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Dresdner Nachrichten : 13.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-13
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.12.1887
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Nacht-Telegramme. Mur i» einem Null« d« Berit». Li» »ammNst»» »e« rieicheiag» zur Barben, Niun, de« z»elev»lwurt». »etreft. Sie Untee- s»ützu», da» Namilin, tu den Ttenft »iiigetreiener iiüaimlchaNen denzdel, Keule »ie erste Leiu»« «er Varia,». 9i»r In de» Bestimmungen »er iist st. 7 u. 8 wurde» einige u»nielenlliche «diiiideriinge» »orgenommen. die übrigen Beiitimnunge» der «»»letzet aber nach der Borlage genehmigt. — Die Budgetkomuiiiilo» de« ltielch«- »agca erledigte heule den »och übri ge» Ihcil des Miiitiirctai« ohne wcientlichc Tedatte. leiste jedoch die/ Berathung über die Poiition ,.Sr» richlun» einer neneii Kadetten- anstatt' noch einftwcilen au». Ports Ti» Luvorkunisten den- ttt, nicht ohne Srsolg da« «ttentat «egen Serr, doliuich aus. In der Provinz gewinnt die für gern, gün- sttge Stimmung an Bode», ehester» imd heut, hat gerri, zahlreiche Be- «nche enwl-ngen. - Die Schwierig- kett «er parlamentariichen Situoiiou l»hl neurrding« die ltvahricheiiiiich- keil eine* «ammera„ilo!iing in den Vordergrund trete». La«da«. 12.Der. «vrm. 11,,ü- ^ " 92,25. I-"-M-r lstufien !2. Iahrqcmg. Ausl. 46.00« (Lxenchl. lt»nT» ^ Vollkomm,!Ng1sr kolbnttiihtix-sr, xviÄuseklossr Lr Pern^prvok-Lnnoktnia >'r. LI1N». Lrasnaat« sratl, nnä franco. Hrrnnn 8t<ick iin Oeiimacn. ^ st^eir t Il»1n»ln8, Drenrlon-dk., Vt«chl»«>tr. L7. Dresden. 1887. »ioltenerse^ t-omb. 7,.,.' rüeken «proc. fund. «nierilancr 128. ivror. ung. «Soldrenie 7!».,. oesterr. «olheenic Ä. Preuh. «ionsolü I»6. iveor an ist,, Oggpikr 71'/,. 5vrae. »rin. Sgqvier »proc. garaul. «„»«rr isto-,.. oitomaabanl >»v, rSuezoellen xp>u!ier 67-.' . Io«tIvr>VÄLr«n-8pvviLlltLt! Sediat», Sartiaraut t» all«» reotelag»». -» «estiinraetevoU, Nauyatt«»,. - HU«lA8«r7, IVUsörolkorstr. S, runtlckat stow lAtnmrkt. «Ä,7«-vktß.Ltsklckeakt-ßssschineniisktuno S »c<r/o sttzao,-^aa'ou/>o//l/nz, ^iOperiklldünriluncl küv eonkorboliark.^s. „InvieNeüriielteisSi" L' Vrvsävn, 8eo8tra8st« 6, I. LorrrsprrrlMeU« 1117. 1. 1ollou«va.k»p*,H»Io» lOr alle Loitnvgov. II. Vttlet-Verltank Ntv dis VrvBlnor ^Konter-. NI. KifVetoo-Dvnlral« nntdr OnkrmtlG. IV. ^vllevtloa <Ier 8klel»8. ^»väe«Iuttorlvi. ZIoLKvnkIvickvr, xro88ttz8 ^aMr, Lamvvlkaar-Vvelrvu von 13—30 ^MW 9/Mmsrlct 9 9 ^Ilmsrkl 9. Dienstag, 13. Deebr. v» »!.ß ^ Lsttgags' Unwohlsein des Reichskanzlers, Attentat ans Ferch und die KadinelSbildnng, Militärvorlage. Hosnachrichten, Abg. Päß! L»-»«. FffEstrl. Kg>. Decret, Landesverrathsprozeß, Gerichtsverhandlungen. „Des Teufels Antheil", „Wallenstcins Lauer" und „Du Landtag, Die Piccolomini". Verantwortlicher Redakieirr kiir Politische- De. Smtl Biere» «» DreSdeu Diese Woche säugt mit einer verdrießlichen Nachricht an: aus seiner Fricdrichsruhcr Besitzung ist Fürst Bismarck von einem Un wohlsein befallen worden. Die amtliche Meldung versichert zwar, das dasselbe in kurzer Zeit gehoben wurde und daß ans ärztliche Anordnung Ruhe und thuiilichste Enthaltung von Geschäften ge boten sei: aber gerade dieser Zusatz erweckt Gedanken und Befürch tungen. die zu nahe liegen, als daß man sie besonders auszu- sprechcn brauchte. Es handelt sich augenscheinlich um etwas mehr als uin die herkömmliche» Unpäßlichkeiten BiSmarckS, die sich meist einznstcllen pflegen, wenn cS ihm nicht paßte, eine Repräsentations- Pflicht auszuüben. Die unermüdliche Thätigkeit des Fürsten Bis marck im Dienste des Reichs, die weder Tages- noch Nachtruhe kennende Rastlosigkeit des 72jährigen Kanzlers auf einem un ermeßlichen Arbeitsgebiet ist von einem starken Nervcnverbranche und Kräfleaustvand unzertrennlich. Die menschliche Natur verlangt zuletzt auch hier ihre Rechte. Schonung ist unerläßlich, um die unschätzbaren Dienste des Kanzlers dem Vaterlande zu erhalten, .hoffentlich überwindet die gute Natur Bismarcks recht bald den Schwächenilfall. Gerade jetzt, wo im ganzen Reiche um daS Leben von mehr als einem Mitgliede der Kaiierfamilic bange Sorge benscht, ist die Erkrankung dcS obersten NeichSbenmten ein Gegenstand ernstester Art. Diese Andeutungen dürsten vorläufig genügen. Acht Tage sind in's Land gegangen, seitdem unter der rauschen den Begeisterung der Republikaner der ehrliche Carnet zum Präsi denten Frankreichs cmsgernscn wurde. Aber noch bis heute ist eS dem erkorenen Vertrauensmann!: nicht gelungen, sich mit einer brauch baren Regierung zu umgcbcir. Ans diese Erbärmlichkeit der dortigen Meirschen und Verhältnisse werfen die drei Revolverschüsse ein be zeichnendes Licht» die am Sonnabend ein Fanatiker aus den Abg. Fern, abgedriictt bat. Was man bei der vergeblichen Ministcrsnche Earüots erlebte, war ein vollständiger Durchfall des parlamenta rischen Systems, eine Bankerotterklärnng der demokratischen Einrich- Nrngcn, welchen daS monarchische Gegengewicht fehlt. Bei so vielen Parteiführern auch der neue Präsident cmklopste — von allen er hielt er Körbe. Keiner getränt sich soviel College» zu finden, um mit ihnen vor den Kammern als ei» lebensfähiges Ministerium zu erscheinen: bei der nächsten Abstimmung würde es doch wieder zu- lainmenbrcchen. Deshalb gab derradicaleGoblet, deshalb auch der ge- nräßlgtc Falliörcs den Anstrag der Ministerbcstullung Mieder in die Hände des Präsidenten zurück. Diesen« wird zuletzt wohl nicht? übrig bleiben, als dle Auflösung der Kammer. Mit der jetzigen ist doch nicht zu regieren. Für den Fall der Kainmeranflösung aber ist es von äußerster Wichtigkeit, wer die Neuwahlen leitet d. h. wer Minister des Innern ist. Denn weniger als in Monarchien sind in Republiken die Wahlen frei und der unverkiimmcrte Aus druck des Volkswillens. In der französischen Republik gingen bis her stets die Wahlen unter einem unerhörten Drucke der gerade anr Ruder befindlichen Parteigruppe vor sich, jede setzt Kops und Kragen daran, sich an der Negierung zu erhalten und scheut weder vor Bestechungen, noch Fälschungen, noch Einschüchterungen zurück. Augenblicklich haben sowohl die Gemäßigten wie dle Radikalen doppelten Anlaß, in die Negierung zu kommen, um die unver meidlichen Neuwahlen zu beherrsche». Tie Radikalen, getreu ihrer gewaltthätigen Natur, greisen bereits zu verzweifelten Mitteln. Noch schonen sie den neuen Präsidenten Carnot. aber sie klagen ihn laut der Undankbarkeit an, daß er nicht ein radikales Ministe rium cinsctzt. Da er He cm FallisrcS. der als die rechte Hand Fcrrys gilt, mit der Mmisterbcstnllnng beauftragt hatte, be schlossen sie. ihm eine Warnung zu crtheilen. Das Attentat auf Ferry erfolgte. Fallic-rcs wurde dadurch so eingeschüchtert. daß er ans seinen Auftrag, die Regierung zu beschaffen, verzichtete. Der Mordversuch au! Ferry ist daS natürliche Ereigniß der Siedehitze, zu welcher die Radikalen die VolkSleidcnschaften systematisch ge bracht haben. Um die Anwartschaft Jerrys aus die Präsidentschaft Frankreichs unmöglich zu machen, ist den Radicalen keine Be schimpfung und keine Verleumdung zu niedrig gewesen. Ferry wurde förmlich wie ein wildeS Thier geschildert, daS Jeder todt- schlagen müsse, der ihm begegne. Rocbesort hatte geradezu einen Preis aus Ferrys Kopf, „des AuShungerers von Paris, des Tonkin« und UnglücksnianneS, dcS BiSmarcksknechtcs" gesetzt. Diese rothe Hetze war stark genug zuschüchtern und von der Wah stehen. Sonst wäre Ferry und nb Ter freiwillige Rücktritt FerryS zu Gunsten CarnotS bewahrte Paris vor dem Ausbruche einer Revolution und Blutvergießen: er versöhnte aber nicht die Radicalen. Ihre Wuth nahm einen neuen Aufschwung, als ein Ministerium Falliörcs bevorstand, das. wie sie argwöhnten, doch nur ein vcrkavptes Ministerium Fern, sein würde. Infolge dieses Mordversuchs ist Ferry mit einem Schlage ein populärer Mann geworden Wen die Rothen, wen die Anarchisten so hassen, der erscheint allen Anhängern der gesell schaftlichen Ordnung in Frankreich als ein trefflicher Vercheidiger der Gesetzmäßigkeit. Man verlangt ein besseres Preßgeictz als das jetzige, daS indertbat eine mehr als amerikanische Zügellosigkeit und Prebsrechheit im Gefolge gehabt hat. Man fordert die Bestrafung RochesortS, der durch seine Artikel den Mordversuch erst angestistrt habe. WaS hat denn Ferry überhaupt verbrochen. ^ ^ ^ schwere unheilbar ,. , Sturze Gam- bettaS Ferry an dle Spitze der StaatSgeichäfte trat, beging er das unverzeihliche Verbrechen, über zwo Jahre lang sich dort zu er halten. Dos Ministerium Ferry war das längste, da» der dritten Republik beschicden war. Ferry bat Frankreich durch die Angstedt rimg von Tunis bereichert und Tonkin erworben. Indien zn behalten, mußte er Tonkin erobern. Tie Niederlage, welche die ttaiizösiichen Waffen bei Langwn erlitten, brachten ihn zu jähem Falle. Die Radicalen vergaben es Ihm nämlich nicht, daß er mit Deutschland verhältnißmäßig freundliche Beziehungen unter hielt. Als dann Ferry einmal später m seinem Wahlkreis Epinal ausries: „Der NadiccllisinnS ist der wahre Feind .Zrankreichü", da beschlossen die Rothen seine Unschädlichmachung. Vielleicht führt der Mordversuch ans Ferry alle Anhänger der Ordnung zur Bertbcidigung der Gesetzmäßigkeit zusammen. Die neue, dem Reichstag zugenanaenc Mililärvorlagc kann eine wirksamere Unterstützung kaum finden, als durch die Vor gänge in Frankreich. Dort lchickl man Mörder ans. ui» einen Staatsmann hinwegzuränmcn, weil er in den Verdacht gerathor ist, mit Deutschland halbwegs leidliche Beziehungen anzustreben. Tie kriegSschänmoide Nevanchepartci will mr's Ruder kommen. Deutsch land, das aus's Neue erfährt, was Frankreich gegen uns >m Schilde führt, trifft seine Abwehmiaßrcgeln, um jeder Gefahr zu be gegnen. Deutschland muß sich so stark machen, wie eS überhaupt sein kann. Der neue Vorschlag verlangt hierfür verhältnißmäßig srhr geringe Geldmittel, auch die begehrte Erhöhung der persön lichen Militärlast erscheint zunächst nicht sehr bedeutend. Jetzt ge bürt der wehrfähige Deutsche 7 Jahre dem stehenden Heere an, er dient !j Jahr bei der Fahne, 4 in der Reserve, dann tritt er auf >') Jahre ni die Landwehr; zuletzt, bis zum 42. Jahre, geht er in! den Landsturm über. In diesem sind die gedienten Mannschaften vermischt mit früheren Ersatzreiervisten, die eine oberflächliche Aus bildung durchgeinacht haben »nd mit allen wegen Dicnstnntang- lichkeit ganz imausgcbildct gebliebenen Wehrpflichtigen zwischen dem 17. imd 42. Llbensjaln. Von dieser völlig unorganisirtcn Masse des Landsturms grciit der neue Vorschlag die milstärisch ciusgcbildeten Personen zwiichen dem:"2. und:!0. Lebensjahr heraus und bildet sie zu einer Landwehr 2. AmgehotS uni; für diese etwa halbe Million anSgebildeter Streiter werden Listen geführt, doch soll diele Landwehr 2. Ansgcbots nicht den Hebungen »ud Cvntrol- veiiammlnngcn unterliegen, auch nicht in der Auswanderung be schränkt «ein. Ob man nicht später doch diese Dinge cintührt, ist mindestens jivenelhaft. Jetzt kehlen sie noch und daher erklären sich die geringen Kosten des Vorschlags. Auch wird die Landsturm- Pflicht bis zum 45. Jabr ausgedehnt. ' Wir werden noch im Lause der Bcralhungen auf dieses Gesetz zuriil'kommcn; einstweilen kann man den Gedanken, die Wehrkraft Deutschlands um üW/iM geübte Streiter zn vermehren, ohne dem Lande e, "ße GRdvpser und dem Einzelnen Belästigungen aufzulegen, Hs glüttstch bezeichnen. Doch wird es Ausgabe des Reichstags 'cm, die Nothwcnd'.gkeit dieser Maßregel zu untersuchen, um im Einzelnen zu prüfen, ob es möglich >st, die wirthschastliche Kraft der Nation vor Ncberan- spannung zu hüten. Berliner Börse. Die Meldungen über das Unwohlsein des Fürsten Bismarck wirkten ans die Vorbörse crnlcittend. Bei dem offiziellen Beginn war die .Haltung beruhigter, d>e Speeulation aber 'vrtgoetzl rcservirt, infolge der Benuholimg dec NNltlage. Die Curie setzten schwächer ein, beseitigten sich abe. bald. Erst der Schluß brachte wieder eine Abschwächnng ans crue-wortige-Notirun- gc„. Auf VerstaatlichungSgccilchle waren Ostpreußen gedrückt. Marienbnrger fest. Oesterreichischc Bahnen waren schwach, fremde Renten Prosittrtcn von Deckungen, Bergwerke waren gegen Schluß belebt und steigend. Im Eoffavcrkchr waren Bahnen wenig verän dert. Banken abgeschwächt. Bergwerke fest, andere Industrien eher schwächer, ebenjo österreichische Prioritäten, deutsche Fonds fett. Privatdiscoiit 2'/» Prozent. Hr » arf » r « «. M.. 12. Lecbr. ttred«« iM.Kiw vtaa,«i»>i!» 172.6». L,». »arten 60,6». «alt.zier I6S.7K. Eaüvicr 71,!»». Idr-ie. Ungar, ctzvldrenlr 78,g». Didrimt, 189,7». Wer Vuffen —. Handels». Lanka -. Ziemlich fcli. « ieu. IL.Deltmder. «red» 275^1». Ltaalldadn 22".21. Larudaeoea 86.»». Nordwcslb. 152,6». Maeknete» 61,Sä. Nnz. «reoN 28»,ä». ,Ziest. Baris. 12. Dccbr. lSSlnst.) «en'e 82.8ä. «nleide 1»7,Sä. Alanen» »7,7!>. Slaatsdahn 187,S». Lomdarde» 186,2i>, da. LriorNLtra —. Svaniec 67,97. lkqilvtrr 677,81. Ottomanen 511,»6. Bene Anleilir —. Tüllen —. ,>:st. Amsterdam, 12. Tccembcr. Produkte» lÄchlusti. Weizen »er Miir.z 19», »er Mai ISä. Bestand«». Aoaacn rer Marz 1»8, »er Mai I»8. Bestallst«». Par,« ilLioduIlc»!, 12. Tccembcr. (Schluß.» Weizen »erTccembcr22.6». ver März-Juni LS.7S. rulna. Tviritns ver Tccembcr «s.sv. i>« Mai-Aiisuk» «7.60. weichend. Nüböi ver Tccembcr 67.26. ver Mür?.-2imi c.s.7ö. mau. 2 o » da » . 12. Derbe. 'Produklci» Schlust. Weizen rusti«, tremdcr Welzen scst, sndrnsstschcr Weizen inininlcr wistizer, Mehl stetig, Werste!»»> Hafer fest, amerikauischer Mai» Istcnecr, runder Mai» theurcr. — Witter: »all. Der Poftdamstkrr „Rugia" <«aPt. üllber») ist 12. ». M. wostlbctzaltcu >, Ncz»-->ork »»gekommen. Lokales nnd sächsisches. Se. Majestät der König kam gestern Vormittag nach dem Vorträge der Herren LtaatSmmister, Tc- cv Residcnzschloß nm die Vorlr partcmcntchess und des Herrn «sieh. Rath Bür entgegen zn nehmen und einige Audienzen zu crtheilen. Nachmittags 5 Uhr fand in Villa Strehlen Hostafcl statt, zu welcher einige Einladungen er gangen waren. — Ihre Kgl. Majestäten besuchten gestern Vormittag, als den Geburtstag des hochseligen Königs Johann, die katholische Hofkirche. - Ihre Kgl. Hoheit Prinzessin Amalie von Bayern, .. «. .. —der Kgl. nach München Steveste Telegramme ver „Dresdner «ackrr." vom 12.Decbr. Berlin. Ter Reichstag bcrieth heute zunächst über die Einführung der Gewerbeordnung unten gewissen Vorbehal ten in Elsaß-Lothringen. Nntcrstaatsiekrctär Sind! legte eingehend die Nothwcndigkeit der Ucbertragung der Gewerbeordnung ans die Rcichslandc dar. Abg. Grad (Eli.) ist mit der Eiiiiühriing der Gewerbeordnung in El'aß-Lothringen einverstanden, wünsch! aber, daß keine Ausnahme stattsinden. daß z. B. auch die Reglements über die Damvtkcssel mit cingcsührt werden. Sabor (Sozialdemokrat) tritt der Behauptung Grads entgegen, wonach seitens der elsaß- lolhringischcn Arbeitgeber für ihre Arbeiter weitgehende Fürsorge getroffen sei. Wintcrer (Eliäjser) ist mit der Vorlage einverstanden »nd wendet sich gegen die Saborichor Angriffe. Ein Antrag aus EommilsionSberathung wird nicht gestellt, die zweite Lesung findet deshalb direct im Plenum statt. — ES folgt die erste Lcmng des Gesetzentwurfs betreffend die unter Ausschluß der Leffentlichkctt stattfindenden Gerichtsverhandlungen. Staatssccrctär Dr. Schclling konslatirte das Entgegenkommen der Regierung gegenüber den vor jährigen Conunissionsbeschlüssen und befürwortet die beschleunigte Bcrathung des EittwuriL. Rinlelcn (Eeritrnntt hnt immer »och er hebliche Bedenken gegen die Vorlage, deren Erörterung daher in der Commission nölhig sei. Klemm und Reinbaben erklären sich gegen die commissmrsche Vorbcrathung. Ta in derselben doch nur die bereits erörterten Gesichtspunkte vvrgcbracht werden könnten. Singer (Sozialdemokrat) erblickt in der Vorlage einen Angriff aus die Oeffcntl'chkeit dcS Gerichtsverfahrens und die Freiheit der Presse. Ter fetzige Zustand reiche zum Schutze der staatlichen Ord nung aus. Bei dem Breslauer Sozialistengesetz gegen Kräcker »ud Genossen wäre es gerade im Interesse der öffentlichen Ordnung ge wesen, denselben vor öffentlichen Thüre» zu verhandeln. Windt- horst erklärte das Gesetz kür unannehmbar. Ohne Ansrechtcrhal- tung der vollen Oeffentlichkeit sei das jetzige Gerichtsverfahren über haupt unhaltbar. C»nn (nat.-lib.) bestreitet, daß die Vorlage die Grundlagen der Rechtssprechung erschüttere. Klotz streif.) ist dalrir. daß dem Richter die Bcsugniß ertheilt wird, in Fällen, wo cs sich rnn die Sicherheit des Landes handle, die Enlscheidungsgründe von der Veröffentlichung aiiSzuschlicßcn. Tic Vorlage wird an eine Bicrzebner-Commission verwiese». — Morgen 2. Lesung der Korn- zollvorlage. Letztere soll noch vor den Ferien, die Sonnabend be ginnen und bis zum l5. Januar dauern sollen, erledigt werden, ebenso der heute cingegniigenc dcutsch-österrcichischc Handelsvertrag und die erste Lesung der Wehrvorlage. Berlin. Ein hierher gelangtes Schreiben der Kronprinzessin sagt u. A.: Wir machen eine schwere PrüNwgSzeit nach allen Rich tungen durch, aber das Gefühl, daß die Nation nns nicht vergißt, mit uns hofft und mit uns fühlt, ist ein unendlich trostreiches, er bebendes und beglückendes. Wenn Gott cs so will, w wird dieses Vertrauen auch ferner dem Kronprinzen als ein kostbares Gut er halten bleiben und ihm zur Erreichung seiner Ziele lue beste Hilfe sein. Wie viele Zeit ihm noch beschieden werden soll, wer kann cs wissen? Aber wenn man ihn so irisch und blühend sieht, kann i»an nur seinen Kräften und seiner fluten Natur vertrauen chnd daran glauben, daß ihm die Gesundheit zur Erfüllung seiner Pflichten nicht fehlen wird, wenn er auch im günstigsten Falle lange noch sich wird schonen müssen und seine Stimme wenig gebrauchen können. — lieber das Befinden deS Reichskanzlers, der sich bereits seit einigen Tagen angegriffen fühlte, indem er namentlich an Schlaf losigkeit und Abspannung litt, wird gemeldet, daß er in der Nacht zum Sonnabend einen Kvlikanfall bekam. infolge dessen Schweninger Sonnabend nach FriedrichSruh bernfen wurde. Schweninger ist bereits Sonntag wieder ziirückarkchrt und brachte günstige Nachrichten mit, die durch autbentischc Mittbeilungcn aus Fricdnchsruh von gestern Abend bestätigt werden. Die Nacht ank Sonntag war gut, bereits gestern ist der Neühskaiizlcr wieder ausgefahren. Ernigc Tage Ruhe, namentlich Enthaltung von anstrengender, aufregender Arbeit i die Angliedc-! dürsten zur vollständigen Heilung genügen. Die Nachricht, daß,cs lim französisch i sich nm einen leichten Schiagairsall gehandelt, ist unbegriindet. Nichte unseres Königs, die mehrere Tage zum Besuche Majestäten in Strehlen weilte, ist vogrstern Abend zuriickgekehrt. — Bei der am Sonnabend in Moritzburg stattgefundenen Hofjugd war unter den geladenen Gästen auch der Gcneral- guarticmieister Gras von Wa! dersce anwesend. Heute findet dort wiederum Hoijagd aus Rehe und Hasen statt und zwar auf' Steinbrücker Revier. — Gestern Nachmittag bewirkten Ihre König!. .Hoheiten Prinz' Georg »nd Prinzessin Mathilde sowohl im Geschält dec- . .Hoflicieranten Eduard Pachtmaini, Pragerstraße, wie in der Papier- Handlung von Waldemar Türk, ain Altmarlt, Einkäufe. — Hcrusinspcctvr Wolf an der Bezirksaiistalt Altensal; er-« hielt das 'Allgemeine Ehrenzeichen. — Am Sonnabend Morgen 6 Uhc entschlief ans ihrer Villa) zn Dresden nach kurzer Krankheit Ihre Durchlaucht die Prin zessin Panlinc Victone Anna WIlhclmine von Schlc s w i g- H ölst ei n. Cie wurde am 9. Februar 1804 geboren als die Tochter des Prinzen Friedrich Karl Emil von SchlcSwig-Holstein- Aonderbiirg-Arigiistenburg, eines anr 14. Jnnr 18! l verstorbenen BrndecS dcS Urgroßvaters dcS jetzigen Cdess des gelammten Hauses Holstein, des Herzogs Ernst Günther. Ein Bruder der verewigten Prinzeß. Prinz Waldemar, war in König!, preußischen Kriegsdiensten zuletzt Gouverneur vor, Mainz; sie war die letzte von den vier lange Zeit in Dresden lebenden fürstlichen Schwestern. In werten Kieisen hinterläßt die hohe Verblichene durch ihren milden, wohl- thätigen Sinn eine fühlbare Lücke. Ihr Andenken wird ein ge segnetes sein. — Wiederum bat der unerbittliche Tod ein Mitglied der 2. Kammer dahiiiacrasit. Herr Landtagsabgeordnctcr Päßlcr. Ver treter des 7. ländlichen Wahlbezirks und fast seit 25 Jabren dem Landtage angehörig, starb anr Sonntage nach schweren Leiden in seiner Heimath. BclmSdors bei Bi'ckcMverda. Er war ein Patriot nn besten Sinne des Wortes; sinne Biederkeit und Herzlichkeit hatten ihm viele Freunde gewonnen; seine aufrichtige Thcilnahme hei UN,) her' ittinwr Ikk* und That zu bethätigen. . den beliebtesten Mitgliedern Nachricht von seinem Hinschciden allgemeine nns tiefe Trauer erregte. — Landtag. Die gestrige kurze Sitzung der 2. Kammer wurde vom ^Präsidenten Dr. Haberkvrn mit folgender Ansprache eröffnet: „Schon, wieder Kat der Tod eine Lücke in unsere Mitte geristen: Heute ging die Nachricht ein. Abg. Päßler, Vertreter des 7. ländlichen Wahlkreises, sei gestern verstorben. Wir betrauern tief den Heimgang eines von allen Parteien hochgeachteten langjährigen College», eines Mannes, der nicht nur die Interessen seines Wahl kreises. sondern auch des ganzen Landes mit großer Gewissenhaftigkeit vertrat, eines Mannes von biederem Ehamctcr, welcher treue Freundschaft Pflegte und stets dienstbereit war für Alle, die ihn mir fernen Rath und seine That baten. Mit uns zugleich trauern die schwcrge»riistcn Hinterlasscne». Bezeugen wir ihnen unsere aufrichtige Theilnahmc und ehren wir das Andenken unseres Päßler durch Erhebe» von den Sitzen!" Die Kammer leistete dieser Aufforderung Folge. Abg. Ochmig rcicrirt hieraus über einige Eapstel de» Staatshaushaltes. (DaS Correterat hatte Abg. Erüwcll.) Ohne Debatte werden die Positionen für das Ministerium des Auswärtigen mit 47,170 Mk. bewilligt. Bei der Forderung von 101,800 Mk. für die Gesaiidtschait m Berlin (00,4M Mk.), Wien (18,000 Mk.) und München (15,000 Mksi, sowie für sonstiae Ver tretungen im Auslände (R,4M Mt.) erklärt sich Abg. Bebel Namens seiner Parteigenossen gxacn jede Ausgabe für Gesandtschaften, weil er der Meinung, daß, seitdem die auswärtige Vertretung durch die Reich-Verfassung geregelt sei und durch daS cuiSwärtige Amt in Berlin geleitet werde, für Sachsen keine Notljwendigkeit bestehe, sich besonders vertreten zu lasten. Präsident Dr. .Habertor»: ES bandelt sich hier nm ein Recht der Krone. Abg. Bebel: Wenn cs sich auch ui» ein Recht der Krone handelt, so habe» ivir doch das Recht, dieses Recht zn bezweiicln resp. gegen dasselbe zn stimmen. Tie Position wird hieraus gegen die Stimmen der «Sozialdemokraten bewilligt. Einstimmige Gcnehinignng finden die Positionen von bei Freud' und Leid der Kollegen, immer bereit, sie durch Rath lasten cs erklärlich erscheinen, daß er zu nm der 2. Kammer gekörte,, und daß die Ws IR Wl 1 >- W 8 212,0M Mk. (Nachpostnlat) zur Erbauung eines Winterhafens in Riesa, von 106,0M Mk. zur Erweiterung des Riesacr ElbaiiaiS und Er bauung einer neuen LiraiverbiiiduiigLbalm (gleichfalls Nachpostulat) nnd von 56,IM Mk. für die eiserne Bedachung des Perrons de-
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