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Dresdner Nachrichten : 06.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186701064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-01
- Tag 1867-01-06
-
Monat
1867-01
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.01.1867
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V Usch W» geboten^ Mülle» damit jllsrieden. Der Geselle Finster »Wk nicht zvfriedm. Der Pfandleiher wie« per Buch nach, daß R»Wrecht bei ihm die Stoffe versetzt und zwar für 8 Thlr. - Rgr, aber sie zwei Tage später wieder eingelöst. Dabei Ralle sich heraus, daß Rupprecht durch den Dienstmann oft beim Pfandleiher Frank Sachen versetzt hatte. Der erstinstanz lich« Richter hatte den Schneidermeister Rupprecht beschränkt vagsrei gesprochen, der Kläger gegen dieses Urtel Einspruch er- hoÄ«. Der Richter zweUer Instanz bestätigte dasselbe. — Apgekündigte Gerichtsverhandlungen. Mor gen de« 7. d. M. finden folgende Verhandlungstermine statt: Vormittags 9 Uhr Privatanllagsache Amalie Auguste verehel. Wichnck und Genossen hier wider Pauline Christiane Emilie »errhrl. Koch hier; 10H Uhr Wider den Handarbeiter Friedrich Eotthelf Schmidt hier wegen Diebstahls. Vorsitzender Gerichts- »ath Gbert. — Den 8. d. M. Vormittags 9 Uhr wider Carl August Große aus Niederwarthe wegm Diebstahls. Vorsitzen der Gerichtsrath Gross. — Tagesordnung der 18. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer, Montag den 7. Januar 1867 Vormittags 11 Uhr: Bericht der 1. Deputation über den Antrag des Herrn Abgeordneten Schreck, die Vereinfachung und größere Beschleunigung des bürgerlichen Proceßverfahrens betr. — Repertoir des Königl. Hoftheaters. Sonntag: D« Templer und die Jüdin. — Montag: Die Frau in Weiß. ,— Dienstag: Die kranken Dcctoren. Der Schatzgräber. — Mittwoch: Der Wildschütz. — Donnerstag: Die Frau in Weiß. Freitag: Eine GewissenSfrage. Die Zeichen der Liebe. Der SO. November. Der Präsident. — Sonnabend: Lohengrin. — Sonntag: Die Frau in Weiß. — Montag: Des Teufels AntheL Lage»gefchichte. England. London, 1. Januar. Man könnte die be- kagenswetthe Feueribrunst im Krhstallpalafie fast als eine praktische Reclame betrachten, mit solcher Anziehungskraft wirkt ff« auf das schaulustige Publckum. Ueberaus viele Besucher f— unzählig«, würden wir sagm, controlirte nicht eine, jeden Sftrchu« ausschließende arithmetische Maschine dis Zahl der Matrotenden aufs Genaueste — strömten am Sylvestertage trotz Schn« und Regen zu dem Gebäude hin, so daß, um die An- drängenden oder von ihren Hintermännern Hinausgedrängten »oa d«n Schauplatze der Zerstörung abzuhalten, eine Barriere «rrichtot werden mußte, welche zurem unter den Schutz einer parke» Konstabler wache gestellt wurde. Den gesommten Scha den veranschlagt ein sachkundiger Versicherung«. Beamter auf 200,000 bi« 300,000 Pfd. i5t. Amerika. Während in Europa seit der Schlacht von König grttz fast in sämmtlichen Ländern der Ruf nach Soldaten, nach Vermehrung der Armeen auf d.r Tagekordnung steht, HeMchtigt man in den Vereinigten Staaten Nordamerikas eine bedeutende Verminderung der jetzigen, 54,600 Mann starken Heer««. Bekanntlich umfassen :»e Vereinigten Staaten Nord amerikas «inen Flächenraum von 132,630 Quadratmeilen, während das gekämmte Deutschland noch nicht 12,600 Quadrat« «eilen, also weniger als den zehnten Thril von Nordamerika beträgt, und doch einen stehenden Hecreskörper unterhalten muß, der weit mehr als die zehnfache Stärke der nordamerikanischcn Wehrkraft repräsentirt. Für das nächste Jahr fordert das ruubamrrikanische KriegSministerium nur 2ö Millionen Pfd. St. Di« Marine zählt 276 Fahrzeuge mit 2S51 Kanonen, Davon etwa« unter der Hälfte im activen Dienste. Briefkasten. — Ad o n n en t M. B. h i e r ersucht v.ns, gefälligst eine Lanze kür die sächsischen in Dresden stehenden Offiziere einzulegen, indem H Thlr. 15 Ngr. Monalsbeinag zur Besidnabme einer Privalivohnung piil wenigstens 1 Etüde, 2 jtciminern, 2 Bellen und Heizung allzukarg gemessen sei. Lin zweiter Stadtpofibrics letzt uns die Sache weiter auseinander: er sagt: viele Offiziere hüllen zur Eguipirung kurz vor dem Ausmarsch zan Krieg Schulden machen müssen. Diese adzufiofien Irr heilige Pflicht, weil die Eonlrahirung von Schulden gesetzlich ver boten ser. Die gebotene Bentznadme von Privalwohnungeu, weil preu ßische Truppen immer noch die Kasernen inne Hütten, erschwerten die Pflichterfüllung: wie da herauskommen rc. — Als Antwort hierauf diene ei» historisches Factum. Als Älerander der Grofie von seinem indischen Zuge nach Persien zurüägekehrt war, dezahlle er die Schulsen aller feiner Offiziere, angeblich in einem Betrag von 29 Millionen Thalcrn. — Ob ein Gleiches geschieht, wissen wir nicht, dürste aber oeneiglen Falles gewiß eben jo beifällig ausgenommen werden, wie vereinst von den macedonischen Gardeosfizeeren. --- F. W—r. Lasjirer einer Scal-Gesellschast in Töbau- Das Wort Scal stammt wahrscheinlich aus dem Griechischen: Skalos, derKoth, weil man nämlich die Scaibiätter wie nichtsnutzig »ealegt, mit bessere» vertauschen darf, oder die man mehr hat als Radere und deshalb vor Beginn des Spiels weglegt. Vergessenheit; daher das Eprüchwort: ..Einen IN Seat legen". — Oll» hierbei ist da» Spiel, wo der Spieler blos Einen Stich machen darf und sieht unter Rull-S«Io, wo der Spieler keinen Stich machen vars. --- Anonymus, hier. Das Gedicht auf die beabsichtigte Hinrichtung in Leipzig kann keine Ausnahme finden, hat aber durch »orlefnng in Privatkrciien wegen feines Banke!,ängertones viel Heiter keit erregt, was wir dem Analreon der Guillotine hier mittheiien. Be sonder- wirksem mar die letzte, aus den Scharsrichter bezügliche Strophe, wo es heißt: »Dreißig Thaler war sein Lohn, Gab der König nicht Pardon, Aber nunmehr kriegt er Funszehn nur vom Richter." ^ B. in 6. Senden Eie uns gefälligst die Gründe, welche den Bau einer Eisenbahn von Radebera nach Eamenz wünschenswerth mache». Wir zweifeln ebenfalls nicht am pecuniären Erfolg, wie er sich bei der Bahn nach Großenhain herausgestellt hat. — »Samiel hilf!" hier. Streit am Stammtisch in der ge nannten und bekannten Restauration. llostdeek, auch rokut-deek ist englisch und muß „Rostbihf" ausgesprochen werden, nicht „Rost- hiss", wenn es der Kellner so aus die Karte geschrieben und es eben so von mehreren Gästen ausgesprochen wirk. Liest man jedoch, wie ra emcm hiesigen Hotel bemerkbar sein soll, Rostbraten, so ist dies salsch, indem rv8t za deutsch gebraten heißt, nicht aber den Rost anzeigen soll. — Daß man zu Ehren des Beantworters dann gcrnein- schastuch ein Krüael reibe» und aus seine Gesundheit trinken will, mag geschehen. Jedenfalls bessere Reibungen, als wie sie neuer dings in etlichm Restaurationen vorgekommen sind. — Ein Theaterfreund. ES ist nicht zu verlangen, daß Aber eine jede im Hostheater staltgesundcne Vorstellung eine kritische Besprechung in unserem Blatte erfolge, zumal wenn die Slücke und deren Darstellung bekannt sind. Daß der Komiker ln .Prinz Lies chen" einmal mehr als je ans sich herausgegangen, ist löblich, und daß einiste extemporiere Worte außerordentlich gezündet, börste Beweis geben, daß das Thealer den Barometer unserer Zustände bildet. Ta- citn» sagt: .Glückliche Zeiten, wo du denken darfst, was du willst und sagen, was du denkst". — Abaelehnt: acht Stück Schichte zum neuen Jahr von verschiedenen Verfassern, theils von hier und aus der Provinz Die Hälfte davon war eben so traurig, wie daS verflossene Jahr. — .1. S). Z. Ar. 10. WaS man nicht Alles erlebt. Da will Einer da- Wort .Bogt" nicht mehr gelten lasten, daS in Sachsen noch sehr dominire, als: AmtSvoigt, Zrohnvoigl und in Leipzig gar noch ein Marktvoigt. Die Benennung erinnere an einen Landvoigt, wie Gehler in Schillers Wilhelm Tell: sie schmecke nach Oligarchie. — Unsere Zunge ist zwar auch nicht von Schuhleder, aber diesen Ge schmack können wir doch nicht herausfinden. Sicherlich weiß jeder Schulmeister auf dem Lande, daß daS Wort Voigt aus mündlicher Abkürzung von Advokatus entstanden ist, wie Probst aus Prä- posituS u. s. w. — Adgelehnt und in den Pavierkorb gewandert daS Gedicht: .Zur Parlamentswahl' nach der Melodie: .O du niein Kupfer schmied!" Angeblich von einem Eigarrenmacher, waS wir aber be- zweiseln, denn Einlage und Deckblatt viel zu stark. VI« der Kaiser in Merkes fühle« muß: ..Mno» — Max Ministerrath und auf de« Tisch ftand ei» schürt KafiD neS Schreibzeug. Auf oi»«al war daiSVchrrvzeug verschwun den. „Wo ist'» gebliebm?" fraat« der Kaffer. Antwort. „Meine Herren," rief Mar. „ich werde jetzt Neuster und Var hänge diese« Zimmer« sorgfältig schließen. Stacht..Minuten öffne ich sie wieder, und wenn dann da« Zimmer hell geworden, so muß ich «ein Schreibzeug wieder auf dem Tische finde». Ist'« nicht da, so lass« ich Sie alle zusammen arrettmu." . Wie Fenster wurden niedergelassen, e« verbreitet« sich Nacht, und al« nach 5 Minuten wieder Tageßhell« strahlt«, fiavd da« silberne Schreibzeug wieder auf dem Tische mlck sagt« Keine», wo'« gewesea sei." — Sin Mifiuhäter wird zur varott» «v- urtheilt. Sin Priester begleitet ihn auf'« Schuffot und giedt dem Henkersknecht seinen brrükrämpigen Hut zu Hallen. >l« er dem Delinquenten da- Crucifix hat küssen taffen und sich wieder umdreht, ist — der Henkersknecht mit sammt dem ehr würdigen Hute verschwunden — er hat ihn gestohlen! Ueber die Begrüßungsformeln der Völker, l Max sitzt bei Tische und hat schön« silberne Meffer und LM». Die alten Griechen pflegten, sich bei der Annäherung zu sagen: Nachdem die Tafel aufgehoben, zählt Se. Majestät die silberne» Odeere („Freue Dich"). Diese« so fröhliche und anmuthige Wort läßt bester den Charakter diese« heiteren Volke- erkennen, als der größte Theil der Bücher, die man ihm geweiht hat; nicht immer ist e« bei Homer der Fall, wo man die Beispiele dieser so wohlwollenden Formel selten findet; sie scheint seinen Helden fremd, welche meistentheil« ihr persönliche« Begegnen durch irgend welche beleidigende Apostrophe einleitetm. Die Griechen von heute sagm sich nicht mehr: Freue Dich, sondern: „Was thust Du?" mehr eine neugierige und NützlichkeitSfrage. Die ersten Römer kannten nur «ne Formel der Begrüßung: „8,Iv«I" (Lei gesund); aber die hilfreiche Civilisation mildert« die rauhe Formel. „Yuick agis, ckolcissimo rernm?" (WaS thust Du, süßester der Dürge?) DaS ist der gute Morgen, die Be, grüßung, welche die Römer im Jahrhunderte de« AugustuS an einander richteten, und Jeder antwortete: Sunvilor (angmehm) und fügte hinzu: „Ich wünsche Dir Alle«, war Du wünschest." Die moderne Courtoisie hat eS noch nicht weiter gebracht. — Die Aegypter hatten zu allen Zeiten eine Begrüßungsformel, welche vollkommen ihr steberischeS Klima kennzeichnet, sie sagten sich: „Schwitzet Ihr viel?" In der Thal, unter diesem Himmel von Feuer bedeutet Schwitzen Leben. — Der Gruß der Chinesin ist einzig und allein gastronomischer Natur: „Habt Ihr Eurm Reis gegessen?" oder noch bester: „Seid Ihr mit Eurem Magen zufrieden?" Diese klemm Sätze scheinen ursprünglich von Ein zelnen angewendet wordm zu sein, bevor sie in die Oeffentlich- keit übergingen; sie haben einen wirklichen Zustand ausgedrückt, ehe st, eine gesellschaftliche Formel wurden, mit einem Wort, sie mußten die Anschauungen einer langen Reihenfolge von Geschlechtern beherrschen, und man kann daraus schließen, daß das Streben der Einwohner de« Reiches der Mitte ihrm Appetit zum Zwecke hat. — Bei den Hebräern ist da« bekannte Wort ,Salem" (Friede!), welches dm Grund aller Begrüßungen bildet, wie noch jetzt bei dm Arabern, und dieses Wort offenbart ge- nügrnd seinen Ursprung. Es ist der herrschende Gedanke eines Volke«, welches, stets umhnirrend, meistmtheils mit aller Welt in Fehde stehen mußte. — „Möge Dein Morgen gut sein!" sagt der fatalistische Muselmann, indem er hinzusügt: „Wenn Gott eS will!" aber dieses ist nicht mehr eine Formel, es ist vielmehr die Bezeichnung eines Zustandes. — Die persische Formel zeichnet sich durch ihr malerische- Wesen aus: „Möge Dein Schatten sich nie verringern." Bezeichnet dieses nicht ein fortwährend den Sonnenstrahlen auSgesetztes Volk, eine Gegend, wo der Fächer und Sonnenschirm in so großen Ehrm sind, daß man sie zu Zeichen und Sinnbildern der höchsten Macht erhoben hat? — In dem katholischen Spanien, wo das Volk muselmännisches Blut in dm Adern hat, begrüßt man sich mit einem: „Der Herr sei mit Euch!" dem der mehr materielle Wunsch folgt: „Möget Ihr lange leben!" „liluokvs «mos." — Der gebräuchliche Gruß in Deutschland ist nicht minh« be zeichnend: „Wie geht'-?" Ein Ausdruck, der NM «in etwas zu sagen, da ist. und viel zu diScret, um mehr als einen flüchtigen Dank zuzulassm, eine stillschweigende Verzichtleistung, in die Angelegenheiten Anderer einzudringm. SS ist die Ab- straction, das Ideal, daS Unbestimmte, daS Geheimniß. — Der gewöhniiche Gruß der Holländer ist: „Wie reiset Ihr?' Eine Formel, welche wunderbar dm HandelSgeist eines vrakii- ^ schm Volke« kennzeichnet, eines Volke«, das die Gefühle dm Interessen unterordnet. Wenn der Ausdruck nicht auch w Eng land heimisch geworden ist. mag es wohl au« dem Grunde sein, Mil dc» „llov cko ^ou cko?" de- Briten noch bezeichnender ist: „Wie thut Ihr?" Thun, die» einzige Wort, drückt cs nicht die steberisch« Thätigkeit der materiellen und productiem Nation au«? — Nichts ist kürzer, als die bei dm flavischen Raem gebräuchliche Form. Eine Sylbe genügt ihr: „ülir" (da- heißt „Friede"). In der wüten Ausdehnung de- russischen Reiches ist e» das Wort „Xärasäoo«" (Seid wohl!), welches man überall hört. Die« gleicht mehr einem Rath, al- einem Wunsch. — , Kon jour" und „Oommeut voas porler-voae?" („Guten Tag" und „Wie befinden Sie sich?") drückt deutlich genug den fran zösischen Charakter au«. Die Formel comment würde bezeugen, daß die Franzosen fich lieber an die Form, an dm Schein haltm, al- an die Wirklichkeit der Sache; das von, porter- vous scheint ihnen ganz oberflächlich und ohne Gehrlt. Der jenige, welcher e« auSspricht, ist ein erregbare-, feurige» Wesen, immer bereit zur Lieb« und zum Krieg. E» ist der Gewissen«, schrei eine» Volle»,-auf welche» die kleine« Sachen wie die gro ßen gleich starke und gleich flüchtige Eindrücke hervorbringm. — In jenen Ländern de« europäischen Festlandes, wo die katho- lische Kirche die herrschende ist, wird man von der Landbevöl kerung mit „Gelobt sei Jesu» Christus!" begrüßt, worauf ge- wöhnlich die Erwiderung: „In Ewigkeit!" erfolgt ; dieser Gruß ist also mehr ein religiöser. Da» rüigiöse Geftlhi hat die na- tionalen Verschiedenheiten überwunden und die Religion al» «ast». als Ausgangsform zur gegenseitigen Annäherung eingesetzt. * Abb« Dommech, der dm Kaiser Max al« Groß-Almon. senier nach Mexico begleitete, hat ein Buch, „Zwei Jahre in Mexico", herauSgegebm. Einige Anekdoten au» demselben bm «eism, wenn e« noch der Beweise bedarf, wie unbehaglich sich Beflecke in eine Serviette hinein, giebt fi« seinem deutsche« Kammerherrn und sagt französisch: „Paffen Sie gut auf, daß die mexikanischen Dimer dies.» Silber nicht in die Hände be kommen, sonst bin ich sie los." — Eine vornehme Mexikaner« erzählte bei Hofe, di« vorige Nacht wären Gauner dei ihr et», gebrochen, hätten sie an'» Bett festgrbunden und alle« Gekdel beraubt. ,,E» warm aber doch" — fügt« sie bei — „nmhre Caballero», denn ich bat sie, mein Hündchen nicht zu trete», und sie haben «» nicht grthan, ja, ja, e» giebt doch noch an ständige Leute hier!" * Vor etwa vierzehn Lag« erhielt ein Herr V. t« PnM folgenden Brief: „Mein Herr! Ihr, Frau betrügt Sie; wen« Sie einen Beweis haben wollen, so geben Sie «in« RE« »an einem Monat vor und kommen nach acht Lagen Abwesenheit unerwartet zurück, und ich steh« Ihnen dafür, daß St» dia Schuldigen überraschen werden. Sin Frmnd." Herr G. wollt« zuerst kein Wort glauben, aber der Verdacht, einmal erweckt, verließ ihn nicht mehr ; er wollte Ruhe haben, schützte dringende Geschäft« vor nnd ging nach Ronen, wo er Verwandte hatte. Zwei Tage darauf erhält Madame G. glckchfall» «inen Aktes: „Ihr Gatte betrügt Sie; er hat kein Geschäft und ist nur nach Rouen gegangen, sich mit einer Geliebten einige guto Tage zu machen." Madame G., entrüstet, that, «a» all« Franm gethan haben würden; am anderen Tage erschien fi« in Rouen, ihre» „ungetreuen" Galten mit Vorwürfen zu überhäufe». Die Rechtfertigung wurde ihm schwer, die Wahrheit wollte er nicht gestehen, einen genügenden Vorwand halt« er auch nicht — endlich zeigt« er ihr den Brief; Madam« G brachte de« ihrm hervor und sie sahen ein, daß sie mhstifieirt waren Die Ver söhnung erfolgte natürlich schnell, die Galten kehrten nach Pa ri» zurück und fanden ihre Wohnung erbrochen, di« Werth- paprere entwendet und zugleich dm Schmuck der Madame <K. gestohlen, wa» ihnen einen Verlust von 40,000 Fr», bereitet; ein Dieb hatte sie auf jme Weise fortgelvckt. * Der Kurfürst von Hessen wird nachträglich bei seinem Volke beliebt und populär. Man hör« folgend« Geschichte. Ein Bäuerlein hatte Heu nach Hanau zu fahren in dm dortigen Schloßhof. Vor dm Wagm hatte e» eine abgelebte, todtmüde Mähre gespannt, die, al» sie mit Mühe und Noth dm Schloß hof erreicht hatte, in Folge der UebermÜdung nicht mehr im Stande war, zu fressen. Der Kurfürst sieht'» und läßt fich so fort nach dem Pferde und dm Verhältnissen de» Bäuerlein» erkundigen. Ll» ihm Bericht erstattet war, befahl ee, de« Bäuerlein ein Pferd au« dem kurfürstlichen Mcrrpall zn gehen, damit die alte Mähre von ihrem schweren Dienste erlöst weiten könne. Dem Bauer wurden, noch ehe er die Stadt verlassen, für da« geschenkte Pferd 300 Gulden geboten; natürlich hütete er sich sehr wohl, die unerwartet« Gabe sofort wieder loßzu- schlagen. * Statistik der Vergehen. Dem AmtSkalender »on Pfarrer Mayer über Vereine und Anstalten der inneren Mis sion im diesseitigen Bayern entnehmen wir, daß 28 derartige Anstalten dort bestehen und daß die Anzahl der jährlich abzu- urtheilenden Verbrechen und Vergehen seit dreißig Jahr» »» da« Sechsfache gestiegen ist. Im Jahre 1862 erfolg» in Deutschland über 250,000 VerurtHeilungen (in Preußen über 100,000), welche Uebe,Weisung in die Strafanstalten zur F^lga hattm. Unter diesen befanden sich 22,S3o Rückfällige «lG 5,133 Kinder unter 16 Jahrm. Der jShr ich« Aufwand Eu ropa'« für Strafanstalten wirv auf 40 Million» Gulden b* rechnet, und der der gesammtm Strafrechtspflege auf nicht weniger al« 200 Million» Gulden. * Di« Zahl der englischen Freimaurerlog» ist im Laufe dieses Jahre- von 1075 auf 1140 angewachsm, also u» 6A gestiegen ; 58 derselben haben in der Cüh ihrm Sitz, «ährend die entsprechende Anzahl im vorig» Jahre 53 betrug. widert« - kack. Bade» u. TrinkLstÜplt, Dresden, Ost»«- Allee 38. u. «»«ndrus»» "tu jeder Tage-M». für Herren Sonn., Mont-, Mitlw u. Freit. ». fr. 8—l U.u.Sonnab. v. fr. 10—1U., sonne alle Tage Rachm- o. 3—8 U. Für Damen Dienst, u. Donnerst, v.fr. 8—1U-,Sonnad. v. fr.7—1VU. ll» Leiden-gesährlm möchte ich e» mittheil», «i« sch» ich mit dm gut» Wirkung» Ihrer Aöluer Arckudar- Essenz zufrieden bin, denn da» Kopfweh ist danach verschwund», da» Au-sallm der Haare hat aufgchört und neue» Haar wächst rasch und kräftig auf. Auch meine Frau gebraucht Ihr Kräuter-HaarVl statt Pommad« u>H freut stch sehr darüber. Ich bitte wieder um 6 Fl. von jeder Sorte rc. «ach». 20. Juli 1863. I. «. Pete,». Osear vaawaaa. Hi-Ute E» ladet st «« BÄ Heute «o, SchlasroS-Masazm Lhr au so «ei »r. GMthte Rainpesch« Straße PU, «ur 2. »t.
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