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Dresdner Nachrichten : 07.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190307071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-07
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.07.1903
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Dverdire* Nachrichten. Rr. 18«. Seite S. E Dienstag. 7. Juli LVVS der Gesellschaft aebabt habe. Den gleiche» l MssichtSraismitgsieder Schlegel. Sumpf und indruck habe» di« .. . Schulte-Delwig ae- habt. 'Die Zeugen Kollmann und Roscnchol bekunden wiederholt, daß der Angeklagte bei den großen Äkticnkäufrn keinen Gewinn für sich erzim Hab«, und sie nur au-sühren lieb, um den Kurs Griten. Die Beweisaufnahme wird I sident gibt die lahme wird dann geschaffen. Der , _ . «Pstcht rund. 26 Schuldfragen »u stellen, von denen die eine auf betrügerischen Bankrott, die anderen auf verschiedene BetruaSsälle entfallen. Zu der ersten Frage wird die Nebenfrage auf mildernde Umstände gestellt. Die Verteidi gung beantragt, auch, bei den BetrugSfällen die Nebenfragen zu stellen, und ferner alle Einzelfälle ig einen fortgesetzten Betrugs- fall zusammenzufassen. Hierauf w»rd die Sitzung auf morgen vertagt. Halle fSaalef. (Priv.-Tel.I Im nahen Tornau erschoß liente der Händler Pfeiffer seinen Sohn, der die Mutter vor Mißhandlungen schützen wollte, und verletzte dann aus Reue sich selbst schwer. — Bei Delitzsch tötete ein Zigeunerhauptmann auf der Landstraße seinen Schwiege ' ' " . »wiegersohn, der einer anderen Bande angehörte und ihm Geld schuldete, durch Beilhiebe. Oppeln. lPriv.-Tel.) Die Strafkammer verurteilte den ehr , Messerstiche ermordet und ihr eine goldene Uhr und bares Gelb geraubt. Dann hat er das Zimmer in Brand gesetzt. Bei Be- gründung des Urteils führte der Vorsitzende aus. daß leider die Gesetzgebung eine höhere Strafe nicht zulasse. Breslau. lPriv.-Tel.I Fürstbischof Kopp hat an sämtliche Bischöfe ein Ruiidschreivcii erlassen, worin er sie von der Verweigerung der kirchlichen Trauung des Neichstagsabgeord- neten Korfcmti in Kenntnis setzt. Wien. lPriv.-Tel.) Der „MontagSrevue" zufolge wird der König von Spanien im Herbste dem hiesigen Hofe einen Besuch abstatten. — Bei den gestrigen Trabrennen in Baden wurde der Fahrer Spitz vom Herzschläge getroffen und war sofort tot. Das Komiteemitglied Uofmüller machte beim rrnipfange der Todesnachricht eine die Religion des Verstorbenen betreffende Aeutzerung und entging nur durch schleunige Flucht der Lhnchung. In der abends stattgefundenen Komiteesitzung des Trabrennvereins wurde Hofmüller aus dem Komitee aus geschlossen. Boulogne. In seiner Erwiderung auf die Begrüßung des Bürgermeisters gab Präsident Loubet der Hoffnung Ausdruck, daß feine jetzige Reise ebenso wie die früheren von gutem Erfolge für die Wahrung des Weltfriedens begleitet sein werde. für die Befestigung der Freiiudschastsbaude. die bereits rwischen Frankreich und seinem großen Nachbar bestünden, sowie für die Erweiterung der Handels- und inormriellen Begebungen, an welchen alle "ranzosen lebhaften Anteil nehmen müßten, denen die Größe deS aterlandes. der Republik, am Herzen liege. Bozen. Das Ehiesetal. an der Südwestarenze von Tirol, ist von einem schrecklichen Hagelwetter hemigefucht worden. Ter Schaden ist bedeutend. London. Ter JiiieluaiionureFcnerwehrkon- « greß ist heute von dem Lordmavor von London programmmäßig E eröffnet worden. Nach der Begriißungsamprache des Lordmayors sprach u. a. auch als Vertreter des preußischen Ministeriums des Innern Branddirektor GierSberg. Der rnssiiche Verlreter Loosi überbrachte die Wünsche des Kaisers von Rußland und des russifchen Ministeriums des Innern. Gras Sjcckenyi-Uiigarn sprach die Hoffnung aus, den Kongreß ini nächsten Jahre in Budapest be willkommnen zu können. London. (Priv.-Tel.) Ein Berichterstatter deS„Standard" meldet, daß die französische Regierung das neue Bagdad bahn»A b k o m m e n. das zwrfche» der deutschen und der fran- kösischen Gruppe geschlossen worden ist. verworfen habe. Dover. Präsident Loubet ist um 1 Uhr 45 Minute» gelandet und hat sich nach dem Empfange durch die Behörden zum Bahnhofe begeben, um seine Reffe »ach London sortzusetzen. Als das französische Geschwader in Sicht kam. dampften die englische» Torpedoboot-Zerstörer dem Präsidenten Loubet entgegen und sener- ten einen Salut von 21 Schüssen ab, während die Mamffchaften anfgeentert waren. Die Höhe, aus welcher die Stadt liegt, war mit Zuschauem besetzt. Stockholm. Der Fabrikantenverein sperrte heute wegen Lohnstrertigkeiten in einer Gießerei sämtliche in den zum Fabrikantenverein gehörigen schwedffcheiiGießereicn und mcchauffchcn Werkstätten beschäftigten Arbeiter a u s. Von der Aussperrung werden gegen 15 000 Arbeiter betroffen. Konstantinopel. Die Nachricht, daß Bulgarien ein Ultimatum an die Türkei richten wolle, wird in hiesigen diplomatischen Kreisen bezweifelt. Dazu hätte, nach Ansicht diefer Kreise. Bulgarien keinerlei Anhaltspunkte, selbst dann nicht, wenn die Nachrichten über die Konzentration türkifcher Truppen 'ich vollkommen bewahrheiten würden, was bisher nrcht der Fall ei. Bulgarien sei nicht berechtigt, dagegen zu proteflieren, daß >ie Pforte angesichts oes Monate dauernden Bandenunwesens, das erwiesenermaßen von Bulgarien her moralische und militä rische Unterstützung finde, was die bulgarische Regierung auch mit bestem Willen nicht hindern könne, außerordentliche militä rische Maßregeln behufs Unterdrückung des Bandenunwesens er greife. Solche Maßregeln wird die Pforte unbedingt ergreifen müssen, sobald die Aktion gegen die albanesische Opposition im Vilajct Uesküb beendet und die dortigen Truvpen disponibel sein würden. Die Pforte wird hierzu schließlich auch durch das Drängen Oesterreichs und Rußlands um strikte Durchführung der le c» tose 'Vergeudung von Geld, die Verluste an Menschen, sowie über das Fehl'chlagen der monatelangen Aktion und scheinen bestrebt, kriegerische Verwicklungen heraufzubeschwüren, um die Ver na v - , . längsten Kundgebungen der öffentlichen Meinung Bulgariens ein Öpser brächten, weiterhin klug und ruhig bleiben und sich zu weiteren unüberlegten schritten im eigenen Interesse nicht ver leiten lassen werden. Aildn und Pforte hegen, wie von berufenen Seiten zweifellos festgestellt wird, durchaus keine Kriegsgelüste und machen keine geheimen kriegerischen Vorbereitungen. Konstantinopel. Nach den hier eingetroffenen Nachrichten hat die Zirkular note der bulgarischen Regierung bei den betreffenden Kabinetten kein Echo gefunden. Die Pforte gedenkt, nach Erhalt einer Kopie der Zirkularnote, zur Widerlegung der darin enthaltenen Behauptungen gleichfalls eine Zirmlarnotc an ihre Botschaften zu richten. — Die Nachricht, daß in Kumanowa 30 Bataillone vom Korps des Marschalls OmerRuschdi Pascha konzentriert sind, ist falsch, ebenso die Meldung über außerordent- liche Proviantanschaffungen für das 2. und 3. Armeekorps. — 'Nachrichten aus Adrianopel zufolge haben zwei Gruppen be- waffneter bulgarischer Emigranten mit türkischen Patrouillen bei Totschilar und Kysyldschi-Bajdi Zusammenstöße gehabt. Tie Mitglieder einer dieser Gruppen sollen nach dem Ueber- schreiten der Grenze verhaftet und nach Philippopel gebracht worden sein. Berlin. (Pri-v.-Tel.) Die heutige Börse war zunächst ganz geschäftslos und ließ eine bestimmt ausgeprägte Tendenz vermißen, späterhin gewann die Stimmung, besonders für Eilen- aktien, ein recht festes Gepräge, als die Mitteilung der „Köln. Volksztg." bekannt wurde, daß bei den west fälischen Eisenwerken ein Abschluß über 50000 Tonnen Halbzeug und Schienen zur Lieferung nach Amerika erfolgt sei. Bochumer »ogen Dort munder ich Prozent an. Kohlenwerte blieben von dieser Be wegung völlig unberührt und waren teilweise schwächer. , Auch au , ,u steigenden Kursen gehandelt auf bevorstehenden Abschluß -er RücnaufSverhand- lungen. Fremde Renten still, Türkenlose schwächer. Heimische Anleihen auf einige Abgaben nachgebend. Kassamarkt fest. Privatdiskont 2^/j Prozent. — Der Getreidemarkt ver kehrte in schwacher Haltung. Nachdem das Juli-Engagement iu der Hauptsache erledigt ist, sind die Julipreise für Weizen um 2. für Roggen um 3 Mk. zurückgegangen. Ein Teil dieses Rück- rsr «mr für spater, günstigen Wetters cat «ine leicht Er- fehlten, Pest sandle trat. Lerest^ in ^dn Sonnabent^Na^ürse nach. ^»"zwetter^Ämt^tta , , «in. Amerikanische Därsennachrichten fehlten, Peit sandte rehauptete PreiSmridungen. Mehl matt. Der Preis stellte'st» 10 Pfg. unter vorgestern. Mais war -0 Pfa., Laser vorn 1 Mk., hinten 50 Pfa höher gehalten. Äüböl matt. Spiritu» ohne Notiz. Der Schluß der Börse war für Getreide fester, nament- lick Juli-Weizen gut erholt. — We'trr: Vormittag» etwa» Regen, später gelter, Rordostwind. 1Ra«1» etngeheude Leves»« »estnden fl» Wette 4.1 Fr«M»r« » «. ) «ndtt«,.»». u«.70. er-»«« ,«a —, . «ta»t«d»h» —. . Looaardnl U.40. LamohüU« »lt.eo, Ungar. G»id —^ VoriugiNanLürk«»,«,, «,M. »»,t«. I, ugr nachm.! ««nt, «.70. Jtaii«»,» »»«Ni«, «.«. «orlugirl.n »t.« Virk.n N.«d. TNrknios« lUM VNamaichanI vlaattdagn 7l».— Lombard»» »8,—. g«st. „ . ««rt». ProduNanmaM. Mai»«» P«r Jult »M. p«r S«ptdr.^>«»»r, » fit,««. Spiritu» p«r Iuü «»Lv. per s-pt >D«j«md»r »s.bv, ru-ig. «iiböt per Juli per Sevlemder.Dezember b».L0, ruhig. »mfirrd««. ProbuNen. ««ich». Weyen per »aodr. —, »er VUir» —. arschairilo«. Roggen per Oktober . p«r »ilkj —. ,««»»«. cUroduNenbertcht.i amerkk.«»,« fielt,, Donau kantlchet fiau bet geringem «rtcht.i Enal. Weyen sefi, iremder ruhig, »/, niebri^r, Wat« träge, Eg. niebriger. »ngl.wegl rugig, fiettg, amert- Selchttst, «erst» «rüg», Hafer fielt,. — Wetter: wtngtg. OcrtlicheS »md LüchsischeS. — Se. Majestät der König besuchte am Sonntag den Vor» mlttagSgottesdiknst in der katholischen Hofkirche. Nachmittags 2 Uhr vereinigte sich die K ö » t g l. F a m l l r r zur Tafel im Pill- nltzer Schlosse. Für die Suite» fand gleichzeitig Mcnschalltasel statt. Gestern vormittag kam der König nach Dresden und er» zu _ - , Direktionsrat v. Schenkeiidorf. Dr. med. Schmidt und Prof. Raydt Audienz. Hieran anschließend hörte er die Borträge der Herren StaalSminiiler und der Devartementschefs der Königl. Hofstaaten lind präsidierte einer Sitzung des Gesamtministeriums, der auch der Kronprinz beiwohnte. — Se. Majestät der König, der beute vormittag 6 Uhr 15 Minuten die mehrfach erwähnte dreitägige Reise in das Vogt land aiitritt. wird von Herrn Staatsminister von Metzich begleitet sein. Die Reffe geht zunächst mittelst SoiiderzngcS nach Zwickau. — Am Sonnabend waren Prinz und Prinzessin Bvronvon E »Irland bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe in Schloß Sibyllenork zur Tafel geladen. Am 3. Juli ist Kämmer- Herr von Metzsch-Rclchcnbach zur Dienstleistung bei Ihrer Majestät eiiigetlvffeii. dagegen ist Ovcrhofmeistcr von Malorti am 5- Juli wieder nach Dresden zurückgekehrt. — Prinz Johann Georg benützte in der letzten Zeit täglich morgens das Becksche Automobil, um von seiner Sommer- woknung in Oberloschwin nach Königsbrück zu den militärischen Hebungen zu fahren. 'Der Weg wurde stets in 53 Minuten zurückgelegt. — In die.s werden demnäcw Gabelentz und als Hofdame Frl. von der Decken eintreten. Frau von der Gabelentz, der im besonderen die Erziehung der kronprinzlichen Kinder anvertraut lein wird, gehört einer pro testantischen Familie an. Frl. von der Decken, die einer katholischen hannöverscheii Familie entstammt — ihr verstorbener Vater war in sächsischen Diensten Brigadekommandeur — wird die Pflege der beiden kleinen Prinzessinnen übernehmen. — Se. Majestät der König hat genehmlat, daß der Bildhauer Geheime Rat Professor Dr. Schillingen Dresden den Preu ßischen Rote» Aölermden 2. Klasse, der in Lachsen staatSaiigehöriae Honoravkonsnl Wahle in San Joss de Costarica und der Kauf mann Everth — in Firma Everth L Eo. — in Dresden das Oesterrcichische Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens und der Verlagsbuchtzäiidlcr Baensch - Drugnlin in Leipzig das Italienische Ofsizierskreuz des Kronenordcns cmnehmen und trage». — Dem mit 'Ablauf vorigen Monats in den Ruhestand ge» tretenen Zollsekretär Ufer in Dresden ist das Berdienstkrenz ver liehen worden. — Am 5. Juli ist in Gossensaß in Tirol nach kurzem, schwerem Leiden Herr Max Hi'wn Adolf Bücher, Major und Bataillons- komnlandenr im Lcib-Grenadier-Regiment, gestorben. — Eine sehr zahlreiche, angesehene Tranerversammluiig erwies vorgestern nachmiltag ans dem Tolkewitzer Friedhöfe dem im kräftigste» ManueSaster verstorbenen Vorstände deS Königl. Haupt- zollainkes Dresden II, Herrn Obcrzollinspcktor Gustav Wahl die letzte Ehre. Man bemerkte unter den Leidtragenden die Herren Geh. Rat, Königl. Zoll- und Stenerdircktor Dr. Löbe, Geh. Finaiiz- räte Härtia und Dr. Rudert, Neichsbcvvllmächtigten für Zölle und '"teuern Preußischer Geh. Regiernngsrat Colomb, Geh. Odrr- » Hofhaltung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen rächst als Ober^ofmeisterin Iran von der rechilungsrat Wahl, Obersinaiizrat Tr. Gäbler und viele Freunde und Kollegen des Verstorbenen. Von der großen Liebe und Äer» ehrung aber, deren sich der Dahingcschiedcne als Vorgesetzter und Kollege erstellte, legte besonders die vollzählige Beteiligung der Beamtenschaft der beiden hiesige» Königl. Hauptzvllämker beredtes Zeugnis ad. Die Gedächtnisrede hielt Herr Oberkonsistorialrat Superintendent v. Dlbelins. An der Spitze des Königl. Hauvt- zvllamteS Dresden II stand Oberzollinspektor Wahl seit 1. Oktober 1!iol, nachdem er vorher als Finanzassessor der Königl. Zoll- und Steuerdirektion angehört hatte. — Die Auslegung der für die Neuwahlen zum Land» tage austustellcn gewesenen Urwählerlisten hat am 1. Juli be» gönnen. Ihr Abschluß ist für den 20. Juli angeordiiet. — Zur Vorfeier des Geburtstages ihres Rektors mnxrn- kioerrtissimus, des Königs Georg, veranstaltet die Universi tät Leipzig am 2. August vormittags einen Aktus in der Aula des Augusleums. Die Rede wird der Prorektor Herr Geh. Hof rat Professor Dr. Sievers halten. — Am Montag setzte der Deutsche Bund für Handel und Gewerbe seine Beratungen fort. Es erfolgte zunächst die Wahl eines Finanzkomitees zur Beschaffung freiwilliger Beiträge, eines Agitationskomitees, eines Preßlomitees und eines Orga- nisationskomitees, und zwar wurden gewählt die Herren Eber hard-München, Gorissen-Köln. Merbeck-Hamburg, van Gülpen- Emmerich, Poetzsch-Leipzig und Zirrgiebel-Leipzig m das Finanz- komitee, Bellstedt-Mülhausen, Geilste - Köln, Heberlein-Markneu- kirchen, Jahn-Greiz, Lehnen-Trier, Schcufler-Chemnitz, Seifert und Heil-Leipzig, Friedrich-Naunhof, Graser-Plauen,Held-Bernburg, Hilgenberg-Leipzig, Kröber-Leipzig, PseifferDresdcn und Schneider-Ludwigshafen in das Ägitationskomitee. van Gülpen- Emmerich, Jakobsen-Hamburg, Direktor Pache-Leipzig-Lindenau, Harpers-Leipzig, Rechtsanwalt Klotz-Leipzig und Ziergiebel- Leipzig in das Preßkomilee, und Erfurth-Beriin, Hennig-Lelpzig- Plagwitz, Konsul Mahlstedt-Oldenburg, Heinze-Leipzig, Rechts anwalt Klotz-Dresden und Reinhardt-Leipzig in das Organisations- komitee. Sodann wurde zur Beratung des Antrags der Leipziger Schutzaeme inschaft für Handel und Ge- werbe auf Einführung des Mahnverfahren» von Bundeswegen verschritten. Herr Hennig-Leipzig-Plagwitz begründete den Antrag damit, daß zährlich ungezählte Millionen durch säumige und böswillige Zahler dem Handels- und Gewerbe stande verloren gehen und die Leipziger Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe mit einem Mahnverfahren und einer Restantenliste gute Erfolge erzielt hat. Im Jahre 1901 wurden 4252 Mahnungen im Betrage von 53574 Mk. durch die Leipziger Schutzgemeinschaft mit einem Erfolge von 39000 Mk. erlassen, und 1902 betrug die Zahl der Mahnungen 4635 mit 157 478 Mark. In der Besprechung des Antrages wurde unter anderem auch auf das Bestehen -es über das ganze Reich verbreiteten Vereins „Creditrcsorm" verwiesen, demgegenüber von den Per- tretern des Antrages bemerkt wurde, daß der Bund das Mahn verfahren billiger leiste, als jener Verein. Schließlich wurde die Einführung des Mahnverfahrens von Bundeswegen ein stimmig beschlossen. Ein weiterer, ebenfalls von der Leip ziger Schntzgemeinschaft gestellter Antrag ffor-erte, -er Bund möge dahin wirken, daß die Handels-, Handwerks- und Gewerbekammern behördlich ermächtigt werden, bei Auktionen, Ausverkäufen oder Fällen von unlauterem Wett bewerb die Geschäftsbücher der in Frage kommenden Geschäftsinhaber jederzeit ein«ufehen. um den etwaigen großen Nachschüben von Waren, fälschlichen Angaben über Herkunft und «»r der der ve»l «tt den »rate ,u beantragen. Introg ... und kür Handel .. ndelt-, Handwerks- erordnungSwege er»» unlauterem Wettbewerl. . . , den Geschäftsinhaber jederzeit e! gebrachter Antrag, .bet der ReichSpo zu werden, daß für Selbstabholung von Legitimation beschafft werd« und nur de Karte solche ausaebändlgt werden", fand die Zuft Versammlung. Gmvnn beschäftigte sich der Bu Mängeln im AuSverkaufSwefen. veranla ein vom Verein selbständiger Leipziger Kaufleut» usw. gestellter Antrag, beim Du» den Erlaß eines Ausverkaufsgesetze! erregend waren denen deutlich ! oft teurer kauft Görlitz hat man .... , gezählt. ES wurde beschlossen, beim Reichstage, unter nähme auf die Petitionen de» Bundes vom Jahre 1901 und dahin vor tellig zu werden, derselbe möge die verbündete» runaen erüchen, dem Reichstage auf Grund de* nunmehr haltig vorhandenen Material» einen Gesetzentwurf über dag verkaufSwesen vorzulrgen, durch welchen vor, allem die An Pflicht für alle Ausverkäufe festgesetzt und jeder Nachfchu Waren unter Strafen gestellt wird. Ferner wurde Resolution angenommen: ..Der deutsche Bund für Han Gewerbe beschließt: 1. Irr dem VeremSorgan »Der Mitt fficherungSpfli' ' ^ ' vteioiulion angenommen: ,.-ver veui cye «iuno ru, ««nor» um, Getverbe beschließt: 1. In dem VeremSorgan .Der Mittelstand über die Unfallversicherungspflicht der Detailgeschäfte «me WlS- sprache zu eröffnen und die angejchlosfenen BunveSvereine aufzu» fordern, sich ebenfalls gutachtlich darüber zu äußern: 2. «ine Eingabe an den Reichskanzler zu richten deS Inhalts: „Die Frage- bogen der Gewerbezählung im Jahre 1905 so einrichten »u lasten, "e en Reichskanzler zu bogen der Gewerbezählung im Jc.^.. ... . ... daß deren ordnungsmäßige Beantwortung eme Unterlage bietet, um die Ausdehnung und Wirkung deS Gewerbe-Unfallversichc- rungsgrsetzeS beurteilen zu können? Auf Antrag de» Vereins selbständiger Handel- und Gewerbetreibender »u Naunhof wurde der Vorstand beauftragt, mit Herren Vereinbarungen zu treffen, welche durch entgeltliche oder unentgAtliche Bortraa« in den Bundesvereinen oustlärend und agitierend für me Be- strebungen und Förderungen de» gesamten Mittelstände- und Errichtung einer zielbewußten Partei deS Mittelstände» Wirken. Ein Antrag des Schutzvereins für Handel und Gewerbe m Olden- bürg auf verschiedene Aenderungen in 8 1 de» Gen ollen» schaftsgesctzes zur Bekämpfung -er Konsum- Vereine, insbesondere der Gewährung von Rabatten oder ande ren Preisermäßigungen, sowie der Dividendenverteilung, führte zu einer längeren Debatte, in welcher auch Klage geführt wurde, daß die Koiisnmoereine jetzt vielfach Produksivgenofsenschasteil würden und als solche an jedermann verkauften. Es wurde be schlossen, mit allen gesetzlichen Mitteln darauf hiiuuwirken. daß den Konsumvereinen verboten wird, in ihren Betrieben gleichzeitig Produktivaenossenschaften zu bilden, ohne solch« als besondere Ge nossenschaften beim Gericht zur Anmeldung zu bringen, und ferner beim Reichstage zu beantragen: a) der § 1 de» Genoflenfchasts- , gen . gesehes möge derart geändert werden, da. „namentlich' wegfällt; b> in 8 1, Ziffer 5 hinter emeines Ostenhalten der Fenster zu beseitigen, um so mehr, dadurch eine Behinderung des Gottesdienstes m keiner Weise ritt. Nach einiger Debatte erfolgte Beschlußfassung auf Ab- ung der angeregten Petition. Die weiteren BeratungSgegen- ort reine einzuschaltm: mit der Maßgabe, daß diese Vereine Waren nur in ihren Verkaussläden feilhalten. Diesen Vereinen ist , verboten: 1. durch Verträge Personen oder Handelsfirmen ss. d. Lieferanten! zu verpflichten, dem Verein oder dessen Mitgliedern Rabatte oder andere Preisermäßigungen auf Waren zu gewähren: 2. Rabatte oder Preisermäßigungen in irgend welcher Form und Art in Empfang zu nehmen, sowie diese an ihre Mitglieder al» Dividenden oder dergleichen zu verteilen. Nach Beendigung der^MittagSpause ^"iwng^ge- holuiig der Petition betreffs des Offenhaltens der ^chauseMer an Sonn- und Festtagen. Gegenwärtig herrschen auf diesem Ge biete vielfache lokale Verschiedenheiten. Diese wünscht man durch allgemeines Offenbalten der Fenster zu beseitigen, um so mehr, als dadurch eine Be" eintritt. sendung der angeregten .. stände betrafen interne Angelegenheiten des Vereins. Nach ' oer Sitzung wurde ein Ausflug unternommen. — Central-Theater. Eine neue Tanrkunst. Seitdem die Schottin Miß Jsadora Duncan den Tanz mit ent blößten Füßen und Beinen vor den Münchner und Berliner Kunstgeiiossenschaften vorgesührt, ist von dieser neuen Tanzkunst viel gesprochen und ebenso viel für wie wider daS Genre gestritten worden. Während dle Künstler mit Meister Lenbach an der Spitze mit ihren künstlerisch geschulten Augen in diesem Nacktiein der Füße und Beine nichts anderes sahen, als ein künstlerische-, durch aus ästhetisches Moment, haben anderwärts einige Puritanerinnen nach den ersten fünf Minuten entrüstet den Saal verlassen. Die Wahrheit mag in der Milte vieler ungleichartigen Ansichten liegen, das Genre mag gleich erfolgreich zu verteidigen, wle zu verwerfen sein, jedenfalls aber muß man schon eine etwa» mehr oder weniger verdorbene Phantasie besitzen, um an den Barfußtänzen Anstoß zu nehmen. UebrlgenS sind sie aus der zivilisierten und modemen Schaubühne auch nicht neu. Kein Geringerer als E. de Goncourt erzählt in seinem Memoirenbuch, daß Madame de Saint Huberty, der Ballett-Star an der Pariser Oper zu Navoleon I. Zetten, r» riskierte, in einer unter der entblößten Büste besefttgten Tunika mit total nackten Beinen, mit gelösten, über chre bloßen Schultern herabfallendcn Haaren auszutreten, und ein neueres Beispiel dieser Art der Darstellung gab die Schrödter-Devrlent, dle. als Lmme- llne der „Schweizerfamille", die Rolle Im Dresdner Hoftheater io lange mlt nackten Füßen spielte, bis sie sich ernstlich verletzte. Aber weder dtese, noch die klassischen Vorbilder haben die Duncan auf die Idee der Trlkotlosiakeit gebracht und sie angeregt, den alten griechischen Tanz wieder ausleben zu lassen, sondem Miß Howard deGrey.dl« amerikanische Tänzerin, di« vorgestern zum erstenmal im Central-Theater auftrot, hat ihr den Impuls eben, Boticelli und Cdopin choreographisch mit entblößten en und Beinen darzustellen. Allerdings ist zwischen der Dnn- can und drr de Grry der Unterschied, daß jene meist nur Posen nnd Bilder stellt, diese aber ihre Szrnrn wirklich tanzt. Haupt» sache ist und bleibt bei der einen, wle bei der anderen, daß die Pas und Posen ohne Trikot ausgesührt werden. — Beareifllcher- weise war man vorgestern, beim ersten Debüt der de Grey, ein wenig auf die Wirkung der für uns Dresdner neuen Tanzkunst gespannt. Sonderlich überrascht hat diese indes nicht, im Gegen teil erschien alles, was Miß de Grey darbot, sehr natürlich und dezent. Im Dämmerlicht einer eigenartigen Beleuchtung huscht sie auf rotem Teppich, im Phantastischen Gewand eine- Salon- nixchen« auf die Szene, entledigt sich hier der Schuhe und Strümpfe nnd beginnt, wie im Spiele mit ihrer eigenen Person, eine Art Schattentanz L I» Dtnorah. Ihre Bewegungen sind frei von allem Trivialen und Aufdringlichen, und scheinbar nur darauf be dacht, die Schönheitslinien des tadellos geformten Fußes und deS bis zum Knie verhüllten Beines zu Geltung zu brtngru. In diesem Neigen ersetzt sie daS dattomsoto. daß Aneinanderschlagen der Hacken, durch ein ungezwungenes Springen und den nur iw Schuhen aus,»führenden pas «lisss durch ein fröhliche» Hinlaufen über die Bühne. Selbstverständlich verzichtet sie in dieser Art deS TanzrnS nicht auf die mimische Kunst, die mit der Tanzkunst ja unzertrennlich ist, wie sie. als Amerikanerin, auch den National tanz, als Ausdruck nationaler Eigentümlichkeiten berücksichtigt. DaS ganze Spiel währt bet wechselnden BeleuchtungSeffrkten. Zeichsam nur im Halbdunkel, nicht länger als 10 Minuten, dann ällt der Vorhang und die — Sensation ist vorüber. Zweifellos- st alles, war die de Greh darbtrtet, sehr liebenswürdig, anmutig und eigenartig, und. wie schon gesagt, durchaus dezent, nur eins vermißt man: den effektvollen Abschluß deS Reigen». Der Vor» Hang fällt unter einer sentimentalen Weise, ohne sonderliche Stei gerung. Dem wäre sicherlich abgeholfen damit, daß die de Grey. nachdem die Duncan ihr Genre kopiert, diele nachabmt, indem sie ihre Tanzszene s la Duncan mit einem rauschenden Pas im Polo» nassen- oder Mazurkaschritt ablchliekt, wäre die Musik, wie bet der Duncan. auch von einem geEen Chopin l Aber auch unter den gegebenen Umständen blrlvt MIß de GreyS Tauzakt jedenfall- sehcn-wett. — Im Festsaale der Ausstellung nahm gestern vormittag der Vk. Deutsche Kongreß für Volks- und Jugendsptel« leinen Anfang. Ausgehend von dem Bestreben. Jugend und Bott wieder hlnauSzurnfen in» Freie zur erfrischenden Bewegung in Spiel und verwandter Lelbe-übung, hat der Zentralausschuß zur Förderung der Volks» und Jugendspiele in Deutschland die
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