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DreLhnev a c!) r est ^ en. vjr. >1^. Lrite l'^. Lv»ntaa. 2>». V,'«n!-»v» Die innere Schwache der alten Parteien, die den berechtigten Erwartungen des Voltes so wenig entsprochen haben, ist in dem gegenwärtigen Wahlkampfe von Neuem deiltlich hervorgetreten. Das verderb liche Kartell, das wegen seiner Unnatur scholl bald nach seinem Entstehen wieder in die Brüche gehen mußte, ist init allen Mitteln der Kunst wieder zusammengeflickt worden. Die Konservativen haben sich mit den Nationalliberalen für die Wahlen wieder geeinigt; um hier ihre Sitze zu behaupten, werden sie dort national- liberale Kandidaten wäblen. Was heißt ein solches Kartell f Das; jede Partei irgendwo sich verpflichtet, ihre iKesiniinngen zn opfern. Dies ist um so schlimmer, wenn eine Partei, wie die konservative Partei hier in Sachsen, Bundesgenossen finden konnte, die ihrem Programme näher stehen, als die Nationalliberalen. Wenn den Konservativen die Sorge um die schaffenden, arbeitenden Veviilkerungsklassen in erster Linie stände, so mußten sie die Nationalliberalen unerbittlich bekämpfen. Statt dessen ziehen sie mit diesen wieder an demselben Strange, der den gesummten Mittelstand — ^andwirthe, Handwerker, Kleingewerbetreibende, und Arbeiter — nicht ans dem Elende berans, sondern in die heutige Noth hineinge,zogen hat. An solchen, schädlichen Kartell hat sich die (antisemitische) Deutsche Neformpartei nicht betheiligen können lind wellen. Sie bat ihre eigenen Kandidaten ausgestellt, die, ans kleinen Verhältnissen hervorgegangen, aus eigener Erfahrung wissen, wo den kleinen Mann der Schuh drückt, die in ihrer Treue zu König und Vater land. Kauer und Neich erprobt sind, die aber auch Nnckgrat haben, um nach oben wie nach unten ihre Meinung offen -,u sagen und fest zu vertreten. Diese Kandidaten der „Deutschen N'eform-Partei" sind >!ü' ««-s IV. DresÄsn-KseustLät unck I-suS Ml MlflMIl !kre< klemm <k>! V. VreZSen-LNstLcki ' Ml » VsvMä LmmermLim. Wähler! ^>n Aufrufen und Ankündigungen der Karttllparleien nennen sich dieselben wiederholt die „Lrdnmlgs- oder stnalserhallcnden Parteien". Das klingt so, als ob das Kartell allein ans den „staats- erbaltenden" Parteien bestehe. 2as;t Euch dadurch nicht irre machen. Keine Partei, welche es sei, steht mehr ans dem Boden staatlicher Ordnung, als die „Deutsche Neform-Partei". Das sagt ihre Devise: „Ehristenthum, Vaterland, Monarchie". Das sagt schon die Entstehungsgeschichte der „Deutschen Neform- pavtei". Wie ist denn diese Partei entstanden? Weil Tausende und Abertausende, die gut monarchisch und vaterlandsliebend sind, schließlich einjahen, das; die alten Parteien und unter ihnen zuerst die konservative, ihre berechtigten Hoffnungen nicht erfüllten. Aus solcher Notblage heraus erstand die „Deutsche Neform- Partei" als eine Verkörperung der seit Jahrzehnten immer heftiger cmporgewachsenen antisemitischen, socialen Volksbewegung. Wenn jetzt die Konservativen sich für bessere Antisemiten auszugeben trachten, als wir es sind, so geschieht es nur aus Sorge um ihre Neichstagssitze. Sie haben früher nicht gehalten, was sie versprochen haben, darum ist jeder Wähler berechtigt, begründeten Zweifel in den Werth der jetzigen Versprechungen der konservativen Partei zu setzen. Deshalb, Wähler von Dresden! (Hebt Eure Stimmen nur deu obengenannten IKMiei» iler „Hecken kskm - Ae WsMW iltl..AMD Wllil-Mtki" kur den IV. Wahlkreis vrvsävn-UsuskLckk uuä I.LNÄ unk für den V. Wahlkreis vresÄen-^ltslLÄt.