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-kttlner Nachrichten Nr. ?v 8er EilNertchrein Der Feelseusku Gerhard -euuecke. Kriminalroman von A. Klein-Rossel l. (»L. D»NI»«»n« > - 10. Kapitel. Um die öffentliche Meinung ist es ein eigentümlich Ding. Der eine hält sie für kindisch, und der andere glaubt, das, ihre Stimme aus dem Urauell göttlicher Offen- barung schöpfe. Sic wird umschmeichelt und geschmäht, ver- achtet «nd gefürchtet: trotz ihrer Vielfältigkeit ist sie wesen los und doch eine grobe Macht in unserer Zeit. Es gibt ,:uch Zickzacklinien auf ihrem Wege. Sie verbrennt heute, was sie gestern angebetet hat. ohne daß ein ausreichender Beweggrund für diesen schlossen Wechsel ersichtlich wäre. Da träufelt irgend einer den Argwohn in ein williges Ohr. und mit unheimlicher Schnelligkeit sind alle Ohren voll davon. Man darf sie nicht lange mit derselben Stiche behelligen, wenn man auf ihre Beständigkeit rechnen will, denn sie schlägt noch leichter um. als die eines beliebigen Einzei- menschen. Bon einem solchen Umschlag der öffentlichen Meinung wurde auch der Kriminalkommissar Heinrich Greve sozu sagen überrascht, obwohl er zwei oder drei Tage mit Ver wunderung zugesehen hatte, wie der Umfall sich allmählich entwickelte. Er betras den Einbruch in der Petermannstrabe. Dieser Einbruch war zuerst als ein merkwürdiges Ding mit aller hand prickelnden Einzelheiten betrachtet worden. Er war das Tagesgespräch, die angenehm kitzelnde sensationelle Unterhaltung, bei der von Empörung wenig zu merken war, wen» auch dir Polizei schlecht genug dabei fortkam. Denn sie hatte sich nun schon dreimal übertölpeln lassen, schien auch nachher nicht ein und aus zu wissen, mährend im ersten Halle die private Konkurrenz ihre Abonnenten geschuht und ihre Wächter in den beiden anderen Hüllen den Diebstahl entdeckt hatten. Zwar nur die Diebstähle und nicht die Täter. Aber war das etwa ihre Sache? Und wann hatte sich das liebe Publikum nicht gern an der Polizei gerieben? Mer es ging, wie gesagt, doch ganz sanft ab. ein wenig schadenfroh, wenn von der heiligen Hcrmandad die Rede ivar. im übrigen aber ohne Erregung und mit viel Behagen. »er«« d«ntltch, 6«» dl« Gd», w«l „ s«st«k»» al» baß sie semaud hält« missen möge«. E-rlich empört war wohl nur ein einziger, nämlich Herr Schulte auf Hau» SchulK-Oberbosen. — Da kam der Umschlag. Zuerst äußerte er sich in Len Lchanklokalcn und auf der Straße. Mau batte auf einmal angefangen, die Sache von einem anderen Standpunkte au» zu betrachten. Alle Welt schien plötzlich zu wissen, in welchem Berbältni» der verdächtig« Museum»dtr«ktor zu dem Letter der Sriminaladteilung stand. Man gab sich nicht brotz«»d«, »«fahr »» kenn««. Ste liest, Dort« MevlaL aber Ne batte diese Liebe »es, tu ihrer Brus« verschloss«,. Noch war kein Wort über ihre Lippen gekommen, da» Ne hätte verraten können, nicht einmal zwischen ihr und dem Gegenstand ihrer Neigung. Sie ivar freilich auch so der Erwiderung ihrer Leidenschaft gewiß. Da nun auch die Hrage der Entfernung de» Bartes am Tage vor dem Diebstahl in den Zeitungen erörtert wurde, nahm sie sich jeden Tag von neuem vor. ihrem Vater über diesen Punkt «in ofsencs Bekenntnis abzuleg«». lange mehr mit der Schüldfrage ab. sondern stempelte de» Aber aller Mut entsank ibr. wenn ste seine düstere Stirn Hall zum Prüfstein für die Gleichheit der Bürger vor dem und die sestgeschlostenen Lippen sah. Und al» ste doch ein- Gesetz. , imal die Rede auf den Hall brachte, wies er ste fast raub Wie eine ansteckende Krankheit verbreitet« sich bas G«. zurück. Sie wiederholte den Versuch nicht mehr, aber die raune und wuchs schnell zur allgemeinen Empörung an. I Holge war. daß sich nun allmählich eine Scheidewand Warum verfiel man denn nicht auch bei anderen ver- zwischen Vater und Tochter aufrichtete. Die schöne Harn»- dächtigen Personen auf den beguemen Einwand de» Doppel-! losigkett ihres früheren Verhältnisses war dahin. De» gängerS? Warum legte man nur hier die Hände in den Kommissars Widerwillen, über die Sache zu sprechen, war Schob, bis es diesem sagenhaften Herrn gefiel, sich selbst ebenso groß wie LeontineS Hurcht. Er wurde sich dieser zu melden? Die Polizei war entweder blind, oder man Spannung aber eigentlich nur bei den Mahlzeiten bewußt. mußte das Allerschlimmstr von ibr denke». Sab denn ste allein nicht ein. daß «s nur einen einzigen Menschen gab, der eine so große Teilnahme an dem alten Kasten batte, um ihn unter Umständen stehlen zu können? Der gut eingearbeitete Apparat der Polizei vielt den Kommissar aus dem laufenden über diese merkwürdige Wandlung. Greve stand mit zunehmender Besorgnis in der Brandung. Bis zu den Kreisen, in denen er lebte, drang das Gerede freilich noch nicht. Er trug es nicht weiter, aber er vermehrte seine Anstrengungen noch, endlich Licht in ein Dunkel zu bringen, das — er sah die Gefahr nun ganz deutlich — seinem eigenen guten Namen verderblich werden konnte. Da kam der erste Sprechsaalartikel in einem Blättchen, das nur von der Pflege des Sensationsbedürsnlsses lebie. ..Eine Hrage an die Polizei" stand darüber »Einer für viele" darunter Der Einsender fragte diese Behörde, ob es nicht dasselbe sei. wenn zwei dasselbe tun. Das war das Signal sür einen allgemeinen Heldzug der Prelle. Leontinc merkte das ausgebrochene Unwetter ziemlich spät und sab ihm dann in lähmendem Entsetzen zu. Sie hatte sich nie viel um die Zeitungen gekümmert, aber nun las sie heimlich sogar das Sensationsblättchen. Sie glaubte es dem Geliebten schuldig zu sein, die ganze Grütze der ihm da seine beruflichen Soraen ihn während der übrigen Zeit des Tages vollständia gefangen hielten. Doktor Hrtedrtch Nicolai übte nach wie vor Zurück haltung gegen Hreunde und Bekannte. Sie lag so stark In seinem Wesen, datz ste vor dem Zeitunassturm hier und da wohl auch einmal etwas übertriebene Hormen ang«now- men hatte. Nun aber glaubte er. dem ausgebrochenen Un wetter im Gefühl seiner Unschuld mit Berachtung begegnen "zu mitffcn. Die Zurückhaltung hätte fetzt wie Hlucht aus- gesehen, und in «iner Hlucht würbe man ein Eingeständnis gesunden haben. Er zwang sich nun weiter zu seinem ge- wohnten Leben, soweit es sich autzerhalb seiner Wohnung abspielte. Da kam ein ..Eingesandt" in der angesehensten Zeitung der Stadt, die die Aussage des Zeugen Koch haarklein wiedergab. Die Schristleitung bemerkte dazu, datz ste deu Aufsatz nur aufnehme, um der Polizei Gelegenheit zu einem Widerruf seines Inhalts zu geben, der schon seit einigen Tagen von Mund zu Mund weitergegeben werbe. Sie halte es aber für ganz ausgeschlossen, datz dieser In halt mit den Tatsachen übereinstimmen könne, denn dann sei die Untersuchung fa doch eigentlich abgeschlossen, wäh rend ste bekanntlich noch in den Anfängen stecke. iHortsktzung folgt.) AVarnuna! Klopssr-Drot wird vielfach ein durch Nachahmung hergestelltes» äußerlich ähn lich ausfehendes Brot gekauft. Vor Mischung und Täuschung wird daher gewarnt. Klopssr- Drot ist nur echt, wenn es die nebenstehend abge- druckte,indenTeigemgeba<Lene2Narke ausweist. Dr. Volkmar Klopfer Leubnitz-Nsuostra Kliko-Uödsl m kicks unU Nisser: pisefiscttreidtisetts SilcNsrsciirSnks OrcknersoNrSnks Vectilcnl-sisgisiraturen StUtile EsiriselirLnks ln gioö», /eurwiNI tt.LIl.roeiiei' oKksoenu.riDrau ^u»»tSl!ukigsrüum« leck» po»lpl»1») bei der ^ heutigen ^ Ernährung? ^ Völlige Ausnutzung d.Nakrungsstoffe durch den Körper. Dies wird erreicht darch den Gebrauch von ,.00-I-i"?3nkr63tm Unentbehrlich znrUntcr- stüvung und lliegelung der Verdauung. Zu haben inall Avotbck. Sauvtnicderlagc: lMi-sn-kpolliekö, Pirnaischcr Platz, w Prometiieus-Osslierite ck p Piaxau,iin,tor v > Oorvslkv, < ^ Dipvoldiswaid, Platz 2. ^ versch. Grützen und Liärkcn > aff» ert billigst ^rtUor, l-o«It,Schöudeidei.Erzg. > i m Im m lll tz» in lll ^Isuss a« Mtsm IVIäntsI, iOsicisr, i<o8tllms, küeks Schutts» ciis Schnsicksr-Wsi-icstlltton cksr pirm, in bskunnt voüsncistsr ^siss. vis ilmsrbsi- tung nnmocksrnsr i<isickungsstllcics ist cksr bssts unci billigst« Vi/sg, um iisuts noch oims Ssruga- sclisin ru gutsr Xlsickung ru gslangsn. ^ls «oh« clumit cksn WUnscbsn cksr ^llgsmsinbsit Kscii- nung gstrugsn wirck, roigt cksr groös Zuspruch, cksn ckisss Hdtsilung msinss l-lsusss knickst. ködert vsrnstsr«tt vrsscksn-poslplstr 8sa»»orinm O- w. b. Moorbäder. Mild anrcgeno.Gevug»- ilima, bequeme Wald- spaziergänge. Blutarmut, Herz-, Magen-, Nervenleiden, Verstopfung. Heihucht. Frauenleiden. RH«umati»mu».J»chias, Lähmungen, LelenNeid. Vlumenseidrn- ». Krepv- papier.Blumendraht. Beeren, Pilze, Papierblmnen, Laub, Kranzichieifen Reffen. Band, Gold- »nd Silbermyrthen- kränze, Gräser, Moos. 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