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«.Jahrgang. Ar 4SI Dienstag. IS. Oktober 1S21. Vr«-t«»schrlft! ».chrtchki» tt»rntpr«ck»r. Sammelnummer SS S.1 Lu» sür Nachl,»sprich» > S0011. B-zug5-S°b«hrLV!r.»mNL^L.?'LK^^^ o« Z7 mm brr», Je»» 2,SV M. Aul lZamM»nimz»lg»», " ,1.1s - " " d^NZpiclpN-^Rröttg SleUkN^^Äöl^ungsnmrlil, 1 lpättig« An. u. ÄerkSul» 25°i». "Dbrzugsplätzc luul Auswürlige Aullrijge gegen Voraubbezadlung. Slnzelnummer 40 Pl. len unler LchrWeXung und LaupIgeIckM.il«»»: L>-ri»nNr»de 32/<0. »ruck u. «erlag »av cklrpsch L Tlelchordl in Dresden. Poftlchech-Lonlo 10SS Dresden, Nachdruck nm mil d«ulllch»r Vu^enangad» (.«r,»dn»r Aachr.-) ,ulSII1g. - Unverlangle Schriftstück, wrrden nlchl auldewadrl. IVIsx 6IÜ8S kselif. Knnittt nroi I imiioi'n t1oktt»»tr»kv 18. LvIvllcktunAsIlSrper, Neklrlscke PILttvn, Locktüpkv, 8ckütte - I-rui2 - Lockplstteo. IS.oo lvrm mvur- sülstm t^sl lpenuN Opssclsm LcblloldLkr. lH SsstellgssciM prSgSr Llk'SkS 10 ksmwt: S1Ü7S VmSsI. VsdM' SirlWkleiits KelMe«kiiMMkn«»liiilglttiMii Vertagung -er Enlschei-ung -er Botschafter, Die englisch-französischen Meinungs verschiedenheiten. Parts. 17. Okt. Die Sitzung der Botschnsterkouserenz. St« deute nachmittag wegen der Inkrajtsetzung der Smpsehluug deS VölkerbundSrateS über Oberschlesicn statt- ftnben sollte, wurde vertagt. Sie wird voraussichtlich a« Mittwoch stattsinden. ES wurde in der Tat sür er« forderlich gehalten, eine in rillt sche Prüfung der Fraae vorzunehmen nud man erwartet die Ankunft deS englischen Juristen Making. Lord Hardingc. der »n den letzten Sitzungen der Konferenz nicht teilnahm, kehrt «argen »ach Paris zurück. >W. T. B.i Paris, 17. Okt. Uel»er die Gründe der zunächst flir heut« vormittag angesctzten, dann aber auch am Nachwili.rg ver tagten Sitzung der Bot-schasterko-nferenz berichtet -aö „Jour nal des DSbats", das, die Delegierten von ihren Negierun gen noch keine Weisungen über di« Art der Anwendung deS GchiedSspr>«l>es deö Bölkerbnndsrates erhalten l-abrn. In einer offenbar halbamtlicki-en Auslassung sagt das Blatt, die Meinungsverschiedenheiten zwtsclcen der eng lischen und der französischen Regierung seien nicht so groh, wie man annehmen könnt«, und man glaube in diplomatischen Kreisen, Satz di« Frage de» Verfahrens zu einer Einigung führen werde und datz die Anerkennung deS Genfer Beschlusses durch die Votschalterkonserenz in einer der nächsten Sitzungen erzielt werde. Die französische Regierung habe weniger als jede ander« daran gedacht, die Nottoendiaveit, sowohl die Genfer Festsetzung als auch daS wirtschaftlich« Abkommen in die Praxis umfctzen z« lassen, zu bestreiken. Wenn die französische Negierung nvrgeschlagen habe, zuerst die Genfer Festsetzung zu notifi zieren und alsdann Polen und Deutschland aufznsvrdern, den Entivurf deS mtrtseliastlichcn -lbkommenS anzunehmen. so habe sie nicht ohne Grund geahnt, daß Deutschland die Tatsache anlübren könnte, der Friedensvertrag von Ver sailles entlmlt« nichts über di« Eventualität eines wirtsckmfi- ltchen Abkommens. Anderseits habe die «nglische N«gt«. rung keinen Grund, di« AbMten der französischen Negie rung zu beargwöhnen und zu glauben, das; sie nicht die Ne gierung von Wars<l>au veranlassen werde, sowohl die wirt schaftliche Regelung als auch -!e Grenzlinie anzunehmen. Auch die Sitzung der Reparationskommission verschoben. <Gtg»«r Drahtbertchl der »Dre-bn. Nachrichtens Paris. 17. Ott. Die NeparattonSkommtssion. dt« h«ute zusammentrcten sollte, nm zu einer Beschluß- fasfung über das Wiesbadener Abkommen zu ge langen, tagte nicht. Der Zeitpunkt sitr die nächste offiziell« Sitzung ist noch unbekannt. Angerechttgkeilen -es Uebergebungsplanes <S1ge«re«Insormation der »Dresdner Nachrck.s Berlin, 17. Okt. Di« Entscheidung des Völkerbunds» r«t» ist am Sonntag der Interalliierte» Kommission in vvpcln durch die Botkchastcrkonserenz übermittelt worden. Sie wird jedoch erst im Augenblick ihrer Ueberrcichung in Berlin und Warschau der obcrschlesischcn Bevölkerung be- ktmnigeaebeu werden. Die an Pole» fallende» und bisher von den englische« Truvpen besetzten Teile der Kreise Katto- »itz, Benthe«. Tarnowitz und Lublinitz werden bereits von de» Engländern geräumt und von den Franzosen über nommen. die sie den Pole« übergeben werden. Die eng lischen Grenzabsperrkommandos werden eingezogcn. Alö Sreiskoutrollcur für Ncntlien-Laiid amtiert bereits wiederein Franzose. Die Ueberaabe der an Deutsch land und Polen fallenden obcrschlesischcn Gebiete ist von der Interalliierten Kommission derartig geplant, das, zunächst die Uebergabc an Polen stattsindct. Erst wenn dieses die Be setzung ihres Gebietsteiles dnrchgesührt hat. dürfen zwei reS Gebietsteiles dnrchgesührt hat. dürfen Tag« später die Deutschen in Oberschlesien einrücken. General Lerond wird de« polnischen Staatschef Pilsndskt bei dessen Einzug in »iattowitt persönlich emp- sauge« und ihm die an Polen sallenden Gebiete mit einer längeren Ansprackw übergeben. Der Abtransport der inter alliierten Truppen ans Warschau ist so geplant, ball zunächst die Engländer nnd Italiener und dann die Franzosen »b- Vesördert werden. Eine Verzögerung von einigen Wochen? London. 17. Okt. Wie das Neuter-Burcau erfährt, kann keine Rede davon sein, die Entcntetruppcn zurttckzuzichen, eh« nicht eine Kommission an Ort nud Stelle die neue Grenz linie festgestellt hat. Dies kann vielleicht «in« Verzöge rn n a von einigen Wochen bedeuten. ES wird darauf hingewiesen. dnst die wirtschaftlichen Bestimmun gen im Interesse beider Parteien getroffen sind und daß «S unter den obwaltenden Umständen für unfallbar gehalten wird, datz die unmittelbar Beteiligten nicht die Bedingungen annehmen und ihr Bestes tun. um sie zu erfüllen. Vom politischen Standpunkt aus gilt die ganze Angelegenheit für beendet, obwohl noch kleine Einzelheiten sestzusetzen sind. Die deutsche Presse im aozukreienden Oberschlesien. KöntZshiittc, 17. Okt. Der Verband Oberschlesische Presse l»at an den Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: Der tn KünigShütt« am 10. Oktober nahezu vollständig ver sammelte Verband Oi> er sch le fistln: Presse bittet den Reichs kanzler. mit den geeigneten Mitteln dahin zu wirke», daß die Freiheit der d eu t sche n P re sse in den polnisch werdenden Teilen ObcrschlosienS durch internationale Ab machungen garantiert wird. lW. T. B.) Die Demission -es Kabinetts Wirll) sicher. Berlin, 17. Okt Wie die „Voss. Ztg." milteilt, findet heute beim Reichskanzler eine Besprechung der Führer jener Parteien statt, die die künftige Koalition der Mitte bilden sollen. Man lege dieser Besprechung grolle Bedeutung bei, weil man von hr auch eine Klärung darüber, ob Tr. Wirts, auch an der Spitze des kommenden Kabinetts bleiben wird oder nicht, erwartet. Tab die Rcichsrcgieriing nach der offiziellen Mitteilung der Entscheidung über Oberschlesicn ihre G e s a m t d e m t s s i o n überreichen wird, stehe fest, da man bei allen Parteien den Wunsch habe, die tatsächlich be stehende Regierungskrise zu lösen. Bevor sie offiziell akut geworden fei, sei zn erwarten, bas, man über das kiinstigc Kabinett sich innerhalb der nächsten Tage verständigen werde. Die Partei würde sich honte kaum ans verbindliche Er klärungen festlcge» können, che sic nicht die Meinung der Fraktionen gehört hätte. Ausschlaggebend dürste die Fraktionslitzung des Zentrums sein, bei dem der Schlüssel zur Situation liege und von beste» Votum anch die persönliche Stellungnahme Dr. WirihS wesentlich abhänqen werde. . Auch daS „tz-Uhr-Menbülatt* bestätigt, das; daS Kabinett Wirth nach dem Eintreffen des Beschlusses der Botschafter- kvnfercnz über Oberschlesicn seine Demission geben wird. Man erwartet das Etntrefsen dieses Beschlusses fiir Dienstag. Die NetchStagssraktivnen werde» morgen die Beratungen über die innerpolitische Krise.wieder aus- nehmsn. -Die Deutsche Volkspartci tritt morgen zu einer Fraktion8sttzung zusammen. Am Donnerstag versammeln sich die Fraktionen des Zentrums und der Demokraren. Ferner ist angeregt worden, dem Reichskanzler und dein NetchSlabinett vor dem Rücktritt im Reichstag die Ge legenheit zu geben, ihre Innen- und A u ll e n p o l i t i k zu vertreten. Dies könne möglicherweise zu einer Acnderung der Situation der letzten Tag« führen. Frankreich und das Kabinett Wirkh. Paris. 17. Okt. Der „Matin" schreibt über die Lage in Deutschland, ball die Stellung des Reichskanzlers Wtrth mehr und mehr erschüttert erscheine. Das Manöver, Dr. Stresemann an dt« Spitze der Negierung zu bringen, habe jetzt Aussicht auf Erfolg. Es handle sich dabei um persönliches Gezänk. DaS Wesentliche der oberschlesischen Frage steh« jedoch nicht tm Mittelpunkte: denn auch Dr. Stresemann werde gezwungen, sich zu unterwerfen. Der Gedanke, den Verbündeten gegenüber eine Politik der be dingten Annahme zu betreiben, könne in politische» Ver sammlungen Erfolg lmben. sei aber tatsächlich nuhaltbai. Sollte selbst ein ausgesprochen reaktionäres Kabinett ans Ruder kommen, so brauchte man sich dar über keineswegs zu erregen. — Der „Temps" sucht nach- zuwcifen, dab die Teilung Obcrschlesiens die Erfüllung d«r deutschen Verpflichtungen nicht unmöglich mache. Deutschland bleibe auch nach der Teilung noch einer der allersiärksten Ko h len vroduzenlen. Im übrigen habe Deutschland während einer ganzen Reibe von Jahren das freie BcrfügungSrecht über die öberschlesischen Bodenschätze. Aus diesem Grunde könne man in dem Berliner Protest nichts anderes sehen als ein Manöver gegen die Er füllungspolitik. die das Kabinett Wtrth s«it einigen Monaten durchzuführen bestrebt sei. Der schwerste Schlag für den Frieden. London, 16. Okt. „Westminster Gazette" veröffentlicht ein von Edo Fimme», Hvbson, Kenwvrtlm, Longuet, Sir George Paish und Lord Parmvor unterzcichnctes Schreiben, in dem diese als Teilnehmer an der internationalen Wtrt- schaftskonfcrcnz, die in der letzten Woche hier tagte, ver sichern, die Bvlkerbundsentscheiöung tn der öberschlesischen Frage sei ein neuer, vielleicht der schwerste Schlag fürdic Aussichten auf den Frieden und die Wirt- schaftlichc Wiederherstellung Europas. Llorid George habe im Unterhause am 20. Juli erklärt, ball es einen beträcht lichen Unterschied sür die Zahlungsfähigkeit Deutschlands machen würde, wenn das wichtige oberschlesische Kohleiigebict aus Deutschland hcranSgcrissen nnd Polen anSgehändigt würde. Die Unterzeichner des Schreibens erklären, es sei vollkommen klar, das, der jetzt drohende Verlust die Fort dauer der deutsche» Zahlungen in der augenblicklichen Höhe unmöglich mache. Die vorgeschlagene Grenzlinie spreche Polen die gesamten öberschlesischen Zink-, Blei- und Eisen- lagcr zu und annähernd neun Zehntel der obcrschlesischcn Kvhlenerzeugnng. Die Aussichten auf Frieden in Ober schlesicn selbst, Aufrcchterhaltung der Ordnung und einer demokratischen Negierung in Deutschland, der Erfolg der Washingtoner Kvnfercnz und eines durch die Aufnahme Deutschlands gestärkten Völkerbundes scheine zerstört. Der Tag, an dem Deutschland unfähig sein werde, seine Repara tionen zu zahlen, sei viel näher gerückt worden. Zum Schlüsse des Schreibens heisst cS, niemand werde mit den Vorschlägen des Völkerbundes weniger einver standen sein, als die oberschlesische Bevölkerung selbst, und zwar weder der deutsche noch der polnische Teil der Bevölke rung. Es würde daher, wenn die Entscheidung angenommen werden sollte, nur recht und billig sein, wenn zugleich eine neue Abstimmung vorgrschlagcn würde, durch die die Bevölkerung Oberschlcsicnö die Möglichkeit erhielte, zu wählen erstens zwischen der Teilung, wie sic jetzt var- geschlagen wird, zweitens einem ungeteilten deutschen Ober- chlesien, drittens einem ungeteilten polnischen Oberschlesicn und viertens einem unabhängigen Obcrschlcslen unter Leitung des Völkerbundes. lW.T.B.j Endlich -er richtige Enlschlutz! Die Meldung, datz die Gesamidemission des Kabinetts Mirth unmittelbar bevorsicht, wird in nationalen Kreisen überall ein Gefühl der Befriedigung Hervorrufen. EL wäre wirklich der Gipfel unmännlicher Eulsthlulllosigkeit gewesen, wenn die bürgerlichen Parteien geduldet hätten, dah derselbe Steuermann, der durch seine falschen Manöver- das Staatsschiff in die gefährliche Brandung der Ersüllungs- Politik hincingcführt hatte, noch weiter am Ruder geblieben wäre, um seine fragwürdigen Künste in der Handhabung des verwickelten Mechanismus der auswärtigen Politik an gcsichts der aufs äus,erste erschwerten Lage sortzusctzen. in die wir durch die Genfer Entscheidung über Oberschlesicn geraten sind. Dazu kam, das, der Reichskanzler Dr. Wirt!, oft und nachdrücklich in feierlichster Form vor dem Inlande nnd Anslande erklärt hatte, er stehe und falle mit Ober- stille sie» und werde eine Teilung des Industriegebiets nie und nimmer mit seinem Namen decken. Alan kann geradezu behaupten, daß ein Verbleiben Dr. Wirths im Amte nach derartig bestimmten Kundgebungen den Glauben an die Gültigkeit des Satzes: „Ein Mann ein Wort!" nicht blos, sür seine Person, sondern anch für seine Nachfolger zer stört hätte. Auf seiten der Entente hätte man dann selbst zu den schärfsten und stärksten Verlautbarungen deutscher Staatsmänner weder setzt noch künftig mehr Vertrauen haben können. Der Eindruck, ball alle scheinbar noch so eindeutigen Neußerungen deutscher leitender Männer blos, taktischen Zweck hätte», dah hinier ihnen niemals der crnstc Wille stünde, das Wort zur Tat zu machen, wäre aus seiten der Alliierten unvermeidlich gewesen, und als Foigc davvn hätten wir uns immer neuen Demütigungen- und Zumutungen, immer gröberen Recht sbrüchen ausgelctzt ge sellen. Es war daher Sie höchste Zeit, das; endlich einmal ein leitender deutscher Staatsmann die vom schwächlichen Halbwollen diktierte Regel: „Hier stehe ich. Ich kann auch anders!" fahren lieh und nach der alten guten Wormser Richtschnur handelte: „Hier sttchc ich. Ich kann nicht anders"! Herr Dr. Wirth. dem sonst, von den Sozialdemo kraten und seinen engeren Parteifreunden abgesehen, keine Träne nachgeweiiit werden wird, Hai sich aus solche Weise wenigstens einen leidlichen Abgang verschafft. Sinn und Zweck kann allerdings das Verschwinden des Kabinetts Wirth in der Versenkung nnr dann haben, wenn die neue Regierung nun auch wirklich mit aller Energie daran fcsthält, daß die auswärtige deutsche Politik nicht mchr auf die alte Formel der „Erfüllung des Londoner Ultima tnms biS znr äns,ersten Grenze der Möglichkeit" eingestellt bleiben kann, sondern das, cs jetzt für uns nur noch eine bedingte Erfüllung infolge der schweren wirtschaftlichen Ein buhe gibt, die wir durch die Zerreihung des obcrschlesischcn Industriegebietes erlitten haben. Die erste Handlung deS neuen Kabinetts, durch die es dem deutschen Volke seine Existcnzwürdigkeit zu beweisen hat, muh daher darin be stehen, dah cs offiziell in einer Form, die jeden Zweifel und jedes Mißverständnis ansschlieht, der Entente kund und zu wissen tut: „Deutschland ist nach -er schweren Mts,Hand lung, die eS in der öberschlesischen Frage erlitten, aus,er stände, die bisherige Erfüllungspolitik weiter zu führen". Zugleich muh tn einer von den ersten finanziellen und wirt schaftlichen Autoritäten verfaßten Denkschrift den Negierun gen der Entente klargelcgt werden, in welchem Umfgnge wir durch den in Oberschlesien erlittenen Verlust in unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zurückgcdrückt werden, und welches danach das Höchstmaß der Reparationszahlungen ist, daS wir noch aufzubringen vermögen. Damit würde dann endlich einmal die unbedingt erforderliche Klarheit zwischen Deutschland und der Entente geschaffen werden und wir würden Sem Zivcimännerkollcgium Briand-Llond George. daS jetzt mit uns Fangball spielen z» können glaubt, zeigen, was eine Harke ist. Eine entschlossene und unbeugsame Haltung unsererseits auf solcher Grundlage ist um so nötiger, als inzwischen anch die Gründe des zuerst so verblüffend wirkenden Nmfalles der Londoner Regierung bekannt ge worden sind, ans denen hervorgcht, das, das deutsche Lebens intcrcssc in Oberschlesien zum Gegenstand eines regelrechten Kuhhandels zwischen Briand und Llond George gemacht worden ist. Schon seit längerer Zelt schwirrten Gerüchte umher, wonach England und Frankreich gewillt wären, ihren immer schärfer sich gestaltenden Konkurrenzkampf in der Ostsee, sowie tm Osten und Südosten Europas, der in aus gesprochene politische Gegnerschaft auszuartcn drohte, durch einen Vergleich zn beenden. Nunmehr scheint das Kom promiß zur Tatsache geworden zu sein. England hat selbst verständlich den fettesten Happen dabei bekommen, nämlich die Herrschaft über die Ostsee und die freie wirtschaftliche Ausbeutung Rußlands, während Frankreich die englischen Hemmungen in Polen, der Tschecho-Slowakel, sowie in den russischen Randstaaten los wird und sich dort fortan frei und ungeniert im Sinne seiner kontinentalen Sondcrpolitik be tätigen kann, die au' die Abschnürung Deutschlands hinaus läuft. Diese Enthüllungen, die ans Rigaer Quelle stammen nnd nach dem gesamten englisch-französischen Verhältnis, wie es sich in letzter Zeit gestaltet hatte, die grüßte Wahr scheinlichkeit für sich haben, werfen auch ein überraschendes aufklärendes Licht auf einen Umstand, der bet den Vyrhqnd- Dresdner siactzrtchlen