Volltext Seite (XML)
12 »Dresdner Nachrichten" R.2 Sonntag. 2«. Mai L»«tt «» Sir. 187 dessen Ehefrau Luise geb. Gliedert dor der zweiten Strafkammer am Berliner Landgericht zu verantworten. Sie haben der Anklage nach den unzüchtigen Umgang ihrer Tochter und anderer leicht sinniger junger Mädchen mit Männern geduldet: ihnen dazu die Dienrlzimme, der Gemeinde-Knabenschule zur Vertilgung gestellt und daraus Vortkeil gezogen. Zur Verhandlung, die unter Aus schluß der Oessentllchkeit stattfand, waren mehr als 30 Zeugen ge laden. darunier besonders viele junge Schlächtergrsellen. Wie aus der Urtbeilsverkündiaung hervorging, hatte es nur der Vernehmung eines Thciles der Zeugen bedurft, um die Angeklagten zu über führen. Der Ehemann Käbm wurde wegen schwerer und einfacher Kuppelei zu l Jahr 1 Monat Zuchthaus und die Ehefrau zu 1 Jahr 7 Monaten Zuchthaus. Beide außerdem zu je 3 Jahren Ehr verlust verurtheilt. * Das BalletkorpS im Gerichtssaal. AuS Genf berichtet der „Berner Bund": Das gewerbliche Schiedsgericht hatte sein Urtherl in einer eigenthümliche» Sache zu fällen: 14 Balleteusen des Kursaals hatten ihren Tanzmeisier Vanara vor Gericht ge zogen. weil er ihnen zu spät gekündigt hätte. Der Tanzmeister, ei» gewandter Redner, war erschienen und seine 14 Damen auch: als Zeuginnen waren die anderen Damen ebenfalls geladen worden, ivdaß der Saal einen ungewöhnlichen Anblick bot. Die Tänzerinnen, meistens in hocheleganten Toiletten, mit Juwelen Dianianten und stark pursümirt, machte» zusammen einen beträchtlichen Lärm. Die beiden dienstthuenden Landjäger scheuten sich, gegen eine so feine Gesellschaft barsch vorzugehen. Der Balbeluieistcr tänzelte vor den Richter und las seine Akten; seine Dame» unterbrachen ihn, lachten ihn aus, oder klatschten, wenn eine Kollegin eine recht boshafte Auslage machte. Herr Vanara erzählt, er sei von den Agenten getäuscht worden, man habe ihm prächtige Photographien geschickt, aber die Person sehe dem Bilde selten ähnlich. So habe man ihm ein Fräulein mit einem gläser nen Auge aufgehalst: eine andere habe krumme Beine nach Gen gebracht: eine dritte sei gar buckelig. Von alledem habe er au den Bildern nichts gesehen, — man habe ihm alle „alten Laden Hüter" geschickt. .Es ist nicht wahr, es ist nicht wahr," kreischten die Damen. Der Präsident Bruel bittet um Ruhe. Zugutcrletzt wird der Regisseur gerufen. Der Tanzmeisier sagt trlumphirend: „Sie werden letzt hören; das ist ein aufrichtiger Mensch; man wird erfahren, was ich mit dem Ballslkorps zu leiden hatte und wie ehrlich ich stets gegen die Damen handelte." Der Regisseur Perrichc wird vorgelassen. Er ist stark angeheitert: seine Aeuglein blinzeln listig, den» er spielt seinem Direktor einen argen Streich. „Run sagen Sie die Wahrheit," herrscht ihn der Tanzmeister an. „Ich," antwortet der kleine Regisseur und kreuzt die Arme, .ich sage nichts. Ich habe Sie ja selbst verklagt." „Was," ruft der Tanzmeister entsetzt, „Sie auch?" „Jawohl; ich kann alio nichts sagen. Ich will auch mein Geld." Im Saale ertönt ein schallendes Gelächter und die 30 Balleteusen klatschen schadenfroh in die Hände. Die Ausgleichs-Verhandlungen, welche Abends um 8 Uhr angefangen hatten, waren erst Nachts um 1'/« Uhr fertig. Die Balleteusen verlangten zusammen etwa 12.000 Jrcs.: es wurden ihnen nur 1300 Frcs. zugekprochen, ein Beweis, daß sie also nicht in allen ihren Forderungen im Rechte waren. * Vor dem Antwerpener Zuchtpolizeigerichte wurde über eine ab scheulicheThat verhandelt, die sich auf dem belgischen Kongodampfer „Albertville" zugetraaen hat. Der zweite Offizier Leutnant Gcegorv war angeschnldigt. den Tod zweier Farbigen herbeigesührt zu haben. Zwei Farbige waren a» den Pocken erkrankt; sie wurden in ein Rettungsboot gelegt und mit einer Decke aus grober Lein wand bedeckt, um das Schiss von der Quarantäne rn Accra zu befreien. Als nun der Dampfer seine Reise nach Sierra Leone sortsctzte, wollten die Farbigen wieder das Schiff besteigen, aber Leutnant Gregory duldete es nicht.. Er stieß sie mit einem Stocke in das Rettungsboot zurück, schlug so lange auf die Hände der Farbigen, bis sie es aufguben, an dem Schisse emvorzuklettem. Ei» Matrose mußte ihm dabei helfen. Und. als die Farbigen in ihrer Verzweiflung ein Seil ergriffen, um sich zum Schiffe hinauf zu schwingen, ließ Grsgvry das Seil durchhauen. Die Farbigen sielen in das Meer und ertranken. Der Dampfer fuhr ruhig weiter. Es wurden 42 Zeugen vernommen. Grägory wurde zu 2 Jahren Gefängnlß und 200 Francs Geldstrafe verurtheilt. * Ans dem Burenlager bei Glencoe wird gemeldet: Vor einigen Tagen machte man die Entdeckung, daß ein Mitglied des Johannesburg-Kommandos eine junge Frau war und durch Nachforschungen kam man aus folgende romantische Geschichte: Als der Gatte dieser unternehmenden jungen Frau zum Dienst an der Front lommandirt wurde, zog sie Mannskleider an. ging zum Feldkornet, meldete sich unter dem Namen ihres Mannes und verlangte, an die Front geschickt zu werden. Das geschah, und daraiis begab sie sich, vollständig wie ein Burgher ausgerüstet, zu den Streitern. Sie kämpfte tapfer in den Schützengräben am Splvnkvp. Vor einigen Tagen erst entdeckte man ihr Geschlecht und nun wurde sie in die Heimatb gesandt. Auf dem Wege dahin kielt sie an die aus der Stations-Plattform versammelten Leute eine Ansprache, in der sie die Burghers zum Aushalten im Kampfe ermahnte und erklärte, daß sie es versuche» würde, für das Lund zu kämpfen, statt müßig zu Hause zu hocken. * Welches ist der h öchste Berg der Erde? Unter den bis jetzt gemessenen Bergen ist der Mount Everest <29,000 engl. Fuß --- 8840 Meter) der höchste; es wurde aber schon von W. W. Graham 1681 die Frage aufgeworfen, ob nicht noch andere Schnce- gipsel des Himalaya ür der tibetanischen Kette vorhanden sind, die eine größere .Hohe erreichen. Graham will selbst zwei Spitzen ge sehen haben, die aus einer zweiten 130 bis 160 Kilometer nördlich vom Mount Everest gelegenen Kette ausragten und diesen an Höhe zu übertrefsen schienen. Professor Diener, der die Frage jüngst genauer erörterte, kommt zu dem Ergebnisse, daß eine sichere Ent scheidung erst getroffen werden kann, wenn es möglich sein wird, die ganze Nepal im Norden begrenzende Kette von Schneegipfeln in das Netz der trigonometrischen Landesaufnahme von Britisch- Jndien einzubeziehen. Die Tibetaner bezeichnen die Gruppe, in der der Mount Everest fleht, mit dem Namen Lap-Mi-Kana und sprechen von einem zweiten Lap-Mi-Kang. der weiter im Norde» liege und höher sei. Da es ihnen aber an allen Mitteln fehlt, um die relativ jedenfalls gerinnen Höhenunterschiede dieser Bergriese» zu bestimmen, so ist aus die Volksmeinung nicht viel zu geben. Im Ganzen ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß eine noch höhere Spitze als der Mount Everest ausgesunden wirb, allein die end- giltige Entscheidung können, wie auch Professor Diener bemerkt, nur trigonometrische Ausnahmen geben. Empfehle täglich »rilch etngebeud S.l.!Ittli.8imgeI zu Lutz. Tagespreise. Neue üsItA-k»rt«IeIll. Psd. 14 Ps„ lO Psd. 130Ps. ss. KIstM-llMlIKV, Psd. 15-18 Pf. Feinste gestemp. Crown- kiilibl-ruKl-UmMo. St. 9 Pf.. Schock 480 Pf. ss. MLneli. I.»eli8 in fetter, zarter Qual. '/« Psd. 50 Pf.. Psd. 180 Pf. WM MW N°chf 8 Zahnsgaffe 8. Kiill-llllreiiti'Mi' Gravgeländer, Muster nach Wunsch, auch in verschiedene, Kettenform, werden billigst geliefert Btschofsweg 100. Schöne- Sopha V Bricbos ,ru verkaufen Btschofsweg 52 Im Laden. ^pparteutv <M II Pili, Neuheiten, 75 Pf. bis 25 ML 6i!ttol-8elilö», 50 Pf. bis 25 Alk. «litte!-ssrulttii. 10 Pf. bis 3 Mk. kaul Vonvdsr Altmarkt-Sckiöfferyaffe. Mk" Touristcn-Artikel und Fächerschmuck. LS» Trakehner Abstammung), sehr ott, aber durchaus fromme chiere mit langen Schweifen, Jahre alt, gesund, von schönem Bau. sind für den feste» Preis von 2800 Ml. zu verkanten. Off. unter I-. SSOO befördert die Exp. d. Bl. m«7ii»«»ikii l»»lllkltin> Illt fslvnl- fliigvl. kollvn- Lvlmsllen Varel, »,1a, livltdsesceit und Sequemliclilcell äse derte u.billigrts ttosenvügor Laar 2 «ß. SO kl«. rlMgouLölM I Mus?srrüeksn, auch für Herren, Scheitel, Stirnlockcn re.,eigene Er find., deren Vorzüge sich des Weltruf, erfreuen ( 10788 laus. Bestellt,.), sind entschieden unsichtbar (einzig hier), da man solche, wte es tausendfach vorkommt, nicht als falsch erkennt. Zöpfe rc. haben bet mir den Vortheil, daß sie nicht so leicht bleichen u.* sind billiger wie im Laden, l-va ditroka, Dresden, I jetzt Seestr. 16,1. (kein Laden) I lotal-üiiml'kLlil. Wegen vollsländ. Geschäfts aufgabe soll Pragcrstr., Ecke Mosczinskststrasrc, das ganze Waarenlager, bestehend aus Cor el-, sämmtlichen Artikeln für Schneiderinnen» Kurz- und Wcistwaarc», Knöpfe», Handschuhen, Strümpfen zn enorm bill. Preisen ansverkauft werden. Händlern u. Schneider- G innen ist -elegenh. geb., größere illi ' ' Posten spottbillig zu kaufen. kürkrük Ein eleganter Uanrlttner, modern und leicht, ist Preiswerth zu verkaufen in Laubegast. Hauptstraße 49. » ZW! vli. H. Mßkl- M.?tl j)snywagen oder Whisky, leicht, zu kaufen ge sucht. MaxSteinbach,Eibenstock /Chronisch Kranke jeder Art erzielen die besten Heilerfolge wie in der größten * MLlurdvilMSlLlI im hsalnrdetllia«! TnkuaN, Plauen-Dk.» Hoheftr Preis für volle Behandlung u. Beköstigung pro Tag 4M. berichte gratis durcl Spree 6. Kur zeit 9—11 u. 2—4 Uhr. 10, Rasirniessev, Rasirapparate, Abziehriemsn. Lbrlöluiötll« — Ldrlsdsppsrst« — llssr- o. LsrtsvdasUviuiiULöo. Jllustrirte Preisliste gratis und franco. V. Noritr Llllläo, kampisekvslr. 31. und vvtterlest« für Garten ».Veranda kauft man am billigsten ln der Fabrik von Ltönxsl L LlLllüsl (früher «toll. Stengel), krmmmtr. Ist, I.. dicht am Pirnalschen Platz. Rein Laden! Psi»,,ft>v»usch. Jung, verinög. Kausm., statt!. Ersch., wünscht sich mit vermög. Dame v. 25 I. m. 30,000 Mark bald, zu verheirathcn. Eltern od. Vorm. werd. geb., w. Off. u. -I. SO Postamt 9 nlcderzulegen. ittwer mlt 2 Kind.. Lcsitzer eines neuerbauten Land- gasthofes, nahe der Stadt, sucht eine Dame oder Wittwe mit Kind nicht anSaeschloss, im Alter von 27—35 Jahr, mit Vermögen behufs baldiger Bechirchililg. Gest. Offerten unter äi. T. 40 postlagernd »«Nein erbeten. Tadelloser grauer Herren-Anzug, fast neu, unter Preis zu verkaufen Jagdweg 7. 2. rechts. früher Pouvtatz, jetzt: LlMekti'. 20. 0. l. Lt. 6^2110 v.ylckiT>ucI,1v PM'M D« fiuecir. mir'ök'LkSl' fi »MSN,es. 125 JnLlnumsats runHuLmsbl. Hsuk ' fslivüio -Tgtiöck«, - . Btimmuoa. rrsisliat» gestio. Pisnoksus* »Ltolrenderg «lonnnn Lsongsia/AIsvlZ «-erkaufe preiswerth sehr edlen V breiten, fehlerfreien, Ungar. HsttfilchsivMls,, ksährig. 166 Ctm. hoch, elegant. „.eit- und Wagenpferd"tadellose Beine, lammkomm. Off. unter L. in die Erprd'd.Bl. ViMvr- ln mannictsaltlxar ^usvakl, vsr- scbisä'-nvr-lu^lahrullsst u. 1'rsisoo ü 2«, 24, 28. SO »Ul Soliclv Stalls. Laubsrsto ^rbalt. «ümmtlivti tu cism asusn. »sitan Laeilsebnitt, äurvbvs« c-oküttact, s IO, 12, IS Ülr solideste Ausführung, ^l M kimIW« K-ZS kMM-LirW MS Leim-LilW Zö-!I LMMNM-M Muster und Katalog sa Diensten. * kill. kM L Sol»! 5 Franenstrake 5 ^ vts-L-vt» »Zum Pfau" ^ Schlafvwau mit Spiralboden, zusammenlegbar, Kopstheil zum Verstellen, nebst ele ganter Divan-Decke, Mark 22.—. »elilntso,»!»»» nur bewährter Systeme in jeder Preislage. Fabrik sächs. Möbel zu Dresden ?3lll UlNMkI l!!rlmllall8t^88v 22. Stühle, Berandamöbel. Damen-Nover, kettenlo», neu. Umstände halber äußerst preiswerth zu verkaufen ubeinstraße 1. ll. recht-. MerhältnM, halber ^ ganz billig »u verL P aarnltur, Pianlno, Schreibs zinkwanne, Tis sofort iolster- >sekrel. , ^ feiler- und