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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160816013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916081601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916081601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-08
- Tag 1916-08-16
-
Monat
1916-08
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.08.1916
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DiLMWN>AO< IN k. Der „Pommerschen Lage-post" «trb von einem yreunbe, der soeben nach langem «usevthalt t« Bukarest nach Deutschland »urückgekotzrt ist, eine beachtentwerte «chilberung der politischen Dtimmungen in Rumünten »ur Verfügung gestellt. U. a. heißt et ba: »Immer wieder wird von einsichtigen Rumänen darauf hingewiesen, wrlch grobe Fehler deutschersett» bet der Be arbeitung und Behandlung der rumänischen Presse gemacht worden sind, und trotzdem — trotz dieser Ungunst der Ver hältnisse hatten di« deutschen Waffen und die deutsche Enr- schlossenheit in den ersten drei Monaten diese» Jahre» die Stimmung im Land« nachdrücklich beetnslutt: die liberale Megierungtprefse bemühte sich, um ein paar Schattierungen neutraler zu erscheinen, die Rubel- und Revolverpresse hatte «in paar Pslöcke zurückgesteckt und betrieb wenigsten» nicht mehr den unmittelbaren Anschluß an den Bierverband. Di« Lage war also verhältnismäßig günstig, das Handels abkommen mit Deutschland begann seine guten Früchte zu zeitigen, und diese wirtschaftliche Einigung erfüllte die Gegenseite sogar mit ernster Besorgnis. Die„Jnüüpendanee Roumaine" gestattete sich sogar, einige spöttische Fragen hin sichtlich Großbritanniens „Bereitschaft" und unbedingter Scegewalt zu äußern. Da kam der Umschwung. WilsonS Drohnote anläßlich de» Unterganges der „Sussex" wurde bekannt, und in erregter Spannung horchte man in Bukarest auf: Wird Deutschland den Amerikanern nachgeben oder trotzen- Die SchtfsSverscnkun- gen dauerten noch fort, und die etwas beklommene Span- nung in den politischen Kreisen äußerte sich recht deutlich darin, daß wiederholt sogar die Rubelpresse ankiindigte, Deutschland werde auch einen Kampf mit Amerika nicht scheuen. ES war dann natürlich von Größenwahn, von Unmenschlichkeit, Barbarei usw. die Rede, aber hinter dieser MaSke versteckte sich eben nur die Angst, daß Deutschland durchgreisen und den einmal gesüßten Entschluß männlich durchführen werde. Statt dessen kamen nun die Hiobs botschaften aus der Heimat, eine nach der anderen: hühnischundsubelnd wurde die Entlassung des Groß- admiralS v. Tirpitz begrüßt, und unser Zurückwelchcn vor der neutralen geschäftstüchtigen Menschlichkeit des Präsidenten Wilson fand teils herablassende Anerkennung, zumeist aber verächtlichen und bitteren Spott. Wörtlich stand in den großen Russenblättern zu lesen: „Deutschland winselt vor Amerika!" „Deutschland bettelt um gute» Wetter in Washington!" „Deutschland hat Angst!" Mit -einem Schlage war der starke Eindruck unserer Waffen- erfolge, vor allem auch unserer Geetätigkeit, ausgelöscht, und al» di« Kunde von der Seeschlacht am Skagerrak einige Wochen später bekannt wurde, begegnet« sic nur un- gläubigem Kopfschütteln, und noch heute glauben nur sehr wenige Leute in Rumänien an den deutschen Secsicg. Britannien ist ja „vorbereitet", und -atz Deutschland vor Ihm Angst hat, daS hat «S ja in der Ilnterseebootfragc deut lich genug gezeigt. ES kann nicht eindringlich genug darauf hingewiesen werden, -atz der Umschwung in der ru mänischen Stimmung nicht erst seit den letzten öster reichisch-ungarischen Niederlagen im Osten datiert, sondern Latz er eine unmittelbare Folge der deutschen Antwort an Wilson ist. Dieser neutrale Staat also wird unsere angebliche Mäßigung niemals als etwas menschlich Schönes und sittlich Gutes anerkennen. Trotz aller Nachgiebigkeit bleiben wir sür den Rumänen der blutige Barbar, der Europas Kultur ntcüertreten will Nur «in neuer, nicht gerade schmeichelhafter Zug ist dem Bilde eingefügt worden: Dieser blutdürstige „Hunne" näm lich ist außerdem noch feige. Nichts Demütigenderes für «inen Deutschen, als vor einem der zahllosen Aushänge bogen der großen Bukarest«! Zeitungen zu stehen und diese Meinungen über Deutschland zu lesen und zu hören. Ta kann es einem begegnen, daß ein Rumäne mit höhnisch grinsender Liebenswürdigkeit dem Leser die spottenden Be merkungen der rumänischen Presse verdolmetscht! Nur eins ist imstande, Rumänien und seine feile Hauptstadt vom Eingreifen gegen uns abzuhalten: Rücksichtslose Stärke, Schärfe und Entschlossenheit in der Anwendung aller Kampfesmittel. Geliebt werden wir niemals von den Ru mänen werden: ihr Blut zieht sie zu Frankreich, ihre Ge schichte weist sie nach Rußland, ihre Angst führt sic zu Eng land. Die Stimme des Blutes und die Ueberlieferung alter geschichtlicher Zusammenhänge können wir nicht ttbcrtönen, aber die Angst vor Britanniens Uebcrgcwalt könnten wir, wenn wir nur wollten, ersticken durch die viel größere Angst vor unseren eigenen Mitteln." Ein russischer Feldzugsplau gegen Bulgarien. b. Der russische Generalstab führt jetzt entscheidende Konferenzen mit den militärischen Leitern der Entente, um den Zeitpunkt festzustellen, wann Rutzland seine Aktion gegen Bulgarien zu Lande und zur Sec beginnen soll. Sine Balkau»Ossenstve? Der Mailänder „Secolo" meldet aus Saloniki, die Balkan. Offensive beginne in spätestens vierzehn Tagen. d. Die „Stampa" meldet aus Petersburg: Tic Entente verlange neuerdings von Italien militä rische Hilfe für Saloniki, obwohl die Negierung die wiederholte dringliche Aufforderung abgelchnt hatte. Das letzte Ersuchen sei noch eindringlicher gestellt als das frühere. Das englisch-französische Heer, ausschließlich der Serben, sei nur 200 000 Mann stark und daher zu schwach für eine energische Initiative. Rußland könne trotz drin gender Bitten von Pasitsch nicht mehr Truppen stellen. Frankreich sei am Ende seiner Reserven. Pasitsch bereise alle Länder der Entente, um die Regierungen von der Notwendigkeit einer Balkan-Offensive zu überzeugen. Die französischen und die russischen Staatsmänner erwiderten, -aß sie seine Meinung teilten, aber außerstande seien, wei teres zu tun. Was Italien anbelange, so sei cs wahrschein lich, daß bei den Vereinbarungen des Krieges mit dem Dreiverbände eine derartige militärische Mitwirkung nicht vorgesehen wurde. Die „Stampa" bemerkt, wenn dies zu- tresfe, wäre es einer der schwersten politischen Fehler SalandraS un- Sonntnos. Die Lage in Mesopotamien. Die Petersburger „Nowoje Wremja" meldet aus Teheran, die wichtige Stabt Kuweit werde durch eine starke türkische Armee bedroht. Sk» türkischer BieroerbandSagent. . Einer durch die Blätter veröffentlichten amtlichen Mit teilung des Platzkommandanten von Konstantinopel zu folge wird der im Ausland befindliche Dr. Noefik Nef- sad unter der Anschuldigung steckbrieflich verfolgt, daß er unter materieller Unterstützung seitens des Feindes in der Türket Broschüren veröffentlichte und verbreitete, die dazu bestimmt sind, die öffentliche Meinung des Landes zu ver- giften und da» Volk zum Aufstand zu treiben. Außerdem suche er durch die Zeitung ,2öa Federation Ottomane" Zwie- tracht unter den Mohammedanern zu säen und die mo hammedanische Bevölkerung zur Auflehnung gegen die gegenwärtige türkische Regierung und insbesondere gegen -aS Kalifat aufzustacheln und so das Vaterland zu schä- digen. Der Angeklagte wird aufgeforbert, innerhalb zehn Tagen vor dem Kriegsgericht zu erscheinen, widrigenfalls er in contumaciam abgeurteilt und seiner bürgerlichen Rechte für verlustig erklärt werben würde. lW. T. B.) Englische Lügen. Nach einem in der „Times" vom 3. d. M. erschienenen Parlamentsbericht vom 2. August hat Lorb Newton aus die Anfrage des Earl of Canmare über die Erschießung »weter Irländer in Arbeitsstätten, die zum Gc- angenenlager Limburg gehören, behauptet, baß nach den ler britischen Negierung zugcgangenen Nachrichten die beiden Irländer Moran und Devlin erschossen worden seien, weil sie eS abgelehnt hätten, sich Sir Roger Ease» ment anzuschließen. Diese Behauptung ist erfunden. I« beiden Fälle«, dt« übrigen» vollkommen unabhängig voneinander sind, handelt «» sich vielmehr um schwere riitltchketten gegen dt, wachthabend e» h, ntschen Soldaten, deren Befehlen, sich abend» zur Ruhe zu begeben, die beiden Gefangene« — der eine »weisello» in angetrunkenem Zustande — sich mit Gewalt und gefährlichen Angrtsfen widersetzte«. Dt« wachthaben den Soldaten haben, wie dies seinerzeit in brr deutschen Presse gemeldet worden und durch die inzwischen ab geschlossenen gerichtlichen Ermittlungen zwelfelsfret fest- gestellt ist, ln berechtigter Notwehr von ihrer Wasfe Ge brauch gemacht. lW. T. v.) Bibmarck »nb Llsaß-Lothringe«. Zu dem Thema „Bismarck und dt« Erwerbung Elsaß- Lothringen»" wird der „Täal. Rundschau" noch von Pro fessor R. Sternseld mitgetetlt: So viel man sehen kann, hat BiSmarck im Kriege von 187V über das „RetchSlanb" sich zum ersten Male am 21. August in Pont-ä-Mousson zum sächsischen Kronprinzen Albert geäußert, der seinem Vater schreibt: „Auf die Frteden-beoingungen selbst übergehend, meinte BiSmarck, der Krieg müsse positive Resultate er geben, sonst würde das monarchische Prinzip geschädigt, «lö solche bezetchnete er Abtretung von Elsaß und Deutsch. Lothringen. Diese Länder sollen im Besitz von Gesamtdeutschland verbleiben." iHassc, Albert von Sachsen. II., 802.» Am 8. September berichtet v. Blumen- thal: „Soweit freute ich mich unendlich, daß BiSmarck durchblicken lieb, daß die Annektierung von Elsaß und einem großen Teil von Lothringen als selbstverständlich angenommen wird." Am 7. September bezeichnet König Wilhelm in einem Briese an seine Gemahlin die Abtretung von Elsaß und Deutsch-Lothringen als notwendig für „einen Frieden, der dauernd set< Mitte September hat Bismarck dqnn schon in einem Rundschreiben die Abtre tung von Gtrahburg und Metz öffentlich gefordert. Später hat er, in der Abneigung gegen Erwerbung nicht Deutsch sprechender Teile, auf Metz verzichten wollen, aber nie mals ist ihm in den Sinn gekommen, Elsaß und Dentsch- Lothrtngcn, seinem von Anfang an festgestcllten Kricgszicl. zu entsagen. Der Wiedererwerb des Elsaß war einer der ersten politischen Gedanken des jungen Bismarck. „Beim Blick auf die Landkarte ärgerte mich der französische Besitz von Straßburg", so steht eS am Anfang der „Gedanken und Erinnerungen". Beschlagnahme von Mohn in Oesterreich. Eine Wiener Ministerialverordnung ordnet zu dem Zweck, das Ergebnis der heurigen Mohnernte und die noch vorhandenen alten Vorräte in Mohn zur Gänze sür die Oelgewtnnung nutzbar zu machen, die Beschlag nahme der gesamten vorhandenen und noch weiter an fallenden Quantitäten Mohn zugunsten des Staates an. Eine Ausnahme hiervon machen nur jene kleinen Vorräte, die bei einem Besitzer fünf Kilogramm nicht übersteigen. Als ttcbernahmestcllc für den beschlagnahmten Mohn ist die österreichische Oel- und Fettzentrale in Wien bestimmt. Der Uebcrnahmcpreis für gesunde, trockene Ware beträgt 130 Kronen für 100 Kilogramm. Dieser Preis vermindert sich um 10 Prozent bei zwangsweiser Abnahme der Vor räte. <W. T. B.) Die neuesten Meldungen lauten: Die deutsch-schweizerischen Verhandlungen. Bern. Der Bundesrat bezeichnete als schweizerische Unterhändler für die Verhandlungen über den Tauschver kehr, die nächsten Donnerstag beginnen, die Nationalräte Frcn und Schmidheiny, sowie den Chef der land wirtschaftlichen Abteilung Käppli. (W.T. B.) Englands Kontrolle über de« bänisch-isläuüischcn Berkehr. Kopenhagen. Wie die „Nationaltidcndc" meldet, wird aus Anlaß der überhand nehmenden Kontrolle, die England im dänisch-isländischen Han delsverkehr sich angccignct hat. die Kaufmännische Bereinigung in Island in Verbindung mit einem Aus schüsse der Kopenhagencr Handelssozietät die Mengen isländischer Erzeugnisse festsetzcn. die Dänemark zu er halten pflegt. Der Ausschuß wird gleichzeitig England verbürgen, daß eine Wiederausfuhr dieser Waren nicht stattfindct. <W. T. B.) — Island gehört zu Dänemark, das also mit diesem Beschluß England einen weitgehenden Eingriff in seine Hohcitsrechtc zugcstcht. Wahlrechtsfrageu in England. Rotterdam. Dem „Nicuwe Notterüamschen Courant" wird aus London vom 15. August gemeldet: Premier minister Aöanith hat im Unterhause die Wahlrechts- Vorlage und, wie bereits gemeldet, die Vorlage zur Verlängerung der Legislaturperiode des Parlaments bis 31. Mai 1017 eingeüracht. Morgen wird außerdem noch eine Vorlage über die Wählerlisten cingcbracht werden. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen ist es nur möglich, Notlisten auszustellcn. Selbst bei einer vorläufigen Rege lung der Frage des Wahlrechtes wären die Schwierig keiten fast unüberwindbar. Die Negierung hat nicht die Absicht, eine Abänderung der Bedingungen vorzuschlagcn, unter denen das Wahlrecht ausgeübt werden kann: denn cs wäre nicht im Interesse des Landes, jetzt diese verwickel ten Kragen auszurollen. Die neuen Wählerlisten werden deshalb keine wesentliche Erweiterung des Wahlrechtes mit sich bringen. Es soll aber dafür ge sorgt werden, daß die Kricgsarbeiter, soweit sic nicht schon auf den alten Listen stehen, in die neuen eingeschrieben werden. Asguith erklärte bei Einbringung der Bill, das Nächstliegende und auf den ersten Blick Einfachste wäre es gewesen, allen Soldaten und Seeleuten das Wahlrecht zu geben. Die praktischen Schwierigkeiten einer derartigen Maßregel seien aber sehr groß. Die militärischen Stellen hätten ernste Bedenken dagegen geäußert. lW. T. B.) Russtscl»« Lügen. Wie». Gegenüber dem Berichte des russischen Gcneral- stabs vom 12. August, in dem gesagt wird, „daß, von zwei Flanken umfaßt, der ganze Abschnitt der im Winter gründ lich ausgcbauten Stellungen des Feindes non Tarnopol bis Bnczacz genommen wurde", wird vom Kriegsprcsseauarticr bemerkt: Sowohl die deutsche Heeresleitung als auch wir haben es längst anfgcgeben, gegen die von Lügen und Uedertreibungen übervollen russischen GeneralstabSberichtc irgendwie zu volemisicrcn. Es verdient aber doch angcmcrkt ,u werden, daß die von den russischen Truppen angeblich genommene Dauerstellung zwischen Tarnopol und Buczacz von den Russen keineswegs angegriffen, ge schweige denn erobert morden ist. Die Räumung dieser Linie erfolgte vielmehr im Zusammenhang mit jenen Kräfteverschiobungen, die in den amtlichen deutschen und österreichisch-ungarischen Tagesberichten vom 1l. August ge meldet worden sind. lW. T. B.) Einschränkung des Papierverbrauchs in Ungar». Budapest. Nach einem Beschlüsse der Zeitungspapier- Zentrale erscheinen von heute (Dienstag) ab die TageS- blätter in einem Höchst um fang von acht Sei ten. lW. T. B.) Russischer Bericht. Petersburg, «mtltcher Heeresbericht vom Montag nachmittag. Westfront: Auf da« Lazarett Sinjauke wurde von einem deutschen Flugzeuge «in« Bombe geworfen, wodurch zwei barm herzig« Schwestern und ein Sanitätssoldat getötet und zwei Schwestern verwundet wurden. Am 18. August um S Uhr abend« griff der Feind sttbltch de« Orte« Stobychwa unsere aus dem Aestiiscr de» Stochob befindlichen Strettkräfte an. Er wurde durch einen Gegenangriff zurückgeschlagen und sogleich wieder tu seine AuSganaSgrstbcn getrieben. Am oberen Sereth fetzten wir unseren Vormarsch weiter fort. Der Feind ging nach Westen in eine vorbereitete Stellung zurück, von wo unser Vor dringen durch heftige« Arttllcrieseurr angehalten wurde. An der mittleren Strvpa und Koropiec setzten unser« Truppen die Verfolgung de« Feinde« fort, machten Fortschritte, näherten sich der Zlota-Ltpa bet Zawadewka und Korzowa und gewannen den nördlichen Dnieftr bet Martampol. In der Gegend Faremcze, Valovttscharn (7 Ialawiczora, l» Kilometer nordwestlich Schwatz?» und Slrlibaba in den Waldkarpathen schlugen wir überall die An- griffe de» Feinde» ob. — Kau lasu«: Unsere Wan-See-Flottc beschoß feindliche Stellungen ans de« »ttdweftufer und zwang de» Feind, sich »urückzuztrhe«. — Persien: Nördlich Sattt» bewäch. ttgten sich unsere Truppen eine» Teile« der türkischen Siellungen. Nördlich Hamadan dauert dt« türkische Vssenflv« an. Unsere PanzeraUtomovtl« waren am >0. August in der Gegend dieser Stadt tättg und fügten dem Feinde schwere Verluste zu. tW. T. v.» Sertllches und Sächsisches. 16. August 1911: Abreise der Kaiser» in» Hauptquartier an der Westfront. — HriegöanSzeichnnnaeu. Ter Bizeseldwebel in einem sächsischen Fuhartillerte-Batatllon Willy Kretschmer. Sohn des Direktors Carl Kretschmer, hier, wurde sür tapferes Verhalten bei den jüngsten Kämpfen im Osten zum Leutnant befördert und mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. — Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten ferner Artur Henker, Unterossizier, Sächs. Art.-Meß- trupp 113, Inhaber der Firma Woldemar Henker. Stanz- maschinen- und Messersabrik in Dresden-N., und Vizeseld- webel HanS Kunath, Reserve-Jnsanterie-Regiment 242, Sohn des Galerie-Aufsehers Kunath, hier. — De» Heldentod fürs Vaterland erlitt der Unteroffi zier der Landwehr 820/4. Ernst Oskar Alber, Inhaber der silbernen Fricdrich-August-Mcdaille. Er starb am 10. August tm Kricgslazarett Grodno. — Oberbürgermeister Dr. Kultus Dehne, Plauen, der. wie mir im Vorabcndblatt meldeten, zum stellvertretenden sächsischen Bundcsratsbevollmächtigten ernannt worden ist, wurde im Jahre 1873 in Löbau in Sachsen geboren. Bon l8S8 bis 1800 studierte er in Leipzig die Rechte und legte 1800 die erste juristische Staatsprüsung ab, um sich dann bei sächsischen Gerichten und beim Rechtsanwalt Zieschang in Bischofswerda dem Vorbereitungsdienst aus das Richteramt zu unterziehen. Im Jahre 1000 bestand Dr. Dehne die zweite juristische Prüfung und wurde im Jahre 1001 zum besoldeten Staütrat in Riesa gewählt. Nachdem er dort bereits ein Jahr später als Bürgermeister an die Spitze der Stadtverwaltung getreten war, wählten ihn die städti schen Kollegien auf Lebenszeit. Doch übernahm Dr. Dehne am 1. Juli 1008 das Amt eines besoldeten Stadtrats in Dresden, das er bis zum 30. Juni 1912 bekleidete. Seit dieser Zeit ist er Oberbürgermeister von Plauen i. V. und Mitglied der Ersten Ständckammer. — Der Haushaltplan der Stadt Dresden auf das Jahr 1018 ist soeben erschienen. Er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 02 404 528 Mk. ab. Beim Haushaltplan für die bürgerliche Gemeinde betragen Einnahme und Ausgabe 77 330087 Mk., bei dem für die evangelische Schulgemeinde 0187 483 Mk. Die Einnahmen und Ausgaben des Haus haltplanes sür die Grundrenten- und Hypotheken - Anstalt beziffern sich auf 3152 730 Mk., die der Haushaltpläne sür die Stiftungen auf 708 288 Mk. — Ein Wort -ur Schmucksammlung. Fräulein Marie Held schreibt uns: „Wieder wie vor 100 Jahren tönt der Nus: „Gebt Gold sür Eisen!" und willig streifen wir Ringe, Armbänder, Ketten ab und legen sie freudig ohne Hinterhalt aus den Altar des Vaterlandes nieder. Wir verstehen, daß solche Opfer zur Stärkung unserer wirt schaftlichen Kraft gebracht werden müssen. Was bedeuten uns auch Gold und Juwelen in einer Zeit, wo unsere Männer, Brüder und Sohne fehlen, für die wir uns schmücken, mit denen wir Feste feiern könnten! In dieser heilig-ernsten Äriegszeit ist unser ganzes Leben dem äußeren Schein abgcwendet, tief verinnerlicht worden, einzig und allein der Hingabe an die große Sache unserer deutschen Heimat geweiht. Aber ist nicht manches alte, schöne Schmuckstück mit dieser Hcimatliebc eng verknüpft. Träger von Erinnerungen an hochverehrte Voreltern, liebe Eltern und treue Freunde, oder auch an cntsagungsreichc Arbcitsircue, die wir uns selbst mit seiner Anschaffung lohnten? Mit mehr als einem geht ein Markstein treu bewahrter Familiengeschichte sür immer verloren. Dieser Gedanke bringt ein Zögern in unsere Opscrsreudc, um so mehr als nirgends klar ausgesprochen wurde, daß ein Weiterverkauf der Gegenstände gänzlich ausgeschlossen ist. Auch eine solche Verwertung des Schmuckes könnte ja Geld schassen: aber möchte man gern einem geliebten, mit teuren Erinnerungen verknüpften Wertgegenstand in fremden, vielleicht unsympathischen Händen wieder begegnen? Ich glaube, ich spreche vielen meiner Mitschwestcrn aus der Seele, wenn ich bitte, daß die Spende auf Wunsch und vor den Augen der Gcberin zertrümmert oder nur durch einen Hammcrschlag unkennt lich gemacht wird. Vielleicht wird dem vereidigten Sach verständigen dadurch die Arbeit der Wcrtabschätzung er schwert, den tiesiuncrlich empfindenden Spenderinnen, von denen ich spreche, kommt es aber aus einen Groschen mehr oder weniger nicht an, wenn ihnen auch die Verhältnisse nicht erlauben, auf eine Entschädigung ganz zu verzichten. Gebt ihnen die Sicherheit, daß ihr Gold als Gold der Rcichsbank zuslicßt und so Deutschlands guter Lache zum Siege verhilft." — Wir erfahren hierzu von zuständiger Seite: Der Ankauf non Goldschmucksachen dient der Ver stärkung des Goldschatzes der Ncichsbaiis. Diese Ver stärkung ist stets erwünscht, weil dadurch die Rcichsbank in die Lage versetzt wird, wiederum mehr Banknoten aus- zugcbcn. Schon aus dieser Zweckbestimmung ergibt sich, daß ein Weiterverkauf an Private der an der Golüankaufsstelle abgegebenen Gegenstände ausge schlossen ist, weil das Gold für die Rcichsbank nur dann Wert hat, wenn es bei ihr lagert. Das an der Ankaufs- stellc abgelicfertc Gold wird von -er Ankanfsstclle durch Vermittlung der Rcichsbank zur Einschmclzung an die jenige Münzstclle abgesandt, die der betreffenden Gold- ankaussstellc vom Ncichsbankdircktorium bezeichnet wird. Die abgelicsertcn Gegenstände vor den Augen des Ab liefernden zertrümmern zu lassen, dürste sich auch deshalb nicht empfehlen, weil in vielen Fällen dadurch die ohne hin manchem nicht leicht werdende Trennung von gewissen Gegenständen besonders schmerzlich empfunden werden könnte. Tie ganze Organisation der Ankanfsstclle bürgt dafür, daß irgendein Mißbrauch mit den angetansten Sachen ausgeschlossen ist. — Höchstpreise für Rindfleisch. Aus den Kreisen der Landesfleischstellc für das Königreich Sachsen schreibt man dem „N. Pol. Tagesdienst": Die hiesigen Erfahrungen hatten zu der Ucberzeugung geführt, daß cs nicht möglich ist. all gemeine Höchstpreise für den Klcinverkauf von Rindfleisch fcstzusctzcn. Infolgedessen hat die Landespreisprüsungs- stclle Grundsätze sür die Kommunalvcrbände zur Festsetzung von Rindsleischpreisen n a ch d c m j e w c i l i g c n S ch l acht er g c b n i s ausgestellt. Im ganzen Lande wird nun derart verfahren, daß jeweils nach der Schlachtung der Preis unter behördlicher Aufsicht ausgerechnet und bann in Form des angemessenen Preises den Fleischern als Richtschnur gegeben wird. In Dresden erhält beispielsweise jeder Fleischer beim Empfang eines Rinderviertels eine amtlich ab- gestcmpcltc Preistafel, die er während des Verkaufs aus zuhängen und vor Empfang eines neuen Viertels zurück- zugebcn hat. Auch erhält jeder Fleischer jeweils nur Rind fleisch einer Wertklassc, so daß jede Uebervortcilung der Käufer ausgeschlossen ist. Diese Preistafeln werden er fahrungsgemäß von den Verbrauchern genau beachtet und cs hat sich infolgedessen auch keinerlei Unzuträglichkeit er geben. Was die Höhe des Preises anbelangt», so darf sie an den Rinderhöchstpreisen nicht ohne weiteres gemessen werden. Die Schlachtcrgebnisie sprechen heute gerade bei Rindern vielfach jeder früheren Erfahrung Hohn. Außer dem bringt die Berechnung nach dem Schlachtcrgebnis und der den Kommunalverbändcn auferlegte Zwang zur Ab nahme ohne Mängelrüge und Auswahl mit sich, daß alle Verluste den FleischpretS erst gleichmäßig erhöhen. Wird dem Fleischer Rindvieh lebend zur Abschlachtung überwiesen, dann muß er 15 v. H. Unkosten- und 10 v. H. Gewinnersatz haben und mindestens 8 v. H. gehen bei den kleinen Gr- wichtSmengen für Eintrockncn und Einwiegen verloren. Erhält der Fleischer geschlachtete Viertel, bann sinkt der Un- M«» SS« »Dresdner Nachrichten" vcr. Mittwoch. 1«. August 1S1« Teite »
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