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— Der Bothailche Hofkalrnder von 1900-enthält gleich seinem Mer Vorgänger eine „Vorrede", deren theilweiser Zuiammenhang mit pvlimche» Vorgängen der letzten Andre nicht zu verkennen ist. Während sich die Redaktion im verganaenen Jahre darüber beichwerte. dag ..mannigfache Versuche, zum Tbeii. unter Drohungen, gemacht worden sind, die Redaktion von ihren > altbewährten Grundsätzen abzubringe» und den Hviknlcnder Sonoer- bestrebungen dienstbar zu machen", heißt es diesmal bei Beiprechung einer Neuerung (Hinzufügnng der Prädikate): ..Schwieriger gestaltete sich die Sache mit der Feststellung des Prädikates, das die lungeren Mitglieder einer Familie führe». Bei den einen hat sich im Lause der Zeit ein nicht immer durch hausgeietzliche Bestimmungen fest- gelcgter oder allgemein anerkannter Gebrauch heransgebudet (so werden Prinzen ans sächsischen Herzvgshäniern in ihren Staaten mij Hoheit angeredct. währerrd z. B die königlich preußische Rang liste ihnen nur das Prädikat Durchlaucht nicht), bei anderen, namentlich bei denjenigen Familien, deren Haupt das Prädikat Erlaucht inhrt, herrscht so viel Unklarheit, dag die Redaktion für dieses Jahr aus die Feststellung verzichtete, nachdem man ihr von der maßgebenden Stelle i» Aussicht gestellt hatte, die Angelegen heit in s Klare zu bringen. Ter Unbefangene und Unbetheitigte wird vielleicht meinen, daß das überflüssige Mühe gewesen sei, es müsse doch fcslstehe», wie der oder jener Prinz heiße. Leider ist dem nicht io! Hat doch in mehreren Fälle» der Chef des Haukes oder sei» Bevollmächtigter nicht mit vollständiger Sicherheit der Redaktion Namen und Titel angeben könne»." Die Schwierig keiten werde» besonders bei der gräflichen Linie Lippe-Biesterfeld hcrvorgetreten sein. I» der chemischen Fabrik zu Roveredo (Tirol) wurde der Pozyiani vom elektrischen Strom getödtet, als er bei einem Rnndgang durch den Maschinenraum unvorsichtiger Weife ein Kabel berührte. ** Wetter - Nachrichten. An ganz Russisch-Polen sind große Schneesälle niedergeaangen. Bahn- und Landvcckehr sind sehr erschwert, znm Theil gänzlich unterbrochen. — I» Unter- Ungarn wüthen so heilige Schnecslnrme. daß bei Vericheü zwei Eisenbnhnzügc buchstäblich in den znsainmengewchtcn Schnee- niafjen stecke» blieben. Die Passagiere mnßtcn mit Schlitten nach Verschetz befördert werden. Auch ans den übrigen Laudestheilen werde» große Verkehrsstörungen gemeldet. — An ganz Ober- und Mittel-Italien herrscht außergewöhnliche Kälte. Venedig und Bologna melden Schneestürme. Die Eiienbahnzüge treffen überall mit großer Verspätung ein. Theilwetse sind die Verbindungen gänzlich unterbrochen. * Der Verein studirender Frauen in Berlin behandelte die Vorkommnisse in dem Kolleg des Professors Behrend belr., insbesondere die Frage, ob in dieser Angelegenheit irgend welche Schritte zu thun seien. Dagegen erhob sich von vielen Seiten Einsprache. Zugleich wurde aber betont, daß der neuerdings wieder mehr in den Vordergrund getretene Plan, für Hörer und Hörer innen getrenntes Studium cinzufnhrcn. die Zustimmung der stndirenden Frauen nicht hat. Es ist oft genug ans die Gefahr hingewicscn worden, die eine solche Trennung mit sich bringt: für die Frauen mußten Anstalten zweite» GradeS gcniigen. An der Diskussion wurde hervorgehoben. daß die Zahl der stndirenden Frauen nachgerade io groß geworden ist, daß sie verlangen können, nicht mehr als „unterschiedslose Sprcies" angesehen zu werden. Wenn dies eine Mal ein Zusammenarbeiten von Studenten und studirknden Frauen scheinbar M Unznträglichkcite» geführt hat. so stehen dem gegenüber schon eine ganze Reibe von Fällen, in denen ei» solches Znsammenarbeitc» ans de» verschiedensten Gebieten nicht nur möglich, sondern sogar kür beide Thcile förderlich war. Es darf auch nicht übersehen werden, daß in diesem Fall die Um stände besonders ungünstig waren, z. B. daß das Evllcg pnbiios, und nicht blvs für Fachleute gelesen wnrde. Im klebrigen ist der Verein der Meinung, der Beweis dafür, daß ein gcmeinichafllichcö Studium keine Unzuträglichleiten mit sich bringt, tonne vor Allem praktisch gesührt werde». Das thut icdc slndircndc Frau für sich durch pflichttreues Arbeiten und taktvolles Benehmen ihren Lehrer» und Stirdiengenossen gegenüber. * Der Prozeß gegen den .,Reichsglöckne r" Joachim Gehlien, der anr kommenden Montag vor der >. Strafkammer des Landgerichts II. zur Verhandlung kommt, verspricht einen be deutenden Umfang anzrinehme». Zunächst werde» drei Anklagen wegen Beleidigung durch die Presse zur Verhandlung gelangen. In dreien Sachen treten der Magistrat zu Eharlottcnbnrg und der Magistratssekrelär Knhlow als Nebenlläger ans, da sic sich durch eine Reihe von Artikeln, welche thcils im „Charlottenburger Wochenblatt", thcils in der „Charlottenburger Stadt-Laterne", die von Gehlien heranSgegebc» wurden, in ihrer amtlichen Eigen schaft vcrnnglrmpst sehe». Die Hauptanklage lautet auf vollendete und versuchte Erpressung und auf vollendeten und versuchten Be trug. Bei dieser Verhandlung wird auf Vorkommnisse znrück- gegrisfen werden müsse», weiche vnr Jahren die Ocsscntlichteit be schäftigt haben. Es sind in London wohnende Zeugen kommissa risch vernommen worden, welche in dem vielfach erörterten großen Schlcktensahrer-Prozeß eine Rolle spielten, indem sie zur Entlarv ung der Betrüger beitrugen. Gehlien soll dabei der einen wie der anderen Partei sein Zeugnis; gegen eine Entschädigung von 2000 Mk. anaebvten haben. Er erhielt von einem im Rheinlande wohnhaften Redakteur, der in Folge des erwähnten Prozesses in eine Privatbeleidigungskiage veiwictelt wnrde, einen Gutschein über 2000 Mk.. der eingclöst werden sollte, falls der Redakteur auf Grund der Angaben Gehlien's aus dem Prozesse als Sieger hervorgchen würde. Dies ge'chah nicht, der Schein wurde in Folge dessen wcrthlos. Gehlien soll nun nach Jahren versucht haben, dielen Schein zu vcrwerthcn. Die vollendeten und ver suchten Erpressungen solle» gegen zwei Charlottenburger Geld- Institute, sowie gegen einen dort wohnenden Bauunternehmer begangen sein. Es ist seitens der Anklagcbchörde ein großer Zcugenavparat ausgebotcn worden, der nicht nur zur Feststellung der der Anklage zu Grunde liegenden Tbatsachcn, sondern auch zur Lkennzcichiuing des Charakters Gehlien s dienen soll. Ter Än- geschnldigte bestreitet seine Schuld nach jeder Richtung bin, er will das Opfer böswilliger Bezichtigungen seiner Feinde ge worden sein. Loiiponr-LinIStima. Wir lösen sSmmtliche »ni L. ISO« LlMIxv VlvlilvnUviimvlislnv Willi bereits von hente ab ein resp. verwerthen dieselben zu höchst mönlichrn Kursen. Dresden, IS. Dezember 18V». LiMMlsIl M linllisMe um! llsiniel. Kt 13. Mi Rl »w Kiwis« lunr. K.-K. I» Ii'eiieii. Die am I. Januar fälligen Zinsfcheine unserer kriorttLI werden vom Verfalltage ab antzer »» Ävr in Vrvvüov Im i!«n üerrva külmü koekell itsedlolgei'. in I*l»uv» I. V. bei der Vo8tIün«ll8vl»vut irnnli ansgczahlt. Treuen i. V.. den 14. Dezember 180». 'Dev Vorstand. Vlav« sür Damen und Herren 1.25, 1.50, 1.75 rc. .l uc lrtr» tadellos, snr Damen und Herren, .'j. 2.50 4.- Bücher-Neulieitcn. s „Kaiser- und Kanzler-Briese." Briefwechsel zwischen Kaiser Wilhelm I. und Fürst Bismarck. Gesammelt und mit geschichtlichen Erläuterungen »ersehen von Solls. Pcnzler. Verlag von Walther Fiedler, Leipzig. 8 reis «leaant gebunden 6.50 M. 7° » Lvndal". der bekannte englische Roman aus dem südafrikani schen Farmerleben von RaIvv I ro n iit soeben noch rechtzeitig jür den Weihnachtstisch in emer guten deutschen Ausgabe, die von Marie S chr a »i m - M a c d o n a l b herrührt. im Berlage von Fr. Basscrmann tMünchen) erschienen. Die außerordentliche Popularität, die das Buch jen seits des Kanals genießt, sichert ihm auch in Deutschland eine groß« Ver breitung. s „Christus im modernen Geistesleben". Ebristliche Elnsübnmg In die Geisteswelt der Gegenwart von E. VsenniaSdors «Dessau. Buchhandlung des Evangelhchen BcrctnShauses). DaS Buch, das sich namentlich ütr die ycbilvete evangelische Jugend und ihre Freunde eh net, dar,' um seines hohen belehrenden Gehaltes als sinniges Weihnacht grschenk ganz bcwndcrs empsohten werden. chA. Thoma: „Ein Ritt tn'sGelobteLand*. Land und Leute in Palästina vor 3006 Jahren. Mit acht Vollbildern und stins in den Text geknickten Abbildungen. Vertag von A. hgack in Berlin. Das Buch schildert in Form einer Reisebeichrechung mit eingcstochtenen Erzähl ungen das aitiiraelitische Land und Volk in seinem Alltagsgewand. Dies ge'chtebt vollständig im Kolorit der orientalischen Sprache und Anschauung mit eingehender Verwendung der Lieder- und Spruchpocsie. der historischen und prophetischen Lüteratur der Hebräer, aber ohne Künstelei, in frischem, flottem Stil, so daß das Ganze einen originellen und iebenSwarmcn Ein druck macht. 's »Dir avme Johannes". Roman von P. LuiSCo loma. Autor. Nebersetzung von E. Berg. l„Vita", Deutsches Vertags- baui: Berlin ZV. 50.) Der Roman ist die Liebesgeschichte zweier Leute aus dem Volk. Einfach und zu Heizen gebend erzählt Coloma UN» von dem Schicksal des schlichten Bauernburschen und der armen Näherin, die den Wirren der Föderatislenberrichait in Spanien zum Opfer fallen. Das so ziale Bild aus politischem Hintergrund gtebt dem Buch eine kulturelle Be deutung. 5 Unter den Prochtwerken für den Weihnachtstisch nimmt der hervor ragend schöne, dem ersten vblltg ebenbürtige zweit« Band der monumenta len Säkularrevue »Das lS. Jahrhundert in Wort und Bild", Polüisch« und Kulturgeschichte von LanS Kraemer in Verbindung mV hervorragenden Fachmännern «Bong L Co.. Berlin V L7>, unbedingt dm ersten Platz ein. An Umsang leinen Vorgänger «in wenig überragend, birg» auch der neu erschienene Band eine schier unendliche Fülle von Arbeit und Wisse», da« Produkt der gemeinsamen Tbättakeft von N deutschen Ge- lehrten. Auch da« Gebiet der bebauvelten Stoffe hat eine wesentliche Er weiterung rrtahren, die lick ohne Weitere« begreifen läßt, wenn man er wägt. daß eine ganze Reib« neuer Wissenschaften erst in der zweiten Hälfte de» »u Ende gehenden Jahrhundert« entstanden find. Der Preis de« präch tigen halblederbande», dessen Gediegenheit i« geschickt dem «erthvollen Jn- alt an-«pav ff», darägt für dm »westen, wir für dm ersten Band nur Die am 2. 4nnnn, 1000 fälligen Ziusicheinc unserer 4' Ll^zre-iilvelei', tadellos, We-kit Xn»»»,n, tadellos, Lila,-«- actültert „ „ I4ul8vldivr-Ilnn«>8vltiuli«; mit Schafpelz gefüttert liäil- mul Vv86!!8ellilst8-!läni!8e»lu!ly. Ltojkl-LLauüsvdudv. I I ILNSN-Vl» «mplv- II iliii'liiLl-IIiifemsrclie in ^VoIIv, IlnlOnnlle, Itzlaec» Mist" sralt« "W> empfiehlt « werden bereits von heute ab mit srL 1V. außer an unserer (Sescllschaftskasse in vrsLäsii dti üklll Bll-ikbüllst Oe^r. Alisiadt: Waiscnliausstr. 1V. Okeustadt: Sauptstr. »8, bezahlt. § Frankfurt a. M., den 15. Dezember 1899. Vereinet« krillleieivü I. II. k»ner Dü. — VrR L 8evMr. Neaire. Lb kllll- fsä<?6l'8tl'. IS. NUl- l Ltvin I »«>4 N. Sprechz. v—l, L—«i. 4 4. Sonnt. 10—1. Spezialität LiiNnv «dne io düed-'t«-» 1 «Itr-neluup:. Knn>«tr«ll<» lOorudewktz Die unserer am 2. 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