Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260720011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926072001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926072001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-20
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Staatshaushalt und Staatsvermögen Sachsens. Lin offiziöser Aechenschastsberichk. Dir »Sächsisch« StaatSzettung" bringt eine offiziöse Dar- ßtllung über den Haushalt und da» Staat-Vermögen, auS irr wir solgende« entnehmen: Di« Entwicklung der sächsischen GtaatSfinanzen hat sich in den letzten Jahren seit Stabilisierung unserer Währung, also ich Beginn der Rechnung nach Rentenmark, folgendermaßen vollzogen, wobei in Abschnitt 3 nur die Ab. und Zugänge bei dem Teile des Staatsvermögen» bargestellt worden sind, der tu, unmittelbaren Zusammenhänge mit dem StaatShauShalt- pla» steht und gewissermaßen al» der mobile Teil de» Staat», vermögen» im Gegensatz zu den Immobilien und dem Staat». Inventar anzusprechen ist. (Die Beträge sind in runden Ziffern angegeben.) I. Nach den Rechenfchaftsberichlen bez«. den «laalskauskaHelals r ei DaS Rechnungsjahr 1V2» schloß 81. März 1SL1 ab mit einem Ueberschuß der Ein. nahmen über die Ausgaben (richtiger: der Ucbcrschußkapttel über die Zuschußkapttel) in Höhe von 18,8Mtll.RM. d> daS Rechnungsjahr 1924 am 81. März 1925 mit einem Ueberschuß von 69,7 » » e) daS Rechnungsjahr 1925 am 81. März 192« mit einem Ueberschuß von 8,« » » II. Das SlaalsverniSaen an SlaslenbeslSnden scinschlteßlich der Außenstände) betrug: e) am 81. März 1834 (Schluß des Rechnungsjahres 1928) rd. 80 Mtll. NM., und zwar setzt sich dies zusammen aus 18.8Mill.RM. Ueberschuß des Etats 1928 ss. o.) 4.8 » » Auswertnngsbetrag für die an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke gezahlten Paptermark-Darlehne, 17.7 » » Erlös aus dem Berkaus von Goldanlethen, Rentenmarkschatz, anweisungen (also aufgenommene Schulden und ausgenommene Darlehne), Ui,-: Mill. NM., davon ab 1,8Mill. RM. zur Deckung der Aus- gaben des außerordentlichen Etats 1928, 9,0 Mtll. RM. gegebene Darlehne (davon 8,8 Mill. an die Aktienge- scllschaft Sächsische Werke) 10,3 Mtll. RM. - 10.3 Mill. RM. Bestand: 30,0 Mill. RM. am 81. März 1924; k) am 81. März 1925 (Schluß deS Rechnungsjahre» 1S24) Bortrag 30.0 Mill. RM. (s. v.) «0.7 » » Ueberschuß de» Etat» 1924 (s.o.) 7.8 » » außerordentliche Vermögenszu- schrcibungen, u. a. infolge Bei- zichts des Reichs auf Rückzah lung der Besoldung». unb Liqui- ditätSkredtte, 1.8 » » zurückgezahlte Darlehne, O^i » » vom Reiche für Räumung der Landesschule, !00,8 Mill. RM., davon ab 10,9 Mill. RM. zur Deckung des außerordentlichen Etats 1924, 17,4 Mill. RM. zur Rückzahlung von Schulden (Goldanleihen, Rentenmarkschatzanweisungen, Darlehne), zum Ankauf von Effekten usw. 28F Mill. RM. - 28,8 ^ Bestand: 81F Mill. RM. am »1. März 192«: e) am 81. März 182« (Schluß des RcchunugSjahrcS 1925) Bortrag 81,ö Mill. NM. (s. v.). 3.0 » » Ueberschuß de« Etat» 1928 (s. o.), 2,0 » » Ueberwetsung vom Reich al» Zu- schuß zur ErwerbSIosenfürsorge, 0,8 » » sonstig« Einnahmen, 87,0 Mill. RM.. davon ab 18ö Mill. RM. zur Deck,mg de» außerordentlichen Etats 1925, 24,0 Mill. RM. zn Vorschüssen, Darlehen, zum Ankauf von Effekten und zu sonstigen Aus gaben, - 4211 43F Mill. RM. Bestand: 44^ Mill. RM. am itt. März 192«: »a »«. 1»r« (lauseudeS Rechnungsjahr 1»r«j «uiau« öl am 88. Juni 192« Kaufendes Rechnungsjahr 192«) Bortrag 44,5 Mill. Rm. (s. v.), davon ab 45,0 Mill. NM. Zuschuß beim ordent. lichen Etat 192« in der Zeit vom 1. April bis 80. Juni 192«, S,0Mtll. RM. zur Deckung des außer ordentlichen Etats 192« auf die gleiche Zeit, SF MIll. RM. zu Vorschüssen, Dar lehen, zum Ankauf von Effekten und zu sonstigen Ausgaben, 54ö Mill. RM. - 54,5 Mill. MM. - 10,0 Mtll. RM. am 80. Juni 192«. Au» vorstehender Ausstellung, die die Ergebnisse der GtaatSstnanzen der letzten Jahre klar zur Erscheinung bringt, weil e» darin nicht» zu verheimlichen gibt, geht hervor, 1. baß die BermügenSbestände de» Staate» seit der Stabili sierung schon einmal (zu vgl. II o) durch Ausnahme von Schulden haben aufgesüllt werden müssen. Schulden, die nachmal» (im Rechnungsjahr 1924. s. II b) im wesentlichen haben wieder zurückgrzahlt werden können. 2. baß au» den BermvgenSbe ständen de» Staates die Ausgaben der sämtlichen außerordentlichen Etat» seit der Stabilisierung der Währung haben gedeckt werden können (1.8 -I- 10,9 -I- 18,5 -s- « Millionen — 8«,7 Millionen). Ausgaben, die in den BorkrtegSjahren im Mangel verfüg barer VermvgenSbestände regelmäßig nur auf dem Anleihe wege gedeckt werden konnten, 8. baß die Aktivität unserer Staatswirtschaft mit dem Ende deS Rechnungsjahres 1925 (81. März 1S2S) ihr Sude erreicht hat und vom Beginne deS Rechnungsjahres 192« ab (1. April 192«) einer nicht unerheblichen Passivität gewichen ist. die in erster Linie durch die stark gestiegene« Ausgabe« der Erwerbs- loscnfürsorge bedingt ist, 4. baß die im wesentlichen seit der Stabilisierung der Währung eingetretenen Zugänge im Kassenvermögen gegenwärtig nicht nur ausgezehrt sind, sondern neuer dings bereits durch den Erlös aus der Rcgebnng von Schatz- anwcisnngcn haben verstärkt werde« müssen. Mit Hilfe deS Erlöses aus diesen Schavanweisungen war es allein möglich, das am 80. Juni 192« bereits entstandene Minus von 10 Mil lionen Mark tm Kassenvcrmögen auvzuglcichen und wird es möglich sein, die etwaige» wetteren Ausfälle Mehrausgaben gegenüber den Einnahmen des laufenden ordentlichen Etats) in den künftigen Monaten zunächst zu decken. Mit solchen Aus fällen ist um so mehr zu rechnen, als die Steuereingänge immer mehr nachzulasscn beginnen. Nachdem von den vom Landtage bewilligten «0 Millionen Schatzanweisungen 88 Millionen Reichsmark bereits begeben worden sind und eine» Erlös von 87 Millionen Reichsmark gebracht haben, weisen die Kassenbestände am 80. Juni 1926 — nach Abzug der nach obigem eingetretenen Passivität von 10 Millionen Reichsmark — einen Betrag von rund 27 Mil lionen Reichsmark auf, ein Betrag, der im Hinblick auf den Rückgang der Stenern und die dadurch voraussichtlich be dingte Passivität der nächsten Etatmonate keineswegs zu hoch sein dürste, wenn man bedenkt, daß ein regulärer Kassen bestand von rund 20 bis 25 Millionen Reichsmark als Be trtebskapital der Landcshauptkasse tunlichst dauernd verbleiben möchte, um in der Staatswirtschaft plötzlich auftretenden Be dürsnissen gegenüber jederzeit gerüstet zu sein. Die im wesentlichen au» den Ueberschiisscn der Vorjahre resultierten Kassenbestände sind sonach zur Deckung der Aus gaben des außerordentlichen Etats, zur Deckung des bis letzt entstandenen Defizits beim ordentlichen Etat 192«, zur Ab deckung der seinerzeit in Gestalt von Goldanleihen und Schatz- anweisungcn aufgcnommcnen Schulden und zu Vorschüssen, Darlehen, Effektenankäufen und sonstigen Ausgaben ver wendet worden. Wenn zu letzteren Zwecken nach der Aus stellung oben unter Ho und <1 rund 24 -s- 8,5 Mill. RM. aus dem Staatsvermögen entnommen worden sind, so be ruhen diese Entnahmen zum großen Teil aus ständischen Be schlüssen oder sind durch nachträgliche ständische Genehmigung gedeckt; insoweit dies nicht der Fall ist. bewegen sie sich inner halb der Richtlinien, die dem Landtage über die Verwaltung LeS Staatsvermögens mitgeteilt und von ihm gutgehcißen worden sind. Es handelt sich hierbei u. a. um 10 Mill. RM. Darlehne an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke, 8 Mill. RM. Darlehne an die Gewerkschaft Gottes Segen, 8,4 Mtll. RM. Mittelstandskredite, ferner um Darlehne zur Beschaffung von Düngemitteln, an den Bergbaulichen Verein, an den Erzgebirgi- schen Steinkohlenaktienverein Zwickau, an die Staatliche SchlachtviehversichernngSanstalt, zu verschiedenen landwirtschaftlichen Zwecken, an verschiedene Gemeinden, um die Uebernahme von Gold- pfan dbriefen der Sächsischen Landespfandbricsanstalt, der LandeSkult urrentenbank usw., um diesen Anstalten vorübergehend die Erfüllung ihrer Aufgaben zu ermöglichen, sowie um den Rückkauf von sächsischen Roggen- und Kohlen anleihen usw. Ein großer Teil dieser AnSga-cn hätte ebenso gut über den außerordentlichen Etat genommen werden können: er ist aber — durchaus innerhalb -er Grenzen der Zuständig keit deS Finanzministeriums — aus dem Staatsvermögen ge leistet worden, teils wegen der Dringlichkeit, teils weil eS sich nur um vorübergehend« BermögenStranSaktionen handelte. Da die Ausgaben des außerordentlichen Etats ohne hin in dem Staatsvermögen Deckung finden, das nötigen falls Lurch den Erlös von Anleihen oder Schatzanweisnngen zu verstärken ist, ist eS im finanziellen Ergebnis letzten Endes gleich, ob die Ausgaben über Len außerordentlichen Etat geben oder auS dem Staatsvermögen geleistet werden, dafern nur in letzterem Falle daS Finanzministerium innerhalb seiner Zuständigkeiten handelt. Im übrigen erhellt auS den ovigen Zusammenstellungen ohne weiteres, daß, wenn dem StaatSsiSkuS nicht die Ueber- schüsse der vergangenen Jahre zur Verfügung gestanden hätten, er in gleichem Matze die Staatskasse mit Schulden hätte belasten müssen, was, da Staatsanleihen bisher nicht oder nur zu sehr ungünstigen Bedingungen unterv"be''igen gewesen wären, nur im Wege weiterer Begebung von Schih- anwetsungeu möglich gewesen fein würde. Der Zenlralverban- -er Landarbeller. Geschäftsbericht. — Lohn» und Tarifpolitik. Berlin, 19. Juli. Bei der gestrigen Tagung des Zentral- verbandcs der Landarbeiter erstattete der Vorsitzende Abg. BcljrcnS den Geschäftsbericht des Vorstandes. Hiernach nahm die 1012 gegründete christlichnationale Landarbciterbewegung in der Berichtszeit eine befriedigende Entwicklung. Dicdurchschnitt. lichen Mitglicderzahlcn zeigen bis 1922 eine Steigerung. Das dann einsctzende Ausscheiden der Jnslatlonsmltsslieder voll zog sich in durchaus normalen Bahnen, während der Mit- Slicderriickggng beim sozialdemokratischen Landarbeiter- verband geradezu katastrophal nmr, dessen Mitgliederzahl von etwa 800 E ans 155 000 Mitglieder im Jahre 1925 zurück- Kgangcn ist. Der Zentralverband der Landarbeiter ist eine christlich,,aitonallc Gewerkschaft, dt« sich zu keiner Partei iu einem AbhangigkeltsverhältniS befindet. Der vom sozial demokratischen Landarbeitcrvcrbande durch Veröffentlichung gestohlener Bricsabschriften versuchte Nachweis, der Zcntral- verband der Landarbeiter stehe in einem Abhängtgkcits- »crlmltnis zu den Arbeitgeberverbänden, ist mißlungen. BerbandSsckrctär Hofer berichtete über die Lohn- und Tarifpolitik des Verbandes. Er wi«S darauf hin daß die christllchnationalc Arbeiterbewegung tm Gegensatz zur sozialdemokratischen Gcwcrkschaftßrlchtnng und auch im Gegen- A zu manchen Arbeltgcbcrkrriscn Lohnfragen nicht a!S Mochtsrageii, sondern als Fragen des sittlichen Rechts be trachte. Der Ausgestaltung der bestehenden Tarisnerträae gilt auch die künftige Arbeit der christllchnationalen Landarbeiter- beweg»»«. Nachdem der Tarifvertrag sich für Arbeitgeber «nd Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft als KssnSreich erwiesen hat. In der Lohnfrag« (st nach Auf- fassung de» verbände» di« Arbeit kein« Ware, sondern ein Stück der Persönlichkeit deS Arbeiters. Um die Hebung der Kaufkraft deS Lohnes hat sich der Zeutralverbaud der Land arbeiter insofern bemüht, als er «. a. die Gründung von LandvokkSgcuoffeuschafte» vorschlug und weitgehend förderte. Die christkichnationakc Landarbeltcrschast hat sich zugunsten deS Deputat, (das heißt Natural-jLohneS ansgesprochcn. besonders da bnrch den Deputatlohn dem landwirtschaftlichen Arbeiter der Erwerb eigenen Besitzes erleichtert wird und er so vom reine« Lohn arbeiter znm kleinen Landwirt anfrückt. Der Einführung von Lei stmigSI Ohne», Akkordprämienlohn ufw. steht di« christ lichnationale Landarbeiterbewegung nicht grundsätzlich ab lehnend gegenüber. Die wichtigste Voraussetzung für diese Frage ist daS leider vielfach noch mangelnde Vertrauen zwischen Arbeitgebern und Nehmern. Eine Verlängerung der Arbeitszeit hält der Zentralverband der Landarbeiter ntcht für erforderlich, er steht vielmehr auf dem Standvunkte, daß mit zunehmender Technisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft zu gegebener Zeit eine Verkürzung der Arbeitszeit notwendig wird. Tagung der Sandwerks- und Sewerdekammern Der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag. die gesetzliche SPitzenvertretung der «8 deutschen Handwerks- und Gcwcrbekammcrn, tritt am 12. und 18. August d. I. zu Königs berg zur diesjährigen Bcrtreterversammlung zusammen. ReichSkiinstivart Dr. NcdSlob hat hierzu einen Bortrag über: „Die kulturelle Bedeutung des deutschen Handwerks" über nommen. Mit der Tagung in Königsberg wird ein offizieller Besuch bei der Handwerkskammer Danzig Lurch den Vorstan des KammertageS verbunden werden. Aeichseinnahmen im Juni. verlt«. 19. Juli. Nach Mitteilungen des NeichSfinauz. Ministeriums stellten sich die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben ab 1. AprU l92« bis 80. Juni 192« wie folgt: Aufgekommen sind im Juni an Besitz- und Verkehrssteuern, und zivar fortdauernde Steuern 2Ü8 38S940 N.-M., vom 1. April bis 30. Juni 959 115 503 R.-M: einmalige Steuern im Juni 2 407505 N.-M., vom 1. April bis 80. Juni 14 145 108 N.-M.: an Zöllen und Ber- brauchSabgaben, und zwar verpfändete tm Juni ,«3 914 740 N.-M., vom 1. April bis 30 Juni 4«l 229 720 N.-M.: andere Abgabe» im Juni 5581280 N.-M., vom 1. April bis 80. Juni 20 «72 822 N.-M.. sonstige Abgaben im Juni 85 560 N.-M., vom 1. April bis 30. Juni 128 070 R.-M. Im ganzen sind ausgekommcn im Juni 435 278 842 R.-M. und vom 1. April bis 88. Juni 1455 291 885 N.-M. Im Reichs- Haushaltsplan sind die Einnahmen für das Rechnungsjahr 192« auf «4«5 300 000 R.-M. veranschlagt. Sine amerikanische Stimme znr Revision des Dawes-Planes. Eine der größten Nenuorker Broker-Firmen. Dominick L Dominick, spricht sich in ihrem Jahresbericht ausführlich für die unbedingte Notwendigkeit einer Revision des Dawcö, Planes ans Es sei nicht zu erkcnuen, wie die im September 192« einsctzende Steigerung der Dawes-Lasten aus dem Ueberschuß des deutschen Außenhandels berauogcdolt werden könne, zumal eine aktive Handelsbilanz, wie aus den Zahlen der Vorkriegszeit ersichtlich sei. keineswegs zu den normalen Eigentümlichkeiten der deutschen Volkswirtschaft gehöre. Wenn jedoch eine dauernde Aktivität der deutschen Handels, bilanz in dem nach dem Dawes-Pian erforderlichen Ausmaß überhaupt möglich lei. so bedeute sie eine unaeheurc Gelalir für den gesamten Welthandel. Dr. Marx' Verhandlungen mil -er Reichsbahn. Berlin, 19. Juli. Als Ergebnis der Besprechung deS Reichskanzlers mit dem Präsidenten des Verwalt»,,asrats ber Reichsbahn Dr. von Siemens wird mitgcteilt, das; der Vcrwaltnngsrat der Reichsbalmacsellkchast grundsätzlich dem Neichsvcrkchrsministcr oder seinem Vertreter die Teilnahme an den Sitzungen des Vcrwaltungsrats zugcbilligt hat, des gleichen ist der Ncichsregiernng die Mitwirkung künftig auch bei der Wahl der Direktoren zngcstanden worden. Reichs kanzler Marx vereinbarte mit Dr. v. Siemens, nach der Be schlußfassung des Kabinetts die Frage einer notwendig wer- deiiden Aenderung des Reich sbahngesctzes zur Klärung zu brinacn. Berlin, 19. Juli. Der Reichskanzler empfing heute nach mittag die Herren v. Siemens. Dr. Luther und Dr. Bergmann, die die Stellungnahme des Verwalt ungsrates der Deutschen Reichsbahn zur Frage der Bestätigung ber Wahl des neuen Generaldirektors darlegten. Im Anschluß hieran berichtete der Reichskanzler dem Neichskabinett über den Stand der Angelegenheit. Da znr Durchführung der Wünsche der Neichsregicrniig auch nach Ansicht des Verwaltungsratcs jetzt noch weitere Ver Handlungen mit anderen in Be tracht kommenden Stellen geführt werden müssen, konnte daS Neichskabinett zur Frage der Bestätigung der Wahl heute noch nicht Stellung nehmen. (W. T. B.) Wirlhs innerpolilische Plane. »Verständig»«« der Republikaner." Berlin, 19. Juli. Unter dieser Uebcrschrift veröffentlicht der srithcre Reichskanzler Wirth im „B. T." einen Artikel, in dem er von der Feststellung ausgeht, daß eS eine deutsche Linke von einheitlichem Willen und einheitlicher Führung nicht gibt, und die Mitteilung macht, daß im Hinblick aus die Schaffung einer »Art republikanischer Union" Neichstagspräsi- dent Loebe, der demokratische Abg. Ludwig Haas und er selbst im kommenden Spätjahr eine besonöereAktivität entfalten wollen, um eine gemeinsame Basis für die Republi kaner znr Vertiefung der Probleme der deutschen Republik und für die politische Auswirkung der republikanischen Bewegung zu schaffen. Das Rheinland sor-erk -as Reichsehrenmal. Berlin, 19. ^nli. Die Reichsrcgicrnug wird ihre Ent scheidung über den Platz für daS Ehrenmal bis nach der auf den 2«. d. M. geplante« Besichtigung der Insel Lorch am Rhein vertagen. Da in der heutigen KabinettSsitzung schon der Antrag deS Neichsinnenministers Külz auf Errichtung des Reichsehren mals in Berka behandelt werden sollte, hat Landeshaupt mann Dr. Horion folgendes Telegramm an den Reichs kanzler gerichtet: Rheinland in größter Erregung wegen Platz für Reichsehrenmal. Bittet dringend um Aus, schub der Entscheidung, bis Vertreter des Rhein» la « deS gehört. Frankfurt a. M., 19. Juli. Die hiesige Handels- k a m m er richtete an das Neichsministcrium des Innern fol gendes Telegramm: Die Bevölkerung des gesamten Nhein- und Maingebietes legt das größte Gewicht aus die Errichtung des Reichsehrcnmals am deutschen Rhein, an der alten Kul turstätte deS deutschen Gedankens. Wir bitten dringend, die ser Forderung Rechnung zu tragen. Wie der Vertreter der T.-U. aus zuverlässiger Quelle er fährt, haben die acht Millionen Mitglieder umfassenden Ver bände, der Stahlhelm und der Frontsoldaten, der Kyfshäuscr- bund, das Reichsbanner und der 'Republikanisch-jüdische Froiitkämpferbiind, die Einladung des Obcrpräsidcnten der Rheinprovinz, sowie des LaiideShauptmaniis von Hessen- Nassau znr Besichtigung der Insel bei Lorch am Rhein, die auch für das Reichsehrenmal in Aussicht genommen wurde, ab- gelchnt. Eisenbahnunglück auf -em Dahnhos Leipzig-Piagwih. Halle, 19. Juli. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Halle teilt mit: Heute 5 Uhr 30 Min. nachmittags entgleiste auf Bahnhof Plagwitz der Strecke Leipzig —Pörsten in Weiche 97 der Zug Nr. 2026 mit Lokomotive und 5 Wagen. Ein Reisender, dessen Personalien noch nicht fcstgcstcllt wer den konnten, wurde getötet, 8 Reisende leicht verletzt. DaS Gleis Plagmitz—Neusen wurde gesperrt. DaS Eisenbahnunglück in Leivztg-Plagwitz ereignete sich nach den bisherigen Feststellungen dadurch, daß die Lokomotive des Pcrsoiicnzuges infolge einer Senkung der Gleise entgleiste. Die folgenden Personenwagen schoben sich teil weise ineinander. Die Feuerwehr war bald nach dem Un glück zur Stelle. Die N e t 1 u » g ö a r b c i t e » gestalteten sich teilweise sehr schmierig. Tot ist der 4« Jahre alte Kürschner Paul Harnisch auS Markranstädt. Sechs Personen, nntcr ihnen drei Frauen, erlitten schwerere innere und äußere Verletzungen und mußten ins Krankenhaus ge bracht werden. Eine Reihe weiterer Personen wurde leicht verletzt. Der Zug wurde in der Hauptsache von Arbeitern benutzt, die von ihren Leipziger Arbeitsstätten nach Hause fuhren. <M. T. B.) Zum Schutze -es Kindes gegen die verschiedenen Schädigungen der Kaut verwendet man Vasenol- Wund- und Kinder-Pasle, um die Einwirkung des nächtlichen Rüssens aus die Kaut unwirksam zu machen. Kieraus pudert man mil Vasenol- Wund- und Kinder-Puder ein. Die Vasenol-Wund- und Kinder-Paste kann man in allen Apotheken und Drogerien Kausen. g
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)