetzte und den Feind in den kleinen Karrasbergen in der Nacht nach c,n- stündrgem Gefechte in die Flucht schlug. Die Hottentotten liegen 8 Tote und den größten Teil deS geraubten DicheS zurück. DieS'eilS ein Offizier und ein Unteroffizier verwundet. -- Wilhelm Mabarero, der Sohn des Samuel Maharero, starb, wie fetzt erst bekannt wird, am 2S. Nov. v. I. in Britisch- Betschuanalaird. . 8«r Marokko'konferenz. Algecira». sSpezialdienst der „Dresdner Nachrichten".) Die Redaktionskommission stellte den morgen der Konferenz vor- »nlegende» Entwurf betreffend die Steuer« und Io li raform bi« auf einige Punkt« fest, worüber eine völlige Ueber- ainstimmung noch nicht vorliegt, wie das von den Marokkanern erstrebt« TäbakSmonopol. Ander« Fragen, die wegen des engen Zusammenhanges mit den geplanten administrativen Reformen uscht selbständig behandelt werden können, müssen zur Erlebt- »ung i» Anschluß an diese Vorbehalten werden. Bei letzteren Wirb e« sich, vaS die europäischen Interessen anbetrifft, darum handeln, eine» Bu»gleich zwischen her von Frankreich erstrebten kB beenden Roll« in der Polizeiresor« mit nicht nur verlrags- und gesetzmäßig, sondern auch für die Verwaltung-Praxis zu schaffenden Garantien für die vollständige Gleichstellung aller Rationen mit bezug auf die wirtschaftliche Erschließung und Entwicklung Marokkos zu finden. AlgeciraS. Der Wortlaut der vier durch das Redaktion«- lomitee bearbeiteten Artikel der Vorlage betreffend p,e ^oll zu berücksichtigen, daß lich«. Verheiratete B unverheiratete, sicht aenochmen. die Ein > wirkten . gesetzt. Nach , AuSnachme von Pferden. Maultieren und Eseln, für alle Natio nalitäten im weientlichen ohne Abgaben gestattet. Nach Art. 3 der marokkanischen Regierung Kühen. Für pharmazeutische Artikel tverden Erleichterungen gewährt. Algecira«. Die marokkanischen Delegierten dementieren setzt ihrerseits, daß sie irgend einen Vorschlag über die Organi- sotion der Polizei, w»e gerüchtweise verlautete, eingebracht aber überhaupt verbrettet hätten. Demnach ist der hier verbvel- ... solchen, der auch nach verschiedenen Richtungen auSwärt« telegraphiert ist, apokryph und hat nicht em- Wert eine« Versuchsballon«. Pari». Der frühere Marineminister Lanessan schreibt im Eibele" über dre Frage der Polizeiorganisativn in Marokko: Um die Verantwortung und die Lasten einer so verwickelten und kostspieligen Organisation übernehmen zu können, dafür müßten wir eine in wirtschaftlicher, administra- tiver und politischer Hinsicht durchaus überwiegende Stellung in Marokko haben, aber gerade aus diese Stellung haben wir ver- zlchtet. als wir die Verpflichtung übernahmen, die Unabhängig keit des Sultans, die Integrität seines Landes uuo die vollstän dige Handelsfreiheit zu achten. Es wäre von unserer Seite ein Wahnsinn, etwas für andere zu tun. was wir kaum für uns selbst in Algerien tun können, und ich glaube nach wie vor, daß es klug wäre, in Alaeciras nicht mehr zu verlangen, als wir in unserem Uebereinkommen mit Deutschland verlangl haben. Zur Laae ln Mnstland. Petersburg. Der „Ruß" schreibt: Tie von der Re gierung an die durch die Agrarunruhen geschädigten Guts-, oesitzer zu zahlende Entschädigung beträgt nach amtlicher Feststellung 34 Millionen. Davon entfallen auf die Ostsce- provinzen 11 Millionen. Petersburg. Der „Nowofe Wremja" wird auS Tiflis telegraphiert, fsir die Schuld des bischerigen Gouverneurs in Kulms Starosselski, und des Vizcgouverneurs Ki fi sch idse lägen zweifellose -Beweise vor. Beide befinden sich m Freiheit, dürfen aber Tiflis nicht verlassen. Li bau. In Wainoden find 12 Personen vom Kriegs gericht z um Tode verurteilt worden. Das Urteil wurde an 10 Personen vollstreckt, den beiden anderen war es gelungen, zu entkommen. Berlin. iPriv.-Tel.) Tie Budgetkommission des Reichs tags begann beute die Beratung des Etats für das ostafrika - ursche Schutzgebiet. Erbprinz von Hohenlohe stellte in Aussicht, daß erfahren« Offiziere zu Statiousbeamten ernannt - werden sollen. Es werde jedoch eine scharfe Trennung von Zivil- und Militärverwaltung beabsichtigt. Auch sei der Wunsch man den Beamten das Heiraten ermö eamte würden segensreicher wirken a?s Aus- um eiter in. Diese uungen erfüllt, die cschaffen wer- . mcht Gegen- stand eines Beschlusses gewesen. E« solle aber nicht zu rigoros vorgegangen werden. Berlin. iPriv.-Tel.) Die Steuerkommisnon setzte heute die Beratung der Zigaretten st euervorlage fort und nahm vom Antrag« des Aba. Held zunächst § 3 an, wonach die Steuer vom Hersteller deS Zigarettentabaks und der Zigaretten selber entrichtet werden solll Angenommen »vurde ferner 8 4, wonach Ansprüche auf Zahlung und Erstattung der Steuer in einem Jahre vom Tag« des Eintritt- der Steuerpslicht oder der Steuerentrichtuna Vorjahren, 8 8. der den Bervackunaszwang betrifft, 8 7, Vorschriften für die Fabriken, Anmeldung des Be- triebs und der Räume, und 8 13, Auffichtsbefugnis der Steuer- beamten. Weiteroeratung morgen. Berlin. Die „Statistische Korr." meldet: Nach den vor läufigen Ermittlungen deS VoikSzähIiingSeraebnisses beträgt die Bevölkerung Preußen« 37 273762 gegen 34 4/2 309 am 1. Dezember 1900. Die Zunahme beträgt 8,13 Prozent oder durchschnittlich jährlich 1L7 Prozent. Berlin. Die Morgenblätter melden: Der Professor der GeLurtsbeilkunde an der Universität Berlin, Adolph Gusse- row, ist gestorben. Frankfurt a. M. Die Stadwerordneten-Bersammlung stimmte dem Vorschläge des Magistrats zu, aus Anlaß der Silberhochzeit deS Kaiserpaares mit einem Kapital von 150 000 Mark eine Stiftung zur Bekämpfung der Tuberkulose zu begründen. Bernbur a. Die Blättermeldung, daß der Mörder des Rittmeisters v. Krosigk seine Tat eingestanden habe, ist nach einer Mitteilung von v. Krosigks Schwester, Frau o. Spiegel, an den „Anhalter Kurier" vollkommen unzutreffend. Erfurt. Durch Anschluß an ein anderes Reservoir ent standen gestern abend 10 Uhr in dem Rohrnetze der städtische» Wasserleitung 9 H a u p t r oh r b r ü ch e in den verschiedenen Gegenden der Stadt. Der ancericktete Schaden ist bedeutend. Fast die ganze Stadt ist ohne Wasser. Aacde n. kPrlv -Tel.) Die niederländische Staatsanwalt schafl zu Maastricht besteht darauf, daß der Spielklub lüo" >» Baals z» schließen sei und geschlossen bleiben muffe. Darm» wurde gestern abend von der Ortsbehistde zu Baals der Klub aberuuüs geschlossen. Der Vo,sitzende und ein Herr ans Nöl», der als Spieler anwesend war. wurden verhaftet. —- Nach deni am Lichtincßlage über de» Kreis Malinedy ein heftiges Gewitter »iedelgegaugeii war, trat Schneefall ei», der vier Tage anhiell, Ter Schnee liegt im Kreise meterhoch, so daß jeder Fuhlverkrhr »nterhlvchen ist. München. Wie die „Allg. Ztg." meldet, ist der Mün chener Bildhauer Prof. Wilhelm v. Nuemann in Ajaccio auf Corsica, wo er sich zur Wiederherstellung seiner Gesund heit aufistelt, gestorben. Budapest. Ministerpräsident Freiherr v. Jejerdary er- klärte einem Berichterstatter gegenüber, der wahre Grund der Krise sei das Bestreben der Koalition, die gesetzlichen Hoheits - rechte des Königs bezüglich der Fiihrung und Organisa tion der Armee zu beschränken und vom Gutdünken wechselnder Majoritäten abhängig zu machen. Das Recht des Parlaments beschränkt sich laut Gesetz auf Bewilligung oder Ablehnung der Kredite für die Armee und Rekruten. Die, Koalition Hot Triest. Die Zahl der streikenden Heizer und Matrosen beträgt etwa 1500. Zwei weitere Lloyddampfer sind mit Heizern der Kriegsmarine abgegange». Paris. JaurSS erklärt in der „Humanitö" da» Ge rücht, daß er aus dem politischen Leben scheiden und seine Pro fessorenlaufbahn wieder aufnchmen wolle, für völlig unbegründet. Paris, Das Panzerschiff „S-uffron" (nicht „Jena", wie gestern aus Touton irrtümlich gemeldet), das bei dem Zu sammenstöße mit dem Unterseeboote ein großes Leck davon- getragen hat. mußte inS Trockendock gehen. Die Beschädigungen des Ur ' ' ntersesbootes sind beträchtlicher, als man bisher annahm. St. Cloud. Gestern wurden hier von einer Menge von G e g e n m a n i s e st a n t e n, die etwa 2000 Personen zählte, unter dem Gesänge der Charmagnole die Fensterscheiben des Bilchosspalastes und der Kotbedrale eingeworsen. Sodann wurde eine Seitenfisorte der Kathedrale erbrochen und das Kirchen inventar auf die Straße geworfen und mit Petroleum begossen Als man es onstecken wollte, wurde dies von herbeieilender Gendarmerie verhindert. Eine Statue der Jungfrau wurde aus dem Kasino sortgeschleppt und in den Fluß geworfen. Laltdtagsverhandlllugerr. Zweite Kammer. Zur heutigen Sitzung der Kammer hatte ff Tribünen-Pudtikum eingesunden. Den Vorsitz ein zahlreiches ührte Bizeprä'i-. dent Geh. Justizrat Dr. Schill. An den Regierungstiichen wohnten die -Herren Staatsminister v. Mehsch und Dr. Rüger den Verhandlungen bei. Nach einstimmiger und debotteloscr Bewilligung eines Ergänzungspostulats in Höhe von 270 000 Mark zur Herstellung einer normoljpurigen Nebenbahn von Kleritzsch über Groitzsch nach Pegau wurde zur Kunst uud Wissenschaft. Kranz Li-ztS Legeude: „Die heilige Elisabeth." Die EutslehungSzeit de« LiSztfchen Hanptoratorium«, der UElisabetz" reicht bis 1858 zurück, mühten ihm noch mit jenen wilden aus seinem Studierzimmer auf der t die Tatsache, ch »st Frau Holle ihr Wes«, tsichen Voraussetzungen ist jener Zeit mit den Partituren d .. «in" vereit« vollständig vertrau» war. ! Werke ist die „Elisabeth" überhaupt nicht de dienwendungen und Akkordfolgen, die zwisä. Arioso schwebende deklamatonlche Behandlung des Dialog« finden wir hier, wie dort- Elia. Lohengrin, Ortrud singen fast genau so wie dr« heilige Elisabeth, wie ihr Gemahl, der Land- ^raf, und die böse Stiefmutter Sophie. " ' ^ aß LiSzt zu Tannhämer" und „Lohen- Ohne di^e beiden r. Die Melo» zwischen Rezitativ und 'lur Land- Zu jener Zeit kannte )>«zt aber auch schon den „Tristan" und einen Teil der »Walküre".- Bet seiner schnellen Aneigmingsfähigkeit hatte er «achte er sich in der'^Elisabeth" so sehr zu nutze — in der Ouvertüre ist da« ElstabetdMotiv kammartig »vahrend aller er in Wahrheit kein Oratorium in dem hergebrachten Sinne, sondern ei»'geistliche» Mnsikdrama schuf. Und so Lat sich der Ring, den da« Oratorium durch zweihundert Jahre durchlaufen, wieder -schlossen. Ursprünglich eine Schwester der Oper, nur durch den äeistlichen Stoff von ihr unterschieden, durch breit auSgerönte Chore und kunstvolle Arien sich chr ent fremdend und »n den " Konzertsaal flüchtend, ist sie wieder zur aemrinsamen Wiege zurückgekchrt. zu dem Boden der eindruck- kichsten and weitest ^ L wieder sten and iveitestrelchenden Erhebung de« menschlichen Ge chlecht« in di« ideale Welt, zum Theater. . A»S dieser Er- „Ich habe nie an die Bühne gedacht und weide nie dafür komponieren." Und als nun die „Heilige Elisabeth" richtig doch über die Bühne ging: „Mit meinem Willen geschieht's nicht!" Warum aber versuchte man es dennoch? Nicht zu letzt, weil man hoffte, durch die szenffche Darstellung, durch allerlei himmlisch-irdische Beigaben werde verdeckt werden können, wie wenig tatsächlich Oratorienartiges in der „Elisa beth" enthalten ist. Eigentlich ebensowenig, wie vom rein Lheatratiichen. Denn zu verkennen ist nicht, daß Liszt manches vom Besten seiner „Elisabeth'' ebenso ingeniös aus dem alten musikalischen Bssitze seiner Kirche entnommen hat. wie vieles auS dem geistigen Gehalte und der Struktur der Wagnerschen Opern und Mnsikdramen. So streiten sich in der „Heiligen Elisabeth" immer zwei Gegensätze: das keusch Religiöse und die reale Tbeatralik. Nachdem man an dieser Stelle Hans v. Bülow das Wort zur Kritik über daS Werk eingeräumt hat, ist es nicht un interessant, nicht minder lehrreich und unterrichtend, auch einen anderen zur Sache sprechen zu lassen. So sagt Max Kalbeck folgende, in vielem sehr zutreffende Worte: „Nicht einem be sonderen musikalisch-fchöpferifchen Jdeenkrcise, sondern den all- gemeinen künstlerische» Nachahmungstrieben Hot das Lisztsche Oratorium seine Enrslchmig zu verdrucken. Wie sein Freund Wagner durch die Poesie zur Musik gekommen war, so gelangte er durch die Malerei zu seiner „Heiligen". Auf der Wartburg batte er an den Wänden des vom Sängersaale zur Kapelle führenden Gange« die schönen Fresken Moriz v. Schwinds ge- ehen, die daS Leben der frommen Landgräsin dorstellcn. und schlecht» in di« »deale Welt, zum Lveater. Aus dieser Er- kenntni» 'sind denn auch die sz«nischen Aufführungen der ^Elisabeth" in den Operutheatern hervoraeaangen und einiger- «aßen al« berechtigt anzuerkennen, obgleich LiSzt sich ganz entschieden dagegen vevwayrte. Immer protestierte er energtsch: dechen. Aber wie der Dichter nur eine gereimte Abschrift der Schwindschen Wandgemälde geliefert hat. so wußte auch der Komponist nicht» weiter zu tun, al« daß er den Text seiner- seit» wieder musikalisch kopierte. Von Verständlichkeit de« Zu- samwenbangS. logischem Fortschritt der Handlung und Choral- teristik der sprechend emgefährten Personen ist keine Rede. Letztere treten für di« Existenzberechtigung nur mit einem «anto, er«o »vm «in; sie fingen, darum sind sie. Und wie sauer macht der Komponist ihnen ihr bescheidenes Dasein! Die sechs Bilder von Schwind ergaben ebensoviele Abteilungen für da« Oratorium und demgemäß auch ein halbes Dutzend Aus- »üae für die szenische Darstellung. Ter erfahrene Bühnen- lechniker, »velcher der frierenden epischen Musik ein warmes Lheatermäntelchen umgehängt hat m der n»oh!»leinenden Ab sicht, ihre Blöße damit zu bedecken, erschrak offenbar vor den sechs Akten und suchte sein ehrliches Dramaturgenherz dadurch zu beschwichtigen, daß er die erste und letzte Nummer in Vor- und Nachspiel umtaustc." Die eine Meinung der anderen gegenübergestellt — Kalbeck gegen Bülow — ergibt daß die „Heilige Elisabeth" als geist liches Musikdrama ebensowenig leben, wie als Oratorium sterben kann. Die Wahrheit, in diesem Falle die objektive Beurteilung, finden wir in der Mitte. Die „Heilige Elisabeth" ist unver- kennbar ein schätzenswertes Werk seiner Art. die stark nach empfundene Schöpfung eines Großen, ober dennoch ein Werk von teilweise eigenartigem Gepräge, edler Erfindung und meister licher Arbeit. Daß wir im protestantischen Norden der katho- lischen Heiligenleacnde kühler gegenüber stehen, schwächt das Interesse im vorhinein ab. Aber abgesehen davon, ist es, selbst wenn man sich mit dem musikalischen Geholte inniger zu be freunden fähig ist, das Verhältnis der Ausdehnung zu den wenig markig kräftigen Partien, das unsere Anteilnahme in dem Maße sinken läßt, in dem sich die leere Handlung und kühle Musik in die Länge ziehen. Für die Dauer von zwei und einer halben Stunde rann uns das Schicksal der Elisabeth nicht fesseln, auch nicht, wenn sie noch frommer wäre und noch mehr an Wtindern täe als es geschieht. Wir haben sie wieder gehört, ohne, genau wie früher, einen Strahl der Wärme von ihr zu empfangen, ohne von ihr anders berührt zu werden, als rein äußerlich in Sec Kstnst ihrer technisch blendenden Ausstattung. Es geht einem niit ihr und ihrem Rosenmirakel wie beim Ausenthalt aus den Gletschern. Man steht im Eis und Schnee mitten drin in den Wundern, meist ohne viel davon zu bemerken, und — friert. In Anbetracht der großen Anforderungen, die das Werk stellt, und des gegebenen Materials verlief die Aufführung sehr lobenswert, in der Sicherheit der Chöre und Ensembles sogar ausgezeichnet. Ein Verdienst deS Herrn Kapellmeisters Kur: man die Schwierigkeiten in Erwägung zieht, denen er zu begegnen hat. Der durch die Verhältnisse gegebene Chor von siebzig bis achtzig Sopranen und Alten gegen etwa zwanzig Männerstimme», das Orchester, gestellt von einer zwar ganz vor züglichen, dem Geiste und 'Ltile eines solchen Werkes aber doch einigermaßen fremd gegenübersichendcu Militärkapelle s2. Grenadier-Regiment Nr. iOl, Schröder), dazu Solisten, die, mit Ausnahme von Frl. Schenker, den besten Willen für die Sache mitbringen, im übrigen aber der Aulaake nickst voll zu