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Dresdner Nachrichten : 10.06.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187406109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-06
- Tag 1874-06-10
-
Monat
1874-06
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.06.1874
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«»««». Mo LSI »»»! «ttMooi», «o» r». r»»i »ruekhdbe vestimmtrn und die Wirksamkeit des Apparates, sowie die vorzügliche Demonstration alö eines der lehrreichsten Obiccte der Studienreise mit wicdclnoltcm Dank anerkannt. Die Zwi schenzeit und der Abend galt den Sehenswürdigkeiten unserer Stadt, in welcher der Sin enthalt namentlich noch dadurch ange nehm und nützlich genia l t war, das! Hr. Ingenieur Pieper seine Zeit und seine reiche» Erfahrungen der Akademie, mit welcher er ui nahen Beziehungen sicht, widmete. Aach der in ihren Resul taten sehr bmiedigenden, im Ganzen vierzehntägigen Reise wurde am 0. Juni der Rückweg angetreten, unter den Betheiligtcn befand sich auch u. A. Herr Dgata auö Dopet iJapan), Akadcnrist in Mariabrnnn, der sich aus Veranlassung seiner Regierung mit hervorragender Befähigung dem Forstwesen widmet. ES waren im Ganzen 17 Siationalitäte» vertreten. — Zu dem am Sonnabend aus „Kammerdieners" auSge- brochenen Heuer ward anev die Spritze. die auf dem angrenzen den Bahnhofe stand, gerüstet. Die Mannschaft gab sich mit Reckt der Hoffnung hin. die Ersten am Platze zu sein, denn sie waren in der Thal die Racksten. Die Prämie konnte ihnen diesmal nickt entgehen. I» wilder Hast wird angcschirrt, kopfüber fort gestürzt und richtig, eher als alle anderen Spritze» kommt man beim Heuer an; — mit Schrecke» wird ma» aber gewähr, daß, wic'ö Spritzen eben loSiebc» soll — der Schlauch verges se» worden ist. „Und mit Staunen und Granen schcn's die Männer und Hinnen, und herum im KrciS, vom Pumpen noch! Heist, stehen die treuen Basalten; aber mitte» drin»', zerknirscht I um den Gewinn, thnt er die Hauste ballen. Und der Bormann winkt mit dem Finger — mit leisem Schritt — und stierem Blick — ziehen sie schüchtern von danncni" - Wie lcickt Menschenleben durch die Hand eines trunkenen Kutschers in Gekabr kommen kennen, wird unö von vorgestern Abend notincirt. Heine Amerikaner, 2 Herren und 2 Damen, eckte Pankccs, benutzten, ui» aui'S Heldscistößchcn, in ö Monstrc- Eonccrt zu kommen, eine Droschke, dessen Hübrcr ruhig und be sonnen, bei der fabeldaktcn Hrcguenz von Hiwnoerk nach bin und zurück, seine Fahrgäste an s verlangte Ziel zu bringen suchte. Plötzlich ^m> (nienbal'n-IIebcrgangc k »»nt eine leere Droschke nach der Stadl zu, mvrt trotz geschickten Ausweichend der be- welchen er zweinial um 5 Thlr., und einmal um s Thlr. bat, wurden bei der Arretur vorgesund«», ehe er dieselben an den Mann bringen konnte. Durch dieses schwindelhafte Treibe» hatte Herrschet zusammen 23 Thlr. erlangt und fast den ganzen Betrag davon in Dresden vrrlubelt. Der GcrichtShoi erkannteauf l Jahr I Monat Gefangnih. — TagcSorbnungbrr l. Kammer, den 10. Juni,Vorm. lO Uhr. Berichte über die Todeserklärung der lnsolgedeS Kriege» vou 1870/71 vermißten Personen, über da- außerord. Budget, verbunden mit dem kgl. Leeret, den Erweiterungsbau beim Se minar zu Rossen, über die Petition der verw. Falke hier um Ge währung der nach K 00 des ReickSa. vom 21./n. 71. bestimmten Beihilfe »c., Vortrag über die vom ständischen Archivar bearbeit. Zusammenstellung der Beschlüsse vom Landtage l87l 78. — Tagesordnung der 2. Kammer den 10. Juni, Vorm. II Uhr. Bericht«: das Ausaabebudget; Staatseinkünfte; Eisen bahnen und Petitionen um Concession re. zu Prlvateiiendahnen und Herstellung von Eisenbahnen aus Staatskosten; Berichte: taö außerordentliche Budget, StaatSciscnbahne» betreffend; Petitionen um Errichtung von Gütcrstationen, Anlage von Haltestellen re. an StaatSeisrnbahiir»: Rückgabe elner Eisen bahn-Cautlon: Altenburger Bahnhof; Over-Nechnungskammer; Petition der Gemeinden Colmnitz ic. um «ibäiiverung deö Pa- rochiailasiciigesetzcS; Antrag deS Abg. Sachße u. Ge», die Tage gelber betr. — Oellentliche Sitzung de.'Stadtverordne ten den 10. Juni, Abend- o Ulr. Tage»-Ordnung: Berichte deö Hlnanzau-sckusscS über: Abschreibung der dem Leihhauie durch die Veruntreuungen de- vormal. LelhhauSassistenten Gral erwachsene» Verluste; vorläufigen Etat iür da-statistische Bü re.», ; Durchführung derWetttncrstraße durch da» Arbcltöanslaltö- grundstück; Einrichtung der Direetorwohnung in der 2. Bürger schule; Anstellung eines ständige» Assistenten In der Neustädter Spalkassenexveditlon und der Beibehaltung deS bisherige» Hilfs arbeiter-; des VcrwaltungS- und RecktSaueschusicS über Rück forderungen für das Wasserwerk; Verbreiterung der ZcughauS- straße nach dem Elbbcrge; deö Rechts- und VerwaltungöauS- : Stättcgeldortnung; Straßenanlagc durch taö Bir- ; Errichtung der Arbcitöanstalt auf dem vorm. Roß- ! schusteS über septen Droickke, mit tcr Gabel iu'o tstefäi-ri — eine Haut breit! kcnwäldche» . .. weiter nach reckt? uns die eine Miß wäre knick den Gewalt bcra'sckcn Eommungrundstück; Abänderung des Bcbauungöpianö stoß soi. rt ertrinkt u»t bcickäkigt loorken, so aber würbe bloS! zivisckcn ter Leipzig-Dresdner Eisenbahn und ter Lcipzigcrstraßc; taS Decklctcr turckoebit. Der Sci-reck tcr za>tc» Damen ir-ar tc? Recl»öaussckusscs über: Erhöhung der Hundesteuer; Ratura- surchtbar. kie Hcrccn schicken tem sich l ieraui sckleuu! st, liiatiousgcsuck des Rittergutsbesitzers v. Trsciuökp; Entfernung zurückziehentcn Autglusierbc.ntlger ein kurzes „Gott,»n" iwck, tcr tcr Prostitution ergebenen Personen auö kein städtischen gaben aber gentiicrwcvc ihre Kaete» teni mckrokcnen .»ati.l er.- Gruntstückc an der Paimstraßc. nm ihm atS Zeugen, wenn er c? ionn-äst. dienen zu k unen. Wittcrungs-Bcobaciitung am 0. Juni, Abends 5 ll. ein Billardball innucrh ii ickoii cineii ganz amcbn-> Barometerstand nach Otto Sc Bösoltt hier: 28 Paris. Zoll Iß L. ocit geiler» gefallen I L.s. — Thermometer nach Rcaumur: in G>at iwer Rull. — Die Lchloßthitrmiabi'.e zeigte Süd- Wink. Himmel heil. — Clbllphe in Dresden, V.Jmii, Mitt.: SV Cent, unter 0. — Daü licken Werth revräiemiet. haben naine Spitzbuben ven jeher ievr aut gewußt mit tie'e ihre Kenntnr'ü auch zu iriceerhelt-n Ma^u ! vier schon dccumenstit. weoea 0 kie Herren Billeüdb.stiher a>i> diese runden, elfcnbc!ncnu» LoctEciscn stets ihre beiendere An' ! merksamkeitrichten sollten: wie wir ab-r hören, «nag bas Letzt.rej in eincin Rcaauraut tcr P rnaiicl'ei! Boistatk wobt nicht ia .ianz! der Hall gewesen »in, iiitem tast/bit am bibenb tcö '.'ergangene»! SoiNit.ig tre! Stück mittelgroße Bi''ardbäi.'c plötzlick' bc.sclnnniiteii, sink, ohne käst st» tie Ursache ticscS Unsichttanverkens bis Iclik^ hat ergrünten tauen. — Am vergam ciicii V'ontag stlack'mittgg ist sti einer, im Senker.ain gelegenen Tischlerwerkstatt in tcr Tppe'prrst.idt c i> kleiner 'Brand eiiistaiitc:!, niit dadurch ci' e größere Partie Hebel'! spane vernichtet, senst über ciii grKcrcrSci'aden nici t verursacht werken. Ma» vermutvct, d-ß ter Btandttoff turck die offen-: gestantciieii Hcnster tcr Wcnsiatr scinc» Eingang in llc letztere! gcinntc» bat. — Ciiic »Trau im Alter von '>! Hahre» mit Rainen Auguste Grünbo'.t, ged. Arnelt anS Waita bei Gera, ist seit tem 18.Mal ans ihrer Heimath vcrichwuntc». r ie ivenigen Svnrcn, tie man entdecken konnte. lauen taraas s-blici.e», ras, sie sich nach hicrge- ivaiitt hat nur eiikwcter in tcr Umacgcnt Dresdens oder in DreSten fettst ii,1 a» hL-k. Dur Jrrstnn ver allen. L-ek!ci cl >rar sie rock, schwarzer Hacke, blauer Scl'ür>e uiib braunem Kopituck. Sollte Jemand üb r t.e Pcrion tra-cud Etwas wisse», so wirrte eine Mittt'.'ilung taven an tie i ic' ge st'olizeibehörte. den hier lebenden Bruder der BerniiRcn zu grckcm Danke verpsii.k teu. — Tie Stad^ Schneeterg ist durch die Per Eibenstock stattge- fundenen Ercesse italieinschcr Eiscnbahnarbeitcr in nicht geringe är* ^tra^ö . auSgestlegen und in etn Hau» getreten sei. ledoch Senat, feuerte er seine Kanone lnmttten - Der Knall war ein lauter und bald datte sich eine scheu auf dem Platze einaefmlben. Prinz Eduard von Weimar sagte auS: Am letzten Montage habe er den Knall ver nommen; auch habe er den Angeklagten gesehen, als er eben eine Droschke driiteacn.-Der A »geklagte macht, hieraus einige konfuse Bemerkungen ader seine Ansprüche aus die HInteriasscmchast de» Herzog» von Braunschtveia und dle Beziehungen seiner Vorfah ren zur russischen Krone, behauptete die Ihm zuarhbrende Uniiorm mit «echt tragen zu dürfen und stellte schließlich da- Verlangen, in der Uniform und mit seiner Motellkanone photographirt aus genommen zu werden. Der Richter vertagte die Verhandlung, «in den geistigen Zustand des Angeklagte»! ärztlich constatircn zn lassen. An der Verrücktheit desselben ist nanirllch nicht zu zweifeln. rggt»stts<1>tch1e. Deutsche» Sketch. Der preußische Hankelöminlster hat an- ccorbiiet, daß I» Zutuistt tie säinmilichcn spreußischerM Eisen bahnwagen gleichmäßig am altrn Eisenbahnen einen nack tc» «Stage der 2l r. »beste!gung de-P,rpsteS. der I» wiedcrkehrt, werde», den Bckanntnrachungen In !trai»o»tanc» Blattern zufolge,allenthalben »> tcn Aufregung versetzt worden. Am d. M. Abends in der zehnten Stunde erschollen plötzlich in den Stcasten dieser stilsen Stadt mili tärische Alarm S'gnale, welche die Vatcrlandsvertheidiger zu den Waffen riefen. „Tie Baiern kommen", rief ein dort lebendes Dresdner Kind, das I?s>l) in Dresden gelebt. Späh —meinte ein Anderer — cs ist nur ein Nachtmanöver: nein, jaimnerte der Dritte, die Republik ist in Dresden auSgcbrocben. Nm andern Morgen langten ans Eibenstock Nachrichten von dem dortigen Tumulte der italienische Arbeiter an. — Am 6. d. fand man den in Holge Geistesstörung seiner Familie entwichenen BancrgnlSbesiüer Gotklieb M osig aus Eb.rS- dorf, im Gehölz de« Löbane'r Berge« erhängt. — Der 17 Jahre alte Tien'lknecht r'lrno Gäbiich, gebürtig suS Weißig, ist ain Sonntag Nachmittag bei Söbrigen beim Baden in der Elbe ertrunken. Der Leichnam wurde bis jetzt noch nicht auf- gefunden. - Versteigerungen de» io. Juni in den GericktS- ämtern: Leipzig: , rictriev Rictci'S Grundstück in Liutenau 8850 Thlr.; 6>eilhain: Johanne Hölste'S Grnntstücke tu Hrancndors SR«> 2h!r. tar. Biorgeu tcn I l.tö.: TceSceu: EartSchütz's HauS, Zabnsgan'e 2<>. Tblr. tar. — Teile nt! icke Gerichtssitzung am 8. Inns' Der »euine. njähri'e tüärtucrgehäie Carl Heinrich Herrn an» Herrschet, auo .sticiananntott bei DrcSkcn gehurtig, fteut heute tcr Urkundenfälschung angckiaat, ver Gericht. Seine Vermeid - aung führte 2ldvoeat üüehart Sclmiiz, ten G< Ur. rriinnnler. während tie Königs. SkaatSanwaltichaft IwA Hranckc veetr t. Der biod^ noch nicht bestrafte Angeklagte hatte! in kurzer Zeit eine'steile von Urkuntcusäiichttttgcu in Horm! selbstgeschriebener Briest, iämnillieh aus tcu R amen seines VatcrS lautend, verüdt. Bio zn Lonnabent vor Titern arbei tete er im biestgen Grosze» Garten alö Gärtnergcbliist, verließ aber diesen Prstcn cstne Kündigung und hielt tick nun in seinem GcbunSorte Na intori aus, um von hieraus seine Betrügereien anSzn'übre». llnterm 8. AMi ickricb er an tcn Grrichle-schösscn Leide! einen Brief, in weichem tcnclbe dringcnb gebeten wurde, seinem Vater zn Thlr. zu verhelfen, er solle so freundlich sei» und taS Geck seiner» Sohne übergeben — und mündlich fügte .Herrsche! noch zu, die Tulr. würden ncüh.veiitig zu dem bevor stehenden Umzüge gebraucht. Er erhielt infolge dessen kaS Geld und dis a»f >8 Ngr. erhielt es der Darleiher Güter mick wieder zurück. Unterm ln. Avril schrieb er eine» Briet fast gleichen In halts an tie vercl cl. Tränkler in Döhle», in welchem er I Lhlr. Rabatt vcrivrach, n»t noch hrnzrnügte, kaß er morgen in tcn Besitz größerer Geldmittel gelangen und sofort seine Schult regu- liren werte. A» seinen Vetter Robert schrieb er tau» einen Briest diesen um n Thlr. ersuchend; derselbe war aber abwesend und seine Ehefrau zahlte vorläufig das Geld nickt. Am 2. Ofter- scicrtag erlangte ec durch ein Schreiben von dem GasthotSbesitzer Görg in Tcub.n 2 Thlr., obgleich er 5 Tlstr. gefordert hatte. An einen gerissen Großer richtete er hierauf einen Briet, um 5 Thlr. bittend; trol-tcm, daß er vier nickt» erhielt, wantte er sich noch zweimal an denselben, erst um ü. dann um 5 Thlr, bit- lcnd; seine Schreiberei blieb aber gänzlich reiultakioö. Den Kauf mann Himmel ging er um 5 Tblr. an, batte aberdanstlbeSchick sal wie bei Großer, cS setzte kein Geld. Vom Restaurateur Bürger erhielt er am S. April .'> Tblr.; gleich darauf criucl'tc er ke»- selben brieflich nm ein zwcilcS Darlchn von dcinfklbcn Betrage; der Darlcii'cr gab aber den 'Briet zurück, die schriikhichc Berner- verickictenc» 'Wagenklanstn fick rictneuten Anstrich erhalten sollen. So sollen die Wagen l. Klasse gcib, 2. Klane grün, n. Klasse braun, Klane gran, Gepäcknagen und bedeckte Güterwagen ebenfalls braun aiigestricl cn werden. Di» neueste» Dispositionen zwolge wirb der deutsche Kaiser bereits am 1 t. Juni die ütcise nach Bad Ems ankreten. Hcltinarscuall p. Roo» ist auS Italien aus sc n Gut Reuho! bei Koburg zurüctgckchrt. Der Auicntbalt in Palermo während LcS Winters soll vom beste» Erivlge für seine Gesundheit ge wesen sein Zum Jahrestage diesem Monat Krm lbcit ist tie Hrau I» verschietcue» ultramontanc»Blattern zufolge,alleiuh, !!!!t einem rothbraunc» Tbcr- katholi'chen Kirchen größere Heierlickkeiten vorbereitet. Der Tberpräntent der Provinz Polen, Herr Günther, hat daS Domcapilci zur Wahl eines Bisthunwerwesero arugeiordert. Das Vermögen des erzbrschösirckeil Stuhles wurde Namens des Tlerpräntenken durch den La.rdrakh von Masscnbach mit Be schlag dclegt. Sestcnö der Direetio» des Poscner Marien-Gymnasiums wurde diesjährig den Schüler» der Aiistatt auheimgestellt» ob sie an der öfscnliickcn Hrohnleichuamo-Prorcssien, weiche sich um tcn Kstarkt hcrumbewcgt, thcilnchmen wollten oder nickt. Bisher war dieser Proecistonsbenrch ein obligatorischer, tag Nichterscheinen rorirde mit Lelnustraie» gcabnrcr. Die polnischen Blätter sind natürlich mit dieser neuen Verordnung nicht zufrieden. Hrankreick. Daö von tcr Präsidentschaft tnspirttte Blatt „La Presse" versichert, die ganze Rechte sei einig, tem Präsiden ten Blae Mahon taS AustösunaSrech» per späteren Kammer gegenüber zu vewtliigcn, so daß Reuwahico keine Geiabr bieten Ivülten: Wie »lau glaubt, wird bas rechte Centruin sich spalten uub tbcilwciie mit der Rechten verschmelzen. Eins ist sicher: die Verwirrung wird immer größer und Alles drängt zn einer — vielleicht gemalt amen — Entscheidung. Der Geiepentwun be treff» der Verbesseiung der Vertbeidigungswerke im Osten lzat folgenden sitzortlaut: Es werten neue Werke um die Plätze Ver tu» und Toul, zu Epinal, im Ober-Moselrhal, um Bcliork, Bcsaneou, LangreS, Lvon »nd Grenoble, ImJsörethal, zu Albert ville und Cdainliffe», um Brtanyon an ven von der Vcrtdcivig- uugSeommtiiion bezricknrten Stellen aedaut werten. Hür diele Arbeiten wirb tie öffentliche Nützlichkeit und die Dringlichkeit erklärt. Die gesainmie» Kosten dieser Werke belaufen sich aus 78 Millionen. Der geichäitöleltende Ausschuß de» linken Sentrmn» bereitet einen Antrag vor aui AuSikchrnng des von demselben ausgestell ten Programms, worin dle definitive Organisirung der republi kanischen Regicrungssorm binnen eines bestimmt fcstzustettentcn zcitranmeS gelockert wirk. Die „Ovinion nationale" lügt Hinz», die Auflösung ter Nationalversammlung werbe soiort beantragt werten, sali» dieselbe die Dringlichkeit de» Antrages nicht bc- Gerichtsbos pränd rte schließen sollte. Italien. Der Gesundheitszustand deS Papstes hat sich wirk- sich gebessert; er leidet nur mehr an einem leichten Kopsschwindcl G'iranwnto eit o»pc>». Er leider erklärte daS lebhafte Bedürmiß einer Luftveränderung zu empfinden und baß tie Unmöglichkeit, eine solche vorzunehmen, sich durch die Abnahme seiner Kräfte rächen werte. Trotzdem die Aerztc gleichlautende Erklärungen abgabcn, sind seine Rath« aut taö Entschiedenste dagegen und er heben vor Allem den Einwand. Caslel-tvanpolio sei mit erpro- priirlen Nonnen überfüllt, und cS wäre daher unmöglich, tür einen eventuell länger andauernden Aufenthalt deS Papstes scinc Gemächer ln diesem Schlöffe dafür zu ataptiren; daS heißt mit anderen Worten, ma» will aus diesen Wunsch nicht eingrhcn und letzt lieber die Existenz des ziveiuntachlzigjährigen Greises aus das Spiel, damit die Gläubigen ia glauben er sei „gelangen". England. DaS Attentat aus ven Prinzen von Sachsen- Weimar, dessen Urheber ergriffen Ist. erinnert in mancher Be ziehung an daö vor Javr und Tag auf die Königin gemachle Attentat, welches von einem blutjungen, dummen irischen Jungen mit einem ungeladenen Pistole, an welchem Hahn und Schalt iel'iten, in Scene gesetzt wurde. DaS erste Verhör des „Atten täters" fand vor dem Polizetgerickte in Bow -Street statt. Der Angeklagte erklärte, Gustave Bomard Gencvich zu heißen, über dies aber »och drei andere Namen zu besitzen und ein geborncr Warschauer zu sein. Ein Lausbursche I>» Dienste deö Angeklag te» erklärte, daß derselbe ein Juwelier und Tiamantschlclicr sei und Nr. 80 Store Street, Bekford Scinare wohne; am Montag Mcrgen hatte er den Angeklagte» in einer Droschke bis z»m Portland-Piatze begleitet; tcriclbc trug die vorgewiciene llniionn. Der Angeklagte gab dies zu; er sei pol nlicher Prinz uub bitte seine Uniform nicht zn beschmutzen oder zu beschädigen. Der Zeuge weilte mit, daß steh auch eine Kanone In der Droickke bc- slmden, die jedoch nur mit Pulver geladen war; dieselbe war un gefähr in der Grosze ciiics gewöhnlichenMuokeionö, »iftboltslän- kung kargns ankührend. erst die bereits erhaltenen 5 Thlr. zurück- ^ digcr Montiinng. Der Angeklagte erklärte, dieselbe sei daö Rio zncrstatlcn. Trot- dieses fcGgeicGagcncn VerincteS schrieb er unterm Avril noct mllS an Bürger, um nnrll'THIr. ersuchend, ünd diesmal erhielt er Infolge Zureden der Eheste»! kcS Restau rateurs kiesen Betrag auch zum zweiten Male eingehäntigt. Am /. April wandte er sich zur Erlangung weiterer Geldmittel an die Schwester seines Vater», erhlc t aber die gewünschte» 8 Thlr. nicht. 3 von ihm geschriebene Briefe an verschiedene Adressen, in kcll einer Erfindung, welche er längst tem Krlcgsministerium zu unterbreiten versucht habe ES liege aus der Hand, daß England die beste Bewaffnung wähle» müsse und trotzdem sei seine 'Alles übertreffendc Erfindung alö unbrauchbar zuruekgewiescn worden. Seine Absicht am vorhergcgangenen Tage sei gewesen, kenObcr- commandanten und Herrn Dlöraell zu sehen, um die Erfindung zu empfehlen. Der Zeuge sagte, daß Angeklagter ans dem Portlanb- Fklitllet«». ff ll. Einen wahrhaft großartigen Eindruck macht« da- erste M11itär - Monstreconccrt auf dem Heldschtöffchcn am 8. Juni. Da» zahlreiche und gewählte Publikum lauschte den wun derbaren Klängen der Musik teSEHrltchschen und Treu kle ti sche» combinirren Chore». Obenan die Tannhäuser. Ouvertüre von R. Wagner erzielte in dieser imposanten Besetzung einen tie- len, gewaltigen Eindruck uub wir können nur bringend eine bal dige Wiederholung diese» ConcerteS anraiyen. «rautzug a>^ Lobeugrl», Am Meer von granz Schubert und tie (ei»' gelegtei Angüt-Mufik »anren, wie übrigens last alle Nummern, kie lauteste und gerechteste Anerkennung Im Publikum. — Dst Bewirtbung war Im Allaemeinen vortrefflich und man muß sich nur wundern, wie Herr Freycr rS zuwege brachte, mit den man gelhaften Küchenlocalitätcn, deren höchst wüuschenSiverthe Ver besserung von dem Direktorium des geldschlößchrns immer noch nicht für notlnvenblg befunden wird, de» Anforderungen nament lich deö speisenden Publikums gerecht zu werte». Köche und Köchinnen wäre» in Holge der enge», heißen Locaiitäl gewiß eben so kochgar wie das Hleisch in Ihcen Töpfen. ff Neöinüller' ö Sommertheater. Bet dem äußerst lebhaften Beifall, welchen tie Mariitt'schen Romane gclundrn, die durch die „Gartenlaube" in aste Volksschichten gedrungen sind, war eö ei» glücklicher Griff NcSmüllrr'ö, daö vou P. Blu menreich bearbeitete Marlilt'ichc Hamilicngcmäide „Diezwette Hrau" seinem Repcrtolr einznvc. leiben. Die erste Aufführung, sowie dle Wiederholung am Sonntag, waren sehr gut besucht und wurden höchst beilätttg ausgenommen. Die Marlltt sehe Erzäh lung ist bekannt, und wen» auch die dramatische Bearbeitung vieles Mang Ihafte hat, der Eindruck des Stückes im Ganze» ist doch spannend und voll bcstiedigend. Hrl. Reich ardt spielt die Hauptrolle und ihr gebührten die mchriachen Hcrborruie vollauf; mit seinem Anstand und voller Jnncrilchkcit wußte sie ll re Rotte auSzustchren und ihre verständnlßvolle Rete wird durch ein wohl klingendes Organ wesentlich gehoben. Von den Milwirtendcn -eien noch genannt: Hrau A g »c o N e v m ü l l e r. die eine epi sodische Rolle trefflich spielte, Hrl. Schmidt und Eitle Hl ach St and, sowie die Herren Oppen beim, HlachS« laut und Melnhold. Die Gesammt-Aufführung war wohl- studirt »nd ging knapp und leicht vor fick. — Hur Freunde tollen Humvrv hat das Svinmerkheatcr eine »Novität gebracht, die Jeden, der nicht zu gricßgrämlicher Natur ist, wirliich erheitern wird. ES ist dies „ DreInseI Tulipatan " mit Musik von Ol- senbach,denen Melodiken sich hier in gefällige» Tanzrbythmen be wege». Hrl. Schirmer. Herr Schwarz, Herr Raver macher, Hrl. v. Mhier und Hrl. Cltlt Weivemann tLetztere als Gast, spielen und singe» in dieser leichtgeschürzten Opeeettc ganz töstllch. Hräul. Weidemanu ist eine angenehme, iuarndirischc Erscheinung, mit hübscher Stimme begabt und voller Lebhaftigkeit. Soviel wir hörten, ist sie sür diesen Sommer rn- gagirt. 0. L. ff DaS Resltenzthcater hat In der adgelauienen Saison (vom 2. Oktober v. I. bis 7. Juni d. J.l 70 verschiedene Stücke ge bracht , l.'> Schau- und 2g Lustspiele, 20 Posten lind Schwänke, 0 Operetten und 2 VolkSitückc.) Die meiste» Wiederholungen erlebte „Mein Leopold" s2.',s und „Lnctnre vom Theater (24); ferner „Epidemisch" und „Mamsell Angot", je 10, „Der liebe Onkel" N4) und endlich „Eine VcrcinSschwesicr" (18). ff Nachdem daS Musikcorpö des k. s. LeihgreuatlerregimentS Nr. 100, Kapellmeister Ehrlich, den ihm jährlich bewilligten Sommcrurlaub 8 Mal i» Berlin, Gartenrestaurant Eiskeller, WIrkh Gustav Gerth, hintereinander zu höchst beifällig auiae- nommencn Eoneertaufführungcn benutzt hatte, wirb eS den dies tährigen Urlaub, höchst schmeichelhaften Einladungen zufolge, In Stettin und Swnicmünde zu Conccrraufführungcn benutzen. Sin kurzer Aufenthalt vorm Jahre ließ unsere Sachsen die Be kanntschaft ter Einwohner Stettins und Swinemünbe'S machen, welcher die Offerte zu festen Concerten folgte. vermischte-. * Wenn schon durch den : or noch nicht io langer Zeit hin am rechten Elbuser in der Nähe des Pontonschuppens verübten Todtschlag, über den wir auch seinerzeit einige Details gebracht, dte Gemütver hier in eine gewisse Auslegung verletzt worden sind, um wieviel mehr muß DaS, was wir auö Berlin durch dortige Blätter erfahren, da» Herz eines Jeden mit Furcht uud Baugen «Men, denn tie Gefängnisse der Berliner HauSvolgtet bergen gegenwärtig eine so große Anzahl von Mördern, wle nie zuvor: a ch t theils bereits vcrurthellte, theilv ihr Unheil noch erwar tende: und es gewinnt auch noch den Anschein, al» ob diese Ka tegorie von Verbrechern doN gar nicht auSsterben sollte, da erst vor wenig Tagen wieder ein irische- Exemplar dieser in früheren Zetten sonst so seltenen Sorte, und zwar der lange wegen Mor- des vcrtolgt gewrsene und im Slpril d.J. ausgegriffene Schnclder- geselle Nitchan auS Berlin, von Bceökow her, wohin er alö an daö zuständige mit Führung der Untecuchung betraute Gericht nach seiner eriolgten Verhaltung abgegeben worden, gefesselt unv unter sicherer EScorte in Berlin eingetroffen und in den Unter- suchungSarrest des kgl. Kret-gerichtS einaellesert worben ist. Die Schwurgericht-Verhandlung, welche noch In vergegenwärtigen Sitzungsperiode gegen denickben geführt werten soll, dürste ledrn- tattS viel Interessantes bitten, ca bereits jetzt schon, um einem großen Andrang« zu ten Tribünen zeitig genug vorzubcugen, eine bestimmte Anzahl Billets dazu verausgabt worden ist. Wenn eS auch tür die Bewohner einer Großstadt, wie Berlin, mehr als unangenehm sein mag. innerhalb ihrer Mauern — zwar unter sicherem Vorschluß — ein so respektables Häuslein von Mörkett» zu wissen, so muß es doch immerhin auch wieder aus der anderen Seite bernhigenb aui die Gemüther wirken, daß alle diese Ver brecher, Dank einer rastlosen Thätigkeit der dortigen anerkannt guten Polizei, bald nach verübter That ermittelt und unschädlich gemacht werden tonnten. « Unser Maiwinter. Wessen Gemüth so angelet Ist, daß eS ihm eine Erleichterung verschafft, wenn er bei Irgend wel cher Lebenscalamität Leidnisgeiävrten besitzt, der muß sich über dir Stelze unseres Monat» Mal zn trösten wissen. Man friert ln großer europäischer Gesellschaft. Sogar im sonnigen Italien, an der Titer und am Arno, »»einen dir frierenden Touristen. Da der Rückschlag der Kälte mit der Tour de» Bederricherv der Reuffrn zusammeuiällt. sind allerhand schlechte Witze lo billig wie Brombeeren. Passirte rS doch einmal zu Zetten orS seligen Ni kolaus, daß bei einem Besuche, welchen er in Berlin um die Mitte des Juni machte, lm Momente, wo er das Friedrich-Denk mal besichtigte, rin viertelstündiger Lchnreiall sich ctnstcNte. So leierte auch England Heuer tie Visite deS zweiten 'Alexander mit fröhlichem Heulen und Zähneklappcrn. Sobald hei einer der vie len Festlichkeiten die russische Flagge entfaltet wurde, goß der stiegen ioiort t» Strömen herab. DaS alte englische Sprichwort, daß bei Icker öffentlichen Gelegenheit, bei welcher die Königin erscheint, der Himmel sein schönstes Lächeln anzulegen pflegt, er nstes sich diesmal alö völlig machtlos. Kein sogenanntes ..Huvcm's vcoatüc-i- In diesem Wonnemond! AIS der Zar London betrat, wart der Sturm einen großen Pavkbaum mitten unter taS Volk, taö indessen so dünn stand, wie tcr Windhafer auf auSgemergeltcm Wüstackcr. ES war eben Niemand vorhanden, tcr hätte todtgeichlagcn werden können. Die Musik der t>lesen den Garden wurde vollständig verweht und erreichte nur in ein zelnen asthmatischen Athemstohcn daö Ohr der bis über den Schnauzbart zugeknöpften Hoven Herrschaften. Ganze Reihen von Sitzplätzen, deren jeder mit einer oder zwei Guineen ver- miethet war, bliebe» leer, denn, schreibt ein Londoner Blatt, „die
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