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Dresdner Nachrichten : 14.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188509142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-14
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.09.1885
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«r. NoowU Go Mü och Dcuslellung 'd«S Irl.! Hafter Liebhaber Paul ' Wesen. — Das Publikum und kargte nieinal» mit L mehrere Wiederholungen der Novität ebenso Herr Dettmer ist ein füllt durch trmperamen! glaub- tvollrS . men. und gesü leigte sich, von der liebenswürdigen Veite ikall. Wahrscheinlich gelingt e-, noch > durchzubrinaen. »e u b e r l i ch. — Modenbrief. Monako, am 6. September. Liebste Hermance! Noch immer gehöre ich zu de» Wandervogel», die solange das Nest umkreisen, bis sie ein Ilmvetter hineinzwingt. Wahrscheinlich steigt dasselbe in Gestalt einer Finanz-Ebbe vor mir ans. Ich wollte direkt nach Baden zurückkehrcn. wurde aber von Deiner Namensschwester auf die Gefahr aufmerksam gemach», tvclche in dem unvermittelten Ueberaana vom geräuschvolle» Leben zur Eimamkeit liegt. Vennuthlick» sprach die Gute auS eigener Er- sahruilg. Sie hat auch ohne Stufenleiter gehandelt, als sie ihren chatten, den Baron Z. heirathete und die unbeschränkteste weibliche Autorität mit einer Sklavenkette vertauschte. Zn solchem Sprunge gebärt mindestens eine Zwischenstation. Wie dieselbe heisch wie sie auSsieht. bleibt sich gleich, geling, wenn ihr Einst»» zu weitere» Schritten ermulhigt. Die Sittenprediger wollen sreilich hiervon nichts wissen. Man nennt sogar Frauen, deren Betannlichaste» mit keiner Hochzeit enden, unmoralisch. DaSl ist. wenigstens von Seiten der Männer, schnöder Undank Achtung gebiihrt dem Weibe, welches zur rechten Zeit einsiebt, daß eS ohne sichtbare Fesseln leinen Mann fesseln kann. eS erspart ihm die Zwangsjacke und sich willst das Tollhans. llmere arme Freundin wird dieser Unglücks- stättc kaum entgehen. Warum? Ter Baron guält sie mit närrischer Eifersucht. Irgend welch' stichhaltiger Grund liegt nicht vor. Hermance versteht nur nicht, männliche Launen geschickt zu variren. sic verabsäumte daS Studium der Verstelluugskuiist und giebt jede Empfindung ungeschminkt. lieber Bvrkonimnisse, bei denen eine vorsichtige Frau höchstens verstohlen lächelt, lacht Her- inanee nach HerzenSlust. Die Huldigungen der Kavaliere bereiten ihr ein so seltenes und deshalb nachhaltiges Bergungen, daß sie im Schlafe darüber schwatzt. All' diele verzeihlichen," aber immerhin fatalen Ungeschicklichkeiten, die daS Misstrauen des Barons nähren, blieben dem zweiten Gatten sicherlich erspart. Mägen die Leute sagen, was sie wollen; eine Witlwe ist der mädchenhaften HeirathS- kandldatin vvrzuzichcn: während diese erst aus Kosten des Mannes erzogen werden mich, bat jene den LehrkursnS bereits aus eigene Rechnung vollendet. — Das vorletzte Wort regt mich beute beinahe ans. Sven gestanden, ich spielte gestern Abend und verlor. Susanne svrdert soeben untere Rechnung, nach dieser richtet sich die Abreise. Meinen Bankier will ich wegen einer Kleinigkeit nicht behelligen und von Bekannten Geld leihen, heißt: denselben einen Kredit er öffnen. der früher oder später mehr als ansgenützt wird. Sprechen wir nicht mehr von diesem rinerauuklichen Thema ! WaS, soll ich Dir von Monako erzählen? Nach meinem Dafürhalten ist es die Klippe, an der alle guten Borsätze zu scheitern vermögen. Bor nehme. intereiiaiite Reuende, Abenlenerer. Spieler. Größen der Halbwelt, kurz, alle Schattirrmgen von Meirichen sind hier vertrete». Ter Luxus ist eüisestiger als in Dwnville. Biele Damen erscheinen einfacher Reisetoileile bei der kable ct'lrSto sowohl, wie i» den Konversation-?- nnd Spielzimmern. Hut und Handschuh der rechten Hand werden nicht abgelegt. Unter diversen grauen und braunen Anzügen, denen daS beliebte Plüschseilentheil ebenso wenig mangclle als der über die ganze Rückseile erstreckte Schnurenbesatz, siel mir ein moosgrünes Kleid mit gleichfarbiger Pelisse vortlicilhast aus. Der Stoff, ein vorzüglicher, west dciuerbaster Bffvn Crepe. bildete durch fächerförmig in einander gewundene Draperien den reich cmSsehenden Fori von. Irre ich nicht, io werden dieselben auf der oordcren Rockbahn unter einem großen viersgchen knoten begonnen nnd nach rückwärts verbreitert. Um die etwa-? bauschige Hütte legt sich ein persischer, weribvoller Shawl seine wahre Mnsterkarte von bunten Blumen, Vögeln rc.l, der zwar aus der Dvurirüre eine stattliche Schleife fornrrrte, jedoch noch immer lang genug war. die eure Hälfte bis an den Saum zn sichren, die andere zur Verzierung der Pelisse zu verwenden. In diesem allerdings »nr bei kurzen Pclissen möglichen Arrangements — die neuest-» Pelisscn sind nicht länger ab? eine Jacke — lag eigenartiger, fast orientalischer Ge schmack. Ich vertheidige ihn in keiner Beziehung, gestehe indessen gern zu. daß die Pariserin, welche den Shawl über die linke Schulter um den Hab? faltete und dann in einem kübnen Bogen ihrem moosgrüne» Ecrpoithütchcn zugelelltc, originell und pikant genannt wnrdc. Wie graziös ein paar silberne Radeln das Ende de-? ShawIS auffaßten und zur Erhöhung der Cavottc in,Puffen checkten. sich auf dem Tablier von grünem Bandeinsatz unterbrochene« ... ,urch bunte llüenilleagrsmentS abwechselnd nnd link» gehalten ist Etwa» schmäler, aber ngirt, fällt ein Volant von der sckneb'"' ^ "^" Während ihr Mcken (wie die Schlepp« nur kleiner» na. Stickerei zeigt. begnügen sich die «ordertbrile mit einer Spitzenchemisette, welche mit grünen Bänder» durchzogen und einem Strauß gelber Rosen geschmückt, sehr distinguirt an-sieht. Hand schuhe. aus Spitzen genäht, reichen bis an vir Schulter, dort be deckt sie eine Doppelpufse von Merveillcux mit Perliranse garntrt. Den HalS umschließt eineSvitzrnrüche; am Rande derselben glänzen gelbe Perlen. Auch das schwarze Haar ist mit Perlen zu schräge» Puffen und Schleifen auigesteckt. Du wirkt zugestebe». daß solch' ausgesuchte Eleganz auffallen mußte. Obschon andere Damen daS Möglichste aethan und un 'Vorgefühl der Konkurrenz die sogenannten Paradepfcrde vorgespannt hatten, erstreckte sich daS Interesse der Herren dock nur aus den nordische» Gast. Vielleicht handelten seine Ahnen in Petersburg mit Talg! Hier gilt allein daS. waü der Mensch ist. nicht was er war. Geld ist die Parole. Und das scheint die Russin zu besitzen. Als sie Abends, am Spieltisch, in schwarzem Sammet erschien und Summe auHSumme dem treulosen evour-Buben opferte, verrieth kein Wort Bedauern, eS kam niir vor, als wenn sie verlieren wollte. Ich bin acspannt. ob ihr Gold heute wieder die Kasse füllen Hilst. Werde ich überhaupt bis morgen bleiben können? Avus rornws! — Susanne unterbrach mich, eS sind ein paar Nenheitcn aus Wie» und Paris angckommen. Z» de» hervorragendsten gehören: ein Mantelett » l:> Fürstin Metternich und ei» Eapnchon -c lcr Ninon de LeiiclvS.*! Crstereö. aus zartgclber Wolle erhaben gewebt, gleicht von Weitem dem Gefieder eines Kanar ienvogels: letzterer trägt die Form einer Barbe mit tuchartigem Kopsstück und zeigt Wvllraupen aus seidenem Fond. Beide, der Wollwaaren-Jiidustrie zur Ehre gereichende Novitäten, passen vortrefflich zu Theater-, Konzert- und GcsrlllchaslStvilettcn. Schade, daß das Mantelett bis jetzt nur in zwei Farben, gelb und dniikelstahlblau eristirt. Für heute entlasse mich m Gnaden! Mit tausend Grüßen Deine P v. B- r>ic »»ei, Rkuhtlitc,: Mantelr» «»»cr»»»«»», ltn» tider»i»s>i«mkn» mit dem wikorr NN» Parilcr VIeschma», «I>rr »l« ki«rn»S godrika« irr hicsiarn Airm« i». W. «q»,»rrr. »rr«.,Nr,-r 8, »>> ß»»r». err »nttsche ckrfin»m>««>,rtft »r»r somit »rm -u«l<tic»tlii>rn tei»e«wri« »» I». rtlltgrnz nach. läßt sich nicht beschreiben. Wer erklärt daS Wörtchen me? Ucberzcngt bin ich, daß die vorstehend ikizzirte. neueste Mode: an dem Aufputz des Kleides direkt die Kop'bedcckung theilnekimen zu lassen, Nachahmerinnen findet. Besonders vorrheil- baii düntc sie bei schwarzen Kostümen sein, welche gelegentlich einmal zu Drauerceremonien dienen sollen. Wegen des hierzu ge eigneten Hutes sind die Damen meist in Verlegenheit. AuS 'Aber glauben oder Sparsamkeit wollen sie keinen speziell für Trauer be stimmten Hut lausen, nnd doch verbietet ihnen daS Taktgefühl, mit glänzenden Bändern n. s. w. unter die Leidtragenden zn tteten. Znkünstig gewcchrt der schwarze Shawl, der für gewöhnlich 'einer anderen Halste GeieÜstliast leistet, ein vortreffliches Hilfsmittel. Zwei bis drei Iclnadeln befestigen ihn ohne besondere Vorbe- ciinngen über dem Hntc. nöthigeiffallS auch über dem Häubchen älterer Damen. Sehr hüb'cd fände ich zu Mädckenklcidem und Toane-Hüten einen schottisch karrirtcn Chcviot-Shawl. Mit einem Wort: die Verbindung von Rode und Hut wirkt so anmuthig, daß sie zu emvieblen ist. — Aeußcnt splendide Garderobe präsentine gestern eine Russin. Kaum nngekommcn, erschien sie mit ihrem Döchterchen. einer ganz in crbme Snrcih, Spitzen nnd rochen Federn gekleideicn Puppe aiff der Promenade. Ein schweres dunkel-gold- aelbcs Sammetkleid stresste den Boden. Etwas dunkler nüancirtc Marabout- Gallons. beide Seitenlhctte einmal besetzend, unuahmten d.e dreifache Tournürenbahn deren mitlle Faltenpartie einem aus- geschlagenen Fächer glich. Ans diesem nibte die spitze Schöße der Eoriagc, die m> Rücken knapp anliegend, mit kreuzweis überstochenen lstächen (aparte, französische Neuheit) und Marabontcinsasmng ge arbeitet. vorn die Facon einer Blouse annahm. Ob dieselbe durch cincn AllaSgürtel mit enff'vrcchendcr Schärpe nicht effektvoller zu 'chmücken war. als durch Sammetricgel und gelbabgefütterte Maraboulauasten. bleibe dnbin gestellt. Ucberraschend wirkte zu !cdr niederem gelben Ltammctbarrct, was an Stelle der beliebten Fcderaigrettcn einen Büschel goldener Halme answies, ein intensiv gelber .Hcilbichleier. Tie Teintiarben gewannen an Frische, die Augen an Feuer. Fast möchte ich behaupten, daß die getupften Schleier ans cröme Tüll demnächst noch »m einige Töne mehr dem Braun znneigcn uns aus der Straße on voxno kommen; sie geben dem Gesicht einen entschieden vortlieilhastercn Rahmen als ihre schwarz und weißen Rivalen. Ganz weine Schleier sind, ab gc'ebc» von der Gefahr, die sic dem Auge >m Freien, besonders bei Conneiischeiii durch blendende Reflexe bringen, lediglich auf das Theater und den Konzerliaal beschränkt. Dort fehlt sreilich die kaum sichtbare, unendlich zarte Tüllmaske bei keiner eleganten Frau. Ilm die Täuschung vollkommen, den Zuschauer glauben zu machen. Tüll und Teint seien untrennbar, werden die Stirnlocken über den Schleier gelegt. Besitzt die Theatcrcapotte oder Coiffüre Bänder, so ballen dieselben den schmiegsamen Tüll unter dem Kinn fest. Diese Mode begünstigt leider eine häßliche Gewohnheit: die Gesichts-Malern. Dagegen ankämpsen. hieße ausgelacht werden. Der Backfisch lernt von der indiskreten Kammnsrau, wie die kokette Mama die Röthe ihrer Wangen, die seinen blauen Adern an der Schliffe und die dunklen Wimpern und Augenbrauen herstellt und behält diese Kilnstgriffc besser im Gedächtniß. als daS Einmaleins. Erlaube mir, nach allerlei Nebensächlichem wieder aus die russische Schönheit ziirückzukommen. Nach ih-cr ersten Promenade erwartete Jedermann mit Neugier die Mittagszeit. Wir saßen schon zehn Minuten beim Tiner - mein Nachbar, ein deutscher Offizier, widmete dem Rest eines Seefisches rübrende Abschicdsworte, da rauschte cs. wie wenn schwere Seide mit Perlen um den Vorrang streitet. Die Flügclthüren öffneten sich und herein schwebte eine Erscheinung, die mir, und Allen, welche zugegen waren, ein bewunderndes »Ah" entlockte. Madame W. schien nicht daraus zu achten, sondern nahm mtl der gleichgültigsten Miene an einer Neben-Tafel Platz, ihre Schleppe unacnirt über den nächsten Stuhl werfend. Das Signal zur Kritik erklang, der Neid erwachte. Glücklicherweise blieb mir diese kleinliche Regung bis jetzt fremd, ich darf mithin als un parteiisch gelten. Denke Dir zuvörderst an prächtig schlanker Figur eine faltenreiche Robe aus meergrünem Merveillcux. Aus dem losen Schleppentheil ist von geschliffene» Perlen und farbiger "^rnille «m Paradiesvogel gestickt, dessen Nest cmS echten venelia ^ Diesen " " ' vrtefkaftea. N. M.. Schönberg bei Brambach. »In welchem Jahre ist OclSnitz abgebrannt? St. behauptet im Jahre 1859, I. dagegen 1857 ober 58?" — OelSnik wurde häufig durch große Feuersbrünste lieimgesuckt, zuletzt 1855 und 1859. .D, E. Ulri ch. „Giebt eS in Preußen ober Böhmen dasselbe Geien wie m Sachsen, nach ivelchem Personen niännlichcn Ge schlechts zur Veiliciiaihniig bis zum 25. Lebensjahre die Ein willigung der Ellern haben müssen? Wenn es ein solches Gesetz in einem der beide» erstgenannten Länder nicht giebt. hat dann eine dmeidst geschlossene Ebe Giltigkeit in Sachsen?" — Im ganze» deutschen Reich bedarf der Mann zur Eheschließung der Einwilligung des Vaters, oder wenn dieser gestorben, der Mutter bis zum 25. Lebensjahr, die Frau bis zum 24. Jahr In Böhmen ist unseres Wissens die elterliche Einwilligung unbedingt »öthig. Der Mangel der Einwilligung macht die Ehe, wenn sie durch irgend ein Ilebmeheii oder durch Täuschung des Beamten trotzdem ge schlossen worden sein sollte, nicht nichiig oder anfechtbar. Ab. Aiilwvrt. Wen» eS schon durchaus ein Gegenseitigkeits- insiitnt sein nniß, dann versichern Sie bei der „Leipziger". „Gothaer" oder „Stuttgarter", wo Sie gut aufgehoben sind. Die von Ihnen bezeichnet,: Gesellschaft hat sich bis letzt nicht so recht entwickeln wollen. -^Mehrere Tickköpfe, Hohenstein. „Wenn ein Mann Kinder mit einer Anderen gehalst hat vor Eingehung einer Elie nnd Dieses nicht seiner Frau vorher sagte, wenn die>e (die Kinder» auch gestorben, ist das dann ein Scheidungsgrund?" — Tie Ebe kann angesochten werden, wenn der Mann sich niit der "Anderen einließ, während er schon mit seiner späteren Ehefrau ver lobt war, sonst nicht. k a r t H e i n c. „Da ich bis jetzt in keiner Blumensprache gesunden habe, was Edelweiß bedeutet, so wende ich mich an Sic, um gefällige MittlHilnn,', bittend." -- Edelweiß bedeutet: Schwer- erreichbar. / w u helanIIre. Elstc r. „Wir streiten uns, wie lange wobt die Flikieurochei! daneni!" —DieFlitterwochen dauern gerade io lange wie die Flitter Liebe, jene unechte Neigung, welche, durch lünstliche Mittel aiisgevutzt. doch bei der ersten Sorge zu- i'anmieinalll und nichts znrücllaßr. als Ekel oder Resignation. «Amor. D ö b e l n. „Was wir neulich im Briefkasten gelesen. — ist Vielen von nnS noch unbekannt. — daß an der Kanzel solcher Engel gewesen. — ist ffir Döbel» keine Scliand'! — Hat denn den Engeln aut hoher Wacht. — die oft aus Bildern wir sehen, — Herr Petrus auch Mäntel und Hole gemacht? — Damit nicht-? Schlimmes geschehen ? — Wir möchten nur wissen, wer den Mantel gebracht. — zu decken den reizenden Bengel, — vielleicht wollt' ein Mütterchen mit Bedacht — vor den Töchtern berge» den Engel? — Ihr Juiigfran n au-? der Vaterstadt. — geht ruhig zur Kirche hin, — di? jetzt Euch's nichts geschadet bat. — nicht stört's den Schönheitssinn." — v — Die Kleidung der Engel, da habt Ihr ganz Recht — war immer nur illusorisch, — und wer sich die Mode zu tadeln erfrecht, — gehört zu den Bösen notorisch. — Hier handelt sich'S aber um euren Stein, — den ängstliche Jungfern von Fleisch und Bein — mit einer Hülle beschweren; — er könnte beim Bete» sie stören! Wasser freund. „Wo bekommt man in Dresden Aimmer-Touche-Apparate zu lausen?" — Bei Troihsch, Galerie straße. Gcbr. Ebcrstcin, Altmarkt. El'chcbach u. Haußner, Wicsen- thorstraße. . M. U., D autzc n. „Al? Chemiker erzeuge ich verschiedene nützliche Parsünierieartikcl, und bin gesonnen ein Parsümcriegcichäst zu eröffnen, mir ist jedoch eine gute Bezugsgclle für die zur Er zeugung nörhigen Ingredienzen nicht bekannt." — Haben Sie noch nichts von der Weltmiiia Gehe >:. Eo. in Dresden gehört? H'» Bäckermeister in Nossen. „Wurden Sie so srcimdlich sein, mir euren Ebcmikcr nennen, welcher Mehl unter suchen kann. Es kommt nämlich vir vor, daß man anstatt reines Roggenmehl gerade das Gegcnthcil bekommt?" — In Dresden die Herren Chemiker Dr. Geißler ,Schreibcrgnffc'> nnd Tr. Kayscr (Neust, a. Mark:» werde» dies bestens besorge». Der Kostenpunkt wird nicht groß sein. S p. E ck. k a > scl. „Onkelhrrz! Heißt es ,,Pfirsichen" oder „Pfirsiche cinzninachen"; in ein Mauseloch „kriegen'' oder „kriechen"?" — Der Plural heißt „Pfirsiche" »nd fragliches Verb „kriechen". Marie A. „Ich lebe seit längerer Zeit mit einem Mann in Unfrieden, der üisosern kein Ende zu nehmen scheint, weil kcins von Beiden nachgeben will; ich als Fra» strebe vorwärt-? zu kommen und denke Recht zn hoben, meinen Mann hingegen kann ich blos als arbeitsscheuen Leichtfuß schildern. Er spricht aber trotzdem, er sei Mann und thue. was er wolle: ich habe mich nun entschlossen, möglichst bald von ihm wcgznzichcn, da er aber von jeher und bis heule »och von großer Wanderlust begabt, so glaube ich, daß, nachdem ich ihm den Rücken gekehrt, er das Bündel schnallt und in die Fremde zielst rnid was wird dann daraus ? Ist Letzteres einem verhcirathctcn Mann gesetzlich gestattet, der ge trennt lebt von seiner Frau ohne geschieden zu sein, oder macht dies weitere Umstände? 'Alimente verlange ich nicht." — Wen» Sie eingesehen haben, daß ein lcrncrcS Zusammenleben mit Ihrem Mann kein häusliche-? Glück bringt, wenn Sic ferner keine Existenz- mittel verlangen, was sie ja ansdrücklich erwähnen, so lassen Sic ihn doch ruhig in die Fremde ziehen. Vielleicht kommt er nach Jahren mit besseren Gnmdlätzen wieoci Uebrigens kann Ihr Mann lese ich, dak für nung gezollt wu ^ /ür diese Ausoph Däfern wirklich eine desonb was zu beurtheilen der kgl. _ wird eine Anerkennung nicht Hebamnienbravour ist UNS n« Stammtisch. "" behauptet.» .die Anerken wenn man dieser nnuna nu »pimamsti ver Frau für diese Aufopferung, die öffentliche Anerkennung nicht sagte. — Wenden Sie sich an die kal. AmVdauptmanml »In» kt»knnk»rß verdienstliche Thatigkeit vorlieat PrkSarzt in der Lage sei» dürste, io ariSbleiben. Ein Owen speziell für b nicht bekannt. .. „.llgekn b Leipzig. -Hier wird behauptet, daß in Dresden seit 3 di- 4 Jahren erst polizeilich em- aeslihrt wäre, in Gasthäusern Fremdenbücher führen?" — Fremden- bücher in den Gasthäusern hat es hier in Dresden bereit- vor dein Jahre 1835 gegeben. Am Sl). Juni 1838 ist sodann die Einführung neuer verbesserter Fremdenbücher dcuchgelührt und sind auch seitdem im Lause der Jahre noch manche Verbesserungen getroffen worden. Alter treuer Ab., Arankenberg. »Hat das Oberhaupt einer Stadt da» Recht, von dem Direktor ein« Theater truppe, welche in einer Stadt austritt, vier, sage vier Jreiblllets, zwei für sich und zwei für städtische Beamte zu erbitten bez. zu veilanaenk Wenn eS sich um polizeiliche Aufsicht, ev. darum handeln sollte, daß die aufziisührenden Stücke nicht Verstoße gegen die Sittlichkeit enthalten, sollte da nicht ein Billet genügen, oder können nur 4 Personen etwaige Zweifel lösen? Aut Grund welches Gesetzes kann das verlangt werben?" — Ein solche- Recht besteh« nicht : auch scheint eS sehr unwahrscheinlich, daß in dieser Richtung durch Lokalstatut ElwaS bestimmt wäre. Schnörke würde eS seiner Würde nicht angemessen finden. FrribilletS zu erbitten oder gar zu fordern. Wenn der Herr Bürgermeister eS au» sittenvolizeilicher Gewissenhaftigkeit „öthig si»d<-s, die Theaterstücke zu sehen und ui hören, so wird er aber ichwerlich gezwungen werden können, sich für seine Person ein Billet zu lösen. Der Herr Gendarm geht st auch uinsoiist Here!»!! Martha und A»allste. »Stehe uns mit gutem Rath bei. Wir sind Freundinnen. 22 Jahre alt. elternlos, tüchtig in häuslichen Arbeiten und daniach erzogen. Martha bat jetzt 315» Mk. und ich habe 3700 Mk. Erbtheil auSaezahlt erhalten. Wir wohne» und leben sehr einfach bei Venoandtrn nnd sind durchaus anspruchslos, sublen jedoch auch die Sehnsucht uns einmal zu ver heirathcn. Jedoch ist uns sehr wenig Gelegenheit bis jetzt geboten worden, mit Herren bekannt zu ivcrde», »ind so gab uns eine frühere Gefährtin den Rath, es so zu machen, wie sie eS yethan mit sehr glücklichem Erfolg, aus HrirathSgesucde Offerten einzugeben oder ein Gesuch selbst zn veröffentlichen, denn sie jagte, eS gebe ebenfalls ehrbare Männer, denen eS ebenso ginge wie uns >edoch sagt sie, wir würden auch Offerten erhalten, wo sich Herren erlaubten, nick» ernstgemeinte Anträge zu schicken, nur um ihre Neugierde zu be friedige» und Photographie» zu erlangen. Wer's ehrlich meint, tbut so etwas doch nicht! Wir würden einen braven Handwcrlcc oder kleinen Gewerbtreibende» glücklich machen, also rächest Tn »ns zu einem Heirathsgesuch oder hältst Du es tür unschicklich, vdec sollen wir noch warlen. bis unS das Schicksal Den zusührt, der uns bestimmt ist ?" — Unanständig ist ein reell gemeintes und von Ver hältnissen dictirtes HeiraihSgeluch durchaus nicht, auch kenne ich recht viel und glückliche Elien. welche aus derartigen Gestichen hervorgingen. Aber immerhin habt Ihr doch noch nichts versäumt. Wartet nur: »es findet seinen Deckel jeder Topf", hcißt's in, SomincrnachtStraiun. Eine sidclc Stainmaesellschast streitet über zwei Fragen: »Hat Bayern 75 Proz. Waldboden und nur 25 Pro; aiigebauteS Land oder umgekehrt? Hat Sachsen 83 Proz. Wald- bvdcn und GNti Proz. angcbautes Land?" — Bayern hat nahe l4M Ou.-Meilen Flächeninhalt, davon 430 Qn.-Meilen Wald. Sachsen hat 272 Ou.-M. Flächeninhalt, davon 70 Qu.-M. Wald. Ehr. Hassclbach. Eottbns. „Giebt es in Strehlen bei Dresden ein Königliches Schloß oder nicht?" — Insofern JI. MM. der König und die Königin ui jedem Jahre in der Villa in Strehlen eine Zeitlang So»i»icrciuartier nehmen, kann man dieselbe auch als Königliches Schloß bezeichnen. A n o n y m a. »Vor nicht gar langer Zeit fand ich rimnal in Ihrem geschätzten Blatte eine Zusammenstellung von Namen, die sämmtlich »lir „mann" endigten, wie Hildmann u. a. m. Des gleichen eine Reihe Namen berühmter Komponisten, die zu einem Reim znsainrncngestellt waren. Da ich mir nun vor mehreren Jahren in einer muffigen Stunde auch einmal den Spaß machte, eine Anzahl drolliger Namen auszusctzen, drangen einige meiner Bekannten in mich, dieselben zum Scherz in den Briefkasten zn geben; sie meinten, wer bei Leimig dieser prächtigen (?) Verse nicht lache, müsse ein Misanthrop sein. Ich war jedoch weit davon cm senil, mich nuslachcn zu lassen, oder mir gar mit einem leben- geiäbrlichcn Sturz in den tiefen Grund des PapierkorbcS drohen zu lasse». Endlich, nach 5 Jahren, wage ich aber doch mit meinem i-nincnten Dichtcrtalent vor das Publikum zu treten. Mo: Klunker, .Hampel, Zipfel. Onitzsch, Knßmaul, Luck und Nucke. Schlenker. Viinvcr. Plcmmer, Pietzsch, Cyprian und Mucke. Schunock, Knippcl. Cieke, Lapp, Zschunke, Pütze, Mutze. Zapp, Pfützenreuter, Löinper. Lutz, Schlottig, Schnuppel, Hippel, Schnutz Käsemodel, stokel, Priebs, Plunder, Dietcl, Knak, Kratzich, Aläber. Huppert, Schniebs, Latzsch und noch Hundrack. Krunibach, Krnmbein, Aieaenbala, Schmutzler. Schmatz und Riepes. Firks. Rumpelt, Porzig, Balg. Sünderhauf und Schmede!. Schnuppe. Schnecke, Schlund und Gchnußr. Pfütze, Ma " - ^ - Mütze, Teufel, Hackebuich. Made. Saukupp, Pieper, Koppel, Lappe. Sippcl, Ochs u Freund A mußten Von cts gegrnßr ng vom 10. Jum den Spitzen gebildet wird. Iben Spitzen nmacben. wie rauenunicum wendet sich >m Namen so vieler Milsckweslern an Deine schneidige und doch Niemanden beleidigende Feder, dcr Du hauptsächlich io gut mit unseren hochverehrten Stadtratd stehst, daß derselbe doch für unS weibliche Seelen ein Frauenbad aus Altstädter, bez. Friedrichstädter Seite einrichten ließ, damit wir nicht genötlffgt wären, allemal, um uns zu reinigen, eine Wallfahrt nach gethancr schwerer Arbeit nach Neustadt anzutrctcn." — Gebt nicht, weil zur Ausstellung eines solche» kein Platz vorhanden ist. Im klebrige» ist auch der Weg zu dem inmitten der Stadt ge legenen Frauenbade kein zu weiter. Dr. R, , Geibbardt. Diese und hat gewiß, wie Gaudernack. und Nicper. Schlemper, Grunzet, Kujau. Pippig. Bartmns. Schnörkel, Rump. Sperrhake Pampcl, Schnappka. Schlimpert, Rippig. Jetlback, Schnurzel, Feuerstakc. 2 Streithammel. Chemnitz. „Mein behauptet, die Zahlmeister und Kaserncn-Inspektoren sämmtlichen MiÜtärpcrlonen vom Feldwebel abwärts werden. B- hingegen ist der Meinlina. daß Beide nn sind, es sind doch Militärbeamte. Wer von uns hi Durch eine preußische kriegsministerielle Entscheidung 1851 Pkt. 4 ist bestimmt, daß säinmtliche Zahlmeister von dcn Unteroffizieren und Gemeinen durch Anlegen der Hand an die Kopfbedeckung zn begrüßen sind; anderweitige Honneurs können ihnen aber leicht zugestanden werden. Von Nasernen-Jnspcktorcn ist nichts bez dcs Grüßens besohlen; dcr 828 der Dienstvorschriften regelt diese Angelegenheit soloend: Ein Vorgesetzten- «nd Untcr- gegebenen-Verhältniß findet zwischen Mlitärbcamten und Offiziere» und Unteroffizieren an sich nicht, wohl aber infolge bestimmter dienstlicher Verhältnisse statt. »*«, S. „Wieviel Mark in 20-Psennigstücken ist das hiesige Etencramt verpflichtet in Zahlung zu nehmen?" — Noch Artikel9 des Münzgesetzcs vom 9. Juli 1873 ist Niemand verpflichtet, Reichs silbcrmünzen im Betrage von mehr als zwanzig Mark und Nickel und Kupfermünzen im Betrage von mehr als 1 Mk. in Zahlung zu nehmen. Von Reichs- und Landeskassen werden Rcichssubcr- miluzcn, wozu die 20 Pfennigstücke gehören, in jedem Betrage in Zahlung genommen. »*» Langj. A b. „Existirt ein Gesetz darüber, daß daS Aich amt einer Stadt durchaus ini Nachhause sein muß oder der Bürger mcistrr rcsp. AichamlSvorfteher des vctr. Ortes dies allein bestimmen kann?" — Von einer solchen gesetzlichen Bestimmung ist unS nichts bekannt. In Dresden befindet sich das Aichaint Landhausstraße 4 im Hofe, also nicht im Rathhause. .".Infanterist, Zittau. „Ist es wahr, daß bei der Artillerie die heilige Barbara als Schutzgüttin verehrt wird und was hat es für eine Bcwandtniß mit ihr?" — Die heilige Barbara, die gegenwärtige Schutzpatronin (nicht Göttin) dcr Artillerie, soll eine Tochter von DioScurus gewesen sei» »nd zu Maximin's Zeiten gelebt haben. Sie trat zum Christenthum über »nd wurde zur Strafe hierfür der Sage nach um das Jahr 238 zu Nikomedia von ihrem eigenen Vater enthauptet, welch' Letzterer für diele Frevelthat von, Blitze getroffen wurde. In der Folge wurde nun tue Heilige bei Ausbruch von Gewittern angerusen nnd mit der Zeit als Patronin der dem Donner und Blitz verwandten Artillerie
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