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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030711024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903071102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903071102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-11
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
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Die l,oall>ae<tiu,ud »eile iea « Tilden, Lo P«^ , "ln klindiaunaeu auf der Prival,eile LS PW : die Llvalliae Zeile alo ..»n« aeiandl" oder am Terlielle so Pin Zf» Nummern nach Tonn und ileo , lauen i de», Llvalnue Muuid,eilen L0, ->o dez M und «o P,u uack> c, londerem Tari, VludwärUue eve Uäue nur ueueu Poinudde.awi'n BelkgdlliNcr werden »», lu P ^,. vrieckmcl. fternlvrechanlchlub, «ml I Nr. U und Nr. S<»»«. 8ll88Lrä8vk1 '0°^ v^rötok,mr°l7' ll. SeZLMrovk8 vkaolik., Mkül'lilleiÄi'. Lonnttbend, 11. Jnli i;)W. Nr. Neueste Drahtbcrichte. KönigSreile. Hnfnnchriclsten. Ziigve«bindil»g Dresden-Leipzig- Stäudehausnelibail, König Albert-Hafen, Gerlchtöverhandlniigen, Mannergesangverein, Tnllinger-Ko»;ert, Neueste Drahtmeldunuen vom io. Juli. Ertrankuug deS PavstcS. R o in. Der Papst nahm während der Nackt etwas Bouillon mit Fleisch zu sich! Mazzoni und Rossoni verliehen de» Vatikan uni 11>S ilhr. Tic dein Papste entzogene Flüssigkeit wird unter- iucht werden. Tic 'Aerzte dcstäliglen Bericklerstattern gegen über, daß die heutige Operation sehr gut gelungen ist. Ter Papst habe infolge derselben eine wesentliche Erleichterung gesunden, die Eyanose sei säst verschwunden. Während der Operation waren im Nebenzimmer die beim Vatikan beglaubigten Bolschajler Oester reich-Ungarns. Portugals und Spaniens, soimc 11 Kardinäic an wesend. Die Acrzic trafen bei ihrem Eintritt de» Papst im Lehn- jtuhl sitzend, worauf sie ihn erpichten, sich zu Belt zu begeben. 'Nach der Operation wollte der Papst die Kardinale sprechen, doch liebe» es die Aerzte nicht zu. No ui. Der heute vormittag 10 Uhr über daS Besinden des Papstes ausgegebene Bericht lautet: Der Kranke verbrachte die erste Hälfte der Nacht ziemlich ruhig. Später erhöhten sich die Almimgsfchivierigkeiken unter dem Gefühl des Unbehagens und vermehrter Beklommenheit. Ter Puls war klein und schwach, 92 Schläge in der Minute, völlige Flederlvstgkeu und wenig Harn- absondcrung, Da eine neue Änsamnuung pleuritischen Ersuüais fcstaestellt wurde, wurde sosort wieder zum Briisthöhleustich geschrilteu, der von Mazzoui vollzogen wurde. Es wurden etwa lausend Gramm blutiger Serumslujsigkcit eittserni. Der Papst er trug auch diese zweite Operation scyr gut, nach welcher sich sosort Atmung und Herztätigkeit besserten. Nom. Ei» Vertreter des „Mepagcro" interviewte Professor Rossoni, welcher sagte, die Wiederkehr der pleurilischcu Flüjsia- keit stelle eine Verschlimmerung dar, sie komme abc^ nicht unvermutet: weist kehre sie mehrmals wieder. Eine neue Opera tion werde nötig, doch berge sie keinerlei Gefahr. Tie Herz schwäche sei eine natürliche Folge der Krankheit und des hohe» Alters des Papstes, indessen seien die Herzklappen unversehrt, was die wunderbare Herztätigkeit erkläre. Rossoni fügte hinzu, er habe geglaubt, einen Sterbenden zu finden, und im Gegeuleij sei der Papst vv» so klarem Bcwußtiein und so lebhaftem Geiste, daß auch die erfahrensten Aerzte sich Illusionen über die Schwere der Krankheit macken könnten. „Mcsfagcro" incint^ Nossoui habe keine Hoffnung auf Heilung, er glaube, dab der Tod nicht weit entfernt sei. Köln Der römische Mitarbeiter der „Köln. Volks-Ztg." meldet a»S Rom von heule morgen: Wie mir die 'Aerzte ver sichern. können alle Mittel, wie die Eiittpritzungen von Salz lösung und Aethcr und die Anführung von Sauerstoff, das Leben des Papstes nur um Stunden verlängern. Seinem Neffen Camillo Pecci gegenüber äußerte der Papst, die Anstrcngungeii deS JubiläumsjahrcS Hütten seine Kräfte erschöpft, Swinemündc. Der Kaiser begab sich vor 9 Uhr an Bord des heule morgen hier eingetrosscnen russischen Kreuzers „e20jitlana". Berlin. Der hier tagende allgemeine deutsche Tonkünsller- und MnsikerTelegicrleiitag bcschlob heilte nach längerer Be ratung endgültig die Gründung eines Zcntralverbcmdes dce deutschen Mn liker- unb D o n k ü u sll er oe r e i »e zu einer allsciligc» Wahrung und Förderung der wirtschaftlichen und loziale» Interesse» dcS gesamten Tvnknnstlerslaudes. Ni ii n che u Tie „Korrespondenz Hostmunn" meidet: ES wurde mehrfach die Befürchtung ausgeiprocheu, Las; mit dem Verschwinden der Verstaatlichung der pfälzischen Eisenbahnen eine Stockung im weitere» Ausbau dcS mülziichen Eiieiibahniiehcs ein- lretcn werde. Temgegeiiüber ist sestzustellc». dah die bayrische Staatsregierung die Herstellung staatlicher Lokalbahnen i» der Pfalz ins Auge genommen bat, und dab dem Landtage in seiner nächsten Session eine cntwrechcnde GejeheSvorlagc gemacht werden toll Damit erfcheint ledocti nicht ausgeichloisen, das; auch von Leiten der pfälzischen Bahngcwllschafte» nicht noch die eine oder die andere Nebenlinie gebaut werden kann. Schweidnitz. Jnsolae des teil 21 Stnndeu anhaltenden strömenden NcgcnS sind die Weiitris; und ihre Ncbcnjlüsic aus den Mer» getreten. Die überschwemmen Wiesen und Gärten niid führen Balken und Bretter mit. Ter Wasscrstauü der Weistritz ist 1,50 Meter. Glast. Tie Neiste steigt schnell: der Wosserslemd be trägt bereits 2,90 Meter, Oppeln, DaS diesjährige Oder hoch Wasser wird schlimmer als im Vorjahre, Aus Dculsch-Rassclwitz wird ein rapides Steigen der Hotzenplost gemeldet, Sic steht 2,7k, Meier hoch und steigt schnell weiter. Viele Felder sind überflutet: cs ist erheblicher schaden zu befürchten, Paris. KönigEduard Hai dem Gemcindcrai von Paris durch Vermittlung der englischen Botschaft sein Bild in AdmiralS- unisvrm übeiiandt. Bordeaux. Ter republikanische Deputierte für Cochin- china, Dclouelc, hielt gestern aus Veranlassung der Handelskammer und mehrerer kaujmä'.mischer Gcnossenschnstcn einen Vortrag über die .Handelsbeziehungen zu England und die Bildung eines Komitees ^»r Behandlung kammerz cller Fragen mit Eng land. Delvuclc pihrte aus, das; Bordeaur die jestigeu Beziehungen zu England benutzen solle, um für seine Weine, denen in Eng land von anderer Seite grobe Konkurrenz bereitet werde, den srühercn Absatz zu gewinnen. London. Tie „Times" melden aus Tanger, dab eine Ge- sellschast angesehener Mohammedaner aus Tanger von dem Bcui- Fadir-Stammc gefangen geuouinien wurde Unter ihnen bc- imdet sich ein 'T gciau Bruder des ciiigcboreneu Sekretärs der englischen Geiandlschaft und ei» eingeborener Arlillcriev'jiziec. Zwei Maure» sollen bei dem Zujaminensivbe aetötct worden sein. Tic Gescll- ! ichast bciand siäi auf einer Wallfahrt nach einer berühmten, zwei 'Tagereisen von Tanger cittserittcn Grabstätte, Tic Fähigkeit der Regierung, die Ordnung aufrecht zu erhallen, wird ständig geringer. London, Aus Schanghai wird den „Times" unter dem 0. d, M. gemeldet: Heute ivuroe hier der endgültige 'Vertrag für den Bau der Sch a ngha i — S n-t icho n — Nanking- Eisenbahn durch Tscheng und die Vertreter der englisch- ctziiienichen Gesellschaft unterzeichnet, Tie Atbeilen mühen inner halb ciueS JahreS beginnen und in fünf Jahren vollendet sein. Es sei sicher, das; dieses Uniernehuie» zur Entwicklung des Handels am unteren Jangtse viel beitragen werde. Konstantinovel. Die Pforte bezeichnet die hier ver breitete Nachricht, der vorgestern in; Moizpalais abgehaltcnc Minislcrrat habe die Möglichkeit ins 'Auge gesastl, eventuell Bulgarien den Krieg zu erklären, ebenfalls als ein Börscnmauöver, Nach hier cingctrottenen Nachrichten scheint die bulgarische Regierung sich davon überzeugt zu haben, das; die gegen die Pforte erhobenen Beschuldigungen und Beschwerden nickt vollkommen begründet sind und sie z» einer ruhigeren Be urtciluiig cinlcnke, Orgn. Hier verlautet, Kriegsminister Mcncbhi sei in Tazza «ungezogen. Besuch des Königs im Vogtlande. (Von ulkscrem besonderen Vcnchterslaltcr; Nachdruck um mit demiichcr Quellenangabe erlaubt.) Planen i. V.. 9. Juli. sSchlus;.) tim k> Uhr nachmittags begab sich Se. Majestät zu Wagen nach der „Erholung", woselbst Königliche Tafel zu 87 Ge decken slattfano. Am Garlcittor des GesellschcislShauses würbe der König durch den 'Vorsteher der Gesellschaft, Herrn Dr. med. Mal>- burg, begrüstt. Tie schlich geichmückie und geschmackvoll arran gierte Tafel wies wiederum das Lilbcr und das Lcrvice vom ritten Trachcn aus 'Bei der Taicl, deren Teilnehmer nur bereits m der gestrigen 'Abendnummer »iirheteilt haben, fasten zur Seite Sr. Majestät die beiden Herren LlaatSminisler v. Metzsch und Freiherr v. Hausen. Trinkiprüche ivurden nicht gehalicn. Wäh rend der Tafel brachte der „Plancnschc Sängerbund" »ulcr seinem Dirigenten Zberrn Nlusikdireklor und Kantor Riedel dem Könige eine Serenade. Gesungen wurden hierbei: „Wahrspriich des Vogtländischen Sängerbundes" l„Trcn unser Hcrz"> von Becker, „Weihegeiaug" von Abt. ,,'Vaterlgndslicd" von Mcirichner und „Das deiiische Lied" von Kalliwoda. Beim Erscheinen des Königs aus dem Balkon sprach der Vorsitzende der Gesellschaft, Herr Fabrikbesitzer Schmidt, un Namen der Säiigcrichafl einige begrüßende Worte und schloß mit einem Hoch aus Se. Majestät, in das alliettig jubelnd cingeinmm» wurde Dan» ließ der König Herrn Fabrikbesitzer Schmidt und Herrn Musikdirektor Riedel zu sich entbieten, um beiden Herren seinen Tank anszusprechcn. Nach beendigter Tasel bestieg der König den Wagen, um zum Bahnhose zu fahren. Hierbei begleiteten ihn mir die im Königliche» Ho'zuge miiighrenden Herren, der Oberoürgerinctstcr, der Lladt- verordnctcn-Vorstchcr und der Polizcichef. Die Abfahrt des Königs von Planen erfolgte untei stürmischen Hochrufen der Menge 6 Uhr 55 Minuten ubc, Netzschkau und Reichen back. In letzterer Stadt waren auf dem schön geschmückten Bahnhöfe die Spitzen der Behörde n die Mitglieder der städtischen Kollegien, der Kirchenvorstand, der Sctzulausschust, die Re'erocosfiziere, die Direktoren der Rcalichub, der Volksschulen, der höheren Webschulc, der Handelsschule, der Kaiserliche Bankvorstauk. die Mlitörocreine, Bürgerfchittzengeieil- schaft, Fciierwchrsührcrschast und 'Abordnungen der Turnvereine zur Begrüßung erschienen. Als Vertreter der Stadt richtete Herr Bürgermeister Kiiukyard! eine 'Ansprache au Se. Majestät. Um 7 Uhr 12 Minute» letzte sich der Hoizug wieder iu Bewegung vud fuhr ohue A»'e»lhalt direkt bis Nieoersedliy, wo die Ankuun, wie bereits gcmelvct, 10 Uhr 57 Minuten erfolgte, Oertlicheö und Lnchsischcs. Dresden. 10. Juli. —* Sc. Majestät der König kam heute vormittag von Pillnitz nach dem Rejidcuzschlossc zur Entgegennahme mllilnr:-- scher Meldungen, sowie der Vorträge der Herren Slaettsnliuistir und der TeparleuieittScheiS der Königlichen Hofstaaten. Nach- mittags begab er sich zu Ihre» König!ickien Hoheiten dem Prinzen und der Priuzeist» Johann Georg nach Oberlruchirutz, wo ' -0 Um anläßlich des heutigen Geburislages des Prinzen Familieu!cifet slalifand, —* Se, König!. Hoheit der Kronprinz wohnte gestern nachmittag der 'Äcerdignug des verstorbenen Majors und BMaillcuis-KoiiimaubcurS im Lcib-Grcnadier-Regimenl, Bücher, ans dein Garuiionsricdhvse bei und ließ am Sarge des Versetz:, denen einen Kranz nicdcriegen, —* Auf Einladung feines RegimentScheiS Halle sich das O'sizicrkorps des 101. Infanterie-Regiments „Krön Prinz", das zu ErerzicrUbnugeil zur Zeit hier anwesend ist, gestern abend 7 Uhr in der Villa zu Wachwriz zum Abendessen cingesunden. Während der Tasel konzertierte die Kapelle des Regiments in; Paike. —* Herr Gedcimrat Dr, Vogel vom Ministerium des Kultus und össcutUcheu Unterrichts weilte gestern in Zittau, un: dem Un'crrichi in einzelnen Klassen des Realgymnasiums bci- zuwohnen. —* Aur Las von dem Kongreß des Zcnlralausschusses zur Förderung der Volks- und Jngcndfpiele an den Kaisc; crbgeiandte Begrnßungstelegrcimni ist folgeude Drahtantwort ein gegangen: „Berlin, 8. Juli. Se. Majestät der Kaiser und Köuia bähen de» Huldigungsgruß der Teilnehmer an dem 6. deutschen Kongreß tür Volks- und Jugendivielc gern cntgegcngenommcn und lassen bestens danken. Auf allerhöchsten Befehl der Geheime Kabinettsrat, i, B.: v, Ve.lentini," —* Den von Hern, Amtsgerichtsrat Dr, Naumann geleiteten Verhandlungen der Abteilung IV für Strafsachen im König! Amtsgericht wohnte heule vormittag der Vortragende Rat im Jiiftizminislerilliii. Heir Geb, Jiislizrat Ortniann. bei. —* Ter geplante Wegfall der beschleunigten Perso »cnzü g e zwischen Leipzig und Dresden hat in den letzten Tagen ans die Haltung des Sächsischen Eiienbahnrates zu der 'Angelegen heit bin eingehend die Genercildirektivu der sächsischen StagiSei'em bahne» beschäftigt, welche in ihren Beratungen zu folgenden Be schlössen gelangte: Der Abcndzng ab Dresden 10 Ubr 15 Min. soll no» kämmendem Sommerlahrplan ab wieder täglich verkehren le: fährt setzt nur an Soun- und Feiertggcns. Für de» Vormittcia:- zug ab Leipzig früh 10 Ubr soll insofern ein Eriatz geschaffen werden, als der nachmittags von Leipzig abgchcndc Schnellzug ijetzt 2 Uhr 21 Min.) >o gelegt wird, daß die 'Anschlüsse von Thü ringen und Wesident'chland nach Dresden und darüber hinaus iviedcr hergcstcllt werden. —* Der Antrag Ahlhclm und Genossen, betreffend die anderweite Annahme eines Landtagsmandats durch Herrn Bürger meister Lcupold, der iu der gestrigen geheimen Sitzung des Stad« v cro rdn ct cn k o l l egi u in S zur Verhandlung kommen sollte, in vor Eintritt in die Beratung zurückgezogen worden, —* Das Leipziger Stadtbek ordnetrnK olle giuin wird morgen die Deutsche Städte-'Ausslclliing bestichen. —*,A»i den snr den StändehauS-Ncuba» cingericlstc ten Werkplätzen an der Moritz-'Allec aus dem Terrain des all m Botanischen Gartens und dem ehemaligen Militär-Magaziu- Kuilst und Wissenschaft. Ein besseres, oder vielmehr passenderes Wetter hätte sich der Dresdner Mannergesangverein für seine gestrige Gcsangs- aiisführuna in der Deutfchen Städtcaiisslcllung gar nicht wünschen können. Machte doch die rauhe Witterung einen längeren Auf enthalt im Freien unmöglich, so daß die musikalische Veranstaltung im Konzertsaale stattsand, wo dann die GejangSvorträge deS Ver eins nichts von ihrer intime» Wirkung einzubüßen brauchten. Zweimal traten die Sänger unter des Herrn Königl. Musik- direktors Professors Jüngst trefflicher Leitung auf. Zunächst lang der Verein zum ehrenden Gedächtnis an seinen am 24, Mai d. I. verschiedenen Ehrcnvorsland Mar Hilsebcin fciiics Diri genten innig-schwermütige Weise: ,,O. daß eü muß im Früh- lina sein", und zwar ganz ausgezeichnet. Mit besonderer Liebe nahmen sich die Sänger auch der anderen un Programm auf- genommenen Komposition Jüngsts an, dcS „Rosensrühlings", eins der reizendsten und viclgeiungcnstcn Stücke von den Chören Jüngsts, doS iogar wiederholt werden mußte, »nd des zum Schluß — aiikerpiogrammäßig! — stürmisch verlangte» Volks- licdchcns „Spinn, spinn", dessen Bearbeitung Jüngst u> weiteste» Kresten populär gemacht Hai, Sämtliche wciiercii Darbietungen enthielten leicht sangbare und dankbare Volks- und volkstümliche Lieder. Der „Mannergesangverein" 'hält sich erfreulicherweise nicht für zu gut. auch solche Lieder zu singen, die manche andere Vereine leider säst «ranz auS ihrem Programm verbannt haben, »nie DürrncrS „Stnrmbeschlvörung". Kremsers „LicbeSgrüßc", SilcherS schwäbisches „Vom Frühjohr", oder Seidels frisch- sröhlicheS Liedchen: „Mein Herz, tu' dich aus!", daS >ln gesungen werden mußte, „Das deutsche Lied" von Attcnhofcr und zum Schluß daS „Rbcinwciulicd' von Scbuppcrt brachten die Sänger ebenfalls mit Begeisterung »nd .Frische zum Vortrag, wenn auch rhythmisch nicht bis auf Zue Spitze scharf »nd nicht ganz einwandfrei in de» Einsätzen, Sehr schön und wirkungsvoll sang der „Dresdner Männcrgcsangvercin" gestern im Legato, in dem das prachtvolle Stimmeninaterial deS Vereins mit feinem sonoren, metallenen Klang besonders zur Geltung kam, eLämt- liche Darbietungen fanden eine auimcrkiamc »nd dankbare Zu hörerschaft. Herr Jüngst wurde zum «schluß wiederholt aus daS Podium zurtwkgeruicit. Eiugerohult wurden die gesanglichen Dar» biciimgcn von vortrefflichen Vorträgen der Kapelle des Pionier bataillonS. sowie von zwei Posanncnnummern des Herrn Kammer. musikiiS Paul Wcsckke ans Berlin: „Gut' 'Nacht, fahr' wohl, mein Irenes Herz" von Kücken und:,„O, sagt eS ihm", russisches Lied von Fürst Kott'chouberg, die auf das Reichste applaudiert wurden tz* r»Utnncr-Kon;ert. ES ist des kritischen Landes ,onst nicht der Brauch, aus die Dörfer zu gehen: cS gibt in den Städten wahrhastig gerade genug „Kunst zu richten'. Aber die reichen Svmpatbien, die Frl. Tnllinger. die vor Jahren trotzige» Sinnes die Nc>chst'lge»!chaft der unvergeßlichen Wolfs ansschlug, weil sie sich zur „lomstchcu Alten" zu jung fühlte, schon nlö treff liches Mitglied ilniercS Königl. HostchauipielS genießen durste, ließen eine AnSnghine von der Regel gerechtfertigt erscheinen. Man hatte es auch nicht zu bereuen: den» das, was Frl. Tnllin ger. noch immer die gleiche charmante Persönlichkeit wie früher gestern in „Kurhaus Weißer Hirsch" an künstlerischen Gaben bot war schon eine kleine Emotion wert, wen» sich auch der Abend recht wenig sommerlich anließ und kühle Rcgenfchauer den späten Wanderer — daS Konzert war erst gegen 10 Uhr zn Ende — nach der Residenz begleiteten. Das Programm war etwas bunt zn- ianimengcstellt: cs totes Arie» seriöser und Lieder heiterer Art, klassische und moderne Musik im rasche» Wechsel nusi Am besten glückten der liebenswürdige» Künstlerin, deren ausgezeichnete »nisikalische Bildung und feines künstlerisches 'Ausdrucksvermögen sie zu einer ganz vortrefflichen Lehrerin machen. dicKoinvositioiie» leichteren Genres: für Stücke wie Schuberts „'Neugierigen', Glucks reizender „Eavatine" oder Hildachs „Sviclman»" weiß sie ganz wilndcrnett den Ton zn treffen. Hier bewährt sic sich wirklich als „singende Spielerin", die ihr apartes VortragStalent immer in das beste Licht zu rücken bestrebt ist. Seidst i» größeren Ausgaben, wie in der Neddn-Arie und mehr noch in der Lucia-Arie — beide kann inan freilich kaum ohne Orchester den Hörem anlun — ver mag die Vortragskiinst der Künstlerin über das hinweg zu täuschen, was ihr henke bereits z» fehlen beginnt: stimmliche Fri'chc und Glanz des Tones. Dafür entschädigt sie aber durch ausgezeich nete Schulung ihres Materials, ungemein geschmackvolle Behand lung der stimmlichen Register und eine seine Pointiermigslunst. die selbst Nichtigkeiten, wie dem Tenza'chcn ..8j tu m'mman;' noch flüchtigen Reiz zu gebe» vermag. Kein Wunder, daß die Knnsl- I lcrin, sie tchvn beim Betreten des Podiums mit freundlichem Beifall begrüßt wnrdc. eine geradezu glänzende Ausnahme fand man wurde nicht müde, die Sängerin während deS ganzen Abende auf daS Reichste mit Beifall auSzuzeichnen, w daß verschieden« Zugaben lelbsivcrsländlich waten. — Neben Frl. Tnllinger hört« man eine lunge Pianistin: Frl. Alerandrinc Jncobv, eine Tochter des Herrn Hosiuweliers Julius Jacob» ii» Firma Eliniener). die, wildem wir sic nicht gehört, beträchtliche Foi! schritte gemacht hat Aus der sehr begabten Schülerin ili eine vielversprechende Künstlerin geworden, reich an indivi dnellen Ansvrucksmittelii und reis in der Austastung >« verschiedener ninsttalischer Werte, wie sic Tichailowsk» mir Litolsf — der gute, alte Litvlfs! — bedeuten. 'Auch der Aiisthl.w ist vielgestaltiger, flüssiger geworden und die Technik, von leher ein Voizua der jungen Tarne, bat an Brillanz gewannen, ließ sie doch TschaikowSkNß berühmte Koiizcrtparavbraw iibci „Eugen Onöain" geradezu zur wertvollsten künstlerischen Leistung des ganzen Abends werden, zumal Irl. Jacob» hier auch höchü pelsönliche 'Akzente — cbcitto wie schon bei dem Dos ckui Prölude von Ehovin, an dem die markige Durchführung des große» Ercs- zendoS überraschte — Innen und bewundern ließ. - Neben dielen beiden Küni'tteiinncn vv» Fach lieg sich »och ein knnstvcgei'lettcr Dilettant hören, Herr Friedr. Lahnignn, der außer dem gnlcii Willen freilich nichts milbringt, was ihn berechtigt erichcincn lassen konnte, sich öffentlich hören zu lasse», Zn bedauern blieb mir, daß der Sänger seine tüchtige Begleiterin, ,«ran Tr. Noack. die auch Frl. Lnllingcr vortrefflich am Flügel „„lentulztc, einige Male durch rhythmische und sonflige Unsicherheiten arg ins Ge dränge brachte. Das Pndlitnni lieh Gnade vor Recht ergehen und iveiidcte auch Herrn Lahmann einige» Beifall. XV «* In Weimar ist der bekannte Bolaniker Professor Karl Hansknecht gestorben, dessen bo'anisches Museum weit über die Grenzen Denisck.Iands hinaus Berühmtheit erlangt hat, und jährlich Hunderte von Gelehrten auzog. In frühere» Jahren be reiste Hausknecht das innere Persien, ivo er auch den jetzt vcr- storbeueu Schah Musaficr-Ed-din kennen lernte. Diesen begleitete er da»» als ärztlicher Ratgeber auf seiner Europarcise. Auch schriftstellerisch war Hausknecht vielfach tätig. e* Zu dem onlelvrierte» Projekt eines 'NcuboucS der Berliner Königlichen Hoiover nimmt nunmehr in einem Comuiuttiquö cutch die Geiieral-.JiUcndcuttur Stellung, Es heißt Fi . ,'i! i'
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