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Dresdner Nachrichten : 19.06.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187306193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-06
- Tag 1873-06-19
-
Monat
1873-06
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1873
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Lvnnemag. v«n 2V. Iun, um», »re«»»»» ^aeyrrmn«. ««« » Pferdezucht und zunächst zu Prämien für anSgezclchnete Mutter '-tuen u> verwenden, war der Lantescutturrath einverstanden, ö u- ustraa der :>.Hitglicdcr H.-nnel. Eulitz und v. Oehlschlägel wurde» mevrcre Ausiüh imgsvorichlägc dem Mmitterium unter or.ilst. so über die Zninmmenictzuiig dcrPrämilrungseomuiissivn, die Höhe der Prämien z60 bio I5i> Nkark», Verincilung einer klwl le-ahlen. pracilicben Anweisung über Fohlcnaufzucht u. s. w. Luc Gaekenbanschllle in Dresden v»t na,nentlich aus Mangel an arwreiei'endcn Lffiktcl» bisi'cr keine sonderliche Entwickelung gelmb:. Der Dresdner Krciövcrein beantragt die Uebernadme dcrselren durch de» Staat. 2lus Antrag des Referenten Fom- awideuiietircetsr Iudcick' und dcS Dircerorö der ktnigl. «Lcirieu brause beschloß der Landesculturrath: Die Regierung möge zur Hebung des Obst- und Gartenbaues in Sachsen denn nächste» Landtage die Errichtung und Erhaltung einer Lehranstalt sür Ödst und Gartenbau aus Staatsmitteln vcantragcn; diese An stalt solle mir einer ausgedehnte» Obstbaumschule und einem Muttcrobstgarten veibunden werden: der Unterricht an der Lin- stalt solle das Bedüriniß nach wissenschastlich kurchgebildclcn Pomologcn und HandclSgärtncr», wie »ach Bamnwärtcrn und Garkengebilien befriedige». Eine ganze Reihe wichtiger anderer Gegenstände konnte von der diesmaligen Session des Lantech culturratbS nicht erledigt werte». — Die Stol zeancr Sachsens werden nächsten Sonntag in Dres den die Jahresversammlung Stolzeicher Skenograpven abpalten. — In derzeit vom 26 30. d. M. ist an Ralhöslclle der II. Terinin der Gemeinde- sowie Airchcnanlagen und terButrägc Als tchatt, läßt sich Tinte und Feder geben, radlrt die auf dem Aich- schein befindliche Zahl :t weg und schreibt an deren Stelle eine «i. Die Dienstherr,» steckt das von Kühncl stillschweigend ihr zu- sammcnactalttt übergebene Papier unb da» vargerrichte Geld ein. ohne crstcre» einer Prüfung zu unterwerfen: ander» dagegen " " r, de ' ' .... .... . Sya . i'bandler Nlüllcr in Possentors, an welche sein früherer Jünglinge hin und ungesehen berührte sie mit Ihrer Hand c Forderungen im Betrage von 25, beziehentlich l 2 hlr. Herz. Erschrocken blieb er sichen. — ei» jäher Schinerz ^ ' Ersterem 2. von Echterem l Thlr. zu erschwindeln, zuckte seine zur Dienstvotenkrankenkasse 24 Pf. der Beiträge abzutnhren. Als Gemcindeaulage: Pf. vom Hundert dcö GrundwerthS und von setci» Thalcr Miethzins ingleichcn Acguivaient, 8 bez. 4 sowie 1"/.-, Pf.; als Kirchcnanlaae: In der Kreuzparochie 40, Pf. vom Hundert des Grundwerths unb 1>-, Hz u. bez. Mo von jedem Lhlr.veöMiekh- zinseS; in der Almenparochle v Pf. vom Hund. d. Grundw. und tbez. »/z Pf. von jedem Thlr. MIcthzinS; i» der Parochlc Fciedrichstadt 6 Pf. vom Hund. d. Erundiv. und 2, l u. bez. */-> Pf. von jedem Thlr. Miethz.; In der Parochie r'ieustadt KPt. v. Hund. d. Grundw. und 2. 1 u. bez. -V Pf. von jedem Lvcrler Miethzins. An Dicnstdolenkrankenlasie sind ftic jeden Dienstboten 10 Ngr. zu entrichten. — Von dem Inhalte dcS Geschäftsberichtes der Ersten Deutschen llniall- und Transport-Vcrsicher ungs - Actien - Gesellschast in Dresden dürste» die belheiligten Interessenten kaum erbaut sein, denn er mellet als das Ergebnis; der ersten ucrunnonakliche» BctricbSzcir vom l. April bis 31. Decemver v. I. ein Deficit von 2'.»,888 Thir., Vas kc! einem nominellen Actlencapital von 202,500 Tblr.. wovon »och 161,600 Tblr. in Slckienwcchseln bestehen, sehr i» die Waag, schale tällt. Die TranSport-Verttcherungo-Brancl)«. nainenllich dlc Seeversicherung, hat diese Verluste Herbeigetührt. doch sind vier her auch die Abschreibungen der GeschäitSerrlchtungo- und Orga nisationskosten mit 18,270 Thlr. zu rechnen. Stur die IlmaU- Brancke bat 8307 Thlr. Gewinn gebracht, und deshalb sollen ihr die noch übrigen Mittel zugewentct und die Transport- Branche wenigstens biö auf Weiteres fallen gelassen werten. Die Zulassung der Gesellschaft in Preußen ist erst nach Erschei nen dieses erncn Geschäftsberichtes möglich, — aber nicht wanr- ichcinlich. Die Bilanz pro 1872 beziffert sich mit 235,160 Thir. - Bodenbach, >7. Juni. In Dippoldiswalde besteht ein Kegelverein, welcher sich zur Aufgabe stellt, alle Gcwinnste das Jahr über zu sammeln und tastir alsdann eine gesellige heitere Partie zu veranstalten. Dies wurde denn auch dieses Jahr aus- gelührt und zwar in höchst origineller Weise. Es hatten sich näm lich eine An-ahl Mitglieder eigens zu dieser Partie Strohhüte anfertigen lassen: neun mit Kegel» und zwei mit Kugeln in wirklicher Größe, von Stroh genäht. Diellcbrigeii trugen andere originelle Kopfbedeckung. Diese titele Gesellschaft demck'le von! hier aus den hohen Schnccberg und Letschen und anderen Lagos chwciz. Daß in Sachsen gestben und awgcnom- der Klcmpnerniklstcr, Idem dir Geschichte zu thener vorkam: dieser erkundigte sich »ach dem Sachverhalte und die Fälschung kam an den Tag. — Ferner versuchte Kühncl vom llnterhänblcrMav und Milchbändier Müller ' Dienstherr halte, von Festerem "2. von Echterem l Thlr. zu erschw Beide waren ungehalten über das Mahne», ginge» tcrSachc ans den Grund und — Anzeige erfolgte. Bei Muh blieb tnö Vor gehen Kühncl S in den Grenzen dcS Versuchs, da dieser ihm kein Geld gab; bei Müller erinngte er »nr l5Rgr. und dieses „Dar lehn", wie cs der Angeklagte nennt, hat er wieder znrnckerstattet. Die Staatsanwaltschaft ist vertreten durch Herrn Staatsanwalt Rcichc-Eisensluck und die Vertbeicigung durch Herrn Adv. Emil Echmann. Der Vorsihendc des Schöffengerichts, Herr Gerichts rath Eincrt, verkündet taö aus 8 Monate Gefängnis, und 2sähri- gcn Ehrenrechtsverlust lautende Urtheil. — AngekündlgtcGerichtSvcrhandlu » g cn. Heute den 10. Juni Vorin. i) Uhr EinspruchSvervandlung wider Flv- rentinc vcrw. Mtersch hier wegen Kuppelei; v'/, wider Rodert Emit Linke bi« wegen Diebstahls: 10V« wibcr Johanne C silane verehcl. Kämmer In Reichenberg wegen Diebstahls: remde sehnen nach dem Frieden Deiner Heimatb!" sprach later. „Rein, nein!" antwortete der Sohn; „dieser lanavri rieben, diese tobte Ruhe ertrag' ich nicht länger! Ich hallt I. ierge, wie die Brauern meines Gesängnisseö und — wahrhaft,, wenn der liebe Gott vom Hl nmcl benmterlchaute in das cwigr Einerlei dieses verschlafenen Erdcnwinkeio, cd würde ihm gehen, wie mir, er würde gähnen vor vangcrwcllc!" — Die Fee brö Waldthais hatte diese Worte gehört: erzürnt schwebte sie zu ^ Seele und mit weitgeöffnctc» »Augen starrte »M weitgeö egend hinaus. War stk Ihm doch plötzlich wie verzaubert! - : zu dem mnb sein rz durch- rr in die In märchenhaftem Farbensct'immer ril . - - rer Johanne Ehrl- Kämmer ln Reichenberg wegen Diebstahls: IOM in Rüacnsachcu der königl. Pollzeibirection Dresden wider Her mann Ale, ander Vogel In Uebigau: Il'V i» Privatklggsachcn zwischen Nioritz Eichiec nnb Theodor Emanuel Bruno Eevi» hier. — Den 21. Juni Bonn. 0 Uhr wider den Prodnctenbänd- lcr Franz Hermann BrockS hier wegen gewerbmäßiger Hehlerei: » unter Ausschluß der Oeffentltchkeit Hermann Becker wider Eduard Friedrich Werner hier; st'ä i» Privatklagsachc» Ernst Ecberecht Gottschald's wider Ehristiane Henriette verehcl. Höpfert in Eotzen; IG-, in Privatklagsachen Earl Wilhelm Jcntzsch'S wider Ernestine Paniine Jakob vier: IG i in Privatklagsache» Ernst Eduard Hcutzichel'S in Berggießhübel wider Bioritz Otto in Großdobritz; 11'« in Privaltiagsachcn Anna Marie Wislrlch wider Johanne Ehristiane Hendel in Reick. — Glbsttzste in Dresden, 18. Juni Mittags: —' 8" oder — Met. 18 Ecnt. unter o. — Butweis —' 7" über 0. — Prag U ll" übcro. Kollin—'4"übcr o. Eeilmcritz 1' 9" über o. TagesgrschUlitr. Deutsciie» Reich. Die von den Bcrnstelntanchern zu Brie- stcrort angezctteltcn Unruhen sind nach dem Einrücken dcSMili- tärcomniandos svsort gestillt worden. Die Rädelsführer, 13 an der Zahl, wurden verhaltet. Von de» Uurnhsiistern sind nicht blos Eigenthumsbcschädigungen vorgciwinmcn. sondern nuchPlüii-' dcrnngsocrsuche gcuiacht worden. Qesterreich. Die Eage ist eine sehr ernste. Niemand tränt dem Anderen, der Pessimismus führt überall das große Wort: Icker türchtct von dem kommenden Tage das Schlimmste, und lutem er glaubt, daß ihn alle seine >-chu!tiicr un Stich lasten werten, zögert er selbst, um doch cinen Notbpsennig znrückznbc- haltcn, seinen Verpflichtungen gegen Dritte nachznkommen; noch weniger entschließt er sich zu neuen Einkauien. Hnnbcl unb Ge werbe stocken in Folge dessen, Jeder kamt nur das Nothwcn- digsic, dagegen sind die P-andhinier überfüllt. Sioeh nie wurden in Wien so viele Pretiosen versetzt wie im Monat Bia!. Eange kann das nicht so wrtgebc»; cniwetcr muß die VerirancnSIosig- kcit gehoben werden, oder dem Börsenkrach folgt eine gewerbliche und counuercicile Krisis, gegen irclehe Das, wgS irir im Äiai erlebt, nur aiö ein hgrmloicö Kinderspiel erscheint. Schon arbei ten viele Fabriken nur aus Eager: Echdstistincnts, die seit Iabr unk Lag nicht der Nachfrage genügen tonnll». sehen sich pll'tzlicl noch verschiedene Pnncte der sächsischen eine so harmlose Gesellschaft überall gern men wird, ist bekannt, vorzüglich wenn dieselbe sich mit 'Anstand Ankers hier in Böhmen. Unsere Böb bewegt, wie diese es tbat men waren sehr indignirt, daß man zu jetziger fest „'ich ver- maschkcrire!" Dies gehöre in die „Faschinge". Sie lieben ihre Gesinnung den Sachsen merken, die sich jedoch dadurch nicht an- Icchten ließen. — Lauchhcimmer, 17. Juni. Heute Abend 8 Uhr -15 Min. wurde hier ein sehr schönes Meteor mehrfach beobachtet. Bei ziem lich wolkenlosem, wenn auch mit leichtem Dunste bedeckten Himmel, entwickelte sich die Erscheinung ungefähr im S. O. in ca. 40'' Höhe im schönsten blauen Lichte und einer scheinbaren Größe von einem halben Mondsdurchmesser, also von ca. 16 Bogenmin. Die sichtbare Flugbahn der Feuerkugel war ziemlich horizontal, nur wenig nach der Erde hin geneigt. Zu Ende der Flugzeit, während welcher die genommene Richtung schon durch einen weißen Streifen deutlich markirt wurde, zerplatzte die blau leuchtende Kugel und streute 5 bis 7 Körper von vorherrschend rother und rotbgelbcr Fär bung aus, welcher jeder hinter sich einen Funkenstreis Herzog, und deren kurze Bahnen sich der Erde mehr näherten, als die Bahn der blauen Kugel. Das ganze Phänomen ließ sich am besten mit einer Leuchtkugel vergleichen, welche in blanem Ecchle nusstei-: Einleitung gend, zuletzt einen Satz von rothen Sternen answirft. Tie Länge ^ der Flugbahn erschien unter einem Winkel von circa 4' r Grad Hieben Piondesdurchmesser) und wurde dieser Weg in ver relativ langen Zeit von ea. 3 Secundcn durchlaufen. Der weiße, zuletzt wolkenähnliche Streik, welcher den Ort der Flugbahn mar- kirts, konnte nach Verschwinden des MeteoreS nach 8 Minuten mit Klosem Auge wahrgenommen werden, und war die ganze Erschein ung um so auffallender, als dieselbe trotz der fast taagleichen Dänn- ! gcnötingt, sieb nach Lagerräumen iür iure Producte umzusehc». ! L« on beginnen denn auch die Entlassungen ron Arbeitern. Die ' meiste» Fabriken arbeite» zwar »och mit den alte» Krallen, doch werten sic das kaum noch einige Wochen sortsctzcn können. Und in allen Kreisen macht sich die Ealamität llih bar. In vergan gener Woche wurden In Wien !ioo Schnstcrgcscllen und die dop pelte Zahl Schneider ans der Arbeit cnliasic». 15 Druckereien sind bereits geschlossen worden, und iür den l.Inli werde»wohl noch ein Dutzend demselben Beispiel folgen, wenn sich die Setzer nicht eine Rcdnction des Lohnes gefallen lasten. Die hohen Säüe des Laichs konnten wohl die Zeitungen und auch di. Banken, deren Verbrauch an Drucksachen ein enormer war, zahlen, aber die Buchhantinngen sind dazu nicht un Stande. Schon seit Mo naten wird kaum noch ein buchhäiidlerischrs Werk ln Wien ge druckt. die hiesigen Firmen lasse» ihre Aivcit von den Provinzen besorgen. Sieht man doch schon Plakate an den Straßenecken, die in Prcßbnrg gedruckt sind. Ein Glück war cs bisher, daß die Bangcfellschaitcn ihre Arbeit nicht eingestellt haben. sFr. Ztg.t Frankreich. Ranc hat an tie zur Vorberatbimg über feine Angelegenheit nicdergesctzte parlamentarische Eommillien ein Schreiben gerichtet, worin er der Nationalvcriamminng das Reckst besircitct, über die Frage, ob die gcri hilichc Verfolgung gegen ihn cingclcitet werden solle, zu entscheiden, da er durch das allgemeine Stimmrecht znm Depukirten gewählt sei. Der Berichterstatter der Eommisston, Baragnon, wirk der Verstimm lnng seinen Bericht verlegen, in welchem beantragt wird, die j crziew». dcS gcrill tüchcn Verfahrens gegen Ranc zu gencb«: " " crS wird der Sitzung beiwohnen. Spanien. Man berichtet, General NonvilaS habe cine groG Earlistenschaar bei Vittoria geschlagen und ihr einen Verlust von 300 Lobten und Vcuouudctc» und 700 Gefangcnui zugcsügt. . . . - 7Z' .... glanzte und leuchtete Alles »gSumher, und dabcl tönte fern auö dem Walde ein wunder sames Klingen unb «lauschen - schmerzlich süß wie ein leise ver hallender Abjchicdsgesana. Der Vater aber sprach: „So fahre denn hin. mein Lohn, mid folge Deinem Schickiale!" — Da war der Zauber gebrochen, und Sille» »var wieder wie vorher. Jahr auf Jahr rollte tahsti. - Der Jüngling war zum alten Manne geworden; sein Haar war gebleicht tu der heißen Sonne der Tropen; matter stoß taü sonst so ungestüme Blut durch seine 'Adern und gebeugt war Ihm das vormaiS stolze Haupt. Erhalte Länder und Meere durchzogen; seinBcuiel war voll — fein Herz war leer! - In ruheloser Hast, in wachsender Angst hatte erden, Phantom selnei Jugend nachaesagt, aber weiter und weiter war cS ihm entschwunden, unb so stand er nun da, — mit ungestillter Sehnsucht, ohne Glück und Frieden. Die Fee seiner Helmath hatte sich an ll»n gerächt. Seit lene». Tage, »IS ihre Hand ihn berührte, lag ihm die Webmuth iin Herzen. -- zuerst wie eine leise, schmerzliche Ahnung, vst üvcrtänbt im lauten Geräusch dcS Lebens: aber, im Laute der Jahre wachsend, umrankte sie nach und nach mit Dornen seine ganze Seele, lind auch baS wunder bare Klingen und Singen seines heimathilchen WaidcS tönte ihm immer wieder, — AnscmgS wie die halb entschwundene Erinne rung eines holden Kinder,närcheno, aber dann lauter, vernehm licher - und un» lauschte er begierig de» alten, lieben Klängen, wie ein vcrirrteö Kind den, ferne» Rufe der Mutter lauscht. So wanberte er zurück in seine Hrimatb. — Er stand allein: — sein Miicr war längst gestorben, vlbcr als er wieder einkehrte in das stille Waltthal, da sank er weinend zur Erde nieder; — und wie- der strahlte und lenchtetc'AUcs um ihn her in zauberhaftem Lichte wie damals — und wieder klang cS im Wal de wie ferner Gesang, innig und wchmnthSvoll. Da fand endlich der müde Wanderer, waö er in der Ferne vergebens gesucht hatte. — seinen Frieden; und für alle Schätze tcr Wclt würde er seine Helmath nicht mehr verlasse». Wen» er mm einsam durch die weiten Hallen der Wälder wandelt, wenn er im Abcnrsonnenschcln von der Höhe sinnend hinabblickt auf die dunkler werdende» Schatten imTvalc, bann schaut ivol'l manchmal die Fee zu ihm hin, freundlich lächelnd, Sie ist nun versöhnt, — und wen» sie ihm noch ein mal tie Hand legt aus taS klopfende Herz, — dann hat alle Noth des Lebens ein Ende. * Der „N. Fr. Presse" schreibt ihr römischer Eorrespondent über die stimmlose Bettelei in Nom. I» den ersten beide» Tagen sind mehr als 6000 Petitionen und über LOO Packele an die russische Kaiserin cingescndct werte», tie Gescheute enthielten, d. h. Geschenke, aus die ein Gegengeschenk erwartet wurde. Die rmllschc Gestindtsthast bat sich daher veranlaßt geichen, wiederholt bekannt zu machen, daß alle nicht Im voraus aiigcniciteteii und angciwmnicncn Geschenke an die Kaiserin ausKoncn und Gefahr der Ab-enter an diese zurückgesthlckt werden; eine heilsame Lehre iür die zudringlichen Bettler, von denen fremde Fürsten, die nach Rom kommen, mit einer wabrcn Bcrserkcrwuth verfolgt werden. ES finden bei dergleichen Gelegenheiten vit auch höchst komische Verwechselnugc» statt. Aiö tn> April vorigen JahrcS der Herzog Ernst von Eoburg-Gotha l'ier war, wurde ihm ein begeistertes Gedicht gewidmet» das ihn wegen seiner militärischen Hcldcn- thaten zur Zeit des deutsch-französischen Krieges feierte. Der Dichterling hielt den kminsinnigen Herzog Ernst II. irrthümlich kür den ritterlichen, soldatisch taptcre» Kromrinzcn von Sachse», worüber in einer Abendgesellschaft beim Herzog von Coburg herzlich gelacht würde. " Von der Reichstags fab et. Die „Taselordnung" für das Bremer Festmahl am 21. Mai mag a'S ein Muster solider deutscher Küche und crgnisitesren Geschmackes hier-eine Stelle finden: Schildkrötensuppe, Heidstcck Monopole. — Mürbebraten in Rahm, Ebainp-gnonsance und Lstandcllariosicln. — liböMn 8üpgiv. Liebsranenmilch. — Lacl'S mit Eapcrnsauce unb Kar löffeln. 1865er Marcobrnnncr Auslese. — Farcirte Enten mit Lnisfclsancc. Portwein und Sherry.— Hummer mit Mavonaise. 162-ler RüdeSüeimcr iRoscwctns. — Wild und Küken. Eompot und Salat. >86 Ier Ehütcan Gorce.— Frischer Ltaugenspargei. Moöt unk El'anton. - E!S, Dcscrt. Evcmwnt rusö.-- Waö den 1624er RüdcShcimcr betrifft, von de», man behauptet, daß jeder Lrop-en einen Dncatcn kostet, so kan» derselbe, wie alle Weine von übermittln Datum, bei besonders festlichen Gelegenheiten als eine Litt Enrlollnn am der Tafel vrange». Aber nur das Auge erlernt sich an der tiefgolbcncn Farbe und die Nase a» dem un nachahmlich würzigen Du ke. Der Geschmack finket sich rcgel- m - mg enttäistcht, denn für den gewöhnlichen Gaumen würde ein i leichter Moselwein, mit gutem Eisig versetzt, die gleiche Wirkung spruch machen. — Wie die „Z. N." ans sicherer O.»elle vernehmen, ist am vorigen Sonntag zwischen Jonsdors und Großschönau von ein m 17jährigen jungen Mewchen aus Warnsdorf an einem Mädchen Gewalt verübt und dasselbe auch durch Stiche im Gc'icht bedeutend verletzt und beraubt woven Der Verbrecher ist in Hain — In Leipzig fand man vorgestern in einer Niederlage eines Gei'chästslocals in der Stermvartenstraße den Vergolder Gustav Adolph H., einen unverbcirathcten 33jährigen Mann, erhängt auf. — Am 11. d. ertrank der 18 Jahre alte Eiscnbahnarbeiter Butze aus Reichcnbach bei Nossen beim Baden in dein Wchrteiche der alten Bcrbersdorser Mühle bei Döbeln. — Nach den „B. N." ist zuSeidau bei Bautzen am 16. Nachmittag ein 7 Jahr alter Knabe beim Baden in der Spree er trunken. ' — Sonntag früh 3 Uhr erschoß sich inFreiberg der Artillerie- Fourier T. Die Motive zu dieser That sind zur Zeit noch nicht festgestellt. Snbhastattonen. Morgen werte» subhastlrt In den Gerichtüänttern: Wilsdruff: Ernst Voigts Tännlchtmnhle In Weißtropp, l>7, l50 Tdir.: Limbas: Anna Lannert's Färbcrel- grundstück in Wittgensdors, 1200 Thlr. tap. — Dettentllche Gerichtssitzung am 11. Juni. Der wegen Urkundenfälschung unb Betrug angeklagteKarl Tbco- der Krim4 ans Dippoldiswalde, Keubändlerbwhn, schon wicdcr- Vt'.UÜschttS. * Ein kleines Büchclcücn von Weuh küßt in prostiischer Dar stellung am echt poetischem Gebiete. Es luttt: „Kuriose Gc- schichten" v.Theodor Piderit «Berlin bc! Otto Ianke. Pr. !5 Sgr.) und hat viel Sensation «n der ionrnalisiischen Kritik der deutschen vorzugö- ' ' trr vie keineswegs g> vüere Product onskrait oder bewnkcrc» Gedankenrcichthui», doch cs zeigt sich darin eine kiuge sinnvolle Beobachtungsgabe, eine geinnde Keckheit, originell zu s-cin. wen» cd SUmmung und Gc- gcnst-ind natürlich mit «ich bringen und endlich ein zwangloses Hiw kcrgreffcn von der realistischen Erzäblungkwcise in das Reich dcS Märchens. Dabei ist die Ferm los behandelt, daß der allerliebste i Zwerg durch ein bauschiges Faltenkleid lächerlich gemacht wird. S ci> nee im I u n i. SluS Klagcnfurt schreibt man der Wiener „Presse" unterm 1. d.: „Seit gestern leben wir hier im tiefen Winker. Ein außerordentlich intensiver, mei r als 20 Stunden aiwalttiidcr Schneemil, der hin und wieder in ein fast undurch dringliches Schnccgcstober ausartcte, hat Straßen und Plätze, Dächer und Gärten mit einer dichten Schneedecke überzogen. Die lachenden Fluren der Umgebung sind wie durch Zauber ver schwunden , daS Getreide beugt sich seufzend unter dem Drucke dcr Schneelast. Gestern Nachmittags und in der Nacht hörte man fortwährend daS Krachen der unter dcr feuchten Last zu- sammcnbrechendcn Bäume. Die 'Anlagen unserer Stadt sehen auS, alS ob eine wütbende Schlacl-r Tausende und Tausende von z rstörenden Kugeln in ihre Sieste - geschlendert hätte. Viele Bäume, besonders die großblättrigen Kastanien, sind abgebrochen wie Glas unter dcr Last, welche aus ihre Blätterkrone drückte. Wie cS in den Wäldcrn auöseüen mag. kann man sich nach dem ein Bild machen, und wer weiß, ob das Getreide den zweitägigen Winter anShaltcn wird." * Wie aus London gemeldet wird, ist am 0. d. M. her kaum cröffnete Bau im Nonen dcr Hauptstadt, Alexanberpaiast, so kurz gefaßt und schmuck-! tec Nebenbuhler des KryslallpalastcS in Sydenham, in wenigen steine Gcbalt ni K wie ciiA Stunden ein ausgebrannter Steinhaufen geworden. DaS Gebäude auf MnSwcllyill scheint ein eigcnthümlichcr IlnalückSsttrn zu ver heil wegen Betrugs und Diebstahls bestraft, "and im vorigen; zein alle Fasern nnierer Seele, — da auillt dcr reinste Born kcö Mehrere Bände solcher kurzen Gestlstchttn würden simgegenseitig.folgen. Ans dein Material dcS stol-en IndustrtepalasteS von paralv'ircn: einige wenige wirken irisch und anregend >n unserer! 1862 aus imposanler Anhöhe gebaut, bat cv seine Eigenthümer weiüchwcingen ÜnterhaltungSiitcratur, deren Arbeiicr vor tmsin-H» den 0 Jahren seines Bestehens schon wiederholt zum Bankerott ' " ^ ... - Jiciührt. Endlich schien eine neue Aera auizugehcn. Die Eröffnung am 24. Mai war alänzcnt, und von dem Tage an galt das Un ternehmen iür gesichert. Da macht das nncrhlttllche Element, welches die Gebilde der Menschenhand haßt, einen neuen Strich durch die Rechnung, und zwar einen gehörig dicken. Wie daS Feuer entstanden sein mag, ist noch nicht ermittelt. * Vlschwellcr. Elne mnthigc That wird unö mltgethellt, tie auch 'n weiteren Kreisen bekannt z» werden verdient. Am Donnerstag Abend gegen v»11 Uhr wurden tie Bewohner von Bischweiler durch Feuerlärm aufgeschreckt- eö brannte ein HauS uniern d« Eisenbahnstation am westlichen Ende der Stabt. Die Bewohnerin de» Hause», eine Wlttwc Löick'all, welche ln dem einzigen unteren Stockwerk mit Ihrer Mutter, einer 14Iährtaen Tochter und zwei Pensionärinnen wohnt und »ammt dies«» be- rciis zu Bette war, hatte den AuSbruch des aus dem Bode« ent standenen Feuers stube, in welcher ' fen, nicht mehr Flammen und Niemand wagt die Rettung derKinder. denn auch tnng-. kra't nickst dazu koinmc» können, dem guten Geschmack und ecm korrekten Styl ein Sühnopfer zu bringen. Da der Deutsche ett genug an einer verblendeten AuswanberungSInst, an einem . Verkennen dcr Heimatb leidet, so will ick' bicr als Vrcbc mit- sheücn, wie dcr Vcc aüer einen Auswanderer schildert: „Tiesbc- . kümmert schritt der Vater an der Seite seines Sohnes, denn dieser wollte iort in tie weite Welt. „Vater", sprach er, „laß ! mich ziehen, gicb mir die Freiheit! Ick' habe Mntb im Herzen unh cinen starken Arm i Hier verträume ick meine Jugend, — -meine besten Kräfte verkümmern, Körper und Seele crichiaffcn «mir. Ich bin krank wie dcr Wandervogel Im Käfig; cs treibt i nstch in die Ferne mit unwiderstehlicher Gewalt! In der Fremde, 'wo Niemand mich kennt, wo ich allein siebe im Gewübl dcS Lc- bn:S, da will ich kämpfen und rüstig streben, da will ich meine Zungen Kräite erproben und das Glück erjagen l Glaubst Du »Icbt mir. so glaube bcm Dickster: „Und setzt Ihr nicht selber taS Leben e!n, nie wird Euch da» Leven gewonnen sein!" — ' „Plein Soffn", sagte ter Vater, „Dich beherrscht ein tdörlchter Wahn! Bitttr ist daß Brod ter Fremde! In der Helmath wur- Menichcügincks. und wer sich vermessen ioSreißt vom Heimat!; Ilchcn Beten, wer in liigendüchem Ucocrnmthe hlnauSstcncrt auf das weite, wüste Meer dcS Lebend, der findet nickst Glück und avemone!mcistcr Lcici ctst!Frieden, sondern Noth und Liurm. Und wenn eö ihm endlich und üclt, sein Lebcnsscl'iff »och zu retten in eine» sck'ühendcn Hast», io ist cs mit gebrochenen Hoffnungen und nagender Rene Im Her ren!"—Schwelgend schritten sic weiter durch das stille Waidihal. Ans Bergen und Wiesen lag die warme Nack'mittagSsonne, die Verck'rn stiegen sudelnd in den blauen Himmel hinein, und in der Ja re öclm Ftthrwerksbcsst'cr Köhler in acncmnttr Stadt in. Diensten. Ton Juni bekam er eineö La s bei Gelegenheit einer; Ilchcn Beten Fw re nach Dresccn von seiner Dicnslhcrrin oca 'Auftrag, eine Pariie Maßapparate, dem dortigen , geptzrig, in, Alchamic aick'cn zu lassen. Die Gebühre» dafür de- trngcn laut hi- tck'cin Thir. Kühncl hatte zur Bezahlung einen west größ >en Betrag von seiner Herrin elnaehändlgt be kommen. Der Beaiistrngte mochte denken. „von dem übrigen Gelbe könnte» <1Nein paarLlml'.c In teineTasche fließen," aber ! ^ Gelte wlintt» <z» n ein p-aarLbgler in delneTa,che fließen." aber «Lerchen stiegen lubclnd in den blauen Hlminel hinein, unb Inder wie ansangen ^ Er weiß tick> zu bellen, gebt ln eine Gastwirts- Tiefe rauschte leise der Mühlbach. „Wie wirft Du Dich in ter löl'ncr-Witiwe Sohn, fragte: ,Wo sind sie? «h will sie retten sollte ich selbst dabei zu Grunde geben." Eine Leiter wird gebracht. Aus daö brennende Dach steigt der bchclzte Knabe, klettert durch daS Fenster i» die hell brennende Stube und ent reißt die unter ihren brennenden Betten versteckt und besinnungs los ba cgcnben Kinder eines nach dem gnderen dem sicheren cuertode. indem er sie. von den Flammen umzünaelt. nach dem MW cnstcr trägt und durch dasselbe einem auf die Leiter gestiegenen
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