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Dresdner Nachrichten : 02.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192704024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-02
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.04.1927
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Smaab-nr». 2. Upril 1S27 — .Dresdner Nachrichten" — Nr. 15S Seite 7 M lll »»it . «t. ! te» «tun, lungi. Imme« »mm« neben, he der « Un. eent« tt sich «u». in ,e> ig »er. dnerin S. be« slnzahl - laut uS au« kschrist Sgesetz. höhere ng der aß da« Sgcn». gebnil ««, »>« . «, i» Reich«. .ch.H d. r>i« rd« No te i, k, -«recht. dre«a e, de» , eine» >«»«««, «»»,«» :r die elbst. Bericht Innung Reut« eh« die vcrden, apital- e neu- blicklich nn de« n straf, eichung aeisung handelt ier Be- ri der lng er- iegriin- in lein !s In« scheide« Da» e zur irrtagt. linstlcr lr doch .Menge ift, wie betitelt vir ge. foilgeu ivmlle ändkich -lieurn .'egimn. Pegg^ mach» Schutt« h fori»- i großt- u leiitz undey- en de» ich der »den !« UM, wir» eidea Mage» >en er- ist der Linde- )er De- scheinen werden er (knt- v'chtig- itidung, die sich Sie in Wagen en Sie haben Wittel hindert wände. ^Mich. « M Grobe Unregelmötzigketlen eines Dresdner Obersieuerinspekiors und eines Leipziger Vtrokasjenooritehers vor Gericht. Sin gröberer Strafprongß begann am Freitag vor dem »emelnsamen Schöffengericht. Der Dermin, -er bereits ein- mal zur Verhandlung angeletzt war. aber nach mehrstündiger Dauer wieder abgebrochen werden muhte, richtet sich gegen den l874 «u Wttschdors bet Stvlpen geborene» vormaligen Obersteuerinspektor und Hauptkassierer beim Ftnanzamt DreSden.Oft. Julius Robert »unze, seit lü. August v. I. in Untersuchungshaft befindlich, den 1888 zu Liebenan, Kreis yranksurt lOderf, geborenen Bankbeamten und Girvkassen- »orfteher a. D. vr. Hermann Max Schuster auö Leipzig, den l>r. rar. pal. Reinhard Robert H u h n, geboren 1888 zu BorlaS, und gegen den Steuerinspektor Emil Otto Scheutng aus Dresden. ,. In dtefer Strafsache handelt es sich um folgendes: I)r. Schuft er wird beschuldigt, als Vorsteher der Gtrokasse Leipztg.Slid ohne Genehmigung der Zentral« und unter Ueberschrcttung seiner Dtenstbefugntsse in der Zeit von An- sang Mat 1824 btö Mitte August 1826 nach und nach dem Mitangeklagte» vr. Huhn ungedeckte Kredite von insgesamt etwa 888 888 Mk. gewährt zu haben, die dieser dann jeweils wieder abgehoben hatte. Obersteucrinspektor Kunze wird zur Last gelegt, in der Zeit von Anfang 1825, btS Ende Juli vorige» IahreS als Hauptkassierer beim Finanzamt Dresden- Ost von Geldern, die er in Steucrsachen fiir das Reich ver- einnahmt batte, ebenlallS an vr. Huhn nach und nach un gedeckte Kredite tn Höhe von etwa 268 888 Mk. gegen Hinter legung von Schecks gewährt zu haben, die auch immer wieder ausgeglichen worden sind. Weiter wird Kunze beschuldigt, dem inzwischen verstorbene» Kaufmann und Automobtl- handler Alfred Müller ebenfalls gegen hinterlegte Schecks ungedeckte Kredite von rund 86 888 Mk. gewährt und seine Bücher zum Zwacke der Verschleierung seiner Krcdithtlfen un richtig geführt zu haben. Scheu Ing soll sich der Begünstigung bei einer Ver tretung KunzeS schuldig gemacht haben. vr. Huhn wird be schuldigt. seine Mitangeklagten Kredttgewährer Vr. Schuster und Kunze zu diesen Unregelmässigkeiten angcstiftet und sie in -er Weise unterstützt zu haben, dah er ihnen Scheck- bionkettc usw^ zum eventuellen vorübergehenden KassenauS- ,letch überlasse» hatte. Der erste Termin wurde ans Antrag der Verteidigung vertagt. ES muhten noch Erörterungen vorgenommen wer ben, ob durch die Angeklagte» Knnze und vr. Schuster eine wucherische Ausbeutung der Notlage stattgesunden hat. Dieser tzntrag wurde damals damlt bearüudet, dah vr. Huhn und ketten Angehörige rund 86 088 Mk. an Spesen und Zinsen wegen dieser jahrelangen Darlehensgeschäfte hätten auf- bringen müssen. AIS ermittelter Eudschaden war tn der Hauptkassc des Finanzamtes Dreöden-Ost «ine nur geringe Kumme zu verzeichne». Was den am schwersten belasteten Angeklagten Kunze anbclangt, so stand dieser bereits am 28. Dezember wegen fortgesetzter Stenerhtntcrztehung vor dem Gemeinsamen Schöffengericht DrcSdeir. In seiner früheren Tätigkeit beim Finanzamt Freital hatte er einen Holzhändlcr und Wirt- schastsbcsttzer tn der Umgebung von Tharandt kennrngclcrnt und gegen Vergütung dessen Bücher nebenberuflich geführt, md zwar so, dah die Stcuerkassc» erhebliche Nachteile zu verzeichnen hatten. Nach dieser Anklage soll Kunze die Etn- iiaittncn des Staates an Einkommen- und Umsatzsteuern um rund MN8 Mk. geschädigt haben. Wegen dieser Verschlungen erhielt er sieben Monate Gefängnis »ud eine Geldstrafe von AM Mk. aiiscrlcgt. Dieses Urteil wurde mit dem Rechts mittel der Veriisung angefvchten, ein anbcrweiter Termin stand bisher noch nicht zur Verhandlung an Im ietzigcn neuen Verfahren bestreiten die Angeklagten jede persönliche Bcrcicherniigsabsicht. Die Gewährung der Kredite ans de» non iljiic» verwgltclcn Kassen soll ans Gefälligkeit ge- schchcn sein. Olympia. Dr. Ernst Wachter, zurzeit der Haiiptlchrlftlcitcr der .Schönheit", sprach am Mittwoch aus dem 1188. VolkSwohl - Übend »bcr den s ch v n e n u » d k r a s t v o l l c » M c » i ch cn im -l 1 tcrtum u n d G e g e n w a r t. Viele werden sich ge freut haben, den Schöpfer deS Harzer Bcrgtheatcrk in Thale rinmal zu hören und zu sehen: was er an diesem Abende bot, tonnte aber nicht bejricdigcn. Ein kurzer Vortrag bildete die kiiiiührnng zu einer stattlichen Reihe von Lichtbilder». Er innernckncic über das Streben der Hellenen dcö Altertums nach dem Ziisammenklang von Gelundheit deS Körpers und der Seele. DaS deutsche Volk habe ursprünglich das gleiche Hoch ziel verfolgt,' dann aber habe das Ehristentnm die Entwick lung -erbrochen; der einst gcpslcgle. adlige Körper wurde »un zum vcrächilichen Gefäh einer notwendig sündigen Seele. Erst der NeiihumanismuS der Goclhezeit habe die Bahn zum alten SchöiiheliSbekennlniS der Germanen frei gemacht, und die Gegenwart sei erfüllt von dem Vewuhtsctn, dah wir nicht allein nach persönlicher Schönheit streben müssen, sondern auch nach Schöiihciisvcrcwigung durch die Wahl gesunder und wohl« gebildeter Ehegatten. Diese Gedanken mit ihrer Körpcrverherr- lichimg schlechthin sind gcwih ost genug laut geworden: eine Bereicherung hätte cs bedeutet, wenn einmal die Problematik der Nurkörpervcrcdluiig dargestcllt worden wäre, die auch in die Frage der EhcauSlcsc hinriiispielt und etwa so geiaht wer den kann: Ist cs tm Wahlfalft* besser, ein Geschlecht von Sokraicssen oder von Nurmiö zu züchten? Auch der Gebaute der Aufnordung hätte mit all seiner Anfechtbarkeit gestreift Verden müssen. Wächter »nterlteh das. Die Lichtbilder aaben mehr eine kunstgeschtchtliche Nebersicht als den Eindruck schöner Leiber ider Apollo von Tenca z. V, oder die Plastik Mcunlcrss. So wirkten am stärksten die Vorführung«: n, die am Schlüsse von der Schule Marga RocSbcrgS und Laibe Fischers geboten wurden: vier Mädchen und drei Zünglinge, alle in geschmackvollen Hüllen. Sie zeigten Be- wegungSpflege, Wechsel von Anspannung und Lösung des Körpers, ekstatisches Schreiten, wilde Fcurigkett. Hier war der Beifall bcrcchtigtermahcn lehr stark. Etwas für Kettenraucher. In der Ausstellung gegen den AlkoholiSmuS machte in einem Vortrag „Alkohol und Nikotin" Augenarzt Dr. GciS bemerkenswerte AuSsührungen über Nikotin. DaS Nikotin übt eine Lähmung gewisser Zellen de» Zentralnerven. inttemS a»S und dadurch eine leichte Nctäiibnng. Daraus be ruh: die beruhigende Wirkung der Zigarre. Diese Vc- iiiubiing ist die Folae einer wirklichen Veränderung der Zell- hibttanz, die nach Aitthören der Nikotinwirkung sich wieder ziinickbildct. Tritt aber Immer wieder eine neue Nikotin- cimvirkiiiig aus die Zelle ein, bevor diese sich wieder völlig er holt hat, so wird diese Veränderung bleibend. Sie zeigt stch Einiges zu -en Zensuren. Bon Will Dl« schönen Ostertage werben in nicht wenlg Familien zu einer Zeit der Nöte — durch die Zensuren, entweder weit das t» der Zensur »um Ausdruck gebrachte Urteil für das Elleruhaus eine Ueberraschung bedeutet, vdcr wett die Zensur nicht mit dem rechten Berständnto gelesen wird. Ueberraschcn im unangenehme» Sinne dürste» eigen», llch Zensuren nicht mehr angesichts der von der Schule immer wieder betonte» Forderung: Zusammenarbeit zwischen Schule und Haus. Aber wette Kreise der Ellern- Ichaft verhalte» sich in diesem Punkte noch recht passiv. Auch an dieser Stelle sei nachdrücklich daraus hingcivielen, das, Aussprache» der Ellern mit den Lehrern für eine gerechte Beurteilung der Schüler — jüngerer wie älterer — von grösster Bedeutung sind. Der Lehrer lernt dadurch die un mittelbare Umwelt des Schülers zu Hause, Interessengebiete, Ehgratteranlagc». nachhaltige Einflüsse — etwa überstandene Krankhctte» — kennen: und manche» schiefe Urteil der Schule wird znrechtgerückt oder die Eltern erhalten wert- volle Hiuweise über die Veranlagung ihrer Kinder über haupt vdcr über das jeweilige Entwicklungsstadtum, Manches Nachlassen, Erschlaffen der Schüler wird durch solch eine Aussprache im Anfang ausgchalten: Uebcrwachnng der Arbeiten und Hefte, unter Umständen geeignete Nachhilfe vermeiden unangenehme Ueberraschnngeu durch die Zen suren. Allerdings darf das Interesse der Eltern an den schnltschen Pflichten nicht auflobern und vergehen wie ein Flngsencr, veranlasst durch eine ungünstige Nachricht oder Zensur. Gerade die Osterzett bringt viele solche Anläufe in den einzelnen Familien mit sich. Was wird da alles ge droht, angeküiidigt und auch gearbeitet! Gewöhnlich nur kurze Zelt. Dann wird es im Treiben und Hasten des All tags beiseite geschoben, minder peinlich gehandhabt und schließlich vergessen: und erst die neue Zcnsur labt das längst erloschene Feuer kurz wieder aufflackern. Um eine Zcnsur richtig zu lesen, muh man mehr be achten als „n erholst und t» erniedrigt" oder „2 ist besser als 8". Der Wert einer Ware läßt sich wohl mit einem kurzen Ausdruck oder einer Zahl präzisieren, nicht aber der eines Schülers. Der schulische Wert eines jungen Menschen, der dauernder Wandlung unterworfen ist, weil er auf allen Gebieten noch ln der Entwicklung steht, ergibt sich ans dem sehr komplizierten Aiisammenspiel von körperlicher Be- schassenheit, geistiger Veranlagung und Eigenart des Charakters. Das bringt cS mit sich, das, die Beurteilung eines Schülers durch eine Zensur nur relativ, nicht aber absolut sein kann, und daß cs für den Lehrer eine psncho- logisch und pädagogisch nicht leichte Aufgabe darstellt, einen Schüler in einer einzigen Zahl, zum Beispiel der Haupt- zensnr, zu bewerten. Eine Zcnsur will aber nicht nur beurteilen, sie soll auch erziehen. Gleich dem gesprochenen Wort, will die Ziffer oder der kurze Ausdruck lvorzüglich, gut, genügend usw.) loben, anerkennen, zum Wcitcrstreben anfeucrn, ans der andern Sette tadeln, warnen, mahnen. Um dieses erziehliche Moment der Zensur hier und da stärker hervortretcn zu lassen, wird die Zensur nicht selten etwas tiefer gegeben, als die Leistlingen cs gerechtfertigt erscheinen lassen. In solchem Fall soll die Zensur schrecken und antretben, besonders wenn es sich um Schüler mit schwachem, leicht erlahmendem Willen handelt. Umgekehrt wird auch manche Zensur besser erteilt, damit durch das darin liegende Lob der Anlauf eines Schülers lebendig erhalte» oder das Selbstbewusstsein ge stärkt wird, was bei zurückhaltenden, auch wohl ängstlichen Naturen recht angebracht ist. Unterstützt wird der Doppelzmcck der Zcnsur, zu be richten und zu erziehen, noch vielfach durch die Platziiummer, die der Schüler innerhalb seines Klassenvcrbandes besitzt. Ans ihr soll ersehe» werden, in welcher Weise sich der Schüler seinem Klgffengaiizeii etnfügl. Leider wird seitens der Elternschaft gerade dem Platz weit mehr Wert bcigelegt, als ihm ziikommt. Hierzu erlebte ich in den letzten Zensnrcn- tagen zwei tnpischc Beispiele. Sagte ein Vater zn seinem Jungen, bcr ein Dresdner humanistisches Gymnasium be sucht: „Ganz schön, das? du vom 14. auf den ll. Platz ge kommen bist, aber nimm dir den Hans in Frciberg zum Vorbild, der ist der Vierte geworden." Und aus Leipzig schrieb wir ein Verwandter: „Seltsam, mit unser»? Jungen y Höhnet. will es hier in der Schule nicht recht klappen. Er kommt nicht über de» Zehnte» hinaus, während er tn Dresden doch immer der Dritte oder Zweite war" In beiden Fällen übersahen die Eltern ganz, daß man nie von einer Klalle auf die andere, gar von einer Schule aus die andere schliche» kann. Jede Klasse ist gcistsg anders zusammengesetzt. Nicht cinmat zwei Parallettlahen an einer Schule »eigen die gleiche geistige Struktur. Der Zufall spielt da eine gewaltige Rolle. Die eine Klasse weist durchschntttltch viele gute Köpfe aus, als Führer gar drei, vier hervorragend Begabte. Die Nachbarklasjc vermag kan»? einen richtigen Prim»» zu stellen, und die Dnrchschnittobegabung liegt unter mittet. In dieser tetzteren Klasse ist der Dritte möglicherweise geistig noch nickst einmal das. was tn der anderen Klasse der Zwölfte oarstellt. Daher besitzt das vergleichende Hinweisen auf Sitzplätze in andern Klassen, gar in andern Schulen recht fragliche Bedeutung. DaS ärgste Schreckgespenst der Zensurenzeit stellt wohl das „Sitzenbleiben" dar, in der Volksschule neuerdings be seitigt durch die Einrichtung der Förderklassen, in der höheren Schule aber noch herrschend. Wer das Klassenziel tn wesentlichen Teilen nicht erreicht, verfällt ihm. Gründe für das Nichterreichen des Klassenziels können lein Träg heit in ihren verschiedenen Formen, körperliche und geistige Schwäche. Wechsel der Klasse oder Schule, zum Beispiel hei Wohnungswechsel, häusliche Hewmungcn. Auch hier zeigt sich die Notwendigkeit des Zusammengehens von Haus und Schule. Gar leicht wird das .Konto Trägheit belastet, wäh rend ganz andere Gründe vorhanden sind. Eigentlftifticher- welse sind es gerade vielfach die Eltern, die derartige andere Gründe nicht gelten lassen wollen: und da wieder die Mütter in erster Linie. -Hier spricht die liebe Eitelkeit ein gewichtiges Wort mit. Man will vor Nachbarn oder Ver, wandten sich nicht blohgestellt sehen: die eigenen Kinder sollen unter allen Umständen zu den klugen, begabten ge hören, denn dann sällt ja auch auf die Eltern ein Abglanz zurück. Selbst Väter und Mütter, die als Schüler nichts weniger als berühmt waren, machen davon leider vielfach keine Ausnahme. Und die Kinder unterliegen doch alle de» Gesetzen der Vererbung. Auch körperlich schwache Kinder, selbst nach übcrstandener schwerer Erkrankung, finden bet manchen Eltern kein Erbarmen, wenn die Gefahr des Nicht- versctzlwcrdenö nahe rückt. Welche Wohltat liegt gerade für körperlich angegriffene oder hier geistig sich langsam ent wickelnde Kinder in der Ruhepause, die ihnen ein Wicder- holnngösahr in der Schule gemährt. Auch da. wo die Ver längerung der Schulzeit um ein Jahr materiell leicht oder mit kleinen Opfer» getragen werden kann, sträuben sich oft Eltern gegen den Gedanken, dah ihr Kind die Klasse noch mals durchlaufen soll, trotzdem Nervosität, Müdigkeit, Schwächlichkeit eine deutliche Sprache reden. Erst dieser Tage hörte ich einen Vater zu seinem Sohne sagen: „Wenn du sitzen bleibst, brauchst du gar nicht erst nacb Hause zn kommen." Welche Unüberlegtheit nnd welche Grausamkeit in solchem Ausspruch. Daher ja auch alle Ostern dis Zettungsmeldungen von Schülerselbstmorden! Und wenn es sich hcraussteNt, dah ein Schüler seine Schule nicht bis zur obersten Klasse durchlaufen kann, dar?» muh eben nach einem Ausweg gesucht werden. Die Zensuren weisen auch da ost den Weg. Einem Schüler liegt wohl die wissenschaftliche Seite nicht, wohl aber die technische oder die künstlerische. Entweder ist dann die Schulzeit zu be- enden und ein Berus zu suchen, der der Veranlagung des Schillers entspricht — wenn dabei auch mancher elterliche Lieblingswunsch zu Grabe getragen werden muh —, oder mau lucht eine passende andere Schulart sich aus. Unser sq vielglicdriges Fach- und Berufsschulwesen, unsere so ver schiedenartig ausgebautcn höheren Schulen bzm. die dort ein gerichteten Spezialzügc weisen so viele Wege, dah einem fleißigen, arbeitswilligen Schüler seinen Anlagen ent sprechend ein Platz gesucht werde?! kann. - ^ Dann wird manches familiäre Zerwürfnis zwischen Vater und Mutter oder zwischen Kind und Eltern, auch manches Hemmnis in den einzelnen Schulklassen beseitigt, und — was nicht minder hoch zn bewerten ist — der Jugend wird der Weg zu freier Entfaltung gebahnt, wovon wieder der einzelne wie die Familie und das Volksganze Vorttrl gcnichcn werden. ^ in unbestimmten nervösen Erscheinungen, Unruhe, Eucrgie- lvsigleit, Schlaffheit, Schlaflosigkeit und dergleichen, die erst wieder dnrch neue Nikotinznfulir betäubt werden. Schliehlich tommt es zn einem frühzeitige» Verbrauch dieser Zellen, die sich vor allem in Adcrnverkalkiing, Schnervenichwund mit säst völliger Erblindung u. a. mehr zeigen. Daher muh der Raucher daraus achten, seinen Körper von einem aus den anderen Tag wenigstens einige Stunden nikvtinsrei zu halten, also erst wieder zu rauchen, wenn die Nikvlinwirkung vom anderen Tage erloschen ist. Dies ist meist nach 12 bis 14 Stun den der Fall. Wenn er also zum letzten Male abendS um 12 Uhr geraucht hat, darf er erst wieder am anderen Tage iiachmtttagv rauchen. Auch empfiehlt eS sich, in der Woche einen rauchfreien Tag und von Zeit zu Zeit eine oder mehrere rauchfreie Wochen einzuftihren. — Luthcrring. Am 28. März begründete der Vorsitzende des Deutschen Lutherrings, Hosprcdigcr v. Dochring, Berlin SW. 11, Bcrnbnrgcr Strahe 12, 8., die Ortsgruppe Dresden deS Lnthcrrtngs, der sich zunächst die Einzelmit- glicder Sachsens bis zur Begründung neuer Ortsgruppen an- schließen, l. Vertrauensmann ist Professor Rollsnh, Dresden-Striesen. Paul-Gerhardt-Str. 26, 1. Helferin Frl. Helene v. Busse, Dresden-Strehlen, Wiener Straße 64, 1. Beitrittserklärungen sind durch Postkarte an die Helferin zu richten: der Lutherpfcnnig ist alljährlich ain 81. Oktober an das Bankgeschäft Hermann Richter, Berlin NW. 7, Dorothecn- straße 78, Postscheck Berlin 58426, mit dem Hinzufügen „Luther- psenntg" cinzusendcn. — Musikalische Ausführung durch Schüler bcr Anne«, schule. Was man meistens bei Konzerten dieser Art beob- achten kann: gediegene Programmzusammcnstcllung, lieh auch dem Konzert der Annenschule im BercinshaiiS ein besonders reizvolles Gepräge. Geistlich« Musik kPräludium von Liszts stand neben einer ungarischen Fantasie desselben MctstcrS, Lieder und Romanze» von BrahmS für Knaben chor neben deutschen Volksliedern, die BrahmS in seiner sinnigen, seinkünstlcrischen Art nenbearbeitct hat, Kammer musik von Brahms neben solcher von Reger für Klavier. DaS ergab einen ebenso anregenden wie genußreichen Abend, zumal in Ensemblcgcsang, Klavier, Violine und sonstiger Iiistrumcntalbcglcilnirg die Schüler der einzelnen Klassen der Aiiiiciischnle, bzw. die derzeitigen Abiturienten, deren einen der Zettel als KonscrvatoriumSschüIcr IKlasse Zöllner) bc- zelchncte, mit Lust »nd Liebe bei der Sache waren. Der K naben chor sang weist recht klangschön und war nicht ohne Erfolg bemüht, den Kruziancrn es tn dieser oder jener Vortragsscinhcit gleichzutun. Alle diejenigen, die am Zu standekommen nnd Gelingen dieses Konzertes Anteil hatten, so vor allem der Leiter, Kantor Georg Prczewowsky, der mit Orgclspiel den Abend sehr stimmungsvoll cingeleltet hatte, konnten reichen Bctsall cntgcgcnnchmen. — Die Ausstellung gegen den Alkoholismns, die vom 5, bis 27. März im Lichihos des Neuen Rathauses vom Wohl fahrtsamt der Stadt Dresden und der Sächsischen Landes« hauptstelle gegen den Alkoholismus veranstaltet wurde, bot eine selten klare Uebersicht über das grobe Gebiet der Alkohol srage. Frei von nebensächlichen Darstellungen war die Aus stellung aus Markantes und wissenschaftlich Einwandfreies be schränkt und konnte dadurch die Besucher — cö waren nahezu 82 MO — am ehesten packen nnd überzeugen. Erfreulich war» das? öfter Führungen stottsanöcn. Auch die Abcndsührungen nnd -vvrträgc, die regelmäßig 6 Uhr lind « llhr abends mit Unterstützung des Dresdner ärztlichen Bczirkövereinö ver anstaltet wurden, erfreuten sich eines lebhaften Zuspruchs. Von über 7M8 Schüler und Schülerinnen im Rahme» deS Unter richts besucht, diente die Ausstellung zugleich der alkoholfreien Jugenderziehung. — Die Ortsgruppe Dresden der Deutsche« Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten veranstaltet am Svnn« abcnd 8 Uhr tEinlas? 7 Uhr) einen weiteren Vortragsabend: Dr. med. K r » spe . Oberarzt am Stadtkrankenhauß DreSden« Friedrichstadt, spricht über „Der Rückgang der Syphilis und seine Ursachen" im alten Stadtvcrordnetensaal, Dresden, Land- liausstrahe 7/9. Zu dem Vortrag haben Männer und Frauen Zutritt. Eintritt ist frei. — Unter dem Verdacht der Nrandfttstnaa wurde am Frettaa oben» der Schuhmacher Klotzsche dem AmlSgcrtchl tn Radcbera zugestihrt, in dessen Wirtschait tn Lomnitz am DoiincrStan nachmittag gegen 8 llhr ein Schadenfeuer zum AuSbruch gctommen war, wo durch Wohnhaus und Scheune, beides ältere Gebäude, völlig ein- gcäschert worden sind. — Ein Nnsall mit tödlichen Folge« trug sich in einem Betriebe in der Augsburger Straße zn. Sin In der Mitte der 2l>cr Fahre siebender Arbeiter tab vom Keller aus tn den Fahrstuül- kchachl. Der alte, lediglich zur Warenbesördcrung dienende Fahr stuhl war im Erdgeschoß sitzcnacblicben, glitt dann aber plötzlich vollends hinab. Der Arbeiter erlitt hierbei erhebliche Quetschungen nnd starb kurze Zeit nach dem Nnsall. p vv o L p k L. L o « lopk. . von VNBI ovTkkioik scric
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