Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187510271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-27
-
Monat
1875-10
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.10.1875
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»MIM tI,N« fr«» 7 Uhr t» »« «x»kSftioi, W»li«ftrah« I». Adon- >e«e»t»»rei» »i.ittkltal>r> üch «Mar« S0P»gr., durch kt. »,ft , M»rt ?S P,„r. Et»«.!. Nummer» UiPlge. »uflag, 26000 ^rpl. «M dt« «öckgade ringe. floht,, Monusrriple «ocht sich dt« Rrdacttsn »tcht «erdtndltch. »nsrrotrn.vnnoljm« «u». wärt«: U-o»«u.,t«i» uack Vo,I»r in Hanivurg. Brr« lbi, Wien, Lrtdjtg. Batet, «r.dloii, tzronksurt a M. — >»«. N»»»» in verttn, vtthzia, Wien, Homburg, stronkfurl a, M.. Müu. chr«, — v»ub» L «o. in Mronkfurt a. M. — t r. »«t»t t„ Ldkmiit». — «—.LoLtt«. 8a»l,r « o». tn Part«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^kepslh Neilhardt in Dresden. Anler»«, nrttdni Mortrn. ?>rah, I» an,.nmm»«» dt» «d S Udr, «-»ntog« dt« Mittag» IS UI»r. In Reuttadl! große Llofter gatle b d>» Nachm. < Udr. Der Raum einer ein- tvalliaen Peiilzeil« tostet !ä Pi» ttinaetandr dt« Zette »u Pige. Eine Garantie tür da» »ach stttt g >ge ttrlchei- nen der Inserate wird nicht gegeben. »uiwSrttge Annonce»» Aufträge von un« und«» kannten Firmen und Per ionen tnftrtren wir nur aegenPränumerando» Za bl UNg durch Rrtet- inarke« oder Poiietngad- lung. Neun Silben taste» lü Psge. Inirrale tür die Montag» Nummer «der nach einem Festtag» die Pelttzellc 20 Psge. Nr. 3M. Zwanzigster Jahrgang. ffür Mitredacteur: das Feuilleton: vr. »»vrsze- Dressen» Mittwoch, 27. LctoScr 1875. Für die Monate November und December werden Abouneulkuts aus die „Dresdner Nachrichten" tn der Expedition, Marie»,traj;c Nr. »S, zu I Mark 7« Pfg, sowie sitr answitrts bei den Postämtern zu L Marl 8li Psg. angenommen. 1. Die gestrigen Bewilligungen der 2. Kammer Ankum cmcs Hauses in Pirna iür die Bezirks LocaleS und Sächsisches. - Landtag von Geldern zum steuereinnatiine, ciiscS Hanseö I» Dresden fiir die Staatsbahn- vcrwaltung, endlich einer tlnieritützung der Abgebrannte» in Berlrenorunii gedenken wir fnr beute nur vorläufig. Allgemeine res Interesse beanspruchte zunächst folgende Interpellation des Abg. Pcnzig: „Der Ltaatsregierung wird nici>t entgangen ,ci», in weicher drastischen Lr-cise pas Reichöbankgcsctz» durch die so rasche Durchsulwuiig seiner rigorosen Bcsliiiimungcn, betreffs der Rckuction des biooerigen ilcuerircien Baninotenbetrags und der damit gedotciicu Beschränkung des Lombard- und Wechiel- crcditö, bereits setzt wirkt. Liefe Wirkung, unterstützt durch die gleichzeitige Mll»we>or»i, wird sich vorauSnchtlich biS zum 31. December d. I., aio dem Schlußtermine für die Durchführung der angczogcneii Bcstimmungen, und selbst bis tn die unmittel bar darauf ioigende Zelt, noch greller geltend wachen, und tm Vereine mit der gedrückten Lage von Haudei und Gewerbe, so- wic der pcsjtmliiischcn Zeitanschauung, zu Resultaten führen, weiche »tcht die Absicht dcö Gesetzgebers gewesen sein können. Wurde Angesichts dieser Lage die Staatöregierlmg geneigt sein, sich bei Bundesrath und Reichstag I'är eine alimäligcrc, stuscn- wcise Liirchiühning der Beiiimmungen dcsff'clck'öba»kgesetzcö, die Rctuction der Banknoten und daS sicuerireie Quaniuin derselben bekressend, zu verwenden und im Bundeöratye cinels daraus be züglichen Antrag zu sleiien?" Diese Anträge beantwortet Minister v. R osliv dahin: Die Rcdnction der Banknoten und Ein- schränkung des Lombard- und Wechselgeschätts der Banken bat bei vielen sächsischen Industriellen aus die seither gewohnte wlrth- schattiiche Gebabrung sehr störend cingewirkt. fflliein diele Eon- iegucnzen sah inan voraus; die Regierung hat bei derBerathung ini Bmidesratfte s. Z. darauf hingewicien. Mau weih aber auch, dass die Regierung weder im BundcSraibe noch Reichstage dnrch- oräng; bei dieser Sachlage würde ein Antrag wie tcr Pcnztg'sche Völlig aussichtslos sei». Damit ist die Sache abgethan. Wir bemerken nur noch, tan e.> höchst eigenthnmiich ist, das; ein Aationalliberaier setzt diesen Schmerzensschrei über die Folgen dcö Bankgcictzes auöskößt, nachdem diese Partei im Reich-tage das Gesetz erst so bart gemacht bat. - Hierauf borieth die Kr. die Rkstrltaie tes AbschätzinigövcrfahrenS für die E in koinin eu skeu er. »Abg. Walter erönne! die De batte mit einer h.rbea Kritik deS «'iukvmmcnsteucrgcsttzcö. Das Platte Land vcr.angc, das, dw Rtcorneucin ron re» Stätten gc- ira un würden. DasGrpkrniieur dicicr neue» Steuer werde dem Lande schwere Wunde» jchiagcn. Go seien noch gar nicht genug Reiiamationen eingcgangen. (Man iacbti. Das in den Stadler, angeblich crinitteltc Ginkommen entspreche nicht der Mehrheit, chiei betrübend sei cs, daü man GlwaS an Gitessiatt crliären 'olle und doch werte fast keiner Abschätzung ehrlicher Leute ge- glaubi; man ercläre damit die Lellaianicn icrinlich als mein eidig. Gs wäre intci essant zu hören, wie Biele nicht deklarieren. Gr selbst habe nicht dekiarirt, n»i die Wirkung des Gesetzes zu studlren. «ein Assveiä nim. der gleichen Besitz mir ihm und keinen Thaler mehr habe alS er. habe dcilarirt und sei aus i2,(X><). er aber aui 24.000 Mark abgcschatzt wor den. Ein Abschätzer habe ibni gesagt: Ja, Denen, die nicht deklarieren, haben wir's gebörig aufgebrannt. sGelachter.) Die Landbewohner halten >i>1' bei der Abschätzung viel kluger benommen als die Städter < Widerspruchs und sich selbst sehr niedrig abgcschätzt. Bei der nächsten Abschätzung würde» aber die Städte auch nicht mehr so grotze Einkommen dcklariren kennen, da Handel und Wandel zu große Ausfälle auiweiien. DaS Cin- kommcnsreucrgcsetz werte eine Quelle der Unzuiricdenhcil ab geben. Abg. Säinoor empfiehlt statt der harten Deklarations- Pflicht daS d e! mildere Berühren Preußens, wo Jeder abge- ichätzt wud und wenn er sich beschwert findet, 3 Bcrtrauenö männer benennt, mit denen dann die Regierung die Reklamation erledigt. Auch Scbnoor versichert seine Erfahrung, daß sich daS Land viel zu niedrig abgcschätzt habe. Reuitch habe der König zur Sparsamkeit gemannt; Redner wolle nur dem F-inanzminisier ans Herz legen, daß die Lage von Sachsens Handel und Industrie schwer und lief jetzt geschädigt sei und aller Schonung bcdürie. Er. Pscisscr: Im Gcgentheil: das Land sei nicht zu gut wcg- gekommcn. Mau sehe einmal die Steuern der armen Weber an, die aui dem Lande wohnen l Diese oft nur von Kartoffeln lebende arme Bevölkerung könne man beim beiten Willen mehl höher als zu läo dis 200 Mark Jahreseinkommen veranschlagen und doch >e> sie in dieselbe Klasse tarirt worden wie ihre Nachbarn mit 5M Mark Einnahme. Ja, man habe oit die Frau eines Webers, die in t arbeiten beite, besonders abgeschätzt lind tür das Ehepaar «Annahmen von 400 Mark ausgerechnet. Solche Steucrzeltcl hätten der Socialdemokratie mehr Anhänger zugestihrt, aiö Agi tatoren. Aull' die Gutsbesitzer seien sehr ungici v abgcschätzt worden; am besten die Reittiers. Möge man das Gesetz noch nbänkern! Abg. Käserstctn: Die Landbevölkerung hätte eine noch größere Ermäßigung der Grundstnur als um Rn erwartet. Auch er bcstreiret energisch, daß das platte Land zu niedria ab- gcsebätzt sei. »Abg. Richter iTbarault): In andern Ländern gebe es seit 2.', Jahren recht gut mit der Einkommciistcucr; warum solle sic In Sachsen undurchführbar sein? Nur Diejenigen Nagicn bei uns. weiche die allerdings nolhwcntigc Berschiebung der Steuerlast spürten. «An richtiges Urthcil über die Wirkung der Einkommenstener hätten wir nur. wenn mau die Grund- und Gewerbesteuer von Lausend kleinen und großen Handwcricrn, Gn»idhcsikern und Industriellen nebcncinandcrstelite und mit den neuen Sätzen vergleiche. Da werde sich ergeben, daß künitig der kleine Handwerker und Landwirt» nicht mcor als jetzt zahlen soll, wohl aber die große» Industriellen, Grundbesitzer und Händler. Redner protestier energisch dagegen, daß die Landwirthc sich außerordentlich „schlau" abgeschätzt hätten. Als Durchsehnittösatz sei der Ertrag einer Steuereinheit vom landwirlhichasklichen Grundstück ohne Abzug der Schuirzinsen aui 21 L hlr. eingcschätzt und bis 1873 bave man sie aus 17—10 Lhlr. tarirt; seitdem aber seien die Preise der Güter in Sachsen gefalle». Nachdem mit der Einkommen steuer der I. Schult zur Steuerreform in Sachsen geschehen, seien weitere Schritte unvermeidlich. Nach Erst! ingseriahr- ungen könne man unmöglich schon das Einkommensteuergesetz rcbitircn. Als Wlimche Glicht Redner aus, daß man nicht zu Borsttzcnben der Eommiislonen Bczirkösteuerinspectoren ernenne», die Eommisiionen nicht zu groß bilden und in den Städte» nicht! nach der Hausnummer abscliätzcn, sonder» Gcwcrblrcibcnde! gleicher Art zusammen abschätzc» möge. Dann werre sich das i neue Lteueraeiek bald einbürgern. iLebhaster Beifall.) Abg. i Mehnert: Wenn ei» Mann, wie der Abg. Waller, der das Gesetz selbst mit gemacht habe, sich nicht selbst abschätzte, io sei cs ganz in der Ordnung gewesen, daß er höher auigebrummt würde, alS sein Assocle! «Schallendes Gelächter.) Man solle die Gewerbe-, Personal« und Grundsteuer ganz zu Gunsten der Einkommensteuer beseitigen. Abg. l)o. G ensei: Die Haupt- unzuiricdenbeit beruhe tn der Steuererböbung. die mittelst der Einkommensteuer bewirkt werben solle. Hätten wir aber die Einkommensteuer nicht, so würden wir jetzt sehr starke Zrstchläge zur Gewerbe-, Personal- und Grundsteuer erhalten und Handel und Gewerbe würden dann erst recht laut sich beklagen. Redner rügt aber ganz entschieden vaS Beriahren vieler Eommisiionen, die einfach eine Deklaration bet Sette warfen, sobald sie eine dunkle Ahnung hatten, daß der Deklarant wahrscheinlich ein höheres Einkommen besitze. DaS entspreche dem Gesetze nicht; dieses verlange vielmehr, daß die Deklaration die gesetzliche Unter lage der Abschätzung bilde und baß erst bei begründetem Miß trauen in einer ganz ausdrücklich vorgeschricbencn Weise Erläu terungen eingezogen werden sollten. DaS „Aulbrummen" blos wegen Unterlassens der Deklaration sei also ungesetzlich. Redner vermisst dann in der «auch von uns mitgetheilten) Ucbersscht der AbschähunaSergebnisse, daß man keinen Unterschied zwischen juristischen und physischen Personen machte. Zwickau und Leipzig seien nur darum so hoch tarirt, weil in ihnen viele Actienvercine, z. B. Slcuikohlcnbauvereine, ihren Sitz hätten. Der Lanltag werde zu entscheiden haben, ob man nicht für die untersten Elasten eine (Aassensteuer ausstellen solle, um sie nicht zwei Mal, mit der Personal- und mit der Ein kommensteuer, zu treffen. Minister v. ffriesen: Die Trennung des Einkommens von juristischen und von physischen Personen bade noch nicht, wegen Kürze der Zeit, vorgenommen werden könne», lieber die Resultate dcS AbschätzungSveriahrenS werde zunächst die ffinanzdeputation urthcllen müssen. Wollte man dazu eine außerordentliche Deputation einsctzen, so würden alle abgethanen Differenzen zwischen Stadt und Land wieder aui- tauchen und man käme in das EhaoS der Steuerdebatten zurück. Woran liege denn eigentlich der Mangel bei Ausführung be>i neuen Steuergcsetzcö ? In seiner zu theoretischen, zu wenig prak tischen Handhabung! iSebr wahr!) Das Gesetz verlange: die Sicucrri sollen möglichst gerecht verweilt werden, Jeder soll nach seinen Mitteln beitragen, und daß solle man möglichst genau er mitteln. Dieser Gedanke würde aber durch die AilSstlbrung so vieler Hunderte Menschen getrübt. Ja. und wenn die jetzige Kammer und die anwesenden Minister sich gegenseitig ihr Ein kommen abschgtzen wollten, so kämen sie gewiß zu denselben Schwierigkeiten. alS wenn man 8—10 ehrenwertbe M. nncr aus irgend einem Doric oder Stadt zusammcnbericie. «Heiterkeit.) Plan sollte nicht immer gleich an Böses, au Meincidigmachen u. bgl. denken. Die Einkemmcnsteucr sei ein Gesetz ccs Bcrlraucns vom Gesetzgeber zm» Volke, zu den gebildeten Elasten, daß sie ehrlich in der Eommiision arbeiten und deö Bcrtrauenö, daß sie weder mit Leichtgläubigkeit, noch mit zu großem Mißtrauen, wildern mit Takt ihres AmtcS warteten. A» solche Arbeite» sei man in Sachsen u.ch nicht gewöhnt, später würde es schon besser werde». Ganz zum Schlüsse gicbt der Minister die scir überraschend kommende Erklärung ab, daß sich die Regierung n obl zu einer kurzen Novelle über einige Puntic des Einkommensteuergesetzes bereit finden lassen werte. Biccpräs. Streit acccptirt das dankbarst. Welche Härten würden setzt entstehen, wenn das Gesetz unverändert an- gc.oendct würde! Die ärmste männliche Person, die letzt 5<> Pf. Personalsteuer zahle, müßte künitig sonst von dieier 30 Bf. V>> Pi. Einkommensteuer zahlen; ein Bergarbeiter, der setzt 200 Pf. zahlt, künftig ILO ch 2L5 Pi. Ein solches Steuerlbstem sei ein entschiedener politischer Fehler und treibe die armen Leute in die Arme der Soziaidcnwkrailc. Diese Partei bekämpfe man am sichersten mit Gerechtigkeit und Humanität. DaS richtigste sei, die Einkommensteuer nur erst vom Einkommen von LOOO Mark au beginnen zu lassen und das Einkommen darumer durch eine Elasscnsteucr zu treffen, da ohnebnr die Ermittelung der Einkom men unwr L00«> M io diel Arbeit und Koste» mache, daß das in keinem Bcrhälinistc -um Ertrage der Steuer siche. Nun müsse Redner alS Städter aber sagen, wohin man mit dieser Steuer käme. Jetzt schon zahlen die Städte ä4 Proc. der direkten Steu ern ; durch die Einkommensteuer sollen mied Ermäßigung der an deren direkten Steuern im Ganzen für ü.chch.ooo M.Mevrsteuern erbobcn werden, davon kamen aui die Städte dann .10,47 Proc.. also über <i Proc. vom letzten Steuerguantum. während daS platte Land nur etwas über 30 Proccnt zahlen soll, d. h. 0'« weniger vorher. Da nun in Sachsen der Be- wobner aui dem Lande, nur /s in Städten lebten, so würden in Zukunft die R-> Lambewobncr nur -.-> aller direkten Stenern, die -ü Städte aber aller Steuern zahlen müssen iDicicr Thcil der Streit'scbcn Rede wird von den ländlichen Abgg. mit vielen Zeichen d ö MißfallS, von den städtischen mit gioßem Bestall ausgenommen, l Welche unendliche Lasten hätten aber nicht schon die Städte! Zwictau würde allein L40,«xlO Mark mebr zahlen müssen Eine solche Steigerung müsse böses Blut und Erbitte rung erzeugen. (Bestall.» In der L. Kammer säßen 45 länd liche und nur 35 städtische Abgeordnete, in der 1. Kammer sei der Grundbesitz noch niebr vcnrctcn. Wenn das Platte Land s o seine Macht mißbrauche, so möge man die beiden Kammern anders zistammcnietzen! i Sturm und Beifall.) Abg. U h ieinann fiel gegen diese Rede natürlich sebr ab. Ja. wobin gingen denn tie Swnerii vom platte» Lande? Alles in die Städte! (Großes Gelächter) Zur Unterhaltung der BildunaSanstalten und bergt. Wenn in der Stadt zu viel Arbeiter brotlos seien, io möchten sie amö Land kommen, dort icbitcn Arbeiter. Abg Günther be- klaat, daß Streit der Debatte eine solche Wendung gegeben, da Streit sonst sich durch ausgleichende Milde auSzcicbiie. ES sei eine höchst ungerechte Beschuldigung, daß die 45 ländliche» Ab geordneten sich zuiammcngeivan, um die Städte wie Eitrencn auSziipressen. Seit 15 Jahren kämpfe der ländliche Grundbesitz gegen tie Skeucrüberbürduna. tie bei überschuldeten Gütern ge radezu einer BermögenSconsiSkation gleichkämc iOho! IawohR) mid die oit 10- >5 Prozent des Reineriragö ausmache. iNein. nein! Jawohl!) DaS könneerzablenmäßigbeweisen. WelebcrStand sei so bedrückt gewesen-endlich, endlich habe man diese Ungerech tigkeit cinaeiehen und erkannt, daßdaS sächs.Steuersvstem hinter dem allercivilisirten Staatenznrüekstehe (OhoiJa, ia!>. Und nun ruie Streit diesen znin Ucberdruß geführten Kamps zwischen Stadt und Land abermals hervor! ES handle sieb in Wahrheit nur um eine gleichmäßige Bciieuerung von Stadt und Land. Die 45 ländliche» Abgg. nußbrauchtcn ihre Macht nicht; sie wäre» man habe sie schon gekannt Der Minister habe selbst die ver nichtendste Kritik seines Einkommensteuergesetzes geliciert. — Die Kr. verweist die Ergebnisse der Abschätzungen an die ffinanz- Deputation. S. k. k. Hoheit der Erzherzog Ä(brecht und Se. Hoheit dev Herzog von Braunschiveig sind am 25. October beziehendlich von Prag und von Sibyllendorf hier eingetroffcn. Elfterer begab sich in die kömgl. Villa zu Strehlen, Letzterer stieg im Hotel Bellevue ab. Der deutsche Kaiser ist am 25. October Vormittags mit Gefolge, unter welchem sich auch Graf Moltle (gestern (26.) ge rade 75 Jahre alt) befand, mittelst Extrazugs in Plauen i V. an- getommen und nach kurzem Aufenthalte, während welchem er eines leichten Unwohlseins wegen im Salonwagen sein Frühstück einnahm, über Reichenbach nach Berlin weitergefahren. DaS im Staatsbudget befindliche Postulat von 65,000 M. für Herstellung von Güterschuppen und Gle' sanlagen an dem neuen Quai auf dem rechten Elbufer unterhalb der Marienbrücke hat die Regierung „nach anderweiter Erwägung" wiederum zurück gezogen. Für daS Cantorat an der Kreu,schule, welches demnächst zur Erledigung gelangt, daCantor Otto bekanntlich auf feine Eine- ritirung angetragen hat. schlägt der Stadtrath dem Kreuzkircher,- Vorstand folgende drei Herren zur Wahl vor: Musikdirektor und Lehrer am Conservatorium vr. Kretzschmar in Leipzig; Oberleh rer am König!. Seminar, Musikdirektor Wermann hier; Hof organist Bert hold hier; und dem Neustädter Kirchenvorstand schlägt er behufs Wiederbesetzung des Pfarramtes zu Neustadt die Herren Pfarrer Trumpelmann zu Friedrichswerth im Herzog thum Gotha, Pfarrer Sülze in Chemnitz und Pfarrer Licent. Schmidt in Colmnitz zur Wahl vor — Auf das seiten) des Stadtraths an das König!. Finanz» Ministerium gestellte Ersuchen, für theilweise Räumung deS THeater- platzeS besorgt sein zu wollen, ist die Eröffnung an den Rath ge langt, daß nach Ausspruch der technischen Leiter dcSHoftheaterbaue» Zne Räumung erst Ostern 1876 möglich wird. Daü vom Stadtverordneten Geucke kürzlich angeregte Project, die Verbindung der Grünestraße und der Stallstraße ver mittelst einer durch der Herzogin Garten anzulegenden Straße her- zustellcn, hat zwar an sich den Beifall des Stadtraths, die derzeitige Wiederaufnahme des Projekts (es war bereits 1867 in Frage lehnt er aber unter-Hinweis darauf ab, daß eine Mehr zahl unbestreitbar dringenderer Bedürfnisse zur Zeit noch auf Be friedigung wartet und dieselbe voraussichtlich auch im nächsten Jahre nicht finden kann, wenn nicht die städtischen Abgaben erheb lich erhöht werden sollen. — Die Eröffnung des neuen Polytechnikums erfolgt am 4. November mittelst eines Fcstactus in der Aula. Am Tage darauf wird ein Eliteball in den Sälen des Gewerbehause» abgehalten, wozu das Fcstcomitö der Docentcn und Studirenden höchst ge schmackvolle Einladungskarten versendet. - Wie wird sich der bevorstehende Winter gestalten? Diese Frage wird jetzt vielseitig gestellt. Eine langjährige sorgfältige Be obachtung des Witterungsganges antwortet: Der Winter wird kein strenger, sondern ein veränderlicher werden Vor Weihnachten wer den Frost, Schnee und Regen in kurzen Zeiträumen wechseln; nach Weihnachten derselbe Wechsel, nur in längeren Zeiträumen. Im December und Januar sind starke Stürme zu erwarten. — Während des nun beendeten Michaelis-Jahrmarktes sind seiten der Marktbcamtcn wieder eine ziemliche Anzahl alte Ellen mit Beschlag belegt ivorden. Leider muß bemerkt werden, daß unsere lieben Frauen viel mit schuld sind, wenn immer noch altes Längen maß existirt, indem sich dieselben noch gar nicht so recht mit dem Meter befreunden können und daher lieber nicht kaufen, wenn die Waare nicht mit der beliebten Elle gemessen wird. — Vorgestern Nachmittag '/»6 Uhr stürzte ein beim Bau der dritten Elbbrücke beschäftigter Mann, Namens Rössel, Familien vater, vom Strompfeiler aus in die Elbe. Ein Keffelschiiiiedegeselle aus Bratwede, Schappo, sah dies und sprang dem mit den Fluthen ringenden Manne nach. Die Rettung Beider blieb aber einem Dritten Vorbehalten, und zwar dem Ingenieur Emil Hacquard, welcher in einen Kahn sprang und Beiden zu Hilfe eilte, auch so glücklich war, jeden beim Kopfe aus dem Wasser heraus zu ziehen. Herr Hacquard ist als Ingenieur beim Brückenbau an gestellt und specicll bei der pneumatischen Gründung beschäftigt; er ist derselbe, der die Aussiger und Tetschener Brücke als Bauleiter ausgeführt hat — Der Badevcrwalter in Bad Elster, Hermann Müller, wel cher, wie wir früher berichteten, nach Unterschlagung nicht unbedeu tender Summen von dort und dann aus Straßburg, wo er im Hotel ,Zum englischen Hof" gewohnt, mit Hinterlassung seiner Effecten durchgebrnnnt ist, war dem Vernehmen nach ehemals österreichischer Husarenosfizier und ist im Jahre 1834 in Dresden geboren, Nach dem alten Bibclworte: „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei", hat er sein Bräutchen, Fanny Popp, mit au seinem Echappöe theil- nchmcn lassen und sich wahrscheinlich nachOesterrcich geschlagen, um nach Rußland zu gelangen. Außer den bereits erwähnten, jeden falls vom Eavalcriedienst hcrrührcndcn lrummen Beinen und dem Einivärtsgchcn (über die große Fußzehe) wird in dem Steckbriefs- signalcment noch auf die graumelirten Haare und den horizontal- gewichsten Schnurrbart hingewiesen. Im Gebirgschen Hause, einem Tanzlocale der Antonstadt, ne , , so wie so »ick't über die Einkommensteuer einig. Auf IWOMark (» <-§ beim Tan,ein der vorgestrigen Nackt io munter »uaeaanacn Einsoiiniic» von, Grundbesitz wurden biSdcr 25 Mark Steuern! ^ ° demi'lt, auf >«»>0 Mark vom Einkommen auS dem Gewerbe nur j ^ du , Rizer clnzusckrelten sich veranlaßt fand. Als auch dreS 7 Mark — da sei also Auoglcievung geboten (lebhafter Beiiall j nichts half, bemächtigten sich die Gendarmen drei der lebhaftesten von de» ländlichen Abgg.). »Abg. vr. Heine empfiehlt neben > Schreier und schafften sie fort. Lies wollten deren Freunde nicht der Einkommen,lener noch eine Vermögenssteuer. Abg. Krause lechen und machten Miene sie den Gendarmen ,nieder abnideännen spricht sick' sebr wegwerfend über die Ziffern auS, die die Regier- "^drangen, ung über die AbschätzungSergebiiisse dem Landtage vorgelegt, duse zogen aber vom Leder und hielten sich so ine Cxcedenten vom Diese Ziffern hätten nicht die Ehre eines königl. Dekrets bedurit, Halse.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite