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Dresdner Nachrichten : 28.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189305289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-28
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.05.1893
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»«.ML* ...» «« a« üaLmitta«» «dü » e l kpaltiae Änmdzell« ri SÄci» ,L««a. iur«o». «-»»idgi«» Au/lnwe nur,'««« ! ytiinillcNmasslklN» an. « »inaclandttl -chnlr. « vrrdmdliibkeit. »V. U. 38. Jahrgang. Aufl. 5K,00» Stück. MlitlZ tili- I!sU8fl'KUKN nn<! <OIIMV^I!-l''ilt>I'lIx^ll! VvrOan «I-I^vrxuiuvnt in miorrvietitor Oiolrtkoit, iQ raoäoa lllitUorn, k 12 un<1 18 ew. 100 8wlt. il 1.00 unä 1,50 Zllt. >Vio<l0r>orIdäuforn IlttklUr. Oononrlvsrtriob üurelr v. U. L Kok», kaupktr. 2t. Dresden, 1803. Linn^-tmirw. I lloNiek. Rürblirt I8NS. Koster ist »L »NI» 8 «vrinitvl I» 011 »Vit ^ «»IT Udvr Xneltl Irueknonä, niol^I^IoOouä. XI>»i»6t: »»rienstr. Iv, ^«»Ilenitr. IS, r«Iok»i«r»tr. -Iv. Kvudt.: tteinototistr. (Xrmlr cii>rlitr». Xvuo, koelikvino, trelio »» M» ^ uml ilnnkln MM» I» C- M». ^ tnun-". vedinieiler. > I>!,»,IIi,ii!5. X.,IW Lnellmtitel. Uttü V sonne F ^ , « Inlcititill« t>» I>u»,<n. >clnoi>tt rk»8«p rN»»»»»^MbI8Wd»8»«»8»SH<i» «»»8»8l»»8IW>8»«<W»e»SI ^ vresäen. Vsllsirsn» SS nl! I'orn8s»r.-.^nt I. -to. 167. I>N>8«ioN, 8op8t >„»>>», «>, i. L'ev„s^'ve»<iNe11e 1117. 1. Iinn ni bttxpi-cklttnn s'Ir ul!^ II. ttNlst>>>r^»»ttr tilr <1iv I»rs>nikr III. 111««Ien-1 <»ntr«»l«' mrtve «iitriiuiv. IV. (i»lle«1i<»n «1er 8t»,1»,. I.»»äe^t«»NprIe. kvi/enck « « Rr. 148 IZr»»t . I1ü« HL4 ii , Gr»rtv>»- mul Htninrltl. in »Hon knstolriz-ou. Deckung der Militärsorderringen, Luxussteuern. H>osrrachrichten, Wahlrede Rotenhagens. Wabldcwegniig. Niilitürpensionraesetz, Deutscher Schnlverein. Antisemitische WählkN'clfaiiimtilng. Gerichtsverhandlrrngen. Lvlterieliste. ü»:«»«.«, ri>>«,.>>>. LoimtttgjkZ. Mai? Polttische». ES ist bereits wiederholt ausgesprochen worden, daß die Mili- tärvorlage unzweifelhaft mit imponirender Mehrheit vom kommen den Reichstage angenoinmen würde, daß sie vielleicht schon in dem onsgclösten Parlamente die Zustimmung gefunden hatte, wenn dir Teckungssragc wenigstens in ihren Grundzügen sestgclegt worden wirre. Tenn das ist ohne Weiteres klar, daß die Vorlage an und für sich, obwohl sic ansänglrch auch von konservativer Seite mit Miss trauen begrübt wurde, nach den überzeugenden fachmännischen Dar legungen der Neaterungsvertreter imgeheuer an Popnlariliit ge wonnen hat. Als einer der wesentlichste» Gründe dieser neuge wonnenen VolkSthünilichkeit darf man unstreitig den Umstand be trachte» daß die prinzipielle Gegncrschast im Reichstage sich fast arisschließlich aus solchen Elementen ziitammcnsrtzte, die unter dem alten Kurse bereits als reichSsclndlich betrachtet worden waren und bah gerade jener Theil der elsttssischcn Abgeordnete», der »ach Frankreich binübrrneigt. eilends die weite Reise nach Berlin machte, um gegen die Verstärkung der Wehrmacht seine Stimmen zu erheben. TaS ist wohl geeignet, mehr als Einem den Staar zn stechen. UeberdieS haben sich die Umstände in jeder Beziehung so gestaltet, daß nur durch die Annahme der Vorlage eine Periode politischer n»d wirthschastlichcr Ruhe erzielt werden kann. Der TccknngSfragc ist nun die Negierung, wenn auch nur in sehr reservirtcr Form, vor einigen Tagen näher getreten, als der ..Rcichsarizcigrr" einige augenscheinlich ans dem Rcichsschatzanit slaiuniende Mittheilnngen der Oesfcnllichkeit «bergab. In dieser Auslassung wurde offiziös dieAnjchanung zurückgewiesrn. als habe man bereits definitiv ans eine Erhöhung der Bier- und Brannt- ivnnstencr verzichtet, oder als habe man gar sich für eine stärkere Belastung des Tabaks und die Einführung deS Branntweinmono pols entschieden. Allerdings halte man an den ersten Plänen nicht starr fest, man sei vielmehr bereit, auch andere Möglichkeiten zn rrökicrn. Aber entscheidend könne man noch nicht Vorgehen, io lange die Mchrheitsbildung im nächsten Reichstage nicht festsiche. Man werde seitens der Regierung jede Anregung prüfen, aber bisher habe nur die wirksamere Bestenernng des LnxuS einige Aussicht auf Erfolg. Man kann dieser Auslassung des Regierungsblattes gegenüber zwei Einwcndnnge» nicht znrückhalten. Dem größere» Zweck gegen über. Lab dic Militärvorlage angcnviiiinen werde, mnbte der kleinere Zweck verstummen, ihm gegenüber hätte man dir Bier- »nd Branntweinsteuer ruhig fallen lassen können. Andererseits soll»' man wirklich schon jetzt ei» populäres und finanziell wirksames und sozialgcrechtcs AnsknnstLmiltel für die Kostendeckung fesrstelle». Erfreulich ist cS aber immerhin, dab Lrixnsslenern in wohlwollende Erwägung gezogen werdcu. Werden sie auch — das sei von vorn herein scstgesiellt — den Geiammtbctr'.ig der Konen nicht annähcmd decken, so bilde» sie doch eine Maßregel dcs sozialen Ausgleichs und können lm Verein mit der Börsenstener — der ergiebigsten Qucllc — und einer schon neulich hier besprochenen Wchrslencr sehr wohl zu dem gewünschte» Ziele führen. Allerdings sind die Schwierigkeiten, eine gerechte Abgrenzung zn finden, nicht gering, aber besser ist cS, ans einem kurzen Vcrgpfadc heim zu gelangen, als ans einer langen staubigen Ebausser, die dem Auge kein Ende tietet. Allerdings, die Herren Führer der Sozialdemokratie sind anderer Meinung, sic erklären sich — da« mag hier festgenagelt sein zn Nutz und Frommen der Gefolgschaft — gegen jedwede LnnrSsleirrr! Ter „Vorwärts" gcräth über einen derartigen Gc- dankengang ans dem Häuschen. Warum wohl? Fürchtet da- Blatt, das; durch Lnznssteuern die „nolhweridigen Lebensbedürf nisse" des Millionärs Singer vcrlhcirert werden ? Sonst können doch die Sozialdemokraten so tapfer gegen die Bourgeois losziehen. die in Ehampagner. Austern »nd Eaviar .schlampampen". Warum nur letzt so empsindlich? Was ist Liixir»? Eine trcssende Antwort ans diese Frage zu geben, ist nicht leicht. Denn wenn für de» Hottentotten schon die Seife und das Taschentuch ein LnzuS sind, so wird ein ber- wöhntrs Menschenkind. das in einer goldenen Wiege geboren wurde, eS als nothwendigcS LeberiSrrgnisit, nicht alS einen s.'»,»s belrachie». täglich in einer Eguipage spaziere» zu fahren. Ist rS 2»r»S, auf der Straße Glacehandschuhe zu tragen? Ist cS LuxriS, aus einer Merrichaunispitze zn rauchen? Der Begriff ist eben ei» relativer, er wird nicht allein von verschiedenen Menscher, der gleichen Epoche verschieden beantwortet werden, sondern auch von verschiedenen Zeitalter». Wenn wir heute aus die üppige Lebens weise lin kaiserlichen Rom oder auf die priiirkrndcn Festlichkeiten inz Mittelalter zimickblicken. de»en wiederholt durch Aufwarrdsgesetze rnrd Verordnungen gesteuert werden mnbte, ß> verstummen wir ob' deS Luxus ans jenen Zeilen. Könnten aber die Männer von Einst die heutige Lebensführung »njerer wohlhabenden Schichten beobachten, das Raffinement in der WlVnnngSanSslattung oder die Kniffe der Feinschmecker, sie wilden billig ebenso erstaunen. Allgemein gefaßt ist wohl unter Lnxu» Alle» zu verstehen, wo» Über den durchschnittlich übliche» oder auch nothwendigen LebenS- bedarf binausgelit. Will nran ihn ober beschränken — und da» wäre ja die Wirkung einer Steuer — so darf man nicht von vorn herein jeden Luxus als nnberechtigt hinstellen. Er wirkt wohl- thätig, wenn er dem Sinn für Schönheit und Reinlichkeit dient, wenn er nicht die Sinne kitzeln, sondern einem geschmackvollen Lebensgenuß dienen soll, wenn er nicht verweichlicht, wenn er nicht di« Kostspiciigkeit als Selbstzweck betrachtet, sondern „ach- hallig da» LebcnSgiück erhöht. ES ist kein Luxus, sich Gemälde von guten Meistern anznschnstcn. aber ,S ist rin Luxus, uni Weih» nachte» srüchr Erdbeere» zu essen. Es ist kein Luxus, wenn eine Dame sich bei einem tüchtige» Dresdner Meister ein Seidenkleid für festliche Tage machen läßt, aber rS ist LuxuS. wenn sic sich ein solches um de» zehnfachen Betrag aus Paris kommen laßt, nm mit dem Preise renommircn zu können. Ergeben sich die Schwierigkeiten iür eine rechtliche Besteuerung des Luxus ichon ans den hier kurz angedentetrn Erwägungen, so stehen diese Schwierigkeit» nicht allein. Znnächst wird der reiche Geizhalz hierbei nicht getrosten, während Andere rnrlgeiwmnic» werde», die drrrch Stand und Stellring gewissermaßen gezwungen sind. Luxus zu lreiben. Doch diese Einrede trifft alle Answand- stcrrem. Eine weitere Schwierigkeit bernht darin, daß eine »m- sasscnde, direkte Bcsicirernng leicht zu einer »»erträglichen Zngrrisiliorr sichren könnte, daß sie sich also stets aus jolchc Gegenstände be schränken müßte, die in die Augen fallen, daß vor Allem eine Unterscheidung der Qualitäten kaum möglich ist. Am Ehesten würden daher in Betracht kommen Stenern aus Egnipagcn. Pferde, Hunde, Dlcnerschast. luxuriöse Wohnungen. In dieser Richtung tinderr sich auch genügende Beispiele. Nach einem Ueberblick, den die .Boss. Ztg." giebt, wurde irr Holland schon vor IM Jahren ein Gesetz erlasse», wonach ei» vicrrädcriger Zweispänner 220 Gulden, ein Reitpferd 20 Gulden, eine Nacht 5—7 Proz. ihres Werthes zn zahle» habe». Eine Pserdcstener bestand bis vor Kur zem in England und trug etwa 10 Millionen'Mnrk. Eine ahn liche Summe liefert dort die noch jetzt bestehende Steuer auf Wagen. In Frankreich bringt die Steuer »ist Wagen n»d Pferde 1l' .- Millionen Francs. In England erzielte scrner cineWapvcn- stcuer I'/- Milt , die Ingderlaribniß Mill.. der Besitz von Schußwaffen 2 Mill.. die Dieirstbotenstcner Mill. Wenig nach- ahmeiiswerth sind die hier und da bestehenden Stenern ans gesellige Veranstaltuiigeir. Billardstencnr. Stenern aus Ehlindei- hüte, Taschenuhren und Handschuhe. Aber wohl ließe sich eine Steuer a»s Fahrräder und auf die modernen Folteriiislrnmcntc, die Elaviere. currstchlen. wo sie nicht dem Erwerb diene». Man siebt also, daß das Gebiet des Luxus gar nicht eng ist rnrd daß sich immerhin recht ansehnliche Beträge daraus ziehen lassen. Will man zn dem sotiale» noch -in kultur-ethisches Moment hirr- znfrigcii. w dürste sich lehr wohl eine Besteuerung von Orden. Titeln und namentlich — Wadenstrümpfen empfehlen. Es ist bereits bemerkt worden, dax selbst eine ausgedehnte Besteuerung dcs Luxus, für die setzt vorliegende» Zwecke nicht ausrcicheir würde. Aber im Verein mit der Börsensleucr. mit einer Wehistencr »nd etwa einem Inserate,istcmpet, wie er bis 1871 in Oesterreich und bis 1853 in England bestand, könnte sie wohl ein gehöriges Loch in wirksamer Weite nnSstopse». Um so erfreulicher ist cs, daß die Rcichsrcgicrnng derartigen,Plänen näher get-eten ist. Ui—, Aeriischreib- u»i> Feritsptkch-Bknchte vom 27. Mai. Berlin. Ter Kaiser wohnt nächsten Mittwoch dem Stavel- la»s der neuen geschützten Krerizcrkorbclle .-i" ans der Schichnn'- schcir Werst in Danzig bei — Der neue amerikanische Botschafter am hiesigen Hose. Gcnenrl Rnnzan. trifft morgen hier ein und wird nach der Rückkehr des Kaisers sein Beglaubigungsschreiben . überreichen Auch die ilalicrmche Regierung hat derilVerciniglen j Staaten angezeigt. daß sie ihre Gesandtschaft in Washington znr i Botschaft erhebt. — Die Usanibara-Kasserbangescllschast ziini An bau von Kaffee an den Berghangen von Handel wird am 7. Juni im Archilekicnhanlc mit einem Kapital van 250,000 Mk. koiistitiiirl. Die Rrhoboth-Gesellschast hat sich vor einigen Tagen bereits nrrler dem Namen .Handelische Land, Minen und Haiidclsgcsell- schast für Lüdwcstcffrika" toiistitnirt; dieKoiistltuirnng der Scheld- weiler scher, dculschrn sudwcstasritaiiiichcn Land- und Mincn-Gc- sellschast wird indes; günsligensaNS erst irr mehreren Monaten er folgen können. Berlin. Der Staatssekretär des Rcichspvstamts macht be kannt, daß infolge des Gesetzes vom 20. März die Reichspost- darnpserlinien nach Ostaffe» und Australien einer Uiiigeffalliilig in der Weise nnlerworsen worden sind, daß 1. für die Dampfer der beiden Harrptlinien noch Neapel alSAiiIanfhafcn hinzirgetrelen ist. woselbst fortan der PoslariStaroch slatlfrirdrt. 2. Die Mittelmeer linie Ärindisi-Porl-Said und die australiiche Zwciglinie Siduc»- Apia aufgehoben sind, sowie drittens eine neue Anschlnßlinie zwischen Siirgaporc und Dentich Guinea über Niedcrläiidisch- Indien eingerichtet worden i». Bei der Ankunft der Antisemiten DerrtschlgndS am Hermaiin-Teiikinal nm 2. Pfinastsricrtage. der mit dem Geburtstage Richard Wagner s zioainmenffet. wurde ans Anregung Prof. Förster s an Fran Erstürm Wagner von der Gotbcnbnrg eine Karte gesandt. Daraus ist von der Äitlwe Wagner'S folgendes Antwortschreiben an Pros. Förster ergangen ^ .Mein lieber und werlbgeschätzter Herr Doktor s Ich bi» Ihnen für Ihren freundlichen Gruß von der Gothenbrrrg sehr dankbar, er erfreute mich herzlich und lies; mich ans eine schöne Bereinigung schließe». Ich habe das stärkende Bewußtsein, im Einklang mit Alle», die eö ernst mit unterer Sache nehmen n»d die wirklich von ihr wissen, zu sein. Jedes Zeichen dieses Einklanges ist mir von Werth und w bille ich Sic auch, lieber Herr Doktor, meine» Dank Ihren freundlichen Genossen zn übermitteln. Mit bcneri Wilnichrn für Ihre Bestrebungen. E Wagner." Leipzig Der Hochverrallisprvzeß. der demnächst vor dem Reichsgericht zur Verhandlung kommt, richtet sich gegen einen I aus Österreich stammenden Bergmann, der in ObcrlMsen iR'hein- vroviriz) mit sieben Genossen wegen Verbreitung anarchistischer l Flugblätter verhastet wurde. Die Verdandlnnqen beginnen am i Mittwoch den 7. Juni unter dem Vorsitz des Srnatspräffdentcn! Dr. b. Woiss. ES sind zu dem Prozeß, der zweifellos unter Aus schluß der Ocfscntlichkcit verhandelt werden wird, etwa 40 Zeugen geladen: für die Verhandlung sind zwei bis drei Tage in Aus sicht genommen. Kiel. Die von Newriork heimkehrende Kreuzerkorvettr .Kaiserin Angusta" erhielt Befehl, nach «swinemünde z» gehen um vom Kaiser rnspizirt zu werde». Gra » dcnz. Die polnische Lklegirienversainnilimg hat be schlossen, den Kandidaten in der Militärvorlage freie Hand z» lassen. Tic Versammlung hat weiter riritcr M'otiviriiira mit der drückenden Steuerlast die Gründung eines großen Polenbirndes für Deutsch land beschlosten. Bamberg. Tie günstige Anfsnssung über den Häßlcin'schen Konkurs ist »»begründet. Nur einzelne Freunde und Bekannte sind verschont geblieben. Sonst fehlen alle Depots. Die Gc- sammtsnmme der fehlenden Depot« allein arm hiesiger Stadt be trägt I Milli«", Wien. Tie Ansprache des Grase» Aladar Lttidrasi», Präsident der ungarischen Delegation, an den Kaiser gedachte der günstigen Anzeichen, die für eine weitere Erhaltung des Friedens spreche» und hob bewndcrs hervor, dies enthebe die ungarische Delegation nicht der Pflicht, opferwillig für die Anfrechterbaltnng und — wlvci! rS die Großniachtstrllurig Oesterreich Ungarns erfordere — für die Förderung der Wehrkraft Vorsorge zn treffe». Oesterreich Ungarn müsse einen starken Staat bilde». Es müsse ein gesuchter Verbündeter und ein gesürchtetcr Feind sein. Ter Präsident d-r NcichsrathS-Delegation. Fürst Windiichgrätz. crtlarte in seiner An spräche, die Delegation werde die an die Steucrkraft der Be völkerung erhobenen Ansprüche mit patriotischen, ans die Erhaltung und Förderung der Macht und de? Ansehens des Reich? gerichtete» Gesinnungen genau und sorgfältig prüfen. Ter Präsident fcicnc alSdann den Kaiser als den Hort des europäischen Friedens, welcher mit väterlicher Milde die Getreuen seiner Länder hüte. Prag. Gestern fanden hier große Straßen- und andere Kundgebungen gegen die Deutsche» insbesondere Plener statt. Im Prager Stadlrai» beantragte» die Jnngezechen Erlassung einer Zustlmmiingoerklärniia zum Verhalten der-Jiingczechen im Land tage. Ter Redner bedauerte, daß die Prager Genieirideordnirna kerne Bestimmung enlhatle, wonach man dem Abg. Plener das Betreten des Prager Geineindegebiets verbleien könnte. Pest. Nach allen Meldungen aus dem Inner» des Landes ist überall genügend Regen gefallen, sodas; der Saalenslaird sich in erfreulicher Weile gehoben hat. Paris. Der ,L>brc Parole" thcilt mit, der Antisemit Drnmonl werde bei den nächsten Wahlen als Kandidat des I»i. Arrondissements in Paris aufgestellt werden. Tnrin. Die .Gazette Preiiwntcsi" meldet, daß bei der Oingslen Prwataildreiiz. die der preußische Gesandte v. Bülow beim Papste gehabt, die Grundlinien eines Beitrags zwischen der preußischen Regierung und den, Vatikan aus Grund gegenseitiger Konzessionen testgciegt worden seien. Die letzte Folge dieses Ver trages werde die Umwandlung des Eentnuns in eine Regierungs partei sein. Das Ecnlrnm werde im neuen Reichstage eine über raschende Schwenkung machen »nd der Mrlitärvorlage zn- stiimnen. M TrsliS. Der Kurafluß ist infolge dauernder Regengüsse ans den Uirrn getreten rrnd hat einen Thcil der Stadt über schwemmt. Mehrere Häuser wurden vom Hochwasser zerstört Un weit der Stadt Duschet nnierspülte die Fluth einen Chanstcedamm, iodaß dieser cinbrach. Ei» Postwagen, welcher sich eben an der gefährlichen Stelle befand, stürzte not dem ungefähr 100,000Rubel enlhalleirden Poffbeulel in den Strom. K onslantin o p e l. Ein griechischer Segler fischte im Hasen den enthaupteten Leichnam einer Frau ans. ES gilt als sicher, das; ein Verbrechen vorlicgt. Tie Ermordete war eine reiche russische Gräfin, die vor einigen Tagen mit ihrem Gatten »ach Konstairtinopel gekommen war: gelegentlich einer Kahnfahrt wurde sie von dieser» ans Eifersucht ermordet und dann in s Meer ge wor'eir. Ter Mörder ist entflohen. Belgrad. Infolge starker Regengüsse ist das Nffchawathal überschwemmt. Die Eisenbahnlinie zwischen Risch und Gmiatz ist zerstört. Sieben Menschen sind um'S Leben getommen. Belgrad. Die Negierung wird sich grn der nächsten Sliipschliria die Ermächtigung zur Errichtung der im Handels vertrag niit Oesterreich-Ungarn vorbehaltenen Monopole geben lassen. Man erwartet ans der Einführung des Petroleum-. Spirilirs-. Zrindholz- und Eigareitenpavier-Moiropols einen Mehrertrag von 2 Mill. FrcS. — Bei dem Empfange des serbischen ailberordtiillichcii Gesandten Oberst von Pantelitsch beim Kaiser Wilhelm machtc dreier bezüglich deS Staatsstreiches folgende arr- neblich verbürgte Aeiißeruirg: Schneidiges Unternehmen des iilnacir Königs, dem meine vollen Sympalhiccn gehören. Da hat Alles geklappt wie ans dem Excrzierselde. Nenwvrk. Als gestern die Infantin Eulalia ans der Liaalsriacht „Delphine" die drei im Hasen ankernden Earavetten besichliglc und die letzteren 21 Salutschüsse abgabcn, explodirte e ne Kanone am Bord der „Santa Maria". Tic abiprlngcndcn Eiseiistücke venviindrlc» einen Leutnant rrnd «inen Matrose». Die Berliner Börse entbehrte auch heute der Anregung TaS vorhandene Interesse wurde von der Uitimo-Regulirrmg be ansprucht. Das Dementi der Nachricht von der nahe bevorstehenden Einberufung des amerikanischen Kongresses zur Anihcbniia der Mac Kinlc»-Bill erhielt durch bessere ErnteanSsichtcn Ungarns ein gewisses Gegengewicht da Wien daraufhin höhere Eorrrse sür Krcditakiie» und Renien meldete. Banken im Allgemeinen gnt behairptci, ebenso Renten, nur Mezikancr start weichend. Bon Bergwerken Kohle» schwächer an» ungünstige Nachrichten von, Eoaksmarkle. Von Eisenbahnen Lombarden und Warschau-Wiener be sonders fest. Auch SchisffahrlSaktien besser. Im Kaffaverkehr deiiffchc Anleihen gefragt und besser. Indnstriepapiere still. Privatdiskonl 3 Prozent. Nachböric fest. — Wetter: Negnerfflh. Mestnord- westwind. nr » nl« ur » e. »I. is»lnsm crrr»n e7L-.. 5«,r»iii« I!,0,!!0. rrc»»«rc vk. 11.1,7", e>«a»«d. —. r°mr>ar«e>> >1 Laura na„»>. Nu«, Gold-. rr.-»r<u«iksc» re e». Licmr»« —. Hcichaai». —, ZkNiioff Ircc-dc» s>>». Pari o. »i Mir Nackuio >Nr«l>c r>7,:!7, gialicncr rXMncr >1», Pviinarrsc-I '.'--,>1, Trikru Türrculoos: s»!,ma„l«iur .eei.W, «laaisbab» rra.e.i. Loiiiliardc» r'ar.e.',. Tr,is>c. Pari», Produkirn lkililiiö.r weicrn »,r Mai ei.il> per «-oi.-rez. re.ö'l, ruhig, kvirilu« vkr Mai rl!.:>l>, ocr Scvlrmdkr-rczrnibcr öe.'-l-. llcliaMlikl. rNlitol xcr Mai Ld,k>», drr Srptcmv.-r-Dczcmbc, »lau nI» n »r » a »I. Prodilkic» Lidliiso, ec>rj-,r» rrr Mai , vcr -loocmbcr NO. »ioairn »rr Mai I.ei, »ir Lclollcr II>>. OkNlichcS »nd LächsjschkS. — Obeiccreiin'iiienmei'ler v o n M e tz >' ch erhielt von Sr König!. Hoheit dem Gr.'ßl,erzöge von Hessen und bei Rhein das Kornlhiirkre»; 1. Klaffe des Verdienstordens Philipp s de? Grsß- nriithigen. — Von Sr. Majestät dem König ist die voni Direktor der Wal dH ei me, Lan desanst alten. Ober-Regien»,gsratl, Beliriich, nach 50iähriger Dienstzeit nachgenichte Venetzring in den Ruhestand unter Belastung seines Titels und Ranges vom 1. Juni ab geirrbmigt rrnd ihm in erneuter Anerkennung seiner Verdienste das Offizierslrenz vom Albrechtsorden verlieben worden. Ter Direktor der Landcsa,«statt Zwickau. Herr RcaiernngSrntli B öhmer, ist imler Verleihung des Tirnslliiels Obei-Nrgiernngs- ralh vom 1. Juli ab zum Direktor der WUdlieimer Anstalten und der Inspektor und Direktorialverlreter Vogel vom 1. September ab zum Tircklor der vereinigten LandeSanslalten HnbrrtnSbnrg ernannt worden. — Gestern Vormittag fand in der festlich erleuchteten r n t - fischen G esa nd i s ch a s tsl ir chc aus Anlaß des Krönnngs- sestcS Ihrer Majestäten des Kaisers »nd der Kaiserin von Rußland '«L «unIAi -a»« !"«»«« UM>l--iL AW V»m»»t«ur L» S.e»»jch
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