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Dresdner Nachrichten : 17.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-17
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.04.1882
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1«. H M»rl »0 P),«.. d»ich di« Wft N»«m. l»WM. »»««« 37000 ^-»t. tz»,»«««««>»< «,L> ad« «t»ae«»»»>kl > «,!«»«»«« «,L> sich di« Red««»»» »«rdiad »ich. »dlia,. «ti »,« «»»„ »« *»»»««»1»«,«»», ,.z>»«,s«i». i»» » v»«I»,i - «»»»«s «»G«! - »«»»« »»««».!- A»»»lt»,n»««t! — ». Mt»«« in «tzliis: — M»d. IN«- i» Viapdei>»rg.- - e». »arck S So, MHall«; — »I«t««r in tzamdtr». Tageblatt für Fotittk, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. >7. >« » WM. m« Wr«nN« ft» da» ,»ch». td»ii« »rßh«i»k» dir »ird,i»i ,«,«»««. >»«»>»»>,, »»» »»»«»»-«NI W«, «>I A»M» L«-t»»«»»»ch »,,ri»ort«« >»«I P«uri»,ahlun, «»> Silbtn k»il«» Id Pie Inlcrai» für di« «onlaz»- «-»«»kr >>d«r nach ei„«m Fr Uta« di« VrtilMilr « W. Lodortdrav d««tv fflnrlt« v«i» INl«v«r, ^l»rl«tj MjZl. üvfilptttlroko I)r68llirll, »IN 1»«Wr»s«i,tt«or. AcdllelUrwise. oronung: Wien. Eine von Tausenden von Personen vertretene Volksversammlung mit der TageS- „Slellung der Arbeiter gegen die Antifemitenbewegung" lu p>vm8irt«ll >W>M_ Kur rein« aoä « > L 0.?"l!"l.25. VNtztz ieotilsahmealcvnä« >- ILO. 2 LI. ^ W Sorten. L ^ ss kkunck 3, 4, 5, 6 uock 8 Ll., «t»ubkrsi, sß! KSdlivt «mpkblnni^rrtk ä ?kä. 4 U. N XkiufkLU» s. UR. DvvRiK, Kaufs,»»» 6. ^ jfs! !i I>opa»l»a«. tzt nahm gegen 17 Stimmen eine Resolution an, daß sie mit diesers Bewegung Nichts gemein habe. Belgrad. Das neue Journal „Die Gegenwart" wünscht, die Regierung möge dem serbischen Volke belaunt geben, wie die 6 51 Akrlvnstr 5 "» viass unä kvi-tlkan K Zlut-!en8tr. 5 s uoä kortUlus "» "» ">ass uoä ^ omptieblt «ein MeIie-^ii88tLttllllW-(!e8kIiM. l, >ILI' «IMII68 OilllMtO 1*1618«. ^ Illuktrirto kreis-Uüekvr äockormanu trimvo rur Vsrfu^unx. fj! durch den Ermetropolitcn Michael während der Kricgszeit aus ver schiedenen Ländelm unter den! cothen Kreuze eingegangenen 300,000 Dukaten verwendet worben sind. -«Hi«, > eeiitkninq vom Ui. April: Bvroniklkr nach O?r>,r BsI-ltz. IW U. III»' 70. MiII..i«iI prs:«,n PMÜI.qriiirpen. Di,«rm>->»rir-pr. >-. ». Ave,. ^ » W ,,öch„c ä «„ v « -- E- VokNiiod« Id Mdd». «. U,>' Noonm.: Tomvor. 7 " W. IMIMMWIII,!i>!i! LL, WitterungS-Ai'ssichten für den 17. Avril nicht eingegangen. ' Ä?Vvtag, l7» ^tKr tt. Dresden, 17^ April. Erbgrosiberzogin von Mecklenburg, auf de, l Bcllcvi'. — Die , , . ^ ,, ^ Durchreise nach Wien beginnen, ist vorgestern hier ini Ho abgcstiemn. — Die grohe Parade, welche für .Königs Geburtstag b» sohlen ist, wird gegen 6000 Nkann Soldaten umfassen. — Die Stände der Mcisiner Ritterschaft Itretcn beut, im Saale der 1. Kammer ;u einen» Kreistage nnammcn. Cs han delt sich um die Verwendung der nicht unbeträchtlichen Zinsen de: Vermögens der Meismuchcn Ritterschaft. Dieselben dienen meisten- tbeils öffentlichen und gemeinnützigen Zwecken, namentlich auch dei Ilnterslützung von Krankenhäusern und Verlorganfialtcn, sowie Sti nendicn an der LandeSuniverfität und der Fürstenschulc. ^n diciei Richtung schafft die Meifmiiche Ritterschaft viel Gutes; sic hat eo im Gegensatz inr Rilterjchast deS Leipziger Kreises verstanden, ihr Vermögen hnbich uisaminenzuhaltön. — Der LL i lt e r u n gö u m s ch l ag vom Sonnabend zum Sonntag ist recht ungelegen gekommen. Das nasse kalte Wettei verleidete so Manchem die Land- und Baumbluth Partie, die er sk! aus den Sonntag vorgcnommen hatte. Die Wirtlie in Obi'Ibaum- gegendcn, die sich mit beträchtlichen Massen von Lebensmitteln vcr eben hatten, waren in recht verdriesüichcr Stimmung. Kein Cal ulator kann berechnen, ob nächsten Sonntag noch die Bäume i> voller Vluth stcben werden. — Seil vorgestern früh hat am Neustädter Elbguai der Betrieb des Dampskrahncs trotz des lebhaftesten Verkehrs eingestellt werde! müssen, wegen (man staune) Mangel an Kohlen. Obgleich wegen Lieferung derselben Anzeige an die Ersenbahnverwaltung bc rcits am 27. März c. abgegeben worden ist, hat dieselbe bis dato den Bedarf nicht gedeckt. Wer übernimmt denn nun die Schädci sür verspätete Ausladung der Güter? Ein Handkralm kann dock die Leistungsfähigkeit des Dampskrahncs nicht ersetzen! SÄlictzliü muh noch jeder Schiffer die zur Löschung seiner Ladung ersordcr liehen koklen für den Dampskrabn selbst mrtbringen. Selbstverständ lich befinden fick, die Schiffsahrtügesellschaften und der hiesige Han delsstand ob dieses Falles in gerechter Entrüstung. Samicl hilf! — Eine großartige Auswanderung dürste demnächst aus dem Freiberger Bcrgrevier vor sich gehen. Nicht weniger als 30t Bergleute sind zur 'Ausbeutung der Goldmincn im Transvaal- Lande in Südafrika engagirt worden. Dieselben sollen mit ihrer Familien in Hamburg per Segelschiss eingcschisst werden, um im Fuli in der Dclagoabau im kaiternlande anzukvmmcn und vondori ans die Goldmincn „Pilgrimsrest" -u erreichen. Der früher- Wagenweg von der Seeküste bis zu jenen Minen betrug 173 eng lischt Meilen. — Polizeibericht. Auf den Rangirgeleiscn im Leipziger Bahnhofe hier ist vorgestern Abend ein Wagenrückcr von den Pustern zweier Güterwagen, welche er ancinandcrhängen wollte, ersaht und tofort getödtct worden. Der Mann ist 28 Fahre alt, verhcirathci und Vater eines Kindes. — Ein kurioser Vorfall versetzte, wie der ,,B. B. C." erzählt, am Mittwoch Abend die Passanten der Alsenbrücke in Berlin in Aufregung. „Kutscher, anhalten!" ries mit lauter Stimme ein Mann, der wenige Minuten vorher in der Karlstrahe mit einer schwarzgekleideten, verschleierten Daine eine Proschke bestiegen hatte. Der Kutscher hielt und der Fahrgast, rin Herr von ungefähr 40 Fahren, mit großem dunklen Vollbart und gut gekleidet, stieg aus, indem er die Dame, die anscheinend kraftlos war, halb und halb zu tragen schien. Einen Augenblick darauf sahen die Vorübergehenden mit Entsetzen, wie der Mann im Scheine der Laterne, immer noch seine Begleiterin mit sich ziehend, auf die Brüstung der Brücke stieg und, ehe Jemand zu Hilfe eilen konnte, und ohne daß die Dame nur einen Laut von sich gegeben hätte, diese in die Flutb hinabstürzte. Er selbst blieb auf der Brüstung stehen, streckte beide Arme theatralisch in die Lust und schrie mit lautem Affekt: „So soll es allen Schwiegermüttern er gehen!" Nun stürzten sich die sür den Moment erstanten Passanten aus den sich rubig Ergebenden und mit Hilfe einiger herbeigeciltcr Schutzmänner wurde derselbe sestgehalten und nur mit Mühe vor dem Gelmichtwerden getchützt. Inzwischen hatten andere hilfreiche Aindr versucht, die Ertränkte zu retten und dieselbe mit Hilse von «Stricken und Stangen an das Land gezogen. Wie groß war jedoch das Erstaunen Aller, als man in der mit so schwerer Mühe Geretteten eine elegant gekleidete, lebensgroße - Puppe erkannte! Mit Blitzesschnelle verwandelte dieser tragikomische AuSaana die Stim mung deS Publikums und lachend uns mit Fragen bestürmend um ringte man den still dreinschauenden Attentäter. Derselbe wurde zur nächsten Polizeiwache gebracht. Ob eS sich hier um einen vielleicht snmbolischen Scherz bandelte oder ob der Mann nicht völlig bei Sinnen war, wird die Untersuchung ergeben. — Der Fahrplancntwurs der G o t tbarv b a dn, r ab giltig. enthält drei aus der ganzen 232 Kilometer ian giltig. entvalt drei aus der ganzen Luzern-Rotbkreuz-Arth-Goldau-Gaschenen-Airolo- ano-Ehiasso durchgehende Züge in jeder Richtung vom 1. Juni langen Strecke Bcliinzona-Lu- und zwar zwei Eourierzüge und einen Perwnenzug, an welche sich sür die Seiten linie Belliiizona-Lo>anno 5 Züge anschlicßen. Beide Eourierzüge erhalten directcn Anschluß von und nach Dresden und zwar je einer über Hos-Bamberg-Augsburg-Lindau-Zürich und je einer über Hos-RkgenSburg-Mimchcn'Lindau-Zürich. lieber diese Linien erfolgt der Anfchluß an die Gottbardbahn in Rothkreu>. der vierten Sta tion von Luzern aus, dagegen findet dieser Anschluß bei der Route via Franksuit-Basel in Luzern selbst statt. Daß Dresden ganz vor zügliche Verbindungen mit Italien erhält, ergiebt sich aus folgender Zusammenstellung. Man sähet ab Dresden 4 U. 40 M. früh über Hof-Bamberg-Lindau nach Zürich. Ankunst Oll. Vorn,, andern Tags, in Rotbkreuz 10 U. 25 M. Schon um 10 ll. 20 Ni. geht dcrGott- hardbahnzug weiter und erfolgt die Ankunft in Arth-Goldau 10 U. 54 Ä.. in Göschenen Mittags 1211. 59Ä-, in Airolo I.ll. 52M-, in Bellinzona 3 U. 43 M., in Lugano 4 II. 43 M., in Clsiasso öU. 25 Ni. Nachm., in Mailand 7 U. 41 M. Abends. Das ergiebt zwischen Dresden und Mailand eine Fahrzeit von ea. 30 Stunden. Mit dem zweiten um 9 ll. 2.5 M. Abends von Dresden abgehcndcn Zuge gelangt man gegen 0 U. Abends VcS andern Tages nach Zü rich, um 10 U. 34 M. nach Rothkreuz. Dort geht der Gottdard- hahnzug 9 Minuten später ah und erfolgt die Ankunft in Göschenen Nackitö 1 U. 22 M„ in Airolo 1 U. 52 M.. in Bellinzona 4 U. 5 M., in Lugano 5 U. 13 Ä., in Chiasso 5U. 55 M. und in Mai land 8 ll. 6 M. Bormittags. Hier beträgt also die Fahrzeit von Dresden nach Mailand sogar nur 34 Std. 40 M. In der anderen Richtung verläßt der eine Zug Mailand 7 u. 30 M. früh, Ehiasso 8 U. 55 M.. Airolo 1 ll. Mittags. Göschenen 1 U. 50 M.. Roth kreuz 4 II. 28 M., Zürich 5 U. 60 M. Nachm, und trifft man über Li»dau-Augüburg<Hos AtumdS 10 Uhr des andern TagS in Dresden ein. Mit dem anderen Zuge verlaßt man Mailand 7 U. 50 M. Abends, Ehiassa 0 U. 30 M. Nbendö. Airolo 2 U. früh, Göschenen 2 U. 30 M., Rothkreuz 5 ll. 28 M-, Zürich 7 U. srich und trifft in Dresden übe» München-RegenSdura-vof Barm. 8 U. am imdern -rage ei». >z,i Goichenen wird zu oeu Tagescounerzügen i» der Restauration ein tuklv ck'HSto seuürt. In den NachteourielZügen verkehren Schlafwagen und in beiden Courierzügcn direcie Wagen .mich-Mailand. Von Dresden aus coursiren dirccle Wagen nis Linda-l — Redlicher Erwerb allein schützt nicht vor Armuth, sobald man mit dem Erworbenen nicht bausbälterisch umgebt. Nur durch zenaucS Nufschreiben von Einnohmeii und Ausgaben kann mau sich darüber klar werden, ob das Wochen- und Monatsgeld aue-reichen »ird. ES trifft dies ebensogut sür die reichen, wie die mittleren und ärmeren Klassen zu. Der 33. Armenpsiegerbezirk in Dresden bat nun in Erkenntnis! dieses wichtigen Umstandes bei seinen Armen ein einfaches H au s h a lt ung s b u ch für jeden Monat cingeiührt. welches im Verlag von Fob. Päßler, gr. klostergassc 5, zum Preise oon l2 Pi. vro Er.emplar (größere Partien billiger) erschienen ist und hat sich per hiesige Verein gegen 2!rnieunoth und BeNelci bereil arkläri, den Annen Prämien iür gute Führung dicier Anschreibc- bückier ans Antrag der Aezirkshelser zu bewilligen. Aus dem Wirth- icbastsbnch braucht nicht der Name dev Fnhahcrs, sondern nur Berus. Wohnung und Alter der zur Haushaltung gehörigen Personen angegeben zu werden. Lurch Weglassung des Namens wird viel leicht manches Bedenken zerstreut. Am Ende jeden Monats ist das Buck an den Pfleger abzugeden, welcher dann ein neues Buch auS- iiefcrt und aus diese Weise regelinäßig Gelegenheit erhält, seinen Fflegekefolücnen mit Rath und Tliat bciznstehen. Möge diese nütz liche Einrichtung recht sreuudliche Aufnahme finden. — An s Leivzig. ES treiben sich seit Fakir und Tag in un serer gesammten Presse ein paar Worte herum, die des Einiangcns und der Vernichtung ebenso bedürftig und würdig wären, ivie die Phiillorera in den von ihr heimgesuchten Weinbergen. Zwar nagen sie nicht an dem Weinstockc. auch nicht an dem Bicrstockc, wohl rber an der deutschen Sprache und an der Truckschwärzc. Sic stammen aus Referaten über Gerichtssitzungen und lauten dort iedcSnial: „Der Gerichtshof setzte sich zusammen aus rc." Ter musikocrständige Gimpel lernt ein Liedchen »achpfcisen, der Asse kopirt die Bewegungen seiner Tarwin'schcn Brüder -, warum soll also ein Mann von der Feder nicht Das nachschleiben, was >'r tausendmal im Jahre liest, nämlich die Worte: „setzte sich zu sammen". Nun darf ich zwar ungestraft etwa sagen: „die Kuh milch setzte sich zusammen und ich bekam einen Ouark davon"; wie kann ich aber obne Preßvergeben z. B. verkündigen: die Tages ordnung — die Versammlung setzte sich zusammen aus sehr schönen Reden? der ArbeitS-Abend deS Lessingvercins und des Kosmoplnlen- (lubS setzte sich zusammen aus Naihan dem Weisen und I. I. Rousseau? der Theaterabend und das Concertprogramm setzte sich zusammen auS Stücken und Stückchen? oder: die Schncidcrrechmmg setzte sich ans Soll und Haben und die Spcisenkarte auS Berliner Eisbeinen und gctrutetem Füllbahn zusammen? DnS ist kein echtes Germanenthum! Mißmuiliig hierüber setzte ich mich leibst zu sammen aus Rock, Hose, Weile sammt was dem anhängig und ging nach dem Dorfe hinaus zu meinen alten Freunden. Sie glauben nun vielleicht, diese hätte» um den Stammtisch herum ge sessen und eine Gose getrunken? Nein, die Sache war ganz an ders, denn — der Tisch setzte sich zusammen auS dem allen Stamme der Goienbrüder, welche tranken! Das ist unser neuester klassischer Styl ä I» Peter Mess ö la mocko. — Hinter den nördlichen Schrebergärten in Leipzig wurde am Freitag ein männlicher Leichnam in der Pleiße ausgesunden und als ein in einer auswärtigen Brauerei angestellter, ieit den ll. d. M. spurlos verschwundener Bralicrei-Jnspector reeognoscirt. — Am Morgen deS 14. d. wurde die 22 Jabrc alte Tochter eines Gutsbesitzers in Tellschütz in einem Gebüsch nahe der elter lichen Wohnung erhängt ausgesunden. — Ein weiblicher Satan in« vollsten Sinne des Wortes, die Näherin Kunzmann, balle sich am 14. d. wegen verübter grober Scandale vor dem Z > ttaucr Schöffengericht zu verantworten und wurde auch z» 6 Wochen Gesängniß und ll Togen Hast verurtkciit. Bei ihrer Abführung in die .seile brach sie in cm »ndeschreiblichcs, wild das ganze Gerichtsgebände durchgellendes Geschrei aus, zer trümmert«- in der Zelle selbst die Fensterscheibe», Ösen, Wasscrkrug rc., so daß sie schließlich mit Hilfe dreier Männer in Handfesseln >zeschlossen werden mußte. — In der Himmclsürst-Fundgrube bei St. Michaelis fanden am Freitag die drei Steiger Seifert, Schröder und Bsckcrt einen grauenhaften Tod, indem sic unerlaubter Weise das eine, auk ikre Anordnung vom andern abgeschlossene FördergcstcUe im Neufchacht zur AuSiahrt benutzten, infolge unsicherer Signale aber an die Auffatzvorrichtung an der Hängebank getrieben wurden, so daß das Seil riß und die Unglücklichen 374 Meter tief in den Ab grund stürzten. — Landgericht. Des Betrugs und einer Ueberlretung deS Gesetzes vom 15. Juni 1868 (juristische Personen betreffend) an- geklagt, hatte sich der am 11. Avril 1839 zu Langensalza geborene, noch unbestrafte und jetzt in Braunschweig ausiintiliche Mckurauz- Jnspektor Oscar Eduard Wilhelm Töpfer vor der IV. Strafkammer unter Vorsitz des Herr» Landgerichtsdircktor Or. Flügel zu verant worten. Die Staatsanwaltschaft war von Herrn Vikariatsrath Lusst, die Vcrtheidigung von Herrn Rechtsanwalt Bräuer vcrtretcn. Töpfer, ein Vater von 3 Kindern, genoß leine Ausbildung aus dem Gymnasium zu Halle und war bis zum Jabrc 1876 bei der mittler weile in Eoneurs verfallenen „Sächsischen Lebciis-Versicbernngs- und Sparbank" jämmerlichenAngedenkeiis als Biireaiieliei tbätig. Am Ver anlassung eines Herrn v. Suckow will er die'eStcllung ausgegcbcn haben, um sich an der Gründung eines gleichfalls »ach kurzer Zeit verkrachten Instituts, der „Mitteldeutschen Lebens- und Uusall- Versichermigs-Bairk auf Gegenseitigkeit" mit dem Sitz in Dresden z» bctheiligen. Hand in Hand mit ihm und v. Suckow ging der damalige Niitdirekror Julius Borsdorf, der seit mehreren Jahren aus dem sächsischen StaatSbürgerverbande geschieden ist und gegen wärtig in Bobinen ivciit. Laut einer Kundmachung deS K K. österreichische» Bezirksgerichtes zu Karlsitz verweigerte der ebenfalls in den Anklagczustand versetzte Borsdorf unter Bezugnalime auf seine jetzige österreichische Staatsa»gcl>öligk-it die Aimahuie der Ladung zur Hauptverhandlung und die S!aalSa»wai1scbail beantragte daher im Einklänge mit der Ansicht des Gerichtshofes, das Ver fahren gegen BorSdors vorläufig ciuzuslcllen, da »ach dem öfter-! schweige — Niemand mehr rcichischen Strafgesetzbuch,: i», vorliegenden Falle eine Auslieferung i giaub's sicherlich - Bald der werdeu sollle. Trotzdem die Fundiruiig eine ganz erbärmlich geringe blieb, bezogen doch die mebrsach wechselnden Direktoren und übrigen „Beamten" ibre Riescngebaltc einige Zeit fort, bis eme Reduktion aus leicht erklärlichen Gründen notuwendig wurde und die traurige Lhatsacbc, daß mau schon in der ersten Generalversammiung, im ?mli 1878, die Liguidation angesichts von 70,000 M. Passiven gegen- iber nicht einmal 5000 M. Activen beschloß, spricht wobl am Resten fsirdic Mifiwirtbschaft in dem Unternehmen. Bemerkt fci noch, daßdcr Hr. Dircctor Töpfer überdies, wenn er sich aus Reisen befand, 15 M. Spesen pro Tag bezog und auch freie Eisenbahiisabrt 2. Kl. genoß. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, in Gemeinschaft mit Bors dorf im Januar und Februar l8<8 den zuin Generalagent sür die krcisdirection Zwickau mit dem Sitz in Ebemnitz ernannten Zeugen Lange durch falsche Vorspiegelungen über die angeblich günstige Fundiruna des Instituts um 3000 M. geschädigt, sowie bereits var iier den ebenfalls zum Generalagenten kür die kreiSliauptmaimschaft Leipzig und daS .Herzogthum Altenluira angestellten Rittmeister a.T. v. C. m Leipzig auf ganz ähnliche Weise um 3000 M. geschädigt, also betrogen zu haben. Tie umfängliche Bcweisausnalime ergab sedocki, namentlich in Rücksicht auf die passiven Aussagen eines Entlastungszeugen keinen genügenden Anhalt zur Verurtbcilung des Angeklagten und cs erfolgte daher die Freisprechung Töpfers. — Uandgericht. den 17. April. Strafkammer II. S Udr Hauprvcriiandiung aegen den Schuhmacher Moritz Eduard Enger aus Dresden wegen Kuppelet. 9>j, gegen die ledige Schneiderin Bcrida Amalie HovperdieNei au« Hrcidcrg wegen Priiiotnrkun- denfäilchiing. SA« gegen den Buchiialier Max Akdin veil aus Hwvnitz wegen Untreue und linterichlaguiig, w gegen Laura gricderici ged Mafia auf Grund von ? i8ü der N. St, G, B. Itttz, gegen den Maurer Ernli Bruno Hermann ans Grmndach und den Handarbeiter Richard Zimmer au« Dresden wegen Niickiaiidicbsialils. NU, gegen den Belenbindcr Kan Gviilob Bielttz aus Saikow wegen Unzucht mit einem Kinde. ISS, gegen de» Droschkenkutscher tzriedrich Wildekm Hinze aus Dresden wegen fahr- lämgcr Körperverletzung, I gegen Emil Friedrich ArendS wegen Unterschlagung Elbhöhe tu Dresden, 16. April, Mittags: 99 Cent, unter 0. Briefkasten .** H. O., Neusalza. l) Welches sind die gesetzlichen Kün digungstermine für WohnungSverträge über 300 Mark pro Fahr. Ein schriftlicher Vertrag liegt nicht vor. 2) Wo kann man die zu verlässigste Auskunft über die sicherste und beste Ansiedlung, in Be rücksichtigung der Boden und Verkebrsvcrhältnissc, in Amerika er halten — Zu 1. Halbjährig. Zu 2. Ecntral-Verein sür Handels- geograplne in Berlin W., Lcindgrafenstraßr 10. Zw ei Wißbegierige. „Ich siche seit zwei Jahren mit einem hübschen jungen Mädchen in einem Licbesverhältniß und wollte sie nächstes Jahr beiratben: sie ist aber katholisch und ich evangelisch. Nun wurde niir aber gesagt, daß zum 1. Oktober das Gesetz in Kraft tritt, daß die Frau evangelisch werden muß und das will sic eben nicht. Verhält cS sich so?" — Da haben sie Euch einen schönen Bären ausgebundei,. Macht nur daß Ihr bald zusammen kommt: wer weiß, was sonst noch passirt. Dcutschcndorf. „Wie fängt man es an, dah man 4 proccntigc säclss. Rente bekommt ?" — Es gicbt nur 3 proeentige sächs. Rente. „Sind dieselben jederzeit beim Bankier zu erhalten, oder muß man selbst nach Dresden reisen?" — Ja. — „Ich möchte einige Tausend Mark darin anlcgen, es ist doch keine Gefahr dabei und welchen EourS haben dieselben?" — Ohne Gefahr; circa 80,25 ohne erhebliche Schwankungen. A b., Pul s n i tz. „Höre mal mci lieber Sehnörke, giebs den bei Euch in Dräßen o Warst von Brommochsen-Schnauze wie bei »ns in Pulsnitz? Die ließen se R»idSniaul-Wörste bei uns." — Ne härnse, daß ich sie nich mißte. Si schmeckt wohl zu'n Pfässer- kuchen gut? Oder meenen Se da Ilchseumaiilsalat? 4*» Stier b. Bautzen. „Lieber Brieslasteniiiann kannst Du uns nicht Auskunft geben, wo wir einen «riiiuis omniuni finden können? Es wird nicht so sehr aus Kenntnis: als aus Unkenntnis! deS SkatfpicleS (Lachs) gescbcn." — Nee Hcrirse, Las is ja budcl- närfch, mir wissen Se kcenen Brämus. »*» Alter A b. „Ich möchte einige Hundert Timler gern sicher nnd zinsbringend anlegen, nclnnc ich Bautzncr-Bank, Spar- und Vorschußverein oder iächs. Staalspaviere— Sächsssche Rente, da können Sie Ihr Couponchen in aller Stille oh'chneiden. Geh. Reg. Gumprecht, Leivzig. „Soviel mir bekannt ist sammelt ein Beamter in Dresden Biesmalke», uni auS deren Erlös arme sächsische Beamten und deren Witkwen bei nothwendigen Badekuren zu unterstützen. Meine Tochter hat eine große Menge Briefmarken gesammelt und kann ich dieselben nicht sortichicken, weil mir der Name des betr. Beamten unbekannt ist." — Hosichalispieler Löber, kl. Ziegelgasse 12. Z»m Vortbcil bedürftiger Kinder. »*4 L. D. „Mein Freund bebauptctc neulich, daß ein Holz schnitt >choii an und für sich, ohne daß derselbe in Kupfer oder einem andern Metall cibgenonimcil ist, EU ehe- genamit wird; ich behaupte das Gcgenthcil?" — Nur die Mctallabgüße vom Holzstock werden mit dem Namen Clichö bezeichnet. *** E d. K l u g e. „Kann der Vater eines unehelichen Kindes vom Standesamt verlangen, daß sein Kind gleich auf seinen Namen eiiiactragcn wird?" — Lo ohne Weiteres nicht. Zuvor muß der Vater seine Absicht gerichtlich dokumentirc» lassen, bcz. das Kind adoptircn, da nach den bestehenden Gesetzen uneheliche Kinder nur den Namen ihrer Mutter zu führen berechtigt sind. ' Stam in t i s ch, Oscha tz. „Wann und wo ist der be- rübmtc Zauberkünstler Bosko geboren nnd verstorben'?" — In Turin. Gestorben ist derselbe am 7. März 1863 in Gruna bei Dresden. Dip Gekränktes Acnnchen >. V. „Ich batte einen Schatz drei Jahr, — Neulich erst wurd, ich gewahr, — Daß mich trsiglc dieser Schuft. — Glaub' sicher, 's war ein Bruder Luit. — Er pumpte gar bei meinem Vater, — Bedeute so ein schlimmer Kater! — Darob verlor ich alle Lieb' — lind weil Fritze nicht mein schrieb - Lern, ich kenn' ein braves Herz — Was mir nahm jedweden Schmerz. — Mein Vater ein sehr guter Mann — Sah »sich drob je!»- finster an. — Doch min macht sich Alles wieder, — Er schaut ans und nicht mehr nieder. — Aber jener duft'gc Bruder Denken Sie sich 'mal: was tbut er? - Schrieb in meine Naii'barichntt — „Weil ich mir And're anaefchasst — Hält' er s Verbäktniß aiisgegcbc»!" Darum möcht ich Rache nclnncii. — Kann ich verklagen diesen Kerl? Oder bitt' ich '» neuen Karl — Daß er sich rächt recht hübsch sin nlich - An dein MoSse Liederlich?' ist. Ein Namens ebenfalls die Anklagebank betreten müssen, ch des Angeklagten nicht notbivendiä Direktor der verkrachten Bank, - Schweig Du zartes Mädchen ^ ' läßt Dich, Rache ftt ein Denken zeige Sonst „neue Karl" un Stich. ein böses Wort, — Niemals sci's der Frauen Hort -- Wer da will s in Frieden leben, — Lern' entscknild'gen und vergeben! ! *** A. B.. 23 urze n. „Fetz bin lehr sür Obstpslanzunge»; sollte «aber hier in Wurzen aus der Plantage hinter den Brücken, welche ^ jetzt der Stadtralh anpslanzcn läßt und wo in der Regel bei Eisgang weiterer „Mil- Böhm. hätte . wen» er nicht in zwischen aus dem Lechen geschieden wäre. Es dürfte von Interesse sein, einige Punkte aus, der Gcschäftovrariü der „Mitteldenttchen Lebens- und Unfallversicherungs-Bank" re. zur Eharalleristik des, em großci Hausen Eis liegt etwas werden, ist cs nicht schade wegen Unternehmens, dcrvarznhebcn. In das am 3. Avril 1877 in das! zu kurzer Lebensdauer der Bäume ?" - Wer weiß, was Sie gefeiten Register eingetragene Institut traten Töpfer und s haben I Wurzen ist doch kein Addern. Direktoren mit cuieni Gel,alt von sc 9000 M. ein ! »*«, R. WaIdkir ch e n. „Frage biei mit ergebenst an, warum und war der Garanticfond auf 600.000 Ni. fcflgestcllt, der durch j Ordcran bei Freiberg kub-Lederan beißt ?" — Weil sich die Walv- 6000 mit 6 Proz. zu verzinsende Obligationen ä 100 M. aufgebracht I kiiebner Ochsen ihre Weil,ei non dar! holen
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