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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010531024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901053102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901053102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-05
- Tag 1901-05-31
-
Monat
1901-05
-
Jahr
1901
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Ores-ner Nachrichten, Freitag, »1. M.ii IVOI »» 9tr. 11!» und au- dem Auslande 1. lKach dem Lebensalter sich H-M Jahre 8 und über M Jahre 1. Vvn den Berufsarten waren unter den AlbertSderaer Patienten wiederum besonders stark vertrete» Schlosser und Monteure. Eiiendrel,er und Hobler. Schrift» sctzer. Tischler. Maurer. Weder. Fabrikarbeiter. Handarbeiter. Schuhmacher, ffnuileute chochsle Ziffer». Expedienten und Schaffner. Po» den 487 entlassenen Kranke» waren beim Abgang :L4 81 Proz i erwerbsfähig. 8> 18.5 Proz.) erwerbsunfähig und verstorben sind 2 r— 9. 15 Pro;. Was die Heredität anlangt. >v konnte nach den Angaben der Kranken dos Vorhandensein der Tuber- kuloic feilgenellt werden bei Pater. Mutter und Geschwistern in 5. bei Barer und Mutter in 0. bei Pater und Geschwistern in IS, l ei Mutter nnd Geschwistern in IO. beim Pater in 56. bei der Mutter in 21 und bei Geichwistein in 24 Fällen. Fast der vierte 7heil der 2Ubertobergrr Patienten hatte bereits skrohhulöse Erkrank ungen durchgrmacht. Pvn den "Neuausgenornmene» befanden sich im ersten Stadrui» der Tuberkulose 147. im zweiten Stadium I8l und in dritten Stadium 150 Kranke. Unter den letzteren. sowie unter den bereits erwähnte» unheilbar Entlassene» befand sich eine größere Zahl von Kranken, drc abiolnl nnaeeignet fiir eine Heil nattenbehandlung ivaren. Einzelne der Aulgenommenen waren bei der Ankunft in so schwerem Krankheitszustand. dag eine Rirckiend nng in die Heimath kaum noch angängig erschien. Dies soll in lebendig«« Bild von d«. betriebe« in Dresden entrok stromcentrale für den Wechielstrommafchinen. . lose, tadellos sunklionirend« s die Besichtigung der , gestattete, mit allen m« >e« westlichen Straßcndobn- »läge zerfällt in die Gleich- und die Lichtsiromcentrale mit ander« set bei diesem Werk die rauch- ladeworgehobeir. Zuletzt erfolgte Neustadt. DaS großartig au»- en Einrichtungen versehene Werk dazu Znkunst vermieden werden, denn Albertsberg soll «der keine Pslegslätte für aussichtslose Fälle lein. produzirt pro Tag 96000 Kubikmeter GaS und verbraucht 80 Doppelwaggon« Zwickauer. Burgker und oberichlksiiche Kohlen Abends 8 Uhr war der EmpfangSadend auf dem Kvnigl. Belvedere angesetzt. Die Borsitzenden der Ausschüsse, Herr Oder- bergrath Dr. Heinhe-Meißen. Gedcimrath Prof. Dr. Hemvel« Dresden. Dir. Dr. K. Dieterich-Helsenberg. Dr. Rübencamp. Dr. Tdielc u. A m. empfingen die zahlreich mit ihren Damen er schienenen Thrilnehmer. U. A waren zu bemerken außer dem Borsitzenden des HauptvereinS Medizinalrach Dr. Merck. Hosrath Dr Earo. ferner Dir. Dr. DuiSbera-Elberseld, Ge- heimräthe Delbrück und Witt Berlin. Geheimrath Prof. Dr v. Mevei-DreSden, Geheimrath Bürste - Karlsruhe, Gehcimrath Prof. Dr. Hemvel - Dresden. Geh. Berg rath Förster Eölln und Geheimrath Winckler - Freibera. Herr Overbergrath Dr. Heintze begrüßte die Anwesenden und j brachte ei» Hoch auf den Perein deutscher Chemiker aus. während ! Mcdizinalratk Dr. Merck die Ausschüsse, welche die Arbeitslast ^ für die Persammlung zu tdun batten, seierte. Herr Dr. Deis- berg toastete auf die Technische Hochschule, worauf Geheimrath Die eiserne Bri, tKals ' eine Heilstätte.! Pros. Dr. Hempel erwiderte. Durch die LiebenSwürdigkelt der An geilen nnd Herren Hosschauspirler Gunz. Hofoverniänger Piehler. Tonkünstler Herren Hosichauspieler Gunz. Hofoperniänaer Piehler. veiichiedenartiger Unterhaltung fehlte es dank der Gaben von Be- ^ Prepich lvurden die Anwesenden durch wohlgelungene eniste und Horden und guten Menschen nicht und die Acrzke dienten außer der, humoristische künstlerische Vorträge erfreut. DaS Festconcert " ' ' ' ' ' ' ' ' " " che guten Behandlung ihren Kranken auch durch belehrende Vorträge und durch die Beantwortung von grasten. Was die am 15. Oktober l'O0 in Gegenwart Ihrer Majestät der Königin eingeweihte und am 15. November in Betrieb genommene Anstalt für weibliche Lungenkranke „Earolagrün" anlangt, so wird in dem Berichte mit- getlicilt. daß. wie man vorausiah. zunächst ein nicht zu großer Andrang srattfand. Es wurden also nur 28 Kranke bis zum Ende de-Jahres IM ausgenommen und zwar 18 aus Kosten dcr Landcs- vemcherungsansialt Königreich Sachsen. ie 1 auf Kosten einer Krankenkasse und von Privaten iosfentiiche Sammlung), 2 auf Koste» von greistellenmittcln nnd 0 auf eigene Kosten Von Berufsarlen waren namentlich solche aus der Texlilbranche ver treten. Die statistischen und ärztlichen Mittheilungen sind angesichts der kurzen Beobachtungszeit noch wenig wertlwoll. doch mag betont werden, daß die Besserungen im Allgemeinbefinden und die Gewichtszunahmen durchweg vorzüglich ivaren. obgleich bei der Ausnahme nicht zu streng ausgewählk wurde. Die angewandte Behandlungsmethode in „Earolagrün" ist die allgemein übliche hngiemich-diälekbche Anstaltsdehandlung. Auch in „Earolagrün" entbehrten die Patientinnen nicht der Belehrung und Unterhalt nng. obwohl gerade in Bezug auf die letztere »och vieles kehlt. Bor allen Dingen erhofft man von Wohlthatern die Stiftung eines Klaviers und einer Bibliothek. Die Einrichtungen der neuen Anstalt, an der auch Ihre Maieiiät die deutsche Kaiserin ihr Inter esse bcthatigt hat, haben sich in jeder Weise bewährt. Verschiedene Ergänzungen sind freilich noch nolkwendig. Auch die Permallung von .Albertsberg" lief ohne nennenswcrthe Storungen ab Die Tiensidotensragc bot mehrere Male Schwierigkeiten, indem eS bei Wechseln nicht immer möglich war. sofort genügenden Eriatz zu 'chassen, oder es sich auch zeigte, daß das angenommene Personal nicht den zu stellenden Ansorderungeu entsprach Mi: dem Rück gang der Beschäftigung in der Industrie trat hierin eine Wendung zum Besseren ein. Um den Bau einer Waldkirche für Anstalten des Vereins zu ermöglichen, hat nach dem Tode des Geh. KommerzicnralhS Georgs unter Führung des Herrn Geh. Rathes Oberbürgermeisters Dr. Georgi in Leipzig sich ein Komitee gebildet, welches die »ökbigen Mittel 'ammelt. Tie Sammlungen naben bisher 18 084 Pik ergeben nnd vom evangelisch Int krischen Landeskonsistoium ist ein Tkei! der März BußtagS Kollekte zu gesichert werden. DaS gelammte Vermögen des Vereins, rncl. der beiden Heilstätte» nnd Stiftungen betrug Ende 1900 5cZ5 28l Mk. An Mitgliedern zählt der Verein 1847. eine Zahl, die gewiß nicht zu hoch >si. wenn man an die Größe der zu leistende» Ausgabe denkt. Es gilt die Bekämpfung des ärgsten Feindes nnieres Volkes und dazu tollten möglichst alle Diejenigen bettrageu. die dazu iu der Lage sind. Tie Zahl dieser Personen ist sicher eine 'ehr große, wdaß mau. wenn mau ihr die Mitgliederzc.hl des Vereins zur Bekämpfung der Lungentuberkulose mit 1847 aegenübelstellt, nur l wünschen kann, das; die Lauheit auf diesem Gebiete bald enden möge, damit der Verein in die Lage kommt, damit Alle, auch die roirlhichaftüch Armen und "Aermsien. Tieicnigcn. die keine Unter stützung einer Kasse zu erwarten haben, in seinen Anstalten Aus nahme finden können und kein hilfesuchender und heilbarer Kranker mehr abgewiei'en zu werden braucht. —* Der Verein deutscher Chemiker trar gestern hier zu «einer diesiährigen Hauptversammlung zusammen, welche die zahlreichen Thcilnehnicr. zwischen 2M und 3M. gestern Abend tglieder des Pionierbataillons aus. Zahlreiche sinnige, humorvolle Drucksachen, Taselkartrn und eine humoristische Zeitung für angewandte Chemie mit Liedern zvon Dr. Lanabeln-Kotzschen- broda entworfen) trugen viel zum Gelingen des Abends bei. Zum Schluß brachte Herr Dr. Dieterich-Helsenberg die cin- gegangenen Glückwunschtelegramme zur Verlesung. — Heule Vor mittag 10 Uhr fand in der Aula der Königs. Technischen Hoch schule eine Festsitzung statt, welche durch den Betuch Ihrer König!. Hoheiten der Prinzen Georg und Friedrich August in Be gleitung der Herren Hosinarschall v. Hanak und Rittmeister v. Zeichau ausgezeichnet wurde, und der u. A. die Herren Staats- Minister p. Watzdorf, Geh. Rath Dr. Podel. Oberbürgermeister Geh. Fiuanzrakh a T. Beutler, die Vertreter des Kaiser!. Ge sundheitsamts. des Vereins deutscher Ingenieure, der Vereinigung analnsischcr Chemiker Sachsens, des Verbands selbstständiger öffentlicher Chemiker :c. beiwohnten. —* Das Central-Theater bereitet für Mitte Juni ein . längere» Gastspiel des Berliner Thalia klieater-EnsembleS ^ vor. das unmittelbar nach dem Wolzogen'schen „Ueberbrettl". also bereits am 15. Juni, seine Vorstellungen beginnen wird. DaS Tbaiialkeaier iDireltion Kren u Schönseid) gilt in Berlin als das erste Posientkealer. nnd verfügt über eine Reihe erstklassiger Künstler und Künstlerinnen, an deren Spitze der bekannte Komiker Guido Thielicher steht, der u. A. „Charlev's Tante" in Deutsch land kreirt hat. Mit und neben ihm werden die Herren Fritz Helmerding, der schon früher in Dresden und zwar sin Residenz- lheater engagirt war. HanS Junkermann und Herbert Paulmüller in fühlenden Rollen austreten. Von den Damen des Ensembles sollen Ada Milani, Leonore Bojs. Elle Wanovius und die kreisliche komische Alte Junker Schatz erwähnt werden. Die Direk tion Kien u. Schonfeld bringt außerdem einen Chor von 40 Damen nnd 10 Herren, glänzende Ausstattungen. Dekorationen zunächst zu einem Emplangsabend am dem Belvedere gesellig zu- lammenführtc. Voraus ging Mittags 12 Uhr im Konserenz- i Zimmer der Königs. Technischen Hoclvchule eine aeichäftliche Sitz gli . beide ^ und Reguiuten für mehrere Posen, sowie ihr eigenes Orchester mit ! In Hannover und Hamburg sind die Gastspiele des Thcrliathealer- j Ensembles von größtem Erfolge begleitet gewesen. —" Mit klingendem Sviel zog gestern früh gegen >'r8 Uhr daS z Virnaer Artillerie-Regiment auf dem Marsche »ach Zeithain durch ! Loschmitz Auf dem Körnerplatz wurde kurzer Auseiilhalt ge- I iwmmcn. woraus sich auf's Neue die Kolonne in Bewegung setzte. !"Au der Stütze der Hanbitzen-Ballcne ritt, von Wachwitz kommend. ! Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August. —* Von morgen wird die Magdeburger Straße, ! zwilchen der Könncritzstraße und der Pieichener Allee, wegen Gas- i rohrlegung auf der Zufahrtsstraße nach der Marienbrücke, aus die Tauer der Arbeiten sür den Jahr- und Reitverkehr gesperrt. * In der vergangenen Nacht nach 12 Uhr und heute Vor mittag kur; nach > -!> und gegen !4 Uhr erfolgten Alarmirungen der Feuerwehr »ach den Grundstücke» Webergasse 28, Berliner- straße 44 und Udlaudstraße 34. In dem ersten Falle bandelte es z sich um einen durch Herabsallen einer brennenden Petroleumlampe im ersten Stockweik entstandenen Kammelbrand, durch den eine größere Anzahl Wäsche und Kleidungsstücke, ein Reiiekorb u. s. w. vernichtet oder beschädigt worden waren. Tie Feuerwehr brauchte indessen hier, da sie die Gefahr bereits durch die Bewobner beseitigt fand, als auch im dritten Falle, wo es sich nur um Rauchnieder schlag handelte, nicht einzugreifcn. Ans der Berlinerstraße war im Hose ein Pferd in die Stalldüngergrube gefallen, das. ohne in irgend welcher Weite verletzt worden zu sein, von der Feuerwehr bald wieder berausbesörderk wurde. Heute früh nach 6 Uhr kam im Dachboden des Nr 2 in Trachau aus noch in welcher die Festsitzung und ge-! Grundstückes Herrmannstraßr und Veivrochen wurden. Den Vorsitz - unbekannter Uriache ein Z jung des Vorstandsrathes. in schastliche Fragen vorbereitet iührte der Vorsitzende des Hauptvereins Medizinalrath Tr. Merck-1 durch das eine größere Menge Bodenrummel' vernichtet und T armstadt. Nachmittags fanden verschiedene Besichtigungen statt, der Tachstuhl zum Tbeil zeistört wurde. Tie zuerst am Brandplotz welche durch das liebenswürdige Entgegenkommen privater und ; von Dresden eingetrosiene Feucrwekr-Abtheiluiig brachte sofort eine 'täbtischer Unternehmen ermöglicht worden ivaren. Zuerst wurde ^ Schlauchleitung und die gleich darnach eintressende Orkswehr zwei unter Führung des Herr» Kowmerzienraths Piund die gleich i weitere Leitungen vom Straßenhhdranten in Dhätigkeit, mit drien »amige bekannte Molkerei besichtigt, welche in allen Theilen als) Hilfe der Brand auf das Dach beschränkt werden konnte. Das eine Muslcianstalt zu bezeichnen ist und allen Ansorderungen der! völlige Ablöschen indessen nahm nock längere Zeit in Anspruch, madernen Hugienc entspricht. Die Fabrikation der Molkerei- so daß die Dresdner Wehr erst gegen 8 Uhr wieder abrücken konnte. Produkte, weiterhin das Pasleilrisiruiigsvcriahren »abmen das ^ —* Am 0. Juni Nachmittags M4 Uhr begeht in der neuen ollste Interesse in "Anspruch. Als nächste» Obiekk war das Fern-! Kirche zu Lenden bei Dresden der Ziveigverein Lockivitz-Leubeir beizwerk der Besichtigung zugängig gemacht worden. Unter der zur Evangelischen Gustav Adolf-Stiftung sein Jahressoll. Herr liebenswürdigen Führung des Herrn Geheimraths Temver untH --- ^ unter Assistenz der Herren Vorstände des Werke» nahmen die Tbeilnebtner von den einzelnen Theilen. speziell von der Kessel-! nlage einerseits und dem Elektrizitätswerk andererseits lder über-! 'chinsige Tampf wird zum Treiben der Tnnamos verwendet) § Kenntniß. Mit bestem Tank für die interessanten Erklärungen der > zerren Führer wurde dann zum Besuch des slädtnchen Elektrizi-1 rätswerkes geschritten Auch hier wurde den Besuchern ein L. Klein aus Tum bei Teplitz, ein bekannter Vorkämpfer der evangelischen Bewegung in Oesterreich, wird die Predigt und eine Ansprache in der Nachversammlung halten. —' Wenerdcrichi der vamburqer Lrewarre vom A» Mai. Ein Maximum von 760 Mm. laaert über Mecklenburg, wcibrend ein Mini mum unter 746 Mm. sich weltlich von Irland befindet. Deutschland bat rubiges, warmes, heiteres Weller. — Wahrscheinlich ist Fortbauer der Wetterlage. x Lotfche-Reich. DK eiserne Briaade.. welches»' Jahre 1888 während der Regierung-zeit Kaiser Friedrich» von de» Kronprinzen Wilhelm kvmmandirt wurde, voüsührte am «.Mai de» historischen Parademarsch vor dem todtkranken Monarchen. Zum An denken daran wird alljährlich am 29. Mai ein Exerzieren der an dern zweiten und vierten Garde-Regiment nnd den Garbe-Füsilirew bestehenden Brigade ans dem Tempelhoser Feld« veranstaltet., Luch in diele», Jahre fand diese» Erinnerung-exerzieren. wie kurz gemeldet, mit nachfolgenden, Parademarsch statt. Der Kaller führte selbst da« Kommando. Bor dem 2. Garde-Reglment hielten der kommandirende General v. Bock und Pvlach. Generalleutnant v. Kessel und Generalmajor v Scheffer mit ihren Stäben sowie «ine große Guit^ mit dem Cbes des CeneralstabeS der Armee/ Grafen v. Scblirfsen an der Spitze, den man im Gespräch mit dem französischen General Bonnal bemerkte. Außerdem befanden sich in der Suite die sämmtllchcn fremden Militärbevollmächtigte» und AktachäeS. die geianimtr Generalität Berlins, unter ihnen auch der KriegSniinister. die Regimentskommandeure und lehr viele General- stabsosfiziere. AIS der Kaiser kurz vor 8 Uhr aus dem Bahnhof Großgörichenstraße ringetrofsen war und hier seinen Schimmel be stiege» hatte, ritt er mit seinem Gefolge, in dem sich Prinz Eitel Fritz in der Uniform des 1. Garde Regiments befand, an den Kolonnen der Regimenter entlang, jedes Bataillon begrüßend In der Rechten den Interimsstab emeS FeldmarlchallS. dessen Würde er vor einem Jahr angenommen. r!tt der Kaiser vor dir Tete der Garde-Brigade, gab hier de» Marschallsstab ab und zog den Säbel, womit er das Kommando über die Brigade übernahm x Der Kaiser hat gestern, nachdem er die zweite Garde- Infanterie Briaade ezerciert hatte. daS Frühstück beim 3. Garde- Regiment z. I. eingenommen, bei dem auch der französische General Bonnal mit seinem Adjutanten Gallet anwesend war. Hierbei nahm der Kaiser, nachdem er zuerst kineS Vaters, des Kaisers Friedrich gedacht, Gelegenheit, auf sein fremwschaftliches Einvernehmen mtt dem Kaiser von Rußland und aus die neue Waffensrenirdichast zwischen Franzosen und Deutschen kn Ostasien hinzuweiseir. Die Rede lautete folgendermaßen: »Meine Herren! Am heutigen Tage habe Ich die Ehre gehabt, an der Spitze der 2. Garde-Jnfanterir-Brigadc zu kommandiren. ES ist dieser Tag rin ganz besonderer Gedenktag, den Ich immer hochgehalten habe und Hochhalten werde, der Tag, an dem die Brigade vor dem dochseligcir Kaiser Friedrich exerciert hat. Wir welken dem An denken an ihn rin stilles Glas!" Nachdem die Anwesenden dem Folge gegeben hatten, fuhr der Kaiser sott: „Füllen Sie die Gläser auf's Neue I ES freut Mich, gerade heute mittheilerr zu können, daß es im fernen Osten zu FriedenSabschlüssen gekommen ist. und daß die Truppen zurückgezogen werden können. ES sind Mir aus diesem Anlaß von vielen Seiten Anerkennungen und Danksagungen zu Theil geworden, auch eine vom Kaller von Rußland persönlich abgeianvie Depesche habe Ich heute erhalten. sie lautet: ..Für die Dienste in Ckina sage Ich Eurer Majestät Meinen herzlichsten Tank. Graf Waldersee führte eine schwere, undankbare Sache mit Würde. Seinem Geschick bezeuge Ich Meine volle Sympathie." Mit dem heutigen Tage ist der Brigade rn' eine ganz zwei , , besondere Ehre zu Theil geworden, indem sie Ossiziere der französischen Armee in ihrer Mitte willkommen heißt. Es ist dies das erste Mal. ebenso wie deutsche und französische Truppen zum ersten Mal Schulter an Schulter gegen einen ge meinsamen Feind in guter Waffenbrüderschaft und treuer Kamerad schaft gekämpft haben. Tie beiden Herren Offiziere und ihre ge lammte Armee Hurrah! Hrrrrah ! Hurrab!" Nach der Ansprache des Kaisers, die in deutscher Sprache gehalten wurde, gab die Kapelle einen dreifachen Dusch. Nach einigen Minuten erhob sich der französische General Bonnal und sagte m französischer Sprache dem Kaiier i» warmer und überaus verbindlicher Weile seinen Dank dasür. daß es ihm gestattet worden sei. gerade diesem denk würdigen Ezercieren beizuwohnen, und für die zahlreichen ehrenden Aufmerksamkeiten von Seiten des Kaisers und der deutschen Offiziere Der General schloß seine Ansprache mit den Worten: „Die deutsche Armee und ihr «soldalenkaiser hoch. hoch, hoch!" Nach dem Hoch intonirte die Kapelle die deutsche Nationalhvmne. x Wie General Bonnal über Bettln und das deutsche Heer denkt, weiß der „Figaro" zu erzählen. General Bonnal erklärt, die französischen Offiziere seien in Berlin ausgezeichnet ausgenommen worden. Die Deutschen hätten sich ihnen gegenüber ohne Ausnahme korrekt und leibst mehr als korrekt gezeigt. Ter Kaiser habe zu General Bonnal bei der Vorstellung getagt: „Ich freue mich. Herr General, um so mehr. Sie unter uns zu sehen, als unsere beiden Armeen in diesem Augenblrck Alliirte sind und Seite an Seite in Ebina für die Civilifation gegen die Barbarei kämpfen " General Bonnal ist. wie der Bericht des „Figaro" be tont. nicht etwa durch den Eindruck, den daS rn Berlin Gesehene auf ihn macht, niedergedrückt. „Die deutschen Truppen — so lagt er — sind schöne Truppen. Aber auch die französischen Truppen sind prachtvoll. Beide Armeen haben Vorzüge und Fehler; der Parademarsch ist nicht nötbig. um ein Austerlitz zu gewinnen, kurz, ich glaube, daß die Teutichen und Franzosen in jeder Beziehung würdig sind, miteinander verglichen zu werden und viel voneinander in militärischer Beziehung lernen können." x Oesterreich. Abgeordnetenhaus. Bei der Be rn thuna der Wasserstraßenvorlage erklärte der Abgeordnete Wols. die Alldeutschen könnte» nicht für die Vorlage in ihrer Geiammi- keii stimmen, sic begrüßten zedoch die Regulirung der Flüsse ivm- vathisch. ebenso den Umstand, daß der Bau der böhmischen Kanäle die natürlichste Vorbereitung sür ein zollvolitisches Bündniß mit dem Deutschen Reiche sei. Redner beantragt, die Berathung des Gesetzentwurfs zu vertagen und denselben den Landtagen vorzulegen, deren Meinung sodann dem Parlament mitgetbeilt werden soll. Der Pole Rapoport Edler v. Porada sowie das Mitglied des ver saffungstreilen Großgrundbesitzes Freiherr» v. Kübeck hoben die volkswirlhichaftliche Bedeutung der Vorlage hervor, während der Czeche Prasck sich gegen den Bau der Kanäle erklärte und hervorhob. daß die Vorlage eines Finanzplane» entbehre. x Belgien. Die sür vas allgemeine, gleiche Wahlrecht mit proportionaler Vertretung eintretenden liberalen Gruppen des Senats und der Kammer beschlossen, in der Kammer den Antrag zu stellen, dir Regierung möge eine Volksabstimmung herbeifübre». in welcher das Land bekunden soll, ob es für oder gegen die Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechts mit proportionaler Vertretung ist. des Werkes mit einer Hingebung angenommen, als ob es sich um ein Stück seines eigenen Herzens handclle. Wie er es gestaltet, eingerichtet nnd lebensfähig gemacht hat durch ingeniöses Bühnen- veritäudniß und geistvolles man darf hier sagen rasffnirtes Er raffen des geistigen Inhalts, ist wieder ein Beweis, daß es in der Kunst aus das Wie, nicht auf das Was aiikommk. "Nicht weniger "Anerkennung verdienen die Tarsleller. die ohne Ausnahme mit aller Orait >ür da» Werk eintreten. Einen heiseren Manru wie Herrn Anthes. einen vollendeteren Urvk wie Herrn Scheidemantel wird Paderewski nirgends finden, auch kaum eine hingebungsvollere "Aja als Frau Kramnier. Auch Frl. Krull's Illana verdient lodend licrvorachoben zu werden, denn sie giebk zweifellos "Alle», was sie ui geben im Stande ist. Daß ihr schönes, vielversprechendes Falenr vorläufig zur vollkommenen Verkörperung einer so stark tragenden Rolle noch nicht ausreicht. liegt in der "Naturder Sache, in der Anfänger'chaft. die nach verschiedenen Seiten hin noch der orgtältigen künstlerischen "Ausbildung bedarf. Wir wiederholen dies Frl. Krull. selbst auf die Gefahr hin. daß sie un» dafür, wie in ähnlichem Falle bereits geschehen, durch irgend ein dunkles Provinzblüttchen von "Neuem anrenipelrr läßt. Tie übrige» Rollen: Hedwig. OroS. Iagu werden, obgleich Episoden der unbedeutend sten Art. von Frl. v. Cbavanne. Herren Höpsl und Rains ganz vorzüglich dargestellt. Das Gcigensolo. eines der schönsten musika lischen Momente des "Abends, bringt Herr Eoiicertmeistcr Petri zu wundervoller Wirkung. Herr Regisseur Moris bal da» Werk, so weit es möglich ist, scenilch effektvoll belebt, und nicht weniger rühmenswerth sind die brillanten choreographischen Leistungen des Herrn Balletmeisters Berger und Frl. Grimaldi ». sowie die tech nischen Künste der Herren Hostheatermaler Rieck. Maschinenmeister glänzend, so Lberauellend von Enthusiasmus, als ob wir in Dresden noch niemals etwas Aehnliches wie diesen „Manru" gehört und gesehen hätten. Nach Paderewski wurde schon nach den echten Aktschlüssen lebhaft verlangt und als er endlich nach Schluß der Over mit v. Schuch vor den Rampen erschien, wuchs der Beifall bis zur Nebechchwänglichkeit ans — bedenkliches Zeichen, wie an- »vrrichSlos wir mit der Zeit geworden sind. Herrmaün Starckc. Vermischtes. "Ter Prozeß v. Kro'rgk vor dem Krregs- ! gerickt in Gumbinnen. Gegen 10 Uhr wird der Hauvt- angeklagte Unteroffizier Franz Marten mit geschlossenen Händen j von zwei Dragoner-Unteroffizieren in den Sitzungssaal geführt. Marten ist von mittelgroßer, schlanker Figur. Sein schwarzer Schnurr- und Backenbart sticht grell von der fahlen Blässe des Gesichtes ab. Nach Marten wird der zweite Angeklagte, der Schwager Mnrten's. Sergeant Gust. Hickeb ein ichuerdiger junger Mann mik flott auigewirbeltem blondem Schnurrbart, von zwei Sergeanten unge'chlosien in den Saal geführt. Die Zuhörer setzen sich zumeist aus Offizieren zusammen. Auch sind einige Damen in dem kleinen Zubörerraum anwesend. Kurz vor Eröffnung der Ver handlungen tritt der dritte Angeklagte Unteroffizier Domning mit Helm und Säbel in den Gerichtstaal und setzt sich neben den Angeklagten Marlen. Letzterem werden bei Eintritt des Gerichts hofes die Handschellen gelöst. Ter Vorsitzende Major v. d. Grüben eröffnet hierauf die Sitzung nach 11 Uhr. Alsdann ruft Krieas- gerichtsralh Schulz die Zeugen aus. Unter diesen befindet sich die tieischwarz gekleidete und schwarzverschleierte Wittwe des Ermordeten, Frau Rittmeister v. Krosiak. und die alten Eltern des Angeklagten. Dragoner-Wachtmeister Marten und Frau. Der Vorsitzende Major v. d. Grüben verliest sodann die Namen der Richter des Kriegs gerichts und bemerkt den Angeklagten, daß ihnen das Ablehnungs recht zustehe. wenn sie die Voreingenommenheit eines Richters besorgen, ff. stSndi Hieraus vereidigt Kriegsgerichtsrath Schulz die nicht en Mitgtieder des Gerichtshöfe-^ Aus der Beweisaufnahme ist Folgendes chervorzuheben: Aus Antrag des Staatsanwalt» d ein ^ " den Matten in der Zelle geschrieben bat — . - ^ di. wird ein Brief verlesen, , ^ , , und der ungefähr lautet: „Ich muß für einen Ehrlosen, der Wahrheit nicht sagen will, unschuldig sitzen. Ich will flüchten, um dem Wahnsinn zu entgehen. Gott, ver Allmächtige, weiß, daß ich unschuldig bin. Ich kann einen heiligen Schwur leisten, daß meine Hände von Schuld rein sind. Wenn man mein Herz aus der Brust reißen könnte, würde man sehen, daß kein Edelstein so rein ist. Mein Gott! Mein Gott! Warum hast Du mich verlassen? In der Blüthe meiner ManneSjabre hat »ran mich von meinen Lieben weggerissen, weil der Schuldige nicht gestehen will. Herr, nimm mich in Deinen Schutz. Unteroffizier Franz Marten." — Präsident: Diesen Brief haben Lie aus der Flucht verloren? — Angeklagter Marten: Ja. Als erster Zeuge wird der Wachtmeister Buppersch vernommen. Er bekundet: Am 2l. Januar bin ich Nachmittags 8'/, Uhr in der Reilbahn gewesen. Rittmeister v- Krosigk war auch schon in der Reitbahn. Er ließ Remonten reiten und hat dabei einige Male mit dem Revolver Schüsse mit Platzpatronen ab gegeben. Gegen t'/r Uhr kam Leutnant Lorenz in die Reitbahn. Rlttermeister v. Krosigk ließ Abtheilung 7 aufmarschiren und Ab- theilung ..6" einreiten. Der Rittmeister tadelte den Unteroffizier, der die Abtheilung „L" führte und befahl, diele Abtheilung solle häufiger Reitübungen machen. In diesem Augenblick schwirrte blick siel er hinten hinüber. Oberleutnant -Hoffmann fing ihn auf. Soldaten eilten zur Hilfe. Dem Rittmeister stoß das Blut aus Mund und Nase. Oberleutnant Hoffmann ließ den Rittmeister aus eine Strohpuppe legen, den Kragen abknöpse» und den Rock aus- ziehen. Drei Unteroffiziere verließen die Reitbahn. Sehr bald kam der Oberstleutnant, der Arzt nnd Lazaiethgehilse». Der Ritt meister war aber bereits todt. Als ich die Thür der Reitbahn öffnete, gab mir Unterossizier Barth den Karabiner, der vor der ür gestanden hatte. Zeuge Oberleutnant v. Hoffmann. der im . zu tragen. Dann habe ich taffen. Der Rittmeister ist den Rittmeister in ^>cn warmen Stall den Kommandeur und den Arzt holen aber sehr bald verschieden. Es werden hierauf noch eine Reihe von Zeugen vernommen, die sich den Bekundungen der Vorzengen an schließen. Alsdann wird die Verhandlung aus Donnerstag vertagt. Automobilwettfahrt Paris-Bordeaux. Erster war die 555»/, Kilometer lange Strecke m 8 Stuuden lücklegte, Zweiter Farman mit 9 Stunden 14 Minuten oigt mit 9 Stunden 49 Minuten Fahrt. * Der Eisbrecher „Iermack" hat sich von Kronstadt nach England begeben und wich von dort nach dem nördlichen Polar« meer geben. ^ rnuiomoorrw Fanrnier, der die.555»/, 45 Minuten zurücklegte, und Dritter Voigt mit L
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