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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271209014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927120901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927120901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-09
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1927
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Die Besol-ungsor-ming vor dem Landlage. lyvrtsetzung de» «»richte« au« dem «denddlat«. iZtnauzmintster Weder Mrt weiter fort: F2r das lausende Jahr «erd« dt« DeSnng s» erfolge». «S in de« in unsere« Blatte bereits behandelten Nach- tragSelat vorgesehen sei. Im Jahre 1>i8 «erde die voll« «»»-virknng der BesoldnuaSordnung mit einem Betrage von 17.1 Millionen Mark in Erscheinung trete«. Die Finanzlage sei als ernst ,« bezeichne». 1a »Ir in diesem Jadre im «anShaltv'an elnDesizitvn 17 Millionen Mark hätten Es «erde daher in den »rasten Jahren änherster Z n r N ckh a I t n « a und Einschränkung bcdtirsen. Die Re-iernng rechne damit, laß die Bcamtenschast BerständniS dafür aei-e. Bei bester Penrtcilnng der Lage könne man im nächsten J-brr mit einem Medranskommen an Stenern von rund 24 Millionen Karl rechnen. Diese kl Millionen Mark ledi-lich ?«r Deänng der Beamtenbesoldnnaen verwendet, ergebe immer »mß rin Defizit von 18 4 Millionen Merk. Damit sei aber noch nicht daS Defizit des setziaen HanSha'tpkan« von 27 Mil lionen Mark abgedeck«. Neaicrnng nnd Landtag mühten natiirlich mit allen Kräften desirebt lein, diele-t ^s'-lt d-rch ffin'pernna z« beseitigen ES sei bcdanerlich. des« in vie'en xeamtcnrelolntionen die DccknngSsreae so angesehen we-de. «iS wenn sie eine untergeordnete Bedeutung bade, obwods Ne Ile Kernsrage für die Erhaltung beS BernsSbeamtentnmS sei. Nebcrtrledcne Jordernnaen müßten «um ll7"k« de» Staates führen und damit «um Ruin der Wirtschaft »nd der Rechte der Beamtenschaft. An lerlelben , wi« die Lände» briänden Nch auch b«e G e» me in den. Für das ka> lende Ne<*nuneSt-hr scheine iür die <Y»-eind"i die D--k»ng«sraqe gelöst «« kein Der Mehrerlös an Grund- «nd Gewerbesteuer werde auch den Ge—ei-den »»»ule kommen. Da üe weist einen Anschlag von 125 «Nr»,, erb den. müden üch mit der Srrs'»ehr'»„usteucr rund 18'« Millt-nen Mark gegenüber einem Be'-'d,'naSmck"^eb-rs von 18 Mistia»-n Mark ergeben. F'tr die kom—o-d-n J-dre miste tich die Hilke des Reiche« aber auch aus die ^eme'nben erstrecken. Andersetts mlib»en die Gemeinden dieselben Spar- malinahmcn dnrch'ühren wie der Staat. Die Erhöhung der Vensionsbekasinng betrage in die'em Jahre 7 l Millirnen Mark. Die Pensionär« in die neue Be'o'dnngSordnnng einzr-süa-n. sei nicht möglich. ES ersolgten aber qan« erbebliche Anschläge an? bie Pensions, nnd die «kinterbsicbonendc ftge. Jnsol-e der jelöaen Sle'aldi'n-serhöhungen stiegen diese A'ttwend „gen ani SS Millionen Mark, im Jahre 1828 aus 58 Millionen Mark. ES seien daher weitere N,'twend«ngen nicht zu vcr- auiw"rlcn so wünschenswert sic auch seien. Die De«kungs'raae für die BetoldnngSorbnnng sei «ich« gelöst und müsse ung-'Sst bleiben, weil das Ver hältnis «wischen Reich und Ländern noch nicht ge klärt sei. PS bestehe «weisellos die moralisch« Berpslichtnng. den Ländern nnd Gemeinden das «« neben, was sie nicht auf- brinaen könnten. Die Vage Sachsens witrbe dedentend günstiger sein, wenn Sachsen die Stenern erhielte, die im eigenen Lande ««stammen. Eie ungünfstge Regelung der Lä'IiiNclgeltaltung mache für Sachsen eine Ben"<ütcilignng von U.5 Millionen Mark ans. Das könne aus die Daner nicht lo wciteraehcn. ?lbg. Böttcher lKomm.s fordert, daß für die Beratung der -Iclöldiingsvorlage Zeit gelassen werde. ES dürfe keine Gali'pr'schiistcrci betrieben werden. Daher müsse eine 5ili'chciircgel»ng erfolgen. Ter Redner nennt die Vorlage ein soziales Verbrechen. Abg Dr. Kästner lDen» l betont, daß bie BcsokdungS- ciM'iinacn von der Wirt'chaft begrüßt würden, dicke aber »ach nicht der Weisheit letzter Schluß ict Der Redner nimmt Acziig ans ei» Schreiben des WirtschastSministerinmS vom A, ^>-"Iembcr 1827. in dem an die Wirtschastsvcrtrctnngen im Zilinminenhong mit der Frage der Veamtenbcloldnngs- kiM'iina die dringende Empsehlnng gerichtet wird, un begründete Preiserhöhungen «n unterlassen. Er fragt die Negierung. ob ihr bekannt sei. das, in den Gemeinden Er» l,Übungen der Realitcnern. der Werktariie nim. unter Bezug nahme ans die Bcivldnngscrhöhungrn angekündigt würden, und was die Regierung zu tim gedenke, nm der Beunruhigung entgegeiiziitreten dir durch das Widerspruchsvolle der er- wülmtcn Tatsachen und thrcS Erlasses ausgelöst werde. lLärmcnder Widerspruch lnrkS.s Leute Beginn -er Ausfchudberalungen. OberregterungSrot Dr. ». Buch führt im Austrage beS Wirtschastomtnisteriumö u. a. folgendes aus: Dad Rundschreiben deö WirtlchastsminisieriumS vom 2V. September bezieht sich aus einige damals in Aussicht ge- stellte Preissteigerungen, dl« von der Beamtenschaft als An- «eichen einer allgemeinen Preise,Höhung gebeutet wurde». Eine Erhöhung der steuerlichen Belastung der Wirtschaft tu- svlge der Besvldungserhöhungen konnte damals und in den folgenden Monate» noch nicht in F'age kommen Das Wirt- tchastsminislerium hielt es für seine Pflicht, bie beteiligten gewerbliche» Kreise rechtzeitig aus diele Besorgnisse der Beamtenschaft hinzuweilen. Auv dielen, Grunde ist das Rundschreiben erlasse» worden Es richtete insbesondere die Aufforderung an die berufliche» Vertretungen von Industrie, Handel und Gewerbe, auch ihrerseits dahin zu wirken, daß es unbedingt unterlassen werde, tn Ankündigungen usw. Preissteigerungen tn Aussicht zu stellen, um «um baldigen Einkauf anzurcizen. Das Wirtschastsministerium glaubt nicht das, das Rundschreiben den gewerblichen Kreilen berechtigte» Anlab zur Beunruhigung bieten konnte. Die von ihm be mängelte Art der Ankündigung von Preissteigerungen ist vereinzelt geblieben. Wie auch der amtliche vebenshaltungsinde, erkennen läßt, ha« eine Preisbewegung nicht eingesetzt. lLärmender Widerspruch links.i Abg. Menke lSoz.) nennt die Vorlage eine Mißgeburt, eine Promenadenmischung allcrschlimmstcr Art Dazu komme, das, dem Landtage «ngcmntct werde dieses Monstrum in allerkürzester Zeit z» verabschieden. Man merke daS Fehlen der praktischen Mitarbeit der Organisationen. Das werde sich schwer rächen. Die höheren Beamten hätten es ausgezeichnet verstanden, ihr Schäschcn ins trockene zu bringen iZurus von rcchtö: Dr. Btthrerls Allein bei den Ministern sei eine monatliche Steigerung von weit über 5M Mark vorhanden, eine Summe, mit der die nnteren Beamte» ein Viertel- oder rin halbes Jahr leben mühten. Gleichzeitig begründet der Redner den Antrag seiner Fraktion die Negierung zu er suche». den Beamten der Landeöpolizci in de» Gruppen ll und III ebenso wie den übrige,, Beamten ans die zu er- >,»artende Gchaltserhöhnna Vorschüsse zu gewahren. Der Redner behauptet im weiteren Verlause seiner Aus führungen. das, eine Preissteigerung gar nicht mehr ein- zntreten brauche, sic sei schon da. Seine Fraktion werde alles tun. die Vorlage lo schnell wie möglich zu verabschiede». Anderseits müsse bis z»m 2N. Dezember eine Zwischen- regelung vorgcnommen werden. Abg. Siegelt iD.-Nat.i äußert, die Beamtenbesoldungs vorlage bis zum Schluß deS Jahres noch zu verablchi-den lei dringend erforderlich, schon damit das Thema der Belol- dungsreform endlich wieder ans der öffentlichen Diskussion verschwinde. Seine Fraktion werde sich allen Versuchen einer Verschlepp»««, widcrsctzen. Tie erkenne in der Beivldungsvorlage die Erfüllung des Notwendigen und des Möglichen. Sachsen lei von bestimmten Vindungc» abhängig: Eine Vesoldungöreform müsse sich der des Reiches und anderer Länder möglichst anpasicn und müsse sich endlich nach der Finanzdecke unseres Landes selbst strecken. Jnnerhakb dieser Bindungen müsse das Notwendige und Mögliche verwirklicht werden. Tie Besoldungsordnung vom Jahre 1820 habe ossenkundige Mängel und Fehler aus- gcivicsen. Allerlei Unstimmigkeiten habe die Zniammcn- sasiung ganz verschiedener Beamten in der gleichen Besol dungsgruppe und anderseits die Verteilung gleicher Be. amte» aus mehrere Gruppen ergeben. Das Lnstcm der Schlüsselung habe zu neuen Ungleichheiten besonders durch Abändcrung der Grundsätze In de» verschiedenen Ländern, geführt. Sv lei cS zum Zusammenbruch des gan-en Systems gekommen. Ein anderer schwerer Mangel der bisherigen Be- soldivigSordnnng lei die Unzulänglichkeit der Gehaltssätze a«. wese», die seit 1021 trotz steigender Teuerung nicht aufgcbcssert worden seien. Die Folge sei Verarmung nnd Berschnldnng in allen Beamtengruppcn, auch den oberen. Tie Reform dürfe sich nicht erschöpfen In prozentualen Zu schlägen zn den Grundgehältern. Sie müsie eine wirk» lichc Ausbesserung der Bezüge und zugleich eine organisatorische Neuordnung der Besoldungsgruppen bringen. Diese Forderungen seien in -er Vorlage erfüllt. De» merk lichen Gehaltsaufbesserungen, die natürlich im Nahmen der finanziellen Kräfte des Landes liegen, stimme seine Fraktion zu. ebenso der Neuorganisation des Gruppcnlnstcms nach dem Gesichtspunkte der Laufbahnen. Tie Anpassung an die Rcichs- vorschriftcn über WphnnngSgeldznschüffe sei zu billigen. DaS OrtSklassenverzeichnis bedürfe bringend einer gründlichen Durchprüfung. Entgegen aller Kritik werde dieses Ge'c«, der sächsische« Beamtenschaft einen wesentlichen Dienst leisten. Einer vielleicht geplanten Erhö hui, aber Mini st er- gchälter wideripreche leine Pariei ichon im Hinblick auf bie geförderte Verwaltungöresorm. Einer Erhöhung der Dienstausiran.dSeniIchädigung«'» sür die Minister wideripreche seine Parte« nicht, erhebe aber schwere Bedenken gegen die geplanten Son-erzulageii für Ministerialbeamte nicht aus Uebclwollen gegen diese Gruppe, sondern in Rücklicht auf die ckanze übrige Beamtenschaft des Landes und im Hinblick ani die eben erwähnte Verwaltungsresorm. Die Einstufung der Richter entspreche nicht den be rechtigten Wünschen. Der Redner trägt weitere Einzelwünlche der Lehrer, WohlfahrtSbeamtinnen. Kindergärtnerinnen, der Beamten an Gesangenanstaltcn. Forstbeamten, ErpediNvnsbeawten. ban- technischen Beamten, Polizeibcamten. Justizwachlincister.Amis- lind Kassengehilsen vor. Der Vorlage des Beamtenruhe- gchaltsgeletzks sei zuzustimmen Sie versucht die bestehenden Härten sür die Pensionäre, besonders die ivg. Altvensionäre. auszugleichen. Der Wohnungsgeldzuichuß lulle nicht bloß all gemein nach Ortsklasse L gewährt werden. Der Nachtrag zum Hauskmltpkan iür t!127 g de zu ernsten Bedenken Anlaß, zumal dio Mehrkosten von 22 Millionen Mark sür das lauscnin: Rechnungsjahr nicht voll gedeckt würde». Zwei Fragen blieben offen: Wird die bisherige Vinnahme- guelle aus laufenden Steuer» und Rückständen auch künftig so reichlich fließen, und zweitens: Wie solle das um 4 Millionen tForilegiina stet,» »ächlt- k»t«« t Um wieder ordnungsmäßige Verdauung zu erlangen nehmen Sie einfach nach oen Mahlzeilen einen hawen KofseelSfsel Biscr rle Magnesia in etwas Waller Biierirte Magnesia n uirolisieil den Sämciiderschus) der io häukig die Uriache von Maoenbeschwerden st. Sie beseiligl Sodbrennen. Säureasseklicmen, Blähungen, Brech reiz Magen'cdwere uiw. uiw. Diserirle Magnesia dal sich schon viele Jahre lang bewähr! und ist in allen Apotheken erhältlich. Wichtig! Kitten Sie sich vor Nachahmungen und bestehen Sie dar us. nur die echte Biserirle Magnesia zu erhol en, die den Namen Dismag Ltd. 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Die Kiipserstichiammlung wurde Inventarisiert, die Pandschristensammlung anögcbaut. die Sammlung vvn Gold, schmicdcarbciten und die Archäologische Sammlung neu aus- llestelll eine Sirmmlung zur Volkskunde begründet. DaS Ziel lcincö Lebens. daS ihm unterstellte Institut zum Natio- nalmuscum des siebcnbürgiich - sächsischen Volkes und z»m Niclelpunkt seines geistigen Lebens zu machen, hat Ciaki zwar noch nicht erreicht, er ist ihm aber, vor allem auch da durch. daß er de» Gedanken in weitere Kreise trug, ein bc- trächtlich-s Stück näher gekommen. 7 Jeitichril« sür Musik. <'a»oi!chriftlkiter: Tr. Alsrcd Heutz. LI«i » a r ä b r r - V e r I a g . Leipzig. Tezemberhelt. ?ll» öauoianssav de» Eesie» ist eine vrtnzivlcllc Reirachiung de» Saupl- schriittclccr» über die V c r st a,»t l l ch u n a der Konser- »niorien iindbecoiidere de» Leirnlaer», an,»leben v» iolgen wclierr ?l„ssäoe. so eine liebevolle Nnteriiichnng der zebn Ständchen »on Loewe imil MuN'beilagei a»S der Feder de» nlliäbrlgen Locwe- storlilicr» Tr. Leopold Llrlchbcra »nd ein Auiiav über SUchard tznchmaner» Nndaaben vorklassl'chcr INaviermuNk. loivle allerlei Icmveiamcnivolle c8lo„en »u aktuellen Srctanluen. Goti^e PlaMK -er Ober!au?ih. Im Sächsische» A l t c r t n m S v « r e i n sprach Stu- dicnial Dr. S i», v n über daS noch so viel umstrittene Gebiet mittelalterlicher Plastik der Obcrlausitz. Er griff die Zeit des lt. und den Anfang des 15. Jahrhunderts heraus, also die Zeit gotischer Gestaltung kirchlicher Kunst. Die Oberlausiv ist auch in künstlerische» Dinge» ein DurchgangSland gewesen. Ihre Kunst, so versuchte der Vortragende nachznweisen. ist lcii, e bodenständige Kunst gewesen. Einflüsse vvn Nürnberg nnd Wsirzbnrg sind ebenso anzunehmen, wie Eln- sliiiic aus dem Osten: von BreSla». von Krakau her. Das aker hat lener Kunst die überaus große Mannlgs ltigkeit ge» geben, die immer wieder dem Kunstsreunde so reizvoll er scheint. Bestimmte Meister sind freilich kaum nachmeiSbar Slilocrglcichende Studien haben bisher nur zu Vermutungen zu mehr oder weniger sicheren Gruppierungen geführt An der Hand prächtiger Lichtbilder versuchte Dr. Simon, den streit der Meinungen über die Zeit der Entstehung sencr überraschend reichen Kunst zu entscheiden. Weist z. B. Gnrlitt in seiner Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdcnkmäler Sachsens die prachtvollen Gestalten der Maria und des Johannes in der Alten katholischen Psarr- kirche zu Radibor der Zeit »um 14N0" zu, so nimmt Dr. Simon die Zeit um t45ll an — die Gestaltung deS reichen Faltenwurfes der Gewänder verglichen mit beglaubig, ten Bildwerken aus dieser Zeit, veranlaßt ihn dazu. Je näher die Künstler dem Ende des >5. Jahrhunderts stehen, nm so mehr haben sie versucht. daS Seelische ihrer Ge- stalten heranszuarbcitcn. Trägt die Gottesmutter Maria ihr Kind ohne innere Anteilnahme aus dem Arme, dann ist daS Werk wohl der ersten Halste deS 15. Jahrhunderts zuzn- weisen. Hat aber der Künstler seine Werke lebenswahrer zu gestalten vermocht, ist cS ihm gelungen, auch das Seelenleben klarer zum Ansdruck zu bringen, dann sind wir wohl bercch- tigt, daö Merk der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts znziischrciben. Erleichtert wird dte zeitliche Zuweisung dann, wenn baugcschschtliche Daten einwandfrei scststehen, wie bei spielsweise bei der Pcterskirche in Görlitz, die 1457 auch dem Paulus geweiht worden ist — die Apostelgrstalten beS Peter nnd Paul dürste» also wohl kaum früher entstanden sein. Die Ha »pt kirche in dem an gotischen Knnstwcrkei, so überaus reichen Kamen« bietet ein weiteres Beispiel hierfür: hier trägt bie Predella des MtchacliSaltarS bie Jahreszahl 1408! DaS ChristuSkind vom Hauotaltare dieser stolze» gotischen -Kirche ist — vielleicht — tn Anlehnung an Dürcrsche Vorbilder geschaffen: die Figur wird deshalb von Gnrlitt der Zelt um 15»y zugeschrleben. Dieser »Hanptaltar* der Kamenzcr Hauptkirchc ist ein köstliches Merk gotischer Gc- staltiingskunst: der Mlttellchrein mit der Maria »nd ihrem Kinde, mit Johannes dem Tänser zur Linken und dem Apostel Johannes zur Rechten ist ebenso vvNendet geschaffen, wie die Figuren tn den Seitenflügeln, besonders der gewaltige Ebristophoru». Und wie wundervoll hat der Künstler bie Schnitzereien der reichen Baldachine über dielen Figuren zu schallen verstanden! Wie wundervoll gliedert Nch dieser Marlenaltar dem stolz zum Himmel strebenden Raume mit seinen herrlichen GlaSscnster» ein! Reifste gotische Kunst kann der andächtig Beschauende dort bewundern. Aber auch die K a m e n z e r K l o st e r k i r ch e mit ihrem schmucken West- giebel. mit ihren schönen Altären verdient, mehr besucht zu werden. Der Marlenaltar, der FranzisknSaltar. der Aoostcl. altar. der Annenaltar Nnd gotilche Meisterwerke. Sie be halten ihren Wert, auch wenn der Kunsthistoriker vergeblich nach dem Woher, nach dem Wann ihrer Entstehung fragt. Dr. Simon muß dasttr gedankt werden, daß er wieder einmal aus diese Zeit reichsten Kunstschaffens in unserer Oberlansitz hingewiesen hat. ll. dl. Bücher und ZeilschrMen. X Feierstunden In der Natnr. Don Pros. Tr Hon» Meier» ki o s e r. iBerlag von Fuliu» Hollniann, Stuttgart.! Mit 2r> gonz- lcitigcn biolog. Zeichnungen und 16 Ticsdriieklaleln. Dte »Feier stunden- sind ein Symptom unserer Zeit sic sind herauSgewachicn au» der immer stärker werdenden Abkehr vom Materialismus und der heißen Sehnsucht nach innerem Frieden, die die Menschen er saßt hat. In scheinbar zwanglosen Plaudereien, die aber organisch »ntcicinandcr im Zusammenhang stehen, kühn der bekannte Zürcher Biologe seine Leser zu überraschenden Entdcckersahrlcn in die uns vst sremd gewordene Märchenwelt des Leben». Nnmerklich läßt er dir Erkenntnis ausdämmern, daß der Mensch in der Naim nicht bloßer Zuschauer, sondern untrennbar mit ihr verbunden sei. Ans Wanderungen durch die großen »nd kleinen Wunder in Feld und Auen, iw Lonnenglanz und in der Llcrncniiachi wird die Natnr zu einer Feierstatie, in der Körper und Geist Erholung sinken und EnigkeilSgedanken die Seele ersüllcn. X »rvlM Seemeilen anl blauem Wasser. Erlebnisse aus der Weltreise -cs Kreuzers »Hamburg" l!12i> 27 lauici der Titel eine» neuen, in dem Berlage non Wilhelm Köhler ln Minden i. W. er schienenen Werkes. TaS von Kopiianleninaiii v. Friedeburg geschriebene 246 Seilen starke Buch schildert in überaus icssclnder Darstellung die erste Fahrt um den Erdball, die ein Kricgslchiss der neuen deuilchen Rcichsmarine nach dem Kriege ouKgcsührt hat. Der Leser erfährt mit srciidiger Genugtuung, welch glänzender Emplang den, deuilchen Kreuzer in den Ländern aller Weltteile be reitet wurde, wie er überall eine geradezu enthusiastische Ausnahme sand, wie ihm zu Ehren prächtige Feste veranstaltet wurden. Da neben gibt e» Interessante Ncileschilderiingen vvn Land »nd Leuten, Szenen aus dem SecmannSIcben, Ernstes und Heiteres tn bunter Folge. Ein Werk, das ebenso den Erwachsenen wie auch die reifere männliche Jugend in seinen Baun zieh«. X Liudberghi Wir zwei. In, Flvgzeng öder de« Atlantik. IN6 Seiten Terl mit 21 Abbildungen. In diesen, bei F. A. BroähauS in Leipzig erschienenen Buche berichtet Lindbergh über seinen Lzcan- kkug. Es ist eine Freude, wie bescheiden. Wer gern zwischen den Jetten lieft, vermeint manchmal »in schelmisches Augenzwinkern „LtndnS" zu sehen, das etwa besag«: macht doch, bitte, kein Aus- bebenv. Viel wichtiger als meine Tal Ist ia der ideelle Auttchwung, den die Bemühungen, Zeit und Raum zu überwinden, durch sie ge wonnen haben. Man kann dem selbstverständlich znftiinmen. doch dürste das ntchcs daran ändern, daß .LIndv" trotz allem «in ganzer Kerl ist nnd bleibt. X Der Verlag Knorr L Hirt». München, zeigt solgcnde Neu- öelten an: Klettermaxe. Eine Berliner Kriminalgelchichie zwischen Kurttirstendamm und Tchennenvlertcl von Han» P o k > c n» dorl M» »ss .Zeichnungen von S. W. Boehmer Die drei To »- geweihten Ein Okkultistischer Roman von Han» Ppssrn» dorl. Mi, drei Jeichnungcn von F. R. Schwemmcr — Sana torium Tr. B r ä » l e r. Roman eine» deuilchen Tcickliv» von Kurt Marlin. Mit 16 Zeichnungen vvn Peter Trumm. X .Ränder nnd Soldat«»-. Bon Albert Ehrrnsteln. IBerlag Ullstein, BerttnI
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