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vrvsÄvu 1882. ,n« «rll»7U»r>» Carlen,,r.f« l». , «arl idäUg«^ durch'Ä?2«8 » Mark 7» vier. S!m»m-IS Mgc. S7000 ^ »rempl. NUr dlrNUckuadreina-IandlrrMa. nulcit»!» m«»t sich die Siedacli», «Ich« veebmdlia,. «lnnoii-r» für u»«"nel,mcn »n! Mr Nnnonc-n-Nnrcauk ». »««!«»- Maakxdur,; - Ä t« Halle: - »t«I> «ar« »«». »««tn Haxchur» Tageblatt für Politik, Unterhaltunq, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. Lsnövss-Ltiolcersikn Uoksra LU üllßewvill LUtzrLaund hiUißLtvil ?rsissu UKEvia LusrLLllnr vmiß! Ml tillLNN L 8ilM, IVr. IV, xozeonüdor sein liüuit;!. Lvlrlosso. lul trr>8l«I1-t'»l»8t-L'!u»1t!r: ^.Urthtilullivlr Vox8t,uIIuu- sßgr l unll u limIiMkiltlierj . «Ixvnou L r»I»r1kir1. ^xtrri:wf^rt.iuul»^on .zodor ^rt kvlmoll unä «ixaet. >> ^ : Uv»ro» ^ltttsruU, xuw und vorlil^lielto /VrtioiL, >1 ootKproodonll dillj^sn I'roiK. r» 6. u. ir«Ilk< I<1 L 8v1m, ttrtmelvii-Aointtirrtt, Ilrruirtütir»»»« Xn. 2t. ß 27. .Ittln-fisttnx. Nalkiate iccrden Markraftr^eg bl» elachni. » Uhr auakii.mm«. Sonnt«»» di« Mittag«»>:Uhr. I, Neuiiadi nur a» Wochentagen: »r, »losieigaise Re. 5 dioRachm. »Udr — Tie einspaltige Pcliizetlc tonet I« Psgc. llingcsondt N0 Psge. Ein« SamnUe kür da» nächlt- »agige Erscheinen der Jnsewt« wird nicht gegeben. «„»wiutlgc Annoncen»Austrage donunbelannicnchciioncn inserire:, wir nur gegen P>i>„„n>era»da> stahlungdurch Bricslnalten odci PoiieiNjadiung. Acht Silben koste» A- Vf» Inserate tür die Montag», Uu««er oder nach einem NciuoM »t« Pettlteil« « Pj. Xvulxtttvl» »»» wcl>«ttl/t>l Illtlt ro 8l!liMN u. CiilVilttoii. ^onie 8!>!lBllitt!eIl>, n « 8 v I» 1 r it k « > in gulvm 6urt »»4 üummNinnä init ooUäon unä prakliselivn I.«»nrx«rnN»ron, A>i»n8Tl«ettt U-,IL« t»8«« u ^lie»»i«« t><„iLitedpti I«, I*»«i>»ter«»tt8Sl>«r onlnkoition.1. II»» fk"» tV<n,«S. tti-cmckr-ri, tt'IIntliunitlnkt'. 21h. u. 80l»h1«I,ntr. 6 Ulli l'u^tplrrti!. Niir nvuvn Ullti rv8t»urlrtvu IriÜrtL-n tt«8 In (len 1(,.VLkuI1-?u,l88t-0rkrt6i> («luctirjÄckli h«-Guahkst): ,'vll rutt' tlsm Ottiiiktu ck«8 IrUiitijsutzl», (I. ?0886, Operotto u. It 11 ll /II I NIN/10 ^III»! NkN^IIit^ eVIIrrltLNlilidr fti'088« Oonvortv. (IdUtlüe 5:0 ?! ) ^ ,1. N»IIot8 (8isk« 1'IisLteriiNLvixou I-vip/.i^r lil-tttur) lll) SttUiH"! LU XusMnöN'uun^ 7 I5K>-. (l'rrMSMtlöö 25, ?1.) ^ Rr. ISS. Witterung vom k>. Cept.: Barometer »ach O«ear Böso». Wailstras:c 1!> <Abd?. 7 ».> s 77» Mi»., seit gestern 3 Mt», gestiegen. Therniometrogr. nach Rcanmnr: Temp. II"W.. niedr. Tcmp. 8"W.. böchstc Temp. tät,»W. Nord r»es> Wird. Pedcett. i Aussichtcu für den 9. Srptcmbcr: Wechselnde Bewölkung, meist trocken, Temperatur dieselbe. LniinaveuS, S.Septbr. rnranltooitllilntr Ncdaclenr sllr Pvlitischks vr. Emil Bicrct, in Tredden ?!n Schlesien verlaufen die Itaisertage nicht gan>> programm- gemäß. Daü regnerische Wetter und die Rücksicht auf die Gesund- beit des Kaisers veranlassen mannickisache Abweichungen und Ver schiebungen. ES ist begreiflich, daß die Blicke des Sachsenlandcs und namentlich der Residenz mit besonderer Spannung auf den Verlauf der schlesischen Manöver und der Breslauer Festlichkeiten gerichtet sind. Der Kaiserliche Monarch musj sich eine besondere Schonung aufcrlcgcu, so wenig sie dem jünglingbastcn Tempera ment des greisen Kaisers zusagen mag. Vor seiner Abreise nach Breslau bat der Kaiser in Babclsbcrg in der That einen Schwindel anfall gehabt, obwohl er nicht, wie das Gerücht behauptete, dabei zu szall gekommen ist. Ter Anfall war durch eine Verdauungs störung hcrbcigesührt, für welche strenge Diät als bestes Mittel verordnet wurde. Auch in Schlesien mutz der Kaiser sich besonders der Ruhe pflegen. Trotzdem wird dort wie künftige Woche in Lachsen das Publikum hinreichende Gelegenheit haben, den Kaiser und die Fürsten, in deren Mitte er sich bewegt, zu sehen. Wir werden deshalb von den Bayern beneidet. Speziell die Bewohner von BauernS Hauptstadt sind von dem dauernden Fernbleiben des Königs Ludwig recht peinlich berührt. Im Schoohe der Münchner Bürgerschaft circulirt eine Adresse an den König, worin derselbe ehrfurchtsvoll ersucht wird, „sein zurückgezogenes Leben nufzngebcn und sich nach dein Beispiele seiner so hochverehrten Vorfahren we nigstens an festlichen Tagen seinem treuen Volke zu zeigen". Diese Adresse bedeckte sich rasch mit den Unterschriften von Tausenden von Bürgern ohne allen Unterschied der Parteien. Es steht sebr zu bezweifeln, ob diese Adresse ihren Zweck erreicht. Kenner des Eharaktcrs des Königs Ludwig behaupten sogar, dass nunmehr der König das Berühren Münchens noch weit sorglicher vermeiden wird. Keinesfalls dürfte sich die Erwartung der Münchner verwirklichen, daß ihr König durch Hofhaltung, Bälle, Festlichkeiten und dcrgl, die materiellen Interessen der Stadt beleben wird. Zu einer glän zenden Hofhaltung reicht eben die Civilliste des Königs nicht aus. Sie wird von dem Bau prächtiger Schlösser, von ihrer Ausstattung mit Kunstschätzcn und Raffinement aller Art und von den sonstigen äußerst kostspieligen Liebhabereien des Königs so in Anspruch ge nommen, daß sie daneben für rauschende Hoffestlichkeiten keine Mittel erübrigen kann — ganz abgesehen von der Abneigung des Königs gegen Alles, was wie Repräsentation und Cercmonicll aus- sicht. Selbst die Anleihen beim Hofjudcn von Wolf würden hierzu nicht ausrcichcn. Auch sollten die guten Bayern bedenken, daß. wenn auch der jetzigen Generation der Gewinnst entgeht, welchen eine prunkende Hofhaltung unter die Leute bringt, die Baulust deS kunstsinnigen Monarchen eine Reihe herrlichster Monumental- werke schasst, die das Entzücken der nachfolgenden Gesck,leckster und den magnetischen Anziehungspunkt aller künftigen Reisenden bilden werden. Von sonstigen politischen Tbatsachen in Deutschland ist ein höchst verwunderlicher Aufsatz zu erwähnen, den die neueste Nummer der hochoffiziellen „Prov.-Korresp." veröffentlichte. Der Aussatz be handelte dnS Lieblingsthcma der Berliner Negierung: die Steucr- sragen. Er lies darauf hinaus, daß alle Vorschläge, die preußische Klassenstcucr durch eine höhere Besteuerung des Einkommens aus Kapitalbcsitz, also eine Vermögens-, Erbschasis-». procentuale Börsen- slcucr zu ersetze», als „sozialistisch" zuverwersen seien. Durch eine solche Besteuerung des fundirten Einkommens würde, so ließ sich dcr Neun- malweise in der „Prov.-Korresp." vernehmen, dem Kapitalisten das Sparen verleidet und da die Kapitalbildnng einer der größten Hebel der Eivilisation sei, sänke das deutsche Volk auf die Stufe der Bar barei zurück. Man mußte sich die Augen reiben, um solche Ansichten in einem Rcgierungsblatte für möglich zu halten. Es steckt ja ein ganz winziges Körnchen von Wahrheit darin, daß man bei der Ein kommensteuer die Progression der höchsten Klassen nickst so über treiben darf, daß die Staatssteuer einer Confiscation des Vermögens glcichkommt. Denn che Jemand von seinem Einkommen etwa die .Hälfte dem Staate als Steuer entrichtet, gicbt er sie lieber z» einem angenehmen Lebensunterhalte aus. Die höchste Progression wird sich nicht über 9 bis 4 Proccnt des Einkommens erheben dürfen, 5 Proccnt wäre das Maximum; aber Wer verlangt denn eine un sinnige Progression? Die Beweisführung der „Prov.-Korresp." lief aber darauf hinaus, das Einkommen der Millionäre steuerfrei zu lassen und dafür den Staatsbednrf durch ungemesscnc Vermehrung der indirekten Abgaben auszubringcn. Aber jclbst ein so grenzenloser Bewunderer der indirekten Steuern, wie Fürst Bismarck, hat s. Z. im Reichstage betont, daß eine Besteuerung des hohen Einkommens aus sundirtem Vermögen vollständig gerecht sei. Jetzt wird diese selbe Ansicht in einem Regierungsblatt,: als „sozialistisch" ncrvchmt! Eine größere Konfusion und Anarchie laßt sich kaum vorstellcn. Wem soll man glauben: dem Fürsten Biüma,ck oder seinem Amtsblattc? Wir unsererseits halten uns an den Reichskanzler. Es ist einer der wenigen Mängel, der unserem sonst so treffliche,' sächsischen Ein kommensteuergesetze anhastet, daß es keinen Unterschied macht zwischen dem Einkommen aus Besitz und dein aus der Hände Arbeit. Wer WM Mark jährlich aus einer ihm zugeflosscncn Erbschaft, aus son stigem Kapitalbesitz, aus einem Grundstücke bezieht und gemüthlich einstreicht, ohne sonst dabei eine Hand rühren zu müssen, der sollte hierfür stärker mit der Besteuerung herangezogen werden, als Wer die gleiche Summe sich durch Arbeit, durch Anstrengung von Hirn- und Muskelkraft inühsam verdienen muß. Statt dessen, wie die „Prov.-Korresp." will, das Einkommen aus Kapitalbesitz unbesteuert zu lasten und dakür olle MaffenvcrbrauchSartikcln des Volkes mit Steuern zu belasten. Das ist eine geradezu verwerfliche Steuer politik. Die Unzufriedenheit des Volkes erhielte dadurch die größte Nahrung, die Sozialdemokratie ihre beste Rechtfertigung, die Rc- volutionspartci ihre stärksten Waffe». Welche Unklarheit aber muß in den Köpfen der Nimmersatten Stcucrpolitiker in Berlin herrschen, daß sic sich mit einem so empörenden Vorschläge herauswagen konnten? TaS Vertrauen des Volkes auf eine gerechte Besteuerung — und die Gerechtigkeit ist in Steucrsachcn die nllcrobersle Richt schnur, die Hauptsache, Schmuck und Zierde — hat nach solchen Leistungen einen tüchtigen Stoß erhalten. Braucht Ihr Herren für Rcichszwecke mehr Geld, so holt es von der Börse durch eine pro- ccntualc Besteuerung der Börsengeschäfte, so holt cS von den Braunt- wciubaroncn durch eine rationellere Spiritusstcucr, so holt es von Rübcnplantagcnbcsitzcrn durch Reform der im Verfall begriffenen Zuckcrslcucr. Jetzt zahlt das deutsche Volk den steinreichen Zucker- rübcnlordS jährlich lO Mill. Mark aus seiner Tasche. Hat inan in Berlin denn gar keine Augen für solch schreiende Ungerechtigkeit? Eine vcrhältuißmäßig geringere Beschwerde ist auf dem Wege baldiger Abhilfe. Im Bundcörathe wird demnächst ein Antrag ein- gcbracht werden, wonach einheitliche Postwerthzcichcn im Gebiete des deutschen Reiches cingeführt und an Bayern und Würtembcrg, um diese Staaten für den dadurch hcrbcigeführtcn Ausfall ihrer Postcinnnhmen zu entschädigen, jährlich angemessene Pauschalsummen gezahlt werden sollen. Man rechnet nickt nur aus eine Mehrheit für diesen Antrag, sondern sogar darauf, daß Bayern und Würtem- bcrg selbst dafür stimmen werden. Der uncrgnickliche, wenn auch sachlich berechtigte Zeitungsslreit, den die Vricfmarkensragc jüngst veranlaßt hat, würde auf diese Weise den befriedigendsten Ab schluß finden. Ein Zwiespalt, der unicr den Sozialdemokraten Berlins aus- gebrochen ist und schon erhebliche Dimensionen angenommen hat, crrrcgt vielfache Aufmerksamkeit. Ein sehr eifriger, gewandter und einflußreicher Führer der sozialdemokratischen Partei war der Ver golder Ewald. Seinem klaren Blicke ist eS nicht entgangen, daß die wüste Agitation, wie sie seither auch unter der .Herrschaft des kleinen Belagerungszustandes getrieben wurde, den wirklichen Inter essen des arbeitenden Volkes keinen reellen Vortheil bringen kann. Wohl aber sind wesentliche Fortschritte und Verbesserungen der wirthschastlichen Lage zu ermöglichen, wenn man sich auf die Er reichung rcalisirbarcr Forderungen beschränkt. Darunter steht die Einführung eines Normal-Arbeitstages oben an. Hierfür intcressircn sich aber auch nicht blos die eigentlichen Arbeitcrkrcise, auch die christlich-soziale Partei, dic Wirthschastsrcsormerund dic Antisemiten Berlins streben eifrig darauf hin Auch der .Hofprediger l)r, Stöcker wendet diesem Thema seine nanze Theilnahme -n. Natürlich paßt es den unter jüdischen Einflüssen agitircnden Sozialoemokraten nicht in den Streifen, wenn statt der bloße» Verhetzung der Arbeiter und deS KlasienkriegS in Arbciterkrcisen durchführbare Reformen an- gebnlmt und durch Nicht-Sozialdemokraten gefördert werden. Sie befehden daher den Vergolder Ewald mit dein ganzen Ingrimm deS Talmud. Man darf auf die weitere Entwickelung dieses Zwie spaltes gespannt sein. Ncncste Tclestramme der „Dresdner Nachr." vom 8. Scptbr. Bcrli n. Die Untersuchung über den Eiscnbnhnunfall bei Hughstetten bat ergeben, daß der Lokomotivführer die vorgcschriebcne Geschwindigkeit nicht unwesentlich überschritten haben dürfte und daß cvcnt. auch das Brcmscrvcrsonal nicht mit gespannter Aufmerk samkeit seinen Dienstfunklionen nachgekommcn sein wird Gericht und Staatsanwalt sind in vollster Thütigkcit. — Der „Rcichs- anz." lningt an seiner Spitze nachstehende Danksagung: S. M. der Kaiser haben a»S Anlaß der Scdantcicr, sowie im Lause deS Sommers zahlreiche Telegramme empfangen, in denen patriotische Vereine und Versammlungen, wie Krieger- und Schützcnvcrcine, Wabl- vcrsammlungcn, u. A. auch der konservative Provinzinlvcrcin in Stettin, ihre Huldigungen dargcbrncbt und das Gelübde ihrer Anhänglichkeit und Treue erneuert haben. Se. Majestät zollen den Bestrebungen der gedachten Vereine Anerken nung und sind durch die erwähnten Huldigungen auf das Angenehmste berührt werden. Kein Eongrcß! Unterrichtete Kreise glauben nicht, daß Europa einen so großen Apparat, wie ein Eongrcß ist, wegen Egyptens nusbictcn werde. Die Botschaster- Eomerenz in Konstantinopcl ivird vor ihrer formellen Vertagung nach der definitiven Unterzeichnung der englisch-türkischen Eonven- tion ausdrücklich die Wiederaufnahme ihrer Bcrathungcn über die cgyptische Angelegenheit nach Beendigung des Krieges aussprcchcn. Berliner Börse. Tie Erhöhung des Bankdiskonts der Rcichsbnnk um ei» volles Proccnt hat nicht so nicdcrschlagend ge wirkt als man hätte erwarten sollen. Tic Eoursc erfuhren nur mäßige Herabsetzungen und das Angebot war nicht dringend. Die spekulativen Banken schlossen nach kleinen Schwankungen nur um Bructztlicilc niedriger. Deutsche Bank blieben sogar ' e, Berliner .Handelsgesellschaft l /> Proe. über gestern. Deutsche Bahnen ge drückt, namentlich Marienbnrgcr und r stpreußische. Sestcrr Bahnen ziemlich fest. Bergwerke und Industrien behauptet. Anlagewerthe still und nicht ganz behauptet. i7ra»Nur« n. »<., 8. ^cplcmb., e>bcn»?. srcdll 374'/,' LInalSbnhn .».>!»,. rom darde» ILU.«. «der!>»»>«—. vcjl. Lilberrente -. Pa»,«renle - . »«»Itzicr 2I<>.,. Oc»c>> . S'l»d:'cme Nn„.MoIdrci:>c . 77cr Musicn —. p»ce Nnlscn -. 2.Oriente»»»»' - . Ncncllc Nn»>n. GlNbanIrwc. n. OricnInnlcNic . Un- »nriichc Pnv'crrcntc —. Didcmuo . »>'/,. oU'Minidb. . vnM.' . Part», t-. LcvN»'. lLchln».! M-ntc !-.>,37. AnUNic llv.r». IinNrncr StaatSbnIm 7>. '.77.. pnminirdcnto. PricrUntc» 3-»,»». Eg'iVlcr >N. Öcs'c-r. «nlbrcnte »:I. Tröec. Lokales und Siichsis«1lks. — In Begleitung Ihrer König!. Majestäten und II. KK. HH. Prinz und Prinzessin Georg, Prinzessin Mathilde und Prinz Friedrich August befanden sich bei der gestrigen Fahrt zur landwirthschaftlichen Landesausstellung in Zwickau auch die Herren Staatsminislcr v. Nostitz-Wallwib und v. Könncritz, wie auch Geh.-Rath v. Tschirichty-Bögendors. Auf den Bahnhöfen in Frci- bcrg. Ebcmnitz und Glauchau wurden die Allerhöchsten Herrschaften feierlichst begrüßt. — Der Umstand des Fernbleibens Sr. Maj. des Kaisers von dem Parade-Diner in Breslau und von einem Tbcile der schlesischen Manöver sind keineswegs dazu angcthan, Besorgnisse über das Befinden des Kaisers zu erwecken. Es handelt sich eben ledig lich mir eine dringende Vorstellung der Acrztc an den Kaiser, sich, gegenüber der großen Ausdehnung der Manöver des tönigl. säch sischen Armeecorps, die nöthige Schonung angedeihcn zu lassen und möglichen Folgen von Ucbcrnnstrcngung vorzubeugen. Das All gemeinbefinden des Kaisers läßt nichts zu wünschen übrig. — lieber de» Verlauf des großen Zapfenstreiches am 16. d. wird folgendes Programm veröffentlicht. Sämmtlichc Musik- und Tambourchörc in einer Stärke von kOü'ck Mann versammeln sich auf der Hauptstraße, marscbircn von dort — ohne zu spielen - über die Augustusbrücke. Sobald die katholische Hofkircbc erreicht ist, wird der Vorkmarsch geblasen, unter dessen Klängen die Truppcn- körper aus dem Theaterplatz vm-h-vm der Eredra des .Hoftheaters in großem Halbkreise Aufstellung nehmen. Die Musiknufsührung wird eröffnet mit „Den König segne Gott" unter Leitung des Musikdirektors Trenklcr, hierauf folgt unter derselben Direktion der Krönungsmarsch aus Kretschmers „Folkungcr", dann unter Leitung deS Musikdirektors Ehrlich dic Suverture zu „Rienzi", unter Leitung deS Musikdirektors Werner das „Gebet" von Kücken und dann dirigirt vom Musikdirektor Walther aus Leipzig der „Torgauer Marsch" von Friedrich l l. Ten Schluß bildet der sächsische Zapfen streich mit Gebet, ausgcsührt unter der Leitung des Musikdirektors Trenklcr, worauf der Abmarsch der Truppen über die Augustus- brücke nach der Hauptstraße erfolgt, was wiederuni ohne zu müsiciren geschieht. Die bei der Musiknufsührung nicht mitwirkcnden Hor nisten sungircn als Fackel- und Lampenlräger. Das ganze Arran gement der imposanten Festlichkeit ist vom Armeekorps - Adjutanten Herrn Major Schmnltz getroffen. Sobald auf der .Hauptstraße die Fackeln verlöscht sind, begeben sich die sämmtlichcn Ehöre sofort wieder zur Balm, um nach Prausitz bei Riesa zurückgcbracht zu werde», von woher sie zu dieser Musikaufführung dirigirt werden. — In Anbetracht des bevorstehenden großen Menschcnzni'ammen- slujses in Dresden in den Tagen vom 14. bis 20. September idem Tage der Abreise Sr. Maj. des deutschen Kaisers) hat Herr Polizei präsident Schmaust beim Königl. Ministerium des Innern die Berittend m a ch u n g von 20 Gendnr m e n beantragt und hat dem das Ministerium zugcstinnnt. Alan folg! damit dem Vorgänge von Berlin. Wien re., welche crstcres permanent berittene Gendarmen unterhält. — Ta am 14. d. M. der Tcparatzug, mit welchem Kaiser Wilhelm von Breslau in Dresden-Neustadt ankommt, fast gleich zeitig mit dem Görlitzer Nachmittags-Co urierzuge im Schlesischen Bahnhöfe eintrifft, so wird dieser letztere Zug an dem genannten Tage ausnahmsweise nicht im Schlesischen, sondern i m Leipziger Bahnhofe erpedirt werden. Wer also an diesem Tage den betr. Zug. welcher iii Neustadt 9 U. 55 M. Nachmittags eintrifft und um 4 Uhr nach Altstadt wcitcrgcht, benutzen oder er warten will, der muß sich nach dem Leipziger Bahnhofe bemühen. — Zu den Extrazügen, welche am Paravctage, den 15. d., nach Riesa erpedirt werden, finden die Lausitzer Passagiere nur mit dem um 4 Uhr von Bautzen abgchcnden, um 5 Uhr 99 Nein, früh in Dresden cintreffcnden Lokalzug Anschluß. Der um 7 Uhr 50M. eintrcffcnde Pcrsonenzng kann zu diesem Zwecke nicht benutzt wer den, da die letzten Ertrazüge vor diesem Zeitpunkte erpedirt wer den, der Leipziger Personenzug aber zu spat nach Riesa kommt. — Die vorgestrige öffentlicheStndtvcrordneten-- Sitzun g beschränkte sich auf die Erledigung nur weniger Vorlagen; es ward ein Antrag der Stadtv. Thiel und Ken. wegen Herstellung eines Fuhrweges auf der äußeren Strecke der Bergstraße zum Be schluß erhoben, der Aufwand von 2000 Ml. zur Herstellung bossirten Pflasters auf der zwischen der Christian- und Pragcrstrnße den ehe maligen Struve'schen Garten durchschneidenden Fortführung der Mosezinskystrnße genehmigt, ebenso 720 Mk. bewilligt zur Herstellung von 0 Stück neuen Schutzrechen im Weißeritzmühlgraben und dabei in Folge Antrags des St.-V. Türke gebeten, diese Arbeit nicht vom Stadtbauamt, sondern von einem Gewerbtreibendcn Herstellen zu lassen, der bei gleich solider Herstellung billiger liefern könne. Der Absicht des Rntheo, im Grundstück der Saloppe eine steinerne Treppe an der Nordseile herzustellcn, wird nicht beigestimmt, dagegen aber die Anlage eines gcwundencn Fußweges an Stelle der dortigen Knüpvcltreppe beantragt. Bei dieser Angelegenheit äußerte St. V. Lingke, es sei ihm kaum je ein für die Stadtknsse unp>attischerer Bau vorgekommen, wie dieser. Das Grundstück kostet der Stadt bereits über 100,OM M., wofür man nur einen verschwindend kleinen Pacht bezieht und immer gebe cs noch Forderungen für Bauten; hätte man s. Z. einem Privatmann den Platz geschenkt und noch 1000 Akk. dazu gegeben, damit er dort oben Etwas baue, so wäre man billiger weggekonnncn. — Nach der nenesien statistischen Publikation über die Volks zählung im deutschen Reiche hatte Sachsen imit Thüringen) die größte Dichtigkeit der Bevölkerung mit 192,8 Einwohner auf einen L-undrntkilometer; auf derselben Fläche wohnen m Ssi- und Wcst- preußcn nur 50,2 Menschen. Unter den 14 Großstädten (über IM.llOO E.) nimmt Dresden die 5. Stelle ei»; ihm voran stehen Berlin (1,122,990E.), Hamburg (289,850 E.i, Breslau (272,012E.1 und München (290,029 E.). Tann folgen Dresden mit 2,0,818 E. und dann sofort Leipzig mit 140,081 E. — Die neue Straßenbahn-Direktion des Hrn. Elauß verdient die Anerkennung, daß sic die Wünsche der Presse zur Kcnutniß nimmt und mnnnichsach berücksichtigt. Da schüpsl man gern Hoffnung, »och manches realisirt zu sehen. Vom Georgvlatz geben jetzt zu den Bahnhöfen nach Neustadt 7 Wagen pro Stunde, vom geschäftlich weit belebteren Poslplatz kein einziger. Wenn es doch der Raum am Po.iplatz gestatten möchte, die Halste Bahnbois- wagcn dorthin zu leiten — bis endlich die so dringlich nötbige Straßenbahn Sccstraßc-Altmarkt SchIoßsiraße-Gcorgenlbor Brücke Blaseivitzcrsiraßc. Wenn die Blaiewitzer Linie über die verkehrs reiche ^Pillnitzerstraße bestehen bleibt, würde es wobt nützlich lein, eine Tour Elbberg-Barrtzncrplatz (später Balmliösei über M»>ich»!l- siraße und Albertbrücke zu lcilen. Der jetzi nur mäßige Balm- böfcvcrkehr ivird erst einen Aufschwung nehmen, wenn es klär st c i g e b i l l e t s geben wird. Bei dem jetzigen Um,leigen stellen sich die Fahrten zu thcucr. Z. B. wer vom Elbbcrg zur Königs- brückerstraße führe, müßte Georgvlatz und Heinrichstraße umstcigen und also für 45 Pf. fahren. Den, außerordentlichen Fleiß dieses Sommers im Straßenbalmbau geielst sich jetzt noch die Herstellung der Linie Russische Kirche-Böhmischer Balmhei zn, die eben be gonnen ivird. - Die sänmstlichen Beamten des Kgl. Kliegsministeririms be suchten gestern Naclmnstag die n e u e I ä g erta i e r»e an der Albertbrücke und erlreuten sich, ebenso wie ker vorber anwesend gewesene Kgl. HansnmrschaU Graf Vitzthum n. Eckstädt, Erc., an dem architektonisch prachtvollen Werte der Herren Hänel und Adam, sowie an den gediegenen Einrichtungen sin die Mannschasts-Vcr- gliartirmig, der Lffizrers- und Unterofstziers-Knsmos, Wirlhschasts- Einrichtinigcn re. re. < .