Volltext Seite (XML)
vauptleil »,r Vevötteruna bildete, mutzte .voraussichtlich «tt de« «ettrlsack -rrumaebrn. oder wenigstens die »Inder mit dem Schnorrbeutel in» Sand sende». Die Sandwirtschüft selbst wurde damals noch nicht, wie beute, mit der vollen «uSnlltzuna der Selber durch künstlichen Dünger und Maschtnenbrarbeituns . betrieben. E» herrschte vielmehr noch die leidige Dreifelderwirtschaft, die ein Drittel der Selber al, Brache lunbebaut) liegen lieb. Man konnte deshalb schon i« Sommer 1816 voraussehen, datz im Herbst die Ernte auch von grotzen Aeckern aus einem Handwagen würde heimgeführt werben könne«. Sn bet Dat schlichen denn auch «m Winter 181S/17 und noch mehr im Früh, fahr 1817 die Leute, zu Schatten abgemagert, umher upd Bürger, die sonst in angenehmen oder mindestens leidlichen Verhältnissen lebten, waren mit einem Stück Brot oder mit einigen Kartoffeln glücklich »u machen. Bei grober Kälte und tiefem Schnee, pflegte mein Vater »u er,üblen, sah Ich im Winter 1816 einen mit gefüllten Kartoffelsäcken beladenen Wagen durch die Stratzen fahren. Plötzlich bemerkte ich. datz eine Kartoffel von dem Wagen herunterfirl. Ich hob sie rasch auf und überlegte, dab einer der-Säcke ein Loch haben müsse, und dab deshalb wohl noch mehrere herunterfallen könnten. Im Stillen hoffte ich sogar daraus und ging dem Wagen nach, al» er zur Stadt hinaus auf die Landstrabe fuhr. Meine Hoffnung trog nicht, ich ging drei Stunden WcgS hinter dem Wagen her und hatte da» Glück, dab ich abend» Heimkehrer! konnte, beide Hosen, und Rocktaschen mit aufgelefrnen Kartoffeln gefüllt. Die Not war so grob, dah die armen Leute von Hau» zu Hau» gingen, um sich von den Begüterten die Kartoffelschäler, und die Schalen der Erbkohlrabt zu erbetteln, welche man kochte und — nicht für da» Vieh, sondern zur eigenen Er- «Lhrung verwandte. Die Not erzeugte auch vor hundert Jahren Einrichtungen, die wir im fetzigen Kriege entstehen sahen und die wir heute al» etwas Niedagewesenes bewundern. Alle» schon dagewescn, sagt Ben Aktba, und in den Sprüchen Salomo» heibt rS: Ts gibt nichts Neues unter der Sonne. Auch die Brotkarte, die heute jedem seinen Teil -er Nahrung zuweist, damit keiner leer ausgehe, sie wurde schon vor hundert Jahren erfunden und eingeführt, wenn auch in etwas anderer Weise und zu einem von der jetzigen Brotkarte etwas veränderten Zweck. In meinem elterlichen Hause wurde zur Erinnerung an die üverstandene Not eine solche vom Munde abgcsparte Brotmarke aufbewahrt und un» Kindern zur warnenden Belehrung gezeigt, wenn wir mit unserem Butter- oder MuSbrot nicht zufrieden waren. Die Brotkarte von damals bestand aus einer Kupfermünze von der Gröbe unsere» heutigen Markstückes. Auf dessen einer Seite stand: Spare in der Zeit (1816) und auf der anderen Seite: Dann hast du in der Not (1817) und darunter im Halbkreis: ' Gut für ein Laib Brot. Die Mibernte 1816 war so schreckenerregend gewesen, dab man für das Jahr 1817 die Hungersnot voraussehen konnte, denn damals gab es weder Eisenbahnen noch Dampfschiffsverbindungen, ja noch nicht einmal viel ausgcbaute Landstrabcn. Da war ein Weltausgleich unmöglich, da war vollständige Mißernte eines Landes der unvermeidliche Bringer von Verderben und Hungertod. Um die voraussicht liche Not soweit als möglich zu lindern und eine Verschlimmerung durch Eigennutz und Wucher zu verhindern — auch dasaab es in der guten alten Zeit wie heute —, kaufte die Gemeinde Getreide und Mehl in groben Mengen und stellte die beschriebenen Brotmarken her, die man 1816 zu einem mäßigen Preise kaufen konnte und für die man dann 1817. als die Brotpreisc, wie vorausgesehen. auf eine unerschwingliche Höhe hinausgeschncllt waren, einen Laib Brot erhielt. Dadurch sollte jeder veranlaßt werden, schon 1816 jeden übrigen Pfennig für das kommende Notjahr zu sparen. Wenn man sieht, daß es heute Leute gibt, die unzufrieden sind über die Beschwerlichkeiten, die der Krieg uns auserlcgt, Leute, die schon murren, wenn sie einige leicht entbehrliche Genüsse sich zum Besten des Vaterlandes versagen müssen, dann sollte man sie an die Mißernte vor hundert Jahren erinnern und an die Not, die unsere Eltern und Grobeltern tragen mussten, damit sie die kleinen Mühsale unserer Zeit um so leichter tragen, da sie zudem einem höheren Zwecke dienen. Man sollte sie auf unsere Felder dieses gesegneten Erntejahres blicken lasten, dann wird auch ihnen, dann wird auch dem Undankbarsten das Herze lachen und er wird mit uns rufen: Herr! wir danken Dir für den Erntesegen, den Du uns in diesem Jahre bescheret hast. llnterdaltung». öellnge Mittwoch, am 16. August 1916. Der Kreuzhof. Roman von Erich Ebenstein. <ro. Fortsetzung.) Zu heilige Drcikünig tst's soweit, daß man vom Mitterboden wieder hinau» inS Tal kann. Am Abend vorher wäre es oben in der Holzknechthütte beinahe zu Mord und Totschlag gekommen. Der schwarze Mirt hat am vergangenen Sonntag seine Liebste besucht, die in einem entlegenen Gehöft, beim Bergbauer in der Gabcnleiten, dient. Und wie es sich schon manchmal trifft — dem Berg bauer war eine Kuh erkrankt, bei der alle feine Hausmittel versagten, und er hatte um den Tierarzt »ach St. Egydi geschickt. Der Tierarzt aber wohnte im selben Haus mit -er Näher-Nandl, und so hatte man's erfahren. Nu»n hat der Mirt einen alten Pieck aus Hiesel wegen seiner Liebsten, der Agerl, die es mit der Treue nicht sehr genau nimmt und die der Hiesel einmal wegwerfend „einen Fetzen" genannt hat. „zu schlecht, daß sich ein ordentlicher Bursche, der was auf sich haltet, die Finger damit beschmutzt". Das Wort hat der Mirt nicht vergessen, es geht ihm fort im Kopf herum, und die Agerl ist nicht faul — sie schürt die Glut, wo sie kann. Und jetzt, denkt der Mirt, als er vom Bcrgbauer heimgcht, wäre wohl die Zeit, wo ich's ihm Keimzahlen kann. Heißt da, rvenn's wahr ist. das, er ein Auge auf die Reicher Magdalena geworfen hat. Nix Gewisses weiß man halt nit... Er macht sich zuerst an den langen Zenz. Der ist ja dem Hiesel sein Lester Freund, muß es wohl wissen. Aber der Zenz, überhaupt ein wortkarger Mensch, tut, als verstehe er die versteckten Fragen nicht, und der Mirt ist so klug wie zuvor. Da packt er's anders an. Am Tage vor heilige Dreikönig, wo sie zeitiger Feierabend machen und sich nach langer Zeit wieder rüsten zmn Aufbruch ins Tal hinaus, bringt er die Rede unversehens aus die Dirnen. Der Mirt hat ein loses Maul, und wenn von Dirnen die Rede ist, wird es noch loser. Erst achten die andern nicht viel auf seine Reden. Als er aber immer dicker austrägt, sich vermisst, jede haben zu können, die er haben will, und endlich mit dem Satze schließt: „Ist keine im ganzen Kirchspiel, die nit nur so lange die Brave spielt, bis man's Gegenteil merkt," — da fährt ihn Hiesel unwillig an: „Halt' Dein Maul. Dein ungewaschenes. Man sieht's wohl, bei was für Menschen Du Dir Deine Weisheit geholt hast!" „Oho! Wenn Du vielleicht die Agerl meinst —" „Wirst schon wißen, wen ick meine!" „Gar nit. Die Agerl ist nit schlechter wie eine andere!" „Ich tat' mich bedanken für eine Liebste, die jedem Haderlumpen, der am Hofe vorübergeht, Augen macht!" Der schwarze Mirt mißt ihn mit glimmendem Blick. Dann sagt er lang sam: „So weit hat sie's freilich noch nit gebracht, wie die Reicher Magdalen, für der ihre Bravheit Du einmal Deine Hand hast wollen ins Feuer legen!" Hiesel erbleicht und tritt einen Schritt zurück. Dann stößt er rauh heraus: „Du Lump — elendiger! Untersteh' Dich, noch ein Wort zu sagen! Nit eine — zehn Hände leg' ich für der Magdalen ihre Bravheit ins Feuer!" Mir: lacht spöttisch auf. „Du — nachher gib nur acht, daß sie Dir nit verbrennen und in Rauch ausgehen, wie der Dirn ihre Bravheit! Ausgejagt mit Schand' und Spott bat sie die Lammbäurin, weil sie's mit dem Bauer gehalten bat, die...." Weiter kommt er nicht. Wie ein Tiger hat sich Hiesel auf ihn gestürzt und würgt ihn sinnlos. Dabei ächzt er: „Hund, verfluchter! Nimm's zurück die elendige Lug! Zurück nimm's sag' ich Dir!" Aber wenn der Mirt auch wollte, er kann's nicht: denn er liegt hilflos am Boden, der Feind kniet über ihm und traktiert ihn, daß dem schwarzen Mirt schier der Atem ausbleibt. L Ohne Bezugsschein Feine Namen- ^ Wir weisen auf unsere Damenwäsche-Abteilung hin, welche sich schon seit Zähren wohl- F verdienten Beifalls erfreut. Ganz besonders ist es unsere schneeig weiße, duftige, feine ( Damenwäsche, die in besonderer Gunst der Damenwelt steht. Wir haben eine reiche H und preiswerte Auswahl solcherWäschesiücke am Lager, die ohne Bezugsschein käuflich " sind. Ein Besuch der weißen Abteilung wird die Bewunderung der Damen erregen. j Beispiele im « Taghemben Garnituren Semklelder Damenhemd, Gttckereian. L75 Garnitur, Hemd u. Lein- ^^75 Kniebeinkleid, Wäschetuch, L sah ober Lallst, handgestickt M o kleid. Lallst mit Mullstick.M DD mit Stickerei und Einsatz M D Domenhemd, Wäschestoff, --7-50 Garnitur, Semd u. Lein- ^ ^50 Kniebeinkleid, feiner Stoff, ^ Stickerei, herzförm. AuSschn. M T kleid, entzückende Stickerei M LO mit entzückenden Stickereien M O Damenhemd,f.WSschetuch, Q 75 Garnitur, Semd u. Lein. ^ ^50 Kniebeinkleid,seiner Stoff. mit entzückender Stickerei M O Neid,gestickt und Spitzen M Stickerei, Falbel u. Einsatz MT 40 25 Nachthemden Mrgenjacken Äntertaiüen Nachthemd, spitzer Aus-^ ^z zo L-L schnitt, mit Handstickerei M Nachthemd, feiner Lallst, reizende Spitzen u. Einsatz M Nachthemd, feine Stickerei, Hohlsauin Morgenjacke, fein.Stoffs ^oo Llntertaillen, verschied. Au«. L75 LoL, sührungen in Stickereien M 14 50 50 schöner Sllckerei'Einsah M Morgenjacke, Lallst, ent.^ 5^75 Llnterlaillen, Rückcnschluß, ^7-00 zückend. Schnitt, Stickerei M L" mit vornehmer Mullstickerei M T Morgenjacke, Latist, ^»^50 Llnterlaillen, verschiedene sL-s^. Form., Spitzen od. Stickerei M O m.Madeira.HandstickereiM < Stickerei-Röcke Llnterrock, Stoff,breite Mullsttckerei M Llnterrock, weiß, f. Stoff, doppelte Sttckeret.Ialbel M Semdhosen feiner ^ ^)50 Hemdhosen, guter Stoff, mit haltbarer Stickerei M -1 ^-25 Hemdhosen, Wäschetuch, T. T mit entzückender Stickerei M Schlafanzüge ^750 Schlafanzüge, verschle- «75 T bene Farben, sehr schön M O 50 Schlafanzüge, weißer ^ 250 Stoff,verschiedenfarb.bes. M 13 Llnterrock, weiß. Lallst, 225 Hemdhosen, feinerSallst,^ ^50 Schlafanzüge, Mullsttckerei, Stüfch-n M Mullstickerei und Spitzen M LD Stoff, gute Ausfi schöner Stoff, gute Ausführung M 1 ! ! ! !