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Dresdner Nachrichten : 25.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187704251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770425
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-04
- Tag 1877-04-25
-
Monat
1877-04
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.04.1877
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KrLIF rvtt»oodj a« «s; ^ »877. vorzulocken, dessen Zaviter tlLer dem Me auSgegoflm lag. Bereit» von V,8 Uhr ab Mten sich die glänzenden Räume des Minister- Hotel» auf der Leestraße mit Allem, wa» in Dresden Anspruch hat zu dem „npxer tkousrmä" zu zählen. Es wurde auch «Ehrend des ganzen Abends ungewöhnlich viel englisch gesprochen, ein Zei chen, daß unsere angelsächsischen StammcSvettern au» Großbritannien und Nordamerika den Hauptstamm der Fremden bilden. Nachdem man das Vorzimmer, in welchem 2 Mohren in buntem Kostüme Portierdienste versahen, passirt, den Wirth und seine Gemahlin im Salon begrüßt hatte, befand man sich bald inmitten einer ausge wählten Gesellschaft, in welcher Uniform und Hofkleid bei Weitem überwog. Die Generalität war u A. durch die Herren Cenfft von Pilsach, von Rudorff, von Miltitz und Abendroth, das Ofsiciercorpü durch Officiere aller Grade und Waffengattungen vertreten, beson ders zahlreich waren die Husarenofsiciere (Oberst v. Kirchbach) aus Großenhain und Iägerosficiere aus Freiberg und Meißen anwesend. Wir bemerkten sämmtliche Herren Minister: v. Nostitz, v. Gerber, Nbeken und von Könneritz, vom diplomatischen CorpS meGesandten Preußens und Rußlands, Graf SolmS und von Kotzebue, welche das breite grünweiße Band des AlbrechtsordenS über die Schulter trugen, den bairischen Gesandten v. Gaffer, den englischen Ge schäftsträger Strachey, die Generalconsule Schwedens und Italiens Nosenkrantz und Entmann, den bairischen Eonsul Hesse; von höch sten Hofbeamten denOberhofmeister v. Könneritz, den Hausmarschall Grafen Vitzthum, den Oberstallmeister Senfft v. Pilsach, denReichs- grafen Platen. Vom Landtage war nur der Präsident der ersten Kammer v. Zehmen und der Abg. Scheller anwesend, vondenstädti- schen Eollegien nur Stadtrath Tcucher. Der höhere Staatsdienst war u. A. vertreten durch Kreishauptmann v. Einsiedel, Polizei direktor Schwauß, die Präsidenten des Obcrappellationsgcrichts, des LandesmedicinalcollegS und der Oberrechnungskammer, v. Weber, Dr, Reinhard und Römisch, die Eiscnbahndirectoren v. Biedermann, Hof mann und v. Craushaar, den kaiserl. Oberpostdirektor Strahl, die geh. Kricgsräthe Teucher und Aiann, die geh. Justizräthe Herbig und Anton, die geh. Rüthe Körner und Schmalz, denGensdarmeric- Oberinspektor v. Cerrini, den AmtShauptmann Beruht, den Land- sorstmeister Roch. Von Vertretern des Unterrichtswcsens erblickten wir den Director des Polytechnikums, Zeuner, den Rektor I)r. Jl- berg, die geh. Schulräthe I»r Schlömilch, Or. Borneniann und Hahn; aus der Künstlerwelt Prof. Hähnel und Direktor Hübner, Eoncertmcister Lauterbach, Kammer-Virtuos Grützmacher, Hofrath »l. Pabst, Direktor Graff, Pianist Krantz rc. Außerdem gewahrten mir noch die geh. Commerzienräthe Kühne undZschille, sowie als Vertre- 1 e der Bogen-u.Scheibenschützengilde die Herren Kretzschmar, v.Bcrt- liold und Raschke. Der Damenflor, der sich besonders reizend ent faltete, hatte meist hellblau und zartgraue Farbennuancen gewählt. Gegen halb 10 Uhr erschien, angekündigt durch das übliche Aufstampfen des Säbels des dienstthuenden Adjutanten, das Königspaar in Begleitung der Frau Prinzessin Georg (ihr hoher Gemahl fehlte wegen Unpäßlichkeit), die crbprinzlich Hohenzollern'schcn Herrschaften und der Prinz Johann Albrecht von Mecklenburg. Sc. Maj. der König war in deutscher Fcldmarschalls- unisorm erschienen, der Erbprinz Leopold von Hohenzollern, eine echt germanische Erscheinung, dessen frisches Antlitz der blonde Vollbart trefflich umrahmte, trug das grünrothe Band eines portugiesischen Ordens. Der Erbprinz war bekanntlich s. Z. zum König von Spa nien ausersehen, ein Umstand, welcher den äußeren Anlaß zum Aus bruch des deutsch-französischen Kriegs gab. Seine Gemahlin ist eine jüngere Schwester der Frau Prinzessin Georg. Ihre Maj. die Köni gin trug eine silber- und perlengarnirle Robe von meergrüner Seide mit imposanter Schleppe und einer Blumenguirlande; die linke Achsel init riesigen Stiefmütterchen und einer Brillantenagraffe ge schmückt; im Haar ein Smaragd-Diadem und ein farbcprächtiges Blumenarrangement, am Arm Perlen- und Türkisen-Geschmeide; um den Hals ein prächtiges Collier von Brillanten und Smaragden, so wie eine 6 fache kostbare Perlenschnur. Die Frau Prinzeß Georg hatte eine hellblaue, die Crbprinzessin von Hohenzollern eine weiße AllaSrobe angelegt, erstere trug außerdem einen Spitzenübcrwurf, letztere Silberbrokatblumen, beide reichen Schmuck von Diamanten und Perlen. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften wurden! beim Eintritt in den Saal durch die vom Gardcreiter - Trompeter-! Chor unter Kapellmeister Wagner's Leitung intonirte Sachsenhymne begrüßt und geruhten über 1 Stunde dem Feste ihre Gegenwart zu schenken; sie bildeten Cercle und unterhielten sich dabei in der herz gewinnendsten Weise mit den ihnen persönlich bekannten Festgenoffen. Nach dem Ausbruche des Königspaares leerten sich die Festsälc ziem lich rasch. Man trennte sich in dem Gefühle, einem durch Geist, Harmonie und Reichthum gleichmäßig ausgezeichneten Abend beige wohnt zu haben. — Dem weit über die Grenzen Sachsens, ja Deutschlands! hinaus bekannten Director des Gardereiter-Trompcter-EhorS, Herrn Stabstrompeter Friedrich Wagner» ist aus Anlaß des aller höchsten Geburtstages eine hohe Auszeichnung zu Theil geworden.! Se. Maj. der König ernannte den bewährten Virtuosen zun, Regi- j ments-Kapellmeistcr, der erste Fall der Art in der sächsischen > Armee. Der junge Kapellmeister führte auf der Soiree des Herrn ! .Kriegsminister v. Fabrice den musikalischen Theil mit großer! Bravour aus. . - Die eibprinzlicki Hohenzollern'scheu Her,schalten ' unternahmen gestern Nachmittag unter Führung des Prinzen Georg. k.H., und Begleitung von dessen Familie, einen Spazier gang durch die innere Stadt. — Wie Se. Maj. der König der ihn beglückwünschenden! Deputation des RatbS und der Stadtverordneten mitgetheilt bat, l soll das alte Zeughaus (das in seinen konstruktiven Titelten! erhalten bleiben wird» künftig die Akademie der Künste! und die K u II st aIIsstellungeII in sich aufnehmen. Die jetzt dafür benutzten Gebäude auf der Terrasse werten kann ;i»n ^ Abbruch kommen. — Auch am Abend de» Geburtstages unseres Königs zeigte; sich in d:r inneren Stadt mebr Leben alö sonst. Wie die öffent lichen Plätze glänzend durch Kandelaber erbcllt waren, io fand man auch l'Icr und da kleinere und größere IIlumlna - i klonen. Am Staktwalbschlößchen-Restaurant brannte eine größere Decoration: aus der Maelcnttraße bei Schaffer «.Walker, zwei schöne Gaösternc und zwilchen diesen der NamenSzug A. 0. mit Krone und einem offenen Lorbcerzwelg; Im Restaurant Kauf mann tMarienstraße» batte man im Parterre und der l. Mage! vollständig illnminirt. Auch hier und da noch, namentlich In der! See- und Pirnaiseven Vorstadt, traf man aus leuchtende Fenster, in denen Kerzen oder Näpfchen ausgestellt waren. Wir haben lange keine regelmäßige allgemeine Illumination gesehen; viel leicht läßt die Bewohnerschaft Dresden den nächstläbrigen 18. Juni - den Tag der silbernen HochzeitSieler unseres KöiilgSvaarc« — nicht vorübergeben, ohne die Freude und Aiitbcllnadme an dem glücklichen Ereigntß lm Glanze Tausender von Lichtern wicber- ttrablcn zu lassen. — Wie überall in unserem Vaterlande, ist auch ln Schandau Sr. Maj. Geburtstag in der würdigsten Weise begangen worden. Nachdem früb 6 Uhr Revellle stattgesunken, ertönte Mittags von 12-1 Ubr Glockengelänte und Parade-Musik ans dem Markt- Platze und in den späteren Nachmittagsstunden versammelte sich eine größere Anzahl der ansehnlichsten Bürger und Einwohner Schandaus und nächster Umgebung in Srndlgs Hotel „Vllla Königin Carola" zu einem solennen Festessen. Dasselbe verlief kn der glänzendsten Weise und gehobensten Stimmung und gab auch Anlaß zu ein» Xttachtliche» Sammlung Stadt. Außerdem ist auch im aaangirt gewesen und so glaub« Schanvau che» Sammlung sür die Armen der im YorstbauS-Hotel ei» Festbiner »b« ich Ihnen mit Beftiebtaung de- m hinter keinem Orte de» sächsischen richten -u dürfen, daß Vaterlandes zurückaeb! — In der letzten der Senrralsrcrel Königreich Sac klaren vorvag M ^ WW ^ ^ . . Frühiahröiröstc von der Pflanzenwelt abzuwenden. AIS Uriachen dieser regelmäßig wlederkebrrnbrn Fröste bezeichnete der Vortra . mg deü allgemeinen Gleichgewicht» her Luftschichten auf der Erde, sowie die «uvstrablung der Erd- wärme. Um letzteres besonder- zu verhüten, ist die künstliche Herstellung einer Luitschicht nöthig. welche die Wärme nicht hiiiaiiSläßt, woher sich daö Umhüllen der Beete, la sogar der Weinreben und Zwergobsibäiime mit künstlichen Schutzdcckrn der verschiedensten Art schreibt. Sehr günstig wirkt aber auch die Erzeugung von »tauch bei größeren oder gcmeinschaittlch kleineren Flächen, weil dieser böver dringt und sich gleichmäßiger verbrei tet. Vieles Frostschutzmittel, welches im südlichen Deutschland schon gebräuchlich Ist. muß aber schon bei 2—:» Grad über Null angcwendet niiv mit demselben so lange iortgeiabren werden, alö die Temperatur sich nicht wieder kl höht. AIS Brennmaterial kann man alle die Stoffe verwenden, »reiche weniger helle Flamme, aber mehr ticken Qualm erzeugen, als Unkraut. Sägespäne. Lob abfälle. Stclnkoblentbcer und vorzüglich mit Therr getränkte Toristücke. Der Vortragenke verspricht sich, wenn diese Räuche rungen in auögebreitcten Kreisen in gleicher Weise und zu gleichen Zeiten vorgcnoiilineu werden, eine sichere Ervaltung der in so manchem Jahre durch den Frost zerstörten Wein- und Obsternte. Von Interesse war eö. von dem anwesenden Kgl. Bergverwalter Känipffe zu börcn, daß in diesem Jahre in den Königlichen Wein bergen der Hvl-Lößnitz mit solchen Räucherungen begonnen wer den ioll unv vcrjpiach derselbe, daö Reiullat seiner Zelt mttzu- tbcilc». DaS belle Gegenmittel ist gewiß nach der Ansicht aller Betbelligtcn. wenn uns der Himmel selbst mit solct'en nachthcili- gen FrübiahiSstösten verschont, sowie wobl noch sehr zu bedenken sein dürste, ob sich dergleichen Räucherungen auch an allen Orte» ausiübrcn lassen. Am Schluffe der auch von Gästen zahlreich besuchten und mit praktisch ausgeiührter Räucherung begonnenen Versammlung wurde noch ei» Sebwclelpuderer als Zcrstöruugs- mittel bei Pil.zkrankhelten von WarmhauSpflanzen. welcher durch Kunst- und HanbelSgärtner 'Alwin Petzow aus hiesiger Falken- straßc zu beziehen iit, warm empfohlen und vom Kunst- und HanbelSgärtner G. A. Petzow eine Oiomatis 8w1i» und ein kllu- Ikuiginm Imoaro toi. margin. als neu vorgczeigt. — Auch an daö Commando der freiwilligen Tnrner- feuerwebr stnb zwei Schreiben, vom Stadtrath InSgcsanimt und von Herrn Stadtrath Trucker specicll alS Chcs des Feuer löschwesens ergangen. in welchen der braven Mannschaft und ihrem Hauptmann sür ihre Entschlossenheit. Qvserseeudlgrelt. Ruhe und Umsicht bei der Katastrovbe auf der Kreuzstraße aus Grund einstimmigen RawS-Beschiusse- der Dank der Behörde ausgesprochen wird. — Herr Schmidt in Roßwein schickt nnö ein Pröbchen von dem königlichen Tafelgebäck, welches auch diesmal In ziemlich großem Format am 2:r. April auf der königlichen Tafel figurirt Hot. Genanntes Geschäft erhielt schon unter den Königen Fried rich August und Johann die Genchmlgiina. dieses köstliche Pro duct „königliches Tafelgebäck" nennen zu dürfen »iw hatte seiner zeit auch die Freuve, bei der Veriuählung deS Königs Albert einen elgenö von ihm hierzu gebackenen Hochzeitskucken huidreichst entgegen genommen zu seven. — Die Petroleum-Wunderkerzen, welche durch die hiesige Firma Wedel und THümmel sWettincrstraße» als Neuigkeit in den Handel gebracht worden sind, zeichnen sich durch elegante Form, sparsames und darum billiges, auch geruch loses Brennen aus. — In der vorgestrigen Nacht versuchte ein starrange. trunkener Mann sich durch lügenbaste Vorspiegelungen Ein gang in ein Hans der Portikusstraße zu verschaffen, da ihm dies aber nicht gelang. so schlug er beim genommenen Rückzug die Scheiben der Thüre ein. Von zwei Männern wurde er hieraus, nachdem er eine Strecke Wegs flüchtig geworben war. festgebaltcn und obgleich er gewaltig aus seine Gegner loSschiug, mit Hilfe des hinzugeiomnienen Nachtwächter- arretlrt unv auf die Bezirkö- wache transportlrt. — In der gestrigen Nacht schien ein anständig gekleideter Herr ein Vergnügen daran zu finden, daß er auf dem Ferdinand platze lagernde große Pflastersteine mit großem Getöse auf bei Straße herum wart und dadurch die Nachtruhe der Ana öffnenden zu störe» drohte. Ein rechtzeitig binzugekoinmener Wächter legte dem Herrn aber das Geschäft und arretirtc ihn deshalb. — Gestern Mittag ist der Leichnam eines I2iäbr. Schul mädchens. der Tochter eines HauSmannS in der Neustadt, In der Gegend veS Anhaltepunkts der Dampitähre aus Neustädter Seite an- der Elbe gezogen worden. Das Mädchen soll gestern Vormittag noch zu einigen Mitschülerinnen sich Vabin geäußert baden, daß sie sich vergiitcn »volle. — Im Verlause des vorgestrigen Nachmittags wurden einem kleinen Mädchen, welches sich einige Zeit aus der kleinen Plauen- scheu Gasse spielend ausgehalten hatte, von einer Diebin die goldenen Ohrringe ans den Obren ausgebängt und gestohlen. - — Einen argen Spektakel verführten vorige Nacht nach 2 Ubr aut dem Ncustädter Markt zwei durch einen Gendarm atta- kirte Frauenzimmerchen. die mit lauter Stimme Ihren guten Ruf betheuerten. während dem Manne de» Gesetzt» einige Zweifel darüber aufgetaucht sein mochte». Die Blockbauöwachc riet ge rade ins Gewehr und fast glaubte man, daß ries der Schreier innen wegen geschähe, doch zeigte e» sich, daß der Hauptmann von rer Ronde die Wache revitirtc, wie eö schien, aber nicht ganz befriedigt von dannen ging. — Gestern morgen in der vierten Stunde entstand im Ret- tmigöhailse in Gorbitz Feuer und brannte der Dacbslubl voll ständig nieder u»d die raranstoßende Etage auS. Durch schnelles Hcrdclellen der beiten Gorbitzcr Spritzen konnte dem Umsich greifen des Brandes Einhalt grthan werden. . — Am Sonntag Abend tranSportirte ein Leipziger Schutz mann einen ausgegriffenen Bettler nach dem Naschmarkte, alö Letzterer plötzlich ein Messer anü der Tasche zog und sich einen Stoß versetzen wollte. Eö gelang dem Schutzmannc noch rechtzeitig, den Menschen von der Ausführung seines Planes ab- zuhalten und ihn schließlich wohlbehalten nach dem Naschmarkt- Hotel zu bringen. .. — — Am Sonnabend »rollten in Leipzig zwei Leute eine wrrtbvolie goldne Kette bei einem Pfandleiher versetzen, bei welcher Gelegenheit sie, weil überhaupt verdächtig, durch berbelgebolte Polizei verhaftet wurden und sich alSzweiauS Halle entflohene Diebe entpuppten, die kurz vor ihrer Arretur aus einem Leipziger Goldarbciterladen anderweitig eine goldne Keile gestohlen hatten; dlcicnige. bet deren Versetzung sie abgefaßt wurden, stammt jedoch auS Halle. - " - - - Ein GutSbesltzrrSsohn in Bockwen fiel am Sonnabend Nachmittag von einer Scheunenpansel auf die Tennewanb und beschädigte sich hierdurch so. baß sein Tob bald daraus erfolgte. * — Versteigerungen ,n den Gerichtsämtern am 26. April: Chemnitz: Carl Rob. Tbomaö Hauögrundstück bas. 21,54«» Mark. Bautzen: Job. Ernst Wagner'S Wtndmültien- grundstück in Radibor 5620 Mark. Dresden: Frledr. Ernst MattheS Grundstück „Walhalla" den., a. d. Freibergerstraße da,'.. 161,920 M. Franken st ein: Frledr. Muh. Bertram'» Haus grundstück das. 14.65» M. Stollberg: Gus». Ed. Kunlß' Hausgrundstück das. l.',t»o M. Waldbeim: F. A. Sichler svn. und zun. Grundstücke bas. 4413. 148, 750. 435, 1125, 13,012, 6808. 54. 350. 2962. 24.890 und 4028 M. Freiberg: Der Actlcngesellschaft Muldenllial-Papierfabrik vorm. Schmidt und Mehner geh. Grundstücke das. 864, 411 M. Döhlen: Daö der Gemeinde zu Döhlen geh. Schulgrunbstück bas. 11,808 M. < srelw. > Dresden: Heinr. Traug. Hanitzsch' Grundstück an der Schönbrunnstraße das. 63,000 M. — Am 27. April: Dres den: Der Emilie verehel. Luther Hauögrundstück ln Loschwltz 16,800 M. Fre»bergr Franz Will». Berndt'S Hau»., Garten« und Feldgrunbstück I» Krummenhennersdorf 5247 M. Fran kender«: Carl Gottl. Heinr. Merker » Hau«, und Garten- zrundstück ln EberSbori 13,176 M. Chemnitz: Job. Frledr. Hoff » HauSgrundstück das. 41,100 M. Freiberg: Tnrt Tugendr. Küchler'S HauSgrundstück bas. V2L0 M. — Am 88. April: Dresden: Job.Christ.Bergmann »Hau»- undGartm- grundstück am Schleßbauie bas. 15,000 M. 'Frledr. Hermann Schröder'» Hausgrundstück in Pirschen 6000 M. taxirt. — Oeiientllche Gerichtssitzungen. Heinrich Kurth in Kleinwolmsdorf schuldete dem Vorichußveretn zu Radeverg 120 Mark. rS warb wegen der Forderung bei Ihm auSgepfanbet und diese Maßregel auch aus 2 Klöstern im soge nannten ..Frauenhvlz" stehende Stöcke ausgedehnt. Inzwischen verknuste Kurth eine der Klaftern sür v Mark und lennchuidtgte sich hinterher damit, taS Pfauboblect sei von ihm bereits vor der Abpfantung verkauft gewesen und befände er sich sonach im vollen Rechte. Der Einzeirtchter erkannte Irtoch wegen dieser Beseitigung abgeptändrter Gegenstände aus 14 Tage Geiängniß. Las Gericht faßte die Sache etwas milder auf unv setzte die Straie aui l Woche herab. — Der von Elemrntine verrbei. Schmidt erhobene Cinspruch wegen Beleidigung ward geheim verhandelt. - Mathilde vrrw. Rödeck hier muß wegen einiacher HauSiricdcnöstörung trotz Ihres Einspruches 8 Mk. Straie parat halte». — OScor Wender war In erster Instanz wegen Wechselstempelblnterzlehung klagirei gesprochen und hiergegen erhob die StaatSanwaltichast zu Ungunsten W'ö Einspruch. Der erste Bescheid warb jedoch bestätigt. — IuliuS MIcharl hier unter schlug dcm Vereine von ehemaligen Schülern und Schülerinnen der crangel. Frciichule Gelder im Betrage von ungelähr 50 Mk. und muß dieses Vergeben mit 5 Monaten Geiängniß büßen. — Der Gutsbesitzer Wilhelm Garte in Burgstädtel und eine Anzahl anderer Gutsbesitzer machten sich einer Uebertretung lnjoiern schuldig, als sie trotz einer amtshauptmannschaitlichen Bestimmung wiederholt entweder direkt einen verbotenen Weg, der vom Schustcrbanö über Brieönttz nach Lentewitz lührt. benutzten, oder ihre Leute znr Benutzung desselben anwiesen, und wurden die Genannten deshalb mit Geldstrafen blö zu 12 M. belegt. Der Vertreter. Herr Finanzprokiirator Ilr.SchmIdt, plaidirte in treff licher Weise aui Freisprechung seiner Klienten. taS Bezirksgericht bestätigte jedoch den ersten Bescheid. — Deü schweren Dieb stahls beschuldigt erscheint der bereit» mebriach bcstraite unvcr- bcirathete Handarbeiter Friedlich August Schmitt auv Büblan vor kcm von Herrn Assessor Stet» präsitirten Gerichtobos. Der An geklagte arbeitete in früherer Zeit einmal bet rem Zeugen Röbr- »leistec Voigt und batte sich dabei Localkenntnisse vericbafft. die ihm bei dem am 28. Decembcr v. I. auogeiührtcn Diebstähle zu statten kamen. In der Nähe der Wohnung des genannten Voigt, aus dem weißen Hirsch, etwa 100 Schritt Im Walde davon entfernt, befindet sich eine demselben gehörige Bauhube, in weicher eine A «zahl Bruinicnselle verwahrt werten. Ein Arbeiter Voigt'ö batte an tem erwähnten Tage in ter Bude zu thun gehabt und diese, die mit einem Vorlegeschlösse versehen war, wieder gehörig ver schlossen und den Schlüssel an den Eigenthümer zurückgcgeben. Am 3. März. alS derselbe wieder die Bude betrat, entdeckte er zunächst verdächtige Spuren am Verschlüsse und fand, daß von ten nmbewabrt gewesenen Seilen drei derselben gesiodle» waren, während ein viertes noch am Erdboden lag. Alö Dieb wurde der Angeklagte ermittelt, welcher auch nicht abretig war, in ter 7. Abendstunde des 28. Februar zum Zwecke des StehlcnS die Bude betreten zu haben, jedoch behauptet er, die letztere sei offen, rcsp. die Thüre angelehnt gewesen und hätte er »ur zwei Seile gestohlen. Er gicbt an. bctkc Seile zunächst nach einem Versteck im Walte gebracht zu haben und versetzte er je eins der selben am 1. und 3. März bei dem Pfandleiher Riedel sür io bez. 15 Ni. Um jeden Verdacht zu beteiligen, gerirte er sich alö Brunnenhaucr und gab überdies einen falschen Namen an. Herr Oberstaatsanwalt Roßtäuscher hielt die Anklage auf schweren Diebstahl im wiederholten Rücktaste ausrecht und bezweifelte auch nicht, daß daö vermißte dritte Cell vom Angeklagten niitgcstohlen sei. Die Vertheidigung führte in gcwobnter trefflicher Weise Herr Iustizrath Ur. Schaffratb. Daö Erkcuntniß lautete aus 2 Jahre Zuchthaus, 3 Jahre Ehrenrechtoverlust und Stellung unter Po lizeiaufsicht. s — Angekündigte Gerichts - Verhandlungen. Heute Vormittag 9 Ubr Hauptverkandiunz wider Friedrich Otto Meschwitz. 'Alfred Wilhelm Reichardt und Karl Georg Reick,'ardt auS Dresden wegen in Millhäterschast verübten schweren und einfachen Diebstahls. ticke!» vullettn rlvr Dsutsedov Ssvivart« 1» U»«dur8 dstnitl 618 (L'ewpsraLi^ um 2.i. äpril vm 8 Mir ülurssus: 78.1.1 756.1 761,7 VS s 8 .» KO 0 NO VVIn<>. , »i<»e ' I»ic8t «iLkll Weller, dodsekk >) bedsokt klar >r 3.3 ».0 0.6 ' ' 7688 80 »tili kl.ir 1.4 7.)U,ll 880 ImckL brilb bedeckt 0.5 741,0 IV kris« k «oUliss"» - - 3.3 756.7 IV 8IV scbvr.icb bnlb dod.8) -- - 8.0 751.0 <> , loiebl. bedix'lct. - 3.7 L 786.7 080 .v s kAkaek 1.5 758.1 0 1 niüststi^ Rolkiz^) 1.0 7c',1i.0 080 loiebt Kob us«'') dedeelct«) >.i p 75I.S 080 sibivsted >.i ci 756.2 xo krisch dsdsekl. 1.6 755.1 izoikits 75.0Z» »80 D'instl. ^) - 7.4 754,0 KW ItzicbL bsdeckt. 0.0 5.5 753,6 80 «»» ivcdklx") !- 754.1 KO Icieill. b«'dvcbl.b) 4.8 755.5 w triscl» bedeckt 7.0 755 1 0 still ^ bedeckt - 0.7 756.2 KO Imckt - 2.3 : 755.4 751.3 s IV8IV vtM vcbVLid Kob ns« 1") — 06 0.4 Ort. äbEräsor» . . kopsvkits«o . Stooklwlm. . pslvrsdurx . Llo8lr»a . , E'ork . ... Nro,t . Nolrlsr. . . . . . Itttindurx . . ttivirismüntls Ko>ikskrvra888r Asm«! . . . . i'rafvlcl . knilsruks. ltaisel . . Kllinoksir . l-slnriss . llsrlii» . . Wien . . vroelLn . >1 Sssssunx dock. 2) Zesxank m:rn.«zix. ") <) vunkt. nnä Llor^on8 .^eknstesedLirei-. Onn^ti^. KUtn Setinee nnr! lisxon. ') Osstvrn uml >'noIit, k.'insr lioxott.« tro-ztoi-n Vorinittux.8 äodvoe, 6»nv 1'eiuer v) Dunst, krük 6L8iidrexsSll. ro) Solmoe. lz odor ><»oiiL ,io r il.torunx. vurowotsr in Xorästetiottlunä otivu» xosttiG^on, sonst 1ibor»!I xeksllen. srvl.iot, ni Zsken Drnoit' über Irinvä mit leiciiten Iris stoilon Windon. ttotlvint süllosliviirtg l'oit/nsotiroitsn, kotier Druck vock über ^orrtslcariäiiiri- visn. Wincio über I>lorä- un«t Ostsos voriviexvixt üstlieü unrl leiekt, «teilen slurk. in Dorpot stürrpi8«'1i. 'l emperatur im Westen goiunksn. im 8ü6en Lv>tiotx»n, sonst ivoni^ verunliert Wetter ja WvMt,1out«oIlluuä meist doiter, 80vst trübe, im batte^ut iinct Aordäentk-oblunä vieikueb Soimve-edriuer. Wltterunrr«au»8!ellten ,un 23. äpril ^keaü», kür <ii« nüedstoa 43 Stlinäoa: 6or Küste: !?ort«iuuor <!or östliebsn Duktströmun^ (Isicbt bis nulssixl. miä rivur j»n Westen trocken mit rnn< bioeniier LeivOikunx. im Osten mit loicbton t7cliv«o- im l Ornnpoisobnuera. Im DiuvenlLnäe: leiobte uwinulsnüs Winde bei trübem Wetter, lm ^Ng(»mejnen: iunzssirnie Xunnlmie der '1'smperatur. — ckv1tterungs-»eobaa»»ung aiii 24. April. AbdS. 5 Uhr. Barometerstand nach OScar Bbsolt iWallstr. 19»: 27 Pariser Zoll 6> ^ p'. Zeit gestern '/,L. gefallen». - Tbermometrograpb nach Reau« mur: ö'o-o Wärme. Differenz von gestern zu beute 6 R niedrigste Tcnip. 2» Warme, höchste Temp. 8" W. — Die Schloßtburm- sabne zeigte Nord-West-Wind. — Himmel: bedeckt. - GldbSb-in Dresden. 24.April.Mitt.: 10 Cent.unter0. TageSkeschtchte. DtutschcS Reich. Der Kaiser ist Sonntag früh 9 Uhr In Wiesbaden eingetroffen. 'Am Bahnhoie und in den Straßen wurde der Kaiser von der großen Menschenmenge, die sich trotz starken Lchncesalis Ungesunden hatte, aus das herzlichste bewill kommnet. - DaS kronprinzliche Paar Ist am Sonnabend von Ham burg In Kiel elngctroffcn. Die Einführung des Prinzen Hein- r i ch in bie deutsche Marine ist programmmäßig verlausen. -- Die Zeitungsnachrichten von der Ernennung des Prinzen Heinrich VII. Neuß zum deutschen Botschafter in Konstan- tinopcl sind verfrüht. Allerdings wird bestätigt, daß der bisherige Botschafter. Freiherr v. Werl her. In den Ruhestand tritt und baß der Prinz Reuß sür den Fall der Wirderbcsetzung des BotschaftcrpostcnS in Konstantinopcl in Aussicht genommen ist; doch Ist über den Zeitpunkt, wo in K'onstantlnopel der Botschafter posten wieder besetzt wird, noch nichts bekannt. — Die Ueber- nabme der Vertretung der russischen Untertbanen in der Türkei durch Deutschland ist in tem Bewußtsein der vollen Schwierig keit der Ausgabe und der damit auferlegten Pflichten erfolgt, so wie alS großer Beweis ter aufrichtigsten Freundschaft Deutsch lands für daö befreundete Rußland anzusehen. Auch die in 'Aus sicht gestellte Ernennung des Prtnzen Reuß für Konstant!- nopel, welcher die russischen Verhältnisse auS seiner St. Peters burger Stellung genau kennt, ist ein Zeichen, wie ernst diesseits die erwähnte Vertretung genommen wird. DieSocialdemokraten haben beim Reichstage einen Antrag auf Abänderung des Wahlgesetzeö eingebracht. Sie wollen nämlich, daß die Wahlzcttel überall in unbeschriebenen Couvertö abgegeben werden sollen. Diese Couvert- sollen aus undurchsichtigem, starkem Papier besteben, müssen den Stempel
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