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Dresdner Nachrichten : 29.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-29
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.09.1881
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Vrvsiloll 1881. »NOeim >«,U» lell» 7 U»r », ln llr»edltto». MaUniliratr 13. I-d-nnewenlNuett vi-neljährll- r M«rk LO VIgc., »«ritz dle Voll L M»rk 7» rwe Numm. IS Psa«. .37000 «UfI»»» » Srkmri. sttir l-ieRückqateettmelandlerM»« ».jcrlxic n>oil-' sich die Stedaeli»» nicht vcrdindtlch. «mtonr.n für uii» »eümen «nt D>.7lnnons'n-Vurcauk v.Haalen- l>e>» ch - «n»M Most«: — »au»« » <5o„»p.; — Invalinendanki - «. Müller in Gorl>!>: — Mob. «ieft in !v!a<i»«üuii>: _ Ba.ik L kl«, in Haiic! — Stet»»» in Hamburg Tageökatt für Wkitik, Antkrhaltnng, Geschäftsverkehr. Lör/rn bericht, Fremden liste. 2ü LrisLdo§sn unä 25 Louvsrts. «Ltrtivokss Normst. mir Monogramms» <2 boliodiko NuckstLbon, vorsekkunxonj, verpackt in einem eleganten Earton, t Llark. — lenser Sortiment kestokt aus 312 vervokieckonoll blonogrammen. Ä>Vil8.i> uNer8tra88e jittl'LOU 8ÜIlU6,>ViIsftrufter8ti'LS!jc^ ö! »:»Ie»ll<-r biopltlrn.tr».»». 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Witterung vom 2». Scptbr. Baromelernach Odkar BSIold, Wallsirasie ldlAbdd.v u.) 767 MiU .seit gestern l Mül. gcsaiie». Thcimomelrogr. n. »lcanm.: Icmv. I" "W.. nredr Tcmv.: 4" W.. hdchsie Temv. II" M. Nord-Wind. Bcdeili. Aussichten für den 29. September: Allmäblich abncbmend» Bewölkung, Temperatur dieselbe, meist trocken. Toimrrftllg, 29 Teptbr. Abo » » emc n t. T«, g,eftrte» auSwärliften Leser der „Dresdner Nack,, richte,,' bitte» wir da« Abonnement tür da» vierte Quartal »88» baldinst erneuern zu wollen, damit wir Sie Nummern oftne Unterbrechnnn weiter liefern können. Die Postanstalten deS Deutschen Reich» und AuSlan. de» nehmen Bestellunntn aus unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Expedition link«. Brinnerlohns S Mark .1» Ps. vierteljährlich, bei de» «aiscrlichc» Postanstalten im Deutschen RetcftSgebiet 2 Mark 7.°» Ps.. in der Oesterreich - Nnnarischen Mo. uarchie 2 Gulden ai Kreuzer. Expedition der „Dresdner Nachrichten", Marienslratze IS. LlcianiworiUchcr Ncdacicur für Pvitlischks Emil Bicrch in Drcbdcn Eine» friedfertigeren und auch sonst erbaulicherem Hirtenbrief bat seit vielen Ialn en kein prcuslischer Bischof erlasse,,, wie der neue Bischof von Trier, De. dtorum. Wir saqcn absichtlich: kein prcuslischer Bischof, denn seine Amtobrüdcr in Sachsen, Würteiuberg, Baden :c. beobachteten allcicit die Staatsgcsctze und walteten in mildvcrsöl,- ncndcm Geiste ihres Hirtcnamtcs. Auch sonst schlafen jetzt die katholischen Geistlichen PreutzenS einen der Staatsgewalt und der Gesctzcüachtung förderlicheren Ton als je an. Die Vorbedingung zur Beendigung des ztulturkampses ist damit gegeben, aber znm eigentlichen svricdensschlusse ist es noch nicht gekommen. Vielmehr tritt eine längere Pause in den Friedcnsvcrhandlungcn zwischen Rom und Berlin ein. Herr v. Schlözer braucht, che er als neuer Gesandter Preußens beim Papste beglaubigt werden kann, mehrere Monate. Er muß sich erst von seinem Posten in Washington ver abschiede», dann aber hat der preußische Landtag zuvor noch die Geldmittel für die römische Gesandtschaft zu bewilligen. Aus dieser Lage ergicdt sich Zweierlei: Einmal, daß zu einem Wehklagen der Eanossaichreier über eine dcmütbigendc "Niederlage BiSmarck's durch ocn Papst keine Ursache vorhanden ist — Niemand ja keimt noch die Vediligungcii des Friedensschlusses. Sodann, daß bis dahin noch die Eimtrumspartci im preußischen Landtage und im Reichstage freie Herrin ihrer Entschlüsse ist. Sic kann die WirthschastSpolitik des Fürsten Bismarck — darauf kommt cS uns Nicht-Preußen wesentlich an — unterstützen, sie kann sich ihr widcrsctzcn. Zwar wird das Eentrum niemals den verödenden Standpunkt dco Manchcsterthums, deS Freihandels und des jüdischen Großkapitalis- aniS einncbmen, aber sehr viel kommt daraus an, ob und wie weit cs sich mit dem positiven Dhcilc der Bismarck'schcn Sozialreform befreundet. Man weiß bereits im Voraus, daß sich das Eentrum die Unabhängigkeit seiner wirtschaftlichen Uebcrzcugnngcn bewahrt. Für das TabakSmonopol ist das Centn»» nicht zu haben. Das ist eine mit Gcnugthuung zu begrüßende Wahrnehmung. Der Unfall versicherung stimmt das Eentrum hingegen freudig bei, jedoch unter der Voraussetzung, daß nicht aus Staatskaffen Beiträge zu den Versichcrungskasscn geleistet werden. Das Eentrum erblickt darin einen Schritt auf dem Wege des Staalssozialismus. Diesen verwirft es aus einem, der Religion dcr Eentrumsmitgliedcr entlehnten Grunde. Würde nämlich, so calculircn sie, dcrStaat der alleinige Versorger der Armen und Elenden, so büßte die Kirche damit einen großen Tbcil ihrer Aufgaben ein. Die römische Kirche aber betrachtet sich als die alleinige Spenderin der Gnadenschätzc. Nun sollte man meinen, auch nach einer ausgiebigen Sorge des Staates für die bei ihrem Berufe verunglückten Arbeiter, resp. für deren Hinterlaffenen, bliebe der Kirche noch ein nncndlich weites Gebiet erfolgreichster Wirksam keit. Aber da§ Eentrum wird seinem ablehnenden Standpunkt kaum untreu werden. Für die konservativen Christen evangelischen Be kenntnisses liegt der Fall einigermaßen anders. Wenn sich der Staat der verunglückten Arbeiter annimmt, so erblicken wir darin ein Stück verwirklichtes, praktisches Christentbum. Wir kennen die Masse des vorhandenen Elendes genugsam, um zu wissen, daß die Kirche nicht in Verlegenheit zu geratbcn braucht, wann und wo sie ihre erhabene Mission anfaffen soll, mich wenn ihr der Staat niit seinen größeren Mitteln einen Tbcil ihrer Wirksamkeit abnähmc. Die Unsicherheit deS Looses der Arbeiter und die haltlose Lage der Handwerker zu beseitigen, dazu haben sich die konservativen Rrichs- tagseandidaten anheischig gemacht. Das ist der Anfang der Sozial reform und man kann nur wünschen, daß daS Eentrum ein möglichst großes Stück Weges mit den Konservativen gemeinsam geht. Fn Rußland werden mehrere kaiserliche Ukase besprochcn- wclchc als „außerordentliche Maßregeln zur Wahrung der staat lichen Ordnung" und der öffentlichen Rnbe schon längst angc- kündigt waren und die jetzt in'S Leben treten. Kurz gesagt, richten diese Ukase den kleinen und großen Belagerungszustand gesetzmäßig ein und verhängen ihn über einen beträchtlichen Theil des russischen Reiches. Was bisher faktisch in Hebung war, ist numnchr in eine Art Rcchtssysteni gebracht. Der Gcneralgouverncur wird zum all mächtigen Gebieter seines Amtsbereichs erklärt: er erhält das Recht, jede Versammlung zu untersagen, Gemcinderäthe aufziilösen, alle verdächtige Personen cinzukerkcrn, sie »ach Sibirien tranSportiren zu lasten, sogut wie alle Beamten abzusetzen, FabriketablisscmcntS und Schulen zu schließen, die Vermögen zu confiSciren u. dergl. in Militärgerichte urtheilen bei verschlossenen Thürcn auch über Erimi- nalverbrcchcn. Kurz, Freiheit, Eigenthum und Leben der Bewohner solcher Gouvernements sind absolut dein freien, uneingeschränkten Belieben deS kommandircndcn Generals überantwortet; er kann dlwiit machen, was er will. Die AuSnahmeverhältniffc deS von Nihilisten untcrwüblten Zarenreichs mögen auch Auonahmemaßregeln erfordern, aber eine solche schrankenlose Tvrannei, wie sic jene Ukase einsübrcn, kann unmöglich zum Guten führen. Für die russischen Zustände ist es ungemein charakteristisch, daß die russische Presse diese eisernen Ukase, die nur Kcrkcrluft und Blutduust ausatbmcn, nicht anders als günstig bcurtbcilt und sie als „Erleichterungen" rühmt. Fst dies der freie und wahre Mciiiungsausdruck der Presse, so ließe sich eine bitterere Kritik der bisherigen Zustände nicht schreiben. Man erinnert sich noch der tumultuarischcp Szenen, mittelst deren die Magvarcn die Schließung des deutschen Theaters in Pest er zwangen. Es bedurfte der persönlichen Fürivrache des Kaiser Wil helm, daß die übcrmiithigcn Schnurrbartwichser in Pest die Auf führung deutscher Stücke gestatteten. Fast möchte man aber bedauern, für das gute Recht der Deutschen Ungarns auf eine deutsche Bühne ins Zeug gegangen zu sein. Daü neu cröffnctc deutsche Tbcater in Pest führte sich mit einer der blödsinnigsten Possen ein „Ein Böhme in Amerika" und füllte damit das Repertoire einer ganzen Woche aus. Nur eine ungarische Wohlthätigkeitsvorstcllung unterbrach dieses ungenießbare Repcrtoir. Wahrlich, wenn in Un garn und Bobinen das Dcutschthum rückwärts geht, so sind unsere Landsleute daran nicht ohne eigene Schuld. Gerade in jenen Län dern, wo sich viele und nicht unbedeutende Menschen den Anschein geben, als bedürften sie deutscher Bildung, Kunst und Literatur über haupt nicht, müßten unsere Landsleute den Nachweis führen, daß deutsche Kunst ein Allgcmcinbedürsnitz ist und ihren Segen auch über Widcrwilligc ausstrahlt. Aber nicht mit Schiller und Götbc, deren "Namen ein Programm und ein Hciligthum sind, sondern mit dem „Böhmen in Amerika" das deutsche Theater in Pest endlich er öffnet zu scheu, o! Das ist schmerzlich und beschämend. Den beschwichtigenden Erklärungen des Ministers Fcrrn, daß die ungünstigen Gerüchte über den Stand der Dinge in Tunis übertrieben seien, schenken die Franzosen geringen Glauben. Sie Huben es satt, unaufhörlich zu vernehmen, daß man den Zug aus Kai- ruan „vorbcreite". Dc^ KriegSplan, mittelst einer dreifachen con- centrirtcn Bewegung die aufständischen Araber von allen Seiten nach Kairuan zurückzudrängen, ihnen unter den Mauern dieser hei ligen Stadt eine große Entscheidungsschlacht zu liefern, diese dann selbst cinzuuchmeii und damit dem Aufstande ein Ende zu macheu liest sich recht gut. Es ist aber ein schweres Stück Arbeit. Denn Kairuan wird von 5>UMi Araber», darunter 20,000 Berittenen, ver« tbeidigt, welche die drei französischen Kolonuen nicht unbehelligt ibren beschwerlichen Zug vollsübrcn lassen werden. Vor etlichen Wochen kann derselbe aber nicht beginnen. Mittlerweile bat Rochc- sort das Geheimnis! der ganzen tunesische» Erpcdition vcrratben. Es ist ein ordinäres Gegenstück zn der berüchtigten Erpcdilion nach Mexiko unter dein drillen Kaiserreiche, Ter französische General- Konsul Roustan hat sich mit dem Minister des Ben von Tunis, mit Sidi Mustapha-Pascha verbunden, um daü Land auszuplündcrn. Gambctta nahm an der Plünderung Tbcil; cs wurden für 250 Millionen Francs Schulden gemacht, davon steckten Mnstapha, Roustan und Gambetta tiö Millionen in ihre Tasche und bewogen die Republik, die Verwaltung von Tunis in die Hand zn nehmen und dazu die so riesige Opfer an Geld und Menschenleben erfor dernden militärischen Expeditionen auszurüslen. Roustan und Mu- stapha befeinden sich vor aller Wett, erstcrer bewirkte die Absetzung des letzteren, in der Wirklichkeit plünderten sic gemeinsam und gaben Gambctta ihren Äeute-Anlbcil.^ Baron Erlanger machte den Börsenvermittler. Es ist dies ein Stück praktischen Fudenthums, ivaS Frankreich an seinem Gambctta erlebt. Er stürzt sein Land in die gefährlichsten Kriege, um sich zu bereichern. Einstweilen bat er sich, um den Vorwürfen seiner entrüsteten Landsleute zn entgehen, in ein nnanssindbares Vcnteck zurückgezogen. Rocheforl wird ihn jedoch schon bcrauozerren. Watz sonst man auch gegen den Laterncn- mann vorbringe — er bekämpft in seinem Todfeinde Gambctta mit unerschrockener Feder die moderne Audenwirtbscbnst. RenefteTeltftramme ver „TrkSvnerRaAr."vom28.Scptb>. Berlin. Fm Befinden der Kaiserin sind zwar langsam^ Fortschritte bemerkbar, sic bedarf jedoch »och sortaeictzt größte^ Schonung. — Ein offiziöses Eoiniiiunwne über die Rede des Hrn- v. Bennigsen in Hannover schließt: „Soviel ist nach der neuesten Rede des Herrn v. Bennigsen unzweifelhaft, daß mit einer Pacckci, welche in diesem Politiker ihren Führer anerkennt und auch der Führung wirklich folgt, eine Verständigung für die Staarsregierung möglich bleibt, was nach dem Ausruf vom lö. September aller dings ausgeschlossen scheinen lonnte." Damit wäre der Absagebrief, welcher den Nationallibcralcn dieser Tage in der „Norddeutschen Allst, Ztg." crtbeilt worden war, wieder znriickgenommen. — Ter russische Botschafter von Sabuross ist von Pnns zurückgckebrt. Lsfi- ciöo wird behauptet, er habe dorr Publikationen über seine nrcbäo- Iogisci>en Sammlungen vorbercitei. Eine andere Version sagt bekanntlich, er habe dort Verhandlungen wegen der Auslicfcnings- fragc geführt. — Beim Bau des neuen StadtbabnhofcS an der Könlgöbrückc sind beute srllb durch Herabstürzen eines IX Ecntner schweren eisernen Bogens 5 Arbeiter lebrnSgesäbrlich verletzt worden. Trier. Anläßlich des Einzugs deS Bischofs Korum in Trier sagt die „Prov.-Korr.": die Regierung sei erfreut, in der Fürsorge für die katholischen Untertbanen bei der Kurie ein so bereitwilliges Entgegenkommen stefunden zu haben, wie sich dies bezüg lich der Diözese Trier gezeigt, dürfe man bossen, daß dieselbe Gesinnung auch den anderen Diözesen zu statten komme, zunächst sei zu wünschen, daß den enteren im Einverständnis! der Regierung mit dem Papst ernannten Bischof vergönnt sei, nicht blos reichen Segen in seinem Sprengel zn stiften, sondern auch für daS weitere Vaterland ein Bischof des Friedens zn werden, damit sich am Hose die Erwartungen erfüllten, welche der Kaiser und der Papst auf ihn gesetzt haben. M ü n ch e n. Ter Landtag ivurde heute durch den Prinzen Luitpold eröffnet, Pest. Der Kaiser »öffnete beule den Reichstag und drückte seine Freude aus, daß der gegenseitige gute Wille der Mächte, welcher die bisherigen Fragen friedlich zu lösen ermöglichte, iort- beslcbe. Er berechtige zu der Erwartung, daß die Völker die Seg nungen deS Friedens ungestört genießen können. Moskau. Der ganze Kaufhof mit Ausnahme einiger Buden ist nicdcracbrannt. daS Feuer dauert fort, der Schaden ist enorm. Berliner Börse» Wien »icldctc matt aus den Ausbruch der Rinderpest in Rußland, welche.die Grenzsperre seitens Oesterreichs Sur Folge hatte. Auch hier ließ die Tendenz nach, doch wurden die Eoursrückgängc thcilweisc später wieder cingcbolt. Schluß fest. Deutsche Bahnen'waren schwach, österreichische waren namentlich im Anfang recht gedrückt, mit Ausnahme von Galiziern. Franzosen blieben '/», Lombarden (2790?—6'--—8) 4 Mk., Nord- west 2, Clisabctbbabn 3 Mk. niedriger. Banken ziemlich fest. Die leitenden gaben nur kleine Bruchtbcilc ab. Kassawertbc sogar tbeil- wcise bester, so Sächsische Bnnk-Gcsellschast (-!- l Proe.s, Dresd ner Bank und Leipziger Disconto. Von den Montcmwcrtbcn gaben Laurabütte I Procent ab, sonst herrschte aus diesem Ge biete feste Tendenz vor, obgleich die Glasgowcr Notirungeu niedriger lauteten. Fndustricu still, wenig verändert. Sächsücke Stick- masch. gaben 2, Sächs. Kammgarn 1 Proc. nach. Fonds und Prioritäicn ziemlich behauptet. Ruß. Anleihen fest. Oestcrr. Prioritäten vielfach bester. Lokales und Sächsisches. — FI. KK. HH. die Prinzen Georg und Friedrich August bcebrtcn gestern die Ausstellung des Neuville'schcn Schlachtenbildes „St. Privat" in der Waloschlößchen-Rcstauralion (Sophienstraßc 1) mit ibrem Besuche. — Wie daS „Lpz. Tgbl." bört, ist an Stelle des verstorbenen Professors !>>'. Arnims der außerordentliche Professor der Mathe matik und Astronomie an der Universität Berlin, I>r. Heinri ch Bruns, zum Direktor der Sternwarte und zum ordentlichen Pro fessor der Astronomie an der Universität Leipzig ernannt worden. Derselbe wird die ihm übertragene Professur am I. April nächsten FahreS antrctcn. — Die heutige in Braun'S .Hotel lnicbt Tivoli » statt- fiudcitde Volksversammlung, in welcher Herr Oberbürger meister l)r. Stübel als Kandidat für Altstadt Dresden ausgestellt werden soll, wird ungemein stark besucht werden — ob von lauter Freunden dieser Kandidatur, erscheint nach den heutigen Wahr nehmungen bei den Billets-Entnabmestellen ei»igermai;en zweifel haft. Es scheint namentlich, daß eine große Anzahl Sozialdemo kraten sich BillctS verschafft bat. Die Einberuser glaubten offen bar, die sonst üblichen Vorsichtsmaßregeln nicht nöibig zu haben. Mag sic diese Annahme nicht täuschen. Uebrigcns erwartet man allgemein, daß der Herr Kandidat in allgemeinen großen Zügen seinen Standpunkt entwickele. Es ist dies eine allgemeine Ge pflogenheit und das Unterlasten dieser Sitte würde der Wahl des Stadtoberbauptes nicht zum Vorthcile gereichen. Sehr bedauerlich ist eü, daß, wie man uns aus Berlin mittheilt, Herr Hof- predigcr I)r. Stöcker sich entschieden weigert, von der Reichstags - Kandidatur für Dresden - Altstadt zurückzutrctcn. Er ist überzeugt, daß sein Rücktritt nur die Ausstellung eines anderen Kandidaten seitens der Reformer zur Folge haben würde: ja er glaubt, daß die Ausrecbterbnttimg' seiner Kauvidaiur die Niederlage Bebel's zur voraussichtlichen Folge haben werde. Was den letzteren Punkt betrifft, so gebt er davon anS. daß Ober bürgermeister Ur, Stübel und er zusammen sicher mehr Stimmen er halten werden, als Bebel und Letzterer alsdann bei der Stichwahl um so sicherer werde geschlagen werden, wenn beide Parteien, die Anhänger Stübel's und die Anhänger Slöcker'S, zusammmhaltcu. DaS ^Imgt nicht iwel, setzt aber voraus, daß die Ncsormcr, wenn Ur. Stübel zur Stichwahl kommt, einmüthig für ibn stimmen. Auch kommt das gegenseitige Bekämpfen zweier Kandidaten der OrdnungSparteicn nur den Sozialdemokraten zu Gute. Wir be trachten das Vorgcbcu der Reformer als einen starken Fehler. — Vom 1. Oktober an treten in den Eisenbahn-Verbin dungen mit Teplitz und Karlsbad wesentliche Acndcrungen ein. Bei dem l Uhr Nachts von Dresden abgehendcn Zuge trifft man künftig erst 10 U. 18 M. Vorm, (statt 8 U. 47 M. seither) in Karlsbad ein. Der früh 6 U. abgehendc Zug verliert den direkten Anschluß nach Teplitz und erfolgt die Ankunft in Teplitz erst um 11 U. 58 Nt. Mittags, IM Stunden später als bisher. Tic Mittags 12 und I Ubr abgekcnden Züge verlieren den Anschluß nach Karls bad. wäkrcnd bei denselben die Anschlüsse nach Teplitz und Koni- motau unverändert bleiben. Die Abfahrt aus Karlsbad zu dem um 1 U.^44 Dt. in Dresden ciittrcffcudm Zuge muß schon um 5 U. früh, l'/e Stunde früher als jetzt, zu dem Nachtcourierzuge aber ca. zwei Stunden früher, nämlich 5 U. 52 Dt. Nachmittags, erfolgen. Tie in den Zügen 1 U, srüb und 1 U. Mittags ans Dresden und 3 U. 23 Dt. srüb und 1 U. 44 Dt. Nacbm. i n DreSoni eoursirendcn di rekten Wagen Berlin-Karlsbad kommen vom 1. Oktober an in Weg fall, ebenso die in den Zügen 1 U. Mittags ans Dresden und 1 U. 44 M. Nachm, in Dresden lausenden direkten Wagen Prag-Dresden. — Wer noch eine Rundreise tbun will, der halte sich dazu, denn vom I. Oktober an bört in üblicher Weise die Ausgabe von Rundreisebillets bei den Eisenbahnen ans. Der Winterschlaf dieser BillctS wübrt bis zum 1. Mai nächsten Fabres. — Wer die Volksbibliothekcn benutzt, dein ist mit dem Winke gedient, daß mit dem Beginn des Oktobers die Lese- Verzeichnis s e erneuert werden. Wer also vom folgenden Mo nat an Bücher zn entleiben wünscht, muß sich durch irgend einen Ausweis beglaubigen, sei es Einwobuerschcüi, sei cs Arbeitsbuch oder Dienstbuch und dergl. Diese Legitimation gilt für das ganze Jahr. Der Betreffende erhält eine Lcscmnnmcr und braucht sich, wenn er sväter Bücher entlehnen will, nur aus seine Nummer zu berufen. Die Berücksichtigung dieses Winkes erspart Manchem einen nnnöthigen Weg. - - Fn Bezug aus die Grenzen des Z ü cb tigu n gSrcchteS des Lehrers bat nach dem „Reichs-Anzeiger" das Reichsgericht, k. Strafsenat, durch Ui theil vom 30. Funi d. F, folgenden Rcchtü- grnndiatz ausgesprochen: „Fn einer Heilung bedürftigen Verletzung deS Körpers kann eine Uebcrschreilung der für die Aufrechrbaltnng der Scbnlzncht nöthigen Grenze dcr Züchtigung gefunden werden. Das Züchtigungsrecbl darf, weil es sich aus dem Erziebungsrechte ableitet, die Zwecke dieses nicht soweit außer Acht lassen, daß es im Widerspruche mit dcr Ausgabe der Erziehung, statt diese nötbigeu- falls durch Scbmerzerreguug zu fordern, die körperliche Fnlegrität des Bestraften gefährdet oder verletzt," — DaS Rcinerträgnis; des diesjährigen Großen Garten-Festes des A Ib crtv e r c i n s ist ein äußerst stattliches und beträgt eirca 18,000 Mark. — Ter^ „Ebcmnitzcr Ftg." wird aus Grand Fsland <Neb„ Vereinigte Staaten) geschrieben, daß daselbst unter den Deutsch- Amerikanern eine große Erregung wegen dcr in Aussicht genom menen Ernennung deS Herrn E, B. Slocumb zum amerika nischen Konsul in Ebc m n i tz herrscht. Nach dem Schreiben bat sich Herr Slocumb unter den Deutsch Amerikanern im Staate Nebraska sehr unbeliebt gemacht, weil er als Vorstand der Teni- percnzlcr (Mäßigkeitsvereniler, die jedoch im Geheimen inebr lri»!cu als die Deutschen öffentlich» das Sonntagsgeietz durchbringen hals, welches die Deutschen am härtesten trifft, denselben ist cs durch dieses Gesetz verboten, des Sonntags ein Glas Bier zu trinken, während sie doch von Deutschland auS gewöhnt sind, des Sonntags mit 'brcr
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