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Dresdner Nachrichten : 18.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192709185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270918
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-18
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.09.1927
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S-müog. 1«. S«plrmb«r 1S27 »»» »»L-re»oner /tmyrAytrA ^ Itr. US re«« V Die neuen Derkehrsschil-er. Iweebn» lEtchwgsuaiwr »stau« Die Kümpfe um Naumburg. Po» «nsere« z» den Manövern der «.Division entsandt«» militärische» Sonderberichterstatter. «» Deranslallungen in -er Iahresschau. Am Sonntag 3,80 Uhr hält Redakteur Erwin Ho eff ne einen Vortrag vom Sprechenden Turm über ^Die Operettenmttarbett des Journalisten". Um i,15 Uhr findet ebenfalls vom Sprechenden Turm das 1. Konzert Leipziger Künstler statt, mit Werken von Hermann Ambrosius. Ausftthrcnde sind der Komponist selbst und Karl Bartuzat. Im Vergnügungspark findet täglich nachmittags 8 Uhr das Gastspiel der sensatio- icllen Scilkün stier statt, ohne besonderes Eintrittsgeld Kür Dienstag abend, den 20. September, ist ein Abend- teuer w e r k angesetzt. Für Mittwoch, den 21. d. M., hat die kluSstellungSleitung einen Lottertet ag vorgesehen. Der Eintrittspreis beträgt an diesem Tage für Erwachsene ab l Uhr mittags 1 Mark, für Kinder 80 Psg. Jeder Erwachsene erhält zu der an der Kasse gelbsten Eintrittskarte zum Preise son 1 Mark gegen Abgabe dieser Karte am Lotteriepa-villon km Vergnügungspark bis 0 Uhr abends ein Los der groben Ausstellungslotterie gratis. Der Eintrittspreis ab 6 Uhr abend- beträgt wie immer 30 Psg. Donnerstag, den 22. Sep tember, findet von 7 bis 10 Uhr ein Elttekonzert. unter Leitung von Musikdirektor Feiereis, auf dem Konzertplatz des Hauptrestaurants statt. „Das Papier aus der Bühne" betitelt sich der Dortrag, den ani nächsten Mittwoch 8,18 Uhr Drama kirg und Schriftsteller Herbert Z ti l ich »er vom Sprechenden Turm de» ReichSvcrbandcö der Deutschen Presse halten wird. Den AuS siihrungen wird vor allem die Ausstellung In Halle 18 „Theater dekorativ»", die von dem Bühnenbildner de» Dresdner Schau spielhauses Adolph Mahnkc stammt, al» Beispiel zugrunde gelegt werden, so datz sich empfiehlt, diese Schau vorher nochmals in Auge» schein zu nehmen. Ju der graphischen Ausstellung des Deutschen KünftlcrbundeS wird aus vielfachen Wunsch Dr. Roth Mittwochs und Sonnabends um 8)4 Uhr Führungen veranstalten, die kür den Besucher der JahreSschau kostenlos sind. Treffpunkt im Vestibül der Kunstausstellung, Lennostraste. die gedeckte Tisch." Um denen zu Helsen, die sich »ecken können, weil es am Nötigsten fehlt, labet ge r w c r b S h 1 l s e" zu einem „gedeckten Tisch", ltung ganz besonderer künstlerischer Art — so in Dresden geboten — richtet sie im ersten tinzcn palaiS an der Hinze nborf. seine! iic^ Eine sicher, ch Stocks st ratze ein: in diesem schönen historischen lahmen zeigt Historie des gedeckten Tisches. Vierzig Taf verschkedtsttit Zeitläuften, vom schlichten Mittelalter ber über Rokoko und Biedermeier bis zur Gegenwart, werben von sachverständigen Händen gedeckt und geschmückt. Ein Stück Kulturgeschichte blättert sich damit aus. Die einfache Tafel des 18. Jahrhunderts steht neben der überladenen, von ber die Reifrockdamen des Barock ihre raffinierten Gerichte atzen. Es gibt Viedermeier-Gedecke — Kostbarstes an feiner Hand arbeit dabei —, Abenbtafeln aus der geschmacklich wenig an spruchsvollen Zeit von 1870, Kaffeetafeln im Jugendstil, sapanische Tische, prunkvolle Hochzeitstafeln aus dem Amerika von heute. StileinheU, Stilretnhcit ist oberstes Gesetz, Echtheit in allen Dingen. Viele Kräfte, viele Persönlichkeiten wirken hier zum guten Zweck zusammen. Die Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen stellt edles Service aus allen Jahrhunderten zur Verfügung, Ma- schineriebirektor Hasait vom Opernhause wird alte Zinnkrügc und schönen antiken Tafelschmuck zusammenstellen. Vieles Feine kommt vom Kunstgewerbemuseum. Auch die Dresdner Geschäftsleute, insonderheit die Juweliere und Wäsche- -eschäftSinhaber, die prächtige Gedecke liefern, sind stark an dieser Schau beteiligt. Die Leitung hat der Inhaber der Wäschefirma L. W. Thiel. Die schöne Ausstellung, die eS ermöglichen soll, daß den Heimarbeiterinnen wieder Strick, wolle beschafft werben kann, soll Ende September eröffnet werden. Um möglichst vielen den Besuch zu ermöglichen, ist der Eintrittspreis sehr niedrig gehalten. — „Eine Reise um die Welt" lautete bas Thema, das sich Chemiker Dr. phil. Martin Klein stück am letzten Familienabend des Gemeindebundeö der Frauen kirche gestellt hatte. Der Lichtbesetzte Gemeindesaal ver- einigte «ine aufmerksame Hörerschaft, die den lebensvollen, »ft von köstlichem Humor gewürzten Ausführungen des Red- »ers lauschte und die selbst aufgenommenen, zum Teil kolo- rierten Lichtbilder der Seereise und der Tropengegenben be wunderte. Mit einem LuxuSdampfer des Norddeutschen Lloyd wurden das Mittelländische Meer und der Suezkanal passiert. Nach Anlaufen verschiedener großer Hafenstädte Indiens wurde die frühere deutsche Musterkolonie Kiautschou, mit der Hauptstadt Tsingtau, besucht, wobei man erfuhr, welche Machenschaften schon 1018 von Japanern vorgenom men worden sind, um in den Besitz dieser Kolontalperle zu gelangen. Das erste Ziel der Reife war die Hauptstadt Japans, Tokio, wo er längere Zeit der Gast deS deutschen Botschafters, des sächsischen Grafen Rex, sein durfte, um als deutscher Forstmann allerhand Studien in der japa- »tschen Forstwirtschaft zu machen. Die eckt japanische Kultur atmenden Bilder standen im grellsten Widerspruch« zu den Wolkenkratzern ber westamerikanischen Städte, wie San Franziskv und Lhikago, wo infolge der enormen HauShöbe aus mancher Straße überhaupt kein Sonnenstrahl zur Erbe dringen kann. Man sah aber auch andere Bilder vom Lande der unbegrenzten Möglichkeiten, kleine inö Grüne eingebettete UntversitätSstädtchen, die nur von Studenten und Professoren bewohnt werden, auch da» „Weiße HauS", der Sitz de« Prä- fidenten in Washington, fehlte nicht. Zuletzt stattete Man den Börsenkönigen der Welt in Neuyork noch einen kurzen Besuch ab, um bald darauf auf ber Geeltnie I dt« Rückreise nach Europa anzutreten. — Frau Maria Ltefchke sang mit prächtigem Ausdruck Reiselteder. die reichen Beifall ernteten, am Flügel von Fräulein WulffiuS aufmerksam begleitet. Der Vorsitzende, Inspektor Wetnert, gedacht« in seiner Be grüßung zunächst dreier in den letzten Monaten Heimgegange ner Mitglieder und wünschte, baß ber Vortrag allen denen, die aus wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Gründen tm letzten Sommer das Weichbild Dresdens nicht verlassen konnten, reiche Entschädigung bringen möge. Pfarrer Sch«, knecht unterstrich in einem gedankenreichen Schlußwort, baß »ber alle Weltseltgkett zuletzt doch da» starke Heimatgefühl Beginn -er Divistonsmanöver. I« Manbvergelä»de. 16. September. In de« Wellen der Saale iptegelt sich golden das Sonnen- licht. Et» taufrischer Morgen ist angebrochen. Der Dunst. Weier, den die Nacht gewoben hat. fällt und zerrinnt in den Wäldern. Unser Vagen schraubt sich von Bad Kösen her die Höh« empor. Link» voraus erscheint über den Krautfeldern der Turmhelm Hassenhause»«. Haffenhaufe« «ud »««rstLdt. Wenige Kilometer liege» die Ort« auseinander. Ihr« Namen sind eng verknüpft mit dem Schicksal unseres Vater- lande». Hier schlug de» großen Korsen unheimliche Gewalt am herbstlichen 1«. Oktober 181S Preußen» Macht in Stück«. Fern im Osten erscheint die Silhouette de» Schlosses Neuenburg. Von dem hohen Erkerfenster herab schaute die holdselige Königin Luise dem Vormarsch de» Heere» an ber Seite ihres Gatten zu. Tränen standen in ihren Augen, Tränen ob all de» Blutes, da» fließen würde: dennoch die Hoffnung des Sieges im Herzen. Die Tränen brachten bittre» Leid. Napoleon» finstre Gestalt wuchs schattenhaft au» dem Saaletal empor. Der Kaiser eilte über Leipzig—Halle gen Berlin. Luisen» Weg führte durch Schneesturm und Kälte nach Memel. Aber später erwuchs dem deutsche« Volke ei» Sedan. Wiederum dröhnen tief im Tale die Kanonen, rattern die Maschinengewehre. Abermals ist es der Feind <rot), der sich den Uebergang erzwingt. Zwar steht die große Schlacht tm Raume: WeißenfelS — Naumburg — Kösen. Doch beginnt die Linie bereits zu wanken. Der linke Flügel von Blau ist auf Punchrau abgedrängt. Im Oberquartier weiß man, daß der Feind neue Kräfte bet Bad Sulza sammelt. Von einer Kavalleriebrigade und einem verstärkten Infanterie Regiment wissen die Meldungen zu berichten. Bewahrheiten sie sich, so droht der Flankenstoß. Ihm gilt es zu begegnen. Die Nacht kommt zu Hilfe. Von Mücheln her wirb die 6. Infanterie-Division aus Laucha in Marsch gesetzt. lAnnahme.) Weiter westlich bei Nebra steht die verstärkte Infanterie-Brigade Schubert zur Ver fügung. Im Stabe herrscht fieberhafte Tätigkeit. Telephone klingeln, Motorradfahrer knattern los, um neue Befehle zur Truppe zu bringen. Detachement Schubert sJns-Reg. 10 und 11 verstärkt durch schwere Wassens wird auf Altenroda — Bad Bibra in Marsch gesetzt mit dem Auftrag, feindliche Flanken einwtrkung zu verhindern, sich auf Punchrau heranzuziehc». Die Gcländegestaltung. Südlich deS kleinen Badeortes ziehen sich von Dietrich roda über Schimmel-Wischroda auf Braunsroda die Schimmel- Höhen hin. Bibra selbst liegt im engen, landschaftlich überaus ,önen Saubachtal. Zwei Abschnitte sind cS. die von größter ebcutung werden können. Der Saubach muß überschritten sein, ehe der Feind ihn erreicht, die Schimmclhöhen aber be herrschen weithin das Land. Schwere Artillerie, die hinter ihnen in Stellung geht, kann bis ins Saaletal recht störend für den Feind wirken. Ehe dies geschieht, muß eigene Infanterie jedoch bereits über sie hinweg sein. Dies sieht zwar auf ber Karte ganz verständig auö. Wenn nur der böse Feind nicht wäre: denn der handelt ja auch. Und daß ihm die Bedeutung dieser Bergwelle nicht entgehen wird, ist ebenfalls klar. Rot hat e» noch aus anderem Grunde bester. Ihm steht ja die Kavalleriebrigabe zur Seite. Sie ist nicht bei Bad Sulza geblieben. Ihr Führer. Oberst Genthe, tritt aus Besetz! seines Detachementführers. Oberst Oppermann, in den frühen Morgenstunde» an. Er wirst sein Jägerbatatllon, bargestellt durch Pionierbataillon 4, aus Kraftwagen nach der Schimmelhvhe vor. Gegen 0 Uhr richtete eS sich daselbst etn. Die Beglettbatterien sagen hinterher. Wo aber blieben di« Reiterregimenter? Sie holte» aus, um dt« vorrückenden Kolonnen des blauen Gegners in ihrem An marsch aus der offenen Flanke zu treffen. Sie ritten über Eckartsberga —BraunSroda —Tauhardt auf Kahlwinkel — BernSborf. Hier teilten sie sich. R. R. 10 bog über Buchau auf Altenroda ab. Seine Vorhut trat in Linie Orlaßhöhe— Punkt 270 tnS Gefecht. R. R. 12 holte nördlich auS und packte den Gegner aus dem Nebraer Forst heraus zwischen Groß-Wangen uno Wippach. Mit dieser Ueberholnng bereitete die Kavallerie dem Gegner recht ungemütliche Stun den. Auf die ersten Meldungen hin von dem Auftreten dieses Feindes in der Flanke hatte Oberst Schubert feine Kolonne ebenfalls geteilt. Die bisherige Borhut ließ er in der alten Richtung weitermarschieren. Mit dem Gros bog er auf Gau- bach ab. WaS Rot gewollt, war erreicht. Am Vaubachabschnttt war der Gegner aufgehalten worben. Allerdings war e» von vorn herein klar, daß die Kavallerie nicht aus die Dauer den blauen Feind binden konnte. Sobald dieser mit allen Kräften i«S Gefecht trat, mußte sie von ihm ablastru. Al« der vachabschuttt nicht mehr zu halten war, wich sie südwestwärt« au«, stellt« sich aber tn den Mittagstunden bei Martenroba erneut in der Flanke bereit. DaS Kavallertegefecht durfte den blauen Führer nicht dahin bringen, sich abztehen zu lasten. Sein Auftrag wt«S gebieterisch südwärts. Dort kämpfte seine Armee, dort trat etn neuer Gegner auf, der näher dem abgebrängten eigenen Flügel stand. Etn ver- stärkteS Jnfanterte-Negiment lJ.-N. 12) rückte von Bad Sulza her gegen die Schtmmelhöhen vor. AIS eS mit seinen Spitzen auf dem Gefechtsfelde eintraf, zog Rot sein vor. geworfenes Jäger-Bataillon zurück und richtete sich südlich der Linie DietrichSroda—Schimmel-Wischroda—Klosterholz westlich Marientüal zu nachhaltiger Verteidigung ein. Gegen diese Linie brandete der blaue Angriff, zu dem das Jnfan- terie-Regiment 10 über Saubach—Steinburg aus Wischroda» Infanterie-Regiment 11 von Bad Bibra—Kalbitz—Stetnbach auf Schimmel—Schimmelhöhe angesetzt wurde. Dies war die Lage, als wir gegen 8 Uhr nachmittag» da» GefechtSfcld verließen. Bald darauf ertönten bte Signale zur Beendigung ber Uebung. In Hellen Scharen hatten sich die Manöverbummler auf dem Schlachtfeld«: cingefunben. Es ist herzerfrischend, wie rege das Interesse an der Reichswehr, an dem kriegerischen Bilde im Volke ist. ES trat aber dabet in Erscheinung, wie nötig es weiterhin ist, daß Aufklärung über unsere moderne KampseSweise ins Volk getragen wird. Gar mancher erwartete, Manöver- btlder zu sehen, wie er sie aus Frieoenszeiten gewohnt war. Mehr als einer warb ungeduldig, wenn so wenig zu erblicke« war, daß alles so viel Zeit erforderte. Die Taktik hat sich von Grund aus geändert. Die Reich- weite ber neuzeitlichen Waffen, die Technik der Schlacht ge- statten nicht mehr lange Schützenlinien. In erheblicher Ent fernung vom Gegner müssen sich die Verbände auflösen, t» Gelände verkrümeln. Auf den einzelnen Mann kommt e« heute an. Eins aber wird klar geworden sein, daß bte Entwicklung eines Gefechtes lange Zeit in Anspruch nimmt. Es kam hinzu, daß den Zuschauern die Mbungsanlage zum größten Teil unbekannt war und sie sich infolgedessen kein rechte» Bild von den Vorgängen zu machen wußten. Erklärte mau ihnen aber die Gesechtslage, wicS sic hin auf bte in Er scheinung tretenden Ereignisse, so begegnete man allenthalben Verständnis und Interesse. Die Reichswehr wirbt um Vertrauen. DaS innige Band, bas einst Heer und Volk verband, soll neu geknüpft werden. DaS Band ist nicht zerrisse». Es ist nur verschüttet. Unter dem Jubel ber Bevölkerung rückten bte Truppe« vom Gefechtsfeld auf die BtwackSplätze. FriedenSmäßig sollten die Beimachten gestaltet werden. Dieser Befehl de« Wchrkretskommandeurs, Generalleutnant Wölk» warth, wird Truppe und Bevölkerung erneut verbünde» haben. Trotz Technik und moderner KampseSweise ist dt« Poesie des Soldatenlebens nicht verlorengegangen. Di« rauchenden Feldküchen fuhren heran. Essenausgabe, Sätzchen» fassen. Kleine Zeltstädte erstanden. Stroh, Wasser, Holz wurden herzugebracht. ES entwickelte sich gar bald ein richtiges Golbatenlebe«. Der Frohsinn erwachte. Mit lachenden Mädel» schäkerte« dt« Mannschaften. Die Kinder quirlten luftig durch die Lager plätze. Und als der Abend sank, als sich die Schatten ver tieften. der Mond vom Himmel lachte, die Sterne funkelte», flammten die Feuer auf. Um sie lagerte man sich. Dt« alte«, lieben Soldatenlieder schallten über» Feld. Scherz «nd lustiges Spiel wurden getrieben, bi» dann da» Horn dt« Stunde des Zapfenstreiches kündete und ergreifend in» Herz das Gebet sich schlich: „Ich bete an die Macht der Neve." I um als deutscher Forstmann legen müsse. Laß auch durch bte Ausführungen deS ersten Redners so erhebend hindurchgeklungen habe. Wer seine irdische Heimat nicht schätze, sei auch der ewigen nicht wert. Ein Gedächtniölteb für die abgeschiedenen Mitglieder, stim mungsvoll vom Bläserchor des Jungmännervereins be gleitet, beendete die erhebende Feier. — Zwei A«toS im Grille«b«rger Schloßteich. In ber Nacht um Freitag sind zwei von Kretberg nach Dresden fahrende ersonenkraftwagen in Grillenburg schwer verunglückt. Offen bar infolge schlechter Beleuchtung der Straße stürzte ber vor der« Wagen durch die Ufermauer tn den Schloßteich. Der un mittelbar dahtntersolgenbe Wagen fuhr ebenfalls durch die zer» törte Mauer in den Teich. Die Auto.Jnsassen wurden mehr oder weniger schwer verletzt und wurden durch Ortöeinwohner, die den Unfall bemerkt hatten, mit Hilfe von Kähnen gerettet Die Autos wurden in schwer beschädigtem Zustand mit großer Mühe aus dem Schloßteich gehoben. — U«ter dem Verdacht der Kindcstötimg. Am Mittwoch abend wurde in ReichenLerg bet Moritzburg eine 26 Jahre alte ledige Arbeiterin von der Kriminalpolizei festgenommcn unter dem Verdacht, ihr vor sechs Wochen neugeborenes Kind getötet und im Keller des Hause» tn einem Karton versteckt zu haben. Von spielenden Kindern war -er Karton mit der Leiche auf- gefunden worden. — Einbrecher seftaenomme«. DaS Kriminalamt Dresden teilt mit: Gelcaentlick einer Streife der EinbruckSabtetluna der Kriminalvoltzet wurde aus den Elbwtesen der 25 Iaüre alt« Melker Max Klengel von hier mit einem gefüllten Rucksack betroffen. Da er sich über die Herkunft de» Inhalt» — ein« Anzahl guter DamenbekletbungSstücke — in Widersprüche ver wickelte, wurde er wegen DtebstahlSverdacht» vorläufig fest genommen. ES stellt« sich auch bald heraus, daß die Kleidungs stücke bet einem kurz zuvor in Stetnbach bet Wilsdruff ver übten Einbruch gestohlen worden waren. Trotz hartnäckigen Leugnen» konnte Klengel der Tat überführt werden. Durch die wetteren Erörterungen konnte auch bald ein »weiter Ein brecher, der mit Klengel gemeinschaftlich den Einbruch verübt hatte, in ber Person de« Sö Jahre alten Arbeiters Alfred Heinz« festgenommen werden. In seinem Besitz wurde der andere wertvollere Teil ber DtebeSbeute vorgefunden. Ber- mutlich kommen dt« beiden Festgenommenen noch zu anderen Einbrüchen aus SandgeLIet al« Täter in Frage. Die kriminal« polizeilichen Erörterung«« hierüber bauern noch an. — KrastpaK»«rk«hr. vom 1v. September an tritt auf den Krast» postlirrte« Treiben— Hetdena«—Gla«hütte—Getstns-Alrenberg— Sinnwald unt D r e » b« n—vuchau—G l a » h ü t t e ein neuer Fahrplan In Kraft. Di« Plän« sind bei den Postanstalten auSgehängl. — «ainrthaatar Heidapark <Haltestelle Saloppe). Sonntag »X Uhr: .«in glücklicher Familienvater", Lustspiel «n »rei >bt«n »an lk. «. Korner. Eintritt MWteder 80, Sinter 80 Pf. — Staatlich« Heil- »nd Pfleganftalt «rnSbarf i. Sachse«. Der K trch^en^^»^ »^8^r^c^^ Awk« bereitet« ^unter Kranken und Beamten der LandeSanftalt durch die Aufführung einer Geistlichen Abendmustk in der schonen AnsdaltSkirche ein« besonder» eindrucksvolle Feierstunde. Die Bvrtragdsolg« bot tn reicher Ab wechslung Solo- und Ehorgesänge und Orgel» und Biolinvo-rträg«. Als Solisten betätigten sich die Dresdner Künstler Frl. Wattnant Da», die Herren K. Wagenknccht »nd Dr. Georg Böhme. — Konzert zn« Besten des AlbartvereinS. Für Le« Albert- Zwctgvercin Lößniyortschaften iFrauenverein vom Roten Kreuz) findet zur 60-Jahrlcier de» Albertverein» am Sonn tag 8 Uhr in ber Kirche zu Kötzichenbroba ein Konzert statt, defie» Reinertrag die gemeinnützigen Aufgaben de» Verein» fürbern soll. Unter Leitung von Kantor Johannes Lindner werden THSre von Joses Reiter, Walter Flath, Fritz Sporn, Johanne» Böttcher, Lieber für Baß von Anton Dvorak, Emil v. Reznicek, und Harfen- nnb Eellokompositionc» von Wilhelm Posse. Peter Dschatkowsky, Max Reger, Georg Goltermann und Franz Liszt zu Gehör gebracht. Mit wirrende sind: Der Freiwillige Kirchenchor Kötzschenbroda, Mart« Stcnz-Gmelndl iHarfe), Konzertmeister Tmil Gmcinbl lTell»), Konzertsänger Fritz Friedrich iBaß). —* Di« Dienfträn«, deS ArbeltS- und Wo-lfahrtSminIsteri««», Dre»ben-N., Düvvelstraße 1, werden wie folgt gereinigt: Montag, den 18., und DienSia«, den SO. September, S. und 8. Ober geschoß: Gewerbe- und Dampfkesselaufsicht. Arbeiterschutz, Sinder» schütz, Hausarbeit, Gewerbebygienc, Arbeitsnachweis, Erwerbslose«» fürsorge und LanbeSversicherungsamt: Mittwoch, den 81., «nd Donnerstag, den SS. September, 1. Obergeschoß: Arbeiter- und Angeitelltcnvcrsicherung, Schlichtungswesen. Tarifvertrag«, Personal- fachen und Betriebsstillegungen: Freitag, ben SS., und Sonnabend, den St. September. Sockelgeschoß: Wohlfahrtspflege, Lande«» sürsorgeverband. Sächsische Erholungsfürsorge. Jugendwohlfahrt, ErziehungS- und KorrcktlonSanstaltcn. Hauptfürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und KriegerStnterbliebene: Montag, den SS., und Dienstag, den S7. September. Erdgeschoß: Wohnung», »nb SiedlungSwescn. Sächsisch« WohlsahrtShtls«. Fahrkartenvrei«» ermäßig,»,,«. In bieier Zeit können nur dringliche Angelegenheiten nach vorheriger fernmündlicher Vereinbarung erledigt werden. säkrviiM-i ILgllek«« e>n,»ng n»u«,1»r IEu,t»r Af«i»»nk>u»»1r»-« 1» «1«r 0«u1»eA« yu»IItL«»tz>,»s«i» 8 Artkur L co. » tutomabi!»- >I^»»r,tvn»,r«»t,tt O »«»0« > «aaünwr «tr. N. 7«I. Ab«/»
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