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-pH« für dt« Beamtm auf Kosten d«r Gewerbtreibenden, wie zur Zeit beliebt worden, nicht im Sinn« des Gesetze« vom LS. April 1 858 sei. Da« Collegium trat d«m Gutachten d«r Deputation einstimmig bei. Hierauf berichtet« Stadt». Moßdors über noth- wendige Baulichkeiten an der Friedrtchstädt» Kirche re. im Auf trag« der Finbnzdeputation, und da« Eolltgium erhob da« zu- stimmende Gutachten derselben, betreffend die Aulschreibung einer Darochialanlage in der Friedrichstadt auf den jedesmaligen S. Termin der Stadtanlage nach 6 Pfennigen vom Hundert Tha« ler de- Grundwerth« und 2 b»j. I Pfennig vom Thaler de« Miethzinse«, sowie die Auistellung einer Schuldverschreibung für ein Seiten de« Sophienkirchenärar« zum Behuf« der schleuni gen Bauausführung vorgeschoffene« Capital von 500Ü Thlin. — Da« Gesuch de« Ersatzmannes Schönherr um Entlassung au« dem Collegium wegen Krankheit und hohem Aller wurde für begründet erachtet und genehmigt, «in BürgerrechtSgesuch aber abgelehnt. — Hierauf ging da« Collegium zu einer geheimrn Sitzung über. (Dr. Z.) — Di« bisher eingegangenen Loose der deutschen National- Lotterie find zum größten Theile abgefertigt. E« ergeht daher an alle Diejenigen, welche noch Loos« in Händen haben, die Auffor derung und Bitte, solche baldgefäüigst an da- Haupt-Bureau in beliebigen Quantitäten einsenden zu wollen. — vergangen« Mittwoch fand hierselbst ein sehr ehrenvolle« militärische« Begräbniß statt. Der Obristleutnant Wilhelm Hein rich von Köckritz, rin hochgeachteter Dtteran, der bereit« 1806 bei Jena mitg,fochten und dort'durch eine franzöfischr Kugel, wel- che er bi« zu seinem Tode in der linken Seite behalten halte, ver wundet, aber darum nicht dienstunfähig wurde, und erst am 2. August 1830 die Armee verließ, Ritter dr« Milttär-St.-Heinrichs- Orden«, g'ng nach 92jährigem ehrenvollen Leben in die letzte Cantonnirung ein. Dasselbe Bataillon, welche« er zuletzt rom- mandirt hatte, erwies ihm am Begräbnißtag« die nnlitärischen Ehren, vor sich« Jahren feierten Kameraden und Freunde da« fünfzizjährige Jubelfest seiner Hrldentheilnahme an der Schlacht bei Jena. — In diesen Tagen ist es, wie schon erwähnt, gerade 25 Jahre, daß unser« weltberühmte große SocietLt«braue. rei zum Waldschlößchen besteht. Auf den ehemal« gräf lich Aarcolini'schen weilläufigen Grundstücken errichtet, gehören die mächtigen Baulichkeiten zu den imposantesten, mit der ent- zückendsten Au«ficht begabten Dresden«. Für die Feier selbst hat die splendide Administration die großartigsten Vorbereitun gen getroffen. Außer der Monstrekapellr der Brigade Kronprinz concertiren di« beliebten Kapellen der Musikdirektoren Laade und Puffholdt. Am ersten Tage kolossale Illumination aller Ge- bäuvr und ihrer Conturen, der Terrassen, dr« Park« re.; am zweiten großartige« Feuerwerk auf der «eiten Ebene, di« un terhalb de« Parks (der bekannten Napoleon-schanze) liegt. Die ser selbst, ein mächtige« Terrain, ist dem Volke eröffnet und zu diesem Zweck mit allen nur erdenklichen Amüsement« aus- gestattct. Für Buffet« (da« Waldschlößchenbier ist bekanntlich Heuer besonder« vorzüglich) ist aller Orten gesorgt, so daß sich dir Verwaltung wohl einen neuen Stein im Bret« ihrer allge meinen Beliebtheit erwerben wird. — Welche außerorcentliche Quantität von Lagerbier wäh rend der Dre«dn<r »großen Woche' auf dem Schießplätze ver tilgt worden, läßt sich daran« abnehmen, daß allein im Re- staurationtzelt« de« Feldschlößchen« 273 Simer 41 Kannen ver- zapft wurden. Außerdem lieferte die FeldschlößLen-Brauerei für andere Zeltinhaber 328 Eimer 11 Kannen, so daß im Gan- zen von dieser Brauerei allein 601 Eimer 52 Kannen nach der Vogelwiese verschroten worden find. Außerdem haben be- kanntlich das Waldschlößchen, die Felsenkrller-Brauerei und an der« ähnlich« Etablissements den Schießplatz mit großen Quan titäten von Bier versorge. (S. Lfz) — Rach dem Borgange anderer größerer Städte wird auch in Chemnth «in unrsormirte« Packträgereorp« in« Leben treten und ist dazu die Concesfion bereit« «rtheilt worden. — Da« .L. berichtet: »Di« gegen den früheren Bank- dircetor der anhalt-deffauischen Lande«bauk, Herrn Ruland, «in> gele itet Untersuchung hat auch in Leipzig «ine gleich» Untersu chung -egen den Chef eine« der ersten Geschäftshäuser zur Folg« gehabt. Derselbe hat, wie wir vernehmen, u« einer persönlichen Haft zu entgehen, «tue Caution von SV,OOV Thlrn, gestellt." — In Zschopau ist am 4. August die froh« Nachricht, daß seiten der Ständeversammlung im Lereinigungeverfahren schließlich die gleichzeitig« Inangriffnahme de« Baue« der Chemnitz-Anna- berger Eisenbahn mit der Plauen-E-erbahn gestattet sei, mit Flag genschmuck, allgemeiner Illumination, Fackelzug, Abfingung pa triotischer Lieder auf dem Marktplatz« seiten der dafigen Gesang, verein« und geeignete Ansprache de« vicebürgermeister« Mühle vom Balkon de« brillant erleuchteten und bekränzten Rathhause« herab, gefeiert worden. — Der al« Maschinenführer jetzt beschäftigt» Schloffergesell« E. A. Scheibner von Brandt« hat fich in der Nacht vom 4. zum 5. d M. in der Trunkenheit beim Nachhausegehen in «in falsche« Hau« verlaufen und ist von dessen Btwohnnn festgehalten und dem Gericht-amtSwachtmeist» überliefert worden. Beim Durchsuchen seiner Effecten hat man u. A. auch «in bleierne« sichs. Einthalerstück mit der Jahreszahl 1849 vorgefunden und hat Scheibner bei späterer gerichtlicher Befragung über den Erwerb diese- FalfifieatrS keine Auskunft geben können. Da Lermuthung vorlag, daß er e« vielleicht selbst gemacht haben könne, hat man Haussuchung gehalten nnd da allerdings einen Apparat zum Kuß von Thalnstücken vorgefunden. Da« Weitere wird di« eingeleitet« Untersuchung an da« Licht bringen. (Dr. I.) — Da sowohl dir Gersten- al- auch dt« Hopfenernte «ine zufriedenstellendere geworden, so ist bereit« seiten verschiedener Brauereien der Stadt der Preis de« einfachen Biere« herabgesetzt worden. Tage<geschichte. Berlin, 5. August. Die Borfig'sche Maschinenbauanstalt ist jetzt in Folge bedeutender Aufträge Seiten der russischen Ei senbahnen in ungewöhnlichem Maße beschäftigt und der Betrieb deshalb so ansgedehnt, daß in jeder Woche etwa 3 Lokomo tiven montirt und zur Ablieferung bereit gestellt werden. E« läßt fich daher annehmen, daß die Fabrik, «elch« bi« jetzt 1254 Lokomotiven gebaut hat, im Laufe der nächsten 3 Jahr« dies« Zahl auf 1500 bringen wird, für die ja der verstor bene Geheime Commerzirnrath Borfig seinen Arbeitern ein ähn liche« Fest in Aussicht stellt«, als er bet Vollendung der 1000. Lokomotive in einer so großartigen Weis« gab, daß e« zu einem Jubelfeste für die ganze Stadt wurde. Augenblicklich ist man in der Fabrik mit der Ausstellung einer Lokomotive beschäftigt, aus deren äußer« Politur und Ausschmückung ein besonderer Fleiß verwendet wird. E< ist die« nämlich die 200. Loko motive, welche die Verwaltung der Köln - Minden» Eisenbahn aus derselben entnimmt, gewiß ein sprechender Beweis de- ge genseitigen Vertrauen« zweier großen Jnduftrieunternehmungen und zugleich «in ehrenvolle« Zeugniß für die Tüchtigkeit der Fabrik und ein Zeichen de« ungeheuren Umfange« der Betrieb«- thättgkeit jener Bahn. Wie e< heißt, beabsichtigt die Direktion derselben die Uebernahme und Einstellung dieser 300. Locomo- tiv» mit einer entsprechenden Feierlichkeit vorzunehmn und wird dtShalb auch dir Maschine in besonder« geschmackvoller Arbeit hergestellt. Bekanntlich hat auch die 1000. Lokomotive, welche zu der erwähnten großen Jubelfeier Veranlassung bot und so auch die mit der Nummer 500 ebenfall« die Köln - Minden» Bahn erhallen. Gießen, 5. August. Leider ist ein Eisenbahnunglück von hin zu melden, da- bei der Einfahrt de« um 2 Uhr von Kassel kommenden Güterzug« im hiefigen Bahnhof fich ereignet hat. Durch eine falsche Weichrnstellung ist nämlich der Zu- auf Schie nen geleitet, di« direkt auf und bi« an den Güterschuppen führen. «« werden sonst dt« Güterwagen- welche nicht direet auf dem Hauptstrang vor dem Perron de« Güterschuppen« belade« oder geleert werden, dort au-geladen oder beladen. Eine Drehscheibe «endet di« Wagen wieder auf den Hauptstrang zurück, vor dem Gütnschuppen befandm fich nur 2 Wagen, der «ine mit Holz, der ander« mit Pferden. . Beid.e find von dem heranbrauseudm Güterzug« gänzlich zertrümmert, di« langen Güterwagen von und