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Dresdner Nachrichten : 08.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189906081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-06
- Tag 1899-06-08
-
Monat
1899-06
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.06.1899
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VvesSnev Nachrichten. 137. Seite 2. MM Donnerstag» 8. Juni 18SS Müller-Sagau. nur 50,000 Mark zu bewillige»: vom Abgeordne ten Stvlbcrg-Wernigerode 150,000 'ckNark, vom Abgeordneten Wer ner 2M.OOOM. zu gewähren. Die endgiltige Abstimmung wurde ausgesetzt. bis der Staatswkretär deö Reichsschntzamtes die Mein ung des Bnndcsratlis über die Frage gehört hat, ob der Reichstag überhaupt berechtigt sei, über die Forderung der Regierung hinaus zu gehen. Eine Eveiitual-Abstiminmia über die einzustellendcn Zahle» ergab, daß die Summe von 200,0«)0 Mark gegen 8 Stim men abneichnt, die Summe von 1,">0,000 Mark gegen die Stimme» der Freisinnigen angenommen wurde. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm den Gesetz entwurf betreffend die ärztliche» Ehrengerichte und Aerztctaiinnern in zweiter Leimig nach den KommiisioiiSvvrlchlägen au und lehnte den Antrag des Polen Motti betreffend weitere Einschränkung der Anwendung von körperlichen Straimittelu in Volksschulen gegen die Stimmen der Polen und cttiiger Freisinnigen ab. In der De batte betonten Redner der Rechten und des Eeutrums die Noth- weudigkeit der Anfrechtechaltung des körperliche» ZüchtigungSrechts der Lehrer und bereichneteu den geglichen dieses Recht einschränken den Erlas; des Ministers als das Aeußerstc, was gcthan werden könne. Bei vielen Kinder». sagte der Abgeordnete Sittert >Een- lrnni! gehe der Weg zum .Herzen hinten herum und Abgeordneter ». Willisen lkonserv.) bemerkte: Der Stock hat uns Allen nichts geschadet. Große Heiterkeit erregte es, als ei» Rcgicrungs- kommifsar, ein bekannter Sclvilmciiin, die 'Abgeordneten „Meine liehen Kinder!" anredetc. Morgen Anträge aus deni Hause. Berlin Der Kaiser hat anläßlich der gestrigen Enthüllung des Helmholtz-Tcnkmuls der Wittwe des Gefeierten seine Büste verehrt und er» Handschreiben an sie gerichtet, in dem c-S heißt: In Erinnerung an die unvergeßlichen Berdienstc des Verewigte» um die Wissenschaft und bei der besondere» Verehrung, welche ich ihm alle Zeit gewidmet habe, nehme ich innigen Antheil an der Feier und freue ich mich, daß fortan das Standbild des große» Forschers und Gelehrten den Zugang zur Universität schmücken wird zu seinem Ruhme, zu Ehren der Wissenschaft und zur Nach eiferung für die Berliner akademische Jugend. — Reichskanzler Fürst Hohenlohe ist wieder in Berlin cingetrosken. — Zu der Mik- theilung, daß der Besuch des Prinzregcnten Albrecht von Preußen bei der Königin von Hannover lediglich aus Hvflichkeitsrücksicht erfolgt sei, wodurch die sogenannte Welsensrage selbstverständlich nicht berührt werde, bemerkt die „Voss. Ztg.": „Unmittelbar auch wohl nicht, wenn der älteste Sohn des Prinzen Albrecht, wie in Kissingen getnschelt wird, die Prinzessin von Eunibcrland Heimchen sollte." -- Eine in das Innere von Marokko gegangene deutsche Privat-Expedition ist im Innern des Landes von fanatischen Ein geborenen überfallen und vollständig nusgerieben und ausgeplündcrt worden. Der Führer der Expedition war zeitweilig in der Gefangen schaft der Kabile» und konnte schließlich nur das nackte Leben und sein Tagebuch retten. Berlin. Wolfs's Bnrcan erfährt ans A p i a vom Ol. Mai: Die deutsche» Reichsangchörige» Hufnagel und Marauardt. die ans Ersuchen der englischen Behörden an Bord des deutschen Kriegsschiffes „Falke" in Hast gehalten wurden, sind nach Ankunft der Kommission in Freiheit gesetzt worden. Köln. In den Militärbefreiungs-Prozeß sind 72 Personen, darunter mehrere Acrzte, verwickelt. Die meisten Angeklagten gehören hochgestellten Familien an. Köln. Die „Köln. Ztg." schreibt über die gegenwärtige Situation bezüglich der Kanalvorlage, in Regicrnnyskreisen gebe man sich der Hoffnung hin, daß, zumal die konservative Fraktion noch nicht cndgiltig Stellung genominen habe, ein erheblicher Theil der Konservativen sich den sinanz-agrar-pvlitischc» Gesichtspunkten anschließe, die Minister v. Mianel und der Landwirthschafts- minifter unwiderleqt in der Kommission entwickelt haben. Bezüg lich der Haltung des Eentrums sagt das Blatt, ein Widerspruch der westlichen Abgeordneten werde nicht mehr besorgt. Wien. Aus den Darlegungen des Ministerpräsidenten Gra fen Thn», der gestern im Vollzugsausschüsse der Rechten des öster reichischen Abgeordnetenhauses öfters das Wort ergriff, gewannen die Mitglieder des Ausschusses die Ucberzengung, daß er un gegen wärtige» Augenblicke nicht an de» Rücktritt deute und daß er hoffe, in der Ausglcichssragc dennoch zu einer Einigung mit Ungarn zu kommen. Paris. Im Elysöe treffen noch immer zahlreiche Tele gramme aus allen Gegenden Frankreichs und des 'Auslandes ein. — Die Meldung, daß der Herzog von Orleans in Paris sei, ist durchaus unbegründet. — Ministerpräsident Dnpuh empfing heute Vormittag Abordnungen der republikanischen Gruppen des Senats und der Kammer und besprach mit ihnen die politische Lage. Dupu» und die Abgeordnete» kamen zu der Ueberzeugung, daß die Lage besondere Wachsamkeit erheische. Ter Ministerpräsident gab den Abgeordneten die Versicherung, daß die Regierung sich nur von den Interessen der Republik leite» lasse. Pari s. Meldungen aus Apia besagen, das Königthnm werde zweifellos im Einvernehmen der drei Mächte abgcschafst. Mataaka werde Chef eines großen Distriktes und erhalte eine beträchtliche Subvention. Malietoa-Tanu erfahre die gleiche Behandlung. Brüssel. Die Spiritus-Konferenz hat heute ihre Sitzungen beendet. Die Unterzeichnung des neuen Vertrages wird wahr scheinlich morgen Nachmittag erfolgen. Monastir. Einige bulgarische Einwohner der Stadt Premepc sind unter der 'Anschuldigung, sich an den Vorbereitungen zu einem Komplott betheiligt zu haben, verhaftet worden. In folgedessen fanden Ruhestörungen statt, bei welchen es aus türki scher wie auf bulgarischer Seite Todte und Verwundete gab. Die Stadt ist von Truppen cernirt. Bloemfontein. Hier hat man allgemein die Ueberzeug ung. daß die Konferenz in befriedigender Weise beendet worden ist. obschon dies amtlich bisher nicht bestätigt wurde. Die Dele- airten von Transvaal schienen in bester Stimmung zu sein. Präsident Krüger ist gestern Abend nbgercist. Bei der Verabschied ung wurde unter großem Jubel das Volkslied von Transvaal gesungen. Die heutige Berliner Börse verkehrte wie gestern in recht reservirter Haltung, obschon die Meldungen von den »leisten aus wärtigen Börsenplätzen günstig lauteten und auch die Nachricht über eine neuerliche Erhöhung der Kohlcnpreise slimnlirte. Man wartet namentlich die Gestaltung der Dinge am Geldmärkte ab, denen man noch immer mißtrauisch gegenüber steht. Der Qnartal- bericht der Lanrahüttc wurde erst spät bekannt, waS ebenfalls zur Rückhaltung der Spekulation beitrug. Am Bankattienmarkte waren die «leisten Werthe niedriger, blos Kreditaktic» auf Wien behauptet. Von Eisenbahnwertlien waren heimische Bahnen ruhig, fremde Werthe meist niedriger, namentlich schweizerische und italienische Bahnen angcbotcn. Montanwerthc, und zwar Kohlen- und Hütten das Geschäft kaum nenncnSwerth. 70cr unverändert. 39.90, Ter mine behauptet. Im G c t r^>i d e - Verkehr war die Haltung fest, namentlich aus die Mittheilung, daß der Saatenstand in Nord amerika vielfach zu wünschen übrig lasse. Die Abnehmer halten etwas zurück, die Angebote vom In- wie vom Auslande sind nur klein. 'Nach privater Ermittelung erzielten Weizen und Roggen ungefähr die gestrigen Preise. Hafer still und wenig verändert. Nach Ermittel ung der Centralnotirungsstellc der preußischen Lcindwirthschatts- lainnimern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 103, Roggen 150, Hafer 116 Mk.: Stettin-Stadt: Weizen 159, Roggen 145, Hafer 135 Mk. — Wetter: Bedeckt, windig. Nvrdwestwind. tsrankluri a. M. «Schiutz.i cttedtt 221.70 Diüconlo IM.vo. Dresdner Bank —. Ttaalsbahn -, . Lombarde» SS,!!«. Laurahütte 269.00. Ungar. Sold Portugiesen —Still. Paris, ll! Uhr Nachmittags.) Nenn: 102,12. Italiener liv.öv. Spanier 66,16. Portugiese» 27.20. Türken 22,so. Tiirkenloose 121,-. Ottomanbank biu.oo. SkaaU- boh» . Lombarden >60.00. Träge. Paris. Produkten««»!. Mcizen per Juni 20.65. per Zeptbr.-Dczbr. 20.66. matt. Nuböi per Juni 19,26, per September-Dezember Si.tta, ruhig. Spiritus per Juni 12,7c-, pe» September.Tecember 00,00. fett, Amslrrdam. Produkten-Veria». Weizen per November—, per März—, geschiistSioS. Roggen per Lliobcr 126. per März . London. sProdulie» - Berichs > Weizen nur z» niedrigen Preisen verläusiich, Maid-Tendenz zu Liunslc» der Käufer, ichwimmcndc cOerste fest. — Wetter: Prachtvoll. LertlichkS nnd Sächsisches. — Se. Majestät der Köni g beglückwünschte gestern tele graphisch den Kaiser!, und König!, österreichisch-ungarischen General der Kavallerie a. D. Grafen Leopold Stcrnberg aus Anlaß dessen .'Mhrigc» Jubiläums als Inhaber des Kaiser!, und König!, österreichischen Mliisisi-Maria-Theresien-Ordens, Hessin Ritter Se. Mafeflät der König ebenfalls ist. — Von Sibpllcnort wird berichtet: Zn Besuch Ihrer Königlichen Mnjestäten traf Iran v. Ovpcll-Peat am vergangenen Sonntag Nachmittag im Schlosse Swhllenort ein. Ihre Durchlauchten der Jim» und die Iran Fürstin von Hatzfeldt- Trachenberg nahmen am Montag an der Tafel bei Ihren König!. Majestäten Theil. Zur vorgestrigen König!. Tafel waren mit Einladungen ausgezeichnet worden: der Herzog!. Braunschweigische Kammerberr und Rammerpräsidcnt a. D. v. Hanteimci»» aus Babonowsko, der Major im Stabe des Dragoner-Regiments König Friedrich III. s'2. Schlesisches) Nr. 8 v. Äernuth, der Leut nant v. MiitiilS im Dragoner-Regiment v. Bredow ll. Schlesisches) Nr. 4. Herr v. Schcliba auf Zcssel nebst Gemahlin und der Brcmereivcsitzcr i» Breslau. Rittmeister der Landwehr. Hanfe. Kammcrherr v. Wuthenau und Gemahlin haben gestern Vormittag Sibvllenort wieder verlassen. - Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich Au au st traf am Sonntag, wie bereits kurz nntgetheilt, mittels Eisenbahn in Bienenmühle ein. Wie dies wiederholt geschehen, nahm der Prinz mich diesmal in dem Ewald Melier scheu Gnsthof das Abendbrot ein und übernachtete daselbst. Am anderen Morgen begab sich Sc. Köilial. Hoheit nebst den Herren seiner Begleitung zur Gelände-Besichtigung nach Sa»da zn. — Ihre Kaiser!. Königl. Hoheit Prinzcssin Friedrich A » g u st beehrte geiler» das Magazin der Hoflieferanten Hirsch u. Eo., Pragerstraße, mit ihrem Besuche. — Auf dem Schloß GrvßhartI> a u ist Frau Prinzessin Sizzv von S ch w a r z b »> g R ndolstadt, geborene Prinzessin von Anhalt, von einer Tochter entbunden worden. — M i t tl> e ilun g cii aus der G c s a m in traths - Sitzung. Beurlaubt werden die Siadträihe Dr. Lehman» vom 22. Juli bis 12. September, Bniirall, Adcim vom 5. Juni bis 13. Juli. Stadiratb Schwer vom ll. Juni bis 22. Juli, Stndt- rath Kaiser vom 18. Juni bis 8. Juli und vom 30. Juli bis 19. August. Stadtrath Raschle vom 21. Juni liis 16. Juli und vom 1. bis io. August, Stadtrath Tr. Lvtze vom 10. Juli bis 26. August. Stadtrath Schickerl vom 17. Juli bis 19. Anguss. Stndtrath Wetzlich vom 7. Anguss bis l l. September, Stadtrath Weigandt vom 13. 'August bis 9. September. Stadtrath Lungwitz vom 20. August bis 23. September. Der Rath beschloß, für die im Herbste dieses Jahres stattfindende Ausstellung für Hans und Herd sechs silberne Ehren-Denkmünzen der Stadt Dresden zu stiften. — Zur Vvrberalhung des Banprogramms und der Ans- ichreibnilgSbediiignngen für den Ban des neuen Rathhauses iss zu Beginn des lausenden Jahres ein besonderer gemischter 'Ausschuß niedergesitzt worden. Der von demselben vorgelegte Entwurf der Ausschreibung zur Eclniigniig von Skizzen für das neue Rnthhaus wurde von, Rathe mit einigen unwesentlichen Aenderiingen angenom men. Hielnach soll das n e u c R a t h h a u s ans dem setzt im städtischen Eigenst)»»! befindlichen Areal an der Krcuzssraße. der Ringstraße iMaximilicins- und Friedrichs-Allee: und der Schul- gasse unter Beibehaltung der Geivandhniisftrnßc, die nur an der Krcilzstrnße nnd der Ringstraße in de» Obergeschossen überbaut werden soll, errichtet weiden und außer dem Kellergeschosse Erd geschoß und drei Obergeschosse erhalten. Tie Schausisten nach den Straßen sind zwar in reiner Sandsteiiiarbeit anszuführen. cs soll sedoch nniiöthigcr Luxus vermieden und nur eine vornehnie Einfachheit der äußeren Erichciming erstrebt werden. 'Außer den Sitzungssälen für Ratb nnd Stadtverordnete »na einem Festiaale soll das »eile Rachhaus Räume für foigende Geschäftsstelle» ent halten : Rathsdirektoriuin mit Hauptkanzlei, Finanzamt, Verfass- uiigsamt, RechiillngSamt. Statistisches Amt, Stciierümter F imo L, NathSvollstreckilngsamt, Wohlsahrtspolizeinnst, Kranken- psicg- nnd StistSaiist. Armenaint, Gewerbeäniter F. und B, Marttaint, Stadtbananit ä, Tiesbanamt mit Bailperwasterei F, Hvchbnllnmt mit Banverwalterci L und Genieindc'grnndstücks- venvaltnng, Baupvlizeiainl. Vermessungsalnt und Verwaltillig der Garteiianlagcii. ZurPreiSbewerbn n g werden Architekten, welche Angehörige des Deutschen Reiches sind, zugelassen. Das Preis gericht besteht aus vier namhaften deutschen Architekten, vier Rathsmitgliedern und vier Stadtverordneten. Ter Rath hat aus seiner Mitte in das Preisgericht gewählt: Oberbürger meister Beutler. Sto.dthanrath Bräter, Stadträtbc Banrath Richter und Architekt Kaiser. Für Presse bez. zum 'Ankauf von Entwürfen werden zusammen 30,OM Mk. ansgesetzt. — Nach de» neuen BcbauiliigSvvrschristcn für Strehlen ist das Gebiet dieser Vorstadt iiii Allgemeinen der offenen Banwesse Vorbehalten in der Absicht, der Vorstadt nach Möglichkeit den Charakter eines Bille»- vvrortes zu wahren: die geschlossene Bauweise ist mir im Kerne des alte» Ortsiheiles, i» der Umgebung des großen Friedrich August-PlatzcS lAi) zugelassen im Interesse der Einrichtung von Läden und H<i»dwerksl>etr leben, damit die Bewohner ihre täglichen Bedürfnisse in der 'Nähe decken können. Tic Errichtung gewerblicher Anlage» ist auf das Gebiet der geichlvsiene» Bauweise niid ans das jenseits der Straßen N und 19 und des Platzes 15 gelegene an die Fluren Reick, Lcnbnitz und Neuostra angrenzende Areal beschränkt, größere oder der Umgebung lästig fallende 'Anlagen sind gänzlich aus geschlossen. Für die Bebauung eines Thcils des Gebietes zwischen dem alten Wcißeritzbelte, der Flnrgenze mit Löbtau und mit Eotta und dem Werkstätten- und Rciiigirbahnhvfe ist ein Bebau ungsplan Fricdrichstadt-Süd ausgestellt worden. Diese Bebauungs- Vorschriften lehnen sich an das Ortsgcietz Nenstadt-Nordwcst in den Griindzügen an. Geschlossene und offene Bauweise sind un gefähr im gleichen Verhältnisse vorgeschriebe»: innerhalb der offe nen Bauweise sind Gmppenhäiiscr zugelassen. Gewerbliche An lage» sind nur iciiseits der Weißerih zulässig. Die Bestätigung dieses Bebauungsplanes ist vom Königl. Ministerium des Innern in Aussicht gestellt worden. Auch für das Gebiet zwischen König Albcrt-Hascn, Waltherstraße, Rangirhahnhos und Hafenbahn sind -Haien, . , „ . , , , in dem Bahnhosslimbailtcnvertrage vom 13. Juli 1894 mit dem Staatsfiskiis Vereinbarungen hinsichtlich der Bebauung getroffen und cS ist dabei hauptsächlich die Errichtung größerer gewerblicher Anlagen und Niederlagen und die Herstellmig von Eisenbahn- cinschinßgleiseu >ür diese vorgeseben worden. — Der Rath beschloß, dem Vereine „Kinderhort" zur Errichtung eines Kinderheims in der Südvorstadt auf das Jahr 1900 eine Beihilfe von 750 Mk. zu ge währen. Zu der im Herbste dieses Ialircs in Dresden slcittfindcn den Jubiläumsausstellung des Sächsischen Laiidesohsthauvereins wird ein Beitrag von 2000 Mt. gewährt. Zu Ariiicnpflcgcrn wählt man den Badebcsitzer Karl Hermann Häcker für den 27. Pflcgerverein n»d den Privatmann Heiman» .Friedrich Georg Lau für den 56. Pslegcrverein. Das Gcinch des Ersten Dresdner Markthallenvercins. das Standgeld in den hiesigen Markthallen zu ermäßigen, beschloß der Rath abzulchnen. Dem Verein städtischer Beamten wurde zu den Kosten der in Dresden tagenden General versammlung des Vereins Sächsischer Gcmeindebcamter eine Beihilfe von 600 Mk. gewährt. — Sofort nach der Veröffentlichung des dem Reichstage zu- gegangeiien „Gesetzentwurfes zum Schlitze des gewerblichen Arbeits- Verhältnisses" habe» die hiesigen Sozialdemokraten eine gewaltige Agitation zur Bekämpfung dieser Ncgicrniigsmaßiiahme in die Wege geleitet. Für Dienstag Abend hatten sic drei Volksver - s a m m lung e n »ach dem Trianon. der Güld'nen Aue und Leipcrt's Gasthvs in Vorstadt Pieschen einbernfen, in welchen überall die Tagesordnung: „Die Bedrohung des KvalitioiisrechtS durch die Ziichthausvorlagc" lautete. In der Trianoii-Vessanim- lniig, welche stark besucht war. trat Herr Redakteur Eichhorn als Referent ans. Er stellte Vergleiche zwischen dem früheren Sozialistengesetz und der neuen Gesetzesvorlage an und kani dabei zu dem Schlüsse, daß die letztere, wenn sie Gesetz werden sollte, tausend Mal schlimmer sei. als das überwundene Ausnahmegesetz, weil dadurch alle Vertrauensmänner von Gewerkschafts-Organi sationen, sobald sie nur zu einem Streit ailfmunterten, nicht mir in's Gefängniß oder Zuchthaus wandern müßten, sondern auch noch der bürgerlichen Ehrenrechte verlustig gehen könnten. Der Redner sprach im Allgemeinen äußerst gehässig, und als er gar aiisführtc, diese Gesetzesvorlage sei eine Provokation zum Straßen- knmpfe, wurde ihm von dem überwachenden Polizeibeamte», Herrn Polizeirath Thiele, das Wort entzogen. Der nächste Redner, Ge nosse Sindermaliii, kritisirte das Verhalten der bürgerliche» Par teien in abfälliger Weise, weil sie nicht den Muth besäßen, sich zu einem Protest gegen eine solche Gesetzesvorlage ailfznschwinäen. Jeder Arbeiter könne auch hier wieder sehen, daß er seine wahren Freunde nur in der Sozialdemokratie zu suchen habe. Hiernach wurde eine Resolution angenommen, nach welcher Protest erhoben wurde gegen diese Gesctzesvorlaac. die ein Attentat auf das KoalitiviiSrccht bedeute und die Arbeiterschaft unter ein schimpfliches AnSnahmcgcick stelle, nach welchem ehrliche Männer und Frauen mit Zuchthausstrafe bedroht würden. Die Versammlung erwarte, daß der vom Sturm»'schen Geiste durchwehte Gesetzentwurf vom Reichstage abgelchnt werde »nd versprach, in den politischen und wirthschaftliche» Organisationen weiter zu kämpfen für die Durch führung der K oalitionsfreiheit. damit die arbeiterfeindlichen Mächte gebrochen uns dem Sozialismus zum Siege verholsen werde. I» dem Schlußworte geißelte der Genosse Haak die Arbeiterwohnuiias- Verhältnisse in der absprechendstsn Weise und verstieg sich zu der Behauptung, daß die russischen Verschickunaszustände mit den Ver hältnissen in Deutschland zu vergleichen seien, nnd als er Im An schluß hieran gewissermaßen zur Selbsthilfe bezw. Aniichmw« aas« forderte, traf auch diesen Redner die Maßregel der Wortentziehung von Seiten der polizeilichen kleberwachuiig. Unter riemlicher A»i- rcgung fand die Vkriammlung hieraus gegen ll Uhr ihr Ende. Die anderen beide» Versuinminngen in der Güld'nc» Aue und in Pieschen sind gleichfalls gut besucht gewesen und ruhig verlause». — Gestern Morgen fand die vom Festansstlmß des 2». Deut schen Ga st Wirt h Stags den Frauen der Gäste und Dresdner Mitgliedern gebotene Damen - AuSfnI> rt stall. Nachdem sich eine große Anzahl auswärtige und hiesige Fesltheiluehmer von 6 Uhr ab zn einem Früheviiecrt in der Grosze» Wirthschcist des Große» Gartens eiiigesunden hatten, bestiege» gegen 0» Uhr un gefähr :ZOO Damen die hercitstehenden etwa m Zweispänner und eine Anzahl noch zur Ausbisse heuingezogene Eimnänner und der Wagenzng setzte sich i» 'Bewegung, nmsnhr zunächst den großen Teich nnd das Palais und nahm dann ieinen Weg bei der Picardie hinaus durch Gr»»a, Strieien nnd Blajewitz über die Brücke „ach Loschwitz auswärts über den „Weißen Hirsch" nach der Salvvve. Leider Halle Falb, welcher der Weiterkoninlission des Gastwirths- vereins gutes Wetter »eriprochen batte, nicht ganz Wort gehalten, denn grau hing der Himmel voll 'Wollen, die zeitweilig versuchten, einen kleinen Regen zu iniceinre». so daß die paradiesische Schön- hcii der beiden Elbgelände nicht zur vollen 'Wirtjamkett gelangte, doch ruhte dos Auge der Gäste voll Bewunderung ans dem Bilde, das ihnen auf der oben geschilderten Fahrt geboten würde. Au» der Saloppe wurde den Fahrt Theilnehmer» ein kaltes Frühstück i nnd von der Ersten Knnnpacker Aktien-Exportbier-Pranerei eia ' Ehrcntniiik in Hellem Lalvn-Tafcihiel, Monopol nach Münchner Art nnd schwerem dunklen Exportbicr geboten und bald entwickelte sich ein fröhliches Treibe» der mit den Lrcsdner Damen aus der Fahrt bekannt gewordenen Gäste. den» das leitende Komitee hotte möglichst ledem Wagen eine Dresdner Dame zngetheili. die den fieinden die »öthigen Erklärungen gab. Nach einer längeren Rail auf der Saloppe bestieg man wieder die Wagen, fuhr über das Wnldschlvßchcn nach der Heerstraße, zur nngetheiiteil Freude der Marslöhne in den Grenadierkaseriie», die den Wagenzug von allen vollbesetzten Fenstern ans in der verschiedensten 'Wesse begrüßle», durch die Königsbrncrersiraße über die Earolabrücke, König Johann und Aiisdrilsserstiaße nach dem „Tivoli", wo sich der Zug auslvste: bis ans das Wetter gelungen, ohne Unfall, war er eine Darbietung, wie sie noch lein vorhergehender Gastwirthstag seinen Gäsien nnd Mitgliedern geböte» hat. Ter Zug stand unter Leitung der A»sichnß-Mitgliedei, Herren Scheibe, Wielisch, Körner und Lanier. — Bei dem Gottesdienste, der den Haupttag der Me iß ne, Kirchc n kon scre n z vorgestern eröffnet«:, hielt die Predig, Geh. Kirchemath Keller-Bautzen ans Grund des Bibcllextes Korinther 15. ">8. Um » >I0 Uhr nahm die Hauptversammlung in, „GesellschastShaiisi" mit dem Liede „Ich habe min den Grund ge fllndeii" nnd Gebet des Vorsitzenden, des Herrn Geh. Kircheinaths Prof. Flicke, ihren 'Ansang. In weiteren Worten streifte der Vor sitzende die religiöse 'Bewegung in Oesterreich, in die wir nicht unmittelbar eingreiscn können, die wir aber mit unseren innigsten Sinnpathien begleiten, die Friedens-Kvnferen; im Haag, eine große Sache, den Ausruf des Papstes an alle Christen zum Inbei- seste nach Rom. Der greise Redner, der :Z0 Jahre lang dieic Konferenzen als BorsitzeiiLcr geleitet, hat in der vorgestrigen Vvr- standssitziing das Amt niedergelegt. Er wolle jedoch auch ferner den, AilSichnssi angehören so lange er dazu Kraft behalte. Sein 'Nachfolger wird Pros. Rietschel-Leipzig sein. Weiter gedachte der Redner des verstorbene» ältesten Mitgliedes der Konferenz. Ober lonsislorialraibs Franz, den er »eben Schleierniachcr den bedeu tendsten jpeknlative» Theologen iioinitc. Die Versammlung ehrte das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Plätze» Der neue Vorsitzende sprach bei» Scheidenden herzlichen Dank aus nnd erinnerte an das, was er in so langer Zeit sür diese Kon ferenzen gethan habe. Hieraus hielt Herr Pastor II. Harttnnz- Leipzig seinen Vortrag über „Koiisessionalität und 'Nationalität i» ihrem gegenseitigen Verhältnisse". In annähernd zweistündiger Rede entrollte der Vortragende ein hochinteressantes lirckmi geschichtliches Bild, bau den Anfängen des Ehiistenthmns ans gehend und zum Schlüsse unter dem wicdeihvlten lauten Beifall der Versammlung einige Tagjeöfragen stressend. An den geistvollen Vortrag schloß sich eine ebenso bemcrlenswerthc Debatte. Ter Vortrag wird auf 'Wunsch der Versammlung gedruckt werden. In der Abeudversamnilung berichtete Herr Pastor Dl. von Sehdewitz über die Kaiserrcise nach Jerusalem. — lieber die P fiiiysl-Exkursi oii der Jngenienr- Abtheilnng der hiesigen Königl. Sächs. Technischen H o ch - scbiilc, die unter der Leitung der Herren Professoren Banrath Schmidt und Pattenhansen der 'Besichtigung der Bahnanlagen im 'Ahrthal. Brohlthal nnd Mosclthal galt, wird nus Folgendes ge schrieben : Nachdem sich die Theilnehmer am Dienstag den 23. Mai früh in Remagen am Rhein versammelt hatten, begann nach kurzer Fahrt bis Walzvrzheim die Wanderung durch das herrliche Ahrthal. Die sich durch das Thal lniiziehende Bahn wies trotz dessen aus gesprochenen Gebirgscharakters in eiseiihahntechnischer Beziehung außer einigen sehr interessanten Viadukten und mehreren Tunnels sowie verschiedenen «tützeiimauern an Weinbergsabhängen wenig Bcmerkenswerthes auf. Von Dernau bis Manichoß wurde ein Gükerzug benutzt, dessen offene, ilnbegucme Wage» wenigslens einen weiten Ueberblick ermöglichten. In Altenahr ging es Nach mittags unter Führung des Herrn Bürgermeister Freiherr» v. Korsf hinauf zu der Burgruine von Altenahr, die ans einem voripringeiiden Berglegel gelegen, zu beiden Seiten eine pracht volle Fernsicht über das slarkgewnildcnc Abrthal bietet Hier befindet sich der älteste, im Jahre 1834 erbaute deutsche Straszcn- tnniiel, der in einer Länge von 80 Meter eine ausgedehnte Windung wesentlich verkürzt. Am Abend wurde die Rückfahrt über 'Remagen nach Brobl angetreten. An den beiden nächsten Tagen übernahm Herr Regierunysbcmmeister Andrea ans Trier die Führung der Exkursion m liebenswürdigster Weise, um den Exkiirsiviistheiliiehmer» die größeren zum Theil sehr lehrreichen Bauten der Brohlthalbahn sowohl draußen als auch auf dem Bureau unter Vorlage der Pläne und Zeichnungen zu erläutern. Doch neben der 'Wissenschast vergaß man auch die herrliche Umgehung nickst. Am Mittwoch wurde der idpllisch ge legene Laacher See mit der Abtei Maria-Laach und am Donners tag die hochgelegene Ruine Obbrück, von deren Thurm aus man im Dünne oeS Horizonts die Thürmc des Kölner Tvmcs wie zwei 'Nadelspitzen ailsjtcigeu sah. Tie Besichtigung der Mvsclliahn von Eoblcnz bis Trier »ahm den Freitag in Anspruch. Da die Strecke bis Cochem keine besonderen Bauwerke bietet, so benutzte man de» Vormittag zu einem Ausflug »ach dem romantischen Elzthal und nach der Burg Elz, deren Kunstschätzc allgemeine Bewunderung hcrvorriesen. Zwischen Cochem nnd Eller befindet sich der längste deutsche Tunnel, der 4206 Meter lange Kaiser Wilhelm-Tunnel. Der letzte Tag der Erkursivn war ausschließlich dem Besuch der alten Bischvssstadt Trier gewidmet. — Eine größere Anzahl ehemaliger Schüler der früheren Realschule und des jetzigen Realgymnasiums zu Annaberg im Erzgebirge hatte sich vor einigen Jahre» zu einem Verband vereinigt. Hon diesem wurde neben anderen weiteren Zielen vorerst die Abhaltung einer jährlich wiedcrkehrendeii Wander- versammlung in's Auge gefaßt, die bisher bereits fünf Mal slcstt- gefnnde» hat; auf der letzten dieser Wandcrversammlungen im vorige» Jahre zu Leipzig wurde Dresden als nächster Tagungsort gewählt. Es fand sich daher schon am letzten -Sonnabend eine verhältnißmäßig große Zahl ehemaliger Annciberger Schüler in den dafür bestimmten Räumen der Deutschen Schänke kDrei 'Raben) zur Begrüßung ein. 'Am Sonntag Vormittag wurden die der Zu sammenkunft besonders vorbchaltenen Besprechungen gepflogen und die Wahl des Ortes für die nächstjährige Waiiderversammlilng vor- aenvmmen. die aus Zwickau fiel. Nachmittags 2 Uhr vereinigte» sich die „alten Herren" nebst einigen ihrer früheren Lehrer, unter denen sich die.Herren Rektor Prof. Scheibner aus Lewing, die Professoren Boigt und Welte von hier, sowie der von der Lims inatvr besonders dazu cibgevrdnelc Prvs. Dr. Mohr befanden, zu einem Festessen von 70 Gedecken in den oberen Räumen des Königl. Belvederes. Die wenigen der Tafel vorbchaltenen Stunde» reichten fast nicht aus, um all' das neben den leiblichen Genüssen Gebotene — musikalische Darbietungen, humoristische Tasellieder. Ansprachen und Toaste - voll würdigen zu können. Erst spät am Abend trennte man sich mit dem Wunsche „Auf Wiedersehen in Zwickau". — Zn de» theologischen Candidatenprüsungen an der Landesuniversilät in diesem Sommericmester haben sich 15 Ccmdidaieii gemeldet. Die Prüfungen nehmen am 21. Juni ihren Anfang. , , — Die Geiicraldircktivn der Staatseisenbahnen sichert Dem jenigen eine Belohnung von 150 Mk. zu, der den Thäter zur An zeige bringt, welcher am 30. Mai zwischen Crimmitschau und Lutten zwei Bahnschwellen auf das GleiL gelegt hatte. d«ch
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