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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271209014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927120901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927120901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-09
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1927
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Freitag. V. Dezember 1927 «Dresdner Nachrichten Nr. 576 Seite 9 Tariferljvhungen oder Larlsrenkungen? UnS wird geschrieben: Die finanzielle und betriebliche Entwicklung brr Reichs- bahn hat in vielem Jahre einen belferen Verlaus genomin:n. als ihn die Reichsbahn in ihren Verlautbarungen wahr machen möchte. Der Geiamtgtiterverkehr der Reichs bahn betrug im Monatsdurchschnitt >026 llsi.siki Millionen Tonnen: er hatte sich im August d. I. aus 12,21 Millionen Tonnen erhöht: die durchschnittliche arbeit-tägliche Wagen- geiicllung von 180 OM Wage» im September >020 betrug im eiiilprecheliden Monat dieses IabreS lGISOO Wagen bei gleich- zeitigem Rückgang der Lerrlclstung vo» 30.6 Prozent der Ge samtleistung im Leptember >»2« aus 20.28 Prozent setzt, Im Diirchichnltt l>at also gegenüber dem Vorsahr setzt der betrieb- siche Stand eine Besserung um mtndestenS lsi Prozent er- fahren. Entsprechend sind auch die Einnahmen gestiegen. AuS dem (Güterverkehr allein betragen sic im Monatodiirch- schnitt 1020 285.0 Millionen Mark gegenüber 2751 Millionen Mark im August d. I.: die Gesgmteiiinghliie» betrugen im Monatsdurchschnitt der erste» OMoüate dcSJahrcö l82t>85NMil- llone» Mark, im Monatsdurchschnitt des entsprechenden Zeit raumes dieses Jahres dagegen 111 Millionen Mark: die Gesamteinnahmen der ersten nenn Monate dieses Jahres waren mit rund 8,7 Milliarden Mark um »ngeiästr M Millionen Mark höher als die der entsprechende» Zeit des Jahres I02N mit rund 8 2 Milliarden Mark. Dicken Mehr, einiiahmen stehe» allerdings auch höhere Ausgaben gegenüber. Ma» kann rechnen, das, in diesem Icik'r mehr ans. zuwcnden gewesen ist an VepgrationSlastcn, Erhöhung deS WohniingSgeldzuschnsseS der Brachten. Lohnerhöhungen, an teilige» wehaltSerhöhunge» ns»v. ein Betrag von rund 125 Mil lionen Mark. Dazu kommt noch et» Mehrbetrag iür Answen. düngen der Reichsbahn für de» Ausbau ihres Betriebes: die Mehrausgaben insgesamt werden einen Betrag von etwas über 250 Millionen Mark erreichen. Auch bet noch io hoher Einschätzung der Mehrausgaben ergibt sich aber aus den erste» Blick, das, eine Tarif erhöhung. von der letzthin die Rede war. i» keiner Weile notwendig sei» wird. Biel eher könnte auch bei pessimistischer Einschätzung der Kesamtsitnation die Reichs bahn an eine Tarisscnkung denken, zumal wenn die Reichsbahn non ihrem Prinzip abgehen würde, auch die Mehrausgaben, die aus Daueianlageii entlasten. anS d-n lausenden Einnahme» zu bestreiten und somit die Gegenwart, die a» sich ichon Lasten genug zu tragen hat zugunsten der Zukuust »och weiter in Anspruch zu nehmen: scdenfalls wer den überall sonst derartige Aufwendungen zur Entlastung der Gegenwart ans langkristkgcn Anleihen finanziert, wäh rend die Reichsbahn in den letzten Jahren siir diele Zwecke weil über 500 Millionen Märk ans lausenden Einnahmcn genommen hat: der jetzige Verkrachter muh also zugunsten des künftigen unnötig hohe Frachten tragen. Das? auch sach verständige Verkchrsinteressentcri eine Jrachticnknng der Reichsbahn für durchaus möglich halten, zeigt eine le^thin geiahte Enlichliesning des BerkehtöäuSichnsseö des Reichsocr- bliiides der Deutschen Industrie, in der eine „allgemeine Er mäßigung der Gütertarife kür unbedingt erforderlich" erklärt wird. Besonders notwendig sind derartige tarisariiche Mast- nah,ne» für die sogenannte» Lchlüskelindnstrien iinsbe'ondere kandmirtschait, KolUenbergbg>(. Eisenindustrie uftv.s. die bei der Gütertarisrcsvrm vom t. August d. I.. die stch säst ans- schlicsilich ans Ferligerzeiignisic erstreckte, bei weitem nicht in der notwendigen Weise berücksichtigt worden sind. I n F r .. e käme vor allem eine allgemeine Senkung des ll o h l c n a u s i, a h m c 1 a r 1 s s 6. der im Vergleich zu kriiger noch iirnchlerhöhungcn bis über 80 Prozent ankwcist. und eine Einführung von Ansiiahmctariscn für die Ausfuhr von Eisen und Eiienwciren über die trockene Greine. Beide Tarikmast- nahmen sind schon deshalb angebracht, weil gerade die Schlüsselindustrien in einem besonders scharfen Wettbewerb mit dem Auslände stehen, in dem die Reichsbahn sie mit Toiiimastnahmen. wie ste ir«k>er üblich waren, aber setzt noch nicht enlseriil wieder i» demselben Umsang eingesührt worden sind miterstützen sollte. Es würde zweckmäßig sein, wenn die R-ichSbabn zn Be schlüsse» dieser Art bald übergeben würde bevor der inter nationale Konknrron'kampf entschieden ist. Abgegeben davon könnte auch eine schnellere als die bisher vieUach übliche Ptüsiiiig und Erledigung derartiger Anträge nichts schaden. Zu den -eiik'ch-llalienileher, Kandels- beiiekrunen. Die Klagen in der deutschen Presse über bvykottähnliche Mabnahmen der italienischen Regierung und halbamtlichen italienische» Ltellc». die zur auherordciillichen Erschwerung des deutschen Exports nach Italien gesührt haben, sind vvn der italienische» Presse nicht unbeachtet geblieben, ja, sie haben augenscheinlich auch die Ansmerksamkcit der italienische» Regierung auf sich gelenkt, solle» doch, wie der „D. H. T." er- sähri. llaliciiisch-dcutsche Verhgndlstn gen über die Beichwerde- punkle ciiiackcitet kein. Was die italienische Presse aiibclangt, so muh man aber daraus Hinweisen, dast diese, indem sic vvn allgemeinen Mastnahmen zur Hebung der Lchivicrigteilc» aickästlich der Llabilistcrung der Lira spricht, an dem K e r n- l'lliikt der deutsche» Beschwerde» vorbei ge hl. Tie „Agenzia Romania" sucht diese dadurch auszuweichcii, dast sie zu begründen sucht, die zunehmende Passivität der deutsche» Handelsbilanz gegenüber Italien sei in allgemein wirtschaftlichen Gründen bei beiden Ländern zu suchen, auch ans aiiderei' Ländern habe Italien einen Mchrimpvrt auf- zuneisen. Die italienische Presse wist durch diese Bcwcis- sulirungc» aiigeiikcheinlich von dem Haiiptstück der deutschen Vonvürse. dast die italienische Regierung, als sie den Lira- kurs bcscstigtc. das Mast erlaubte, Abwehr wet» überschritte» ha, iwirnkeii. Es erlchetni oaocr nonvenoig, vicraui noa)- mals kurz hinzuiveisen Tie italienische Negierung dekrcdierte Indiistrieschutzgesetze. dir amtliche u»d halbamtliche Organtia- tionen zwinaen italienischen Erzeugnissen gegen- über ausländischen Waren den Vorrang ein- zu räumen, auch wenn sie wesentlich teurer sind alS importierte und rechtmästig verzollte fremde Waren. Lic bedroht ihre Beamte» bei Zuwtderhondl'ttng mit Geld- und G sängntsstrascn. LG kontrolliert zu diesem Zweck Verträge, führt Liste» über Geschäftölrulc. die ausländische Waren be ziehen. beeiiislnst» Stanken Sparkassen und Spediteure, brand markt Andersgesinnte und duldet HandclSsvionage in einer Jmoorteiirc deniicher Waren bedrohlichen Weise. Mil kolchon Handlungen und Unterlassungen untergräbt sie die im donlsih-iinlienischc» HandelSveriraa verbriefte Gleichstellung t». und ausländischer Erzeugnisse. Wie ist ein kreier Wfttbcm-rb deutscher Kanklcnte in Italien denkbar wenn heimische Fabrikate einen behördlich aaran- licrtcn PreiSsctzvtz vvn 10 und w'br Prozent de- Wertes ae- nief, »k U"sep HandciSiwriraa sichert nnS volle Freist-ftt der f'ai'dftöanS bmm In Italien und verpflichtet die itakientsche Rcaicriina. nnS darin cbentv"'ei,tg zn behindern wie ihre ciam"» StaatSang hörige,, Artikel IN bestimmt ansterdem „och ausdrücklich kür HandelSacs Nschalten: ..Die im G birt d-S einen vertragkck'liestenden Teils im zvllbegünstigte» Ver kehr horaostellten Vrz"nanisse sollen bet tbrcr Einfuhr in da» Gebiet deS anderen Teils ebenso behandelt werden, wie Er zeugnisse. die au» dem freien Verkehr de» erstgenannten Teils stammen." Während Deutschland die gleichen von ihm über nommenen Verpflichtungen getreulich durchsUhrt. verstüh» die italienische Regierung mindestens gegen den Geist dieser Vcr- einbarungen indem sie von Amts wegen durch die eben geschilderten Mabnahmen es dem überwiegende» Teil der italienischen Handels- und Jndustriekreise unmöglich macht. Waren von uns zu beziehen. Die rigorose Vcnachtctltgung ausländischer Erzeugnisse ist nichts and:rcs als ein verkleideter Zollschutz, der de» Zweck verfolgt, die austcup litisch vereinbarte freie Konkurrenz durch scharse iiincnpolfttsche BrrwaltungSmastnahmen wieder ausznhcben oder wenigstens einzuschränken. Ins Inland verlegte Hvchichntzzollpolitik. das ist der Kern der italientichrn Indust riet chutzgesctzgebung. Dast dieses ftaltentsche Verfahren unvereinbar ist mit dem Geist der von der Weltwirtschafts-Konferenz in Gens aus gestellten Grundsätze, die doch auch von 15 italienischen Ver tretern unterzeichnet sind, bedarf keiner besonderen Hervor hebung. Di se Grundsätze tn Einklang zu bringen mit ihrer handelspolitischen PrartS, wird kür die italienische Rciftcrnng eine schwierige wir glauben, eine unmögliche Rnsgab- sein. Ebe sie nicht gelöst ist eö die deutsche Industrie ihrem Inter- esse wie ihrer Selbstachtung schuldig darauf hii'znwtrken dast den italienischen HandelSschtkanen durch diplomatische Vor stellungen oder wenn diese nicht helfen sollte», -„sch eine entsprechende Behandlung des italienischen Exports nach Deutschland ein Ziel gesetzt wird. lieber -le wkrlschnfMcbe Sans im Bezirk -er Aandelskammer Sftemnih berichtet die dortige Handelskammer In ihren ..Mitteilungen" sür Dezember: Bet den Firmen der Feinmechanik und Metat:. n> a r c n t a b r i k a t i o n hat sich der Auftragseingang auch >i» Monat November <827 günstig -estallct Der -ingenblick che An>- -ragSbcftaiid bietet noch eine »rsreichcnde Beschäftigung aus uiehiere Wochen hinan». Die Preise sür Rohwollen Und ansterardenittih scsi nnd !>>e Lon- »-ncr Novcmber-Aultion brachte crnente Aulschläge. Diese Ent» ick. Inng ist für die Beschäftigung der Sin, ngarnlvinnereien durchaus nicht erwünscht, weit die daonrch bedingte Ttcipernng der Prelle, die ansterdem noch durch die Lohnerh ihnii zen der letzten Zeit ungünstig nach oben bcetnilustt worden sind, heute ang-nchts des allgemein ruhigeren Geschäftsgänge» sich nur außerordentlich schwer durchsetzen lästt. Die Signatur de» Geschäftes in der Baumwollspinnerei während des MonalS November war gleich dem Monat Oktober schleppend, gcschä'tsIoS. Die Spinnereien aructten zurzeit noch voll an srühcr hcrclngenoniinenen Anfträge.i. Der Abruf oer Garne ist vielsach dringend und e» werde» Annnllicrniigen iciienS der Kundschaft bei Nichteinhaltung der verein-arten kurzen Lieier'ristcn angcdroht. Die Lage in der L i r u m v s > » d n st r i e ftt gegen die Vnr- monale »nvcräiideri. Guter A n s t r a g S b c st a n ' sür Früli- sakik und Loinmer bei allerdings nicht immer ehi gitiisiige» Preise» nnd Licfcrnngsschwicrigkciien in Wintcrwarc, die nG!ge dir niedrigen T «nren seit Mille des Monats besonders kritisch stnd. leiinzcichnen da» Geschäft. Für die T r > k o I a g c n I n d u st r I e Ist die kalte Witterung besonder« günstig: die Aufträge in Lommerware gehen noch nicht so »msangretch ein. Dabei kann der Handel nach Lage der Dinge nicht mit einer Preisreduzierung, sondern eher mit einer PrciS- erhöhnng rechnen. Die cingetrcicne Kälte hat In der Slosshandschuhindu- st r ! c auf da» Winiergeschäst günstig cingewirlt. und die Kunden treiben, dast die rückständigen Wlnterhandschuhc nunmehr zur Ab lieferung kommen, denn cS stnd noch eine ganze Menge A»siräge rückständig, die aus Mangel an Arbeitskräften nicht zur Zeit be schäl ' w-.den onnicn. Wah-'chcinlich wird -k. wenn das Wetter anhält, an Nachord.r« nicht schien. Bevorzugt wird, auch sür die nächste Wi-iieriaison. Toppe.wäre. Ter 'ür die Trils'agcnindusir'. in so großem Maste begehn: sogenannte k u n ft s « i d e >, e Atlas- lr > kot Hai «inen derben Rückschlag bekommen. Es ist eine Stockung in der Abnahme dieses Artikels zu verzeichnen, iedcnlalls ein Beweis dafür, dast kolossale Quantitäten geliefert morden stnd, die nicht »('gesetzt werden lonnicn. ES bleibt abzuwarten, wie sich ba» Geschäft in diesem Artikel im nächsten Frühiahr wieder ent wickelt. Die Witterung im BerichtSmonat Ist für die Strick- und Kulserhandschuhbranchc lehr günstig gewesen. Das Drängen der Äundschasl um AuSllcscrung aller Rückstände zeig!, dast der Winierbandschuh gebraucht wird. Fm vergangenen Monat ist im allgemeinen eine sehr bemerk bare Belebung >m Meerane-Glauchaucr Weberet- bczirk eingciretcn. ES stnd zum Teil bedeutende Auiträgc ein- gegangen, so dast sehr viele Wcbsttthlc mii Ketten neu bezogen werden konnten. Färbereien und Appreiur-Anstalicn — besonders letztere —, sowie sonstige Hilssinduftrien, stnd gut beschäftigt. Für die W o l I w a r e n s a b r i k a I i o n sind gegenüber dem Oktoberbcrichl bemerkenswerte Beränbcrungc» nicht zu melden. Die Saison neigt dem Ende zu. Aufträge aus FrllhsahrSUcscrungcn gehen In mäßigem Nmiange ein. Der Eingang der Anstenständc ist trotz der Anspannung aus dem Geldmarkt befriedigend. -SchsischeGuftflahlwerke Döhlen» A -D.Dresden Tie ordentlich« Hauptversammlung gab zunächst ihre Zustimmung zu der bereits erfolgten Aufnahme von 1 Millionen Reichsmark Anleihe, wobei vom Vorsitzenden betont wurde, dast man damals die günstigere Geldmarktlage auSnutzcn wollte und infolgedessen diese Anleihe onch unter Bedingungen abschlicstcn konnte, wie sie heute nicht annähernd hätten erreicht werden können. Hieraus wurde der Verteilung von 6^ i>. B. »Al Dividende zugcftimm«, ebenso der Znwabl in den AusstchtSrat, der Herren Generaldirektor Lässig von der Maschinenfabrik Schubert K Salzer A.-G., General direktor KIclnbcrne von der Maschinenfabrik Buckau und außerdem im Verfolg der bekannten Verschiebung in der Gruppierung der Großaktionäre Kilo Wals, Paul Rode und Ottomar Strauß. Generaldirektor Wteckc führte aus, dast der erfreuliche Auftrags eingang im neuen zzanrr »nvcranberr angcüaircn habe, da« über die augenblickliche Konsunktur lediglich eine Mengenkonsunktnr und keine PreiSkoniunktur scl, so dost zurzeit nur durch die erhöhten Umsätze kleine BetrtcbSübcrschüssc crniöglicht werben. Bekanntlich siche man im Bcgriss, auSznbaucn und zu modernisieren in der Ab. sicht, die Rentabilttät des UnicrnchmcnS zu steigern. Der Vor sitzende betonte noch, daß mit einem anschiiltchcn Auftragsbestand in da» neue Jahr cingctretcii wurde und das Werk infolgedessen noch ans mehrere Monate Beschäftigung habe. Durch die tn vollem Zuge bcstndlichc Modernisierung der Anlagen wolle man dtc Pro duktion im ganzen wesentlich erhöhen. Leider müsse er sagen, daß die Bemühungen, ebenso wie die der deutschen Eisenindustrie, im all gemeinen die VoranSsctznngen für eine gesunde Entwicklung zu schassen, durch die bekannten Ereignisse In Frage gestellt werden. Die deutsche Eisenindustrie arbeite mit wesentlich böheren Löhnen als unsere Nachbarn In Frankreich, Belgien und Luxemburg. In Verkennung der Tatsache, daß nur barte, unverdrossene Arbeit uns unsere wirtschaftliche Freiheit wiedergeben kann, sollen allerdings der Eisenindustrie letzt durch Verkürzung der Arbeitszeit ohne Schmälerung de» einzelnen Arbeitseinkommen«, sowie durch eine weitere allgemeine Lohnerhöhung neu« und erhebktche Lasten tn einem solchen ttmlange an Gebürdet werden, dast di» Forttüstrnng der Betriebe mit den Grundsätzen solider kaiismännischer GeschäftS- gcbarnng nicht mehr vereinbart werden könnten. Sollt« e» nicht gelingen, noch In letzter Stunde Verständnis sür dlelr Lage bei denen zu linden. In deren Händen die Entscheidung liegt, so kommt dir gesamte Eisenindustrie de» Lande» zum Stillstand. Berliner Schluß» und Nachbvrle vom 8. Dezember. Im weiteren Verlaus der Börse iicle» vor allem zahlreiche Käufe der Banken.Nttdschaft am Kassamarkl aui der einheitlich ein feste» Gepräge zeigte und damit auch den Termin, und variablen Märlteu einen Rückhalt gab. Die srcnndliche Gelamisummung daue.te in der zweiten Stunde an, wenn auch die Kurse niehrsache Berändcrungen zeigten. Farbenindustrie ginge» vorübergehend aut 2.'-8.2d. Wald- Hof aui SSt bis 251, Tc„aucr Gas aus 171,7d Go I70.z bis l.S.Sö. Lchilsahri». und Baiilaiiicn behaupteten ihre höchsten Dagrdiurs« nicht, dagegen schloft die Börse aui anderen Gebicicn in sehr fester Haftung. An der N a ch b ö r s e bröckelte ei» Teil der Montana.ticn um fti bis !-4 ^ ab. Eicttrische nnd Lvrftwcrie behaupteten die Schiustlnrsc nicht, dagegen blieben Zellstoss Waldho! mit 258,b, Schiss- iahrio- und Bankallicn. sowie die Ncnbesitzanlcihe mit l»,t2ä gesucht. Gute Meinung bestand sür Zuckerncrie ans Grund der iniernaiio- naien Abmachungen. Tcxittwcric zogen nachbörslich teilweise leicht an, so Schlei. Textil 82. Man nannte im einzelne» I. G. Karben 2110. Siemens 2N7.5. Schlicker, INN.z, Gcsftircl 272,i>, Schnttheist 877,5,. Dftwerle 327, Vcr. Glanzsioss 550, Bergmann 217, Hapag >13,5, Nord deutscher Lloyd N8,5, Tanalbank 222,5. Ittlbcsitzanicihc l und ll 52,80, >11 55,8» Der K a s s a m a r k I konnte sich allgemein beleben, da die Banken »ndichaft zahlreiche Heinere Aufträge erieilie. Die Beseiti gungen betrugen überwiegend l bis 8?«, in einzelnen Werten auch erheblich mehr Die Umsätze waren irotzd.'in noch unbedeutend. Die Beseitigung wurde durch Maieriailnapphcft begünstigt. ES ge wannen u. a. Siraisnndcr Spieliaricn 7, Rhein. Spiegelglas 7. GirmcS »,5. Mcch. Linden t2,5, Baroper Walzen 5. Nositz/r Zucker 8.5, Licberinann 8, Emil Heinicke 2. Eintracht Braun'ihien 1, Dürencr 'Metall 8, Toorn.aai 3. Rvieifthai Porzellan 3. Gladbachcr Wolle 1,5 ?o. Dagegen verloren u. a. Presto 3,5, Warstcinc- Gruben 8.5, iltheinischc Tcrttl 2'/L. Am Marlt der scstvcrzinSlichen Werte gewannen Kru.'p-Db!>gal v»e» I 7», im übrigen waren allgemcin Keine Erhöhungen zu verzeichnen. Franlisur!er Adenddör'e vom 8. Dezember. UncinhcitliÄ. Die Abendbörse war sehr widerstandssähig, doch durch Gewinn- miinahmcn der Tagcöspcbulaiioii nicht mehr cinhcitüch fester. Höher lagen nur Bankaktien und Elekirowerlc, mit Ausnahme von Sic- mcnS <!e HalS.c, serncr die meisten Nvnianwerie. Etwas leichter waren die I. G. Karbcn-A.ilcn und Wo'dhos. SchissohrlSwcrie weiicr srcundlich. Der weitere Verlaus blieb lebhaft, bei aller dings leicht crmästiglcn Kursen. Deutsche Staatsanleihen: Deutsche Neichbanlcihc, Abi. Alibcs. 52,75, dcrgl. Ncubcs. 13,1. 1 Aige Schutz- gcbicisanlcihc 7,01. Ausländische Anleihen: s?i»ige Zolliürlcn II 12,25, Ungarn Gold 21,5, 5 7»igc Mexttancr >8,75. Bankaktien: Commerz-Bank 170,5, Danatbank 221, Dcuischc Bank 155, Disconio- Gcseüschast 118,25, Dresdner Bank 158,5. Metallbau! 138,5. RcichS- bank 178. Bergwerks».iicn: Budcrus 82,25, Gclscnlirchcn 181^, Harpener 183, Klückncr 120, Mannesmann 112, Mansseld 115,25, Dbcrbctars 88, Phönix 80. Rheinische Branniohlcn 226. Nheinstahl 159, 8<crcinigle Tlahlweric 100. TranS, oriwcric: Hapag 112,5, Nord- deulichcr Lloyd 118,75. IndnstrieaKicii: 2l. E. G. 156,2.5, Bergmann 187.5, Daimler 8l,25. Erdöl >23,5 Dcuischc Gold und Silber 181,5, Elelir. Licht und Kraft 188,125, I. G. Karben 258,25, Kelten L Gnillcaumc >20,5. Th. Goldschmidi 108,75, Holzmann 163, Lah- mcyer INI,5, Mciallgcsellschasi 181, Ncckaisulm 102, Riilgerswcrke 88.5, Schlickert 168,75, Siemens L Halste 266.5. Tüddculschcr Zucker 181,75, Zells.oss Waidhos 252, Gessürcl 271,5. Nachbörsc: Maus- seid 111,87, A. E. G. 156,2a, Siemens S- Halste 267. Phönix 80.75. London, 8. Dezember. 3,50 Uhr engl. Zeit. Devisenkurse. Neuyork 188-/,., Montreal 188"/,«, Amsterdam 12.0.'/,«. Paris 121,03, Brüssel 81.88. Italic» 60,02, Berlin 20.11, Schweiz 25,27.50, Spanien 28,52, Kopenhagen 18,20, Stockholm 18,08,50. Lslo 18,31. Li>,abon 88.87. HelsinzsorS 183,80, Prag 161,68, Budapest 27.80. Belgrad 277. Sofia 6U>, Nios.a» 810. lllumän en <87, Konstant.»opcl 838, Athen 3N7.50, Wien 31,62, Lettland 25,25. Warschau 13,50, Buenos Aires 17,81, Rio -c Janeiro 587. Alexandrien 87,50. Hongkong 2,0^ ,« Br., Schanghai L.7" ,« Br., Jolotmma t.IN« ,«. Mexiio 21,00, Montevideo 5t,I2. Valparaiso 88.38. Buenos aus London 17,87. Rio aus'London per 80 Tage 596. Neuyork, 8. Dezember, t0 Uhr. Devisenkurse. Berlin 23.88, London. Kabel 188-/,«. M-Tage-Wcchsei 183"/,«. Paris 383,625. Schweiz 18.82. Italien 512,50. Holland 10.11,25. Wie» 11,10, Budapest 17,50. Prag 286,25. Belgrad 176,25, Warschau U.25. Oslo 26,61. Kopcn- Hagen 26,82. Siockhoim 27,10. Brüssel 13.88. Madrid 16.52. Helsiiiglors 252.25, Buiarcst 62. Privaldis ontlatz 3!^ bis 8!-iMontreal 88.93, ?lrgciftiiiien, Öioldvcso 102,80, Pa iierpclo 12,80. Rio de Janeiro tl,91. Sofia 72. Aihen 133.25. Japan 15.87. Dollar in Buenos Aires 87.28. Rciryork, 8. Dezember. Devisenkurse. sSchftist.l Berlin 23,88,75, London. Kabel 188,25. 6g-Taee-WcG'cl Paris 883»/,«. Schweiz 18.32, Italien 512,625. Holland 10,15. Wien 11.10, Budavcst 17,50. Prag 283,25, Belgrad 176,55. Oslo 26,62, Kopcniiaacn 26.82. Stockholm 27,00,25. Brüiicl 11.00. Madrid 16,51. Bukarest »2. Argen tinien, Goldvcso 102.85, Pgp!er"csv 12,78, Rio de Janeiro II 81, Sosia 72, Athen >33. Java» 15.83. Baiisakzei-tc (80 Tages, Geld 3,875. Brief 8.25. tägliches Geld 1, Prima-Handelswechsel, nicdr. 8,75, höchst. 1. * Pittler Wcrkzengmaschincnsabrik A.-G., Leipzig-Wahre«. Die Aktien dieser Gesellschaft begegneten in den letzten Tagen an der Berliner Börse einem lebhaften Interesse, so daß sich der Kurs be deutend erhöhen konnte. Im Ziisammenhang hiermit waren Gerüchte im Umlaui. dast bei dem Unternehmen wichtige Transaltionen bc- vorstchcn. Wie der D. H. D. bierzu crsährl, handelt cs stch darum, dast zurzeit Verhandlungen geillhri werde», die die Anglicdc- rung der Magdeburger Wcrkzengmaschincnsabrik A. - G. zum Ziele haben. Die Verhandlungen sind noch nicht ab geschlossen, sondern bcsinden sich noch im Vorstudium, doch glaubt man. sie zu einem günstigen Ende durchführen zu können. Um dies« Eingliederung vorzunchinen, wird sich eine Kapiialcrhöhung bei Pitt- lcr nicht umgehen lassen. Ihre Höhe ist aber, da der Uebcrnohme- vreis noch nicht scststchi, unbestimmt. Das Ende dieses MonalS ab- lausende Geschäftsjahr Hai sich bis setzt gift angcla„cn. Es ist auch damit zu rechnen, dast mindestens die Voisahrsdividende i7?K> zur Ausschllliuiist gelangt. An der Börse gehen die Taxen bis aus 10'-S. * Deutsche Rechenmaschinen Werke A.-G., Leipzig. Die Gesell schaft. die stch Im Geschäftsjahr >825 einer Sanierung durch Zu- iainincnlcgung deS Atticiilapiials im Verhältnis von 2 : t und an- schü.'st.'Nde Wicdcrcrbühiing um ilüOOiiN aus 1206 000 Reichsmark unterziehen mußte, nnd die dann weiterhin auch das Geschäsissahr >82» mit einem Verlust von »7 188 Reichsmark abgeschlo„cn Hot. be ruft eine austcrvrdcnlliche Hauptversammlung au« den 29. Dezember ein. der „Bericht Uber die Lage der Gesellich-lt" erstattet werden soll. Dtc Tagesordnung enthält daneben zwei EocntualanttSge, einmal Herabsetzung des Aktienkapitals in noch scstzusetzen- dcm Ausmastc und zum anderen Liquidation der Gesellschaft. H. T. Böhme A.-G. In Ehemnift. Dir Hauptversammlung setzte die Dividende aus 7 A >5?Ll fest aus einem Reingewinn von llt 031 >1V1 382> Reichsmark. Dte Verwaltung bezeichnet den gegenwärtigen Geschäftsgang als befriedigend. * Die Sanierung der Handelsgesellschast Nalssclsenschrr Ge nossenschaften A.-G., Verlin. In der Hauptversammlung stand der Abschluß stir d»S Geschäftsjahr 1826 zur Diskussion. Wie bereit- bekannt, Iah sich die Verwaltung gezwungen. Mitteilung gemäß 8 218 H.-G.-B. zu machen. Der ansgewtcsene Verlust van 1 10880S Reichs mark bet >808800 Reichsmark Aktienkapital Ist, nach den Ans» sülirungen der Vermattung, nicht nur a»S den Geschäften im Jahre >026 entstanden, vielmehr ans die graste Lagerhaltung mit den er» sorderltchcn Zmmvbiliciiniikosten der Jahre 1821 und I02ö zurück- znsUhrrn. Da» Aktienkapital von 1.1 Million Reichsmark, das nach der Papirrmarknmstellnng in iüns Jahresraten clnzutordcrn war, sei erst zu drei Fünftel wieder anfgefUllt. Die Gesellschaft habe sich also gezwungen gesehen, sehr hohe lreinde Kredite in Anspruch zu nehmen. Hierfür seien im abgetaufenen Jahre 17SÜ82 Reichsmark «« Zinsen «rsorderllch gewesen. Der von der Raisselsenbank zur
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