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Prrn toucn ikscriren wir nur ftkftkn Priinumerftnd»- Zfttilunq durch Brief- mftrlcn odkr Pftllcinpaq- lunft. IS Sildcn kftsten Ni, Nftr. ilu»«LrÜft<! lönmn die Zfthlunft auch aus eine DresdnerHirniL auweijen. Die Erp. Rr.!k48.Sievrn;khntcr Jahrgang. Biitrckacteur: Oi. LkiuN Jur dnö Feuilleton: I u«Ir»iu IU»> iui»»iiu. Dresden» Freitag, IS. Deeemöer 187S. Politisches. Mit Schlagworten das neue Ministeuuin des Präsidenten Thiers zu taufen, ist die Pariser Presse nicht sparsam gewesen. Bald Hecht es das Ministerium des Waffenstillstandes, der Halb Versöhnung, der Permittlung, oder der Beruhigung, bald das des Absterbens, des Uebergangs, derTäuschung, das blutstillende, das frischangeslrichene, das Gcrümpelministcriuin, oder auch gar das Ministerium der Ohnmacht, der Jntrigue, »üt dem leine Versöhnung möglich. Man mahle nach Belieben! Berderhano geht es gegen die Petitionen um Auslösung der National»»» sammlung mit einer Energie los, die einer republikanischen Staatssvrm unwürdig ist und unter dem Kaiserreich nicht arger sein tonnte. Präfekten und Polizeipräsidenten wetteifern in Ein schuchterungen gegen die Inhaber von S-Hantlotalilaten, welchen angedroht wird, daß jede Beschäftigung ihrer Gaste mit Polin! deren Schließung zur Folge haben werde. In Deutschland quält doch eine hohe Polizei die Wirthe höchstens, indem sic sie unter der Hand veranlaßt, ihre Säle nicht zu mißliebigen Volksvcr sammlungen herzugeben; in dem republikanischen Frankreich ist das Gepisacktiverden der Gastwirthe durch die Polizei so selbst verständlich, daß selbst die davon betroffenen Republikaner teuren anderen Rath wissen, als die Petitionen um Auflösung der "Na- tionalversammlung nicht inehr in den Easi'S und ähnlichen Lota- lea, sondern bei Fleischern, Bäckern, Materialhändlern u. s. iv. aufzulcgen, denen die Polizei nichts anhabcn kann. Blair solle auch die Petitionen nicht durch nuuierirte. polizeilich medaillirte Dienstmänner, sondern durch andere Privatpersonen eolportiren lassen. In der Nationalversammlung erklärte der neue Minister des Innern, Goulard, unter stürmischem Applause der Rechten und starkem Murren der Linken, man müsse die unter dem Kai- secreiche bestandene Colportagc-Eommission wiederherstellcn, um die Verbreitung schlechter Bücher zu verhindern. Ss lenkt die Republik ganz sachte in alle Bahnen des Imperialismus wieder ein. Unter solchen Umständen wird es erklärlich, wenn die Mo narchisten den Krieg gegen Thiers zunächst nicht fsrtsetzen, son dern sich auf eine mit dem Scheine möglichster Rücksichtnahme umgebene Mißtrauenspolitik Anrichten. Da Thiers ein Mitglied der Verfassungscommission, Fourton, zum Bauten Minister er- nennt hat, so war in dieselbe eine Neuwahl nöthig. Die Parteien strengten sich an; Prinz Ioinville war, obwohl krank, nach Ver sailles geeilt und so wurde mit einer Stimme Mehrheit der Herzog von Broglie in diesen wichtigen Ausschuß gewählt. Da durch sitzen in demselben jetzt 21 Monarchisten und nur '.'Repu blikaner. Das mit etwa 200 Unterschriften versehene Manifest der republikanischen Deputaten an das französische Volt um Auflösung der Nationalversammlung weist jedes gewaltsame Pressionsniittel zurück, stemmt sich gegen jeden Gewaltakt, erklärt, von Feinden der Unordnung ausgegangen zu sein und verlangt — daß die Nationalversammlung freiwillig ihr Todesurtheil unterschreibe. Es wird unschädlich in der Luft verpuffen. Die letzten Nachzügler der 17 österreichischen Landtage sind geschlossen, die in Niederösterreich und Vorarlberg. Demnächst tritt der ReichSrath zusammen, dessen wichtigste Aufgabe der Er laß eines freisinnigen Wahlgesetzes ist. In Ungarn sucht der hinauSzemaßregelte Lonyan, statt seine aufgchäuften Millionen in aller Stille zu verzehren, dem ehreniverthen Ministerium Szlavy möglichste Schwierigkeiten zu bereiten. Der brutale Haß der Stockmagyaren gegen deutsche Bildung wüthct blind weiter. Den siebenbürgischen Sachsen, einem durch Intelligenz, Gesittung und Wohlstand hochstehenden deutschen Volisstamme, entziehen die Ungarn die freie Wahl ihrer Gcmeiudevertreter. Tie eine Hälfte derselben soll in Zukunft von den Rittergutsbesiber», die andere vom magyarischen undwalachischenPöbelernanntwcrden. Nieder mit dem gebildeten Mittelstände, der deutschen Bildung! Das Vereinsleben, diese echt deutsche Sitte, scheint dazu auser sehe», die Verschmelzung zwischen den widerstrebenden Urclsässern und den eingewandertenDeutschen zu befördern. "Rach Auflösung der französischen Freimaurerlogen, welche die deutschen Maurer brandmarkten, weil sic „thätig oder stillschweigend am Vergewal tigungswcrke gegen Elsaß mitwirtten", wurde in Straßburg eine deutsche Loge gegründet, zu der jetzt die elsässer Brüder eine freundlichere Haltung anzunehmen scheinen. Diese Loge arbeitet in dem ehemaligen Iesuitenklofter, indem zugleich eine flotteBierwirthschaft etablirt ist und dasEarneva'eoinite sich ein genistet hat. Dieses Trifolium bildet einen seltsamen Gegen satz gegen die schleichenden Jesuiten. Im Earneval Eomite ar beiten sowohl siotte Rheinländer, als erbgesessene Elsässer. Alles die Gefühle des Elsaß Verletzende will man vermeiden. Turn und Consumvereine tragen auch dazu bei, die schroffen Gsgen sätze langsam zu mildern. Eigenthümlick, ist die Neigung der Elsässer, sich bei der Garde anwerbcn zu lassen. Bei der napo leonischen Garde, die mehr Soldaten erhielt, als die Linie, war das natürlich; die Vorliebe für die deutschen Garde Regimenter deutet aus die germanische Lust der Elsässer an der blanken Wnffenfreude. Wahrend die preußische Negierung energisch gegen die poli tischen Gottesdienste der Polen „zur Anbetung des aUersüßesten Herzens Jesu" l welch' widerlich süßlicher "Raine für Befriedigung eines Herzensbedürfnisses! cinschreitet, kommen die Schulbrüder am Rhein, die sich der besonderen Gunst der Kaiserin Augusta erfreuen, besser weg. Sie dürfen ungestört weiter lehren, was das Gerücht über ultranwntane "Neigungen der hohen Dame nicht entkräften wird. — Ter Bundcsrath hat sich noch nicht entscheiden können, ob er nach dem vernünftigen Beschlüsse des Reichstags die bisherige „Meile" beseitigen und eine Wegelänge von 7500 Bieter einen ..Kilometer" nennen soll. Das Letztere ist eine einfache Eonsequcnz des neuen Maas;- und Äewichts- syjlems. Hierfür stimmte'.', die.'> Mütelstaaten und fast alle Großherzogthümer ; dagegen Preußen, weil die Wicdcrbcseitigung des Mcilenmaßes, das es bereits eingeführt hat, ihm 70,000 Thuler kosten würde, und die ihm willenlos folgenden Zwerg staaten. Tie Stimmen standen im Bundesrathe 20 gegen 20. "Nächstens wird die Abstimmung wiederholt. Welch' Glück, daß nicht etiva Sachsen, Baicrn oder Württemberg solch' engherzigen partikulanstischen Grund für eine verkehrte Ansicht ausstellte. Locales und Sächsisches. — I. K. H. die Frau Kronprinzessin ist vorgestern Abend von Baden-Baden kommend wieder hier cingetroffen. — Der Ortsrichtcr "Noack zu Ebersbach hat die zum Al- brechtsorden gehörige Medaille in Gold, der Oberstallmcister Generalleutnant von Thielau-Rüssing und der Hofmarschall Graf Vitzthum von Eckstädt haben die Großkrcnze des Herzoglich Anhaltinischen Gesammt-Hausordens Albrechts des Bären erhalten. — Das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs wurde ge stcrn in hergebrachter Weise feierlich begangen. Früh nahm der König die Glückwünsche der Minister, der Direktorien beider Kammern, der Generalität, der Geineindeorgane der Residenz, mehrerer fürstlicher Persönlichkeiten u. s. w. entgegen. Revcille, eine von den Musikchören des Leibgrenadier-, des Garderciter- und des Artillerie-Regiments gegen 0 Uhr gebrachte Morgen musik,- Fahnenschmuck der öffentlichen Gebäude, Eoncert des Stadtmusikeorps vom Rathhausbalkon, Schulacte in den öffent lichen und Privatschulcn, Speisung der Armen u. s. w. folgten einander wie an frühere!» gleich festlichen Tagen. Das Offiziers korps und die Generalität versammelten sich zu FcstdinerS im Iägcrhofe und der Schützenkasernc, zahlreiche EivilstaatSdieuer, städtische und Hofbeamte in» Saale der Harmonie zu gleichem Zwecke. Abends brannten auf den öffentlichen Plätzen die klei nen GaSpyrainiden. — Beide Kammern haben in Meinhold's Hotel zu Ehren von Königs Geburtstag am 11. Decembcr ein gemei"schaftlichcS Festmahl veranstaltet, bei welchem Kammerherr Präsident von Zehnten einen gemiiihvollen Toast ans den hohen GeburtS- lägler ausbrachte, der mit begeisterter Stimmung ausgenommen wurde. Beide tönigliche Prinzen nnd einige der Herren Minister waren zugegen. — L a »Mn g. Sck'iuß der zweiten Bei all'UNä der 2. Käm met.' über das Boltcq'cknilgcietz. lieber die Frage ob bcr Pfarrer bcrParoclüe gebotenes Mitglied tcs SelmlborskanteS sein ober lüneingcwnblt werden soll, cntipinnt sich einige De- batte, l'r. Biedermann entwickelt seine bereits trüber scstgc- battcne "Ansicht, tan, im Gegcniatze zu tcm trüberen Beschlüsse ter 2. Kammer, cs sich aus bractischcii Gründen und nament lich da man Staat und Kirche, bei aller scharier Auseiiider- baitung beiter Gebiete, doch nicht als unversöhnliche Gegner binslcllcn solle, cinpscblc, den Orkspfarrer in den Schulvor stand ailsznncbmcn. Dlc Bcinertung Or. Bicdermann's, daß die I. Kammer die Gegensätze am eine Höhe getrieben habe, welche tie Verständigung sehr erschwere, bekämpft Stbg. Güntbcr, der cs nicht nnlcrsuchcn will, wer die Gcgcnsäke so zugeistcht habe. In einem Augenblicke, wo man nach einer Berstäiidiglnigsinclie, möge man mit Vorwürfen sparsamer fein. "Nachtem Abgg. Klein»! und Knechte! gegen die obligatorische Mitgliedschaft dcö Ortögcisllichcn im Schulvorstande gcsvro- chcn, bcwcrlt Ludwig: Die 2. Kamnicr düric nicht in Car- kinalpunlten der I. Kamwrr nachgebc». Die letztere über schätze lbrc Stellung, sie sei keine Volksvertretung und babe nur die Rechte der Krone nnd die Verfassung zu wahren; sin freibeltlichc Fragen habe sie nichts hlncin- znrcten, schon weil sic davon nichts verstünde. Das starke Murren, mit dem diese Worte Ludwigs aus der Rechten ali'gcnoniinen wurden, veranlagten de» Präslcentcn noch nicht cinznichrcitcn: Ludwig habe nur seine Meinung ansgeiprochen. Ludwig antwortet: Es ist dic ostentlicheMein. »ng! 'Als hierauf von Ochst'chlägel den Präsidenten i)r. Schafsralb fragt, ob er denn nickst ticjc Acnsscrung gcvcrt, erklärt dieser, tan der letztere „Monolog" Ludwigsjetensallg unangcnicil'en gewesen ici. "Nachdem sich noch Vicepräsidcnt Streit nnd die Abgg. Petri und vr. Wigard stir das Behar ren beim "Bcschluffc der Kammer ausgesprochen, bleibt die Kammer gegen 2<> Slinnnen bei ibrcm "Beschlüsse stehen. Muh einer persönlichen Reiberei des Präsidenten I)r. Schaff rath mit dem'Aba. von Einsiedel beschlicht die Kammer weiter, alle lbre übrige» Beschlüsse auirccht zucrbaltcn, so namentlich den, daß der von der Schulbehörde zu bestellende Orttstcl'ul lnspektor, nickst wie die I. Kammer beschlossen hatte, der dein Schulvorstande angehörcnde Geistliche, bis ans Widerruf die Schulaufsicht -» lübre» habe. Der ("ustaswinister erklärt im Lause der Dehatte, daß er stets daian ststbalte. daß aacst der Ortögeistllchc, wenn er die Schule beaufsichtigt, mir Im »Auf- trage dcö Staates <also nicht der Kirches bandle. — Die Dresdner Advokatenkainmer hat durch den Justiz rath Kohlschütter eine Petition an den Landtag um angemessene Erhöhung der Advokatcngcbührentaxe eingereicht. Als Grund führen die Petenten das Steigen aller Lebensbedürfnisse und die Erhöhung der Gebührentaxe für Aerzte und Hebammen, Wund- und Thierärzte und Feldmesser an. Auch seienAdvokatenschreib.r nicht mehr zu erlangen und eine Erhöhung der Gehalte der Ädvokatenschreiber sei dringend nothwendig, was wohl daL richtigste Wort in diesem Bittgesuche ist. — Mehrere Einwohner Großenhains, Earl Schumann und Gen., haben sich beim Landtage über die geringen Sätze beschwert, welche das Kricgsministerium für die Eavalerie-Maffenquartiere, die sic eingerichtet haben, bezahlt. Sie beantragen eine Erhöhung der Servissake aus täglich 11 Pf. pro Mann und 4 Pf. täglich pro Pferd. Ferner haben 24 Landgemeinden in der Nähe Gro ßenhains sich über die Lasten der Einquartierung bei den Brigade- uiid Divisionsinanöveru beilagt und verlangen gleichfalls sächsi sche Staatszuschüsse zu den von Reichswegen gewährten geringen Quartier- und Stallgcldcm. Da jedoch Servisentschädigung lediglich Reichssache ist, übrigens der Tarif aller 5 Jahre einer "Revision unterliegt, Großenhain möglicherweise in eine höhere Elaste bei einer solchen Revision vorrücken kann, dasKriegsminv- sicrium andererseits niit den jährlichen Manövern möglichst im Lande abwcchseln wird, so kann die 4. Deputation der2.Kammer nicht mehr thun, als durch Abg. Stauß zu beantragen, die Ein gaben der "Regierung nur zur Kenntuißnahme zu überweisen. — Gestern Vormittag leisteten die diesjährigen Recruten unserer hier garnisonirenden Infanterie-Regimenter (Grenadiere und Schützen) dem deutschen Kaiser — als obersten Kriegsherrn — und dem König voir Sachsen — als LandeSherrn — dm Eid der Treue. (C. Z.) - - — In dem uns vorliegenden Haushaltplan der Stadt Dresden für 187-1 hat sich der Bedarf wiederum erheblich vcnnehrt; das Gesammtersorderniß, im Jahre 1872 685,146 Thlr., erhebt sich auf 065,033 Thlr. Der Mehrbedarf betrifft das Straßenwesen und das Schulwesen (für das erstere 20,115 Thlr. mehr, für das letztere 35,260 Thlr. mehr). Bei einigen Positionen traten auch Msickerausgobm (46H15 Thlr.) hervor/daraus entspringend, daß ein Zuschuß für das Feuer löschwesen nächstes Jahr entbehrlich wird und der Bedarf für die Armenversorgungsbehörds sich mirckiert. Bei den Einnahmen ergeben sich Minderbeträge von 16,833 Thlr. Von wesentlichem Einflüsse ist, daß die mit 2 Mill. Thlr. zinsbar angelegte 5-procent. Stadtanleihe nächstes Jahr planmäßige Verwendung findet und deshalb weniger Zinsen bringt. Andere Positionen ergeben Mehreinnahmen von 67,610 Thlr., darunter 11,178 Thaler Mehrerträgnisse dcrEommungrundstücke und eineSumme von 46,000 Thlr., welche dein 1670 und 1871 beträchtlich vrr- mehrtcn Reservefond entnommen wird. — Für die Erbauung und Ausstattung der Anatomie der Univecsität Leipzig, namentlich für Theilung der topographischen von der mikroskopischen Anatomie, macht sich ein erneuter Zu schuß von 70,000 Thlr. nöthig, welche die Regierung zu dm be reits hierfür bestimmten 60,000 Thlr. zu bewrlligm beim Land tage beantragt. — Eiir für die Dresdner Steuerzahler erfreulicher Ohren schmaus verbreitet sich van unserem Rathhause aus bezüglich der städtischen Abgaben im Jahre 1873. Statt wie bisher 32 Pfen nige vom Thaler Miethzins werden bloS 28 Pfennige, statt wie bisher 06 Pfennige von 100 Thaler Grundwerth blos ^Pfen nige die Genehmigung der Stadtverordneten vorausgesetzt) ver langt werden. Ein gutes Zeichen für den Stand unserer städti schen Finanzen! — Die Legung der Röhren für das neue Wasserwerk hat in Altstadt am Ncumarkl nnd der Rainpeschenstraße begonnen. — Vorgestern Abend ist eine größere Quantität verschleime tes Heu, das auf der Wiese zwischen "Antons und der Blumen- straßc gelegen, durch ruchlose Hand in Brand gesteckt worden und verbrannt. Das Heu sollte als Düngemittel verwendet werden und war nicht versichert. Ten Thäter kennt man nicht. — Tie zun: Löschen herbeieilenden Spritzen können aller dings nicht vorsichtig im Schritt fahren, sie müssen dahin jagen, weil jede Minute kostbar ist — aber einigermaßen Vorsicht, na mentlich mit Fackeln und dergleichen, ist ihren Besatzungen doch anzucmpschlen. Wahrend des Feuers vorgestern Abend ward auf der Blaseivitzcrstraße ein kleines Mädchen dadurch verletzt, daß ihr ein glühender Pcchslocken von siner Fackel, welche ein auf der Spritze stehender Feuerwehrmann in der Lust umher schleuderte, iu's Gesicht flog. Das Kind weinte natürlich schr und ward von Theilnehnienden nach seiner Wohnung geleitet. — Der hiesige Uhrmacher, Herr Heinrich Bauer, Badergassc Nr. 5, liefert allerliebste Stücke stir Berloques, Ohr- ' gehängt re.. indem er in sauberster Weise Münzen ausschneidet, so daß nur das Wappen oder dergl im Ringe stehen bleibt; sehr hüRsch nehmen sich hauptsächlich Sicgesthalrr aus, die allgemein begehrt werden. — Vorgestern stürzte ein Mädchen dadurch sehr unglücklich von: Pierdcbahnwagen auf der Waisenhausstraße, weil sie wäh