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Dir unschönen, daselbst trotz der geschehenen Umwandlung stehen gebliebenen königl. Pontonschuppen beeinträchtigen zwar immer noch die Uorderungen der Aesthetik und die daselbst für den Elbhandel und Verkehr so wünschenswerthe gänzliche Freiwerdung des Elb- auoi»; indeß steht wohl zu verhoffm, daß auch sie dem guten Geschmack und der unabweislichcn Nothwendigkeit in späterer Zeit noch zum Opfer fallen werden. Nicht minder ist auf der Elbseite d« Sonntag'schen Grundstücks die neugeführte Straße in der er forderlichen Breite nunmehr vollendet; mit Bedauern aber ver nehmen wir. daß dieselbe, welche jetzt nach den dahinter gelegenen mit Holz- und Sandsteinwaaren belegten Communplätzen ausläuft, vor der Hand wenigstens nicht weiter geführt werden soll, wäh rend früher projectirt wurde, sie schon jetzt bis nach dem Röhr- bohrwerke zur Verbindung mit der dsrt nach dem Blasewitzer Wege ausgehenden Straße fortzusetzen, das zur rechten Seite lie- »ende Areal zu Bauplätzen verwenden und so eine neue schöne Wasserstraße entstehen zu lassen, ähnlich der gegenüber liegenden in Untonstadt. Es wird hierdurch der Zweck der bis jetzt fertigen Mraße gänzlich neutralisirt, während cs im Interesse des Handels und des Verkehrs gerade an dieser so frequenten Passage höchst «othwendig wäre, daß man die Arrondirung der project>rtcn An lage so schleunig als möglich zur Vollendung brächte. Denn gute und Umwege ersparende Straßen sind die Pulsadern des Verkehrs, und dürfte ger»de längs des Elbquais hin mit deren Ausführung nicht länger zu zögern sein. Die Baulust würde alsdann sofort sich zu regen anfangen, und wir würden gar bald neue, geschmack volle Häuser dort wie ein Wunder aus der Erde erstehen sehen, um so mehr, als das keineswegs aufgegebene Projekt einer dritten in der Richtung von der Glacisstraße herüber zu führenden Elb brücke, welche in einer bis nach dem Schulgute fortzusetzenden OUaßc ausmündcn soll, auch dieser letzteren, ein ziemliches Areal umfassenden städtischen Besitzung einen dis jetzt noch kaum erkann ten Werth verleihen dürfte. Hoffen wir daher von Allen, welche in dieser wichtigen Angelegenheit zu wirken berufen sino, Laß das begonnene schöne Werk mit Eifer fortgesetzt und mit der wün- schenswerthen Energie zur baldigen Vollendung gebracht werde. — In Kraffi's Restauration wird übermorgen Kirmes ab gehalten. Sehen wir zu, was Vater Krafft außer Kuchen, Beef- stcakes. Bairisch Bier und Leberwurst uns diesmal für Ueberra- schungcn zugedacht hat. — In dem Garten an dem Hause Nr. 18 der Langegasse sahen wir dieser Tage Maispflanzcn in der Höhe von ti Ellen 2 Zoll Wir haben dies Gewächs in solch bedeutender Höhe noch nicht gesehen. — Am Freitag Abend sind die Jäger Bräunig, Göpfert, Teich und Kunath von der 4 Compagnie des 4 Jägerbataillons aus dem Cantonnement in der Nähe von Oschatz wegen Brand wunden an Gesicht und Händen an das Leipziger Militärhospital abgegeben worden. Die Verletzungen sind ihnen dadurch zugcfügt worden, daß sich bei Zweien der Verletzten durch einen Schuß ei nes Mannes im zweiten Gliede beim Rottcnscuer die Pulverpatro- nen in den Patrontaschcn, wahrscheinlich durch Hincinfallen eines Funken«, entzündet haben. Auf Befehl Sr. Maj. des Königs, vor Allerhvchstwelchcm das Manöver stattgefunden hat, ist die mi litärische Hebung aus Anlaß des fraglichen Vorfalles sofort ein gestellt worden. — Aus Freib erg, 26. Sept.. schreibt man dem Dr. I.: Gestern hatlcn wir hier eine bedeutende Gerichtsverhandlung, der das ungewöhnlich zahlreich versammelte Publikum mit ebenso großer Beharrlichkeit als Aufmerksamkeit bis zu Ende folgte. Der Be sitzer des Erb- und Lchngerichts zu Dittersbach bei Frauenstein, H., war beschuldigt, die Anzündung und Einäscherung seiner Guts gebäude dergestalt veranlaßt zu haben, daß er seinen Schirrmeister durch Gcldversprechung für die Brandlegung gewann; da dieser aber ob des verbrecherischen Versprechens Gcwissensbüssc fühlte, so wendete er sich gegen die Zusicherung einer kleinen Geldsumme an eine Dienstmagd. Und diese folgte in der That der Stimme des Verführers; das Gut brannte ab. Weil aber das verbrecherische Vorhaben schon längst kein eigentliches Geheimniß mehr war, so nahm Li« betreffende Behörde von der Sache ernstliche Notiz und brachte die Verdächtigen zur Haft. Bei der Verhandlung ergab sich, daß die vollständigsten Geständnisse gemacht worden waren. Dieser Umstand machte die Vertheidigung der Jnculpaten den Per- theidigern nicht leicht, v. Schaffrath vertheidigte den Besitzer H., während die beiden hiesigen Sachwalter Blüher und Leonhardt I. die zwei anderen Angeschuldigten in rechtlichen Schutz zu nehmen suchten. Und in der That haben die Sachwalter mit Geschick und Scharfsinn ihre Clienten vertheidigt. Der Ausgang war folgen der: Der Jnculpat H ward wie der Schirrmeister zu 10 Jahren Arbeitshaus verurtheilt, die Dienstmagd dagegen zu 8 Jahren. — Repertoir des k. HoftheaterS: (vom 3. bs 8. October) Mittwoch: Memoiren des Teufels; Donnerstag: Viel Lärm um Nicht«; Freitag: Faust; Sonnabend: Di« Widerspen stige und Da- Versprechen hinter'm Herd; Sonntag: Götz von Berlichingen; Montag: Faust. — Drodpreise vom 30. Sept. bis mit 6. Oct. d. I.: 1) feines Roggenbrot» (Lockwitzer) höchster Preis 14V» Pf. das Pfund, niedrigster lOVr Pf.; 2) hausbackene« Roggen- brod (Leipziger) höchster Preis 11 Pf. das Pfund, niedrigster 9 Pf.; 3) Schwarzbrot» höchster Preis 10 Pf. das Pfund, niedrigster 7 Pf. Feuilleton und Vermischtes. " * Zopf in Wien. Trotz des neuen österreichischen Ge werbegesetzes wurde zu Wien einem Kaffeehausbesttzer, welcher «ine Kegelbahn errichten wollte, die betreffende Concession verweigert, weil zu befürchten sei, daß dort die Studenten zu viel Zeit zu- bringen würden. * Eine große Fabrik für phosphorfreie Streich zünd Hölzchen wird in Harburg bei Hamburg errichtet und es scheint sonach dieses Problem dort in befriedigender Weise gelöst worden zu sein. * In Berlin wurde bei dem Ausbau eines alten, baufällig gewordenen Hauses von den Arbeitern ein sogenannter Ratten könig aufgefunren. Derselbe bestand aus acht Stück Ratten, deren Schwänze unter einander verwickelt waren, sämmtlich sehr alte und theilweise erblindete Thiere. Die Arbeiter haben ihren Fund dem zoologischen Garten überwiesen. * Um Zimmer in neugebauten Häusern schnell bewohnbar zu machen, verbrennt man in den geschlossenen Räumen eine Quantität Holzkohlen, öffnet dann die Fenster und wiederholt dieses Verfahren einige Mal. Bald wird man finden, daß sich der von Kalkfarbe u. s. w. angesammelte üble Geruch verloren hat. * O Warschau, o Warschau, Du wunderschöne Stadt, In Dir liegt noch begraben so manche Zukunftsthat, Es blicken die Börsen die Aeuglein sich blind, Weil sie ja leider wissen, was Conferenzen sind. Giebt's Krieg, bleibt es Frieden? Wird fallen das Papier? Wird Jener eingeladen? Bebt dieser grollend hier? Wird Warschau was nützen? fragt Jeder heimlich sich, Oder wird Europa sagen einst: Es war schauerlich! Briefkasten Brief ml» Unterschrift: „Freund der Wahrheit." Hat denn die Geschichte mit dem Dilettanten in der Malerei noch k.inEnde? Warum so aufgepörschelt und kollerig wie ein Truthahn? Jede Stunde dem Hasse vergeudet, ist eine Ewigkeit der Liebe entzogen. Deshalb rathen wir: Schicht zu machen und rufen: Fort, mit jedem falschen Piunke! Dilett re wer da will j Acchker Kunst geweihter Funke Wachst im Busen tief und still. Vergrößerung de« PostplatzeS. Ihr Brief vom SS. d. M. ist ursprünglich mit blauer Dinte geschrieben, welche nachzedun- kclt. D>eS ist aber wahrscheinlich nicht infolge chemischer Substanzen, sonder» wohl deshalb geschehen, weit sich die Dinte übec ihren Unsinn schwarz geärgert hat. Sie meinen: um den Postplatz zu vergrößern, solle man die Spiegelfabrik und den Häusrrcomplex hinwegreißen, wel cher die linke Seite der Sophienstroße bilde. Wer g ebt dann das Geld zum Ankauf der Häuser her? die Stadt, der Bürger, der so schon immer die Hand in der Lasche haben muß? — Bringen Sie 8v,vov Lhalrr mit, dann läßt sich viell icht eher ein Wör chen reden. g von NresÄv von Vvtss Ankunft in irrvsüvi II? 8. Um während i Alters, sie schrift beis was ich dr auch b« am Pol im größter von Marge > Krells» st llnsang halb Wozu ein ilthalt nur vo