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msiMrlni«»" r««i käse Hulsert Konrert-Konditorei Präger 8lr»üe kclce 8iäonienstr. L» >7"-'" Der dakkon Vreräens Pelm W We GewaltpoM fort Vor neuen Deutfchenenteisnunsen Erfolgloser »berfchlesisihrr Protest gegen die letzten Sejmwahlra Parzellierungen im Korridor Warschau, 4. Febr. Wie von gutunterrichteter Gelte »er» lertel, soll da» polnische Ministerin« silr Agrarresor« «ener» »tags eine ParzellieruugSlifte ausgearbeite« habe«, »ooach hauptsächlich i« polnischen Korridor weitgehende Eut» eignungeu ftattfinden sollen. Die Parzellierung werde sich säst «»Sschließlich ans deutsche« Grundbesitz erstrecken, da der Anteil polnischen Grundbesitzes an den zur Enteignung be» sti««ie» etwa S888 Hektar Gesamtfläche höchsten» ö ». H. brtraze. Die «ene ParzellternngSlipe ditrfte a« 1ö. Februar terett» oerilssentlicht »erden. -attowitz» <. Febr. Am tz. fach fast zwei Jahren die - h .... sebrnar wnrbe» nunmehr Hach fast zwei Jahren die Proteste au» den oberschle- silchcii Wahlkreisen, die gegen die Sejm- und Senatswahlen »om März 1928 eingelegt wutdcn, vor dem obersten Gericht i» Warschau verhandelt. Aach sechsstündiger Beratung kam da» Gericht trotz de» erdrückenden Beweismaterials z« der Ueberzengnng, die Proteste mangels konkreter Beweise abznweise«. Die dem Woiwoben Graczinskt zur Last gelegte Wahl agitation sei nur allgemeiner Natur und für etwaige Miß griffe sei da« Gtrasgericht zuständig gewesen. Auch über die Verwendung von farbigen Wahlzetteln sei im Wahlgesetz nichts enthalten, was diese Maßnahme für unzu lässig erklären würde. Ebensomentg konnte scstgestellt werden, ob auf die Wähler ein gewisser Zwang auSgeübt wurde. Die Ablehnung der Protest« und die Begründung wird sowohl von der deutschen als auch von der polnischen Oppo sitionspresse lebhaft kommentiert. Et» Appell an den »etter Vstpreaheat Der LandeSoerband Ostpreußen der Dentschnational«« «olkS» Partei an Hinbenbnrg Berlin. 4. Febr. Am Abschluß de» großen ostprenßtschen der Deutschnattan»tt»7«sU»lMkt«t,rtchtete LandcSpartettage» . .. der Vorsitzende des Landesverbandes Ostpreußen, General Hell, einen feierlichen Appell an den Reichspräsidenten von Htndenburg, in dem es heißt: All unser Kampf gilt ja allein der Freiheit unsere» Vol kes und Vaterlandes. Wir Ostpreußen kennen den Freiheits- kampf von jenen schicksalsschweren Augusttagen des Jahres 1914, als uns der Retter erstand in der Person des Feldmar- schalls von Hindenburg. Ein neuer Freiheitskampf hat be gonnen, wenn in ihm auch zur Zeit der Schlachtenlärm ver stummt ist. Möge Gott es fügen, daß unser Feldmarschall seine Stunde erkennt und uns noch einmal den Weg zur Frei heit bahnen hilft. Sn »MsbmkMpat aus s Promt ermäßig» Gehöhter Gewinnanteil -es Reiches verlin. 4. Aebr. Die Reichsbank hat den Wechsel diskont von S.5 Proz. auf 6 Proz. und den Lombard- Zinsfuß von 7.5 auf 7 Proz. herabgesetzt. sSloko «not» Lnnck«I»1»1l.s » Verl in, 4. Febr. I« der heutige« ZcntralanSschuß- lltzung der Reichsbank wnrde auch Mitteilung über bi« zu» rüustige Gewinnverteilung bei der Reichsbank gemacht. Der Anteil des Reiches soll danach aus da» vierfach« des bisherigen, der in den letzten beiden Jahren etwa je S Millionen betrug, erhöht werden. V»u de« ersten LS Millionen de» Gewinne» soll da» Reich kl Prozent, die Anteileigner 28 Prozent erhalten. Bon de« nächsten 28 Millionen das Reich SV, die Anteileianer 1v Pro zent. Bon einem eventuellen Restbetrag das Reich VS, die Aateileigner k Prozent. Die Reserve, di« bisher vorweg mit 2VX dotiert wurde, soll in Zukunft nur noch 18?L erhalte«. Der Mindestsatz von für die AnteilSeignrr bleibt bestehen. Man könne, so fern die Reichsbank etwa 88 Millionen heranswirtschaste, ans absehbar« Zeit mit einer Dividende von 12?L für die Anteils eigner rechnen. Hierzu wird vielleicht in gewissen Zeit räumen setwa aller fünf Jahres ei« besonderer Bonus von 1)i treten. Als Entschädigung sttr die Beschränkung der Anteilseigner in ihren Gewinnanteilen sollen auf je vier ArichSbankanteil« zu je 188 Reichsmark eine Golb- tiskoutbank-Aktie im Nominalwerte von 18 Pfund und ein Reichsbankanteil gewährt werden. DaS geänderte Reichsbankgesetz Sie Vevrün-lms »er Retchsrevterimv Berlin, 4. Febr. sEig. Drahtbericht.s Fm Hinblick auf tie Entschließungen der sozialdemokratischen ReichStagS- sraktion ist die Begründung der Reichsregierung »um Aenderungsgesetz zum Reichsbankgesetz beachtenswert, in der Stellung genommen wird zur Ernennung des Reichs- bankpr'sidcntcn und des McneralrateS. In dieser Begrün dung heißt eö unter anderem: Die Neufassung war erforderlich einmal info'ge des nach dem neuen P'an vorgesehenen Wegfalls der aus ländischen Mitglieder de» Gcneralraies. sowie um der ReichSregicrung die ihr im allgemeinen ReichSinterefse »«kommende Einflußnahme bei der Bestellung brr Leitung der vank ausreichender als bisher sicher zu stellen. Hierbei war »u dem bisherigen Grundsätze der Uuabhäugigkeit der Leit«», der Bank fest»»halten. zumal nach Wegfall der Gchutzbesttmmungen de» DaweSplanS die beste Garantie für die Ausrechterhaltung der deutschen Währung in der Reichsbankleitung selbst liegt. Die Wahl des Präsidenten durch den Generalrat war daher betzu behalten. wobei dem Retchsbankdirektorium das Recht, vor her gehört zu werden, neu zugestanben worden ist. Ebenso erfolgt auch weiterhin die Ernennung der Mitglieder des Retchsbankdirektoriums nach Zustimmung des Gencralrats durch den Präsidenten. Bei voller Wahrung des Grundsatzes der Unabhängigkeit der Reichsbank erschien eS jedoch an gebracht. das bisherige beschräukte Bestätigung»««-« de» Reich». Präsidenten bei der Ernennung des ReichSbaukprSskdeute« tu ein echtes BestLtignngsrecht »mzuwaudel«. Ebenso ist die Bestellung der Mitglieder be» Reichsbank direktortumS fortan von der Bestätigung durch den Reichs Präsidenten abhängig gemacht worden. Auf denselben Erwägungen beruht der Zusatz, wonach die Abberufung des Präsidenten oder eines Mitgliedes des Direktoriums der Bestätigung durch den Reichspräsidenten bedarf. Während die schon bisher für eine Zu wähl oder Ergänzung des Retchsbankdirektoriums durch Wahl eines neuen Kandidaten erforderliche Zustimmung des Reichsbank direktortumS aus Grund eines einfachen Mehrheits- beschlusseS erteilt ober versagt werden konnte, soll jetzt die Zustimmung nur dann als versagt gelten, wenn zwei Drittel der Mitglieder gegen zu Wählende gestimmt haben. Diese Abweichung von der für die Beschlußfassung des Retchsbankdirektoriums allgemein ent schiedenen Abstimmungsmcthode erscheint angesichts des Um standes vertretbar, daß vorher bereits der Generalrat und der Präsident sich über die Wahl geeinigt haben müssen, und daß überdies di« endgültige «utscheibuug tu der Hau» de» Reich». Präsident«« r«ht. Die neue Bestimmung, wonach eine Fühlungnahme de» Vorsitzenden de» Generalrates mit der Retch » r « gterung über die vom Generalrat für die Wahl in Aussicht ge- nommenen Mitglieder vorgesehen ist, bezweckt, der Reich», regierung die Möglichkeit zur Stellungnahme und zur Aeußerung etwaiger Wünsche über die Stellenbesetzung zu geben. Auf Emvfehlung des Deutschen Sparkassen- und Gtrover- bandes wirb die erneute Herabsetzung des Reichsbai,kdiS- konteö um x Pro», bet den Sparkassen eine Ermäßigung des Spareinlage»» nSsuße» um X Pro», zur Folge haben. Hieraus ergib« sich die Möglichkeit einer entsprechen den Senkung der Zinssätze für Hopothekenkrrdtte und Som- munaldarlehen. Im kurzfristigen Gelb- und Kreditverkehr ermäßigen sich, wie auch sonst bet einer Diskontherabsetzung, dt« Bedingungen automatisch. Luftreklame für Milch Futtermittel aus Solz Je stärker der Konkurrenzkampf aus allen Gebieten de» menschlichen Zusammenlebens wirb, um so mehr entwickelt« sich Reklame und Propaganda, um so drastischer werden ihre Mittel, um die Aufmerksamkeit der Mitwelt aus sich zu lenken. Von der Anzeige, dem Plakat, der Leuchtschrift bi» zur Luftreklame ein bunter, witziger und immer packender Zug. In jedem Geschäftszweig erleben wir mit jedem Tag tausend neue, drollige und originelle Einfälle der Reklame- fachleute, um Seine Majestät Len Kunden auf die Vorzüge der angepriesenen Ware zu lenken. Wundert es uns, baß auch die Landwirtschaft in ihrem schweren Existenzkampf zu dem bunten Reigen der Reklame greift? Daß auch sie sich dt« Ideen modernster Kundenwerbung zunutze macht? Sie bleibt damit nur im Tempo unserer Wirtschastsentwtcklung, geht mit dem Zuge der Zeit, die Standardisierung. Rationalisie rung und die Schaffung von Markenartikeln fordert. Auch t« seinen Nahrungsmitteln verlangt der großstädtische Ver- brauche« jetzt gletchbleibenbe Qualität. Die landwirtschaft- lichen Genossenschaften haben diesen Anspruch längst erkannt. Es gibt bereits deutsche Markenbutter, und in gewissem Sinne auch deutsche Markenmilch, in kurzer Zeit werben wir deutsches Markencdelobst haben, ja sogar das deutsche Marken- Ei. Wir haben damit einen Weg beschritten, den die hol ländische und die dänische Landwirtschaft zu unserem Nach teil und ihrem Nutzen uns bereits seit einiger Zeit voran- gegangen sind. Diesen Vorsprung des Auslandes gtU e» aus den deutschen Märkten durch die Tat einzuholen und durch die nötige Reklame zu unterstützen. Denn der groß städtische Verbraucher muß wissen, daß er jetzt für sein Geld, wenn er es in den entsprechenden deutschen landwirtschaft- lichen Artikeln anlegt, etwas Gleichwertiges, ja sogar etwa» Besseres bekommen kann, als es die entsprechenden aus ländischen Produkte sind. Wir Menschen sind Sklave« der Gewohnheit, und es braucht daher einige Zeit, bis wir uns von unserer Gepflogenheit, etwa dänische Butter statt deut scher zu kaufen, losgelöst haben. Hier muß die Reklame etn- gretfen. Und es war vielleicht eine sehr originelle Pro- pagandaibee unserer Landwirtschaft, anläßlich der „Grünen Woche* in Berlin einen Freiballon zu kaufen, der in Zu kunft, im blauen Aether segelnd, uns zum Mehrverbrauch der deutschen Molkereiprodukte anregen soll. Eine große Zu schauermenge hatte sich zu diesem Ereignis eingefunden, und daß es sich dabei nicht etwa allein um private Gewinu- bestrebungen handelte, sondern um eine grobe volkswirt schaftliche Angelegenheit, ging aus der Anwesenheit zahl reicher Reichs- und Landesbehörden zur Genüge hervor. Der deutsche Landwirtschaftsminister hielt eine Ansprache, t» der er die Bedeutung der Aktivierung unserer Handel», btlan, hervorhob und mit dem Ruf: „Glück ab!* durch Zer- schlagen einer Milchflasche an der Gondel be» Ballon» den Taufakt vollzog. Dann trat dieser erste farbige Luft ballon, in Silber, Rot und Blau gehalten, seine erste Fahrt an. Was sind nun die tieferen volkswirtschaftlichen Hinter gründe dieser luftigen und hübschen Rcklameidee? Mit kurzen Worten: Die Notwendigkeit, unseren Ausfuhrüber schuß mit allen Mitteln durch Senkung der Einfuhr zu steigern und den Binnenmarkt zu kräftigen, als wirksamste» Mittel zur Bekämpfung unserer fast chronisch gewordenen Er werbslosigkeit. Denn jede Mark, die im Lande bleibt» setzt deutsche Arbeiter ins Brot, und jede Mark, die ins Ausland geht, bewirkt da» Umgekehrte zugunsten fremder Arbeiter. Wir haben in dieser Hinsicht bereits beachtliche Erfolge er zielt. Unsere Ausfuhr stieg in stetig steigender Linie vo« 1924 bi» 1929 von 7 Milliarden auf 18X Milliarden, wäh rend sich gleichzeitig die Einfuhr seit 1927 von fast 14 Mil liarden auf etwas über 18 Milliarden senkte. Wenn sich trotz dem unsere Industrie in einer rückläufigen Konjunktur be findet, so ist da» in erster Linie auf baS Versagen de» Binnen märkte» d«rch die Kris« der Landwirtschaft zurückzuführe«. Die Serie, die der deutsch« Bauer schafft, stehen ja dene» der Industrie keineswegs nach. So erzeugt Deutschland mit seinen 18 Millionen Milchkühen im Jahre ungefähr 20 Mil liarden Liter Milch, die einen Wert von 4 Milliarden Mark darstellen. DaS ist fast bas Doppelte der deutschen Kohlenproduktion. Hinzu kommt, daß der Erlös au» der Milcherzeugung die Haupteinnahmequelle de» kür dt« oziale Struktur unsere» Lande» so wichtigen Klein bauern ist. Trotz dieser Miütarbensummen deutscher Mtlchproduktion führen wir aber tnnner noch für SM Mil lionen Mark Mtlcherzengnisse and dem Au »lande ei«, dt« wir sparen könnten, wenn sich der Absatz der entsprechende, deutsche« Erzeugnisse erhöhe» mürbe. De», dt« deutsche