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Dresdner Nachrichten : 29.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-29
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.09.1881
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sie Ä7S — 8«!to S — volloorst«^, avll SV. 8opwmbor 1881 Fanutie sich eine» solchen Genuss zu verschaffen. Auch sonst ist Herr Sloeunib l'etannt wegen seiner Feindschast gen«» die Deutschen. Niedrere angeieiienr Deutsche linden daher gegen Friese Ernennung energisch Protest erhoben, ferner ivird in einer Petition an die Abgeordneten der 'Vereinigten Staaten die Ernennung des Hern» (5. B. Sloeumb »um auienkanischen Eonsul als eine direete Be leidigung der deutsch - amerikanischen Bürge»' ini Staate Nebraska de-eichnet. Es soll allenffl bäusig vorgetommen sei», daß frülier in der Kirche, «etzt beim ^tandeaamle uneheliche .»linder als eheliche be zeichnet ivtirden. Eii»e >olche wissentliche Falichangade ist aber sl ras dar und »war aus folgenden Gründen: Der Personenstand des »lindes, welcher au« dessen Geburt erwachsen ist, wird di« nun Nachweise de« Gegentbeil« durch da« Geburtsregister erbracht, ladaß dieHerbei,übrnng einer unrichtigen Eintragung, insoweit dieselbe die au« der Geburt entspringende» Neckte äußerlich verän dert, »»gleich sich als eine Aenderung de« Perionensiandeü darstellt. Dap die Ehelichkeit der Geburt eine« Menschen für dessen Reckst von größter Bedeutung ist, läßt sich ebensowenig i» Zweifel lieben, als daß das Geburtsregister darüber Auskunft zu geben die gesetz liche Bestimmung hat. Die Dbatsache. daß ein Mensel, geboren ist, reicht für die Bestimmung seines rechtlichen Personenstandes nach dieser Richtung überhaupt nicht au-Z. Ter letztere erhält seinen vollen Halt »»erst durch die Bviistatirnrig, von wem da« .»lind ge boren ist und welche« seine Eltern sind und damit die Grundlage ,ür seine durch die Geburt erworbene snivakrechlliche und politische Stellung. Die .Zugeliörigkeit zu einer Familie wird eine wesentlich andere, je nachdem da« »sind nur eine uneheliche Mutter oder ehe liche Eltern besitzt, und selbst der bürgerliche Namen desselben er- icheint durch die richtige Angabe der Eltern bedingt, da da« Ne gister darüber direkt keine Auskunit ertlieill, lonüeru der bürgerliche Name sich erst im Wege der Schlußfolgerung au« dem Namen der unehelichen Mutter oder de« ehelichen Pater« ergiebk. Die Per- anderung de« Namens einer Person in der Absicht und mit der Wirkung, daß dieselbe al« von anderer al« der wirklichen Herkunft erscheint, enthalt datier eine Aenderung des durch die Geburt be gründeten Personen,lande«. - Die Geleise der Pferdebahn in der Marichallsirahesind von der Albertbrücte bi« Elbberg ,er!ig gelegt. Acut arbeitet man an dem kleinen Anseisinßstück, welches die alte Linie am Eisberg mit der neuen verbinden »ill- — Am Montag sind auch in Pillni tz sozialdemokratische Flugblätter, die Wahl Liebknecht'« empfehlend, in «Nasse ver breitet worden. Man ist dort um so ernannter, al« Pillnitz bisher von den Führern der Sozialdemokraten noch nie ernstlich als S peia- lionsfeld betreten ward, 'Am Sonntag Morgen traf ein ganzer Trupp dort zusammen, der jedenialls nicht wegril einer Partie «ns i jlMgx'ßHichvmMeiibösitzer Müller Parsberg Pillnitz brnichle, sonder» in einem der benachbarten' Ter erwähnte zweite Mann gab auch sein gefülltes Portemonnaie hi» und flüchtete dann : dagegen ließ es der Dritte, ein Schäfer au« einen, benachdarten Orte, auf einen stampf ankomuie», schlug dem einen der Ntubkr den ihm vorgehaltenen Revolver ans der Land, wofür ihm »o>» einem anderen die tlinnlndezerschossen ward. Doch keimte der Schioerverletzte noch nach der Stadt zurücketlen und Anzeige machen, lind das geschieht unter den Deutschen! Schlimmer Hausen die Banditen i» den italienischen Wäldern und Bergen allerdings mut, nicht. - Am 27. d. Mts. brannte in Mel,III,euer da« Maurer Fuiile'scke Hans ab. Während de» Abwesenheit sünnntlicher er wachsenen Bewohner hatte ein Wlinger Bnabe mit ,eener gespielt und de» Brand verursacht. An Auerbach hackte rin Iljäbrlgeii Mädchen ihrem 2 A«l>re alten Brüderchen, welcher ihr ei» volz hielt, das sie spät teil wollte, zwei Finger vollständig ab. Durch zwei »»naben veranlaßt, die mit Streichhölzern spiel te», entstand am 24. d. im Hanse des Ziinmcrinaimü Schreibe» ans der „Scheibe" bei Zschnitz Fener, welchem das ganze Gebäude zum Dpser siel. — An »er Woknung «ine» Baumeisters in der Hospitalstraße in Leipzig fiel an einer der letzten Abende eine Petroleumlampe uni und zersprang in Stücke. Ein einjähriges, in einen» Binder- stülsichen am Tische sitzendes Bnäbchen empfing leider von dem um« hrrspriyeiiden heißen Petroleum, welche« josvrt Feuer fing, so he deulende Brandwunden, daß es bald sein Lehe» aushnnchtc. Der au, dem Rittergutc ZS sch au bisher im Dienst ge- niglichen Steinkohlenwerke zu Hauckeroda verschüttet worden »uiv habe dabei neben mehreren Brüchen eine Gehirn- erschüttenmg erlitte», die ansünglich ärztliche Hilfe nothweiüsig gemacht und sich später fortgesetzt durch deftige Bopsschmrrzcn ge äußert habe. Der weitere» Behauptung Devner'S entgegen weiß st zn erinnern, baß er den Angeklagte,> der d«t,essende Arzt nicht iveiene Boigt Leberecht Traugott Bonrad ist wegen »mzüchtiger Handlungen, verübt an seiner eigenen Wütigen Tochter, gefänglich eingezogeu morde». An Auerbach i. P. verstarb am Sonnabend der Midieiual- ratl, U> . Rasche». Durch Genuß rolien Fleisches von einer auf dem Rittergut»' See! in g st ä d t geschlachteten und anSgepsundeten .»lull sind mehrere 'Arbeitsleme gedachten Rittergutes erkrankt. Es soll indeß weitere Gefahr nicht zu fürchten sein. --Am Sonntag und Montag ward in B e r u ü h a ch das LMjälirige Fnbiläm» der dortigen Lurche festlich unter großer Theil- nahine begangen. Die Birckie ist in de» letzten Mongten in nm- sgssender Weile renoviet ivorden. - Selbstmorde. An einer GesäiignlßzeUe des Amts gericht« .Zittau erhängte sieb am Sonnabrnd der sie, A«hre alte Grniidslüctsbesiver Sieger, aus Bertsdors. Er betrieb schon seit Aalnen mit seiner Ara» das unerlaubte Geschäft des Lottocvlligirenv. war deshalb sclwii mebnach beslrnst und auch jetzt wieder deswegen ge,äiiglietz eingezogeu worden. Au Radeburg entleitzle sich der elie oen Porsberg P>!lnitz brnichle, wildern m einem Dorier rine Persinnniiung abgeüailen haben mag. — P o l i z e i b e r i ebl. Dem Sladtkrantenliaufe ivnrde am Dienstag Nachmittag ein ,Z i e g el 0 e ck e r.mittels Sieckkorbes übei bracht, welcher bei der Arbeit ans dem Dache de« Hauses Mülsi- gäßeben '2 aus die Straße lierabge,allen war und bedenkende Per iiauchungeii der Aüße soicsie de« .streu zes erlitten lial. Peranlaßt ward dieser Ungluckssall durcl> die tlnvornchligtci! eine« Mitarbei ters. Derselbe batte ans Belieben die von Aenem nun Steilen be nutzte Leiter losgebnnden. P e r i ü, >v n n d e » ist seit Niontag Abend ein 20 ' Falne altes Dieiisiuiädche». Dasselbe ivied, nach Anhalt eines zurückgelassenen Briese«, sich jedeiisalls leibst den Tod gegeben, d. i, in der Elbe ertrankt haben. Schwermut!, und Be- wrgnlsse vor der .Zuknn't mögcil Peranlaining zu dieiem Schritte gewesen sein. Gestern Ocachmittag si Hin fand im lleinsten Hause der Wilsdrufferstraße 22 em Essen brau d siatt. die ichneil lierbei- geeilte Aeuerwelir ivar sedocb im Stande, weitere Gefahr abznivenden. — An einer alten .stapelte de« Schlosse« Stol p e n ist gestern früh der Sarg der G r ä f i n E o i e l deren BeerdigungSvlatz lnslier nicht mebr bekannt war misgcffnnden worden. Die Gräfin starb bekanntlich 176si im März im Schloß Stesipen. Eine Fink glatte enthält die bezeichnende Amchrist, die da« Aller der eii.siigen Beberrscherin b'lngusk ll. auf 81 Fahre angiebt. Der Sarg ivnrde geöffnet und es fand sich da« vollständige Bnochengeruste: der' Schädel zeigte »och die hohe Stirn und blonde«, ziemlich gut er ! baltenes Haar. Ein schon mehrere Tage in Siolpen weilender Geschichtsproseswr hat die Notlügen Aufzeichnungen gemacht. Der Sarg ist nach Aufnahme eines Protokolls wieder geschlossen und in der belr. alten .stapelte wieder eingemauert worden, An Tel scheu ging am Montag die Beerdigung des Grasen Friedrich T tz n n unter ungeheuerer Betbeiligung vor sich. Die Einsegnung vollzog der an« Prag rrsihienene .»tardinal Schwarzenherg. Der Bondnkl sormirle sieh an« 20 Pereinen Tekichen Bodenbacb«, vielen Deputationen, zahlreichem.»tiern«, Per treter» vielerBörperschaslen, den gräflichen Bediensteten und einer grvßen Niemchenmenge. 'Als Drancrgäsie waren erschienen die AliNien Schivarzenherg »nd Ilnirn T«r>«, die Grasen Ledednr, Lerchenteld, Dswald Tlmn, Waidslein, Prisiil, Nosiitz, Schöntzorn, Bellegarde, St. D.uentin. A» den Straßen, die der Leichenzug passirte, brannten die Gasiaternen und wehten Trauerfahnen. Der neue Majorathc-herr gilt al« ein noch viel enragirterer EzecheMrennd al« fein Pater. Am Mühlgraben in Mahlitzsch wollte am Sonnabend 'Nachmittag der Whrige Svlm de« Hausbesitzer« Strauß eine 'Weidenrutbe abbrechen, glitt dabei an«, stürzle in« Wusier, ivard bi« in die Mulde, immer oben schwimmend, geführt und ertrank dort. — A» De» den bei Dresden wurde am Isi. d. Ni. ein taub stumme« Mädchen ansgefmidc'n, ivelcbe ihrem Ansehen nach 18 bis 20 Aahre alt lein kann, dieselbe isi kräftig gebaut, Meter IG groß, biaugraue «lugen, gesunde Gesichtsfarbe, Nme und Mund sind pro vorlivnirt. .Zähne vollständig, »paare blvud. Gesicht rund und Stirne ,rei. Dieselbe scheint in dee Landivirthschatt nicht unbrauchbar zu >ttn und siellt sich auch häuslicher 2irbeit gegenüber nicht unertaiirru. Schule scheint dieselbe nicht genossen zu haben, denn obwohl die leibe ans Verlangen schreibt uns letzteres auch nicht unrecht nuo- siebt, m isi es doch nicht zu entziffern. Durch ihre Gesten kann sie sich ziemlich verständlich machen und ist der Perkehr mit ihr durchaus nicht 'c!»wer: über ihren Namen und ihre Herkunft isi aber trotz aller Müde niehls zu erfahren!, sie scheint aber auch durch aus t.'ine Lust Z« buben wieder in ihr vorheriges Perliältiuß zurück geben ui malle,!, denn daraus liinzielcude Pantomimen weist sie mit bittenden Geberden zursict. Sie «siebt deutlich zu erkennen, sie sei dort nicht gut behandelt worden, will 'Alles macken, was verlangt wird, nur nicht sort. Sollten vielleicht diese ,seilen dazu dienen, einen Ausschuß über die Deimathsangelwrigkeit dieser taubstummen Nettem zu erlangen, io bittet man das Gemeindeamt Deutzen hier von gefälligst in.steiintniß setzen zu wollen. Hiimigesügr sei noch, daß dieselbe unsere liier gangbaren^siiiinzsorteii alle kennt, woran« 'bch icbließen läßt, daß die'elhe au« Sachsen, wenigstens aus Deutsch land isi. Am siskaliiciicn Steindrucke aus R e i ch c n b a ch e r Revier ivard am Monlag Nachmittag der Wnidarbeiter Großer von D ber- martzaeb durch eine fallende Steinmaud zerauetscht. Der Penin- giückte hinrerläßl si imcrzogene Ziinder. Au« S o r n z i g bei Mügeln ist dieser Tage der Pächter «er dortigen 'Pranere: und Schantnsirthsihast, Frank, entwicken und bat seine Frau und 'ein »lind in sickr schlimmer Lage znrückgelassen, denn ol's.bon er erii s il v stcui d. A. in Sornzig aufhältlich war, wurden de..'!, von üan >'»> zahlreiche «sieschästslenle, iini Geld und Waorcn angecwrgl, .'«ß über das Pe>mögen des Flüchtlings der .Oontur« liat vcrl»ingt iverden müssen. bin, einem .garloffc Oelde Zwischen Draisdorf und W in nen« dort wurde Vieler Sage um die Mittagszeit das 17jährige Diensimädche» Anna T. an« Böhmen van einem etwa 28jährigen > 0)ie»sche» ühelsgUeu und »icdergrworfen und mir der Umstand, daß 'Leute liertzeieiltcn. verhinderten die beabsichtigte Schändung des Mädchen«. Der Menich soll schwarze» 'Anzug und dergleichen 'Nütze mit einer wci'-rn Schnalle getraue,» Hatzen: die Hände sind schwarz, die «Fingernägel etwas geröttzet gewesen, und, seine Allste B e e st e i g e r nnge n in den Amlsgc'richle», am 00. Sepltzr.: ON'eißen i Heinrich Letzereetzt Wilhelm'« Grniidssiict in Riedeesährn, 17,I>», Ni. . Dresden: tstnstav Emil Hende's Grund,türk in '.siieder- ledlii-, 2t,ooo Ni.: Eitzenstvck: Adolph Easpar'« Grnndsiück, Wei- tersglashiitte ,0; Leipzig: Dllo .üirslein's Grnndsiück daß, >77,87-4 Ni.. ani l. Dekoder: Leipzig: EMl Illsiig'S Grundstück das., .00,8l»i> Ni.: Döbel»: Friede. Willi. Notzvld's tffriindstüik in Stau chitz, 7082, Ni. . '.Aosseii: Earl .Zieger'« Grnndsiück, ttatzcn.herg, l7,li.i«> N,'.. Lichten,lein: Aolmnne Demper's Grundstück in Mülsen St. Aaevh, 2A^> Ni. tarirr. S ch >v n r g e r i ch l. Hauptverliaiidlimg gegen den Bal»>- arbeiler Aol>. Ernst Will,. Poppe an« Dberspaar wegen Forstdieb- slalsi«, 'Nviderslandes gegen emen Forsibeamten und dadurch ver nrsachler störperverletzung. Staatsanwalt,chast und Bertbeidigling ivaren von den Herren Anskizrärlien Reiclie-Eisenslnc'k und Ilr. Schaf,- ratl, vertrelc». Der am 28. Aannar 1800 gelwrne mid noch unbe- ilraste Angeklagle ist Pater von 7 .»linder», 'Besitzer eine« Haus grundstückes in Weinböhla und war bis ZU seiner Verhaftung als Vorarbeiter an der Berlin Dresdner Balm beschäftigt. Er be fand sich am 8. Anni Abend« nach Untergang der Sonne, degleitet von noch zwei anderen Personen, in der Waldung au, Dberauer Forslrevirr und zwar in einer Situation, welche aus die Ausniheliiig eines Forstdiebstaisis schließen ließ, und ivnrde da« »cleeblatt mitten in der besten Ttzätigkeit durch das Da- zwiichentoni»,en de« Reviersörskees Schäfer überrascht. Letzlerer hatte sich in Begleitung seiner beiden eMsime nach dem Forsie be geben und dvnnerte den Forstsrevlern sofort de» Rns „Halt!" zu, woran, dieie schleunigst Fersengeld gaben »nd Poppe, verfolgt von dem 'Beamten, ergriiieil uno sestgebalten ivnrde. Der Förster fand es, obwvlil er den 'Angeklagten persönlich kannte, für angezeigt, den selben beim?« seiner Retogiiilion zu sistire» und verlangte daher, daß ihm P. folge, während fick dieser wörtlich und thätlich dessen weigerte »nd dadurch Gewaltmaßregeln seitens de« Beamten heranssorderie. Schäfer geriest« nnnmebe mit dein Arrestatcn ins Handgemenge »nd sandte seinen ältesten Sohn in« Dorf zurück, uni den Waldarbeiter Schneider zur Unterstützung tzerbeizutzeordern. Fn- zwOchen tebrten die geflüchteten Genosse» Poppe's angenicheinlich in der Atzsichk, il,ren stollegen zu befreien, an den Sctzauvlav des HandgeincngeS zurück, zogen es jedoch, nachdem der Revierlörsker gedroht batte. Aedem der siel, ilmi nabe, isicderzu,erließen, vor, wie der den Rückweg anzulreten. Fin Verianse deü Handgciiienge« warf der Beamte seinen Gegner in einen Graben und bei dieser Gelegenheit zerrte Poppe den Förster zunächst an dein Bart haar mit zri Boden und brachte denselben dann, nachdem er mit der Hand in den Mund Schäker« gekommen war, diesem eine nicht unerhebliche Perletznng am Falmtleische bei. Nach dein ärztlichen Gutachten war Schäker'» da« Fleisch von 1 Dberzähnen geivaltsni» losgeripen und übrigens fanden sich mehrere Wunden von geringerer Bedeutung an der Hand des Försters vor, die augenkcheintich von Bratzen lierrülnten. Der Widerstand des Angeklagten war mit dem Erscheinen des regnirirle» Waldarbeiters gctzrvchen und die Arrctur P's tonnte »nnmetzr ungehindert erfolgen. Die Bönigl. StaatS- anwnitschast tzeantragte die Bejahung siiinmtiicher Schuldsragen und trat auch in Rücksicht ans die Fntensität des strafbaren Gebalirens Poppe'« der 'Annahme mildernder Umstände entgegen. Tie Ber- theidigung hezweikelte iiaincntlich, oh sich der Reviersörsler Schäfer in rechtmäßiger Ansübung seines Amtes befunden habe, als er zur Arretnr des 'Angeklagten verschritt und hob in dieser Beziehung hervor, daß Poppe dem Beamten bekannt gewesen lei und daher ilnhelsiudrrl hätte wegen de« Forstdiebstahl« zur 'Anzeige gebracht werden können. Ter Herr Präsident beleuchtete bei der Rechts- bc'lel'rnng den vorerwähnten Umstand näher und gelangst'» die Geschworenen schließlich zur vollen Bejahung der Schnldsragcn, distigst'n jedoch dem Angettagten mildernde Umstände zu und dem gemäß erkannte der Gerichtshof auf I Fahr st Monate 1 Woche Gesäiigniß. An der nächstsolgeiidrn Sitzung erschien der Ge- meindevorstand Barl August Dehner in Wölfnitz wegen Unter schlagung von in amtlicher Eigeiisciiv.il empsangenen Geldern und in geivlnniüchligrr 'Absicht tzegangencr lalicher Beurtnn- dniig vor den Geschworenen. Die 'Anklage war von Herrn Staats anwalt Stein, die Bertheidigung von Herrn Fustiuath l>,-. Schaff- ratl, vertreten. Der nahezu erblindete, am 20. Mai 1841 zu Bauf- fnngen bei Pcnig geborene Angeklagte ist verlieirathet, Vater von zwei Binder» und wurde am I. 'November 187st mit einem AalircS- j aetzalt von Am Mark als Gemeindevorslnnd in Wölfnitz angestellt Er ist zunächst beschuldigt, in dui letzten beiden Aabren bi« zu seiner am 17. Anni heimlich erkolgtcii Entfernung von Wölfnitz nach und nach insgesammt 1stst8 Mmf >z Pfnmmc: von itzm vereinnahmt »nd zur Geineindeknsse gehörigen Gel der unterschlage», sowie ferner zu drin Belmke, Ausnahme ! in eine 'Augenheilanstalt zu ffnden, ein Armnths- und Lenmnnd« zengnitz in geivinnsüchtiger Absicht falsch tzrnrlnndc't zu Hatzen. 1 Detzner, drr nach sriner sleckbriesttclien Perkolgiing om 20. Anni si'Hgenommen ivnrde und nvch eine Bnnrictzast von 2sil 'MI. 8l Pf. i bei sich sützrle, räumte die ihm beigcincssenen sortgeietztc» Uisteri'chia- gnngen lmmnn'nnden ein, livb aber dabei liervor, er habe sich nicht zum .Zwecke der Bereicherung an dem fremden Gelde vergriffen, son dern lediglich deshalb, um damit seine kranken Auge» heilen zu lassen. Betreff« der ilnn weiter zur Last gelegten Urtnndenfälschiing sei henicrtt, daß der Angeklagte das mit seiner Unterschrift als Ge rungen zu dem Mädchen iosten mmergewolsiich gemein getinngeir hoben. > meindevorstand und mit dem Gemciiidestempel versehene .Zcugnist Am Sonntag wurde mm ersten Male die Wilkau Birckberger! ans den FNamen eines gar nicht eristirenden Handarbeiters Earl Sekuiid n r E i k e n b a l> n probeivriie befahren. Die Fahrt er- ,zah ein hetriedigende« Resultat, dem 'Bertelir ivird die Bahn aber erst am Isi. nächstrn 'Monats übergeben. ^ Ein schändliche« Räuberwesen ivard am Sonntag Abrno a»' der Straße von Ronneburg nach Gera getrieben, indem nach einander drei Personen nngesallen wurden. Ein Mann i» Begleitung leine« Binde« muhte siin weniges Geld l,ergeben: ilnn ward, wie dem ,'valeren Dvkc'r, sofortiges Er'chicßcn angedroht. Augnst Dietrich in Wölfnitz ausgestellt batte, nachdem ilnn in der Angeulieilanstalt des Uv. Bode eröffnet war, daß seine Ausnahme erst nach Beibringung eine« Armuths- und Leumundszeugnisses eisolge» könne. Dehner behauptet, er sei, nach dem er da« Deficit in seinem vollen Umfange übersehen Hape, in einen förmlich unzurechnungsfähige» Anstand gerastien und nsisie von der ilnn heigeinessenen Fälschung auch nicht da« Geringste. Er sei iin Fahre 1875 während seiner Tlmtigkcit in dem Bö- jeinalS wegen einer Erschütterung des Gehirns behandelte. Nock lei bemerkt, daß sich nach den 'Angaben des Gemelndeälteslen am tönind der neuesten Rrvistonürrgebnisse das von D. verursachte Tesizit um 117 Mark erhöbt. Dem Wahrspruch der Geschworene» gemäß ivurde der Anjirschuldlgte zu 2 Fahren Zuchthaus, 300 M. Geld strafe und 5 Fahren Ebrenrechtsverlust verurtheilt. - Fn der gestrigen Abendsitzung des ttönigl. SchivurgerichtShoseS wurde der vaudarbeiier Foliaiin Traugott Hoper aus Eaminau wegen vor sätzlicher Brandstiftung unter Annahme mildernde. Umstände zu 10 Monaten Gefängnis! verurtheilt. — Landgericht. Der Baumeister und Gruudstückübefiljcr Ernst Louis Bectier. sowie der zur Zeit in der Strafanstalt Wald heim intenrirte Redakteur Ernst Steiubach und der Schneidermeister August Baumann erhöbe», nachdem sie in einer Blagsache dev Bau meisters Stadtverordneten Hugo Strunz und des Stadtrathea Augnst Richter wegen Beleidigung zu 1 Monat, beziehungsweise t> und 4 Wochen Gcfängnist verurtheilt waren, Berufung und erkannte die Benifungsinstnnz ans Grund der neuen Beiveisau, nähme eine ... und betreffs Steinbnch's die Berufung theidiaer Becticr's und Bau»ia»n'ü sungirten die Herren Rechts anwälte Freiitag II. aus Leipzig und 1>v. Bunatl, von hier. — Schaittroceniu. .S«»it Vmm. v litze graeu den Ciimiimachecsiciellett cims! PZiMus ipinnkl ,»i» gcvddiuri wencii Moides. - Mengen, den ::o Lepi., Poem. !> ildr. gegen den gischiioudiee Hermann tiuu. den gintztnindlcr Einil Heiniich Selliinze, >,» Hnndendelici Hecmonn Wi»;ec n»d den schneldc, Moritz Hilknion» i» Dreoden. loegen Meineides, geiigcnmei,leides und ÄnnMnng cn letzierem Bcrdrechcn. — Den I. Oe,. «Vorm. !> »ne. gegen den iNoineeioiiiee HinitzMn diinelm Vellsie gn<> Helmjigdl und den Ui>ruloche, vndioig Pnni Miilier ans tz>,eslgn wegen MiinMwrechens :e. — tz>> n dgc r iedl, den SV. Setzlenidee. ^Irottgnimer Ii Hcnie Pormiung ^ i, Ndr HantzU'erdondinng gegen den »Ninnniernctzmer Noll Hcniichci »»« -itznig-iirnä loegen BeUeilelelinsfniig nogetziandcier Leimen, a gegen de» Monier Uari einguil Hermann onS Vofmitz de, grcidera wegen «gtzrinüiger .!ioroeroc>Ie»nng. I« gegen die HaiiSvcntzersetzeira» ciinrriolic Ha»ie> getzoeene ciu-imer au» Reiianitz dei vommotzsch loegen Dicbsioiiis. m'i, gegen den Monrer .Hans ipielor VcnclieU ans gwiikan loegen Rink,glidiebkiatzii>. »w, gegen den uelincr WNiiam Hermann Sion ichoid ans Dresden loegen oemulucn schweren Dieohaiils. l«Z', gegen de» Tchncidei meisler geiedrtch PZndnnann ans Nndoltztzsdor, de, «anensiein wegen :»i!il»and«evs,aln . l gegen ciincii.cimtiie oiroii ged. Alois au» Weichmaimodors wegen ichwercnDieosialil. . »»re ow LieruningülMtanz aut t',r»iiv der neuen rteivelsa», »e neue» Becher unter Wc'sifallstellunn drr Gesängnißstrasc aus Geldstrafe von 30V M., während Baumann ireitiesvrochrn betreffs Steiubacl,'ü die Brnismitz verivorsen wurde. Als Bcr- Meteorologtsctie tvr»dact,»ungea «er deullcheii Ltewori« in Haindurg am er. Lcpicmdrr am i> Ubr viorge»«. cr«. Ikopenlingen. . Lldcksiol», . . HavaranSa . . 's«. Petccsdnrg MoSiau . . . Hamdnr, , . Mcm«l . . . Paris .... München. eeitzssig . . . Aeriin . . . Bis«» .... iNeeSla» . . . s> tzicblig. , N e tz e r, t >li l kA -r dtz'VV .»>? >'si.8Z st- >v 8>V 8 ',.7 »3 -Lr'c ! ullsiq. r», ,"> mä tzig scichl ielchl Icsicr stng iciNll jr!no„>>l lener stng schwach leiser. leiser :r Nng Zug i'iier c!ng wollig dosier oedriil dedeetl tzedccki 0 tzalbbcdci!!-) »aib bedc>kl deilcr tzeue.ch I.ald bedeck! tzciicr iioid bedeckt -z- 7 Z 0 > ? ^-in -- -tz > . m 6 2-. 4 V 5 rtt der ^illcriinZ. Uel'ci Mlttc!cutopki i,t der ^uslbiuck liliettllml- dcu liocl» lind jet,r Zlcicliltuisiifi Vritl-cill. Dulicr ticrtscNcn dnsclbst >ilre»all nur fchwoche Winde der im Äonen nvtlvieijend uiilicm. nieifacti nclilnicin. im !7stcn meist Ifciteiem Weiter. Uet'er Wcstdentschlstnd. lvn seil sicstern vielf.icl) Zienenfallc stnltsal.den. ist die TemyetiUNt nennen nnd mu dcinirn die iw-.imuc ltiicücr n.il'eul cnelchk. - Wassers1«nd dcr tjetde und Moldau am 28 Lcptbr : Budivcis 10, Pra» -si Ist, Pardubitz -si 28, Meluik -si 12, Dresden Leitineritz ff- 01, Dresden TasttSqcschichtr. TeutsclieS Neieii. Berlin. <Dr.-Eorr.> Fn vcrschievencn Blätter» sindet sich die Millheilnnn, die B,zl. sächsische Regier»»!, habe den von ihr beim Bnudesrathe gestellten Antrag aus Wieder eiilsnlirnng von 'Arbeiter Legitimationen zurückgezogen. Das ist ganz sal'ch, die Bal. sächsische Regierung hält diesen Antrag nach wie vor anfrechi. Nur ist derselbe ko gesiellk, daß er nicht für sich allein eine besondere Vorlage beansprnchl: eine endgiltige Ent schlicßnng über Denselben wird also erst im Zusaiiimcnbangc mit einer anderiveiien Novelle zur Gewerbeordnung erfolge». Uebrigens bezweckt der 'Antrag in», den Arbeiter» ein Mittel an die Hand zu geben, sich über iln früheres'Aibeitsverhältniß legitiiniren zu können, er isi ininvestens ebensowvhl im Anteresse der Arbeiter selbst, als in dem ber 'Arbeitgeber gestellt. Die Einträge in das Arbeitsbuch solle» sich demgemäß nur aus die Talen des Eintrittes nnd des Anslrilles ans dem ArbeitSverl'ällniß beschränken ; andere Einträge, B. .Zeugnisse, sollen nicht gestattet sein. Hieraus gebt hervor, daß es sich nur in» eine Ausdehnung der für Ar beiter unter 2l Fahren bereits bestehende» diesbezüglichen Bestimmungen aus alle Arbeiter handeln tann. Diese Bestimmungen haben bisher noch nie eine Blage, wohl aber manche lebhafte Anerkennung hervorgernfen, am allerwenigsten ist cs bisher Fcmand eingefallen, einen Angriff ans die Freizügigteil darin erblicken zu wollen. Ei» großer Widerwille gegen Einlührmig von Arbeitsbüchern ist in der Arbeiterbeoölkerung der rheinischen Fnduslricbezirke vorhanden, wo allerdings früher damit mancher Mißbrauch getrieben morden ist: aber die Fassung des sächsischen Anträge« schließt solche Mißbräuche von vornherein aus. Freilich, wenn man so weit gehen will, wie unsere Fort- schrittler, welche behaupten, nach Einführung der Arbeitsbücher würden die 'Arbeitgeber sofort Boalltionen bilden nnd selbst bei dem gesetzlich beschränkten Fnlialte der Arbeitsbücher durch geheime ver abrcdete Zeichen in der Wortstellung und 'Verfassung die obliga torischen Arbeitsbücher als Eonduitenlisten für Arbeiter benützen, dann muß mau unsere ganze Gesetzgebung in Ruhestand versetzen, denn solchen Finessen gegenüber tann lein (Besetz Stand halten. Der Polizei Präsident von Potsdam, Herr von Engelcken, hat einen Schlaganfall gehalst. Bei dem dasigen Polizei - Direk- torinni vertritt seit einigen Monaten ein Regierungs-Referendar Bertram die Stelle oes pensionirlen Polizeiralhü von Schlcusing. Da die Stelle nun definiliv erledigt isi, io hewarb sich Bertram jetzt darum und der Herr Polizei Präsident ivard ausgefordcrt, einen Bericht über ilm abzilgetzcn. Fraglicher Berittst soll »nn insofern nicht günstig für denselben ausgesallen sein, als dem B. darin Mangel an Energie vorgeworsen ivird, sowie auch, daß er seiner kleinen Gestalt wegen nicht geling repräsenliren könne. Durch Ausall bekam mm B. den Bericht zu lesen, er begab sich zu Herrn von Engelcken. Fn dem Bureau entspann sich ein Worlivechsel zwischen beiden, der damit endigte, daß der Polizei Präsident dem Bertram die Ttzüre wies. Hierüber erzürnt, gab Bertram dem Polizei- Präsidenten einen Fausljchlag in« (Besicht, so daß dieser rücklings in einen Spiegel lsineinsiel nnd besinnungslos liegen blieb. B. entfernte sich und verschwand ans Potsdam. Die gerichtliche Ver folgung deü Bertram ist hereits eingelcitet. Fn den leitenden militärischen Breisen ivird neuerdings wieder der N n te r o s s i z i e rf ra g e eine erhöhte Beachtung geschenkt. ES macht sich nämlich von 'Neuem ein Mangel an llntcrcffsizicrcn geltend, welcher dadurch, daß man sich mit Ersabreservisten oder ühcrlianrst mit Reserveinanmchcisten des Heeres beliilsl, nur msth- dürslig gedeckt ivird. Der Hanzstgruiid sin die Ahnahine eines aus reichende» Uittervssiziel - Bestandes soll ans materiellem Gebiete zu suchen sein. Es richtet sich denn auch die Sorge der Militär-Ver waltung ans diesen Punkt <d. h. ans eine Erhöhung der Unteroffi ziers (Behälters, als man uns in Frankreich in dieler Richtung be reits einen erheblichen Vorsprung nbgewonnen bal. Die'Aussichten aus eine abermalige beträchtliche Steigerung des Militareints sind freilich nicht sehr tröstlich. Ter Ausbau der bäurischen Eentraiseslnng F n g o l st ad I, des Hauptivassenplntze« von Südosl Deittichlnnd und Stapelplatz der tzanrischen technischen Militärinstitute, wofür vom deutichen Reiche 12 Millionen Mark bewilligt ivorden sind, gebt »nn seinem Ende entgegen und es sind die Hanptsortc, ans dem linke» Donau U'er nun auch so ziemlich fertig. Einige noch vorhandene Lücken werden durch Panzerthsirme ausgesültt, wovon ichon zwei vollständig fertig und armirt sind ; diese Thürme haben, bezw. erbailen je zwei dreh bare Geschütze des schwersten Bnlitzers, z» deren Bedienung, Be wegung re. die Hndranlik benutzt wird. Ein eigenthümliches 'Verhängnis! scheint über dem Eircnö Herzog cu schweben. 'Nachdem derselbe vor ein paar Fabrrn in Stuttgart inmmr dem größten Ttzeil de« Fnveittars n. s. iv. ein Raub der Flammen wurde, dralite ilnn neuerdings ein ähnliches Unglück. Während er ans seiner Fahrt au« der Schweiz nach Mag delmrg begrün» war, sing, wie man drm..Schm. Merkur" berichte! ein mit Reguisttcn und Garderobe-Gegenständen beladener Wagen
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