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Dresdner Nachrichten : 04.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187409046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-04
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.09.1874
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«rtztz-Kt »»,««« »«» , ll»r >» »«r »r»edl,l°» vlarlenllraß» lü. «d»». .,e«eni»»rel» oireielclchr« lich »ß, «gr., durch di« W«I> dt «gr. l»n«eln, «ummrr» I N r. »»st«,«: 24500 «Ml. Für di« «ttag«de ei»,«. sa»dl«r ddanulrri»!« «och> ftch d>« «edacii», »ich» »erdindiich. Jnt»r»ten>«nn<>bme au». wdrl«: ll»»»«» im, uuL »?"'durg. «er- «n. «le„ Leip'ig. V-Iel, >re»iau. Jrauifurl a. M. - gc,-». »5..» in Berlin, Ä>en. Humdurg, Vs., «gn. ch«v v»»d» 1 0». t» js.. I ».«!.— 5» V itdemmg. - »»- n 4». I»Iir»- t c», i» v«r». Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druckend Cigmthum der Herausgeber: Etkpsch -r Nkichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: JulMS Ntkchardl in Dresden. ü«1»e««»«rd«»»»»rte« tn. «d »d"^k°n"wn» dis Milla^s i e „dr. Ln «runnnl: ,r»i» go>i<d dil Nachm.^ Ni» Dr> Nau« n,er ei» >»«>»-"' PeiUjeil, I«p«i dd Plc, *r»»e>«»dr di« An»- d «,r. Er»' Mi »dch„I«°>,, »«» d«> -nI„LU M«» «ich» »,,,d«». >»,i»drr»,« N»n««»«. Antlrig, »on «n» nnd<e- lonnie» Firmen ». Prr. t-aeic toleriren w«e „r »egen Priinumtrondn. 5i»din»g durch Ne»,»r warke» »der P«l»ecnt,(- l»«g » SUdr» !»pe, l'l, «iN L«irr»r» Nt« dir Sianiag, «uuror« ,e> nach einim »- Ü«U» d LlrJ247. Reitnzehnter Jahrgang. MItredaetrur: vr. «na» »>«1^5. MrdaS Feuilleton: Lackiv«, nwi-ti»»»»«». Dressen, Freitag, 4. September 1874. !IILiio^i?»^UMDAWlWlWiiüilgMW8UI Politische-. Von Neuen, ist an die preußische Regierung die Entscheidung herangetreten, wie weit sie im Stande und gewillt sein möchte, die ihr ergebene niedere katholische Geistlichkeit zu unterstützen. Die Zweiseelentheorie — ein „liberaler" Bismarck im Kamps mit illibe ralen „Hoskreiscn" — hat die Folge gehabt, daß Niemand mehr weiß, wie er mit der Regierung eigentlich daran ist, ob die Strenge bei Anwendung der Maigesetze andauern werde oder nicht. Die Nachricht der offiziösen Blatter, der niedere CleruS in Posen neige zu einer versöhnlichen Haltung gegen die Staatsgewalt, ist falsch ge wesen. Wir druckten die 'Notiz schon gleich nur mit einem ab. Ein Geistlicher allerdings hat den Muth gehabt, Rom ein Schnipp chen zu schlagen, und aus der Hand der ketzerischen Regierung eine fette Pfründe anzunehmen. Man kann denken, mit welcher Span nung nun mancher arme Curator und Bicar zusieht, wie das Ding enden wird. Bleibt die Negierung stramm, so werden dem Beispiel Kubeczak's — also benamst sich der Geistliche, um den es sich han delt — Andere folgen. Wenn freilich in Oesterreich, 4 Meilen von Wien, ein Pfarrer Leitgeb, der es gegen seinen Bischof mit der Negierung hielt, abgesetzt und im Stiche gelassen wurde, so wird man sich hoffentlich nicht einbilden, daß dies Verfahren zur Nach folge reizen kann. Geht man in Berlin dagegen endlich einmal un zweideutig vor, so tritt der „Kulturkampf" in eine neue Phase. Vorderhand geht's dem regierungsfreundlichen Pfarrer Kubeczak äußerst miserabel. Der Kirchenpatron von Lions, einem kleinen Städtchen nächst Posen, wollte Herrn Kubeczak für jenen Brief, der die Maigesetze anerkannte, belohnen und verlieh ihm theoretisch obige Pfründe. Aber >u praxi — o weh! Als der neue Seelsorger die Kirche betrat, um zum ersten Riale den Gottesdienst in derselben abzuhallen, da wurde er von verhetzten Bauern bis zur Kanzel verfolgt und arg insultirt. Aus dem nahen Schrnnm mußte Militär requirirt werden, um weitere Ruhestörun gen zu verhindern. Die Posen» Zeitung berichtet, daß schon Tags vorher Herrn Kubeczak, welcher unter Assistenz deS Landrathes, des Patrons und des Bürgermeisters in der Pfarrei erschienen war, die Herausgabe der Kirchenbücher und Kirchenschlüssel verweigert wor den war, weshalb sowohl die Kirche als die Sacristci gewaltsain hatten geöffnet werden müssen. Am Sonntag daraus waren Bauern schimpfend und lärmend in die Kirche eingedrungen und halten Fahnen, Kreuze, Bilder u. s. w. aus derselben herausgetragen, wo bei einige Excedenten sich so weit vergingen, daß sie den neuen Probst anspieen. Thätlichen Angriffen soll der Letztere nur dadurch ent gangen sein, daß ein Genüdarm sich beharrlich an seiner Seile hielt. Inzwischen ist ein Militär-Detachement in Lions eingetroffen und hat mehrere Verhaftungen vorgenommen. Aehnlich geht die Negie rung in Dipperz zRheiniande) vor und so häßlich diese Dinge sind — jetzt heißt's Biegen oder Brechen. Die kirchliche und politische Reaktion in Preußen, die 1852 begann und bis 1864 dauerte, hat diese Zustande verschuldet. Ist cs denn wunderbar, wenn der Ele- rus, der 12 Jahre lang reaktionäre Spanndienste gethan, nicht so fort an die „Wendung" glauben will? In Spanien erweist sich Lerrano, trotz der moralischen Bei hilfe Europas, zu schwach, den Earlisnius brcvi »nanu zu beseitigen. Der Kamps schwankt. Frantreich thut, unter den Augen unserer Kanonenboote und von den Argusblicken unserer Consuln und Ge sandten bewacht, Alles, was cs jetzt noch gegen die Carlisten ver mag. Kommt Deutschland ein Jahr zu spät mit seiner plötzlichen Intervention, so dars Frankreich ja wohl auch zu spät kommen. Bezüglich der Kriegführung des Räubcrkönigs meldet die „Epoca" das Neueste. Sic erzählt über die Gräuel von Olot fol gende, den carlistischcn Cymsmus kennzeichnende Details: Ein ge wisser Bruzanjo, welchem die Füsilirung der 80 gefangenen Eara- biniers ausgctragen war, wendete sich zu diesem Behufe an den Curaten Eainpas um Ueberlassung „eines recht wüsten Stück Lan des, um dieses mit den Carabiniers zu — düngen"! Von Portugal, der Westgrenze des unglücklichen Spanien, welches einen Grenzcordon gezogen hat, kommen den Carlisten keine Waffen zu. Von der Sliinmung des portugiesischen Volkes giebt wohl auch die Notiz Zeugniß: daß für eine Subscription zu Gunsten der Carlisten, welche die nüguclistische „Ncu,ao" am 5. August er öffnet hat, bis jetzt im Ganzen blos 19,000 Reis (100 deutsche Mark) eingingcn. AusItalien verlauten düstere Situationsbilder. Die Räu ber auf Sizilien sind stärker als die Negierung, drehen dieser eine Nase und ehrbaren Reisenden die Hälse um. Der Cynismus, mit welchem ihrer 30—40 in die Gehöfte eindringen — auf den fein sten Pferden! — den Bewohnern aufgeben, daß sie „das Antlitz zur Erde, still zu liegen haben" und nun in Ruhe speisen, stehlen, schlachten, als wenn sie die Herren wären — das geht schon in's Aschgraue. Bei einigen gefangenen Räubern fand man Amulets, päpstliche Segen- und Ablaßbriefe und Traktätlein. Ob die geplante Auflösung des römischen Landtags, ob her Eintritt Sella's in's Ministerium an der gedrückten Lage der Emanuelischcn Regierung etwas groß ändern werden, ist sehr fraglich. In Oesterreich spielt man „Vergleichschießen". Wir würden das DingProbeschicßen nennen, das ist ja aber gleich. Die offiziösen Blätter ereifern sich gegen die voin W. Tgbl. gebrachte Berechnung, Krupp verhielte sich zur k. k. Kanone wie 1700 zu 70. „Nur fünf fach mehr" leiste Krupp. Erfreulich »st die Haltung der Magyaren, die durch ihre arge Finanzcalamität sehr vernünftig geworden zu sein scheinen. Kein Blatt in Ungarn will von einer Mehrausgabe im Extraordinarium behufs Anschaffung der neuartigen Geschütze etwas hören; allgemein fordert man eine größere Beurlau bung der Mannschaft, eine Herabminderung der Prä senzzeit von drei Jahren auf zwei und die auf diesem Wege erreichten Ersparnisse sollen zur Herbeischaffung der neuen Geschütze verwendet «erde». ruft „Ellenör" aus — nicht in die Donau werfen!" Das Blatt mißbilligt entschieden den Gedanken, daß man die Herbeischaffung des gesammten Artilleriematerials der Krupp'schen Firma überlasse. „Krupp wird in diesem Falle die schwachen Seiten unserer Artillerie kennen lernen und er kann dann eine neue Erfindung machen, wo durch unsere Geschütze von Neuem übcrboten werden würden Sollen wir dann letztere von Neuem in's Wasser werfen ?" Selbst das aristokratische Organ „Magyar Allam" stimmt dem Organe der Opposition zu und mit der Erhöhung deS Budget» zur Anschaffung der neue« Geschütze dürfte es noch gut« Wege haben. Wohl den Ungarn, wenn sie einsehen dürfen, daß nicht die Mordwifsenschastcn allein selig machen. Wie viel« Ungarn inüßtcn wir in den deutschen Reichstag wählen, um endlich dm freiheitlichen und auch friedlichen Bedürfnissen des deutschen Volkes mehr Nachdruck zu verschaffen? LoraleS und Sächsisches. — Heute Vormittag fährt Se. Maj. der König abermals nach Großenhain, um den Manövern beizuwohnen, kehrt aber nicht Abends nach Dresden zurück, sondern verbleibt die'Nacht in Großen Hain. Sonnabend gegen Mittag trifft die Königin ebenfalls in Großenhain ein und um 5— 6 Uhr Nachmittags wollen die Maje stäten von Großenhain direkt nach Pillnitz fahren. — Vorgestern Abend 6 Uhr reiste Se. Hoh. der Herzog von Altenburg mittelst des Leipziger Schnellzuges wieder nach seine» 'Residenz zurück. — Se. K. Hoh. der Prinz Georg, der Kriegsminister v. Fa brice und verschiedene Offiziere des sächs. Generalstabs reisten gestern früh -^6 Uhr nach Großenhain ab und kehrten Abends wieder nach hier zurück — Der zeitherige zweite Vicepräsident des Oberappellations gerichts, Carl Otto v.Kyaw, ist zum ersten und der Oberappellarions rath l)e. Georg Siegmann zum zweiten Vicepräsidenlen dieses Ge richtshofes, der Appellationsralh beim Appellationsgericht zu Zwickau Friedrich Alfred Degner und der Gerichlsrath beim Bezirksgericht Dresden Carl Alexander Gross zu Oberappellationsräthen, die zeit- herigen Gcrichtsrälhe Heinrich Wilhelm Just vom Appcllationsge richt Zwickau, und Max Gustav Neiße vom Appellationsgericht Leip zig zu Appellationsrathen bei den berr. Appellationsgerichten, der Gerichtsrath beim Bezirksgericht Dresden Carl Gustav Justus von Weber unter Verleihung des Charakters eines AppellalionSrathe und der Assessor beim Gerichtsamte Leipzig ! 1. Or. Daniel Paul Schreber unter Verleihung des Charakters eines Gerichtsrathes zu etatmäßigen Hilfsarbeitern bei den Appellationsgerichten zu Dresden und Leipzig ernannt, und die GerichtSräthe beim Bezirksgericht Leip zig Carl Hermann Warncck und Bernhard Roscnmüller in gleicher Stellung zum Bezirksgericht Dresden versetzt worden. — lieber das brillant verlaufene Sedan - Concert der Lieder tafel auf dein Waldschlößchen tragen »vir noch nach, daß nach dem Sedanliede, wie »vir bereits mittheilten, Herr Freemann vom Ne sidenzlheater nustrat und eine sehr schöne Dichtung von Or. Pötzsch dein Liedermeistcr des Vereins, in trefflicher Weise vortrug, so daß ein allgemeiner Enthusiasmus dadurch hervorgerufen wurde, daß aber leider die Artilleristen und Glockenläuten durch einen inniitlen der Rede ausgebrochenen Jubel des Publikums irre gemacht, dieselbe zu zeitig mit Kanonendonner und Glockenläuten unterbrachen. Am Ende des Vortrags gab eine Salve das Zeichen zur Enthüllung des transparenten Siegesdenkmals von Henze, welches von der Stadl gesetzt werden soll. Dasselbe ist vom Hoftheatermalcr Helsrich so schön nach dem Henze'schen Modell copirt, daß eS, fortwährend mit electrischem Licht beleuchtet, einen wahrhaft plastischen Eindruck machte und allgemein der Wunsch ausgesprochen »ourde, daß die Ausführung nun recht bald verwirklicht werden möge. Aus dem Festplatze waren wohl über 4000Menschen versammelt und die Stimmung eine wirk lich patriotisch begeisterte. — Am »orgcstrigen Sedantage sind hier und anderwärts ver- schiedentliche hübsche Privatfeierlichkeiten vor sich gegangen, von de nen uns zunächst folgende bekannt sind. In der Zscheygcschen Re stauration am Pirnaische» Platze kamen am Vormittag unter ande ren Stammgästen auch ivie immer zwölf Herren, die den Feldzug 1870—71 mitgemacht hatten, auch ein Stammgast in den 70er Jahren, ein alter Lützower ivar zugegen. Diese seine Stammgäste begrüßte derWirth, HerrZscheyge, dadurch, daß er von einem Musik chor patriotische Weisen aufspiclen und jedem der Herren unter fol gender Ansprache: „ES Ist mir eine angenehme Pflicht, an Detttschlankö großem Eiinnerungötage Helden auö dieser grollen Feit in unserer Mitte begrüßen zu können, Helden, die ihr Leben iiir Deutschlands Größe cinsctzten. Ich erlaube mir. Ihnen ein Glas deutschen KaiserweinS zu kredenzen und bitte Sie, mit mir anzustoßeu. Hock Kaiser, Reich und seine Helden l" einen mit Lorbeerkranz umgebenen Pokal, gefüllt mit echtein Rhein wein, kredenzen ließ. Die dadurch unter den Gästen entstandene fröhliche Stinmung sprach sich in verschiedenen, oft sehr hübschen und immer zündenden Reden aus. — Jn Hainsbcrg hat man den Sedantag erst gestern Abend gefeiert, »veil am 2. d. die Bewohner durch Einquartierung re. zu sehr in Anspruch genommen waren. Es hatte sich auf Anregung einiger patriotischer Herren ein costümirter Festzug arrcngirt, der vielen Beifall fand. Hoch zu Rosse bildete Barbarossa dm Glanzpunkt des Zuge»; um ihn herum gruppirtcn sich in französischen und deutschen Uniformen und sonstigen Kostümen die Zug- theilnchmer. Auch Napoleon, Eugen» und Lulu fehlten nicht Von der großen HainSbergerFabrik au» bewegte sich der Zug nach dem Turn plätze und führte dort verschiedene Evolutionen aus; Festrede und Gesang hob die allgemeine festliche Stimmung. Bei heiterem CommerS gab man sich schließlich im Gasthause zu Hainsberg den ruhinreichcn Erinnerungen an t870—71 hin und beschloß spät das schone j SiegeSsest. — Imposant war der Lampionszug, der sich am Abende platz, den sich der Pfeisenelub „Qualmaria", ei» rühriger Verein, der die besten Elemente der Umgegend zu seinen Mitgliedern zählt, aus einem Grundstück des Ober-Collegen besagten Vereins zur Ferer des Tages ausersehen hatte. Ein nach Hunderte.» zählendes Publikum aus Dresden half bei herrlichem Sommerabende die Feier des Ver eins verherrlichen, die sich durch Gesang und 'Rede, vor Allem aber durch ein Freudcnseuer kund gab, die von dem PatrioltSmuS des selben ein nachahmenswerthes Beispiel ablegt. Wcühin « das Elb thal mögen die aussteigenden Fcuciwcrlslörpcr vou de« Räcknitz« Hohe» geleuchtet haben. — Die Wiener „Presse" berichtet, daß sich Graf Brust «it Urlaub aus zwei Monate nach Sachsen begeben habe — Die diessährlge een malige allgemeine ftrier d e - 2. S e p t c m b e r» a I ö N a t i o n a l i c st I n g in Drcvdrn beschlossen ein Festakt und Feilbänken iu dem ieslllch öccorirten Saale t c S G e w e r b c b a u s e e, an denen sich gegen MX) Personen, darunter Ibic Cxc. die Mi nister von Gerber, von Nvuitz und von Fallrirc, betbciUgtcn. Der von Friedrich Bodens! cdt gcdichicie, vom Dichter seibit gebrochene Prolog bcöaiidette das Verhältnis» der dcutichc» Poesie zu den grolle» .Näinp'en und Liegen leb Jabecö tt'A). die Hobnung auösprcchcnd, daß ticieidcn ci»n einen würdigen Langer rinden würde»; schUctzlich tcüKampieS gegen den Ultra- nwnlaiiitzmus, der Gefallenen gedenkend, schivfj er unicr all gemeinem BciiaU mit dein Wunjclic, daß i a» -chwcrt der Schutz dcö ncnen »culsche» Reiches, der Gcisi aber gltczcck der Biedrer seiner höchste» Güter icin möge. Die F c si r e d e dcö Herrn E u I t»» s in inisier 1),. von Gerber brachte zunächsl einen 'itüclbiick aus das Kricgöjabr 18tt>, der Aiigcnblickc gcdenkcud, »vo Nachricht aui Nachricht von de» grollen Liegen cinttaj, wo mit mubcrischcr Schnelligkeit ei» aligemelncr Jude! sich vo« .'aus zu Hgnö, von Statt zu Stadt verbreitete, wo man iudelnP in die Strallcn eilte und Männer si-D in die Anm iankcn, v» einander sonst nie gesellen, »vo daö ganzc Volk, von» Meere diS zu den 'Alpen, vom 'Riemen bis zum »ibcinc eiiniimmtc in brn unendlichen Jubel, als vollends die Nachricht von den» entschei denden Schlage des 2. ScplcmbcrS cintiai, ein Tag, wie »du das deutsche Bott jedentaUS noch nie geleiert. Was aber be deutete icnc Nachricht? War es nur ber Jubel über bic alte, abermals ruhmvoll bewährte Lapin keil, über dt« krälkige. Üeztz reiche Abwehr dctz AngrillcS. bcn ein ruheloser Fcinb aui unsere Ehre gemacht? — Nein, cS war kie Gewißheit, bau endlich die LcvniSichicksaie unteres Volkes einer siegreiche» Snlicheibuug cut- gcgcnreitten. Das war cs, »ras Alle lorlriß, AUe ergriff. Zwei Fallnaui'cnte lagen Himer uns, seit dnmchc Männer i» dieser Gegend wohnten, zwclIahclauiendc wechselnder, bald glorreicher, baiö trüdcr Schicksale. Reich bcanlagt an GeMI und Gei» er heb sich nach dem ersten Jahrtausend kaS dkuncl c Veil zu« ersten Europas, eine Ruhmcszcit, ans der uns noch heute die romantllchcn Licl'tgciiattcn der Hollcnsuiuicn cnll.cgcntcnchtcn. 'Rach Schluß des Mittelalters alt- Träger derRe-ouuati n aber mals alten übrigen boranichreiteiid, wart es der 'aweckücho NOtäbrigc Krieg nach aneu Nicht,.ngen um Jahrll»mer'c zurück und seihst die, deutsche Kmil auiö Neue zementen Bruck »gs- kriege wm-cke» Deutschland nicht nieder am dir ß.lu zu biingc«», die cs verdiente und kie es erkircotc. Groll in Wiill.n;cha>> und Kunst, in seinen Dichlrl'iürucn kie eil abendnen r .. n.etschor seiner Gumne besitzend, ein Volk der Denk-r aui das »na« mit leidig lächelnd nictrrtall, inan eiten ivin Eine und B aän, und rullig mußte es geschehen lauen, daß Andere das pvu urllr Un glück des Vaterlandes zu Mrem Voillleiic auell nt. l». Fr Mroülz. das seit dem tzttuck rtge» Krieuc umcr Schicksal aui das Eczoisiücdfte ausgcdcmet, wagte abermals einen ircchcn Eingriff >»> untere Nervte. DaS tcimchc Volk »mit vor ber ichwcrr» Frage, ob cS netter existier» oder »ntcrgevcn wolle: 2>x«! Favre ruhm voller Vcrgangcnllcit eiend briackiellend. Der Sieg von Sedan brachte die ton»»r»te Antwort aui diese Frage und DaS wai cS. waS Alle, Jung und Alt, Hoch unk Niedrig mit gleichet, kielst« Begeisterung crnttiic. Die große SchickiniSichlachl war geschlagen; daö dcmicllc Hccr hat die Frage der S cillsislandigkctt deS Vater, landcs aui lange Zeit hinaus sichergesieiit, nir lallen wieder, was wir lange ersircllt, ein großes, ein gcciittcS deulichcü VE. iand. Denen aber, die jene glorreichen Tage »liicricbt, ihnen beim die Pflicht, die Erinnerung an dieselbe» au> b>c kvmmcnbeu Geichiechker zu übcrlragcn, diele Freude, ticien Jubel zu erllailcn unt io zu einer Quelle rei-vsien ScgcnS zu genauen. Dcutsch- i nb hat eine andere Stellung in der Welt eingenommen, der teMi-hc Name hat einen hohen Klang, ber deutsche Fleiß cinon sichern Schutz geinnden. Ei» Paciament hat manche hciiiaw.c Einrichtung im neuen Reiche zu Stande gebracht; nun gilt cs aber, Vor 'Allem bas Errungene auch siegreich zu bebanxten. Allerdings scheine» etwaige Bcioranisic am Me»>chci>cii»'r hinaus vertagt, wir sehen getrost aui unsere Heere, dcien Thattraik und «Lchlagierligleit sich >v giäiizend bewährt: aber nicht dir rohe Geaalt allein hat bcn Sieg ciiochten, cs »rar die Bildung, die ihr dazu de» Arm gereimt. Daher ioltte denn auch das Haupt siicvc» am Eri»neru»gstagc dahin gchen, nicht >iur die errungene MachislcUung zu erhallen, sondern vor Allem — sic zu verdienen. Nun, da icke Zweideutigkeit eutichwuntcu, möge man uns immerhin als ein Volk der Denker erkenn»» und benennen, als ein Volk, baS auch iür die idealen Güter der Mcnichllcit Großes mit Treffliches gelcittel. Was könnte taber der Scbantag mehr iiir uns Deutsche icin, als eine stete Auhor- berung zu ernster Arbeit, damit, wen» abermals ein entschwun denes Jahrtausend einen Rückblick gestattet, beileibe nicht nur ein großes und mächtiges, sondern auch ein gutes und cblcS, sittliches Volk vor sich erblicke, das rüstig »eine grilligen Schätze gcmchrt. Nu» bleibt, schloß der Redner icinc Betrachtung, ein Voll nicht immer in der Stimmung bcS FcstjubeiS; kalte Ernüchterung tritt nicht seiten rasch an seine Sielte. So blieben auch nach >enc» großen Tage» Ve>slimmungcn und Mettiungovcrschicbciibcikc» ketticswegS auS. Die Pancicn sonderte» sich ichäricr dem, je, nm ich erlist »nd nicht selten mit spitzen Waffen zu dckämpicn. Wie aber wäre cs auch möglich, ln einem Volke volle Ucbercttisii»»- iniing I» polittiche» Fragen zu erzielen, und namentlich in einem Volke, ivie Vas deutsche! Aber auch hier möge der Tag von Sedan ein Tag bcS Segens ick»; an d>cicm läge möchlcn alle Palliliiicikigkeilen vergehe» sein, Alle in Liebe zum Vaicilande als Brübei einer Nation sich iühlen, übclciiisiimmcnb M bcin hoben, iesilick'c» Gciüblc, baß iiia w zu boG unt heilig lei, um cs nicht dem Wohlc des deutschen Volkes, dem deutschen Vaterlantc zum Qpicr zu dringen. Dies ungefähr der Sinn ber mit lautem Belmil aittgcnommcnen Gerber schcn Rebe. Die nachtolaenve, episch bramalische Scene: ., D i e S r a u b c S K r i c g e i v»n Earl Heigei, die Emxkintuiigrn einci Qtkizie-Saatttn wävrend tcS KricacS. die Sorge um d-n veiwandelen, cnb iw rückkehren- kcn Gatten in 'Venen schildernd, erirevte sich cbeniallS tcS " ei- ik - u. ! faiicS der Vcrmn>i»tt,ng und brachte de, Darstellerin, Fräulein - - ^ - - der Sedanseter vom Rackrntzer Gasthofe nach der dorllgen Hohe be- g Löhn vom Hotthcater tn Detmold, einen Hervorruf werden doch unsere Bron»«»eschütze -' weste. Sine schon an, stchchare A-«« iermzeuhnctc den Fest- l rin. Auch du uo» einmal di« »wtc» Tbntcu vä große»
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