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Dresdner Nachrichten : 02.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192704024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-02
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.04.1927
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Nr. 156 Seile 4 Dresdner Nachrichten Sonnabend. 2. April ISN Der Areisausfchuh hielt am Freitag seine erste öffentliche Sitzung nach der neuen Kreisausschiißioahl »l>. Den Vorsitz führte ÄretS- bauptniann Buck, Zunächst ivuröe über eine Reihe von Umbezirkungen von Grnndstücken In den Ltadtgemeinbe» - bezirk Dresden verhandelt, Genehmigt wurden die Ctnheztrknngen ans dem Staatoforstrevier Klotzsche in der »Jungen Heide" zur Jinlegiiiig eines 20 a l d f r i e d h o f e S >70,4« Hektar», ferner des Jage>parks im selbständigen Gntsbezirk Albertstadt, weiterhin von Grundstücke» nnd Gebäuden der Insan ier iesch ule aus dem Gntsbezirk Albertstadt, des Stech er » n d e 0 ans dem Slaatssoritrevier Weiher Hirsch und von Gebieten des SlnatSforstrevierS Weiher Hirsch zu Siedluiigszwecken. Gewährung von Darlehen. « Der Stadtgeiiietude Pirna wurde die Aufnahme eines Darleheno von 50 000 Rik. und eines AnotanichdarlehenS mit der Stadl .0 a »> e n z in Höhe von 75 000 Mk. beivitiigt. da für diele Darlehen der Bedarf »achaewiesen ist sBau einer Dtadchenichnle. massiver Ufermauern, von Not wohnungen!. Dagegen winden von einem weiteren AuS- tau>chda>lebe» mit der Stadl Freiberg in Höhe von 800 000 Mark zunächst im Rahmen der bisher nachgeiviesene» Mittel 50 000 Mk. bewilligt. Weiter erhielten Neustadt t. Sa. die Genehmigung zur Aufnahme eines Darlehens von 50 000 Mk. und W i l s d r n s s von >0000 Mk. Eine längere Debatte über Beseitigung der Wohnungsnot und über den Unterschied zwiühe» den GeldbeschassungSverhältnisse» in Sladi und Land ries die Ausnahme eines Darlehens in Höhe von einer Million Mark für den Wohnungsbau durch den Bezirkoverbaud der Amtohanvtmauilschaft Pirna hervor. Duo Darlehen wurde schliesslich genehmigt. Nach Bvrnahme von Wahlen zur BerufnngSbehörde über Entschließungen der BezirkSwohnnngskommissare wurde über Auswertung von Darlehen verhandelt. Die Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden zu Drcodeu Hai Antrag aus Anfwcrlung eines im Jahre 1021 der jetzigen Ltadtgemeiude Kotzichenbroda gewährten Dar lehens von 350 000 Papiermark gestellt. Die Angelegenheit liegt juristisch sehr schwierig. Der KretSauSschnki stellte sich nach eingehenden Darlegungen des Berichterstatters, Ob.- Reg.-Rat Dr. Neu mau», aus de» Standpunkt, daß hier eine Auswertung von 5 Prozent des Goldwertes zuzubilligen sei. Dagegen wurde der Antrag der Sächsischen Knappschaft in Freibcrg auf Auswertung eines der früheren Gemeinde Z i tz s ch e w i g sjetzt Stadtgemcinde Kötzschenbrodas ge währte» DarlehnS in Höhe von 100 000 Mk. wegen Frtst- Versäumnis abgelehnt. Gin Anspruch der Land- ständischen Bank Bautzen ans Aufwertung eines Darleheno von ursprünglich 25 000 Mk. an die frühere Ge meinde Na» n dorf und von zwei Darlehen von ursprüng lich 100000 Mk. nnd 12 000 Mk. an die frühere Schulgemeinde Nauudors iietzt Ltadtgemeiude Kötzschenbrodas wurde ge billigt, da sich der Antragsteller, wie sich ans den Dar legungen deo gleichen Berichterstatters ergab, alle Rechte bet der Gewährung des Darleheno Vorbehalten hat. Ueber die Rechtsverhältnisse der Beamten der Stadt Dresden mußte im Zusammenhänge mit einem Antrag deS Stadt- rateS zu Dresden auf Ausnahmebewilligung von 8 110, Abs. 1 der Gemeindeordnung verhandelt werden. Der Paragraph schreibt vor, das; den städtischen Beamten nicht höhere Pensionen gezahlt werden dürfen alö den Staats beamten. Davon erürebt die Stadt für die Beamten der Feuerwehr eine Ausnahme, da diese der Gefahr der Er krankung und des Unfalls besonders auögesetzt sind. Ober bürgermeister Dr. B l ü h e r setzte sich sehr entschiede» für die AuSnahniebewilligung ein, da andere Städte eine Sonderregelung der Pensionsverhältniise der Feuerwehr schon lange hätten. Entgegen dem Vorschläge deS Bericht erstatters, Reg.-Rat Dr. v. Haasc, befürwortete der KreiS- ausschnß die Ausnahmebewilligung. Einer Beschwerde auS K l e i n w a l t c r s d o r f fNmtßh. Freibcrgs gegen die Gültigkeit der Wahl znm Bezirkstage der Amtsh. Freiberg im vierten Wahlkreise wurde statt gegeben. Zum Schlüsse fahte der KreisauSschub mit Bezug auf einen Bericht deS StadtratcS zu Dresden wegen des für Schleusengcbühren zu wählenden Masntabes und unter Berücksichtigung der eingehenden verwaltungSsuristischen Ausführungen des Oberbürgermeisters den Beschluß, das, entgegen den Darlegungen deS Berichterstatters, Reg.-Rat Tr. v. Haasc, keine Bedenken dagegen bestehen, wenn eine Gemeinde ihre Schleusengebühren nach dem Mict- und Nutzungswert der Grundstücke bemtßt. Eine nichtöffentliche Sitzung schloß sich an. Oerlllches und Sächsisches. Keule und morgen Slrahensammlung für die Kinderfteilaniiail! Sanft Schmetterlinge sttr die kranke« Nl«d«r! Der Stiftung Dresdner K t n d er h e i l a n st g l t ist vom Polizeipräsidium für den Nachmittag des 2. «nd für den 8. April 1827 eine vssentllche Strahenlammlang in Dresden genehmigt worden, für die Frau Oberbürger meister Dr. Bliiher den Ehreiivorsitz übernommen hat. An den Sammeltagen sollen vor allen Dingen von der Frauen- erwerbShilfe, e. B., Dresden, aus Wolle. Samt und Papier hergesteNte Schmetterlinge versauft werben. Da die Kinder- Heilanstalt ihr großes StiflnngSvermvgen mit allein 53 Frei- bettstistunge» durch die Inflation völlig verloren hat. ist sie zur Beschaffung der für die Fvrtfiihrnng des Betriebes, ins. besondere für die Aufbringung für Neueinrichtungen und für die Sckiaffung neuer Freistelle» erforderlichen Mittel erneut auf eine solche Sammlung angewiesen. Bcrans«a>tnng«n. Die Kommandantur Dresden bietet Plahmnstken und zwar heute vormittags >i bis 12 Uhr sowie morgen vor- mittags >413 bis >41 Uhr ans dem A l t m a r k t. Der Ge sangverein und Bläserchor der städtische» Beamten vor» anstaitet ein G e s a n g s k o » z e r t am Sonntag, vormittags *«ll Uhr am dienen Rathaus, Ringstraße. Ferner sind am Sonntag vorgesehen: vom Gesangverein „Einigkeit" eine G e s a » g S n i, f f tt h r u n g vormittags >411 Uhr auf dem N o st t tz - W a I l w 1 tz - P l a tz: vom Posauncnchor der Frie- -eiiSktrche ein Konzert vormittags >412 bis >41 Uhr auf dem Ebertplatz und vom Elternbunb für Knabenmnsik e. B. Dresden ein Konzert vormittags ll bis 12 Uhr auf dem Dürerplatz. Für Erhöhung der NZanderlegerfkeuer. Die Fraktion der Deutschen VolkSpartci hat folgenden Antrag im Landtage cingebracht: »Der Landtag wolle beschließen: die Negierung zu er suchen. baldigst einen Gesetzentwurf vorznlegen, durch den die Sätze d e r W a n d e r l a g e r st e ii c r erhöht und die übrigen Bestimmungen deo zurzeit geltende» Gesetzes zeit- gemäß abgeändert werden." Schiedsspruch für die Me»aNindustrie. Wie wir ersahrcn, bat zwischen dem Verband Sächsischer Mctailiiidiistrieller und dem Mclailarbeilerverband vor einem Schiedsgericht im sächsische» Arbeitsministerium eine Berhanü- lung stattgcsundeii. die folgendes Ergebnis hatte. Hinsichtlich der Arbeitszeitsrage wurde der Schiedsspruch gcsäilt: In Fällen dringender Nvtwe»d!gkcit nnd wenn Neueinstelluilgen dem Arbeitgeber nicht zugemntel werde» können, kann die Be triebsleitung für einzelne Arbcitergruppen, ganze Betriebs abteilungen oder den gesamten Betrieb nach Gehör der Be- triebsvcrtretnng die L c > st u n g v o n drei U c b c r st » n d e n in der Woche ltäglich nicht mehr als eine» anordncn. Für darüber hinanSgehcnde Ueberstunde» bis zur gesetzlichen Grenze bedarf cs eine Vereinbarung mit der Betriebs- vertrctung. Hinsichtlich -er Löhne ist folgender Schiedsspruch gefällt worden: Die jeweiligen AnSgangsziffern erhöhen sich um sechs Pfennige. Die neuen Löhne treten in Kraft mit Beginn der jenigen Lvhnwoche, die ans den 23. März 1027 folgt. Der Lohntaris läuft mit -er alten Kündigungsklausel bis zum 31. März 1028. ErklärungSfrist der beiden Parteien ist der 7. April mittags 12 Uhr. Die sächsische Kirchensahne. Das evangelisch - lutherische LandeSkon- s i st v r I u m in Dresden hat eine Verordnung erlassen, in der cS u. a. heißt: „Mehrfachen Anregungen entsprechend hat sich die Oberste Ktrchenbehörde der deutschen evangelischen Landeskirche, der deutsche evangelische .Kirchenausschuß, mit der Ein führung einer K t r ch e n f l a g g e besaßt. Als ganz be sonders zweckentsprechend ist eine Flagge befunden worden, die ein vi vieltes Kreuz auf weißem Grunde zeigt. Auch bei den Kirchgemeinden unserer Landeskirche be steht vielfach der Wunsch nach einer Ktrchcnflagge, und wir genehmigen deshalb den Gebrauch der Kirchenbundesfahne für die Kirchgemeinden unserer Landeskirche. Für T ra u e r h i s s u » g c n wird die Flagge mit einem Trauerflor versehen, der in seiner ganzen Stoffbreite «er- wendet wird. — Daö brasilianische Konsulat befindet sich seht Altmarkt Nr. 8, 2. und ist täglich von >0 bis >2 Uhr geöffnet. — Wie lange gelten die Sonntagsrücksahrkarten zu Ostern? Die Sonntagsrücksahrkarten gelten zu Ostern vom Grün donnerstag 12 Uhr mittags an. Die Rückfahrt muh spätestens am Osterdicnslag 0 Uhr vormittags angetreten sein. — «mnestle für argen«inilche Kabnensllichtige. Aach einer Mitteilung des Bizekvnllulat» der Repnbltk Argentinien tn Leipzig hat die Negierung Her Republik Argentinien eine Generalamnestie für argeutiutlche Fahneuslüchttgr rrlailen, sofern sie sich bis 10. Juni 102 7 in die Stammrvllr einirage» lassen. Da» Meldeamt für alle im Freistaat Sachsen wohn- basten ArgenUuier ist da» Btzttikvnsulat in Leipzig, Rathaus, ring I», das überhaupt die einzige für den Freistaat Lachst« zuständige argentinische Konsul«,«Vertretung ist —* «riegöbienft nnd Angesü'.iltcnVersicherung. In neuer- ding» erteilten aufklärenden Rbichtltnien teilt die Reichs- verfichernngSanftalt für Angestellte mit. daß volle Krieg«, dtenstmonate. zu denen auch die Klette» des LantläiSdiensicS oder ähnlicher Dienste gerechnet werden, ohne Beitrags- letstung als BcitragSmoiiate angerz'thnet werden können AIS Nachweis dient der Militärpaft des Versicherte». Ist der MilitLrpaß nicht zu beschallen, so genügt die Vorlage einer schriftliche», eidesstattlichen Versicherung über die Dauer der KrtegSdienstzeit und die Truppenteile, denen der Versicherte angehört bat. Die Unterschrift der eidesstattliche» Bcrsiche- rung muh polizeilich beglaubigt srinr. Belege, die sich in den Hände» deS Angestellte» über seine Angabe» befinde», sind zweckmäßig der Erklärung betzufligei«, Am Vorabend de» 50jöhrigen Milik8i> dienstjubilöums von General v. d. Planitz. In tiefem Dunkel liegt die Regerstraße. Nichts röhrt sich in den stillen Gärten, durch deren Büsche hi» und wieder ein erleuchtete» Fenster blinkt. Da naht »o» der Eibe her rot dänimernScr Schein. Hornklänge durchziiiern leis dat Schweige«. Näher und näher kommt die Erscheinung Dü Töne werd«» stärker, wachsen an zu schmetternde» Akkorden. Der alte liebe schützen marsch ist's. Wieder einmal fuhrt er die einstigen ScWtzc» und Jäger. Aber nicht zu militärischrr Uebung wkillte »«»» auSrücken. Eine Ucberraschung will ei melden. Eine Uksterraschung, die den. Manne gilt, der so lange der Schwarz^Griinen Führer war. Fünfzig Jahre sind dahtngegangen. seit General v. d. Planitz seines Königs Rock anzog. Am Vorabend dieses Gedenktages soll ein Fackel- zug der Getreuen Liebe und Verehrung dem Jubilar künden. Dies ist der Dienst, zu §em der M i l t t ä r v e r e i » Jäger und Schützen die Kameraden in nächtlicher Stunde riet. Auf der efeiiumrankten Veranda seines Hauses steht der General. Drnnic» gruppiere» sich die Fackelträger Der Marsch verstummt. ..Dies ist der Tag des Herrn" kling, eS von den Lippen der Fackelträger. Dann spricht deren Ehren, vvrsteher, Kamerad G o l d s ch m i d t. Worte der Verehrung und Erinnerung sind eS. die er dem verdienten Führer widmet. Und dieser erwidert. Noch immer ist es die gleiche Helle Stimme, die da antwortet, dieselbe Stimme, deren scharscS Kommando so oft das Regiment zu höchsten Leistungen an spornte. Der Dank bringt die hohe Freude an dieser iellenen Ehrung »nd an dem Erin»e?>ungsgesche»k. einer wnndervoiici, Palme, znm Ausdruck. Er gipfelt im Hoch aus das geliebte Vaterland. Daö Deutschlands» eb schließt sich an. von allen, selbst den inzwischen zahlreich herbcigeströmtcn Zuschauern, wird eS mttgesnngen. Der Marsch der schwarzen Brigade rauscht vorüber, nnd wiederum stimmen die Männer ei» Lied an, daS weit zurückversetzt in vc'Li»»kclie Tage. »Aus der Jugendzeit, auS der Jugendzeit kt>»g> ein Lied mir immer dar". Doch Wehmut ist nicht des Svi'date» Sache. Der Jäger iroher Sang: »Ein Jäger an« Kn»',Pfalz" führt zurück ,nr Gegenwart. Und jetzt geht es in stram.V'cin Parademarsch vor über, den der General bewegt entgcgcg»»immt. Schemenhaft, wie er gekommen, verschwindet der Zug in den Schalten der Nacht. Ra»bver*uch auf der Dresdner' Reichsbank Ein guter Fang glückte Freitag vormittag auf der Dresdner Neichsbankhaiiptstelle. Der Kasscnstote einer Groß bank wollte einen größeren Geldbetrag ctiiz.g.hleii und hatte das Geld bereits anfgezählt. Umstehende Personen bemerkten plötzlich, wie ein junger Mann, anscheinend ein Aus länder, ein Paket mit 20 000 M k. ergriff nnd damit verschwinden wollte. Sie hielten ihn an nnd üküergaben ihn der sofort hinzugcrufenen Kriminalpolizei. Im Lapitol itoden am Sonntag die leisten VorltokUingen des Phoebus-Films „Prinz vouts Ferdinand" stall. Montag den 4. April ist oie Erslaußiiiirung „Der Meister der W lt" nach dem bekannten Roman von Werner Sehest „Die Meislerschasien des Walter Illing " 8 In den Kanplrollcn Olga Tschechow«, Xenia Desnt» Fred Solm. Frch Kamvers Lamberh-Pavlicn Paul Krach. Regie: Ri-chelli. Sie speisen ohne Mehrbelastung Ihres Kaushcstles IM Dernhardslraste Nr. 1. Tiichbesiellung unter 41001. Die vornehm und behaglichen Geselljchaits- räume iür Veranstaltungen jeder Art. 8 Erben seines Geistes würden, dann — aber auch nur dann — könnten mir mit Recht sagen: Beethoven ist auch heute »och der Unsere! — Die ciiidruckstiefc Gedenkrede wurde umkleidet von Werken Beethovens, die von ersten Künstlern in muster gültiger Ausführung erklangen. An erster Stelle des Pro gramms stand die T Tiir-Ecllosonaie OpnS 102, Nr. 2. also ein Werk a»S der letzten Schafsensperiode des Meisters, temperamentvoll interpretiert von Kvnzertmcister Earl Hesse und Kapellmeister Kurt Ltr iegle r. Beethoven-Gesänge für Ali und für Tenor vermittelten in stimmlicher Pracht und mit wärmsier seelischer Durchdringung Helene Jung «»Wonne der Wchiiiiil", „Ich liebe dich" »nd »Freudvoll und leidvoll"» »nd Max Hir , el i„AdcIaide"1. »nd den glanzvollen Abschluß der Vorträge bildete eine geradezu ideale Wiedergabe des Es-Diir-TrivS Werk 1, Nr. I, für die Kapellmeister StricgIer, Konzertineistcr Francis Kvene »nd Carl Hesse ihre ganze blntvolle Künstlerschast cinsctzten. Reich und herzlich waren die Dankesbezeigungen, die die vornehme Hörcrlchaft alle» Mitwirkende» widmete. —cki 1* Schopenhauer-Gesellschaft. Um Schopenhauers »M cta- vhNsik der G c s ch l c ch I S I i c b e" zu widerlegen, genügen heute beinahe die bivloaischcn Kenntnisie »nd die Liebes- crfahriingcn eines Primaners. Wenn trotzdem Tr. Karl Wollt sich darum bemühte, geschah cs wohl vor allem der Vollständigscit einer in diesem Winter lausenden Vortrags reihe zuliebe. Der Redner durste sich deshalb zunächst auch damit begnügen, die Haupiabschnltte der Abhandlung mehr kursorisch vorziilcscn, bcz. in gedrängten Worten zusammen- znfasien. wobei allerdings das Beste an der Sache, die stilistisch- rhetorische Wirkling der plastisch-drastischen, mitunter auch be geisterten AiiSdrucköweiie Schopenhauers etwas z» kurz kam. Vielleicht batte sich auch der Tcrt noch weiter kürzen lasten zugunsten der Schlußfolgerungen, die Dr Wolls anknüpste und die ein teilweise schon ermüdetes Publikum fanden. Diese Schliißgcdanken mußten zunächst das von Schopenhauer zu- sammengetragcne Tatsachenmaterial treffen, das, so scharf blickend eS nesammelt. doch lückenhaft ist. oft falsch von ihm gedeutet wird und von den fortschreitenden Erkenntnissen der Biologie, besonders der Sernalpsnchologie. weit überholt worden ist Bei dieser Gelegenheit wäre ein Hinweis aus die gänzlich veränderte Anfsastnng deS Begriffs Instinkt nnd aus daS Mcndcssche VercibnngSgeseb lehrreich gewesen, während anderseits die ausführlicher behandelten Behauptungen der Psilchoanalnttker über die Regungen des ScxuS im KinbeS- altcr dvch etwas zu gläubig hingenommen schienen. Voll bei stimmen konnte man de» Einivanden. daß Schopenhauer seinem Snsiem des Pessimismus zuliebe dem Thema Ge- schlcchtsltcbe doch ein wenig Gewalt angetan habe und daß er au» seiner persönlichen Anlage und Erfahrung in seiner Stellungnahme gegenüber dem weiblichen Geschlecht doch nicht ganz objektiv verfahren sei. So kam es denn, daß die im Saale der Harmonie zahlreich versnmmelle» Zuhörer sich, wie man hinterher hören konnte, bei ihrem Philosophen gelegent lich gclaiigwetlt »nd sich ihm ans Grund eigener Lebens erfahrung überlegen gesuhlt hatten. TaS hinderte nicht, baß dem Redner für seine Bemühungen lebhafter Dank bezeugt wurde. —cli— * Der deutsch-französische Schülcranötausch. Ein Rund schreiben des sranzösischen Unlcrrichtsmtnistcrs stellt fest, daß die erste» Ergebnisse des seil Anfang 1020 in die Wege ge leiteten deutsch-sranzösischen Schüler- und Studentenaus tausches durchaus befriedigend seien. Es fordert die Pro- vinzialsclmlnerwattiingcn ans. durch Orientierung der in Frage kommende» Stelle» an den einzelnen Anstalten, besonders auch der Lehrer der deutschen Sprache, dem Unternehmen zu teder möglichen Ausdehnung zu verhelfe». 1 Die neue Univcrsitätssternwartc in BrcSla«. Der Neu- bau der Breslauer Universitätssternwarte dürste in diesem Jahre vollendet werden. Nachdem das Tcleskophans fertig- gestellt ist, werden sttr de» Nefraktortnrm nnd den weiteren Bau die nötigen Summen sowohl vom Staat wie von der Stadt zur Verfügung gestellt. Man hofft, daß dann auch die außerordentliche Professur sür Astronomie wieder in «ine ordentliche »mgeimandelt wird. Für die Teilnahme an der internationale» Durchmusterung des Sternhimmels, zu der die Breslauer Stcriiivartc ausgesordert worden ist, sind vom Ministerium zwei Assistentenstellcil bewilligt ivorden. f Der 25. DodeStag von Andreas Neischek. Am 8. April finden anläßlich deS 25. Todestages deS Forschungsretsenden Andreas Neischek in Oesterreich Erinnernngsfeiern unter Teilnahme der Behörden statt. Neischek hat sich a»f acht ausgedehnten Forschungsreise» besonders um die wissen schaftliche Durchdringung von Ncnjecland verdient ge- macht bei der er auch engste srcniidschastltche Beziehungen zu den Eingeborenen anknüpste. Böcklin-Jahrhnndcrtausstellnng in Basel. Am 10. Ok tober 1027 sind >00 Jahre verflossen, daß Arnold Böckltn tn Basel geboren wurde. In der Basler Knnsthallc findet eine große B ö ck l i n - I o h r h » n d e r t a » S st e l l ii n g statt, welche die entscheidenden Werke dieses MrtstcrS vereinigen wird. Für das Zustandekommen dieser Ausstellung haben alle in Betracht kommenden Museen des In- und AnSIandc» ihre Mitwirkung ungesagt, vornehmlich die Nattonalgalerte tn Berlin. Es ist der A»SstcNu»gslett»iig aber auch gelungen, den privaten Böckltn - Besitz Deutschlands, Holland», Oester reichs und der Schweiz tn weitgehendem Maße für diese Schau -u gewinnen. Im Großflugzeug nach Peking. In aller Stille hat die Deutsche Lust-Hansa ihren ersten Wcltjlug »ach dem ferne» Osten vorbereitet, und zwei wage- mutige Flugzeugbesatziingen unter Führung von Dr. Kiiaub und der technischen Leitung v. W i n t e r s e l d s haben die 20 000 Kilometer ohne weseiitlichc Störung zurückgelegt uni» sind Pioniere de» künftigen internationalen Luslverkehrs- wegeS über Rußland nach China geworden, den sie aus diesem Fluge erkundeten. In seinem demnächst erscheinende» illustrierte» Werk wird Dr. Knaus; seine spannende» Erlebnisse schildern. ES ist ein erhebendes Gefühl, dem Verfasser und seinen hervorragend geschulten Besatzungen ans dem Fluge Uber die endlose» Steppen, Urwälder und Gebirge Sibiriens und der Mongolei bis hinein ins Herz des uralte» nnd z»- kunstSreichen chinesische» Reiches z» folgen, die abenteuer lichen Empfänge bei allen Landungen, die asiatischen Ehrungen und den Stolz der Ausländsdeutschen mit zu empfinden. Zch»- lausende drängten sich bei der Landung in Berlin, »nd der Verfasser mußte i» allen größeren Städte» vor Behörden und den Zuhörern einer neuen Zeit immer wieder berichten: von den Erlebnissen des brodelnd erwachenden Ostens und seiner geschäftlichen Zukunft. Mit Gciichmigniig des Verlags lUnio» Deutsche Berlagsgesellschaft, Zweigniederlassung Berlin» biete» wir nachstehende Schilderung: Der Weiterflug von Mukden nach Peking am 80. August gehört zu den landschastlich schönste» Eindrücken aus dem ganzen weiten Wege. Es ist herrliches Wetter, wie wir eS seit langem nicht gehabt haben Ter Wind ist gut. so daß wir schnell vorwärts kommen. iZ» schnell, den» der feierliche Empfang in Peking ist erst aus >5 Uhr sestgcsctztl» Znnächst über daS breite Schwemmland des Lia»-Ho. der sich »>tt seine» vielen Mündungsarmen tn den Gols von Lian-liing ergießt. Ans dem gelben trübe» Wasser liege» schwarze Dschunken. Bor »nS im Sonncnglanz weitet sich das Meer, das mir Icil Königs berg nicht mehr gesehen habe», aber diesmal sind es die Wasser de» Stillen Ozean». Ganz zart, nur als Aiideninng. zeichnen sich am östlichen Horizont die Berge der Lian-tiin-Halbinlel ab. Dort liegt Port Arthur, daß im Riislisch-japaiiisrhcn Krieg so heftig »mkämpst wurde. Wie iliegcn a» der Küste entlang, an der chinesischen Töte d'Azur Die zerklüfteten kahlen Berg« sind tn warme» Goldbraun getaucht, sie recke» sich in der Ferne, gegen die Mongolei h'n. zn zackigen Gipfeln aus. Die Felsen stürzen ins Meer ab, durch tiefe Schluchten zwängen sich Ge- birgSflltsse. Versteckte Buchten sind Schlupfwinkel chinesischer Piraten. Die chinesische Mauer steigt bei Shanhai-knan ans dein Meer auf, klettert kühn über steile Grate und sähe Abhänge.
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