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Dresdner Nachrichten : 26.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-26
-
Monat
1884-08
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.08.1884
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n ,»»nnem«l>« »terieitttldrlt» z»rch die Po» M. 2.76. - Jvtrrii« ».rt-nlie >2 dtß R-Lmiit. 2 Ui>; »on-I-a« »» l2«l».,tzr>«e»t>ad »I. »i-Nera. 6 nur an v>o»»nio,eii»li , Uhr. «o«m. l» itvalN»« *«>» »ileie». »«tld„»t»«tl, U»ur«i» ietondi ft-tie »« 1»« »>»e »oranl,. Kr dal 064>Iii2ai,e itclcheiiiei, der Än >«,-»« wird »ick» ,e«,de». «uswSr klar JnIer>to»»-AoIn>4«e acye» Pro NLmrrinidojaliluiik du><<> tiriclmortei »d>rüojl'iiizoon,o« 8 Silbe» lb PI» Inieraie »Ir M-oio, »der NO« tzeti- ,o,e» V-Ii>«,i>e 2-' p'o. J»Icral> nedmr» an: <»»»»>>e» -Pure>»!>r «m Laalenllctn u. <lo»Ier, aiud. Most' Dau>» n <l».. b »olibenboiik. « Ml>iler-G»r»b. I». »Ied-M»«de>'>.r» Varii-H'lle. B. ii>nd>-«-rIi»5v. U tzlftnee Hainbur», 4!io6»i>T«»iiy. Niir 0>»>k»adr eln»rl. iNanuIcripie tcme Verdi» » lilrtr lkzd«tUchM G' ^ Tageblatt für Politik, ^! MMllLW. KclWlrNttetjr. ZSrsellScnLl, Iiemimlitke. 0»SvUn«4»r >870 ?tcd!si^ L ». L^I»I»r»«i krLSsrstr. dio. 7. ßellöff u. Kwnrs- Oalantsrlv -W>»p«n /ttkum,. k"äcdee UoNmaoU u. Xun,»» nirtna» klg«i« fadellc. c»poet. Orc»»« kI»v«L»»d«»rr»»»» SO. 54»g»rin nur I'r»u«r»«r»»»r 01» 7. -Siatittv ^«iivegnteez i« l'ilpier-koiifeeti«» «Ivs»i»tv I'nekunut-n. I», m«1 Oouvvrtu. Ntllvt «I« Oopr^nwnetva^v oto lAitnnv. Vrvsäva, Mlsärullsrslr. Lid »oplilvustr. 6 »m Kvatplnlr. VI« «»dl« »r. V. >I»«k«r'» Original - Korms1-l.vib«SsvIie «ovvio sämmtliodo vokton RvNwal-itzittlltell smpüodlt Ose. I-edwLuu, 8kI>I«82-8>rir« äo. A. N»»ör«1»«kolress, Leli«k»kel»«o, «»»Ife«. Lelft« ^»stedr»N«»» v»ment»»el»eo, pl»törlemeo, 1'o«rl»teat>»kdea, UL«iekert«^Nen. O»mea- I'mktioßlet»neUeo, I^I«ea»»rUen vU). ^usisUtirUeko illastrirtv ^roik1u»t«a vorclov brstiz Ld^o^obov anä nLok franko vvrsttwlt. k»ri<vii Siilsn«, vr«8<l»n, Rll»<lrulksr«tr. Lid. o. Sapdloustr. 6 am kostplat». 2---r? I!ea^z-!--r--t-S^u--7--4---r--r-7-l---n-ta---ir-u^^ I'Ldrik-Kz.dliLLömsut eint. u. elesLutsr ^iväsrearäsrods von ^IsrLnäsr ?Ü1ivLadQ. krassr^tr. 6. ükkenülZer der Knnllgeiveröeha5e. ^" IIu I»«r»lt7»I1Il88t. ^ I^iin 1Lii«,t»eu dli» I« ^»nr«r Sa»I<»eIt1>i .^puoli- n»el HV«8« Iirilwir-ckuLÜ«« V«»» a »II, «te. ^ » ü« m««1«1»«n I»1« I« I»>,»e r HV»lI«i»e, HV«»»I»1e»ir- «. I«r»«x»1A»««DHIvIel«», Slouxen, ir»irei»mn»tel «1«. Nk. 28«^. 29. Iahrganß. ^llllagc: 40.000 Srpl. Aussichten für den L». August: Schwacher Südwind, junelimrnde Bewölk., trocken, Gewitterregen nicht auSgcichl .Temp. wen. veränd. Dresdk», 1884. Dienstag, 2V. August. IG ile« Amt 8el>t«»idor aut «11« „»»««elavn IVa»I>» lu «1«» I2»»e«ltt1au, ftla»l«nnt»a»,ie« l t, »u «O I^t«ual««»n, tun annrv»»«» >»«> «l«i» I'aietauintallv,, ix,» >,«» tt«t»d>»««t»t«1« »u vtt ln «lv» <>»«t«r». U1nLa». ^I»aa»vl»l« »u bL». vucol. 4Nl«»^n«»dlatr »NL«»nu»u«n. kxpollitton <1or Orvsttlnvi' ^aollrlvliton. U,r,nn«,rui«rr «edaklrur ,ü' Politische- vr. «mtl viere» in »reldrn Einen Sommer von solchem ständigen Charakter haben wir seit vielen Fahren nicht genossen. Seine strahlende, immer gleichmäbige Wärme hat aller Welt woblgetlian. Er brachte zugleich eine grosse Ruhe in die Politik. Alles gab sich der tiescn sommerlichen Stille um so lieber hin, als man eine ausregcnde Winter-Campagne hinter sich hatte. Versuche, die Wablbewegung in Fluh zu bringen, scheiterten an der allgemeinen Unlust, zumal die Hauptmacher bei den Wahlen in den Sommerfrischen weilten Eine Ausnahme von diesen Erscheinungen machte die Sozialdemokratie. Bei ihrem stachelnden Eifer, die Machtmittel des Staates in die Hände zu bekommen, uin die Gesellschaft und ihre Einrichtungen zwangsweise zu verändern, fragte diese Partei nicht nach Sommer oder Winter. Ganz natürlich! Wenn einmal die sozialdemokratische Zwangs- beglückung ins Lebe» treten sollte, dann werden ja auch Regen und Sonnenschein. Tag und Nacht, Kälte und Wärme und die Fabreszeiien aus Grund von Mehrheitsbeschlüssen neu geordnet. In aller Stille, mit oder ohne daS Sozialistengesetz, haben'sich die Sozialdemokraten organiflrt und für alle Wahlkreise, in denen sie sich mit anderen Parteien zu messen gedenken, ihre Candidaten bestimmt. Sie machen gegen alle anderen Parteien Front. So nahe einige derselben ihnen auch stehen (Volkspartei, bürgerliche Demokraten. Fortschrittler, Freisinnig-Deutsche) — ste zählen sie doch zur „reaktionären Masse". Auch die den Sozialdemokraten entleMe demagogische Agitation der Freisinnig-Deutschen schützt letztere nicht vor der Feindschaft der ersteren. Vielmehr hoffen die Sozialdemokraten sich gerade auf Kosten derselben zu bereichern, soweit diese bisher großstädtische Mandate innehatten. Nur bei Stichwahlen wird sich die Sozial demokratie mit den ihr geistig und in der Agitationsmethode verwandten Freisinnig-Deutschen verbünden, um die gemeinsamen, erklärten und grundsätzlichen Gegner Beider: die Konservativen, Handwerker, Landwirthe und Antisemiten, zu bekämpfen. Die Freisinnig-Deutschen fahren zur Zeit mit besonderer Heftigkeit gegen solche Candidaten anderer Parteien los, die sich für eine Börsensteucr erklären. Die Heranziehung des mobilen Kapitals zur Besteuerung, die Abwälzung eines erheblichen TbeileS der Steuerlast von den schwächeren Schultern der Handwerker, Bauern und Arbeiter aus da» starke Rückgrat der Grohkapitalisten und Geldwerthspekulanten erscheint den Deutsch-Freisinnigen als die drohendste Perspective vom künftigen Reichstage, als daS unter allen Umständen Abzuhaitende und zu Hlniertreibende; hiergegen richtet diese Partei ihr stärkste» Geschütz. Und merkwürdig! Die Sozialdemokratie, die sonst alle Uebel, an denen Staat und GeseUichast kranken, schonungslos verwirft und sich vermisst, sie mit ihren Rezepten zu kurriren — sie hat für die Plagen, welche daS Börsenspiel und die Börsenspekulation über Staat und Gesellschaft bringen, weder Augen noch barte Worte. Der Sozialdemokratie sind die Arbeit-Geber ein fortwährender Gegenstand der Angriffe; die Arbeit-Händler, d. h. die mit den Ertrage der von den pioducirenden Klaffen geleisteten Arbeit Svekulirrnden und Spielenden find ihr ein .Rüdi mich nicht an". Warum? Weil da« zu Spekulation»,wecken verwendete Großkapital zu der Aufsaugung der Mittelschichten, der Zerrüttung de» Handwerkes und der Auslosung dcS Bauernstandes wesentlich beiträgt. Diese, unbewußt, ja wider Willen der Sozialdemokratie ge leisteten Dienste vergilt dieselbe durch Schonung jener Faktoren. Dir spekulativ« Großkavitalwirthschaft arbeitet der Sozialdemokratie in die Hände. AuS dieser Lage ergi> dt sich die Nothwendtgkeit, daß Alle, die daran Interesse baden, daß der redlichen Arbeit ikr Ertrag bleibt, sich zusammenthun und die Verth,idigung der staatserhaltenden Einrichtungen gemeinsam führen. Recht kleinlaut äußern sich die Blätter der Deuttchsretstnnigen über die Eriolge der BiSmarckischen Aolonialpoltttk. Mit tvßiaurer Miene schauen sie drein, daß der Staatsmann, dessen Sozialreiorm- pläne sie aus Schritt und Ttttt bekämpfen, in seinen volkstbümlichen Bestrebungen nicht soweit erlahmt ist, um nicht mit Kraft und Würde die Ehren und Interessen Deutschland» im Au»lande zu vertreten. Höhnisch erzählen sie, daß die nationale Begeisterung für dir deutschen Kolonien umlomebr abnrbme, je näher man dem Meere wohne. AuS BiSmarckS großer Rede, in welcher er aus dem letzten Reichstag die Grundzügc einer deutschen Kolontalpolitik bar legte, druckt diese Gattung Presse lange Auszüge ab, als wolle ste damit BiSmarcken festnageln und ihn zu verwarnen, diese Grund »üge ja um keine» Haare» Breit« zu überschreiten, um ja nicht den Unmutd der Herren Engländer zu erregen Für die Anmaßungen John Bull» haben die FreihandelSblätter kein Wort de« Zorne», daS sich doch jedem guten Deutschen von selbst aus die Lippen drängt. ES fehlte bloS noch, daß diese in deutscher Sprache, aber z.im Vortbeile der Engländer geschriebenen Zeitungen unseren LandSmann, vr. Nacktigal. als den Fafelban» behandeln, wie eü die Blätter de» englischen Ministerium» thun. Gladstone'S Organ. Daily New», spottet über den gelehrten Querkoos Vr. Naldtigal. der ohne Rücksicht auf tue Kosten des Salpeter» zweimal 2l Kanonen schüsse in Obergninca abgegeben habe, um die Niederlassungen einiger verlaufener deutscher Lausleute zu schirmen. Bismarck selbst »erd« kl» »or La»«n den Bau» über den Einfall de» Doi.orS gehalten haben, der sich einzubilden scheine, man könne Kolonien durch unbesonnene Streiszüge puiverbewehrtcr Professoren gründen. Alan kann sich ersichtlich englischcrjeits noch nicht daran gewöhnen, daß die Zeiten unwiederbringlich dahin sind, wo deutsche Kaufleute englisches Unrecht klaglos dahinnehmen mußten. So vcwirkt Eng land selbst, daß sich dem deutschen Volke in jedem Gebauten an seine Kolonialpolitik ein Tropfen Haffes gegen England mischt. Zwischen China und Frankreich ist der unzähligemale hinauS- geschobene Krieg nunmehr ausgebrochen und ist es dock auch wieder nicht. Wenigstens nicht nach Ansicht der Pariser Regierung. Französische Kriegsschiffe bombarbiren ein chinesisches Arsenal und schießen eine chinesische Flotte in Grund und Boden — aber das ist kein Krieg, beileibe nicht! Das ist nur die Beschlagnahme von Faustpsändern. ist blos die Ausführung der Zwangsmamegeln, zu denen die Kammern vor ihrem Auseinandcrgehen bas Ministerium Ferry ermächtigt habe. Ein wunderlicheres Schauspiel hat die Welt schwerlich erlebt. Dieser Zustand ist eigentlich ein Friede, der kein Friede, und auch ein Krieg, der kein Krieg ist, sondern ein Friedenskrieg, oder, wen» das bester klingt, ein Kricgsiriede. Ein wenig wird diese Eigenthümlichkeit durch die Rücksichtnahme erklärt, welche Frankreich aus den Handel der neutralen Mächte in den chinesischen Gewässern nehmen muß. Bereits haben sich denn auch englische Rheder und Fabrikanten daiür ins Zeug gelegt, daß ihre Schiffe, mit Waffen und Kriegsmaterial beladen, ihre Ladung unbehelligt durch die französische Flotte den Chinesen zusühren dürien sollen. In solchen Stücken ist Job» Bull unübertroffen. Er versorgt einen kriegführenden Tlieil mit Waffen und Munition und verlangt dafür Freipäffe von dem anderen Tbeile! Dem Pariser Kabinet erwachsen ober aus den wüttienden Angriffen der Opposition große Schwierigkeiten. Die Verfassung schreibt vor, daß zur Kriegserklärung die Zustimmung des Parlaments gehöre. Radikale wie Monarchisten verlangen daher schleunige Einberusung des Parlaments; käme Fcrrn diesem Verlangen nicht nach, so macke er sich eines Verfassungsbruchs schuldig. Fern, entgegnet, da vor dem letzten Vertrauensvotum der Kammern Kelung bombardirt worden sei, so könne er nachher auch Fu-tscheu bombardiren, ohne die Verfassung zu verletzen. Damit führe er blos den Auftrag au», den ihm bas Parlament gegeben habe. An d.r Halsstarrigkeit der Chinesen, welche sich weigern, Frankreich eine billige Genugtduung zu geben, sind wesentlich die Hetzereim Englands schuld, Ferry's eigenstes Blatt schleudert der englischen Politik die treffenden Worte entgegen: «Sie ist zweideutig, falsch, meineidig, schmachvoll treulos und lächerlich machtlos." Solche Worte basten Pari». S>. iluqusl. ,8»Iui.i Rriilk 77.82. Lnlrib« 107.00. Jialieurr »d.20. Biaairbahn SL2,bO. vomdarden 210,00. da. vri»rMilrn —. »gim«r 202. Ocü. Boldrenle -. -?vanier O lomanen »82 Tabak-Aciien —. Träge. >r«n»»ii. 2S. Niiguft, vorm. II Uhr ro Min. (tonsols NMer Rlifiea S0>/,. JiaileiicrLombarden Hirten 8-,. 4"» tundirte Amrrltaiirr >220,. Nag. isoldrenlr 7L-',. Oesierr. Otoibrenir 86-1,. Beruh. Uonlol« rar»«. S»y»ier <,<>>.,. Oiiomandank I.P„. Suez-Neiien 76. — Elimin»»»: Sch»»ch. Wetter; Rrgnrrttch. Blettin. 26. «»guft, Nachm. I Uhr. «»ieireibemarki.t Weizen m»t», I,c» I2s-!4!t, »r. Trpirmbce-Ociobee 142.00. pr. «vrii-Mai r',2,00. No,»en behandle;, loci I2Ö—I28, »r. ScPiembcr-October 126,00. Pr. April-Mai 122,60. Riiböl nnvettinder», pr. '.1u»usl 60,60. pr. Scpiembrr-Lclodcr 60.00. Lpiriin» befetlipen», loro 48.20, pr. A»»ust-Sei-ikmdrr 47,80, pr. Sepicmdcr-Lcipper 47,80, pr. April-Mai 47,10. Peirolrum loco 8,10. »rebln«. 26. A»n«st, Nachm. (Gcircipemarkt.i Spiriln» pr. 100 Liter 100 Brak. pr. «»»usi-Seplrmbcr 46.50 pr. Seplemper-OctoOcr 46,10, pr. Nooembe«- Drcemder 44.00. Weizen pr. Augusl 166,00. Noppen pr. Aupnsi 120,00, pr. Sep- »embcr-October 124.60, pr. October-Novrmdcr 122,60. Nnbi>l pr. August 61,60, pr. Srplrmber-Oclader 60,60. — Zink umjahloO. - Weller: Schön. London, 26. August, (»ugliichrr Wrizc«, roihcr 1 Sh-, wcitscr 2 Sh. srembrr 1-2 aegcn voriche Woche billiger, Irägc, Niehl träge, Uebrigeö ruhig. Wetter: regurrtich. NeuefteTelekramme der „Dres-ner Nachr." vom 25. August. Berlin. Der Kaiser geht den Monövertagen neu gekrästigt entgegen, wird aber den Truppenübungen nicht zu Pferde, sondern inlemem eigens dazuhcrgestellten Wagen beiwohnen. —Prinzessin Wil helm ist gestern am (Scharlach erkrankt. Das mit dem Erscheinen des Ausschlags verbundene hohe Fieber hält noch an, das Allgemeinbe finden aber ist heute besser, erhebliche Komplikationen sind nicht vorhanden, die drei prinzlichen Kinder sind nach der Billa übersiedelt. Gleichzeitig mit der Prinzessin erkrankte die Hofdame Gräfin Feiler am Scharlach. — Der englische Botschafter Ampthill ist heute in Potsdam gestorben. Berlin. Der Pariser Korrespondent der „Nationalzeitung" berichtet, kok der Abreise der chinesischen Gesandtschaft werde die Annahme sestgehalten, daß nachdem sich Frankreich Garantien ver schafft. eine weitere Ausdehnung dcS Konfliktes durch die Vermitt lung einer befreundeten Macht (Deutschland) vermieden werde: der Botschafter Courcel soll bei seiner gleichzeitigen Abreise von Paris zum chinesischen Militär-Attackse geäußert haben: Hoffen wir, daß diese Reise einen für beide 2heile günstigen Erfolg haben werde. Damit stimmt allerdings nicht diegbereits im Figaro veröffentlichte Unterredung der Korrespondentin der Dresdner Nachrichten mit Li- Fona-Pao, welcher es gelungen war. die allen männlichen Reporten» verschlossene Thüre Li-Fong-Pao's sich zu öffnen, wobei erster« er- klärte, China werde Fraiik>eich>bis aus s Messer bekriegen, und die Taktik der Russen von 1812 erneuern. (Ausführlichen Bericht hierüber bringen wir morgen.) Hamburg. Ter Böricnholle zu Folge hat der Hamburger Dampfer Mässolia mit abaelüstev Marine-Mannschaften von Hong kong kommend, die au» 3M Manu bestehende Besatzung de» bei Guardaftii gestrandeten TranSparl-Dampser- Aveyron »ereitel und in Aden gelandet. Paris. Der Kriegsminister nahm seine Entschließungen zurück, die Manöver des l7. Armeekorps unter General Levall, wegen der Cholera ausfallen zu lassen. London. Nach einer Meldung au» Tientsin hat der franzö sische Geschäftsträger Tientsin vertanen, der iranzöstschr Konsul ist daselbst zurückgeblieben Die gegen dir Jranzoien bestimmt«, chine sischen Truppen sieden unter dem Oberbefehl Chang Pettuns. London. Einer Meldung der Times zu Folge sind bei Fut schen heute 2 Uhr Nachmittags 25 französische Panzerschiffe in die Flußmündung eingelausc». Das chinesische Fort «öffnete aus eine Ennernuna von drei Meilen Feuer mit 15 Geschützen auf dieselben. Dir sronzositchen Panzerschiffe zogen sich nach emstündiger Kano nade zurück Die Berliner Börse eröffnet« in aufgeregt« Haltung. ES erfolgten bedeutende Realisationen und Dlankoabgaben Ursache ist die Ziickerkrisis in Böhmen, Mähren, sowie die Thatsache. daß die österreichische Kreditanstalt bei der in Zahlunasstockung aerathenen böhmischen Zuckersirina mit 3.5 Millionen Gulden bctheiligte ist, man erblickt in dieser Betheiligung einen Mangel an Solidität und befürchtet weitere Ziickerialliffkinrnts. Dieschl'mme Lage dcS Ge treidehandels, die auaenblicklich in dem Mangel an Käufern aus dem heute in Wien beginnende» Saatmarkt zu Tage tritt, und die Ausbreitung der Cholera in Italien trugen zur Verstimmung bei. Die Course wurden überall stark geworfen. Später griff eine fbe- ruhiatere Haltung Platz. Am stärksten wurden die leitenden Ban ken beeinflnßt. In Kreditaktien fanden bei unaufhörlich schwanken de» Coursen bedeutende Umsätze statt. Sie schlifft«, gegen Sonn abend um 27 Matt niedriger. Diskonto-Gesellschaft 5'^. deutsche Bank 3',« Prozent niedriger. Lasiadanken waren gröktentbcils nnch- gebrnd, Leipziger Kredit l.iv schwächer. Deutsche Bahnen konnten sich später erholen. Die schließtichcn Verluste waren dementsprechend relativ mäßig. Oesterreichische Bahnen erlitten stärkere Einbußen, österreichische Prioritäten ziemlich fest. Spekulative Bergwerke niedrig«, sächs. Gußstahl ein Prozent höher, sonstige Induskien meist still und schwächer. Deutsche Fonds ruhig, meist behauptet, fremde Renten niedriger, namentlich Ungarn ». Bt.. I». «vgutl. »lern 445. r»»-, v»»p«r»«, !»>/,. «See L»»i, —. Lest. Bildrrrent« vapierrenre —.KtzHglftie; 226'/,. Defterr. »«ldrenr«—. 4»/, Urig. B»1»e«ite —. 77er «ulten —. »Oer Nutte, —. r. 0rieitt»rrl«ltz« —. Neues» Ung«r. »«ldooiribr —. ». 0r>n»»ule>pe Un,»r vaplerr.—» Di4e»«t» 10«. »gvrier 60,41 B»ttd»r»d. —. «uflen —. Nupig. W14«. »5. NußuK. LttdU »2.7». ki-«14»a»» - —. L-mdordea — — «»rk»„4»-. »,».««Nr.»» Uic». a-tdU LosstleS nnd Sächsisches. — S. K. H. Prinz Georg begab sich gestern Abend in Begleitung des Ckess des Generalllabcs, Lbeistcn von der Planitz, und des Adjutanten in General-Kommando, Major von Hinüber, nach Leipzig, um beute Vormittag die Besichtigung der 4. Infanterie« Brigade Nr. 48 vorzunctnnen. Am 27. d. M. begiebt sich der Prinz zunächst nach Borna, um der Besichtigung des Karabinier-Regiments, sodann nach Rocdlitz, um der Besichtigung dcS 2. Ulanen-Rcgiment» Nr. 18 deizuwohnen, cknd trifft am selben Tage AbcndS noch in Chemnitz ein, woselbst den 28. d. M. die Besichtigung der 3. Inf.» Brigade Nr. 47 stattfindet. S. K. Hoheit wird am letzteren Tage Nachmittags wieder in Hosterwitz einkessen. — Se. Eic. Staatsminister v. Nostitz - Wallwitz ist wieder hier einaekoffen. — Der Werkführer Johann Gottlob Roth in Lugau hatauS Anlaß langjähriger treuer Arbeit bei den Wetten des Lugau-Nieder- würschnitzer Stelnkohlenbauvereins die große silberne Medaille „für Treue in der Arbeit" verliehen erhalten. — Der mit der interimistischen Verwaltung der Kgl. Amts hauptmannschaft Zittau betraute gkgierungsrath von Sch lieben ist vom 1. Sept. ab zum Amtshauptmann ernannt. — Nachträgliches vom Albrrtverrinsieste. Die Be- leuchiung der Ut«r des Carola-See» «wies sich als eine höchst ge lungene Erweiterung im Programm de» Albertseste». Schon am Nachmittag war der Aufenthalt an den staubfreien Promenaden daselbst höchst angenehm. AIS aber die sämmtlichen Ufer in feuriger Einsaffung von JUrimtnationsnäpfchen erglänzten, wurde damit «in Anblick geichaffen, der laute Rufe der Bewunderung abnötbigte. Die Herren Gaffe. Vater und Sohn, welche diese Festbeleuchtung der reizenden Seeuser in splendidester Weise ausgeiübtt batten, doten damit dem Publikum «inen ganz eigenartigen Genuß. Die» war auch da» Urlheil der Majestäten, welch« eigens zur Besichtigung dieser Sehenswürdigkeiten gekommen waren. — Erwähnt sei noch, daß der Trank von Pscborr - Bräu - Bi« in Hollack's BierkioSk Sr. Majestät dem König durch Frl Flora Hottack kredenzt wurde. Für den Pokal, aus dem der König getrunken, bot eine Amerikanerin 50 Mark, Herr Hollack lehnte jedoch diese Offerte ab. da ilnn der Pokal, au» dem nunmehr der König bereits bei drei früheren An lässe» einen Trunk grthan, nicht verkäuflich ist. — Unter den Ge» winnsten fanden großen Beifall die trefflichen ungarischen und öfter». Dessertweine, von denen die Weingroßhandlung von Brüder Tauber in Prag, durch ibren Dresdner Repräsentanten Beruh. Kretzschmar. hier, Bankstraße 2, mehrere Dutzend Flaschen geschenkt batte. Diese Firma halte bereits neulich den Ferienkolonien einen Eimer besten Ungarweine» aesttttrt. D« durch die Munificenz der Brauereien Dresdens, sowie der Meißner, Radeberger und Nöthnitz« Brauereien ermöglichte Bierverkauf in den 4 Büffets beim Älbettseftc brachte eine Einnahme von circa 750 M, wovon da- Hauptdüffet, wo e» am muntersten zuging, den größten Betrag erwarb. Hier wurde unter anderen vortrefflichen Stoffen auch das exquisite „Löwenbräu" der Rctien-Bicrbrarierei Reiiewitz verzapft, von welchem die Herren Dekorationsmaler Hans und Hotlieierant Edmund Müller dir Ehre batten. Sr. MaseNät dem Küncg einen schäumenden Humor» zu kredenzen. Da» Br« mundete vr. Majestät f» gut. daß « sich noch rin zweite» Glo» unter anerkennenden Watten überreichen ließ und üb« den trefflichen Geschmack Höchstiernen Bestall aussprach. Schließlich sei ein Schreibfehler bezüglich dn um das Fest beson ders verdienten Damen richtig gestellt. Es muß selbstverständlich beißen: Frau Hofbuchhändler Lehmann. — In den diesigen Ossizirrskreise« sieht man mit ge wannter Erwartung einem Fest entgegen, welches die diesige» beide» Grrnadinlkgimrnter im Verein mtt dem Schützcnregimertt dem Offizierskorps der augenblicklich hier weilenden Regiment« 102 und 103 heute Abend zu geben gedenken. Das Fest wird auf der vor der Schützenkajerne befindlichen Rampe, welche zu diesem Zwecke großartig dekvrirt worden ist und in dem anstoßenden Patte der Schützenkaserne abgrdolten werden 320 Offiziere haben ihr Er scheinen zugeiagt. Während dcS Festes werden die Kapellen der Regiment« IOC >0l und 108 toirzerkren. - Die l. Insantnie-Brigad, Nr. <S rückt heute frühzeitig zur Ausführung eines FeldmaricheS in das Terrain zwischen Eutschüv und Niederiedlitz, während die 2. Infanterie-Brigade Nr. 46 von '-'28 Ubr an aus dem Kavalcrie-Exerznplatz exerziert. - Einer von den herrlichsten Sonntagen, die wir dem zur Neige gebenden Sommer verdanken, war der vorige; reine, ettnickendr Lust und prächtige Frrnsichl bot er Allen, die er früh oder spät hinauogelockt batte in die ireie Natur. Und deren sind a»ck> am vorigen Sonntag, nicht wenige gewesen, denn auf der allezeit bevorzugten Linie Dresden - Schandau war der c'ifenbahn« verkehr nur mit Zuhilfenahme von 12, auf der Chemnitzer Linie mit 8 Exkazügcn zu i cwältigrn, wozu noch ein im Böhmischen Balinbos verkehrender Extrazug von Berlin kam. Aus den Neu stadt« Babnkösen war der Verkehr nicht minder lebendig : er deon'pnichle 8 Extrarüge nach und von Meißen und der LößNitz und aus der Schlemchen Lruie verkedrie cdentalls ein Extrazug. — Die am Sonnabend in Leipzig eröffnet? Gartenbau ausstellung kann als eine der großartigsten in ihrer Art be zeichnet werden. Die Zahl der Ausstellungsobjekte ist eine außer ordentlich große und die Qualität derselben eine vorzügliche. Ein vollständig abgeschlossenes Unheil der Preisrichter liegt noch nicht vor, da die Arbeiten derselben angesichts der bedeutenden Konkurrenz um die verich'edcnen Preise keine leichte ist. — Nächst dem nun schon seit Iabren ruinenbast dallegenden Neu baue an der Kreutzrrstrnße unweit des Vorwelkcü Lämmchen ist seit ca. 6 Wochen ein zweiter bis zur ersten Balkenlage im Roh bau vollendeter Neubau eines auswärts wolmendcn Bauuntelneh- mer» zum Stillstand gekommen. Erneut zeigen sich hierin unsere jetzige« ungesunden BarroerbältniSe.
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